Eine graufige Moritat.
Die Franfo- Borussia".
In folgendem teilen wir eine Geschichte mit, die sich nach den Ermittlungen der Polizei tatsächlich zugetragen hat und die get, wie sehr junge Leute in einem gewissen Alter ein Opfer ihrer Plantafie merden, wie sie bei ihren Erzählungen und ihrem Großtun feine Grenzen fennen,
Mitte Dezember v. 3. verschwand ein 17 Jahre alter Kauf mannslehrling, nennen wir ihn Müller, aus dem Süden Ber.ins von seiner Arbeitsstelle und tam auch nicht wieder nach Hause. Weil er schon öfter ein paar Tage weggeblieben war, so machten sich seine Eltern zunächst feine allzugroßen Sorgen. Endlich aber meldeten fie ihn doch als vermist bei der Kriminalpolizei. Deren Nach forschungen blieben erfolglos. Da hörten eines Tages die Eltern von einem Freunde ihres Sohnes, er heiße Schulz, ter junge Marn fei ermordet und in einem Schacht der Untergrundbahn in ter Nähe des Tempelhofer Feldes vergraben worden. Schulz hatte das wieder von einem jungen Manne gehört, der der Franko Borussia angehöre, den er aber nicht weiter. Die Mord infpettion nahm sofort mit einem Stab von Beamten die Ermittlungen auf. In dem Schacht der Untergrundbahn aber war froß alien Suchens feine Leiche und auch sonst nichts Berdächtiges zu finden. Jezt spürte man der Granto- Boruffia" nach und ermitte te fie auch. Sie hatte auch einen Bräsiden, einen Fuchsmajor, und was fonft dazu gehört, war aber doch feine Studentenvereinigung, fendern ein Verein von Kaufmannslehrlingen, die fi gegenfettig nach Kräften anschwindelten. Jeder verheimlichte vor den anderen feinen wirklichen Beruf. Der eine spielte den Mediziner, der andere den Juristen usw. usw. Die„ FrantoBoruffia" hielt ihre Konvente bald hier bald dort. Bei ihr hatte sich cines Tages auch Schulz gemeldet. Man hatte ihn zwar als Fuchs aufgenommen, gar bald aber" cum imfamia" als ungeeignet wieder ausgeschlossen. Deshalb wußte Schulz auch nicht recht Bescheid, als ihn die Kriminalpolizei über seine Mitteilung an die Eltern des Bermißten vernahm. Trogdem gelang es, seinen Gewährsmann auf zuspüren. Wir nennen ihn Schmid. Wie alle feine, ommilitonen" mit hervorragenden Leistungen auf diesem oder jenem Gebiete prahlten( der eine wollte ein Kunst schüße, der andere ein Reiter gleich einem Cowboy sein usm.), fo war Schmid ein Borer, der, wie er behauptete, wegen feines harten Schlages" gefürchtet war und bereits die Anroartschaft auf die deutsche Schwergewichtsmeisterschaft besaß. Schmid wurde zur Rechenschaft gezogen und legte zur allgemeinen Ueberraschung vor der Kriminalpolizei ein umfassendes Geständnis ab. Wie er fagte, traf er eines abends Mitte Dezember nach einem Kneip abend Müller, der nicht mitgemacht hatte, um 11% Uhr in der Belle- Alliance- Straße. Bei dieser Gelegenheit erklärte Müller, daß er, Schmid, und alle feine Kommilitonen" dumme Jungen feien. Auf der Stelle forderte ihn Schmid, wie sich das gehörte, auf frumme Säbel, sine- sine". Müller jedoch niff". Da verlegte ihm Schmid, um die Ehre der Franto- Boruffia" wieder herzustellen, einen feiner berühmten harten Schläge Müller fant in die Knie, brach bann ganz, zusammen und war erledigt", d, h. tot. Schmid nahm die Leiche unter den linken Arm, frug fie auf einen Sandberg neben dem Schacht der Untergrundbahn, ließ fie in den Schacht hinunterkollern, warf einige Steine und Straßenbahnschienen nach und ließ dann noch so viel Sand hinunterg'eiten, daß sie völlig bedeckt war. Er hoffte, daß die Bauarbeiter sie am nächsten Tage gleich mit einbetonieren würden. Dann war jede Spur ausgewischt. So weit das Geständnis. Die Kriminalpolizei. glaubte davon fein, Bort. In dem Schacht wurde ja noch gar nicht etoniert und trotzdem war teine Leiche zu finden gewesen. Der Mörder" aber blieb bei seiner Darstellung. Das Berhör hatte schon lange gebauert, ohne zu einem anderen Ergebnis zu führen, als es draußen klopfte. 2ha," sagte der vernehmende Beamte, da tommt wohl der Bertreter der 300 Mann, die mir mit dem Suchen nach der Leiche beauftragt haben, um für seine Leute die Löhnung zu holen. Da erblaßte der Mörder". Ganz erschroden bekannte er, daß er nur noch 1,50 Mart befize, erklärte sich aber bereit, die jedenfalls nicht ganz fleine Summe in Raten abzutragen, wenn die Kriminalpolizei jo freundlich wäre, sie zunächst zu verauslagen. Man erwiderte ihm, bas lasse sich denn doch nicht machen, man müffe sich vielmehr, wenn er selbst nicht zahlen tönne, an feine Eltern wenden. Das schlug ein. Schmid, der Anwärter auf den Meister schaftstitel erblaßte noch um einen Grad mehr, verlor feine Haltung und befannte, daß er sein ganzes Geständnis erfunden hatte.
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Seinen Kommilitonen" hatte er die Geschichte als hervor ragende Leistung aufgebunden und deshalb war er auch bei der Kriminalpolizei dabei geblieben, um nicht sein Ansehen zu schmälern. Aber die Aussicht, mit seinem Vater zu tun zu bekommen, brachte den angehenden Schwergewichtsmeister doch so weit aus dem Gleich gewicht, daß er auf die Aufrechterhaltung seines Rufes verzichtete. Mit seinem Kommilitonen" Müller hatte er gar nichts vorgehabt. und er mußte auch nicht, wo der geblieben war. Erst nach Wochen tauchte dieser plöhlich zu Hause wieder auf, und nun war bald alles flar. In der Franto- Borussia" hatte man eines Tages erfannt, daß man mehr Trintgefäße brauche. Da erinnerte sich Müller, daß seine Eltern einige große 3inntrüge besaßen, die fich für die Kneipe wohl eigneten. Er nahm sie heimlich aus dem Schrant, um sie der Berbindung" zu stiften. Der Bräside nahm sie mit verbindlichem Dant im Namen der Korona in Empfang, entdeckte in einem der Krüge 60 Mart, jagte davon nichts, hielt aber die Kommilitonen" dafür den ganzen Abend frei. Sie hatten nie so wader getrunken, wie an diesem Abend. Seine Multer entbedie, faum, daß er auf die Kneipe gegangen war, das Berschwinden der Krüge, und erst jetzt erfuhr er, daß der eine 60 Mt. von ihren Er. Bater zu entgehen, lief er davon und verschwand auch sparnissen enthalten hatte. Um einer Abrechnung mit dem von seiner Arbeitsstelle. Die Wochen bis zu seiner Rückkehr hat er sich in Kneipen herumgetrieben, nicht in der besten Gesellschaft. Die Franto- Boruffia" hat sich noch nicht entschieden, ob sie ihn darauf hin ebenfalls„ cum imfamia" ausschließen soll. Für die Mordinspektion ist der Fall endgültig erledigt.
Das Urteil im Aktienfälschungsprozen. In dem großen Aftienfälschungsprozeß wurde gestern das Urteil gejäilt. Das Echwurgericht Mitte entschied zunächst, daß Attienfälldungen als Münzperbrechen zu bestrafen seien. Der Hauptschuldige des Unternehmens war der Angellagte Rösner von Blumenthal, der sich des Münzverbredjens in drei Fällen und des fortgesezten gemeinschaftlichen vollendeten und versuchten Betruges schuldig gemacht hat. Wenn er auch zum Teil geständig war, so mußten ihm, als die treibende Kraft und mit Rücksicht auf seine Borftrafen, mildernde Umstände versagt werden. Es wurde gegen ihn auf eine Gesamtstrafe von 4 Jahren Zuchthaus erfannt. Wegen der bewiesenen ehrlosen Gesinnung wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre abgesprochen. Da er während der Untersuchungshaft einen Teil der früher gegen ihn erkannten Strafe verbüßt hat, wurden ihm nur vier Monate Untersuchungshaft angerechnet. Den anderen Ringe flagten murden mildernde Umstände gewährt. Boeck erhielt meden gemenschaftlichen Münzperbrechens und Betruges 2 Jahre 3 Monate Gefängnis und 3 Jahre Chrrerluft. Berner Jacobi 3 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Chrverluft. Wegen Beihilfe zum Betruge und Münzverbrechen wurden ver urteilt Wehrfrig zu 1 Jahr 7 Monaten Gefängnis und Haas zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis und 1 Jahr Ehroerluft. Der Angeklagte Römer fonnte der Beteiligung am Münzverbrechen und Betrug nicht überführt werden, und es wurde nur auf die Unterlaffung der Anzeige des ihm befannt gewordenen Berbrechens angenommen. Dafür erhielt er 9 Monate Gefängnis, welche Strafe durch die Untersuchungshaft verbüht ift. Bei Günther Jacobi wurde angenommen, daß er nur eine
fehr untergeordnete Rolle gespielt hat und daß es ihm nicht nach gewiesen werden tonne, daß er von dem Verbrechen der anderen Renntnis gehabt habe. Deshalb wurde er freigesprochen. handlung hat nichts ergeben, daß sie von dem Treiben der anderen Ebenfalls wurde freigesprochen die Angeklagte Störd. Die Ber Angeklagten, die in ihrer Bohnung die Glanzftoffattien bant fertig gemacht haben, etwas gewußt hat. Schließlich wurde auch der Stadtkassendirettor von Fürstenwalde, Dauber, freigefprochen.
Ein seltsamer Sport.
28 Hoteldiebstähle
Einen etwas eigenartigen Sport" hatte fiá) der angebliche Journalist Bernhard Kiedorowcz ausgesucht. Er liebte die Gefahr und den damit verbundenen Nerventigel des Berufs eines Hoteldiebes. Run mußte er die Wahrheit des alten Sprichwortes erkennen, nach welchem man in der Gefahr auch sehr leicht umfommen" fann und sich vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte megen 21 leichten und 7 schweren Dieb stählen verantworten.
In der Charlottenburger Bezirksversammlung fam es gestern abend zu wüsten Radauszenen. Die Kommunisten hatten die Tribünen durch ihre Anhänger besetzen lassen. Diese versuchen die Berhandlungen durch laute Zwischenufe zu stören, so daß der neu gewählte Borsteher Dr. Brig( Dem.) wiederholt eingreifen mußte. In vorgerückter Stunde wurde von der Fraktion der Mitte und den Bügerlichen der Antrag gestellt, die Bersammlung zu schließen. Diefem Antrag wurde von den Kommunisten widersprochen. Sie verlangten, daß unter allen Umständen noch Kapitel 5 des Etats beraten werden follte, weil sie dazu eine Reihe Anträge eingereicht haben, die Sonderunterſtügungen für die Arbeitslosen aus Vorbehaltsmitteln fordern. Nach endlosen Geschäftsordnungsdebatten stellten die Demokraten den Antrag, die Sigung auf nächsten Mittwoch zu vertagen. Diefer wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten angenommen. Jeht erhob sich ein minutenlanger muiter geblich Räumung derselben, bis dann endlich, als Polizei erschien ,, Lärm auf den Tribünen. Der Borsteher forderte lange verdie Besucher nach und nach das Haus verließen.
Die täglichen Glätteunfälle. Wieder tamen am gestrigen Tage 12 Personen auf den vereisten Bürgersteigen zu Fall und trugen schwere Berlegungen davon. Die Berletzten die zunächst auf den Berliner Rettungsstellen behandelt wurden, fornten in ihre Wohnungen entlassen werden. Ein besonders schwerer Fall ereignete
fich vor dem Grundstüd ter Berlin- Anhaltischen Maschinenfabrik in der Reuchlinstraße in Charlottenburg . Hier stürzte die 62 Jahre alte Anna Funfe und zog sich einen Schädelbruch zu. Die Schuld soll die Betriebsleitung der Firma treffen, da vor dem Grurdftüd gar nicht oder sehr manoelhaft abstumpfende Mittel gestreut waren. Ein weiterer schwerer Fall ereignete fich nachmittags am Potsdamer Plaz Hier stürzte ein Mann in den mittleren Jahren so unglücklich, daß er sich einen tompliaterten Unterfchenfelbruch zuzog." Ein Wagen des Städtischen Rettunesamts brachte den Verunglückten nach dem Elisabeth- Krankenhaus.
Der Angeklagte hatte sein dunkles Gewerbe recht lange nach altbewährtem Muster ausüben fönnen. Auf ihn als formgewandten und elegant gefleideten Gast nur erster Berliner Hotels fiel niemals ein Verdacht. Seiner Sicherheit im Auftreten waren selbst die Privatdeteftive nicht gewachsen, die als Angestellte der großen Gast häuser wegen der sich immer wiederholenden Diebstähle ganz be fenders auf ihrem Posten zu sein glaubten. K. wußte die Ge pflogenheit seiner Opfer genau auszufundschaften, war über die Art und Dauer ihrer Ausgänge so informiert, daß er in vielen Fällen mit ihren eigenen Schlüsseln die Zimmer öffnete und in aller Ruhe eine lohnende Auswahl unter den zurückgelassenen Gegenständen traf. Selbstverständlich befanden sich auch Dietriche und Nachschlüssel in seinem Befiß, die ihn in Fällen sofortigen Handelns erfolgreich unterstüßten. So entwendete R. einer Dame, tonnte und trotzdem diese ihr Zimmer verschlossen und die Schlüssel von der er wußte, daß sie sich nur für furze Zeit entfernt haben an sich genommen hatte, Brillanten und andere Schmuckgegenstände von hohem Wert. Was die Beweisaufnahme weiter an unverfrorener Kühnheit und Geschicklich feit diefes raffinierten Diebes zutage brachte, das stempelte ihn zu einem Meister in seinem Fache". Als sich schließlich die Anzeigen bei der Berliner Kriminalpolizei von Tag zu Tag häuften, wurde eine ständige Kontrolle aller Anmeldezettel vorgenommen. Hierdurch entdeďte man die Handschrift des Angeklagten als die enige, die fich immer wieder in den betroffenen otels Dorfand. K. wurde verhaftet und als guter Bekannter der Polizei, die über ihn ein stattliches Register von 14 Borstrafen befigt, erkannt. Vor Gericht nüßte nun auch das vornehmste und elegantefte Auftreten ebensowenig, wie die beſtimmten Versiche zungen, daß es nur eine unglüdfelige Leidenschaft sei, die ihn diesem„ nerventihelnden Sport" in die Arme treibe. Der Angeflagte wurde zu 5 Jahren Zuchthaus und zum Verwirklichen Bedürfnis entgegen. lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer on 10 Jahren verurteilt. Außerdem wurde die 3u lässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht ausgesprochen. Also alles in Allem ein ziemlich gefahrvoller Sport!"
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Radio Frühfouzerte.
Um Amerita die Möglichkeit zu geben, Bersuche mit Europaempfang in anzustellen, werden verschiedenen deutschen Sendern Sonderkonzerte stattfinden, und zwar morgens von 5 bis 6 Uhr. In Amerita ist für diese Zeit allgemeine Funkstille angeordnet, damit die amerikanischen Funkfreunde Gelegenheit haben, die deutschen Rundfunksender möglichst störungs, frei zu empfangen. Wie der Funk" meldet, werden fla) an diesen Bersuchen die deutschen Rundfunksender Hamburg , Leipzig , Dresden , Minster, Breslau und Stuttgart beteiligen. Die Berliner Funtstunde hat für diese Frühtonzerte wertvolle Programme zusammengestellt; es wirken die ersten Kräfte der Staatsoper mit. Die Berliner Konzerte werden verbreitet auf Belle 505 Meter und 576 Meter, sowie über Königswusterhausen auf Welle 1300 Meter. ,, Gutsarbeiter."
ein Bursche,
Bor turzem hatten wir über Gutsarbeiter berichtet, die auf dem Gute Blankenfelde entlassen worden waren und die gezwungen wurden, auch ihre Wohnungen zu räumen, trotzdem für sie teine anderen Arbeiter eingestellt wurden. Dazu teilt uns das Nachrichtenamt der Stadt Berlin folgendes mit:„ Es ist richtig, daß am 27. November 1925 mehrere Schnitter ( cin Ehepaar, vier Mädchen) auf dem Gute Blantenfelde ihre Kündigung zum 15. Dezember 1925 er hielten, weil die Arbeit für die Schnitter vollständig beendigt war. Die Beute waren mit der Kündigung einverstanden, wollten Arbeit in Berlin nehmen und baten, über die Feiertage die Wohnungen be: mußen zu dürfen. Sie erklärten, auf Beschäftigung feinen Anspruch zu machen, nur über die Feiertage wohnen zu dürfen. Das murde genehmigt und die Schnitter blieben vom 15. Dezember 1925 bis Bagen am 4. Januar 1926 vor, die Schnitter luden selbst ihre 4. Januar 1926 in den Wohnungen. Verabredungsgemäß fuhr der Sachen auf und wurden damit ihrem Wunsch gemäß nach Berlin befördert. Da fie Wohnungen dort nicht hatten, übernahm sie das Obbach , von wo fie ihre neuen Stellen am nächsten Tage auffuchen wollten. Die Entlassung der Schnitter( es waren Ausländer darunter) mußte den öffentlichen Bestimmungen entsprechend, unbedingt zum 15. Dezember 1925 erfolgen. Es ist unwahr, daß die Schnitter mit mehr freiwillig, was sie auch der Güterdirektion bestätigt haben." Hab und Gut auf die Straße gefeßt worden feien. Sie gingen vielUnser Gewährsmann, der an dem genannten Tage Zeuge des Vorfalles mar und der sich auch für die Leute verwandt hat, um ihnen zu helfen, erklärt, daß er aus den Gesprächen und aus der Beobachtung des Borfalles zu der in unserem ersten Bericht wiedergegebenen Auffaffung tommen mußte.
Zeuge gesucht. Der Herr, ber am 23. Dezember 1925, abends zwischen 7 und 7% Uhr, in der Frankfurter Allee zwischen Tilsiter und Mögliner Straße einen Mann vom Fahrdamm aufhob und ihn einem Bolizeibeamten mit den Worten:„ Der Mann ist vom Autobus gestürzt!" übergab, wird um Angabe feiner Adresse gebeten an Witwe Frau 5. Kettelhut , D 112, Pettentofer Str. 13, v. 2 Tr. Unkosten werden ersetzt.
Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 21. Januar.
200 neue Fernsprechstellen in Berlin . Dem Mangel an öffent lichen Fernsprechstellen soll nun in etwas abgeholfen werden. Di wonach der Bost für die Errichtung von 200 neuen Fernsprechstellen Reichspoft hat mit dem Magistrat einen Bertrag abgeschloffer der nötige Raum zur Verfügung gestellt werden soll. Die Zellen sollen in den Berkehrshäuschen, Untergrundbahnhöfen usw., auch innerhalb städtischer Gebäude Play finden, Mietszins oder sonstig Abgaben soll die Reichspost an die Stadt nicht zahlen, solange der Sprechstellenbetrieb nicht eine Benutzung von durschnittlich 300 Reichsmart pro Stelle und Monat in drei aufeinanderfolgenden Monaten überschreitet. Zutreffendenfalls sind 5 Proz. der Bruttoeinnahme, soweit fie 300 Mart pro Stelle und Monat übersteigt, an die Stadt zu zahlen. Ein recht vorteilhafter Bertrag für die Reichs
post. Immerhin wird man wünschen müssen, daß bie Stabiverordnetenversammlung dem Vertrag zustimmt, denn er kommt einem Der Prozeß Holzmann- Bartels wurde nach weiteren ins ein Der zelne gebenden Beugenvernehmungen auf Freitag vertagt. heutige Donnerstag bleibt zur Sichtung des Waterials ber handlungsfrei.
Welterbericht vom Ferienheim.Stufenhaus"( Thüringer Wald ): Neuichnee 30 Zentimeter,-8 Grad, starfer Maubreif, wollenlos; für Sfi lehr gut. Am Sonntag, den 24 Januar, findet hier ein Stifursus des Arbeiter Zurn und Sportbundes statt, an dem sich Interessenten noch beteiligen tönnen. Da von Berlin nach Oberbof am 28. Januar ein Sport Sonderzug fährt, so ist die Gelegenheit günstig. Bon Oberhof ist das Ferienheim Ehmiedefeld( Umsteigen in Blaue) in 1 Stunde zu erreichen. Wohn- und " Stutenbaus" in 4 Stunden, von Geblberg in 3, Etunden und von Beipflegungspreise sind ebenfalls besonders preiswert.
Mac Namara- Horan Sieger im Sechstagerennen. Rieger- Giorgetti greites Par.
Nach 145 Stunden wurden redlich 3604,640 Kilometer zurüdgelegt. Die letzte Runde passierte vor müden Augen, vor abgespannten Sinnen, die sich allgemach an den sechstagerennenlosen Alltag zu gewöhnen schienen. Die neuen Fahrerpaare führten noch bis zum Schluß die gespannten Sehnen, aber einige zeigten Verbände und Wundpflaster nach den erlittenen Stürzen. Es war alles nicht mehr ganz munter und auch die auffrischenden Zurufe der obersten Galerie konnten Stimmung und Tempo nicht sonderlich beleben. Die Kränze standen säuberlich aufgereiht und die Präsente an Schokolade, Wein und anderen Genüssen wiesen lodend auf das nahe Ende. Als dann in der überheizten, raucherfüllten Halle die legten Minuten der 145. Stunde fich anfündigten und der Sieg Mac Namara Horan sicher schien, atmete alles
erleichtert auf einige non der Sportgemeinde mit Protest. Die Entleerung der riesigen Halle geht unter den aufgeregten Gemütern nicht ganz reibungslos vor sich. Jedoch vor Mitternacht war alles glücklich zu Ende.
Die entscheidende Schlußwertung wurde pünktlich Interesse das Fahren der einzelnen Mannschaften, hier und da er10 Uhr abends begonnen. Das überfüllte Haus verfolgte mit starfem regte 3wischenrufe ins Feld hineinwerfend, die sich oft orfanartig steigerten. Bald gibt es einen großen Standal. Ein müftes Gellen und Pfeifen durchzittert die Halle: Das Fahren der belgischen Mannschaft Dewolf- Stocelynd erscheint dem Bublitum nicht mehr einwandfrei und das mit Recht! Bagen 3. B. die Amerikaner im Rennen, so übernahm Dewolf oder das Hinterrad des Belgiers zu bekommen und wenn er es glücklich Stocelynd die Führung. Einer der Amerikaner bemühte sich dann, erreicht hatte und der Spurt seinem Ende zuging, schlug sich der Belgier feitwärts und überließ dem Amerikaner mühelos den Sieg. Dieses Spiel wiederholte fich einige Male und rief immer mehr den lauten berechtigten Brotest der Sportgemeinde hervor.
Aber auch die deutschen Fahrer wußten jegt, morum es ging und handelten danach. Die an zweiter Stelle liegenden Rieger Giorgetti konnten dann auch mehrere wichtige Spurts an sich bringen. Im Berlauf der Wertung gelang es dann noch der Mannschaft Moeller Lewanow noch eine der VerLust runden unter lebhafter Attlamation des Hauses zurüd zugewinnen. Mehrere Schüsse zeigen den Schluß der Wertung an: MacNamara Horan sind mit ihrem 544 untten die Sieger. Das moralische Siegerpaar Rieger- Giorgelti folgt nit 509 Bunften an zweiter Stelle. An dritter Stelle deminieren Moeller- Bewanow mit 208 Bunften vor Hahn- Tieß mit 197 Punkten. Fünfter Tonani- Sawall 179 Buntte. Eine Runde zurüd: Sechster Dewolf- Stockefynd 330, Siebenter Perinn- Bandenhove. 251, Achter Bauer- Gottfried 213, Neunter Lorenz- Kruplat 107 Bunkte.
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Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6 Uhr nachm.: Volkstümliches. 6.40 Uhr abends: HansProfessor Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Dr. H. Reck: Die technischen Rohstoffquellen. Erden. Steine und Salze 7 Uhr abends: Otto Thiel. M. d. R.: Die Gowerkschaften in der Volkswirtschaft". 7.30 Uhr abends: Bekanntgabe des Programms ab 8 Uhr abends. 8 Uhr abends: Uebertragung der Veranstaltung der Nordischen Rundfunk A.-G.( Norag). Hamburg . Lortzing - Gedenkfeier". Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportnach- gebungen mischten, überschüttet. Bald sind die Ehrenrunden errichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.
Königswusterhausen, Donnerstag, den 21. Januar.
3-3.30 Uhr nachm: Studienrat Friebel und Herr Mann: Eng lisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.:. Friebel und Mann: Eng. lisch für Fortgeschrittene. 4-4.30 Uhr nachm.: Oberschullehrer Georg Wolff: Die Durchführung des Arbeitsgedankens im Deutschunterricht. 4.20-5 Uhr nechm.: Frl. Dr. med. Turnau: Die Frau als Aerztin
Dann schickte Iadewald zuerst die Sieger, die Amerikaner, auf die Ehrenrunde. Als das mutige Paar Rieger Giorgetti das Oval befahren, erhebt sich ein ortanartiger Beifallsft urm, der nicht enden will. Noch einmal müssen die beiden flinken Fahrer die Bahn umfreifen. Als Dewolf- Stodelynd ihre Ehrenrunde absolvieren wollten, wurden sie mit Pfeifen, Brüllen und Schieberrufen, worin sich auch viele Beifallstundledigt. Als legtes Paar beschließt die Mannschaft Lorenz- Krupfat den Reigen.
Wetterbericht der öffentlichen Wet'erdienststelle für Berlin.( Nachdr. verb.) Zunächst froft, erst später Temperatur um Rull, zeitweilig aufbeiternd, feine nennenswerte Niederschläge. Für Deutschland . In Beft- und Süd. deutschland Temperaturen wenig fiber Rull, in Wittel und Ditdeutschland zunächst nod) Froit, erst später Temperaturen um Rull. Stetue starteren Niederschläge, zeitweise aufheiternd.