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fort, wie leicht sich ein Redakteur Strafen zuziehe und Die Fürsorge, deren sich die blauweißen Staatszusammen- Idaß es dem Entwurfe die Genehmigung nicht versage, sondern vollends derjenige eines fozialdemokratischen Blattes; ebenso hätte halter gegen die" Sozi" befleißigen, ist wirklich rührend. diese im Interesse und zum Wohle der sächsischen Bergarbeiter Lorenz wissen müssen, daß Hülle aus§ 187 nicht bestraft war. Auch die Umstände, unter denen der Erste Staatsanwalt den Parteigenossen Fr. Meyer in Lübeck   haben die Firmeninhaber Perionalien aus der Partei. An stelle des verstorbenen erhalten möge." Die Großen fressen die Kleinen. Von dem Augenblick Kläger   beleidigte: die fragliche Aeußerung sei bei der Ver- des dortigen" Bolfsboten" den Parteigenossen Theodor an, wo der Kapitalismus sich eines Erwerbszweigs bemächtigt, nehmung des Klägers und damaligen Angeklagten gefallen, nicht Schwarz für den Posten des Geschäftsführers und Verlegers fängt auch die Aufsaugung der Kleinbetriebe durch die Groß­im Plaidoyer  , Hülle hätte erklärt, an die Wahrheit der von betriebe an. Jm Brauereigewerbe wird das seit langem ihm veröffentlichten Mittheilung geglaubt zu haben, und da sei gewonnen. bemerkt. Aus Bayern   meldet man jett: Die Zahl der Brauereien ihm der Staatsanwalt dazwischen gefahren: Sie sind ja ein gewerbs- Die sozialistischen   Gemeinderäthe Frankreichs   werden in Bayern   ist, wie nunmehr festgestellt worden ist, im Jahre 1894 mäßiger Verleumder! Aus Form und Umständen gehe schon auf ihrem vom 13. bis 15. Juli in Paris   stattfindenden Kon- um 395 zurückgegangen; mit ganz vereinzelten Ausnahmen hervor, daß die Aeußerung nicht gethan wurde in Wahrung der greß über folgende Gegenstände berathen: 1. Ueberführung der kommt die Abnahme auf die kleinen Brauereien. Dies ist um so Pflichten, welche seine Stellung dem Lorenz auferlege, sondern Privatmonopole in Gemeindebesitz. 2. Errichtung von Gemeinde- bemerkenswerther, als der Malzverbrauch fast um 200 000 hl daß dieser aus Mangel an Selbstbeherrschung seiner Animosität bäckereien   und Apotheken. 3. Subventionirung von Baugestiegen ist. Die Bierausfuhr aus Bayern   scheint ihrem gegenüber dem jeßigen Kläger   Hülle Ausdruck verliehen. unternehmungen, die volkswirthschaftlichen oder hygieinischen Höhepunkte nahe zu sein; denn 1894 betrug die Steigerung nur Es sei das keine berechtigte Frage, sondern ein Urtheil ge- 3wecken dienen. 4. Begünstigung der Arbeitsbörsen. 5. Schub 29 321 hl.

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wesen, ohne anderen ersichtlichen Grund als den, zu beleidigen. der für städtische Rechnung produzirenden Arbeiter durch Ob der Höhepunkt" bald erreicht sein wird oder nicht, das Justizrath Wolf, der Vertreter des Staatsanwalts Lorenz, Aufnahme einer Klausel in die Lieferungsbedingungen, bleibe dahingestellt. Jedenfalls werden aber die kleinen Brauereien verwies besonders darauf, daß Hülle in den meisten Fällen nicht wonach das Unterhändlerthum beseitigt und ein Lohn- bald verschwunden sein.

nur aus§ 185, sondern aus 185 und 186 verurtbeilt sei. und Arbeitsminimum eingeführt wird. 6. Ausbeutung der

Todtenliste der Partei. In Luckenwalde   hat ein braver Parteigenosse, der Kassirer des Wahlvereins, Hermann aubenreißer, die Augen für immer geschloffen. Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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Gewerkschaftliches:

Dekateure! Die Sperre über die Firma H. Großkreuz, Berlin  , ist hiermit aufgehoben. Herr Großkreuz hat das Verbot, der Organisation anzugehören, zurückgezogen. Die Kollegen der Firma Mahr Nachf. haben durch einmüthiges Handeln die zehnstündige Arbeitszeit errungen; ebenso sind die Streitigkeiten der Firma Behmack u. Weißbart zu gunsten der Arbeiter beigelegt. Der Vorstand.

Die Maurer Braunschweigs stellten an die Unternehmer

Arbeiterferien. Das gesammte Personal der Buchdruckerei Die Fälle des Paragraphen 186 würden nun, meint er, zu- Gemeindebesitzthümer im Sinne des sozialistischen   Prinzips. unseres Parteigenossen Maximin Ernst in München  fammengefaßt als ehrenrührige Nachrede, hierzwischen aber und 7. Einführung einer alle Kommunallaften ersetzenden Progressiv erhielt unter voller Lohnauszahlung einen achttägigen Urlaub der verleumderischen Beleidigung des Paragraphen 187, der ja steuer. 8. Haftpflicht der Feuerversicherungsgesellschaften bei bewilligt; die Sezer der Münchner Post" bekamen von dem allerdings nicht Anwendung gekommen sei, mache Unfällen der Feuerwehrmannschaften. 9. Schaffung gesunder Berlage der M. P." und" dem Drucker je einen Buschuß von der allgemeine Sprachgebrauch absolut feinen Unter- Wohnungen. 10. Versorgung der Greise und Arbeitsinvaliden 20 M. schied. Rechtsanwalt Heine trat dem entgegen und durch die Gemeinden. 11. Umgestaltung der Wohlthätigkeits­bestritt, daß, wenn es zuträfe, sich daraus Schlüsse zu gunsten bureaux. 12. Deffentlicher Unterricht. 13. Haltung der Ge­des Ersten Staatsanwalts Lorenz ziehen ließen. Der Konflikt meinden bei Streits. 14. Errichtung von Auskunftsbureaug in wurde vom ersten Senat unter dem Vorsitz des Präsidenten Persius Rechtsangelegenheiten u. s. w. für unbegründet erklärt. Gründe: Als festgestellt sei an­genommen worden, daß der angeklagte Erste Staatsanwalt in einer Zwischenbemerkung Hülle gegenüber die Worte gebrauchte, er fei ein gewerbsmäßiger und gewohnheitsmäßiger Ehrabschneider und Verleumder, und daß eine ähnliche Aeußerung im Plaidoyer fiel. Wenn es nun auch nicht angemessen gewesen sein möge, Das Reichsgericht verwarf die Revision, die der Redakteur daß sich der Staatsanwalt mit der Zwischenbemerkung direkt 3 ap pay in Frankfurt   a. D. gegen das Urtheil des dor­an Hülle wendete, so würde doch in diesem Punkt allein eine tigen Landgerichts eingelegt hatte, wonach er wegen Beleidigung Ueberschreitung nicht zu sehen sein. Ferner sei aber festgestellt, des Lehrers Karuz in Gräfenhain   zu drei Wochen Gefängniß die Forderung, einen Stundenlohn von 42 Bf. zu bewilligen. daß der damalige Angeklagte Hülle niemals wegen verleumderischer verurtheilt ist. In dem betreffenden Artikel der Märkischen Einige Unternehmer antworteten mit der Aussperrung ihrer Beleidigung aus§ 187, sondern immer nur aus den§§ 185 Volksstimme" war, wie diese mittheilt, der Lehrer mit keinem Arbeiter. Die Maurer beschlossen deshalb in öffentlicher Ber­und 186 des Strafgesetzbuches bestraft sei, soweit Beleidigungen Wort erwähnt. Das Landgericht hat aber angenommen, daß er sammlung, über die betreffenden Bauunternehmer die Sperre in Frage kamen. Das Gericht nehme an, daß dies dem Ersten sich durch den Artikel habe beleidigt fühlen müssen, und an dieser zu verhängen. Alle auswärtigen Maurer werden um Fern Staatsanwalt bekannt sein mußte. Es möge dahin gestellt Feststellung hat das Reichsgericht nichts ändern können. haltung des Zuzugs nach Braunschweig   gebeten. bleiben, ob der gewöhnliche Sprachgebrauch den Ausdruck Ver-- Die Parteigenossen aus Delitzsch   wollten in dem Dorfe leumdungen auch auf Beleidigungen anderer Art ausdehnt, und Noitsch- Jora eine Versammlung abhalten, wo Albrecht aus ob es gegenüber dem Wortlaut des Strafgesetzbuches auf solchen Halle sprechen sollte. Alle Vorbereitungen waren getroffen. Da Sprachgebrauch ankommen könne. Mindestens sei es fahrlässig, lief beim Einberufer der Versammlung ein Schreiben folgenden daß Lorenz den jezigen Kläger   Hülle einen Verleumder nannte. Juhalts ein: Jedenfalls aber würde für die Zwecke, welche der Staatsanwalt amtlich vertritt, es genügt haben, wenn er eine andere Form ge­wählt, und Hülle gefragt hätte, ob er nicht auch schon wegen verleumderischer Beleidigung und aus§ 187 verurtheilt sei. So liege jedoch ein Ueberschreiten der Amts befugnisse vor.

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,, Löbnitz  , den 27. Juni 1895.

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Nachdem der Gastwirth C. Hubert zu Roißsch Jora zu Protokoll erklärt hat, daß er keinesfalls geneigt sei, für eine Ver­sammlung am 30. Juni, deren Zweck aus dem eingereichten Ge­such nicht erkenntlich ist, seinen Saal bezw. zu Räumlichkeiten herzugeben. Rann seitens des hiesigen Amtes eine polizeiliche Genehmigung nicht ertheilt werden. Der Amtsvorsteher. Daß ich mit obigem einverstanden, auch dies ohne jegliche Beeinflussung zu Protokoll. gegeben habe, erkläre hierdurch aus­Karl Hubert. Der Amtsvorsteher, E. Neubaur."

In Dresden   hat der Streit der Stuhlpolirer bet D. Neumann, Zirkusstr. 29, mit dem Siege der Arbeiter ge endigt. Ihre Forderungen find sämmtlich bewilligt.

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Aus Fürth   wird gemeldet, daß die bei den Mitgliedern des Holzindustriellen- Verbandes beschäftigten Tischler nächste Woche sämmtlich ausgesperrt werden sollen, wenn bei Gyßer in Nürnberg   die Streifenden nicht wieder zur Arbeit zurückkehren. Diesen sauberen Plan der Kapitalprozen gloffirt unser Nürnberger Partei- Organ, die Fränkische Tagespost" wie folgt: E3 tämen dabei etwa 800-1000 Arbeiter auf bie einfachste Weise zur eineinhalbstündigen Mittagspause. Denn daß die Arbeiter einen derartigen Gewaltstreich des wahn wijzigen Unternehmerthums mit Gegenforderungen beantworten werden, liegt außer allem Zweifel. Im übrigen beweist das Vorgehen der Holzindustriellen, daß die Lage des Herrn Eyßer An die Parteigenossen und Genossinnen! Die vor­läufige Schließung des Berliner   Frauen- und Mädchen- Bildungs- Geht es den Amtsvorsteher etwas an, was eine Ver- und seiner Bundesgenossen eine verzweifelte ist. Die Nürnberger vereins und die Berurtheilung der Mitglieder der Frauen Agi- fammlung für einen Zwed haben soll? Hat er eine Ge Solzarbeiter fiegen, wenn sie ausharren, dafür birgt die Gr tationstommission haben sicher jeden etwa noch gehegten Zweifel nehmigung zu ertheilen oder zu verweigern, oder ist er einfach regung der Unternehmer. Zwischen den Buchdruckereibefizern und Buchdruckers

Parteinachrichten.

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drücklich.

über die Abneigung beseitigt, die in maßgebenden Kreisen gegen verpflichtet, eine Bescheinigung über die Anmeldung der Ver­

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In Magdeburg   sollte die von den Arbeitern eingesetzte Gewerbe Beschwerdekommission absolut zu einem Verein gestempelt werden, der auf grund des Vereinsgefeßes ver­pflichtet sei, Statuten und Mitgliederverzeichniß der Behörde ein­zureichen. Bu letterem war früher ein Mitglied der Kommission, Genosse Gorgas, aufgefordert. Er lehnte dies ab und erhielt ein Strafmandat, gegen das er auf gerichtlichen Entscheid ans trug. Das Schöffengericht sprach Gorgas frei, da die Kommission fein Verein sei. Ein Verein seye die Erwerbung einer Mitglied­

die Bestrebungen der Frauen, welche auf die Erreichung einer sammlung auszustellen? Antwort, Herr Amtsvorsteher, der Sie gehilfen Desterreichs ist die Einführung eines Normal. befferen sozialen Stellung einwirken, vorhanden ist. Jede ein- zum Wächter des Gesetzes bestellt sind. Auf die Erklärung des tarifs für ganz Desterreich beschlossen worden. Die fichtige Frau wird sich aber bewußt sein, daß mächtiger tapferen Wirths machen sich unsere Leser wohl selbst einen Bers. Herabfegung der Arbeitszeit auf neun Stunden ist nach der als jener feindliche Wille, möge er auch augenblicklich die Staats- Wegen Beleidigung des Leipziger Stadtrathes verurtheilte Wiener Arbeiter Beitung" so gut wie sicher. gewalt als Stüße auf seiner Seite haben, die unabweislich am 20. April das Leipziger   Schöffengericht den verantwortlichen 340 Schuhmacher der Mödlinger   Schuhwaaren- Fabrik in und gebieterisch an die Frauenwelt herantretende Verpflichtung Redakteur Lipinski von der Leipziger Volkszeitung" zu zwei Möbling bei Wien   haben infolge fortgesetter Chikanen des ist, für die Erringung ihrer Freiheiten und Rechte zu wirken. Wochen Gefängniß. Das Landgericht hob dies Urtheil am Wertführers die Arbeit eingestellt. Buzug ist aufs strengfte fern­Unser Koalitionsrecht ist eine Fusion, weil die Auslegung und 4. Juli auf und erkannte auf 150 M. Geldstrafe oder 10 Tage zuhalten. Handhabung des Vereinsgefezes uns jede Vereinigung unmöglich Gefängniß. Ju Bieliz- Biala hat der Möbelfabrikant Rarl 8ipfer machen kann. Dies Gesez, 1850 unter ganz anderen wirthschaft--Bu 40 m. Geldstrafe wurde in Dresden   der freiwillig den Behnstundentag, ohne Herabsetzung des Lohnes, lichen und politischen Verhältnissen zu stande gekommen, paßt Vorsitzende des sozialdemokratischen Vereins Dresden- Altstadt, eingeführt. nicht mehr in unsere Zeit, es muß einem besseren Platz machen. Hermann Eichhorn  , verurtheilt, weil er einen 18 jährigen Seit längerer Zeit wenden die Behörden den proletarischen Mann als Mitglied in den genannten Verein aufgenommen hat, Frauen ihre unausgesetzte Aufmerksamkeit zu, ein Beichen während in Eachsen zur Mitgliedschaft an politischen Vereinen dafür, daß man in jenen Kreisen von der Wichtigkeit der ein Alter von 21 Jahren nöthig ist. Eichhorn hatte den Angaben Rolle, welche die Frau in nächster Zeit im Wölferleben des jungen Mannes geglaubt und deshalb keine Legitimation von einnehmen wird, überzeugt ist. Frauen und Mädchen! ihm verlangt. Seid eingedent der hohen Aufgaben, die wir zu erfüllen berufen find, ermüdet nicht im Rampfe für Menschlichkeit und Menschenrechte, sondern werbt neue Streiter im Kampfe für die Sache des Proletariats, für die Befreiung der Menschheit. Um die Aufklärung namentlich in Familienkreisen zu fördern, denticher kaufmännischer Vereine. Und abermals die Generalversammlung des Verbandes schaft voraus, was bei der Kommission nicht der Fall ist; so Der Chemnitzer Be- sagte sich das Schöffengericht. Gegen das freisprechende Urtheil Beuthstr. 20, im großen Saale abgehalten werden, in der Genosse Arbeiter- Zeitung  " veröffentlicht gewefenen Artikels: wird am Montag, den 8. d. M., eine öffentliche Volksversammlung obachter scheint über dem Studium des in der Sächsischen legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein, und am Mittwoch " Keine fand der Berufungstermin statt. Das Landgericht verwarf die Stadthagen   über das Thema referiren wird: Wie viel ist eine Frauensperson werth? unter Berücksichtigung" behördlicher Ein-" Stegmüllerei"?" die Tugend der Gerechtigkeit vollständig eingebüßt Berufung. Es erkannte die freisprechenden Motive des Schöffen schäzungen." Auf diese Versammlung machen wir die Genoffinnen zu haben. Trozdem ihm unsere Erwiderung gegen das Dresdener gerichts an und hob hervor, daß die Kommission auch deshalb und Genossen besonders aufmerksam und ersuchen, für einen Parteiorgan bekannt war, bringt er einen Artikel, der durchaus nicht als Verein" angesehen werden könne, weil deren Mit­starken Besuch, namentlich der Frauen, rege zu agitiren. Die auf den von uns berichtigten Angaben der Sächsischen   Arbeiter- glieder selbständige Personen find, keine Versammlungen abhalten Einberuferin. Beitung" aufgebaut ist, er wiederholt also die von uns als un- und teine Beiträge zahlen. berechtigt erwiesenen Angriffe auf den Vorwärts", und da er unsere Erwiderung auf den Dresdner   Angriff nicht wohl unerwähnt lassen kann, bringt er zum Schluß des Artikels, in einer Anmerkung", unsere Erwiderung in einer Gestalt, wie Wolff's Telegraphen- Bureau. sie ihm paßt, um den jedenfalls bereits geschriebenen, vielleicht Wien  , 5. Juli. Das Abgeordnetenhaus erledigte in seiner schon gesetzten Artikel nicht abändern oder weglassen zu müssen. heutigen Sigung das Budget des Ministeriums des Innern unter solchen Umständen wäre es zwecklos, mit dem Chemnißer und trat sodann in die Berathung desjenigen des Landes­Beobachter" über die Angelegenheit ein Wort zu wechseln. vertheidigungs- Ministeriums. Der Budgetausschuß überwies eine

Den Parteigenoffen von Steglitz   und Friedenau   zur Nachricht, daß die Vereinsversammlung des Arbeiter- Bildungs vereins zu gunsten der Volksversammlung, welche Diens tag, den 9. Juli, im Schwarzen Adler" in Steglit stattfindet, vertagt ist. Der Vorsitzende.

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Soziale Uebersicht.

Depeschen.

Von der Agitation. In Mühlhausen   i. Th. sprach der Genosse Pfannkuch aus Berlin   in einer gut besuchten Versammlung unter großem Beifall über die politische Lage. Nun noch eine Bemerkung über die Ursache der Erregung in Petition der Aerztin Baronin v. Poffauer um Gestattung der In seinem meiningischen Wahlkreis erstattete Reichstags- der fächsischen Parteipresse, nämlich über den Bericht über die Ausübung der ärztlichen Praxis der Regierung mit dem Ersuchen, Abgeordneter Reißhaus dieser Tage in mehreren Orten Be- Generalversammlung des Verbandes deutscher kaufmännischer über die Ausübung der ärztlichen Praxis durch Frauen eine richt über die Thätigkeit des Reichstags. Die Versammlungen Vereine selbst. Das Organ der auf sozialdemokra prinzipielle Entscheidung treffen zu wollen. fanden in Oberlind  , Effelder  , Schierschnitz bei tischem Boden stehenden Handlungsgehilfen und Ge Bern, 5. Juli. Der Bundesrath beauftragte den schweize Neuhaus und Schaltau statt und waren bis auf die in hilfinnen, der in Berlin   erscheinende Handelsrifchen Gesandten in Rom  , der italienischen Regierung vorzu ersterem Orte durchweg gut besucht. Ueberall zollten die Wähler ange ftellte", schrieb in feiner Nummer vom schlagen, möglichst bald diplomatische Verhandlungen zu eröffnen den Ausführungen ihres Abgeordneten lebhaften Beifall. 15. Juni über die Beschlüsse der Generalversammlung des bezüglich der Vereinbarung eines internationalen Vertrages über Auf dem fagenumwobenen Hohentwiel, einem gewaltigen nichtsozialdemokratischen Verbandes deutscher kaufmännischer Ver- den Bau und den Betrieb der projektirten Simplonbahn. Felstegel Schwabens  , wird am 4. Auguft ein großes Fest eine:" Die Beschlüsse fommen auch unseren Wün= London  , 5. Juli. Die Times" melden aus Hongkong  : Die abgehalten, an dem sich badische, schwäbische, bayerische, fchen, bis auf die kaufmännischen Schiedsgerichte, die wir ver- Ausländer in Taiwan   auf Formosa   flohen nach Tatao unter schweizerische und österreichische Parteigenossen betheiligen werden. werfen, sehr nahe." War es also wirklich nöthig, daß der Preisgabe ihres Befizes in Taiwan  . Er geht das Gerücht, die Die Festrebe hält Bebel. Den norddeutschen Parteigenossen Vorwärts" zu diesen Beschlüssen und über den Charakter des Japaner hätten 40 Meilen nördlich von Taiwan Truppen ge­wird der Hohentwiel vornehmlich aus der Geschichte des Bauern auch rund 20 000 Prinzipale zu Mitgliedern zählenden landet. frieges und aus Bittor v. Scheffel's reizvollem Roman Ettehard" Verbandes in dem von einigen sächsischen Parteiblättern fo_herb Boston, 5. Juli, Bei einem Aufzug der antikatholischen bekannt sein. getadelten, durchaus sachlich gehaltenen Bericht noch eine Kritik Vereinigung tam es gestern hier zu einem ernsthaften Zusammen­Bayerisches. Am 29. Juni sollte, wie die Münchner   lieferte? stoß. Ein Abzeichen der Vereinigung erregte den Zorn der Zu Post" berichtet, in Reislach bei Frontenhausen  ( Roththal) Wir glauben nicht, sondern meinen, daß der Bericht in schauer; diese griffen einen Wagen an, in welchem Frauen eine von den Landshuter   Sozialdemokraten einberufene Bolts- feiner Beziehung zu berechtigten Mißdeutungen Anlaß geben faßen. Ein Milisfoldat zog seinen Säbel, um die Insassen zu versammlung abgehalten werden. Das Lokal war gemiethet, fonnte. schützen. Die Menge umiringte ihn, jedoch befreite ihn die die Plakate gedruckt, kurz, alles in schönster Ordnung; da, als Zur Revision der sächsischen Bergpolizei- Vorschriften. Polizei. Beide Theile machten, von den Revolvern Gebrauch die schaurige Kunde:" Der Sozialdemokrat kommt!" in die Gine Bergarbeiter Bersammlung im Plauen   und warfen einander mit Steinen. Eine Person wurde getödtet, Deffentlichkeit drang, traten der Pfarrer, das Bezirksschen Grund bei Dresden   faßte nach einem Vortrage Horn's mehrere verwundet. amt und der Bürgermeister letzterer erklärt, in aus Gainsdorf folgende Resolution: In Erwägung, daß der New- York  , 5. Juli. Nach einem Telegramm aus Habana Reislach werde überhaupt keine solche Versammlung abgehalten- vom fönigl, sächsischen Bergamte aufgestellte Entwurf zu einer fand zwischen 80 Freiwilligen unter Hauptmann Loeras und 400 be­auf den Plan und trieben das Lokal ab. Unser Genoffe Witti Revision der Bergpolizei- Borschriften Bestimmungen enthält, rittenen Aufständischen unter der Führung von Guerra ein Gefecht aus München  , der als Referent bestimmt war, wurde von welche als ein Fortschritt in bezug auf die erhöhte Sicherheit des bei Salmafalta statt. Dabei wurden auf Seite der Freiwilligen einem gewiffen Mittermeier telegraphisch und von der Lebens und der Gesundheit der Bergarbeiter zu betrachten sind, 17 grtödtet und 19 verwundet, anf Seite der Aufständischen töniglichen Polizeidirektion München   durch und daher die rechtskräftige Einführung derselben für die gesammte wurde der Anführer Guerra, zwei weitere Offiziere und 60 Mann einen Boten von dem Sieg der Staatsretter in Kenntniß sächsische Bergarbeiterschaft in sanitärer Hinsicht von großem Nußen getödtet. gesetzt. Nicht viel besser als in Reislach ging es unseren Lands- ist, erwartet die Versammlung von dem föniglich sächsischen ( Deveschen- Bureau Herold.) huter Parteigenossen in Landshut   selber. Auch dort wurde Bergamte, daß es an diesem Entwurfe eine Aenderung, welche Frankfurt   a. M., 5. Juli. Die Frankfurter Zeitung  " von der Behörde eine auf Sonntag den 30. Juni anberaumte eine Abschwächung der darin enthaltenen Bestimmungen, haupt meldet aus Bern  : Der Bundesrath hat den schweizerischen Ge­Bersammlung hintertrieben, jedoch, wie es scheint, aus purer sächlich aber der§§ 101a, 101b, 182a, 132b, 132c zur Folge hätte, fandten in Rom   beauftragt, der italienischen Regierung mög Fürsorge für die Arbeiter. Das Neumeier'sche Lotal am Gries, im Interesse der gesammten Bergarbeiterschaft nicht vornimmt, lichst bald die Eröffnung der diplomatischen Verhandlungen wo die Versammlung stattfinden sollte, war zu niedrig, infolge sondern den Entwurf in feiner jebigen Form dem fönig- zwecks Vereinbarung des den Bau und den Betrieb der pros dessen zu ungesund, weshalb das Verbot aus sanitären Gründen lichen Finanzministerium zur Genehmigung empfiehlt. Und vom jeftirten Eisenbahn durch den Simplon regelnden internationalen erwartet töniglichen Finanzministerium erlassen werden mußte". die Versammlung, Bertrages vorzuschlagen.

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Verantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  , SW., Beuthstraße 2. Hierzu zwei Beilagen.