KPD. - Helden schlagen einen Arbeitervertreter nieder!
Auf den Bezirksverordneten Genossen 2empert ist gestern| Genossen 2empert und Lehner unter allerlei Drohungen im Anschluß an die Bezirksverordnetenversammlung in Ireptom Stöße in den Rüden. Die beiden Genossen bemühten sich, cin Ueberfall verübt worden, dessen Urheber Tribünenbesucher ungeachtet der Beleidigungen, die Erwerbslosen zu beruhigen und waren, die von den Kommunisten zum Zwecke der Demon- ihnen den Sachverhalt flarzulegen. Es nugte aber bei den Auf: stration für ihre Erwerbslosenanträge hinbestellt wurden. Die Kom gehetzten nichts. Auf der Straße tam es dann zu neuen Angriffen, munisten waren schon in der vorlegten Bezirksversammlung mit wobei der einem ganzen Bündel der verschiedensten Unterstügungsanträge anmarschiert. Nachdem diese Anträge in dem dafür bestimmten Ausschuß verhandelt worden waren, wobei die kommunistischen Vertreter mit den Ausführungen und den Borschlägen der sozialdemo. fratischen Stadträte vollkommen einverstanden waren, wurden auch die Ausschußanträge
mit den Stimmen der Kommunisten
in der Plenarversammlung angenommen. Auch in der gestern ab gehaltenen Bezirksversammlung fam bie fommunistische Frattion wiederum mit einer großen Anzahl von Anträgen, bie fich auf die Erwerbslejen bezogen. Angeblich waren die Forde
rungen in einer Erwerbslosenversammlung am Morgen des gestrigen Tages beschlossen worden und die Kommu nisten hatten fie fich zu eigen gemacht. Unter den Anträgen befand fich u. a. die Forderung auf Anertennung der Erwerbs lofenräte. Da die Anträge und Forderungen die Kompetenzen des Bezirksarbeitsamtes in jeder Hinsicht überstiegen, wurde schließ lich der Antrag gestellt, die Angelegenheit an den Rechnungsausschus zu überweisen. Das war das Signal für die auf die Tribünen hin beorderten Erwerbslosen zu einem
fürchterlichen Spettatel
Als sich trotz mehrmaliger gütlicher Berwarnung der Lumult nich! legte, schloß der Vorsteher, Genoffe Strieber, bie Suzung. indem er feinen Play verlich. Beim Berlassen des Bezirtsamts gebäudes wurden die Genossen unserer Fraktion durch die Trirünen besucher, die sich unter fie mischten, in der unflätigten Beise beschimpft und angerempelt. Ausbrüde mie: Strniche, Sumpen, Arbeiterperräter und ähnliche flogen unferan Bezirksverordneten an den Kopf. Merfwürdigerweise richteten sich die Angriffe lediglich gegen die Sozialdemokraten. Alle anderen Bezirksverordneten blieben unbehelligt. Unsere Geressen strebten langsam dem Ausgange zu, ohne sich um die An rempelungen zu fümmern. Kurz vor dem Ausgang erhielten die
Paul Caffirer gestorben.
Der Kunsthändler Poul Cassirer ist heute morgen 7 Uhr der schweren Schußverlegung. die er sich selbit beigebracht hatte, im Elifabeth- Krankenhause erlegen. Bereits in der Nacht trat eine Verschlimmerung des Befindens ein, und in den Morgen. stunden ließ die Herztätigkeit merklich nach. An seinem Sterbebette weilte seine Gattin Tilla Durieur und die nächsten Bermandten. Der Zustand Caffirers erschien nach Mitternacht schon hoffnungslos, da eine rasch vorschreitende Lungenentzündung als Folge der Schuß verlegungen alle ärztlichen Maßnahmen als aussichtslos erscheinen ließ. Darf man hoffen, daß mun, da der Tod die Aften über den Fall Cassirer gefchloffen hat, die wenig erfreulichen Betrach tungen der Presse über die ehelichen Berhältnisse im Hause Cassirer aufhören werden? Baul Caffirer hat im Kunjtleben Berlins eine bedeutende Rolle gespielt. Frau Tilla Durieur spielt fie noch. Beide gehören zu den bekanntesten Berfonen der Berliner Gesellschaft. Aber das Intereffe, bas man ihnen entgegenbringt, rechtfertigt noch nicht, daß jezt alle Intimitäten ihres Lebens, fei es in richtiger oder in entstellter Form, vor der Deffentlichtett aus. gebreitet werden. Es genügt zu wissen, daß eine Störung der ehe lichen Beziehungen zum Tode des Mannes den unmittelbaren An. laß gegeben hat. Bo in solchen Fällen das Recht ist, fönnen oft die nächsten Freunde nicht entscheiden, noch viel weniger vermag es eine fenfationslüfterne Journalistit. zweier Menschen eine lärmende Unterhaltung für ihre Leser ge rhaltung für ihre Zeler te macht, vielleicht veranlaßt sie jetzt die Achtung vor dem Tode 3 um
Schweigen.
Gewiffenlose Händler.
Zwei Wochen Gefängnis wegen Kartoffelwucher. Vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte hatte sich der Kartoffelhändler Alfred Leinbos aus Berlin N. megen Preiswuchers zu verantworten. Beinbos hatte Kartoffeln, die er mit 2,40 mart pro Zentner eingetauft hatte, zu einem Behnpfundpreise Don 35 Pfennig statt 30 Pfennig an die Konjumenten weiterverkauft. Der Staatsanwalt erblickte in der Handlungsweise des Kartoffelhändlers unberechtigte Gewinnsucht und Preistreiberei, die bestraft werden müßten. Kartoffeln sind ein wichtiges Nah rungsmittel, besonders auch der ärmeren Bevölkerung, bei ber doch jeder Pfennig Mehrausgabe wichtig ist. Gegen unlautere Elemente im Nahrungsmittelhandel müßte rüdsichtslos vorgegangen werden. Er beantragte beshalb eine Strafe von vier Wochen Gefängnis und 100 Mart Geldstrafe. Der Angeflagte fonnte gegen die Anschuldigungen nichts wesentliches vorbringen. Das Gericht ver urteilte darauf Leinbos megen Preismuchers zu zwei Wochen Ge fängnis, 50 Mart Geldstrafe und 100 Mart Bauschalstrafe für den unberechtigt eingenommenen Gewinn.
Ein weiterer Fall tam vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte zur Berhandlung. Der Fruchtgroßhändler Raupach aus der Banoramastraße hatte Erbnüffe zum Zentnerpreis von 35 Mart an ben Kleinhandel meitergegeben. Wie fich nachher aber heraus ftellte, waren die Erdnüffe bumpf, grün und schimmlig, also für den menschlichen Genuß ungenießbar. Er tam diesmal noch sehr gelinde davon und wurde wegen fahrlässiger Preistreiberei und Bergehen gegen das Nahrungsmittelgefeß zu 60 Mart Geldftrafe und Einziehung des Ueberverdienstes verurteilt.
Leichenfund im Grunewald.
Im Grunewald wurde die schon start verwefte Leiche eines Mannes aufgefunden, dessen Schußverlegungen auf Selbstmord schließen ließ. Jetzt hat sich ergeben, daß es fich bei dem Toten um einen der Inhaber der bekannten Berliner Großblumenhandlung Gebrüder Rothe, und zwar um Kurt Rothe handelt. Als seiner zeit bekannt wurde, daß die Firma den Antrag auf Geschäftsaufsicht gestellt hatte, war Rurt Rothe bald darauf verschwunden.
Falsche 20- Mart- Reichsbanknoten.
Bon ben im Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über 20 Reichs mart mit dem Datum des 11. Oftober 1924 ist eine neue Fälschung festgestellt worden, die zum Unterschied von der Anfang September v. 3. befanntgegebenen, an nachstehenden Mert malen unschmer zu erkennen ist:
Papier: Aus mei zusammengefügten Blättchen, einem träftigeren, leicht gelb getönten und einem hauchartigen, bräunlich gefärbten Deckblatt bestehend. Pflanzenfasern: Durch falsche, zwischen die Blättchen gelagerte, dünne Fasern erfekt. Border feite: Gröberes, verwischtes Gesamtbild. Das in unreinen Linien mangelhaft nachgebildete Frauenbildnis fennzeichnet die
Genoffe Lempert niedergeschlagen
als zwet Chamber anging. Das Orchester, beffen Ueber. tragung ja längst zufriedenstellend gelingt, leitete Selmar Meyro. mig mit feinem Gefühl für die flangvolle Bathetik des Wertes. Als Jüdin hatte man sich die schöne Stimme der Marie Hussa Greve verschrieben, die Prinzessin Eudore sang Violetta Scha dom gut. Auch der Baß Emanuel Bist's als Kardinal und die Tenöre des Fürsten Leopold und des Juden Eleazar, die Maximilian Willimsty und Eugen Transty vertraten, wirften bei rich tiger Stellung zur Membrane. Der Chor der Funkstunde, troß seiner schwierigen Aufgabe in Opernaufführungen oft gelobt, versagte diesmal mehrfach, flang verzerrt und zu leiſe. Hatte man ihn anders gruppiert als fonft?
Der Distuffionstebner auf der Parteifunktionärtonferenz war nicht der Genoffe Hermes- Steglit, sondern Genosse Baul Germs, 5. Abteilung.
wurde. Er erhielt Fauftschläge ins Gesicht und auf den Kopf, so Nach 22 Jahren zum Tode verurteilt. baß er rüdlings auf das Pflaster schlug. Damit schienen die AnIn Aschaffenburg ist vor menigen Tagen der 58jährige greifer ihre Aufgabe erfüllt zu sehen. Das schleunigst herbeigerufene Ueberfallkommando fonnte zwar noch einige der Beteiligten fest. Megger Bruno Um höfer zum Tode verurteilt worden. 3m nehmen, ob es aber die Haupttäter sind, bleibt dahingestellt. Be- Jahre 1905, also vor 20 Jahren, wurde laut Gerichtsbeschluß das merkenswert ist, daß sich die Kommuniften und ihr Anhang gerade gegen ihn schwebende Berfahren eingestellt. Es tonute ihm damals den Genossen Lempert ausgesucht haben. Es scheint das der etwas nicht nachgewiesen werden, daß er die 24jährige Telephoniſtin fonderbare Dant für die fortgefegten Bemühungen Josephine a as, bie am 21. Juni 1903 tot aufgefunden wurde, Lemperts um die Erwerbslofen zu fein. ermordet habe. Das junge Mädchen, das erst vor einigen Tagen in Aschaffenburg angekommen war, hatte einen Spaziergang auf den Büchelberg unternommen und war abends nicht wieder nach Hause zurückgekehrt. Man fand ihre Leiche entfeßlich zugerichtet. Uhr und Portemonnaie fehlten.
Unsere parteigenössischen Bezirksverordneten forgten für die lleberführung des Genossen Lempert nach der Rettungsstelle; nach aufgenommenem Befund wurde er mit einem Krantenwagen nach feiner Wohnung geschafft. Der Ueberfallene hat ein start ver schwollenes Geficht und flagte heute morgen über heftige Schmerzen besonders am Hinterkopf, die wohl durch starken Aufprall auf das Straßenpflaster verursacht sind. Durch den Ueberfall wird Genoffe Lempert vorerst in seiner Tätigkeit für die Partei und das Reichs banner behindert sein. Hoffentlich hat der Ueberfall teine ernste renfolgen.
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Das also ist die richtige Methode, den Arbeitslosen zu helfen! Man hegt sie gegen diejenigen, die ihnen, soweit das mur irgend in ihren Kräften steht, hilfe bringen wollen! Unwiffende Menschen, die fich einreden lassen, die Sozialdemokraten seien ihre Feinde, und die bereit sind, auf Befehl Arbeitervertreter niederzuschlagen, wird man ja immer finden! Nur in einem täuschen sich die kommunisti. fchen Urheber folcher Schändlichkeiten. Sie schädigen und schänden nicht nur die Arbeiterbewegung das würde ihnen verdammt gleichgültig fein- fie schaden damit auch ihrer eigenen Sache. Jeder anständig dentende Arbeiter, jeder anständig ben. fende Erwerbslose wird sich mit Verachtung von der Brügelgarde Mostaus abwenden.
Fälschung auffällig. Vor Annahme dieser Fälschung wird gewarnt. Für die Aufdeckung von Falschmünzerwertstätten zahlt die Reichsbant Belohnungen.
Folgenschwerer Fuhrwertszusammenstoß.
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befand sich auch der Megger Bruno Imhofer. Gegen ihn schien Unter den vielen in der Sache Berdächtigten und Berhafteten befand sich auch der Metzger Bruno Umhofer. Gegen ihn schien zum Reinigen gegeben hatte. der Umstand zu sprechen, daß er einen Monat später einen Anzug Der Färber Müller sagte aber aus, daß der Anzug nur Fettfleden aufgewiejen habe. So wurde das Verfahren gegen Umhöfer eingestellt. Im Frühling vorigen Jahres, furz vor der Verjährung-es waren ja bald 20 Jahre ins Land gegangen, feitdem das Berfahren gegen Umhöfer eingestellt morden mar nahm die Polizei die Sache nochmals auf, lud den unterdes 20 Jahre älter gewordenen Färber Müller wieder vor und... erhielt nun von ihm, mohl zur eigenen Verwunderung, zur Antmort, er habe damals die ll n wahrheit gefagt; der Anzug Umhöfers fei von unten bis oben voller Blutjpriser gewesen. Auch Frauenhaar habe daran geklebt. Er habe es damals ver heimlicht, weil er seinem Meister nicht vorgreifen wollte". Anklage fammen mit der abgeänderten Aussage des Färbers schien die Be murde erhoben und Umhöfer zum Tode verurteilt. meistette geschlossen. Des Angeklagten letzte Worte waren:„ Gott fei Dant, ich weiß nichts davon."
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Der Fall steht mohl einzig da. Er verdient eine furze Würdigung. Der Gejezgeber bestimmt, daß ein Berbrechen, das mit Todes. ftrafe oder lebenslänglichem Zuchthaus bebroht wird, in 20 Jahren für verjährt zu betrachten sei. Mehr noch: selbst die Bollstreckung einer rechtsfräftig ertannten Strafe verjährt in 30 Jahren. Seit der Ermordung der Haas waren 22 Jahre verstrichen. Wollte die Behörde sich mit der Tatsache des eingestellten Berfahrens nicht zu frieden geben, weshalb hat fie nicht fünf oder zehn Jahre nach dem Ereignis die Nachforschungen von neuem aufgenommen? Es hieße, dem Geiste des Berjährungsgejeges und allen Erfahrungen der Aus Ein schwerer Zusammenstoß ereignete fich gestern abend gegen fage- Binchologie ins Gesicht schlagen, fellte es Brauch werden, die 6 Uhr auf der Treptower Chauffee in unmittelbarer Nähe Nachforschungen erst turz vor der Berjährung eines Berdes Bahnhofs Treptow. Aus bisher noch unbekannter Ursache fuhr brechens wieder aufzunehmen und eventuell gegen den Berdächtigten ein Straßenbahnzug der Linie 87 auf einen Last auf Grund der nach 20 Jahren willkürlich abgeänderten Aussage Anhannisthal mit folcher Bucht auf, daß der Borberperron des Dinge wohlgeordnet ein für allemal aufgeftapelt liegen. Hau, der fraftwagen mit Anhänger der Firma Kohlensäurewerfe Jo- flage zu erheben. Das Gedächtnis ist feine Stahlfammer, in der die Straßenbahnwagens völlig eingebrüdt wurde. Wie durch zum Tode verurteilt war, durfte nach 17 Jahren in die Freiheit zu ein Wunder blieb der Führer unverlegt. Dagegen wurde der Mitrüdkehren. Umhöfer wird 22 Jahre nach der Tat zum Tode verurfahrer des Lastwagenanhängers, Gustav Kimpfe, auf die Straße geteilt. Wäre damals das Berfahren nicht eingestellt und eine Ber schleudert. Mit schweren Beinverlegungen und mehreren Brüchen urteilung ausgesprochen morden, jo hätte er auch jetzt bas Gefängnis wurde er in das Krantenhaus Am Urban transportiert. Zu allem schon längst verlaffen. Daß selbst der Staatsanwalt feiner Sache Unglüd geriet ber kraftwagen noch durch Entzündung des menig ficher mar, erhellt allein schon daraus, daß er entgegen seiner Benzinbehälters in Brand. Die inzwischen alarmierte Feuerwehr ganzen Argumentation bie mogli dteit eines Zoti lags hatte beinahe eine halbe Stunde mit dem Ablöschen zu tun. zuließ und deshalb mit Zuchthausstrafe fich begnügen wollte. Das Gericht aber forschte faum nach dem Grunde der plöglichen Mende rung der Zeugenausfage. Er schraf auch nicht zurüd vor der Mög lichkeit eines Juftizmorbes.
Dachstuhlbrand in Charlottenburg .
Ein großer Dachstuhlbrand beschäftigte die Berliner Feuer. mehr am Donnerstag früh in der Holzendorfstraße 17, Ede Leonhardstraße, in Charlottenburg längere Zeit unter der Leitung des Baurats Schele. Das Feuer wurde erst um 5 Uhr von Haus bewohnern und Straßenpassanten bemerkt, als die Flammen ihon hell aus dem Dache des Borderhauses emporioberten. zügen und löschte ben ausgedehnten Brand mit drei Schlauch Die Feuerwehr erschien auf mehrmaligen Alarm mit zwei Lösch leitungen. Ob Brandstiftung vorliegt, war nicht mehr festzustellen.
Der Schaden ist sehr erheblich.
Heil, Hitler, Heil!
Hitler Adolf hat aus Gram über seine Misere die Balance ver loren. Erst muß er Weihnachtsliebesgaben schnorren gehen, da sich für seine völlischen" Schreibfrämpfe teine Leser finden. Runmehr für seine völlischen" Schreibträmpfe teine Leser finden. Runmehr fingt er fich an. Im Blatt des Hafenkreuzes, dem„ Völkischen Beobachter", spricht sich Hitler unumwunden seine eigene Sympathie in Berfen aus. Die Hymne auf den Bürgerbräuputschisten ist nicht chon, jeboch knorrig wie eine bajuvarische Eiche. Einige delikate Rostproben:
Heil unserm Hitler, Heil, lang Leben sei sein Teil, In Not und Sturmgebraus hält Hitlers Stoßtrupp aus. Das Leben weihen mir, Heil Deutschland, Dir! Des Hatenkreuzes Zier sei unser Schlachtpanier, Auf weißem Untergrund hält's Bolt gesund(!!), DerSchwur, den wir getan, uns allen schwebt voran,(!) Und rufen:(?) Hitler , Heil! Heil, Hitler, Heil! Bei soviel Geheile muß eigentlich die bankrotte Firma aus dem Todesschlaf erstehen.
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Die Todesstrafe mird natürlich nicht vollfiredt merden, bas 1- tell bleibt deffen ungeachtet nicht weniger ungeheuerlich. Die Staats anwaltschaft, die neuerdings so sehr mit Argusaugen über die Reinheit der Zeugenaussagen wacht, baß fie bei jedem auch noch fo entSchulbbarem Irrtum in der Aussage Anklage wegen Meineids erhebt, zulaffen. Es ist zu wünschen, daß die Verteidigung den Kampf nicht hat sich in diesem Falle nicht gescheut, die Beeidigung des Zeugen zu. wegung setzt. Das Urteil ist und bleibt ungeheuerlich, felbst wenn allein um Umhöfer willen weiterführt und alle Instanzen in Be Umhöfer reftlos begnabigt werden sollte.
Zusammenstoß in der Pariser Untergrandbahn.
Am Mittwoch abend ist ein Bug der Bariser Untergrund. bahn auf einen anderen in einer Station befindlichen Zug auf gefahren. 28 Personen wurden leicht verlegt. 3mei Personen wurden schwer perlegt Der Unfall ereignete sich dadurch, daß der Strom plöglich versagte, wodurch ein Zug, ber nach seiner Station zurüdfahren wollte, auf dem ihm folgenden Zug stieß.
Weitere Ueberschwemmungen in Frankreich. Infolge weiteren Ansteigens der Seine wurde der Bahnhof Paris Invalides heute früh geschlossen. Die Seine und ihre Rebenflüsse sind heute wieder beträchtlich gestiegen. In der Bariser Bannmeile sind meitere Ortschaften überschwemmt worden. An der Dise ist die Situation besonders fritsch geworden. Ein Teil der Stadt Creil ist vollständig unter Waffer. Die Wasserwerte mußten den Dienst einstellen. Die Be völkerung wird durch Boote mit Lebensmitteln und Brennmaterial versorgt. Da die Brotverforgung infolge der Schließung der Bäckereien Schwierigteiten macht, muß Creil von anderen Städten versorgt werden.
Eine Hausangeftelte von einem Bölfischen ericholfen. Der 20 Jahre alte Dienfitnecht Friedrich Schiele aus Regwig im Leip
Landgerichtsdirektor Schwarze teilt mit, daß die Nachricht, er fei vom Rammergerichtspräsidenten auf Grund eines seit längerer Seit schwebenden Disziplinarverfahrens fuipendiert morben, un richtig sei. Richtig sei lediglich, daß Anfang Dezember ein Ber fahren gegen ihn geschwebt habe. Das Berfahren sei angentas worden, weil der Verdacht bestanden habe, daß er an dem Antauf eines Gainsborough- Bildes durch den ehemaligen Reichsbant- Ober- giger Bezirk erschoß seine Freundin, die Hausangestellte Hedwig inspettor Arnold beteiligt gewesen sei. Irgendeine finanzielle Entschädigung habe Landgerichtsdirektor Schwarze für diese Ber faufsvermittlung nicht erhalten und es fei auch nicht richtig, daß, wie Arnold später behauptete, Landgerichtsdirektor Schwarze beim Weiterverfauf des Bildes finanziell beteiligt werden sollte. Zeugen für die Unrichtigkeit dieser Behauptung habe Landgerichtsdirettor Schwarze den in Frage kommenden Behörden bereits genannt.
Desinfeffion in dringenden Fällen. Zur Beschleunigung der Ausführung von Desinfektionen in dringenden Fällen empfiehlt es sich, fie bei der Charlottenburger städtischen Desinfektionsanftalt, Mollwigstraße 2( Amt Wilhelm 427) unmittelbar zu beantragen. ohne die polizeiliche Anzeige bei diefer abzuwarten. Im Intereffe ber Angehörigen des Kranten oder des Toten wird dadurch viel an Beit gefpart.
Bräutigam. Der Täter ift Mitglied des Werwolfes. Er will bie Tat nicht mit Abficht begangen haben und führt den tödlichen Schuß auf ein Bersagen der Sicherung zurüd. Der völfische Schießheld ist inzwischen dem Gericht übergeben worden.
Bier Kinder verbrannt. Bier Kinder einer Familie sind in Listo mel( Ontario) verbrannt. Der Brand ist auf das Umfallen einer Betroleumlampe zurückzuführen.
Groß- Berliner Parteinachrichten. Junglesialistes. Gruppe Treptow: Saule. Donnerstag, um 7 Uhr im Jugend.
beim Elfenftr. 8 Bolitisch- fatizilcher Abend. Referent: Robert Reller.
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation ferter Genolle Georg Beltner. Cindideruna am Freitag, den 8. Januar namithaas 4½ Uhr, im Reematorium Bilmersdorf. Au Ehren des Be forbenen erwarten wir zahlreiche Beteiliguna.
„ Die Jubin im Rundfunk, Der Rundfunt muß aus der großen" Oper eine„ fleinere Oper machen; er sollte aber in einigen einführenden Worten oder wenigstens in seiner Funkstunde darauf hinweisen, um nicht einer großen Zahl von Hörern ein ganz falsches Bilb ber mufilalischen Bühnenwerte einzelner Epochen zu übermitteln. Doch, von dieser Einschränkung abgesehen, tann man dem Rundfunk zu der Uebrtragung von Halévys Jüdin". Glüc wünschen. Mit sicherem Berständnis für die Eigenart des Mikrophons rebigierte man nach Möglichkeit die Ensemblestellen, ließ da für Arien ungefürzt, soweit es bei einer Spielzeit ven menig mehr und Gefanasportrogen. Gintritt 1.20 M. an der Abendkaffe.
79. bt. Schöneberg. Ant 5. Sanuar verftarb unfer feit Schraehnten organi
Vorträge. Vereine und Versammlungen
Der Männerchor Dit- gerania 1849, Mital. 3. DAGB., pevanftaltet am Sonnabend, 9. Januar, 8 Uhr, in den Brachtfälen om Märchenbrunnen. Am Friedrichshain, einen großen Biener Maskenball mit Ueberrafdrgen