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Urtell hatten der Nebenklager und Geh. Rat Moll Berufung ein gelegt. Der Nebenfläger erblickte in den Behauptungen Molls den Borwurf, daß das Medium sich eines Betruges schuldig gemacht habe, während das Medium überzeugt sei, übernatürliche. Kräfte zu befizen, unter deren Benutzung das Reifenphänomen zustande gebracht worden sei. Die Reifen waren nach Angabe der Beteiligten einige Tage vorher in unerklärlicher Weise verschwunden, und zwar durch einen sogenannten Export. In der Sigung habe das Medium infolge Apports die Reifen wieder materialisiert. Nach Berlesung der Urteilsgründe sprach sich Geh.- Rat Moll sehr scharf gegen die Möglichkeit der Materialisierung der vorher in Atomen aufgelösten Reifen aus und war überzeugt, daß die Reifen vorher irgendwo versteckt gewesen seien, daß das Medium sie geschickt über die Handgelenke gestreift hat, ehe die Kette gebildet worden war, und daß sie während der Zuckungen dann ihren Nachbarn diese über die Arme gestreift habe. In der Wissenschaft kann man aber nicht mit beliebigen Behauptungen lommen, sondern muß alles beweisen fönnen. Dieser ganze Prozeß gehe nur darauf aus, ihn mundtot zu machen. Interessant gestaltete sich die Bernehmung von Brofeffor

Dr. Busch aus Köln  , der sich als entschiedener Gegner des Offultis. mus befannte. Ganz anders eingestellt war der andere Zeuge, Gym­nasialprofessor a. D. Schröder, der fest von den übersinnlichen Ausstrahlungen des Mediums überzeugt ist. An die beiden Zeugen­aussagen fnüpften fich heftige Auseinandersegungen

Zwei Wochen Bartels- Prozeß.

Und immer noch kein Ende.

Es ist nicht leicht, sich in den widerspruchsvollen Aussagen des bereits 14 Tage andauernden Bartels- Prozesses zurechtzufinden. Soviel steht jedoch bereits heute fest: Man wird dem Fall Bartels nicht gerecht, wenn man nicht von der Eigenart dieses Be. amten, der jahrelang im Ausland gelebt hat, ausgehen und sich cuf den engen bureaukratischen Standpunkt seines Vorgängers und nun stellvertretenden Nachfolgers im Fremdenamte stellen wollte. Wer von beiden recht haben mag, ist eine Frage für sich. Jeden falls behauptet Bartels, großzügig und liberal im Sinne der Richt­linien des Ministeriums des Innern gehandelt zu haben. Er beruft sich u. a. darauf, daß die augenblickliche Tätigkeit des Regierungs. rats Gehrke bereits mißliebige Aeußerungen in der Berlingske Tidend und in amerikanischen Kreisen hervorgerufen habe. Der Sachverständige Gehrke, der eigentlich Partei in dieser Sache ist, erklärt dagegen, daß er auf einem streng formalistischen

Arbeiter Kultur- Kartell Groß- Berlin

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Immer wieder murde verfudit, durch Fragen an die 3eugen feft. zuftellen, ob Bartels über die Persönlichkeit Holzmanns orientiert fein mußte. Auch hierin ergibt sich manches Widerspruchsvolle. Im allgemeinen aber hatten sich die schlimmen Mitteilungen über Holz mann in der letzten Zeit sehr gehäuft.

Der Meineid durchs Mikrophon. Dienstherr und Hausangestellte.

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Das Radio im Dienste der Schurterei die neueste Errungen. schaft moderner Meineidstechnik. Man lese und staune: Ein junges Monatelang vernachlässigt Ehepaar lebt in ehelichem Unfrieden. der Mann seine Frau: er ist vom Radiobaufimmel befallen. Eines Abends find Frau und Schwägerin im Theater. Der Che­mann bastelt am Radio. Das Mädchen heizt für ihren Herrn" den Badeofen. Er muß Draht holen. Als er fich im Badezimmer an der Paula vorbeidrängt, greift er dem Mädchen in den Blusenaus. schnitt: Wollen wir nicht zusammen baden?" Das Mädchen wehrt

ab. Der 17jährige Schwager Erich, der an der Tür lauscht, hört alles und erzählt es einige Tage darauf seiner Schwester. Es folgt Ehescheidungsklage wegen unmöglichen Berhaltens des Mannes und Vernachlässigung der Frau.

zwischen Geh.- Rat Moll und seinen Rechtsbeiftänden auf ber einen Dritte Proletarische Feierstunde des Borfalls im Badezimmer zur nede. Sie soll vor Gericht bes

Seite und den Rechtsbeiständen des Nebenflägers, die zeitweise einen Sturm im Gerichtssaal entfachten. Danach wurden noch die Sach verständigen gehört und auch hieran fnüpfien sich wieder die gleichen stürmischen Szenen, so daß sich die Verhandlung bis in die späten Abendstunden hineinzog.

Nach längerer eingehender Beratung tam das Gericht zu folgender Entschließung: Die Berufung des Eisenbahnobersekretärs Rudloff wird auf Kosten des Privatflägers verworfen.

Die neue städtische Autosteuer.

effentenseiten gegen die Einführung der sogenannten Voraus Uuf Grund des Einspruches, der von den verschiedensten Inter­leistungen für Wegebau in Berlin   erhoben war, hatte die Stadt­verordnetenversammlung in ihrer letzten Sigung die Magistrats. vorlage noch einmal an den Ausschuß zur neuen Beratung zurüd verwiesen. Gestern fanden die Verhandlungen dieses Ausschusses fiatt. Nach längerer Debatte vertagte man sich auf Montag. Der Magistrat foil inzwischen alle Materialien über diese Wegevoraus­leistung und ihre Handhabung in anderen Kreisen vorlegen. Im übrigen besteht kein Zweifel darüber, daß die Magistrats vor Tage in der darauffolgenden Plenarsizung, also Donnerstag in acht Tagen mit großer Mehrheit angenommen werden wird. Alle Richtungen der Stadtverordnetenversammlung sind sich torüber im klaren, daß Berlin  , solange diese Steuer besteht, nicht als einzige Stadt eine Dase in der Wüste bilden tann. Eine solche Haltung Berlins   würde nur dazu führen, daß Berlin   bei den Berteilungen der Steueraufkommen durch die Reichs- und Landes. instanzen noch mehr benachteiligt werden würde, als das jetzt schon der Fall ist. Man würde daraus nur den Schluß ziehen, daß Berlin   die Einnahmen aus dieser Steuer nicht nötig hat.

Die Berliner   Industrie- und Handelstammer veröffentlicht inzwischen einen Aufruf an alle Automobil. befizer, die in den Nachbartreisen Berlins   von der Begevoraus­leistungsabgabe erfaßt werden. Sie fordert die Automobilbefizer auf, in ihrem eigenen Intereffe durch eine Erklärung an die Industrie und Handelskammer sich zu einer freiwilligen 2bschlags. zahlung für das Etatsjahr 1925 bereit zu erklären. Die Säße diefer freiwilligen Abschlagszahlung bewegen fich zwischen 50 und 100 m. Der Aufruf ist die Folge einer Vereinbarung zwischen den Kreisen und der Industrie- und Handelskammer. Zum Lohn dafür wird die Industrie- und Handelskammer wegen allzu schlapper Haltung in der Interessentenpreffe bereits angegriffen. Am hemmungs. Toje sten find diesmal die Ullstein. Blätter, die sich in Tidieser Frage als fehr einseitig unterrichtet erweisen. Es ist laum anzunehmen, daß die Industrie- und Handelstammer einen solchen Aufruf zur freiwilligen Steuerzahlung loslaffen würde, wenn nicht die Sachlage eindeutig zugunsten der Kreise spräche.

Inflationsgründer und Kavalier.

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Fünfzehn Bräufe zu gleicher Zeit. Bor einigen Tagen wurde ein 38 Jahre alter Bigarrenhändler Heinrich Pareigis aus der Bücklerstraße 7 als Baren und Heiratsschwindler entlarot und festgenommen. Dieser unternehmende Mann, gegen den seit seiner Festnahme noch eine ganze Reihe von Anzeigen einlief, grürdete in der Inflationszeit nicht weniger als 15 3igarettengeschäfte. Nach Einführung der Rentenmark  aber ging eins nach den anderen zugrunde, zuleßt das in der Brinz- Handjern- Straße 43 zu Neukölln, als die Kriminalpolizei sich mit dem Inhaber wegen Banderolenfälschung beschäftigte. In der Folgezeit beschäftigte er sich mit Warenlieferungs schwindel, bis thn die Polizei endlich festnahm. Ueberraschende Folgen hatte die Berhaftung des Entlarvten nach einer anderen Richtung. Bei der Kriminalpolizei meldeten sich nicht weniger a ls 15 Witwen und Mädchen, denen er die Ehe ver [ prochen hatte. Fünf von ihnen hatten ihn in der Aussicht auf die Ehe auch bereits mit einem Kinde beschenkt. Bareigis, ber Sigarengroßhändler", war in der Inflationszeit der Lome  aller Bitmenbälle. Die heiratsluftigen Witwen rissen sich um den Kavalier, der das Geld mit vollen Händen ausgab. Nach der Inflation wollte Bareigis diese Rolle weiterspielen, und jekt verschaffte er sich das Geld dazu durch Schwindeleien. Die Bräute ließen auch nicht von ihm ab, wenn sie auch zum Teil auf mehr als eine Art gewarnt wurden. Jezt sind alle Bräute entrüftet über den Schwindler, nur eine glaubt auch heute noch an ihn, ein Siebzehnjähriges Kindermädchen, das ein Bierteljahr lang auf einem Strohfad unter seinem Ladentisch geschlafen hat, weil er die Miete für ein eigenes Zimmer nicht mehr bezahlen fonnte.

Der Zusammenbruch der Komischen Oper. In den letzten Tagen haben fast ununterbrochen Verhandlungen über das Vorgehen der Gläubiger gegen James Klein stattgefunden, die von dem Borfizenden des Gläubigerausschusses, Rechtsanwalt Dr. Arthur Ball, geführt worden sind. Diese Unterhandlungen werden höchstwahrscheinlich zu einem gemeinsamen Bor= geben aller Gläubiger führen. Die Verhandlungen bewegen fich in der Richtung, daß ein Plan zur Befriedigung aller Gläubiger zur Durchführug gebracht wird, und zwar soll dies unter Ber  meidung eines Konturfes geschehen, ba der letztere Beg faum zu einem nennenswerten Erfolge führen und nicht einmal die Schauspieler, die als vorberechtigte Gläubiger gelten, befriedigen würde. Der beschrittene Weg der Vereinbarungen dürfte um so mehr Erfolg haben, als in der Zwischenzeit von einem größeren Filmunternehmen und mehreren früheren Theaterdirettoren An­gebote für eine Pachtung der Komischen Oper eingegangen sind. Bisher ist ein Bachbetrag von jährlich 200 000 m. geboten worden. jedoch sind die bisherigen Verhandlungen noch zu feinem greif. baren Resultat gefommen. Die abendlichen Kaffeneinnahmen der Komischen Oper werden ferner dem Vorsitzenden des Gläubiger ausschusses zu treuen Händen übergeben und dienen zur Bezah lung der rückständigen Schauspielergagen. Die Schauspieler haben sich fast alle verpflichtet, mit ihren Gagen forderungen zu warten und weiter zu spielen. Leider sind aber bie Kaffeneinnahmen der Komischen Oper nur Jehr gering, weil im Publikum noch nicht allgemein bekannt ist, daß der Spielbetrieb vollkommen aufrechterhalten ist. Im Polizeipräsidium schweben befanntlich Erwägungen, Direktor James Klein persönlich die Spiel Lonzeffion zwangsweise zu entziehen, wodurch ebenfalls nicht der Spielbetrieb der Komischen Oper gestört werden würde.

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am Sonntag, den 31. Januar 1926, vormittags 11 Uhr im Großen Schauspielhause, Karlstraße

Stimmen der Völker

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Rezitationen Lieder- Gruppenfänge- Orgel­Acht Harfen

Bioloncell

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Mufifalische Leitung: Professor Mar Seal Ansprache: Genoffe Arthur Crispien  , M.b R.

Oper), Ofto Dunkelberg( Orgel). Godfried Zeelander( Bioloncell), Tanz­mitwirkende: Karl Ebert  ( Snaisfheater), Jlona Selmay( Städtische gemeinschat Herta Feist( Berliner   Laban- Schule)

Standpunkt stehe und daß er in vielen Fällen anders gehandelt hätte, als Bartels dies getan hat.

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Im einzelnen drehte sich die Bernehmung des Angeklagten um die Ausstellung eines Nansen Baffes an Holzmanns Freundin Balusta, die angeblich in ein französisches Bad fahren wolte und deren Personalausweis ein gefälschtes Visum aufwies. Ueber die Bragis des Fremdena mis äußerten sich in Berbindung mit all diefen Entscheidungen Bartels unter Ausschluß der Deffentlichkeit der Sachverständige Regierungsrat Gehrte, der damalige Leiter der Abteilung la am Berliner   Polizeipräsidium, Regierungsdirektor Dr. Weiß, und Polizeirat Krutow. So tastet man im Dunkeln darüber, wie weit der Angeklagte Bartels mit seiner Handlungs. weise im Recht gewesen ist. Biel   Mühe machte dem Gericht die Aus einanderfegung mit Bartels' und Holzmanns Kontos und die Abhebungen, die der Angeklagte vorgenommen hatte. Bartels be. hauptete, dem Holzmann die Summen stets ersetzt zu haben. Am meisten scheint den Angeflagten der Fall Münzer zu belasten, ben er auf Holzmanns Wunsch ausgewiesen haben soll. Bartels will über diesen Münzer sehr ungünstige Mitteilungen erhalten haben. Um aber den Gerüchten von der Bestechlichkeit und Uninteressiertheit Bartels entgegenzutreten, hat die Verteidigung die Ladung des Rabbiners Hildesheim  , des türkischen   Generalstabsoffiziers Sensi Bei, des Redakteurs des BIB. Rogazti, des Rechts anwalts eine und einer Reihe Russen beantragt. Borläufig Sprachen aber die bereits geladenen Zeugen, und aus ihren Auslagen ning eines flar hervor, nämlich daß Holzmann ein erstklassiger Gauner gewesen sein muß. Immer, wo es ihm nüßlich erschien, progte er mit seiner Bekanntschaft mit Bartels, und um diese zu demonstrieren, läutete er in Gegenwart seiner Bekannten, wenn es ihm darauf anfam, Bartels an. Und der Zeuge Boris Towbini, Holzmanns Faftotum, erklärte gar, daß in der ruffischen Kolonie allgemein gefagt wurde, daß Bartels Gelb befäme. Holzmann habe immer erklärt, daß er die Hauptperson im Fremdenamt sei und alles machen könne. Das foste natürlich Geld. Es wurde auch im Laufe des Brozeffes gefagt, daß ein gewiffer Romanus Bartels 2000 m. in einem Falle angeboten haben soll. Dieser Romanus aber, als Beuge vernommen, bestritt aufs entschiedenste, an Bartels mit einem derartigen Anerbieten herangetreten zu sein. Er blieb unvereidigt. Der Geschäftsführer des Restaurants Olivier erklärte, Bartels fei nur äußerst felten danewesen und habe stets selbst für das von ihm Berzehrte bezahlt. Der Direktor des Restaurants Hiller hat den Angeflaaten nie bei sich gesehen. Ueber Bartels Beteiligung an der Orient- Abteilung der Wertheim  - Bant fagte der Kaufmann Kramer aus. Auch hierin ergab sich nichts ungünstiges für Bartels. Der bulgarische Ingenieur Alexander Teodoreff fonnte bestätigen, daß die ausgewiesenen Bulgaren   wirklich wilden Devisenhandel trieben.

Das Rundfunkprogramm.

Donnerstag, den 28. Januar.

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Bor dem zweiten Termin stellt die Klägerin die Paula wegen zeugen. Tut's und beschwört's. Die Ehe wird geschieden, die Schuld dem Mann zugesprochen: Unterhaltungskosten. Er raft: Meineid. Und tommt auf die technische Idee, die Paula des Mein­eides In der AEG. fennt er einen per Radio zu überführen. Mechaniker R., der es für 200 M. machen will. Der H. zeigt dem Mechaniker auf der Straße das Mädchen. Einige Tage später spricht diefer es an. Es entspinnt sich eine liebenswürdige Unterhaltung. und es tommt zur Rendezvous- Verabredung. Der Herr Film­direktor" das ist nämlich der Mechaniker R. imponiert dem Mädel mächtig. Er ist so lieb und will ihr zur Filmfarriere ver Bitte um eine fleine Gefälligkeit vor. Er habe solch Malheur. Sein helfen. Auch einem anderen Filmdirefior soll sie vorgeſtellt werden. Zwischen Liebkosungen und Zärtlichkeiten bringt er die Geschäftsführer wolle in einem Zivilprozeß nicht eine Kleinigkeit beschwören. Da erzählt sie von dem Schwur, den sie in der Chefcheidungsfache geleistet hat. Ach, fagt er, Liebchen, ich bringe dich mit dem Geschäftsführer zusammen und du schwindelft ihm vor, daß du auch einen Meineid geleistet hast, daß in Wirklichkeit im Badezimmer nichts passiert sei. Dann faßt er Mut und beschwört auch, was ich will. Wie foll man dem Liebsten das abschlagen? Geschäftsführer", der Herr Fümdirektor" und die Paula treffen fich in einer Wohnung. Sie erzählt des langen und breiten, wie fie für 2000 m. bie unwahrheit gefchmoren hätte, daß fie auch früher einmal einen ähnlichen Eid geleistet habe und der. gleichen mehr. Und nun fommt das technische Bunder. Im Bimmer war ein Mitrophon angebracht, die Leitung ging ins Nebenzimmer und da saßen mit hörrohren, Bleistiften und Notizblocks bewaffnet vier Mann und notierten und ficnographierten sechs Seiten lang die ganze Unterhaltung. Dann wurde Strafanzeige wegen Meineids angestrengt. Grundlage: Mikrophonaufnahme,

Nun stand die Paula D. vor dem Landgericht I. Die Sache fah böse aus. Die Zwanzigjährige hatte aber Glüd. Ein Zeuge fagte aus, daß der Herr Filmdirektor dem Mädchen zugeredet hatte, dem Geschäftsführer was vorzuschwindeln. Der 17jährige Schwager bezeugte, daß er gehört habe, wie das Mädchen gefagt habe:" Nicht doch, Herr H." Herr H. mußte unter Eid zugeben, daß er die nadie Bruft des Mädchens berührt hatte. Der Staatsanwalt plädierte in ausführlicher Rede für Freispruch. Der Verteidiger verlangte Ber­haftung eines Zeugen wegen Meineids und des Herrn H. wegen falscher Anschuldigung. Das Gericht sprach die Baula frei. Der Staatsanwalt beabsichtigt, Herrn H. wegen falscher Anschuldigung zu belangen. Der Herr Filmdirektor aber war burch Fräulein Wahrhaftig, wäre Paula auch noch geschlechtstrant geworden. das nicht ein Stüd traurigen Lebens man fönnte es für eine geschmacklose Filmmache halt.n.

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Fliegerabsturz auf dem Flugplatz Staafen.

Am Mittwoch nachmittag 1.45 Uhr stürzte der Flieger Rudolf Kühn   auf dem Flugplatz Staaten mit einem, dem Beltseglerverein gehörendes Kleinflugzeug tödlich ab. Der Flieger follte für den genannten Berein einen Höhenflug ausführen. Wie vom Flugzeug beobachtet wurde, flappten in ungefähr hundert Meter Höhe beide Flügel nach oben zusammen, worauf das Flug­zeug zu Boden stürzte. Der Flieger war sofort tot.

Die Unglücksmaschine war ein neuer Typ, den die Welten fegler Flugzeugbau G. m. b. 5. in Baden- Baden   her. ausgebracht hatte und der mit einem Hilfsmotor ausgerüstet war. Der Apparat hatte bereits 5 erfolgreiche Berfuchsflüge hinter sich. Gestern stieg der bei der Firma angestellte Einflieger Rudolf Kühn  zum fechstenmal mit ihm auf. Nach beendeter Fahrt schickte der Pilot fich an, zu landen und drosselte in einer Höhe von 200 Metern den Hilfsmotor ab. Als sich die Maschine zum Gleitflug senkte, brach der Hauptträger der Tragflächen, die Flügel klappten hoch, und der Apparat schoß im Steilflug zur Erde. Bon herbeieilenden Rettungsmannschaften wurde Kühn als Leiche unter der zerstörten Maschine hervorgezogen. Ein schwerer Schädelbruch hatte seinem Leben ein Ende gesetzt.

Die städtische Etatsberatung.

Im Rathaus haben Anfang dieser Woche die Berhande fungen des Kämmerers mit den einzelnen Bezirten be gonnen. Die Bezirke haben jest fast alle ihre Bedarfsnachweisungen burch die Bezirksversammlungen verabschieden laffen. Der Kämmerer rechnet damit, daß die Vorarbeiten für die Borlegung des end­gültigen Etatsentwurfs an die Stadtverordnetenversammlung dies. mal schneller zu Ende geführt werden könne. Große Teile des Ben tralen Etats find bereits fertiggestellt. Dr. Karding hofft deshalb, spätestens am 25. März, also noch vor Ostern, den Etat in die Stadtverordnetenversammlung einbringen zu können. Es würde dann möglich sein, daß die erste Lesung noch vor Ostern zu Ende geführt würde. Der Haushaltsausschus wird zweifellos chnellere Arbeit leisten, so daß wahrscheinlich Anfang Mai, olleer unter der Leitung des Stadtverordnetenvorstehers Haß dieses Jahr pätestens jedenfalls vor Pfingsten, der Gesamtetat auch in zweiter Sejung verabschiedet werden kann. Das würde gegenüber der Allerdings werden die Auseinandersehungen anläßlich dieser Etats­beratung um so schärfer werden, je fnapper die Finanzdeckung der Stadt dank der Finanzausgleicherei der Rechtsregierung im Reich geworden ist.

Außer dem üblichen Tagesprogramm: 5-6 Uhr vorm.: Versuchskonzert für den Empfang in den Ver­1. Hertzer: einigten Staaten von Nordamerika   und Kanada  . Lieder: a) Radecke: Aus der Jugendzeit. b) Pressel: An der 2. Volkstümliche Marsch Hoch Heidecksburg( Funkkapelle). Weser  . c) Holländer: Am Mazanares( Franz Baumann  ). 3. a) Kreisler  : Liebesleid. b) Kreisler  : Liebesfreud, c) Kreisler  : Caprice viennois, d) Wieniawski  : Scherzo tarantella( Max Rostal  , Violine; am Klavier: Bruno Seidler- Winkler  ). 4. Aus klassischen Ope­retten: a) Millöcker  : Ich setz den Fall". Duett aus der Operette " Der Bettelstudent  ". b) Joh. Strauß  : Wer uns getraut, Duett aus der Operette Der Zigeunerbaron  ". c) Joh.   Strauß: Wiener Blut, Duett aus der gleichnamigen Operette( Violetta Schadow, Franz Baumann  ). 5. Johann Strauß  : Walzer. Das Orchester der Funkstunde Berlin   unter Leitung von Dr. W. Buschkötter. 4 30-6 Uhr nachm.: Konzert. 6.05 Uhr abends: Dr. Richard H. Stein: Einführung zu der Uebertragung aus der Staatsoper am 29. Januar. 6.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungs­kurse). Abteilung Technik. Prof. Dr. H. Reck: Die technischen Hagemann: Mein Besuch bei dem General Feng Yu Siang Rohstoffquellen. Die Brennstoffe". 7.15 Uhr abends: Dr. Walter 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Ab­teilung Betriebswirtschaftslehre. Dr. Friedrich Leitner:" Bilanzen und Bilanzkritik". 8.30 Uhr abends: Der Roman als Funkspiel. 12. Fortsetzung. Die Katastrophe". Originalroman für die Funk- Braris der früheren Jahre ein ganz bedeutender Fortschritt sein. stunde" von H. J.   Gramatzki. 9-10 Uhr abends: Studenten und Soldaten. 1. Hohenfriedberger Marsch( Berliner   Funkkapelle, Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman). 2. al Karl Zöllner: Einkehr( Im Krug), b) Ferdinand Hummel  : Die Lore am Tore, Schmidt- Quartett, Leiter: Willi Gneiß). 3. V. von Scheffel: a) Die c) Friedrich Hegar  : O alte Burschenherrlichkeit( Professor- Felix­drei Dörfer, b) Wanderlied, c) Perkeo  , d) Die Teutoburger Schlacht, e) Eine traurige Geschichte, f) Des Bodensteiner Ritt zum Mond( Viktor Schwaneke, Rezitation). 4. Studentenlieder  - Mieters der Gerichtsvollzieher die gesamte Wohnungsein Am Dienstagabend meldeten wir, daß bei einer Ermission eines polonäse( Berliner   Funkkapelle). 5. a) Aug. Klughardt: Kamerad. richtung auf die Straße hinaustragen ließ, wo sie Stunden komm, b) Horch. was kommt von draußen rein. bea.beitet von Sei midt- Quartett). Th. Wolfram, c) Trübsinn. bearbeitet von C. v. Othegraven( Prof.- hindurch stand, und daß schließlich die Polizei schnelle Wegschaffung 7. Morena: Risi Bisi, Marschpotpourrie. der Sachen forderte. Diese Mitteilung veranlaßt einen Mieter des Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnach- Hauses Reichenberger Str. 163, uns im Auftrage mehrerer Mits Filmdienst. richten. Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und bewohner des Hauses zu bitten, öffentlich darauf hinzuweisen, daß 10 30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Rapées Jazz­sinfoniker, Dirigent: Ernö Rapée  ).

Königswusterhausen, Donnerstag, den 28. Januar.

3-3.30 Uhr nachm.: Studienrat Friebel und Herr Mann: Eng lisch für Fortgeschrittene. 4-4.30 Uhr nachm.: Oberschullehrer lisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Friebel und Mann: Eng­Georg Wolff: Die Durchführung des Arbeitsgedankens im Deutsch­unterricht: 4.30-5 Uhr nachm.: Die Frau als Aerztin.

Kein öffentliches Jutereffe?

fie in einem anderen Falle das erwartete schnelle Eingreifen der Polizi sehr vermissen. Er erinnert daran, daß vor kurzem berichtet murde, die Polizeirepiere feien angewiefen worden, darauf halten werden. Auf dem Hof des Hauses Reichenberger zu achten, ob die Höfe der Wohnhäuser sauber ge Straße 163 läßt aber die Sauberfeit fehr zu wünschen übrig, weil dort ein umfangreicher und hoher Schutthaufen lagert, der durch Zutaten von Resten alter Matragen und allerlei Gerümpels