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vertreten. Dabei gelang es ihm durch gefchickte Fragestellung| ftimmung war, besonders hinsichtlich der Stimmenthaltungen, unden deutsch nationalen Locarno Schwindel richtig. Die amtliche Nachprüfung ergab die Zahlen: gründlich und für immer zu erledigen. Herr Strefe mann mußte bestätigen, daß die fromme Legende von ber Mannhaftigkeit, mit der die Schiele und Konsorten in der Regierung die„ völtischen Belange" vertreten haben follen, nicht zu halten ist.
Gine Vertrauensgrundlage" mollte Herr Luther haben. Tun hat er fie, und er wird zugeben müffen: sie ist nicht sehr berühmt. 160 haben ihm das Bertrauen gegeben- weniger als ein Drittel des Reichstags! 280, eine starte Mehrheit, haben ihm in verschiedener Weise ihr Bertrauen vorenthalten. Aber da zehn weniger als 160 mit Rein stimmten, ist die verfassungsmäßige Formalität erfüllt, die dem zweiten Luther- Kabinett das Leben ermöglicht.
für das Bertrauensvotum gegen bas Bertrauensvotum Stimmenthaltungen
160 Stimmen
4
.
150 Stimmen 130 Stimmen
Nur ein einziger Abgeordneter ist der offiziellen Parole seiner Frattion nicht gefolgt, und zwar der Abgeordnete Kerschbaum, der als Bayerischer Bauernbündler der Wirtschaftlichen Vereinigung angehört und für die Regierung gestimmt hat. Die sonstigen an mesenden 17 Mitglieder der Wirtschaftspartei haben blane Ent haltungszettel abgegeben, ebenso wie 113 Sozialdemo. traten. Eine doppelt abgegebene Stimme wurde für ungültig erklärt.
Ein neuer Tendenzprozeß.
Das Gerichtsverfahren gegen Oberstaatsanwalt Asmus. Chemnih, 28. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Am Donnerstag begann vor dem großen Schöffengericht der seit langem angekündigte Prozeß gegen den Freiberger Oberstaatsanwalt, Ge noffen Dr. Asmus.
Das äußere Bild ließ schon auf einen großen Tag schließen. Der Zuhörerraum war lange vor Beginn der Berhandlung überfüllt. Als Berteidiger fungieren die Genossen Dr. Levi- Berlin, Dr. Günther- Dresden und Dr. Brandt- Berlin , während der Amtsgerichtsdirektor Dr. Magirius die Verhandlungen leitet und Oberstaatsanwalt Dr. Weber als Vertreter des Generalstaatsanwalts von Sachsen die Anklage vertritt.
Genosse Asmus wird beschuldigt, fich in fieben Fällen gegen den§ 346 StGB. vergangen zu haben. Der angezogene Paragraph bedroht Beamte, die abfichtlich die Verfolgung der gefeßlichen Strafe zu entziehen, mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren.
Mehr als eine Notlösung fann das nicht sein. Wohin Die Landbank gemeinnütziges Unternehmen einer strafbaren Handlung unterlassen, um jemanb
geht der Weg? Wahrscheinlich in absehbarer Zeit in einen Wahlkampf, aus dem die Sozialdemokratie gestärft hervorgehen muß, wenn nicht das alte Elend von neuem beginnen foll. Unser Ziel: das nächstemal für uns allein starter zu werden, als es die Regierungsmehrheit" Luthers von gestern gewesen ist.
Das Abstimmungsergebnis.
Bährend des ganzen Nachmittags herrschte im Reichstag große Spannung, weil das Ergebnis der Abstimmung über bas Bertrauensvotum als im höd sten Maße zweifelhaft erschien. Bei voll besetztem Hause hätten die Regierungspartelen über 171 Stimmen, die Oppositionsparteien über 170 Stimmen verfügt. Als mun feststand, daß fowohl die Sozialdemokratie wie die Wirtschaftliche Bereinigung Stimmenthaltung beschlossen hätten und als ferner befannt wurde, daß, entgegen anders lautenden Gerüchten, die Deutschnationalen nicht nur teine Abtommandie rungen, fondern im Gegenteil Fraktionszwang gegen tas Ber trauensvotum beschlossen hätten, da tonzentrierte fich das Intereffe vor allem auf die Frage der Präsenz stärte der einzelnen Fraktionen. Die Zahl der fehlenden sozialdemokratischen und mittelFraktionen. Die Zahl der fehlenden sozialdemokratischen und wirt schaftsparteilichen Abgeordneten war in diesem Falle nebenfächlich, da es ausschließlich auf die" Ja" Stimmen und die Rein- Stimmen anfam. So drängten sich Regierungsvertreter, Presseberichterstatter und Abgeordnete um die in den Wandelgängen aufgestellten Bulte, wo die Anwesenheitsliften ausliegen, in die sich die Abgeordneten eintragen. Die Schicksalsfrage war nun, in welchem Lager fich die größere Anzahl von Abwesenden befinde, rb bei der Regierungstoalition oder bei den Oppofitionsparteien. Man erfuhr bald, bag von den Regierungsparteien etwa 10 bis 12, von den Opposi tionsparteien etwa 13 bis 20 Abgeordnete fehlten. Damit war das Eichickfal ber Regierung im Sinne der Annahme tes Bertrauens. Datums mit fnapper Mehrheit für die Eingeweihten bereits ent schieben, noch ehe die Abstimmung vorgenommen wurde. Bei den Regierungsparteien fehlten fünf 3entrumsleute, barunter ber württembergische Innenminister Dr. Bo18, fomie Dr. Birth, bei den Demotraten Professor Schüding und Pfarrer Storell, bei ber Deutigen Boltspartei Dr. Heinze, Dr. Gildemeister, Dr. Hugo und der a& ndbundführer Hepp, sowie ein bayerischer
Boltsparteiler.
Bei den Oppositionsparteien waren die Süden absolut und proportional am stärksten bei den Böltischen, die von ihren 15 Mann nur 9 anwesend hatten; es fehlten bei ihnen namentlich Lubendorff, Dr. Beft und Straffer, wobei noch hinzufam, daß der Ab. geordnete Henning noch im Laufe des Nachmittags von der Sizung durch den Bizepräsidenten Bell ausgeschlossen wurde. Auch bei den Kommunist en fehlten 5 Abgeordnete, darunter Ruth Fischer und Alara Bettin. Schließlich fehlten bei ben Deutih nationalen acht Abgeordnete, darunter, wie oft fchon in ähn fichen Situationen, ber mürttembergische Staatspräfident Bazille, fomte Tirpis.
Das zunächst im Blenum auf Grund der schnellen Zählung durch ble Beisiger verfündete porläufige Ergebnis ber
b.
Zunächst Biographisches, das dann für das Berständnis des Wertes diefes Dichters wichtig ist, weil er sein Leben nach den Grundsägen eingerichtet hat, die die Jbeen feiner Berte bestimmen. Er wurde am 29. Januar 1866 in Clamech( Frankreich ) als Sohn einer bemittelten Bürgerfamilie geboren, studierte nach Abfolpierung heimatlicher Schulen in Baris und Rom Kunstgeschichte und murbe zur Abfaffung größerer Werte tunstgeschichtlichen Inhalts staatlich beauftragt. Mit 31 Jahren las er in der Barijer Sorbonne über Muffgeschichte. Kurz vor Ausbruch des Krieges fiebelte er in die Schweiz über und arbeitete von 1914 bis 1916 beim Roten Kreuz in Genf und betätigte sich auch späterhin stets als Kriegsgegner. Den Robelpreis für Literatur erhielt er im Jahre 1916. Nach Be endigung des Krieges lebte er noch zwei Jahre in Baris und faufte fich bans endgültig in der Schweiz an.
II.
Benn ein Dichter bei Lebzeiten, an seinem fechzigften Geburts: tag, bereits der anerkannteste und prominentefte feines Erdteils ist jo liegt das entweber an feiner technischen Genialität oder an feiner Ethit. Während die technische Genialität eines Bernard Sham diesen zum Interpreten des intellektuellen Elprits machte, ift Rolland ber einzige und der Dollkommene Nachfahre der großen religionsrevolutionären Dichter Rußlands - Loistois und Dosto Tolstois und Dosto jewitis- geworden.
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Das eben ist das feltsame und erhebende an dem Wert diefes Dichters, daß er nicht die französische Schule der Zola , Balzac , Flaubert fortsetzt: bie Dichter des steptischen Realismus und des Grundjages: Form über Idee, fondern daß er, als Erbe Tolstois und ber vorchriftlichen Klaffiter, das Motio des Gebantlichen und Menschlichen vor das der formalen Ebenmäßigkeit ftellt.
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Daß fein breibändiges Bert Johann Christoph die Züge des von ihm innigft verehrten Beethoven trägt, und das Buch zur Bredigt wird, zur Kanzelpredigt eines lebendigsten Lebenstampjes und Bieles Das fein Meifter Breugnon fern jeder geschnörkelten Form, bie erschütternb frohsinnige, berbe und herzliche Formel für einen Bebensinhalt preisgibtDaß er nur einmal das Gebet an den Eros im Sommer, ein Gedicht schreibt und trotzdem ein dramatischer Lyriter Mozartscher Art wird, denn seine Lebensform verwirklicht den Uebergang in der Reifung von Beethoven zu Mozart Daß er Revolutionsbramen schrieb, voll tieferer Dramatit und Genfibilität als die Revuebaftigkeit der modernen Bühnenregiekunft ke verlebendigen tann, weil diese Dramen der erotischen Momente zu wenig und der gedanklichen zu viele haben
Daß er Bücher über das Leben Tolstois, Beethovens, Michel angelos , Händels, Mahatma Gandhis und Millets( legeres ist nur In englischer Sprache erschienen) schrieb, sich diesen blutsvermandter Seele jühlende mekhe Bücher für sachliche Biographen als nicht
Eingreifen des preußischen Staates.
Die Sanierung der Landbank ift perfeft, fie mitb gemeinnügiges Unternehmen und der Einfluß des bisherigen Großattionärs und Aufsichtsratsvorsißenden Hugenberg ist be fettigt. Das ist das Ergebnis eines Schreibens, das der preu Bifche Landwirtschaftsminister an den Landeshauptmann der Grenz mart Bosen- Westpreußen gerichtet hat. Danach ist die preußische Staatsregierung bereit, nachdem die Provinzialbehörden der Grenzmart Posen- Westpreußen 23,5 Millionen Landbundattien übernommen haben, der Landbank zur Fortführung ihrer Siedlungs tätigkeit die erforderlichen Betriebstrebite zu gewähren, für die die Bedingungen noch zu vereinbaren find. Gleichzeitig über nimmt der preußische Staat feinerseits 14 Millionen Landbundattien( Papiermart!) und zwar zum gleichen Preise von je 1 Reichsmart auf bie 1000 Papiermarfaftie, zu dem die Grenzmartbehörden die Attien übernommen haben.
Damit ist die weitüberwiegende Mehrheit der Land bundattien in Staatshände übergegangen. Von den 65 Millionen Attien befinden sich nach der Neuordnung beim preußischen Staat 14 Millionen, bei den Provinzialbehörden 23,5 Millionen, bei der Breußischen Staatsbant 9 Millionen, bei der gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft Eigene Scholle 5 Millionen, zusammen 51,5 Millionen. Nur der fleinere Rest von 13,5 Millionen befindet sich im Verkehr. Der gemeinnützige Charakter der Landbank ist also garantiert, und jede Majorisierung in der Generalversammlung, die dem gemeinnützigen Zwed gefährlich werden könnte, ist aus geschlossen. Es ist jetzt zu hoffen, daß die Siedlung der Oftflüchtlinge und polnischen Optanten munmehr mit Nachdruck gefördert und die Wirtschaftlichkeit des Siedlungsunternehmens nicht neuer bings gefährdet wird. Bisher find 6000 Flüchtlinge angefiedeft
worden.
Am ersten Tage der Verhandlung wurden nach der Feststellung der Bersonalien an Hand riesiger Aftenstöße die sieben Fälle- bei ben über tausend von Dr. Asmus bearbeiteten Prozessen ein verschwindender Bruchteil- behandelt.
Nachdem das Gebäude der Anflage in der Nachmittags verhandlung wie ein Kartenhaus zusammengefallen war, gab es plöglich eine Sensation. Im Interesse der Schöffen, die sich über den Fall angeblich noch kein flares Bild machen fonnten, meinte der Vorsitzende, lebhaft unterstützt von dem Anflagevertreter, wäre die Behandlung noch weiterer Attenstöße angebracht. Man wollte aus den längst erledigten und auch von dem Generalftaatsanwalt eingestellten Berfahren neues Material holen. Dieses material fönnte zwar nicht, wie man sagte, die eventuelle Strafe beeinflussen, weil die Verfahren ja eingestellt find, aber es würde wesentlich zur Orientierung über die Erledigung der Dienstgschäfte durch den Angeklagten beitragen. Der Borfißende wollte am näch stn Verhandlungstag zwei oder drei Stunden lang aus den Aften, die den Berteidigern durch ein„ Versehen" des Gerichts bisher nicht zugänglich gemacht wurden, referieren. Gegen diesen unglaublichen Versuch, sich über die Prozeßordnung hinwegzusetzen, stießen der Vorsitzende ebenso wie der Anklagevertreter auf den heftigsten Widerspruch der Berteidigung. Das Gericht wird sich im Laufe des heutigen Abends mit der neuen Rechtslage befaffen und seinen Beschluß zu Beginn der morgigen Sizung verkünden.
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Faschistische Vertragstreue.
Bruch der Handelsverträge durch Einschränkung Des Niederlaffungsrechtes.
Jansbrud, 28. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Alle drei Barteien im Landtag( Chriftlichsoziale, Großdeutsche, Sozialdemokraten) haben an den Landeshauptmann eine Interpellation gerichtet, die ein Einschreiten der Bundesregierung gegen das von der italienischen Regierung erlaffene Defret über die Ausweisung ausländischer Handels- und Gewerbetreibenben in ben innerhalb einer Entfernung Don 30 Kilometern von der Grenze entfernt liegenden Bezirken ver
Die Gefahr, die den Siedlungsbeftrebungen im Osten ohne das Eingreifen der Provinzial- und Staatsbehörben gebroht hätte, iſt evident. Es wären nicht nur die bisherigen Siedlungen In ihrer Eriftenz gefährdet worden, fondern es wäre auch der sehr wertvolle Grundbesitz von 32 000 Morgen Land mit großer Mehr fcheinlichkeit verfchleudert oder zum mindesten den Siedlungs zmeden entzogen und erwerbswirtschaftlichen Spekulationen zu geführt worden. Das ist nun verhindert. Bei dem relativ niedrigen langt. Die Interpellation schlägt vor, Vorstellungen bei ber italie Erwerbspreis der Attien scheint die Neuordnung angesichts des nischen Regierung, und, falls diese ergebnislos bleiben follten, folché großen Grundbefizes für die Beteiligten auch ein durchaus zwed. beim Bolterbund zu erheben. Sollten diese Schritte teinen Er mäßiges und vernünftiges Geschäft. Benn auch nicht zu überfolg haben, so werden Gegenmaßnahmen im Sinne der einfehen ist, daß mit dem Erwerb der Attien die Staatsbehörden schlägigen Bestimmungen des österreichisch- italienischen Handels auch die beträchtlichen Schulden übernehmen werden müssen, pertrages in Borschlag gebracht werden. so scheint die solide Geschäftsgrundlage für die Zukunft infolge der niedrigen llebernahme der Aftien doch gesichert. Die Sanierung der Landbank ist übrigens nicht herrn Hugenberg, sondern im mesentlichen der Initiative eines ausgerechnet fozial. bemotratischen Landeshauptmanns zu banten.
Nach Katos Tod ist die japanische Regierung aurüdgetreten. Die Regierungspartei leitet als vorläufiger Nachfolger Katos 28 afatiuti.
eraft gelten, die aber Dichtungen find, welche das geistige Dasein ber Bejchriebenen refonstruieren
-O
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Dies alles ist für seine Driginalität typisch und deshalb zu er wähnen. Wenn ich mein Empfinden fo zu lösen vermöchte und mit einem Sak alles von ihm sagen will wie er es in seinen Biographien ton.te, fo würde ich es folgendermaßen tun: Er ist ein Prediger des sozialen Geistes in der Realität und in der Idee ein Brediger, dessen Rede einer Form gehorcht, die wertvoller ift als die literarische: die persönliche. Und da feine Bersönlichkeit eine ewig fämpfende, an den Sieg des Guten glaubende, also innerst religiöse ist, gibt er feinen ethischen Gebanten dramatische Form.
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Ich glaube, daß dies alles ift, was man über ihn fagen muß, um ihn lieben zu tönnen. Er felbft teilte lächelnd diese Ansicht.
III.
Der Mensch: Selten erlebte ich eine derartige Harmonie zwischen Dichter und Persönlichkeit. Er ist der ewige Kämpfer und der ewige Gläubige, der ewige Johann Chriftoph. Er ist mir Bruder, verstehend für die Leiden bes feinsten und fremdeften Menschen, liebenswert und herzlich. Unter Einsamkeit innerst, wie jeber tiefere und innigere Dichter leidend. Er weiß, daß er fein auch, daß er der ist, der heute als der reinste Dichter von der Gerie ist, daß ihm hierzu das Universum fehlt. Aber er weiß Jugend Quropas geliebt wird.
und alles an ihm außer seinem Kopf an sich unbemerkenswert. Die Groß und fchlant, eine repräsentative Figur, ist seine Hand Figur und deren Haltung und Bewegung ist nicht typisch. Ganz im Gegenteil: fie ift fast als tonventionell zu bezeichnen, Ausbruck einer Konvention, die aus Unraffiniertheit gegenüber den Wundern des Lebens entstanden sein mag.
Auch sein Kopf wäre ohne die Augen nur darum bemertens Reuschheit feiner gewölbten Stirn im edelsten Sinn einfältig und wert, weil er verraten läßt, daß er in der Jugend durch die weiße ichön gewirkt haben muß
Aber diese Augen: blaue Grotten, aus denen abgrundtief, wie ftrahlen. Augen, wie ich solche auf tause to Reisen nie wieder fah. aus Bronnen Ehrlichkeit, Liebe und eine tiefinnere Gläubigfeit Bpr ihnen schämt man fich jeder Raffineffe, vor ihnen lernt man
lieben. Auch ich lernte es bort.
IV.
Sachlich muß noch bemerkt werden, daß Romain Rollands Ein fluß auf die jüngste beutsche Literatur unverkennbar ist. Und, ich glaube, daß es so gut ist. Das ist sogar sehr gut. Denn ein Genie fäßt sich nicht beei fluffen( wenn es eins geben sollte), aber der Schar junger Dichter sei Romain Rollands gläubige Ideehaftigkei bas in diefer pubertätischen Zeit sehr zu wünschende Borbild. Romain Rolland schenke uns noch viele Werfe, ihm zu Ruß feiner endlichen Bollendung und uns unserer gläubigen Menschlichkeit
wegen!
Staatsoper. Das 7. Sinfoniekonzert findet ausnahmsweise Mittwoch, den 3. Februar, statt. Das Programm bringt eine Sinfonie von H. J. Rigel und die O- Dur Sinfonie von Schubert.
In die 30- Kilometer- Zone fallen der ganze Bintschgau einschließ lich der Stadt Meran mit ihren hotels, die zum Teil auch im Befih von Reichs deutschen sind, das Eisadtal bis nach Brigen und das Pustertal bis Franzensfeste .
Gegen Fremdennepp. Die nordamerikanische Regierung bat ihren Gesandten in Athen angewiefen, gegen den Erlaß des Generals Bangalos au protestieren, wonach allen ausländischen Louristen eine Sonderfteuer von 1 Pfund Sterling auferlegt wird.
Die Empfindlichkeit der chemischen Analyse hat in jüngster Zeit eine besondere Steigerung erfahren durch die Arbeiten des Wiener Chemiters Dr. Feigl, der über diese Arbeiten in der Deutschen Chemischen Gesellschaft berichtete. Die chemische Analyſe tann oft den an sie gestellten Ansprüchen nicht mit völliger Eindeutigkeit und Schärfe entsprechen, es fehlen ihr häufig die spezifi schen und empfindlichen Reaktionen, die ganz geringe Mengen einer Substanz, neben anderen oft der Menge nach überwiegenden Stoffen erkennen laffen. Vor allem aber fehlte ein Wegweiser, der das fyftematische Aufsuchen und Finden folcher Reaktionen ermöglichte. hier greift Feigl ein, indem er die in den legten Jahren ausgebaute Komplexchemie der Analyse dienstbar zu machen fucht. So lassen fich einerseits durch den Einbau der Elemente in hochatomige Ber bindungen Reaktionen schaffen, bie Eindeutigkeit und Empfindlichkeit vereinen. Man tann gleichsam feststellen, welche Atomgruppierungen vorhanden sein müffen, um einen bestimmten analytischen Nachweis zu führen und dann unter den Substanzen mit dieser Atomgruppie rung diejenigen auswählen, die praktisch die geeignetste ift. So er schließen die Gedankengänge Feigis nicht nur weites wissenschaftliches Neuland, sondern haben schon zu sehr beachtlichen Ergebnissen geführt. Er konnte verschiedene neue von ihm ausgearbeitete Reaktionen Dorführen, die durch einfaches Zufammenbringen von je einem Tröpfchen Flüssigkeit auf Filtrierpapier ertennen lassen, ob ber gesuchte Stoff vorhanden ist oder nicht. So läßt sich die Anwesenheit von 0,000 002 Gramm Phosphorsäure auf die einfachste Weise sicher nachweisen. Dieses eine Beispiel mag genügen, um zu zeigen, daß hier wissen vorliegen. schaftliche Fortschritte von theoretischer und prattischer Bedeutung
B. B.
Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung gab Die Flugschrift des Kultusminifters zum Fall Schillings. vor einiger Zeit die von ihm im Preußischen Landtag am 14. Dezember v. 3. gehaltene Rede als Flugschrift unter dem Titel„ Die preußische Kunstpolitik und der Fall Schillings" in einem Leipziger fraktion fragten das Staatsministerium, ob die Herstellung der FlugBerlage heraus. Einige Abgeordnete der deutschvöllisen Landtags. fchrift aus öffentlichen Mitteln erfolgt fei, ferner ob das Staatsministerium diesen außerordentlichen Schritt des Ministers Grund der Antwort des Kultusministers mitteilt, ist die Herstellung für gut heiße. Bie der Amtliche Preußische Pressedienst auf der Flugschrift nicht aus öffentlichen Witteln erfolgt. Der be anstandete Schritt des Ministers ist nicht außerordentlich", sondern entspricht einer bei Ministerien häufig geübten Braris.
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Sprechtechniffurfe. und unterricht veranstaltet wieber Sprechtechnikfurie für Anfänger Das Bentralinititat i Erziehung und für Fortgeschrittene. Sie sollen der Lehreischaft Gelegenheit geben, fich im gefunden, mühelosen, Hangrichtigen, lautreinen Sprachgebrauch zu üben. Die Sturie finden unter Leitung von Universitätsprofeffor Dr. Dia flatt; Beit nach Bedürfnis, auf Vereinbarung in Zeilfurfen( zweistündig), die am Montag, Mittwoch. Donnerstag im Spätnachmittag stattfinden tönnen. Dauer: bis zu den Dsterferien, Gebühr 10 M.
Die Bösen Buben im Sportpalast. Für den Driginal- Rinderball der Bösen Buben baben sich die nambafteften Ausstattungstünstler der Berliner Bühnen und die bekanntesten Maler und Zeichner zusammengetan, um ben Sportpalaft am 6. Februar in einen Kinderspielplak völlig umzuwandeln. Das Ballbureau befindet sich im Palast- Hotel, Potsdamer Play, und ist von 10 bis 7 1hr geöffnet.