und Gelb und oft unter vielem Berdruß von den Angehörigen er lebigt werden müssen. Aus Orten, an denen ein Krematorium nicht porhanden ist, wird die Leiche abgeholt und nach dem nächstgelegenen Rrematorium übergeführt.
Die Entwicklung von der Erdbestattung zur Einäfcherung ft aber auch aus fanitären Gründen nur zur bewillkommnen. Man sehe sich Berlin an. Ein Gürtel von Friedhöfen umschließt die Stadt. Belch große Ausfallstraße man auch, der Peripherie zuftrebend, durchschreitet, überall finden sich Friedhöfe, zum Teil auch mitten in der Altstadt, und immer neue müssen angelegt werden. Sie alle sellte man erhalten, aber nicht als Bestattungsplätze für Tausende Don verwesenden Menschenleichen, sondern als Urneaparts, ausgeschmückt und gepflegt mit aller Liebe und Pietät, die wir unseren Toten entgegenbringen.
Montag Baubeginn der AEG.- Bahn. Geftern nachmittag ist im Rathaus die gemischte Deputation für Bau- und Finanzierung der AEG- Bahn zum zweiten Male zufammengetreten, u mdie Berichte des technischen und finanziellen Unterausfchuffes entgegenzunehmen. Die Deputation befchloß endgültig und einstimmig der Stadtverordnetenversammlung zu empfehlen, daß der Bau der AEG- Bahn auf der Strecke Her mannplag- Neanderstraße fofort begonnen werden foll. Die Bauausführung soll durch das bei den bisherigen Untergrundbahnbauten der Stadt bewährte Bauamt der Nord- SüdBahn erfolgen. Für die Arbeiten der ersten Wochen können Gelder
gewußt, daß fie bie Freundin Solamanns fel. Ste Babe neun Monate, auf die Aufenthaltsbewilligung warten müssen und habe sich deshalb persönlich an ihn gewandt. Er versicherte, daß leine Bestechung vorliege, sondern daß die Ausstellung nur auf Grund feiner allgemeinen Anschauung erfolgt sei. Die Verhandlungen wurden auf Sonnabend vertagt.
Der Zusammenbruch der Komischen Oper. Eine Gläubigerversammlung.
Wie start der Andrang der Gläubiger von James Mein zu der vom Gläubigerausschuß gestern einberufenen Versammlung war, geht am besten daraus hervor, daß der zuerst in Aussicht ge nommene Versammlungsraum fich als zu flein erwies. Brettihneider, ber Leiter der Versammlung, führte einleitend aus, daß die Versuche von Klein, sich als Opfer einer Heze hinzustellen, irreführend seien. Er sei auch fein Opfer der Not der Zeit. Er habe bis in die letzte Beit ein Leben der Berschwendung geführt und habe noch, als er schon mit erheblichen Verpflichtungen im Rückstand gewesen wäre, ein Bankett im Russischen Hof" ge geben, deffen Roften in Höhe von 1800 m. allerdings bis heute noch nicht bezahlt seien. Klein stehe auch mit der Wahrheit nicht auf dem besten Fußze. Man habe sich an den Bühnenverein gewandt, um diefen zu Schritten zu veranlaffen. Der Bühneлaverein habe die Er flärung abgegeben, daß Kleins schwierige Lage bekannt sei, daß er sich bemüht habe, soweit es ihm seine Verhältnisse gestatteten, seinen Berpflichtungen nachzukommen. Wenn er in Schwierigkeiten geraten sei, so trage in der Hauptsache die Tatsache daran schuld, daß
27
unternehmen fann. Auf den Fließen und Gräben, ble infolge ber Strömung stellenweise noch nicht fest genug sind, wird allerdings Borficht geboten sein. Auch mag der leichte Schneefall etwas behindern. Nichtsdestoweniger aber bietet der winterliche Spreewald dem großstädtischen Naturfreund reizvolle Landschaftsbilder. Als Eingangspunkt wähle man Lübben . Es empfiehlt sich, eine Sonntagskarte nach Lübbenau ( 4. Klasse 3,60 m.) zu lösen und dann die Rückfahrt von Lübbenau anzutreten. Die Eisenbahnverbindung ist folgende: ab Berlin Görlitzer Bhf. 7 Uhr oder 7,50 Uhr( Nieder schöneweide 12 Minuten später) nach Lübben oder Lübbenau . Rüdfahrt ab Lübbenau 4,22 Uhr oder 7,39 Uhr( ab Betschau 4,01 Uhr Rückfahrkarte 4,10 m.).
-
Die
Ausfall des Sonderjuges nach dem Riefengebirge. Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß der für den 23. und 24. Januar geplante Wochenend- Sonderzug nach KrummhübelOberschreiberbau wegen ungenügender Befezung ausfallen muß. Die bereits gelösten Fahrkarten werden bei den Ausgabestellen, bei denen sie getauft wurden, gegen Erstattung des Fahrgeldes zurückgenommen.
Bon der Straßenbahn tofgefahren wurde gestern die 50 Jabre alte Ehefrau Helene Merkur aus der Gormannstr. 8 beim Ueberschreiten des Fahrdamms in der Rosenthaler Straße. Frau M. wurde von einem Straßenbahnzug der Linie 3 erfaßt und so schwer berlegt, daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Die Tote wurde nach dem Zeichenschaubaus transportiert.
Ausgabe des neuen Fernsprechbuchs für Berlin und Umgegend. In den nächsten Tagen wird mit der Ausgabe des neuen Fernsprech buchs für Berlin und Umgegend und eines dazu gehörenden Er gänzungsheftes begonnen werden. Das alte Fernsprechbuch der statt dessen eine Gebühr von 3 Mart sogleich zu entrichten.
von der Stadt dadurch flüffig gemacht werden, daß fie ihre Beteili- Allgemeine Funktionär Versammlung lebten Ausgabe ist beim Empfang des neuen Buches abzugeben oder
gung an der Reichsgetreideftelle abstößt. Die weiteren Maßnahmen zur Finanzierung, die zumeist vertraulich behandelt werden, lassen die Hoffnung berechtigt erscheinen, daß es gelingen wird, in abseh barer Zeit den ganzen Bau der Bahn bis nach Gesundbrunnen zu fichern. Der Magiftrat wird auf Grund der gestrigen Beschlüsse eine vorläufige Borlage an die Stadtverordnetenversammlung machen, mit deren einstimmiger Annahme man technen fann. Mit dem Bau foll Montag begonnen werden.
Das Unglück in der Kirchstraße.
Die Leiche des Seifenhändlers Mans geborgen. Die Aufräumungsarbeiten, die von der Feuerwehr ber drohenden Einsturzgefahr wegen am Mittwoch nachmittag unter brochen werden mußten, fonnten in den gestrigen Vor- und Nachmittagsstunden fortgesezt werden. Wie wir bereits mitteilten, war eine Baufirma mit der Errichtung eines Gerüftes beauftragt worden. Gestern vormittag waren nun die Versteifungen und das Gerüst fertiggestellt, so daß die Aufräumungsarbeiten fortgesetzt werden Lonnten. Gegen 3 Uhr nachmittags stießen die Wehrleute im Keller auf die Leiche eines Mannes, die Untersuchung ergab, daß es sich um ben bisher vermißten Seifen händler Mans handelte. Mans wurde in seinem Bett in liegender Stellung aufgefunden und war völlig unversehrt. Es ist daher anzunehmen, daß er vielleidy schon vorher einer Gaspergiftung erlegen ist und dann nach Eintritt der Katastrophe mit seinem Bett in den Keller stürzte, wo er gestern aufgefunden wurde. Die Leiche wurde durch die Feuer wehr nach dem Schauhaus transportiert. Die Aufräumungsarbeiten fönnen nun weiter fortgefeßt werden, so daß die Untersuchungs. tommission an den Explosionsherd gelangen tann. Intereffant find einige Zahlen über den Schaden, der durch die Katastrophe ent standen ist. Der Gebäudeshaben wird auf etwa 200 000 Mart beziffert, das zerstörte und vernichtete Wohnungs. mobillar soll die Summe von etwa 100 000 art ausmachen. Zurzeit schmeben noch Berhandlungen, ob und wie der Wiederaufbau, bzw. die Aufbefferung des schmer beschädigten Hauses vor sich gegen soll. Wie wir noch erfahren, soll in spätestens zwei bis drei Tagen die Untersuchungsfommission soweit sein, daß der Deffent lichkeit die Ursache der Explosion unterbreitet werden kann.
Aufruf zur Hilfeleistung.
Die Bezirksarbeitsgemeinschaft der amtlichen und freien Bohlfahrtspflege im Bezirt Berlin- Tiergarten, gez. Doflein, Bürgermeister, schreibt uns:
Dienstag, den 26 Januar 1926 abends 7, Uhr im Deutschen Hof", Cudauer Straße 15 Sageso
Fürftenabfindung und Bolfsentscheid
Referent: Reichstagsabgeordneter Wilhelm Dittmann Zutritt haben nur Funffionäre mit dem Parteiausweis für 1926. Mitgliedsbuch muß vorgezeigt werden.
der Bächter unb der Räufer des Apollo. Theaters thre eingegangenen Berpflichtungen nicht erfüllt hätten. Die Käuferin des Apollo- Theaters, die Ima, stellt demgegenüber die Behauptung auf, daß Klein in dem von ihnen abgeschlossenen Vertrage erflärt habe, mit den Zinsen für die Hypotheken nicht im Rüdftande zu sein. Das habe sich als falsch herausgeftellt. Trotzdem habe die Iwa nach ihrer Behauptung alles bas erfüllt, wonach fie fich in dem Bertrage verpflichtet hat. Gegenüber dem Ballettmeister Blan. valet hatte Klein erklärt, er sei bereit, den Offenbarungseid zu leiften. Aus moralischen Gründen wolle er aber mit dem Gläubiger ausschuß verhandeln und wolle eine neue Hypothef bis zu 250 000 bis 300 000 m. auf die Komische Oper eintragen laffen, die nach Zurufen aus der Versammlung mit 1 200 000 m. belaft et ist. Nach Mitteilung von Dr. Hamburger, der den Präsidenten der Bühnengenoffenschuft Ridelt als Gläubiger vertritt, hat er für seinen Klienten heute einen Arrest in Höhe von 25 000 m. herausgebracht. Es sei möglich, durch eine außergerichtliche Berein barung mit den Gläubigern Klein vielleicht dahin zu bringen, feine Vermögenswerte den Gläubigern zu übereignen, und diese Maffe müsse unter die Gläubiger quotenmäßig verteilt werden. Nach Brettschneiders Anficht ist die Gefahr eines Konturfes deswegen gering, weil James Klein als Geschäftsführer einer G. m. b. 5. wegen leberschuldung den Konkurs hätte anmelden müssen, und well er dies nicht getan hätte, aber auch aus anderen Gründen mit dem Gefeß in Konflitt gefommen fei. Es sei das Swedmäßigfte von einem Gläubigerausschuß, das Spiel der Revue aufrechterhalten zu laffen, was für die Gläubiger um so aussichtsvoller fei, als die Komische Oper bisher gute Einnahmen gehabt habe, die allerdings ftets gepfändet worden seien.
Die Versammlung wurde bet Schluß des Berichtes fortgesetzt.
Führungen durch Blumengärtnereien. Die nächste Führung, die Gartenbirettor Belfer im Auftrage der Humboldt och ichule vornimmt, findet durch die bekannte se atteengärtnerei G. Klimbel, Mabisdorf Süd, an diesem Sonntag ftatt. Treff bunft 10 Uhr vorm. Stadtbahnhof Stopenid. Karten durch die HumboldtHochschule und bei den einzelnen Führungen erhältlich.
Freireligiöse Gemeinde. Sonntag vorm. 11 Uhr, Pappelallee 15, Vortrag des Herrn A. Jombey: Schauen und Schaffen". Harmonium: Duintett aus Die verlaufte Braut"( Smetana ). Gäste willkommen.
Nach zwölf Jahren.
Der Mord des Zwanzigjährigen.
Das
Die internationalen polizeilichen Beziehungen scheinen noch immer nicht eng genug gefnüpft zu sein. Von welch großer Bedeu tung aber eine internationale Zusammenarbeit ist, dafür liefert die Budapester Falschmünzeraffäre den schlagendsten Beweis. Tätigkeitsfeld dieser kriminell- politischen Verbrecherbande hatte sich faft über ganz Mitteleuropa ausgebreitet. Und der Zufall fügte es, daß die Nachforschungen der französischen Polizei in dieser Angelegenheit in Wien indirekt zur Ermittelung eines Mörders führten, der vor zwölf Jahren im Hotel Römischer Kaiser" in Wien die Prostituierte Luzte Schmidt erwürgt hat.
-
Schon am 1. Oftober dieses Jahres hatte die Wiener Polizei gegen den jetzt 32 Jahre alten und damals taum 20jährigen Studenten der Technischen Hochschule Felig Rundegraber= Delping einen Steckbrief erlassen. Man vermutete, daß er sich in Marseille oder Nizza aufhalte. Als dann im Januar diefes Jahres in Verbindung mit der Falschmünzeraffäre ein Beamter der Bariser Sicherheitspolizei in Bien anwesend war, bat ihn die Polizei, sich in Paris für die Sache Schmidt- Stundegraber zu intereffieren. Und wirklich bald darauf kam die Nachricht, daß Felig Rundegraber, der den Namen Gerbauld angenommen hatte, verhaftet fet. Der Kriminalfall entbehrt nicht einiger Besonder heifen. Auch abgesehen danon, daß er zwölf Jahre zurüdliegt. am 29. Januar 1913 fand das Mädchen des Hotels„ Römischer Raifer" um 4 Uhr morgens in einem der Hotelzimmer ange fleidet die Prostituierte Lucie Schmidt tot auf dem Bett liegen. Thr Begleiter, der erst um 3 Uhr mit der Schmidt zusammen das Zimmer gemietet hatte, war turz vor 4 Uhr aus dem Hotel gegangen. Sein feltsames Benehmen hatte beim Stubenmädchen Berdacht erregt. Die Lucie Schmidt war erwürgt worden. Ein Teil ihrer Schmucksachen fehlte, aber auch vom Mörder fehlte jede Spur. Aber zu gleicher Zeit mit dem Morde verschwand in einer angesehenen Wiener Bürgerfamilie der Sohn. Es bien, er wäre tot. Es wurde nie mehr von ihm gesprochen. Nur im Herbst 1921 erhielt die Familie den Besuch eines" Neffen", des Felig Gerbauld. nicht nur sein Name stimmte mit dem des„ toten" Sohnes überein. auch der Geburtstag war bei beiden der gleiche. Damals fiel das nicht auf. Dann erfuhr aber die Polizei eigentümliche Dinge. Es stellte
,, Das Explosionsunglüd Kirchstraße 9 hat viele Familien um Hab und But gebracht. Die amtliche Hilfe fann nur der Bedürftigfeit abhelfen. Deshalb Mitbürger helft euren in Not geratenen Mitbürgern und sendet Geldspenden an das Sonderfonto Kirchstraße 9 der Bezirksarbeitsgemeinschaft Tiergarten, Spar tasse 4, Berlin NW. 23, Brückenallee 21". Sachspenden bitten wir zu melden an das Bezirksamt Tiergarten , Berlin NW. 23, wellenförmig von einer starten undurchlässigen Tonschicht durchzogen, sich heraus, daß der junge Student furz nach dem Morde noch
Klopstockstraße 24, Hanja 2700-2708."
Eine deutschnationale Säule.
Die Unterschlagung bei der Krantentaffe in Wannsee . Wie wir bereits mitteilten, ist der langjährige Geschäftsführe: ter Dristrantenfasse in Wannsee , Schmufi, der in der Ortsgruppe Wannsee der Deutschnationalen Partei eine große Rolle spielte, plöglich seines Boftens enthoben morden. Dazu wird jezt folgendes mitgeteilt:
Bei der Allgemeinen Ortsfranfenfasse in Wannsee find seit ge raumer Zeit erhebliche Unregelmäßigkeiten vorgekommen, die das Eingreifen des Bezirksamts Zehlendorf notwendig machten und die dazu führten, daß nicht nur der Leiter der Ortstrankenkasse Schmugti, sondern auch andere Beamte ihres Bostens enthoben worden find. Schon im Dezember wurde von Angestellten und Firmen darüber Klage geführt, daß über die gezahlten Beiträge feine ordnungsgemäße Berrechnung erfolge. Das Bezirksamt Zehlendorf beauftragte daraufhin Stadtamtmann Wicht von der Finanzabteilung mit der Nachprüfung dieser Beschwerden, und eine Kontrolle der Bücher ergab ,, daß von einer geregelten Buch führung feine Rede sein könne. Die Fehlbeträge in der Kaffe find, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, sehr erheblich und dürften den Betrag von 30 000 Mt. überschreiten. Die mit der Re
0
bifion beauftragte Kommission dürfte noch längere Zeit zu tun haben, che die Unterschlagungen in voller Höhe sich aufklären lassen, da von Schmugli und seinem Helfershelfer wichtige Il nterlagen bei. feite gebracht oder vernichtet worden sind. Schmukti, der per fönlich mittellos ist und in der Billa seines Onfels lebte, war nach dem Kriege in die Vertrauensstellung eingesetzt worden und machte sich im letzten Jahre durch große Geldausgaben, die sein Gehalt weit überſtiegen, verdächtig. Nachdem es jetzt feststeht, daß die Unregelmäßigkeiten nicht aus Fahrlässigkeit begangen worden find, hat das Finanzamt Zehlendorf der Polizei und der Staatsanwaltschaft Mitteilung gemacht. Es ist daher mit der Festnahme Schmugtis und des zweiten suspendierten Beamten zu rechnen.
Der Prozeß Holzmann- Bartels. Am fiebenten Verhandlungstage wurde der Fall Valusta erörtert. Es handelt sich hierbet um die Freundin Holzmanns, der ber Angeklagte Bartels die Aufenthaltsbewilligung erteilt bat. Auch in diesem Falle wird Regierungsrat Bartels zur Last gelegt, Holzmann eine Gefälligkeit erwiefen und nicht ordnungsgemäß gebandelt zu haben. Der Angeklagte Bartels betonte, daß er Lydia Balusta, die sich auch Tamara Value faja nannte, zweimal bienftlich und einmal nach dem Theater gesehen babe. Er habe nicht
Sammeln Sie
Mbunt Gutscheine
dann erhalten Sie Bonbonniere
eine prachtbolle
Das Waffer in den Kellern von Niederschönhausen steigt täglich um einige Sentimeter, so daß an verschiedenen Stellen bereits eine Höhe von über einem Meter erreicht ist. Die Untersuchung hat ergeben, daß die Ursache dafür nicht in der vor zwei Jahren erfolgten Stillegung des Wafferwertes zu suchen ist, sondern daß sie in den allgemeinen Bodenverhältnissen und außerdem in dem diesmal besonders nassen Winter liegt. Der Boden ist nämlich durch die das Regenwasser nicht durchdringen tann und so natürlicherweise einen anderen Weg suchen muß. Das zuständige Bezirks. amt Bantow hat zur Beseitigung der Mißstände einen Plan ausgearbeitet, nach dem durch ganz Niederschönhausen ein zwei Rilometer langer Regenwassertanal geführt werden soll, der mindestens einen halben Meter unter der Sohle der Hausfeller liegen wird. Außerdem soll die Banke, die vollständig verschlammt ist, um einen halben Meter ausgebaggert werden. Die Kosten hierfür würden sich auf etwa 450 000 Mt. belaufen. Bom Berliner Magistrat find aber nur 150 000 Mt. für diese Zwecke bewilligt worden, modurch die Durchführung der Arbeiten erheblich erschwert wird. Da fchon jetzt bei einigen Häusern infolge des in das Mauerwert eingedrungenen Wassers Einsturzgefahr bestehen soll, ist eine baldige Inangriffnahme der geplanten Arbeiten dringend notwendig, um jo mehr, als die Grundwassergefahr bei eintretendem Tauwetter in beträchtlichem Maße wächst.
Natureisbahn im Spreewald.
Eine herrliche Natureisbahn bilden zurzeit die weithin überichwemmten Wiesen des Oberfpreewaldes. Der Frost hat das über die Ufer getretene Basser der Spree zu tragbarem Eis erstarren lassen, so daß man von Lübben über Lübbenau oder Alt3auche bis nach Burg herrliche Eiswanderungen auf Schlittschuhen
Das Rundfunkprogramm.
Sonnabend, den 23. Januar.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
Jugendfreunde, auf deren Berschwiegenheit er sich unbedingt verlaffen fonnte, gebeichtet, daß er die Lucie Schmidt erwürgt habe. Eben erst im Hotel angelangt, wollte er mit ihr in Streit geraten sein. Erregt über ihre Beschimpfungen hätte er sie erwürgt. Der Gedante, die Sachen zu rauben, wäre ihm erst später gefommen. Die Polizei stellte Nachforschungen an. Es schien sich zu bestätigen, das Felix Kundegraber der Täter war. Nun ist er verhaftet. Ob noch nicht. Es muß erst ein Auslieferungsantrag gestellt werden, er in Frankreich seiner Tat geständig ist, weiß die Wiener Polizei damit die österreichische Justiz fich mit der Sache näher befaffen fann. Es wird wohl ein trauriges Wiedersehen sein zwischen der Familie Kundegraber und dem Felig Kundegraber- Gerbauld. Vielleicht ist es aber doch beſſer für den Sohn, daß er nun endlich
wegen seiner Tat vor den Richtern erscheinen fann. Desterreicht hat ja noch Geschworene und sie werden vielleicht mehr Verständnis für den Menschen finden, der in zwölf Jahren nun verheiratet und im Beruf stehend nicht mehr derfelbe ist, der er als junger Student gewesen war. Man denkt unwillkürlich an den Fall Umhöfer, der vor furzem in Aschaffenburg zum Tode verurteilt wurde megen einer Tat, die 22 Jahre zurüdlag.
Taubstimmer mit seinem Jagdgewehr feine Stiefmutter durch einen Eine graufige Tat. In Laer bei Osnabrüd tötete ein Schrotschuß in die Schläfe, worauf er die Waffe auf seinen Stiefbruder Heinrich Hülsmann richtete und ihn durch zwei Schüsse schmer verlegte. An feinem Aufkommen wird gezweifelt. Dann brachte sich der Mörder mit einem Karabiner einen Schuß in die Brust bei. Die Tat ist auf Erbstreitigkeiten zurückzuführen.
Die Katastrophe in der Munitionsfabrik bei Warschau . Die Ex
fang angenommen, der die anfänglichen Meldungen noch übertrifft. Ueber 30 Arbeiterinnen sollen schwer verwundet ſein; im ganzen find 44 Personen verwundet worden. Das Fabrifgebäude ist vollständig zerstört; auch die Umgebung ist in Mitleidenschaft gezogen.
3.45 Uhr nachm.: Onkel Doktor als Märchenerzähler: Vom Knaben, der aufs Eis ging"( Erzählt von Dr. med. E. Mosbacher). 4.30-6 Uhr nachm. Nachmittagskonzert der Berliner Funk- plosions- und Brandkatastrophe in dem Stadtlaboratorium der kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 6.45 Uhr Bulverfabrik Granat in der Warschauer Vorstadt Wola hat einen Umabends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprachunterricht. Direktor Julius Glück: Esperanto. 7.15 Uhr abends: Leopold Lehmann: Wie sieht es in unseren Parlamenten aus?" 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Photochemie. Geb. Reg.- Rat Dr. A. Miethe: Ziele und Wege der Naturfarbenphotographie. Die Farbenwahrnehmung durch das Auge". 8.30 Uhr abends: Wagner - Abend. Dirigent: Dr. W. Buschkötter: 1. Faust- Ouvertüre. 2. Einleitung zum III. Akt Tannhäuser". 3. Einzug der Götter in Walhall aus Rheingold". 4. Siegfried- Idyll . 5. Siegfrieds Rheinfahrt aus Götterdämmerung ". 6. Ritt der Walküren aus Walküre". 7. Einleitung zum III. Akt. Tanz der Lehrbuben. Aufzug der Meistersinger. Berliner Funkorchester. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends:
Tanzmusik.
T
Königswusterhausen, Sonnabend, den 23. Januar.
3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel: Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Prof. Dr. Amsel: Einheitskurzschrift. 4. bis 4.30 Uhr nachm.: C. M. Alfieri und Frl. G. van Eyseren: Spanisch für Anfänger. 4.30-5 Uhr nachm.: Frl. Rechtsanwalt Dr. Behrend bzw. Frau Dr. A. Zahn- Harnack: Die Frau als Bürgerin.
Wetterbericht der öffentlichen Wefferdienststelle für Berlin. ( Nachdr. verb.) Almäbliche Milderung des Frostes, größtenteils bemöltt, fpäter Meinung zu Niederschlagen. Für Deutschland . im Besten Tauwetter, im Diten noch falt, zunehmende Niederschlansaussichten,
Mit bestem Er
Arterienverkalkung! fog nehmen Sie
101
Apotheker Schuh's Cordol Wirkt herzstärkend, appetitanregend und blutrein gend Zu einer Kur sind 6-8 Fiaschen erforderlich. Fordern Sie Apotheker Schuh's Präpara e in den Apotheken, wo nicht zu haben. weisen General depot C. Schmittner, Wilmersdorf , Babelsberger Str. 2, Tel. Pfalz burg 4074 u 3896, Bezugsquell nach. Herstell.: Apoth.: Schub, Köln , Moselstr.52 Man verlange den Ratgeber für Kranke