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Gewerkschaftsbewegung

Husemann über die Amerikareise.

Die Verhältnisse im Bergbau.

Der Vorsitzende des Deutschen Bergarbeiterverbandes, Reichs­1.gsabgeordneter Genosse Husemann, schilderte fürzlich einem Ver­treter des Sozialdemokratischen Pressedienstes die Eindrücke, die er gelegentlich der Studienreise der deutschen Gewerkschaftsdelegation in den Bereinigten Staaten gewonnen hat. Bei dem andauernden Streit der Anthrazitbergarbeiter, zu deren Gunsten der Vorsitzende des amerikanischen Gewerkschaftsbundes, William Green, jezt einen Aufruf zur Unterſtüßung durch Geld- und Kleiderspenden erlassen hat, gewinnen die Ausführungen Husemanns eine besondere Be­ Sehr interessante Eindrücke vermittelte uns der Besuch eines großen Stahlmerfes bei Chikago, das über 15 000 Arbeiter beschäf­tigt. In dem hochmodern eingerichteten Werf sahen wir ausschließ lich deutsche Martinöfen. Kennzeichnend für die musterhafte Menschenökonomie ist die Tatsache, daß von den 15 000 Arbeitern dieses Stahlwerkes

deutung.

nur 34 unter 18 Jahre alt sind. Ihre Einstellung erfolgte lediglich mit Rücksicht auf die von ihnen zu unterhaltenden Angehörigen. Die amerikanische Jugend besucht in ihrer übergroßen Mehrzahl die Schule bis zum 18. Jahre und erhält dadurch eine vorzügliche Allgemeinbildung.

Ueber den amerikanischen Bergbau erflärte Husemann zu nächst, daß Bergleichsmöglichkeiten hier zwischen den amerikanischen und deutschen Verhältnissen faum vorhanden sind. Die tiefste Kohlengrube, die die deutsche Bergarbeiterdelegation befahren hat, erreichte 150 Meter. Vereinzelt sind tiefere Gruben vorhanden, die größte Tiefe beträgt jedoch nur 400 Meter. Ein Teil der An­thrazit, sowie der Steinkohle wird im Tagebau ge= fördert. Ueberall fennt der amerikanische Bergbau Ma. schinenbetrieb. Jin ganzen ist die Gewinnung der ameri tanischen Kohle ungleich günstiger als die der deutschen . Auf die Frage nach der

Lebenshaltung der amerikanischen Bergarbeiter äußerte sich Husemann wie folgt: Die Lebensverhältnisse der ameri­fanischen Bergarbeiter sind entsprechend der ungeheuren Ausdehnung des Landes sehr verschieden. In den Bergbaugebieten, in denen die amerikanischen Bergarbeiterorganisationen von den Unter. nehmern offiziell anerkannt sind, und wo Tarifvereinbarun gen bestehen, ist die Lebenshaltung zwei bis dreimal besser als die des deutschen Bergarbeiters. In den fogenannten unorganisierten Gebieten liegen die Ver hältnisse viel ungünstiger. Die Wohnungsverhält nisse sind im Vergleich zu Deutschland hervorragend zu nennen. Biele Bergarbeiter bewohnen Eigenheime, die meist sehr gut ausgestattet sind; fast jede Wohnung hat ihr Bad. Ein großer Teil der amerikanischen Bergarbeiter, in Illinois etwa die Hälfte, find Autobefizer. Der Erwerb eines Autos, das bei den ameri fanifchen Entfernungen ein notwendiges Berkehrsmittel darstellt, ist bei den billigen Preisen und den bequemen Abzahlungen fast jedem gutbezahlten Arbeiter möglich. Ueber den

Stand der Bergarbeiterorganisationen

der Vereinigten Staaten befragt, erklärte Husemann: Gegenüber der Organisation der deutschen Bergarbeiter befindet sich die ameri­fanische insofern in großem Vorteil, als nur ein großer ein heitlicher Kohlenbergarbeiterverband vorhanden ist, der Aktionen von vornherein eine größere Stoßfraft sichert. In den Bezirken, wo die Gewerkschaften sich durchgesetzt haben, sind die Bergarbeiter restlos organisiert. In einigen Distrikten werden so­

gar die Beiträge bei der Lohnzahlung eingezogen und von den Unternehmern an die Gewerkschaften abgeführt. Im ganzen genommen sind bisher 60 Prozent sämtlicher ameritanischer Kohlenarbeiter organisiert. Der Siz der Zentralorganisation der amerikanischen Bergarbeiter iſt in Indianopolis. Borsigender ist John Lewis." Husemann streifte auch

die Frage der Auswanderung,

die manchem deutschen Bergarbeiter angesichts der trostlosen Ver­Allein die see­hältnisse im deutschen Bergbau verloden fönnte. lische und körperliche Afklimatisierung sei für einen Deutschen nicht leicht und komme nur für Jugendliche in Frage. Nicht über­lehen werden dürfen die sozialpolitischen Zustände in den Bereinigten Staaten. Eine Pflichtversicherung besteht nur gegen Unfall. Eine Knappschaftsversicherung nach deutschem Muster gibt es in Amerika ebensowenig wie eine Alters- oder Invaliden­versicherung. Allerdings gestattet das Einkommen der amerikanischen Bergarbeiter im allgemeinen in jungen und gesunden Tagen die Bil dung von Sparguthaben für die Zeiten der Not, der Kran.heit und des Alters. Nicht außer acht gelassen werden darf jedoch, daß auch der amerikanische Bergbau

unter der internationalen Abfahkrise

leidet. Vor allem in den Weichfohlendistrikten macht sich die Ar­beitslosigkeit schon recht fühlbar; in manchen Bezirken werden jähr lich nur 140 bis 150 Schichten verfahren.

Husemann faßte sein Urteil dahin zusammen, daß wegen der augenfälligen Verschiedenheit der geologischen und allgemein­wirtschaftlichen Verhältnissen viele Vorzüge für den amerikanischen Bergarbeiter auf das verarmte Deutschland nicht übertragen werden fönnen. Auf alle Fälle bleibe jedoch Amerika in betriebsorganis satorischer und menschenwirtschaftlicher Hinsicht auf dem Gebiete des Bergbauens für Deutschland vorbildlich.

Arbeitslosigkeit und Gewerkschaften.

In der Plenarversammlung des Ortsausschusses Berlin des ADGB . am Montag im Dresdener Kasino" hielt Siegle einen Vortrag über Das Arbeitslosenproblem und die Gewert schaften". Er schilderte noch einmal in großen Zügen, wie durch die Saumfeligkeit des Magistrats die Durchführung des schon im August vorigen Jahres vom Verwaltungsausschuh des Landesarbeitsamts aufgestellten Notstandspros gramms verzögert worden sei. Es bedurfte erst der energischen Beschwerden des Drisausschusses bei den zuständigen Instanzen, sowie der mehrfachen Beröffentlichungen der Presse, um wenigstens einen Teil der Notstandsarbeiten in Angriff zu nehmen und zu finanzieren. Will man einer Behörde die Schuld an den Verzögerungen zusprechen, so versucht sie, fich reinzuwaschen und die Schuld auf eine andere Stelle abzuwälzen. Die Gewerkschaften werden in ihrem Druck auf die Behörden zur Linderung der ungeheuren Not der Erwerbslosen, nicht nach laffen und ihn noch verstärken, wenn nicht schnell stens umfangreiche Notstandsarbeiten in Angriff genommen werden. Gewiß fann man innerhalb der kapitalistischen Wirtschaft das Erwerbslosenproblem niemals lösen, man muß aber die No: der Erwerbslosen zu lindern versuchen, ganz gleich, wie man über die 3weckmäßigkeit von Notstandsarbeiten und dergleichen denft. Anschließend an den Vortrag des Genoffen Siegle gab der Leiter der gewerkschaftlichen Jugendzentrale des Drtsausschuffes einen Bericht über die Maßnahmen, die der Ortsausschuß im Inter effe der jugendlichen Erwerbslofen unternommen hat. Die Maßnahmen teilen sich in solche der Jugendfürsorge( Bereitstellung

von geheizten Aufenthaltsräumen und Mitteln zur Speifung u. a.) und der produktiven Erwerbslosenfürsorge( Berrufsumschulung und Einrichtung von Kursen u. dgl.). Die zuständigen kommunalen Stellen haben den Forderungen der Gewerkschaften volles Ber­ständnis entgegengebracht, so daß auf deren finanzielle Unter­stügung in furzer Zeit zu rechnen ist. Die Gewerkschaftsvertreter haben ebenfalls mit der sozialdemokratischen Stadtverordnetenfraktion Rücksprache genommen, die die im Interesse der jugendlichen Erwerbs= lofen liegenden Maßnahmen zu einem Antrag verdichten und der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlußfassung unterbreiten wird. Nach der regen Diskussion, in der u. a. Genosse Stadtrat Brühl auf die verwaltungstechnischen Schwierigkeiten hinwies, die fich der schnellen Durchführung der geforderten Notſtands­maßnahmen entgegenstellen, stimmt die Versammlung einmütig den Forderungen zu, die der Ortsausschuß bei den maß, gebenden Stellen mit allem Nachdruck vertreten wird Diese Forde­rungen find: Arbeitsbeschaffung für die Erwerbslosen, Erhöhung der unzulänglichen Unterstüßungsfäße, Einführung der Kurzarbeiterunterstügung, Einschänkung der Be= triebsstillegungen, Aufhebung der Bedürftigkeits. prüfung, Zahlung der Unterstützung an alle Erwerbslose während der ganzen Dauer der Erwerbslosigkeit, baldige Verabschiedung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes.

Hilfsaktion für die amerikanischen Bergarbeiter. versammlungen der 25 000 ftreifenden Kohlenarbeiter in Benn­fylvanien wurden alle bisherigen Einigungsversuche einmütig au­ridgewiefen. Die Politik der Streiffübrer wurde ausgebeiken. Der amerikanische Gewerkschaftsverband hat jezt die Sammlung für den Hungerfonds zugunsten der Familien der Etrei­fenden eröffnet.

New Bort, 18. Jaruar.( TU.) In den gestrigen Maffen­

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