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Baubeginn bei der AEG- Bahn.

Auf Grund der städtischen Beschlüsse über den Baubeginn bei der AEG.- Bahn, die am Donnerstag auch von der Stadtverordneten versammlung bestätigt werden, hat das Bauamt der Nord- Süd- Bahn sofort mit den Arbeiten begonnen. Schon in den näch ften Tagen wird fich das Straßenbild am Hermannplay und am Rottbusser Damm in der bei Untergrundbahnbauten gewohnten Weise verändern. An der Westseite des Hermannplages find fämtliche Häufer inzwischen enteignet worden; fie fallen der Spizhace zum Opfer. Die AEG.- Bahn wird hier in offener Baugrube gebaut werden, ebenso im Zuge des Kottbusser Damms, der breit genug ist, um der offenen Baugrube Raum zu geben. Allerdings werden dann die Bürgersteige rechts und links für den Straßenverkehr heran­gezogen werden müffen. Bei der Gelegenheit des Bahnbaus wird fomieso der Kottbusjer Damm später ein neues Bild be= tommen. Ebenso wird der Hermannplatz nach Fertigstellung in pollkommen neuem Gemande erstehen; er wird vergrößert und modernisiert werden und dadurch zu einer städtebaulich und ver Lehrstechnisch bemerkenswerten Neuschöpfung werden. Unter der Erde nehmen die Arbeiten an der Fertigstellung des Bahnhofes Her­mannplag einen rafchen Fortgang. Gelegentlich der Eröffnung des Bahnhofs Kreuzberg wird der Preffe und den Stadtverordneten auch die Möglichkeit zur Besichtigung der der Bollendung entgegengehen ben Anlagen des größten Untergrundbahnhofes Berlins gegeben merden. Schon jetzt gewährt der Bau im Inneren einen imposanten Anblick. Hier werden zum erstenmal im Berliner Verkehr die rollenden Treppen zur Geltung fommen, die in rascher Folge dann bei dem Umbau am Bahnhof Hallesches Tor und bei der neu­entstehenden Kreuzung am Kottbusser Tor auch eingebaut werden follen. Man hofft, an den Bauten im Zuge des Rottbusser Damms und darüber hinaus sowie bei der Zuschüttung des Luisenstädtischen Ranals, der ebenfalls von der Stadtverordnetenversammlung grund fählich beschlossen ist, mehrere tausend Arbeiter beschäftigen zu können. Die Einstellungen haben zu einem Teil bereits begonnen. Zur vollen Auswirkung werden sie natürlich erst in etwa zwei bis drei Wochen tommen fönnen.

Der Roman einer Belgierin.

Sie will ihre Revanche.

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Die Geschichte, die sich vor Gericht abspielt, fönnte ganz gut wahr sein. Sie flingt zwar etwas romantisch, paßt sich im übrigen aber durchaus dem Leben an. Die Angeflagte ist wahrscheinlich Belgierin oder Franzöfin. Die dunklen Augen, die groß und find­lich in die Welt schauen und ebenso geheimnisvoll leuchten wie das tieffchwarze Haar, die Sprache, die lebhaften Bewegungen, fie alle deuten darauf hin. Aber dann.

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Berunglückte nach dem St.- Norbert- Krankenhaus transportiert. Auf| dessen Brieftasche den nötigen Inhalt hat. Juristisch" wird der Herr

der Charlottenburger Chaussee wurde der Bostaushelfer Otto Radda ch aus Moabit gleichfalls von einem Privatauto erfaßt. Mit inneren Verlegungen und einer schweren Gehirn erschütterung wurde er in das Krankenhaus übergeführt. Bon einem eigenartigen Unglüdsfall wurde gestern nachmittag die 47jährige Reinmachefrau F. Stein aus der Faldensteinstraße 35 betroffen. Sie war auf ihrer Arbeitsstelle an der Schleuse damit beschäftigt, einen Mülleimer die Treppe hinunterzutragen, glitt aus, stürzte die Treppe hinunter und schlug mit dem Kopf auf den Eimer auf. Mit einem schweren Schädelbruch wurde die Unglüdliche in bewußtlofem Zustande in das Krankenhaus Am Urban eingeliefert.

Arbeiterwohlfahrt

Bezirksausschuß/ Kreisvorstände/ Ausschuß zur Bekämpfung von Jugendnot/ Sozialbeamtinnen Jugendgerichtsschöffen

Konferenz am Freitag, den 29. Januar, abends 71, Uhr im Berliner Rathaus, Eingang Jüdenftr., Zimmer 109 Tagesordnung: 1. Rechte und Pflichten der Jugendschöffen. Referentin: Genoffin Genget.- 2 Die Aufgaben der Schutz­aufsicht. Ref.: Minna Todenhagen. - 3. Verschiedenes.

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Marie Madeleine gegen Professor Reinhardt. Ein interessanter Prozeß fand gestern vor dem Zivilgericht statt. Die Schriftstellerin Marie Madeleine verlangte auf Grund des Artifels 9 des Urheberrechtsgefeßes, das Zufäge, Kürzungen und fonftige Aenderungen eines Wertes verbietet, soweit dieses nicht besonders vereinbart ist, eine vorläufige Verfügung zu dem zwede, weitere Aufführungen ihres Jugenddramas Die drei Nächte" in den Kammerspielen zu verbieten. Dem Prozeß lag folgender Tat bestand zugrunde

Marie Madeleine hatte im Jahre 1918 das Berlagsrecht auf 15 ihrer Werke dem Franz- Moefer- Berlag, Leipzig , übertragen, mit der Klausel, daß sie sich jeder Verfügung über die Werke be­gebe". Professor Mar Reinhardt hatte seinerseits von dem genannten Berlag das Aufführungsrecht für Die drei Nächte" erworben. Sie sollten in der Komödie" am Kurfürstendamm als Nachtvorstellung um 12 Uhr abends stattfinden. Marie Madeleine hatte sich durch ihren Vertreter am 11. Dezember an das Deutsche Theater mit dem Anliegen gewandt, ihr für das Bearbeitungsrecht eine gewiffe Entschädigung zu zahlen. Der Vertrag, nach dem die Schriftstellerin fich jedes Rechts auf Einspruch gegen die Be­Fräulein Barret wollte aljo in ihrer Heimat einen deutschen arbeitung der Drei Nächte" begab, wurde perfekt. Die Ent­Ingenieur fennengelernt haben. Auf die erste und alle weiteren Fragen des Vorsitzenden nach Nam' und Art des Betreffenden immer häbigung lautele auf einmalige Zahlung von 2500 m. und eine vierprozentige Tantieme von jeder Aufführung. Laut der eides diefelbe Antwort: 3ch sage es nicht, ich will felbst meine Revande!" Beide mollten in Liebe zueinander ent- stattlichen Versicherung des Direktors des Deutschen Theaters, brannt gewesen sein, die Belgierin zum Deutschen und umgekehrt. Caffirer, foul Frau Marie Madeleine darüber im flaren gewesen Selbst ihren Eltern hätte sie es mitgeteilt, sei aber auf den ent- fein, daß es sich um eine parodistische Bearbeitung handle. Als der Berlag Moeser von diesem Bertrage erfuhr, legte schiedensten Widerstand gestoßen, meil er ein Deutscher war. er gegen ihn Einspruch ein und erklärte, daß nicht Marie Madeleine , Darauf wäre der gemeinsame Entschluß erfolgt, nach Deutschland zu Lieben! Dem Entschluß sei die Tat, dieser ein ganzes langes Jahr fondern er auf eine Entschädigung Anspruch habe. In der gestrigen angetrübten Glüds gefolgt. Dann habe Madeleine langsam merken Verhandlung vertrat Rechtsanwalt Bloch den Standpunkt, daß die müssen, daß sich ihr Freund immer mehr und mehr von ihr zurück- Bearbeitung eine Travestie bedeute, d. h. eine Wiedergabe 30g. Er habe sich doch wohl nach einer deutschen Frau gefehnt. Marie Madeleine erst aus Kritiken erfahren habe. Ihr sei damals eines ernſten Inhalts in einer spöttischen Berkleidung, von der Eifersuchtsszenen und ständig wiederkehrende Streitigkeiten hätten von dem Bertreter des Deutschen Theaters erklärt worden, daß es ihn dann veranlaßt, sie ganz allein im fremden Land einfach fizzen zu lassen. Nach Hause aber wollte sie nicht eher, bis sie ihre Re- fich nur um eine harmlose Bearbeitung handeln würde. vanche hatte. Was nicht ausbleiben fonnte, fam. Heute war fie Der Vertreter Professor Reinhardts stellte sich auf den Standpunkt, Statistin im Film oder Theater, morgen Sprachlehrerin, dann mal daß Marie Madeleine über die Art der Bearbeitung ihres Wertes wieder Uebersekerin, alles vorübergehende Berufe, die sie auf die im flaren gewesen sein müsse. Während das Gericht sich zur Be­ratung zurüdgezogen hatte, fam jedoch zwischen den Parteien ein Dauer nicht ernähren konnten. So belog fie ihre Wirtinnen, er­zählte von größeren Summen, die aus Belgien tommen sollten, Bergleich zustande. Die Klägerin erklärte sich nun bereit, ihre Klage aber niemals eintrafen. In einigen Fällen unterschlug sie Sachen, zurückzunehmen und gegen weitere Aufführungen teinen Einspruch die sie aufs Leihhaus brachte. Schließlich wurde sie verhaftet und zu erheben, falls ihr eine Reſtfumme und auch die vereinbarte ins Untersuchungsgefängnis gefeßt. Und das alles, weil sie selbst Tantieme ausbezahlt würde. So endete der Prozeß, in dem es ihre Revanche haben wollte! Daß sie ihn" nicht nannte, nichts, zuerst um eine sehr ideale Sache ging, nämlich um den Wortlaut, gar nichts von ihm" erzählen wollte, mußte natürlich befremden den die Dichterin ihrem Wert gegeben hat, damit, daß sich die und gegen ihre Erzählungen vom traurigen Schicksal einnehmen. Dichterin mit dem veränderten Wortlaut des Werkes durchaus ein­Honorar und Tantieme befam. Aber trotzdem fonnte ja alles wahr sein! Und wenn sich das Gericht verstanden erklärte, wenn sie nur auch mehr an ihre Taten als an ihre Worte hielt, es war noch ziemlich milde 3 Monate Gefängnis erhielt Madeleine Barret, wovon 2 Monate und 1 Woche auf die Unter fuchungshaft angerechnet wurden. Also noch drei Wochen, dann wird Mademoiselle Madeleine frei sein und nach Belgien zurückdampfen.

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Wie wird das Wetter?

Sounige Morgenstunden!

Während die Innenstadt durch den frischen milden Bind des geftrigen Tages ziemlich trocken geworden ist, tappt der geplagte Mensch der Bororte noch in Pfützen herum. Aber auch das wird beffer werben, ist doch für heute mit zeitweise aufgeklärtem, jonnigem und meist trockenem Wetter zu rechnen. Trotz des Sintens der nächtlichen Temperatur wird das Thermometer faum unter null Grab triechen. Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird wolfenlos fein. Am Donnerstag mittag ist nach sonnigen Morgen­stunden mit neuer Trübung, eventuell auch Niederschlägen zu rechnen. Rälte ist jedoch nicht zu erwarten. Der Wetter­umschlag hat auch bie Gebirge nicht verschont. Ueberall ist Tauwetter eingetreten. Das Quecksilber steht überall über Null, und der Wintersport mußte eingestellt werden. Nur der Kamm des Riesengebirges weist schwachen Frost auf. Hier liegt noch Schnee. Sonst Ht für den Wintersportler, die Konjuntiur im wahrsten Sinne des Wortes zu Wasser geworden.

Eine Hansangestellte verhangert?

Kurz vor Weihnachten wurde in der Wannseer Forst die vollkommen erstarrte Belche eines jungen Mädchens gefunden, die bald darauf als eine Hausangestellte namens Erifa 5. ermittelt wurde. Die in Zehlendorf vorgenommene gerichtsärztliche Untersuchung ergab 3wat, daß eine gewaltsame Lodesursache nicht vorlag, und dieje Tatsache wurde auch der Deffentlichkeit übermittelt. Richt aber befam sie eine andere sehr befremdende Tatsache zu erjahren, daß Magen und Darm der Toten vollkommen leer Don Speifereffen war, daß überhaupt der allgemeine Er nährungszustand des Mädchens ein geradezu erbarmenswerter ge mesen ist, daß die Wermste also vermutlich dem ungertober legen war. Dieser Umstand wäre nun aus einem ganz besonderen Grund von erheblicher Bedeutung, weil nämlich in Zehlendorf das Gerücht nicht verstummen will, daß das Mädchen zulegt bei einem Potsdamer evangelischen Pfarrer in Stellung mar, mo sie nicht mit der Sorgfalt verpflegt worden sein soll, die man in einem christlichen Haushalt erwarten darf. Die Tatsache, daß das Zehlendorfer Jugendamt ein Pflegefind aus einem Haushalt reißen will, wo es sich bei tonfessionslosen Eltern wohl und glüdlich fühlt, um es einem chriftlichen Haushalt zuzuführen, hat auch die Erinnerung an diesen Vorfall wieder erweckt und man wünscht von ben beteiligten Behörden, daß sie über den Fall der offenbar per­hungerten Erika H. und besonders über ihre letzte Stellung volle Aufklärung schaffen.

Schwere Berkehrsunfälle.

Im Norden Berlins , in der Grünthaler Ede Chriftiania. fraße, wurde gestern nachmittag gegen 2 Uhr ber 6 Jahre alte Billi Schablowte aus der Grünthaler Straße 29 von einem Geschäftsauto erfaßt, überfahren und war sofort tot. Ein weiterer sajwerer Unfall ereignete fich in Tempelhof an der Ede Berliner Straße . Sier wurde die 38 Jahre alte Ehefrau Hedwig Konrad von einem Brivatauto erfaßt und mehrere Meter mitgeschleift. Mit inneren Berlegungen und einem schweren Schädelbruch murbe bie

Rechtsanwalt selbstverständlich im Recht" sein. Aber was sagen die vielen Hunderte, die seit Jahren auf eine Wohnung warten und in den jammervollsten Behausungen untergebracht find. Und eine Frage, die interessiert: Wieviel foldher leerer Wohnungen gibt es in Berlin ?

Eine neue Schulzahnklinik.

Die Aufgabe, durch Einrichtung von Schulzahnkliniken die Bahnpflege bei den Schulkindern zu fördern, ist im Laufe der Zeit als eine Gemeindeangelegenheit erkannt worden. Vor Jahrzehnten wurde bei solchen und ähnlichen Forderungen über sozialdemo tratischen Bahnsinn" geschrien, heute aber find diese Dinge eine Selbstverständlichkeit.

Der Bezirk Prenzlauer Berg , der bisher seine Kinder in einem Nachbarbezirk mitversorgen lassen mußte, hat nach lleber windung großer Schwierigkeiten sich jeßt eine eigene Schul. zahnflinif geschaffen. Das ist möglich geworden, weil die Berliner Landesversicherungsanstalt und die Berliner Krankentassen verbände in der Erfenntnis des Nugens, den auch die Invaliden- und Krantenversicherung von einer rechtzeitigen Zahnpflege haben, fich an der Hergabe von Mitteln beteiligten. Die neue Zahnflinif, die im Schulhause Dunderstraße 64 untergebracht ist, fonnte Anfang dieses Jahres in Benutzung genommen werden, und am gestrigen Dienstag murde fie von Mitgliedern des Bezirksamtes, der Bezirksversammlung und des Hauptgesundheitsamtes befichtigt. Stadtrat Dr. Süfner berichtete über die Entstehung der Klinif, die 23 100 m. Gesamtkosten erforderte. Er hob hervor, daß Stadi arzt Dr. Korach zusammen mit der Baudeputation die Klinik in mustergültiger Weise eingerichtet hat, und er ge­dachte auch der Bemühungen des Stadtrats Genossen Weber um das Zustandekommen dieses Wertes. Stadtarzt Genosse Dr. Koram sprach dann über die Aufgaben der neuen Anstalt. Für sie tommen aus dem Berwaltungsbezir? Prenzlauer Berg 33 000 Sul finder in Betracht. Sie ist mit den besten technischen Hilfsmitteln ausgestattet, und ihre gesundheitspflegerische Arbeit an den Kindern wird ein wichtiges Stüd Jugendpflege sein. Dr. Schweers_dom Hauptgesundheitsamt überbrachte die Glüdwünsche des Stadt­medizinalrats Dr. von Drigalsti und erinnerte daran, daß die Mehrung der Schulzahnkliniken ein langgehegter Wunsch des frühe­ren Stadtmedizinalrats Dr. Rabnom mar.

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Ein Rundgang durch die Klinit unter Führung des leitenden Arztes Dr. Ahlert gab einen Einblick in das, was hier geschaffen worden ist. Die neue Anstalt hat zwei Wartezimmer, zwei Behandlungszimmer und die nötigen Nebenräume. Warteräume machen mit ihrem farbigen Anstrich, mit ihren Wand­bildern und ihren Topfblumen einen anheimeinden Einbrud. Aus­gelegte Bilderbücher und ein kleines Aquarium beschäftigen die ingeduldigen und dienen den Aengstlichen als Ablenfung. Die einer Bahnbehandlung bedürfenden Kinder werden in den Schulen durch die Schulärzte ausgesucht und meist von den Lehrern zur Zahnklinit geführt. Es wird darauf gerechnet, daß im Jahre 10 000 Kinder durch diese Klinik durchgehen.

,, Das Auslanddeutschtum und die Heimat." Am Sonntag vormittag fand im Plenarsaal des ehemaligen Herrenhauses eine Rundgebung Das Deutschtum und die deutsche Volksschule" statt. Es waren Bertreterinnen aus dem ganzen Reich erschienen und ebenfalls aus den abgetrennten Ge bieten: aus Memel , Danzig und dem Saargebiet. In ihrer Be grüßungsrede führte Fräulein Rulesca aus, daß die Tätigkeit des Bereins für das Deutschtum im Ausland" sich hauptsächlich auf die höheren Schulen erstrece. Die Kundgebung solle bazu bei­tragen, daß der Gedante des Auslandsdeutschtums auch in den Bollsschulen Einlaß fände. Darauf sprach der frühere Kultus minister Dr. Boelig über Auslandsdeutschtum und die Heimat". Ein Hauptmoment der politischen Erziehung sollte unbedingt in der Beschäftigung mit dem Auslandsdeutschtum liegen, daß deutsche Bolt milffe im Gemeinschaftsbewußtsein erzogen werden. Bon ent­scheidendem Einfluß bleibt aber die Erziehung in der Schule. mit der Schaffung von Lehrstühlen ist bereits begonnen worden. Vor allem müsse betont werden, daß jeder, der auch pom Deutschen Reich getrennt ist, Kulturbeutscher bleibt. Zwischen den abgetrenn­ten Gebieten und dem Reich ist unbedingt ein lebendiger Zusammen­hang herzustellen. Der Reichsdeutsche muß die Sorgen und Kämpfe der Auslandsdeutschen verstehen und umgekehrt. Beide müssen sich bemühen, die geschichtlichen und wirtschaftlichen Vorausfehungen des Gegen die Fürstenabfindungen! Heimatlandes und der Wirtsvölker zu erkennen. Die Hauptarbeit Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold veranstaltet heute, mitt liegt hier in der Erziehung der Jugend. Am Schluß der Tagung mies Fräulein Haun darauf hin, daß auch in den Boltsschulen woch, abends 8 Uhr, fieben große Kundgebungen, in denen namhafte Redner aller republikanischen Parteien zu der Frage fächern Anknüpfungsmöglichkeiten lägen. Nachmittags fand darauf bereits Anfäße zu dieser Arbeit vorhanden seien, daß in allen Lehr­Stellung nehmen. Die Versammlungen finden in folgenden Sälen statt: Germaniajäle, Chauffeestraße: Neuer Saal des Schweizer - bildervortrag zeigte den Kindern die deutschen Ansiedlungen in Süd­eine Jugendtundgebung im Blenarsaale statt. Ein Licht­Gartens, Am Friedrichshain; Kliems Festfäle, Hasenheide; Mörners amerifa und Aufnahmen aus den abgetrennten Gebieten. Es wurde Blumengarten, Oberschöneweide ; Sennings Festiale, am Bahnhof den Kindern nahe gebracht, sich mit deutschen Altersgenossen im Lichterfelde - Dst; Stadt- Theater, Köpenid: Seis ' Festfäle, Spandau , Ausland brieflich in Verbindung zu sehen und so daran mitzuwirken, und auf dem Wittenbergplay in Charlottenburg . Es fprechen Reichstagspräsident 25 be, Ministerpräsident a. D. Fröhlich, daß eine engere Berbindung zwischen Deutschland und den Auslands. deutschen geknüpft werde. Reicheminister a. D. Sollmann, die Reichstagsabgeordneten sünstler und Dr. Moses, Senatspräsident Dr. Großmann, Direktor Heinrich öffler u. a.

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Republikaner Sorgt für Massenfundgebungen gegen die An­sprüche der Fürsten an die Republik !!!

Die leere Wohnung.

Offenhaltung der Polizeiämter am Sonntag. Das Berliner Bolizeipräsidium teilt mit: Die Polizeiämter und Abteilungen des Bolizeipräsidiums sind vom 25. b. M. ab für dringende Ver. waltungsgeschäfte Sonntags von 11 bis 1 Uhr, an Wochett tagen bis 7 Uhr abends geöffnet.

Genoffe Hugo Richter aus Raulsdorf ist an den Folgen einer Operation plöglich verstorben. Richter, von Beruf Steinmez. fand schon frühzeitig ben Weg zur Bartei und ist ihr auch treu geblieben, als sich seine Lebensverhältnisse änderten. Durch feine eifrige Tätigkeit fonnten wir in Kaulsdorf - Süd eine neue Ab­unseren besten zählt. Ebenso hat er als Schöffe der früheren Ge­meinde Kaulsdorf und später als Bezirksverordneter in Lichtenberg viel zur Entwicklung des Südteils von Kaulsdorf beigetragen. Der Tag der Einäfcherung wird noch bekanntgegeben.

Im Hause Schillsfr. 3 am Lützowplay, im Gartenhaus, fteht eine Bierzimmerwohnung feit April vorigen Jahres leer. Der frühere Inhaber, ein Rechtsanwalt, ließ sich ohne Baufostenzuschuß ein Haus bauen. Dadurch erwirbt er das Recht, seine ehemalige Wohnung zu verkaufen. Jedenfalls scheint das Wohnungsamt über die Wohteilung einrichten, die im Berhältnis zur Einwohnerzahl zu nung nicht verfügen zu fönnen. Seit einem Jahre wartet diese Vier­zimmerwohnung auf einen Mieter. Auf einen, der zahlt natürlich. Der Herr Rechtsanwalt scheint einen gepfefferten Breis zu verlangen. Geelenruhig bezahlt er monatlich feine Miete für die leere Wohnung. Er hat Zeit zu warten. Die Wohnungsnot ist noch lange nicht behoben, eines guten Tages wird schon ein Geldmann fommen,

Das Rundfunkprogramm. Mittwoch, den 27. Januar.

Zirkus Busch. Vor einigen Jahren machten die Filme und Ro­mane des Affenmenschen Tarzan einiges Aufsehen. So fenfationell die Sache war, fie ging zurück auf die ernsten biologischen Probleme des Uebergangs vom Affen zum Menschen. Nun hat auch der Zirkus die Tarzanidee aufgegriffen und ein Manegeschauspiel mit dem Titel Die Gorillabraut" daraus gemacht. Das ideelle Moment tritt natürlich ganz zurüd und es bleibt das Bentühen, eine Augen­meide zu schaffen. Und das ist der Direttorin Baula Busch gar nicht spielerischen Sprechpartien verzichten und sie im Sinne der alten übel gelungen. So gut, daß man gern auf die eingestreuten schau­Bantomime durch stummes Spiel ersetzt fehen möchte. Tollkühn letternde Affen, dargestellt durch die Luftatrobaten Renelli, bie ein weißes Mädchen rauben, ist das Grundmotiv. Urwaldzauber entsteht in der Manege. Der Urwald mit seinen phantastischen Bilanzen und Tieren gibt auch die Mentive für die Kostume fann. Zum Schluß ein Bafferaft. Aus Suppelhöhe ein Wasserfall. des Urmaldballetts her, das in feiner Farbenpracht fich fehen laffen Cine wilde Jagd in und durch das Waffer. Alles Dinge, die nicht unbekannt, die aber gut und wirkungsvoll in bas bunte Geschehen bineintomponiert sind. Das Ganze padend und spannend bis zum Schluß, ein Stüid besten Zirkusses. Jofeph Breitbart und Herr Hermann leisten Unerfennenswertes, tönnen aber noch ni' t den brolligen und gelehrigen Tierfamilie und die Musikclowns Price, Guigui und Georgi ermeden berechtigte Heiterfeit und Herr Burkhardt Footfit reitet mit altpreußischer Grandezza zu fanft gebändigten altpreußischen Märschen oftpreußische, pran Pferde.

Außer dem üblichen Tagesprogramm: Fankprinzessin erzählt: Otto und Else Simon: 1. Das Märchen 3.30 Uhr nachm.: Jugendbühne( Unterhaltungsstunde). Die vom Vergißmeinnicht. 2. Der Heuschreck. 8. Das Märchen vom Regenbogen. Die Funkprinzessin: Else Simon. 4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle, Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 6.35-7.30 Uhr abends: Hans­Bredow- Schule( Bildungskurse). 6.35 Uhr abends: Abt. Heil­kunde. Prof. Dr. Seligmann: Das Wesen der ansteckenden Wochenplauderei( Jngenieur Joachim Boehmer). 7.30 Uhr abends: Krankheiten 7 Uhr abends: Abteilung Technik. Technische Dr. Gerhard Schacher: Die Balkanländer". 8 Uhr abends: Ab­teilung Oratorium. Leitung: Cornelis Bronsgeest . Spielzeit 1925/26 24. Veranstaltung. Zum 25. Todestage von G. Verdi. Requiem", von G. Verdi. Sopran: Vera Schwarz ; Mezzosopran: Emmy Vilmar- Hansen; Tenor: Eugen Transky; Baß: Cornelis Bronsgeest ; Chor: Oratorienverein. Leitung: Johannes Steh­mann. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tages - jo tragisch hingeschiedenen Meifter ersehen. Clown Busto mit seiner nachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater­und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik. Königswusterhausen, Mittwoch, den 27. Januar.

3-3.30 Uhr nachm.: Frl. Maria Schmitz: Die Berücksichtigung nachm. Cesar Maria Alfieri und Frl. G. van Eyseren: Spanisch der weiblichen Eigenart in den Mädchenschulen. 3.30-4 Uhr für Anfänger. 4-4.30 Uhr nachm.: Professor Dr. F. Lampe: All­gemeine Wirtschaftsgeographie. 4.30-5 Uhr nachm.: Fri, Anna v. Gierke: Die Frau als Wirtschafterin.

Grans legt Revision ein. Die WTB. aus Hannover melbet, bat ber zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilte Händler Grans Revision gegen das Urteil eingelegt.