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Auszehrungsschuld der Deutsch nationalen! Hagenberg schlägt seine Freunde und sich selbst!

In dem neuesten Ertrablatt wird die Frage gestellt: Für wen hungern Beamte und Angestellte?" Und nun werden Briefe aus der großen Zahl der Verbitterten veröffentlicht, die von der Not in weitesten Boltstreifen zeugen. Benutzt werden sie, um eine Schicht der Notleidenden gegen die andere auszuspielen. Zum Bei fpiel läßt man einen abgebauten Bankangestellten fich in diesen Worten äußern:

Der abgebrochene Anschluß.

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müffen aus eigenem Antrieb fich Wiffen erarbeiten und es auch zu verarbeiten verstehen Steiger berichtete dann über Schul­teisen und Wanderungen, die in dieser Schule als das wichtigste Lehr- und Lernmittel mit Recht angesehen werden. Und durch Gefang und Theatervorträge der Klassen machte man es mög lich, für diese ausnahmslos unbemittelten Volksschulen soviel Geld zu erwerben, daß Klassen eisen nach Hamburg , selbst bis nach Wien und in die Alpen möglich waren. Man glaubt es gern, daß diese Fahrten, die an jeder sehenswerten Stelle und Kindern ist vieles sehenswert Halt machten, für viele Teilnehmer das schönste Erieb­nis ihres Lebens bleiben werden.

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Die Schwere der wirtschaftlichen Krise, die wir durchmachen, Hugenberg steckt Geld ins Geschäft. Das muß ihm der Neid spiegelt sich auch in der Tatsache wider, daß eine große Zahl von laffen. Immer neue Extraausgaben seines Lokal- Anzeigers" läßt Geschäften und Privaten auf das Telephon verzichten müssen. er in Massen verbreiten, um die Auszehrung Deutschlands " durch Entweder durch freiwillige Aufgabe nach Ertedigung ihrer finan­Ben Dames Paft seinem indifferenten Bublikum mit deutscher Gründ- ziellen Verpflichtungen oder durch einfache Nichtzahlung, was die lichkeit einzuhämmern. Selbst die Kommunisten tönnen da Sperrung des Anschlusses zur Folge hat. Daß ein Geschäftsmann nicht mehr mit. So viel Demagogie und Berlogenheit fönnen sie höchst ungern zu einer solchen Maßnahme greift, liegt auf der Hand; weder selbst aufbringen noch so gut bezahlen wie Hugenberg sich die Telephon- Nummer gehört mit zur Reklame und gewissermaßen das leisten kann. auch zum Kredit. Wenn ein Kunde aus der Provinz kommt und in alter Beise telephonisch sich mit dem Geschäftsfreund besprechen Der Tunnel in der Friedrichstraße. will, so wird die Auskunft des Telephonfräuleins, daß der Anschluß Erhöhung des vorgesehenen zweistödigen Verbindungsganges. nicht mehr besteht, etwas erfaltend auf die geschäftliche Verbindung einwirken. Man muß es der Best lassen, daß sie für die gegen Der städtische Haushaltsausschuß beriet gestern über die Magi wärtige Bedrohung vieler Existenzen Berständnis zeigt und in der stratsporlage, nach der der dauernden Verstopfung in dem Unter grundbahntunnel zwischen den beiden Bahnhöfen der Friedrichstadt Wahrung ihrer Intereffen nicht allzu rigoros vorgeht, aber natür badurch abgeholfen werden soll, daß der Berbindungsgang zwei­lich gibt es eine Grenze in der Behandlung faumfeliger Zahler. ftödig ausgebaut wird. Auf Borschlag des sozialbemo­Auch die Form, in der das angerufene Amt von der Tatsache, daß trafischen Berichterstatters beschloß der Ausschuß, den der Teilnehmer nicht mehr telephonisch zu erreichen ist, Kunde gibt, Auftrag zur Ausführung dieses Projettes der Nord- Süd- Bahn- A.- G. ist eine recht schonende und eine Angabe etwaiger Gründe, nach zu übertragen. Auch die Hochbahn soll zu den Kosten herangezogen werden. Nach Meinung des Ausschusses muß es möglich sein, durch die abgebrochen werden, sind, wenn auch wirtschaftlich nicht so wich schaffenden beiden Berbindungsgänge von 2,10, wie die Tiefbau­tenen die Nergierde oft verlangt, findet nie statt. Privatanschlüsse, Hebung der Decke des Berbindungsganges die Höhe der neu zu tig, doch immerhin ein Barometer für den Gang der Geschäfte, zu verwaltung vorgeschlagen hatte, auf 2,50 zu bringen. Wenn das mög mal unser privater Telephonverfehr sich ja noch nicht so großer Berlich sein würde, dann befäme das Projekt dadurch ein ganz anderes breitung erfreut, wie dies in anderen Ländern der Fall ist. Der schwarze Tod geht in den Telephonämtern umher hoffentlich er­folgt bald eine fröhliche Auferstehung.

,, Es wäre wohl sehr erwünscht, wenn die hochwohllöblichen Herren Beamten der Gruppen 1 bis 6 darauf hingewiesen würden, daß es im Deutschen Reiche Hunderttausende von Arbeitslosen gibt.. Wenn es auch unter den Beamten Gruppen gibt, welche heute mit 100 Mart monatlig nach Hause gehen müssen, so ift dies zurzeit feine Nollage, wo Abertausende nur die Erwerbslosenunterstützung und viele noch nicht einmal diefe zum Lebensunterhalt beziehen."

Um diesen gehäffigen Anwurf gegen die schlechtest be zahlten Unterbeamten etwas zu verdecken, läßt Hugenberg bann auch die Beamten an ihren wunden Bunft paden:

Bon etwa 500 000 Beamten, die das Reich Ende 1923 zählte, find gegen Ende 1925 etwa 140 000 abgebaut, alfo mehr als 20 v. 5. Etwas größer noch ist die Zahl der abgebauten Beamten in den Ländern und in den Gemeinden, wo jeder vierte Beamte abgebaut wurde.

Die Schlußanwendung aus diesen trostlosen Fest. ftellungen ist dann immer die gleiche:

In der Erfüllungspolitik, deren das Dawes blommen nur eine Etappe ist, finden Beamte, Angestellte, Ar. beiter, alle, alle die Erklärung ihrer Not. Fürs Ausland hun­gern fie, für die Befriedigung unmöglicher Forderungen, für den Feind!"

Um das Maß der Berlogenheit dieser Ausführungen voll be greifen zu fönnen, muß man daran denten, daß ugenberg, der All- und Geldgewaltige im Lokal- Anzeiger" Mitglied der Deutschnationalen Reichstagsfrattion ist. Ohne die 8uftimmung wenigstens der Hälfte der Deutschnationalen wäre die Annahme der Dames Gefeße gar nicht möglich gewesen. Damals, am Tage nach der entscheidenden Astbimmung im Reichstag, schrieb der gleiche 2otal- Anzeiger in seiner Nr. 412 vom 30. Auguft 1924 folgende Säge, die man heute wieber jebem Lokal- Anzeiger"-Lefer in die Ohren schreien sollte:

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Das Ergebnis diefes Tages( die Annahme des Dames Blanes. Red.) fonnte nicht zuffande fommen, ohne daß die Deutschnationalen, oder doch ein großer Teil der Deutsch­nationalen 46 von ihnen und zwei Hofpitanten ftimmten für die Annahme- es durch ihre Haltung bei der entscheidenden Abstimmung möglich machten."

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Wäre es richtig, daß der Dames- Baft die Auszehrung Deutschlands " bedeutet, so tragen die Deutsch nationalen, die Bartet des Hugenberg und seines Lofal- Anzeigers", bafür allein

die Berantwortung!

Wäre es richtig, daß der Beamtenabbau und das Hunger. efend der Erwerbslofen allein auf den Dames- Baft zurückzuführen fei, dann sind die Deutsch nationalen nach dem Zeugnis des Lokal- Anzeigers" von 1924 allein dafür verantwortlich!

Es ist zwar nicht richtig, daß an der gegenwärtigen Wirt fchaftstrife mit all ihren Auswirkungen nur der Dames- Balt schuldig sei, wohl aber ist es richtig, daß die Deutschnationalen die Annahme diefes angeblichen Auszehrungspattes zu einem schamlojen politischen Schachergeschäft mißbraucht haben! Denn ihre Zustimmung am Tag des Unheils", wie der Lotal- Anzeiger" damals fagte, erfolgte hauptsächlich in der Aussicht auf das 3u standekommen eines Bürgerblods! So hieß es in der gleichen Nummer 412 vom 30. August 1924:

,, Diese inner politische Bendung in der Richtung auf einen Bürgerblod begrüßen wir. Kaum nötig, das zu sagen an einer Stelle, an der immer und immer wieder der Bürgerblod, die Bereinigung aller nationalen und bürgerlichen Barteien als die natürliche und auf die Dauer unausbleibliche Erfüllung des innewohnenden Gesetzes unserer innerpolitischen Entwicklung bezeichnet wurde."

Diefer Bürgerblod. ben ber deutschnationale Hugenberg und sein Lokal- Anzeiger" so brünstig herbeisehnten, und der schließlich durch den Stimmenvertauf zugunsten des Aus: zehrungspaftes" ins Leben trat, ist bis Ende 1925 am Ruder gewefen.

Der deutschnationale Finanzminister v. Schlieben hat die berechtigten Wünsche der unteren Beamtengruppen brüst abgewiesen, alfo zur Erbitterung des großen Heeres der Unter beamten das Redliche beigetragen.

der

Deutschnational beeinflußt war die gesamte Birt. schaftspolitit dieses Bürgerblodfabinetts. Der deutsch nationale Ernährungsminister Graf Kanit und deutschnationale Wirtschaftsminister Neuhaus tragen die Berantwortung für die Verschlechterung der Wirtschaftslage, wie sie durch die Schutzollpolitit eingeleitet wurde und in der riesenhaften Arbeitslosigkeit endet!

Deshalb ist der Bersuch Hugenbergs, des Deutschnationalen, durch eine Massenaufwendung von bedrudtem-Bapler bei urtells losen Lesern und Leserinnen noch nachträglich eine Kriegs stimmung gegen die deutschnationale Regierung Luther Schlieben Schiele. Neuhaus wachzurufen, ein Demagogenstüdchen, das selbst die bluttoten Mosto witer vor Neid gelb werden lassen tönnte!

Für polnisch- deutsche Annäherung. Warschau , 19. Januar. ( Oft.Expreß.) Die polnische fozia. listische und linksdemokratische Presse veröffentlicht einen Aufruf deutscher und polnischer Bazififtinnen, die der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit angehören. Der Aufruf spricht fich für eine polnisch- deutsche Annäherung aus, wobei die Gleich berechtigung der nationalen Minderheiten in den beiden Staaten und der Abschluß eines beiden Teilen vorteilhaften Handelsvertrages als besonders wünschenswert bezeichnet werden. Der gegenwärtige Augenblid fei geeignet für ein Vor­gehen in dieser Richtung. Die Regierungen, die Preffe und die Er ziehung der Jugend müßten eine folche, Annäherung fördern und auf eine moralische Abrüftung hinarbeiten. Bon deutscher Seite ist dieser Aufruf unterzeichnet von Frau Kirchhoff, Frau Berlen und Frau Berftus, polnischerseits von den Frauen Budzinska- Tylida, Kodis, Daszynsta- Golinska und Chmielenska. Der Kurjer Boranny" meldet dazu, daß Mitte Februar eine deutsch polnische Bazi fiftentonferenz stattfinden soll, deren Tagesordnung u. a. folgende Bunfte porsieht: Locarno und die Bölferannäherung, die Minderheitenfrage, die fulturelle Annäherung der Nationen. Zu die fer Tagung würden Delenierte aus Berlin , Breslau und Königsberg erwartet. Die polnische Nationalistenpreife nimmt von diefer Angelegenheit natürlich feine Notiz.

., Unterbrechung unzulässig."

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Bu unferer am Silvestertage gebrachten Rotig unter brechung unzulässig schidt uns die Nachrichtenstelle des Reichspost ministeriums eine Zuschrift, in der betont wird, daß eine Trennung von Telephongespiäden durch die Teles phonistinnen nicht ungängig sei. Im vorliegenden Falle( wo es fich um das dienstliche Geipräch eines Rettungswachenarztes bandelte) konnte das Gespräch besonders deshalb nicht getrennt werden, weil durch das geführte Gespräch ein Strantenwagen bestellt ebenso prompt gefagt bätte, wie sie es später ihrer Behörde mit­Wenn die Telephonistin das dem telephonierenden Arat teilte, bätte sich der Arat fofort beruhigt. So wurde nur immer bas bekannte: Leitung besetzt" gemeldet.

wurde.

-W

Der Hauseinsturz in der Kirchstraße.

Noch eine Leiche geborgen.

brochenen Aufräumungsarbeiten der Feuerwehr Die wegen der eingetretenen Dunkelheit gestern abend unter leute wurden heute vormittag von zwei Löschzügen weiter fort. gefeßt. Sturz nach 10 Uhr stieß man auf die Leiche einer Frau, die faft bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt war. Es gelang aber, die Leiche zu identifizieren und als die 53 Jahre alte Ehefrau Klara Feldner des ebenfalls bei der Katastrophe ums Leben gefommenen Ehemannes, des Arbeiters Wilhelm Feldner, fest­zustellen. Die Leiche wurde nach dem Schauhaufe übergeführt. Um die Mittagsstunde mußten die Feuerwehrleute wegen erneuter brohender Einsturzgefahr mit den Aufräumungsarbeiten aufhören. Die Giebelmauer bog sich in bedrohlicher Weise, so daß man jeden Augenblid ihren Einsturz fürchten mußte. Die Lei. tung der Aufräumungsaktion konnte nicht die Berantwortung über nehmen, das Leben der Feuerwehrleute auts Spiel zu sehen, und mußte fich so notgedrungen entschließen, vorerst die Arbeiten ein zustellen. Es wird wahrscheinlich nichts weiter übrigbleiben, als einen Unternehmer damit zu beauftragen, ein Gerüst zu errichten, um dann von oben den zerstörten Teil des Hauses abzutragen. Immer noch nicht gefunden ist die Leiche des Seifenhändlers Mans. Durch die unvorhergesehene neuerliche Einsturzgefahr werden auch die Feststellungen der Untersuchungsfommiffion nach der Ursache sehr erschwert und hinausgeschoben. Nach wie vor ist die Unfallstelle in weitem Kreise abgesperrt.

Eine Erinnerung.

Einer unserer Leser sendet uns folgende Schilderung einer ganz ähnlichen Explosionstatastrophe, die sich auch in Moabit ereignete:

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Aussehen und würde auch für das Publikum bedeutend annehmbarer fein. Alle beteiligten Kreise der städtischen Bers waltung find fich freilich darüber im flaren, daß auch bei einer folchen Berbefferung das Projekt nur eine Notlösung darstellt. Der unvermeibliche Umbau an den Bahnhöfen der Friedrichstadt muß erfolgen, foute eine Untergrundbahn durch die Leipziger Straße gelegt wird. Diese Bahn wird nach Fertigstellung der AEG. Bahn das erste Projekt sein, das in Angriff zu nehmen ist. Freilich werden bis dahin einige Jahre vergehen, denn allein die Inangriffnahme und Durchführung des Baues der AEG.- Bahn ist eine ungeheure Belastung der städtischen Finanzen, solange der Anleihemarti der Stadt faft gänzlich verfchlofien bleibt. Die Durchführung der Bau arbeiten im Berbindungsgang soll während der Sommermonate erfolgen, wo der Verkehr auf den Untergrundbahnen im allgemeinen etwas zurückzugehen pflegt. Die Arbeit selbst wird nach der tech­enischen Seite hin als nicht übertrieben schwierig an gesehen, man hofft sie in verhältnismäßig turzer Zeit bewältigen zu können.

Neue Zoo- Tiere aus Abessinien.

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In der. ,, Urania ". Taubenstraße, hielt am Freitag der Diret torial- Assistent des hiesigen Zoologischen Gartens, Dr. Hed, einen unternommene Tierfangegpedition nach Abessinien. Vortrag mit Lichtbildern, über die zu Anfang des vorigen Jahres Genau vor einem Jahr, am 15. Januar 1925, begann die große Reise nach Abessinien, an der sich u. a. zwei Herren der Ufa­Rulturabteilung zu Filmaufnahmen beteiligten. Diese Fahrt führte über Port Said durch den Suezkanal durch das Rote Meer bis zur französischen Kolonialfüfte. In der Hafenstadt Dzibuti ent­standen der Expedition die ersten Schwierigkeiten, da die franzö­fische Bollbehörde peinlichst genau prüfte und die Jagdwaffen einer besonderen Betrachtung unterzog. Bald war das abellinische Terri torium erreicht und bald waren die ersten Affen die Erpedition wollte in der Hauptsache Affen einfangen ihren Häfchern ins Garn gelaufen. Prächtige Mantelpapiane und flinte Blut­brustaffen wurden in größerer Bahl in den Affenfanghütten eingefangen, aber auch Raubtiere und abeffinisches Bild mit Schlingen und Tellereisen. Abessinien ist sehr reich on Wilb und Raubtieren und im Film wurde die flinke Gazelle, das gefährliche Stachelschwein, Flußpferde und der efelerregende Schalal, neben vielen anderen Tiergattungen, in Freiheit aufgenommen, por geführt. Die Reisebeute bestand aus 75 Mantelpavianen, 30 Blut­brustaffen, einigen anderen wilden Tieren und etwa 70 verschiedenen Arten abessinischer Bögel, darunter 11 Strauße, Hornraben usw.

Eine geborftene deutschnationale Säule? Merkwürdige Kunde tommt aus Wannsee . Der langjährige Geschäftsführer der dortigen Ortstrantenfaffe, Sch., ein unverheirateter Mann, zweiter Vorsitzender der Abteilung Wannsee der Deutschnationalen Partei und nächster Listenanwärter auf ein Bezirksverordnetenmandat, ist plöglich aus seiner Stellung verschwunden, richtiger, hat aus seiner Stellung verschwinden müssen. Stalt seiner amtiert zurzeit ein Kontrolübeamter des Oberversiche rungsamtes in den Räumen der Krankenkasse. Die nächsten Tage werden hoffentlich völlige Aufklärung bringen.

Anmeldungen zur Jugendweihe für Johnsdorf find zu richten an Lehrer 3rmler, Adlerfir 7.

natürlich alle Kleidungsstücke und auch die Fleischteile des Unglück­Betrieb des Ofens eine Temperatur von 1000 Grab herrscht, so waren lichen ganz verbrannt. Im ganzen war aber das Grelett noch so gut aus ihm auf einen etwa 15 Jahre alten, erhalten, daß man Untersuchung festgestellt hat. Es war bisher nicht möglich, die Per­1,40 Meter großen Knaben schließen fann, wie die gerichtsärztliche sönlichkeit des Knaben zu ermitteln,

Ich wohnte damals in der Jago w straße zu Moabit und es war in einer Nacht zu Anfang des Jahres 1898, als ich unter furchtbarem Knall und starter Erschütterung aus dem Bett halb herausflog. Ich stürzte nach dem Fenster, das nach dem Hof hinaus­ging und sch, wie noch mehrere Leute aus den Fenstern sahen. Aus dem Nebenhause trat eine Restaurateurfrau, die noch wach war und sich wohl zur Ruhe begeben wollte, mit einer Lampe heraus, und auf unseren Anruf, was denn eigentlich passiert wäre, fagte fie: ich weiß es nicht, es muß aber hier etwas gewesen sein. Als sie tann Ein Stelett im Kaffofen. Einen graufigen Fund machte man in nach dem Hausflur des Vorderhauses tam, schrie sie mit einem Mal: bier liegt ja alles voller Glassplitter. Nach kurzer Zeit fam fie Dornap bei Elberfeld beim Reinigen eines großen Kaffringofens, zurüd und rief uns zu: drüben ist das Haus eingestürat! züge stat bas ausgeglühte Gerippe eines jungen Men­der an der Landstraße nach Wülfrath zu liegt. In einem der Luft­Als ich auf die Straße fam, sah ich, wie das eingestürzte Hauschen, wahrscheinlich eines Knaben. Weil in diesen Luftzügen beim direft in zwe hälften unregelmäßig durd schnitten war. Nach einer fleinen Weile hörte ich Hilferufe, und nachdem die Augen fich an das Dunkel ungefähr gewöhnt hatten fämtliche Gas­laternen in der Straße waren durch den Luftdruck ausgelöscht fahen wir die Umriffe von einigen Betten in der dritten Etage. Die Hilferufe tamen von einem Mann, der wohl so lange bewußtios gelegen hatte. Die in Kürze eintreffende Feuerwehr holte auf der Leiter Mann, Frau und Kind, deren Betten glücklicherweise in der Wand standen. die stehengeblieben war. Explosion war und, wie es scheint, noch stärker gewesen ist als die Wie gewaltig die in der Kirchstraße, erfehen Sie daraus, daß in vielen gegenüber. liegenden Häusern die oberen Haustürfensterrahmen herausgeriffen und bis in den Hof geschleudert wurden. Ein eiserner Beltonträger von dem eingestürzten Haus wurde bis auf die gegenüberliegende Fußgängerfelte geschleudert, fämtliche Schaufenster eingedrückt. Die gewaltige Erplosion hatte überhaupt verschiedenartig gewirft: jo und Salouste frumm und schief gebrückt. Die Berbindungstür nach wurde z. B. bei dem gegenüberliegenden Kaufmann Eingangstür einem Zimmer blieb verschont. dagegen wurde die dahinterliegende, noch einem weiteren Zimmer führende Tür herausgerissen. Zum Blüd war, da das Haus noch fast neu und Wohnungsnot nicht vorhanden war, das Haus nur schwach bewohnt. Soweit mir er­innerlich, waren aus diesem Grunde nur zwei Tote zu verzeichnen. Die Ursache jener Explosion fonnte auch nicht erforscht werden.

Die neue Volksschule.

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Zahlreiche Bersuche werden gemacht, um unser erstarrtes Schulsystem wieder lebendig zu gestalten und es aus den Fesseln der Tradition zu lösen. In der Versuchsschule in Dresden . Hellerau weiß man um das Schulelend unserer Zeit und geht frisch daran, es zu beheben. Ob mit Mitteln, die ganz allgemein die richtigen sind, fann nur der beurteilen, der längere Zeit den Unterricht in diefer Schule miterlebt hat. Deß aber durch die Bersönlichkeit ihrer Lehrer für diese Schule die Methode die geeignete ist, wird jeder glauben, der Mar Nitsche, den Leiter der Schule, und Biur Steiger, einen ihrer Lehrer, in der Versammlung der entschiedenen Schulreformer im Werner- Siemens- Realonmnafium in Schöneberg sprechen hörte. Liebe und Berständnis für die ihnen anvertrauen jungen Menschen flangen aus jedem Wort. Diese Schule versucht es, den Schülern so wenig wie möglich 3wang auf zuerlegen. Durch Lehrgespräche führt fie fie durch alle Wissens: gebiete, und jo weit wie möglich ist die aleichzeitine Hendbeschäftigung erlaubt Nigiche betont, daß derade ein scheinbar spielend erarbeitetes Wissen oft am stärksten im Gedächtnis haftet. Das beste Rief scheint thm eine Schule, die den Lehrer fast überflüffig macht. Die Kinder

Sport.

Die leste Nacht!

Noch führen Rieger- Glorgeffi..

Den Sturz De baets, der sich gestern abend bei der 10- Uhr­Wertung ereignete und den unzweifelhaft starken Fahrer zwang, das Rennen aufzugeben, teilten wir bereits neben dem geglüdten leberrundungsversuch Dewolf Stodelŋnds im heutigen Morgenblatt mit. Eine sehr gute Mannschaft wurde zum Leidwesen eines jeden Sportfreundes fomit gesprengt. Berfyn, sein Bartner, fährt zunächst als Erfagmann weiter, bis R. Ban denhove das Rennen wegen Magenbeschwerden aufgibt. Bersyn G. Vandenhove bilten eine neue Mannschaft( 1 Runde zurüd, 90 Punkte). Als die Glocke die 2.1hr Nacht Wertung anfündigt, find 3129,920 Kilo. meter zurüdgelegt. Die Wertung bringt folgende Ergebnisse: 1. Spurt: 1. Gottfried vor Sawall, Kruptat und Rieger. 2. Spurt: 1. Möller vor Stocelynd, Mac Mamara und Tonani. 3. Spurt: 1. Lewanom vor Horan, G. Bandenhove und Rieger. 4. Spurt: 1, Horan vor Giorgetti, G. Vandenhove und Tonani. 5. Spurt: 1. Horan vor Tonani, Rieger und Persyn. 6. Spurt: 1. Mac Namara vor Tonant, Giorgetti und Tieß. 7. Spurt: 1. Lewanow vor Sawall, Bauer und Hahn. 8. Spurt: 1. Giorgetti por Möller, Kruptat und G. Banden. hove. 9. Spurt: 1. Lorenz vor Lewanow, Hahn und Soran. 10. Spurt: 1. MacNamara vor Rieger, Tonani und Gott­fried.

Der Stand des Rennens nach der 2- Uhr Nacht- Wertung ist nun folgender: 1. Rieger Giorgetti 281 Bunfte. 2. Mac Na mara- Horan 279 Punkte. 3. Tonani- Sawall 150 Bunkte. 4. Hahn Tieß 114 Punkte. 1 Runde zurüd: 5. Dewolf- Stocelynd 187 Bunfte. 6. Bauer- Gottfried 143 Punkte. 7. Bersyn- Banden­hove 96 Punkte. 8. Lorenz- Krupfat 82 Bunfte 2 Runden zu= : 9. Möller- Lewanow 163 Punkte.

Nur noch wenige Stunden, und die Fahrer haben die lange Reise beendet. Der Siegerplatz ist nach wie vor offen.