nächsten Sigung einzuladen, damit fie fich vorstellen und jeder einen Bortrag halten fönne. Außerdem sollen die Herren gebeten werden einige Arbeiten einzureichen, und eventuell Stellung zu nehmen zu den jetzt zur Beratung stehenden neuen Sagungen für das Bauwesen der Stadt Berlin . Borgeschlagen murden die Herren Bizepräsident der Preußischen Bau- und Finanzdeputation Benno Kühne. Berlin , Regierungsbaurat Martin Kießling Röln, Baurat Körner Essen, Baurat Schmidt Effen und Stadtbaurat Paul Wolf Dresden .
Die Berliner Notstandsarbeiten. Besprechungen mit der preußischen Regierung. Der Minister für Volkswohlfahrt hat auf dringende Bor stellungen des Magistrats für heute, Mittwoch, vormittags 10% Uhr, eine Besprechung im Ministerium anberaumt zwecks Er örterung der Anträge der Stadt Berlin auf Förderung: 1. Der Buschüttung des Luisenstädtischen Kanals, 2. des Baues der AEG. Schnellbahn, 3. der Errichtung von Sport und Spielplägen, 4. besonders geeigneter Hoch- und Ingenieurbauten mit 80 Broz. der Gesamtkosten. Auch die preußischen Minister des Innern, der Finanzen und für Handel und Oberpräsident sowie ein Bertreter des Reichsarbeitsministeriums an der Besprechung teil. Der Magistrat ist durch den Oberbürgermeister, den Stadttämmerer sowie die Stadträte Brühl und Wuzfy Jowie den Stadtbaurat Hahn vertreten. Wegen der entscheidenden Bedeutung der Besprechung hat der Magistrat seine heutige regel mäßige Mittwochfizung schon für 8% Uhr morgens angefeßt und wird noch in dieser Woche am Sonnabend eine außerordentliche Magistratsfizung abhalten.
hatte, mit solcher Kunstfertigkeit um den Oberleib band, als ob er diese Prozedur an einer Bersuchsperson vorher forgfältig eingeübt hätte. Als der mit Säden umwundene Kläger seine Kleidung wieder angelegt hatte, zeigte sich der schlanke Mann so unförmlich ge. schwollen, daß man kaum annehmen kann, er habe in diesem Zu stande der Aufmerksamkeit des Pförtners entgehen können, der die Hinausgehenden scharf zu beobachten und Berdächtige zu untersuchen hatte. Ein Zeuge erflärte es auch als unwahrscheinlich, daß jemand wochenlang unbemertt Säde aus dem Fenster werfen und mitnehmen fönne. Andererseits murde festgestellt, daß zur fraglichen Beit tatsächlich eine größere Anzahl von Säcken verschwunden ist und daß der Kläger aber nicht er allein- Zutritt zu dem Lager:
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raum der Säde hatte.
Angesichts der Sachlage und der Unmöglichfeit einer reftfofen Aufklärung riet das Gericht zu einem Vergleich, der denn auch dahin zustande tam, daß die Firma dem Kläger , der eine Ent fchädigung von 289 M. gefordert hatte, eine solche von 130 M. zahlt.
Im Zeichen der Sterne.
Endlich wollten alle betrogen sein!
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bis zum 1. Ottober zu zahlende Buße von 5000 m. Der Staats anwalt legte fofort gegen dieses Urteil bei der Großen Straffammer des Landgerichts I Berufung ein.
Die verräterischen Fußtapfen.
Zuchthaus für einen Zwanzigjährigen.
Der Artist" Harry Stanislaus Sachmilewski, ein Bursche von jezt erst 20 Jahren, war erst im Herbst nach Berbüßung einer einjährigen Gefängnisstrafe, die er wegen verschiedener Einbrüche erhalten hatte, wieder in Freiheit gesetzt worden, als er auch schon sofort wieder seine alte Tätigkeit aufnahm. Er führte ein sehr flottes Leben, hatte mehrere Freundinnen, denen der Artist" imponierte. Er war Befizer eines Motorrades und hatte in seinem Kleiderspind mehrere Pelze und 12 Anzüge.
Gewerbe find zu der Besprechung eingeladen. Ferner nimmt der I agernd." Diese für reelle Geschäftsunternehmen immerhin etwas aufzusuchen. Da man bei ihm nichts Berdächtiges fand, wollte die
Das letzte Opfer aus der Kirchstraße 9. Gestern nachmittag wurde im Krematorium in der Gericht, straße die Leiche des bei der Explosionstatastrophe Kirchstraße 9 tödlich verunglückten Kaufmanns Gustav Krey unter größerer Beteiligung eingeäschert. Nachdem seiner Zeit von dem größten Teil der Leidtragenden eine Anregung des Bezirksamts Tiergarten, die Toten gemeinsam zu bestatten, abgelehnt worden war, ist mit Krey der legte der Verunglüdten bestattet worden. Wie mir noch erfahren, ist ein Ausschuß gewählt und eingesetzt worden, der zusammen mit den Behörden die Versorgung der Hinterbliebenen regelt und die Verteilung der eingegangenen Spenden vornimmt. Auf Anfrage aus dem Kreise der Bewohner von Häusern der Kirchstraße, die dem Unglückshause gegenüber liegen, teilt die SP D.Bezirksverordnetenfraftion des Bezirks Tier: garten mit, daß nach ihrer Auffassung auch Geschädigte aus anderen Häusern der Kirchstraße Anspruch auf Entschädigung haben, sofern sie von der Katastrophe betroffen murden. Entsprechende Anträge mären beim Bezirksamt Tiergarten, Klop. stod straße 24, zu Protokoll zu geben.
Gefälschte Eintrittskarten.
Eine recht beträchtliche Nebeneinnahme hatte sich der Hilfs falfierer Br., der am Adlerportal des Zoologischen Gartens befchäftigt mar, zu verschaffen gewußt. Unter Mitwirkung eines Kellners B. hatte er eine Reihe Blods von Eintritts: farten nachdrucken lassen und am Schalter verkauft. Außer dem aber hatte er auch weggeworfene Eintrittskarten aufgesammelt und sich den Zeitpunkt zunuze gemacht, daß er während der Bause des Kontrollbeamten auch gleichzeitig deffen Aufgabe mit verfah. Dedurch mar es ihm ein Leichtes, tie schon benutzten Eintrittsscheine noch einmal auszugeben. Diese Sammeltätigkeit übte er früh morgens aus. Da es aufgefallen mar, daß er schan se früh im Zoologischen Garten erschien, hatte er angegeben, daß er selbst eine Brunnentur mitmache. Direktor Heitmann vom 3oologischen Garten berechnete den Schaden auf mehrere tausend Mart. Auf die Spur war man dem Angeflagten durch einen 3ufall gefommen. Die reichen Nebeneinnahmen hatten ihn übermütig gemacht. In seinem Stammlokal veranstaltete er mehrmals große Settgelage. Seine eigenen Stammtischfreunde schöpf. fen Berdacht und machten der Direktion des Zoologischen Gartens Mitteilung von den greßen Ausgaben des Hilfstassierers. Das Schöffengericht Schöneberg verurteilte Pr . wegen Urkundenfälschung und Betruges zu 7 Monaten Gefängnis, P. wegen Beihilfe zu
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4 Monaten.
ungenaue Adresse gab feinem der zahlreichen Kunden zu denken. Sie lockte der geheimnisvolle Glanz der Sterne, ihre magische Ge walt und Einwirtung auf Zukunft und Schicksal des Menschen. Ein harmloses weißes Stück Papierchen, in Form eines vielversprechen den Prospektes, mit dem Schluß jener vielfagenden" Wohnungsangabe, hatte viele Neugierige zu einem Blick in die Zukunft ver führt. Als aber die Logik der Gestirne bedenklich zu hinten begann, ta wurden selbst die Gläubigsten irre nicht an den Sternen, wohl aber an der Astrologin. Und deshalb sollte sich diese, ein Fräulein Alma Bl., vor dem Einzelrichter in Moabit wegen Betruges verantworten.
Die Angeklagte wußte zunächst von recht harten Schicksals. schlägen zu erzählen, die sie in bitterste Not brachten. Mit Eifer und Hingebung habe sie sich in dieser Zeit dem Studium der Astro lagie gewidmet und sei deren überzeugteste Anhängerin gemorden. Was sie nun den Mitmenschen versprach, sei nur das längst bekannte Ergebnis eingehender wissenschaftlicher Forschungen gewesen, an deren Erfolge sie selbst aufrichtig glaube. In den Zetteln, die Fräulein BL zur Werbung der Kundschaft verteilen ließ, stand es ja auch zu lesen, was fie alles versprach. Zukunft und Vergangenheit, selbst die Charakteranlage eines jeden wurde bis ins fleinste gedeutet. Wie wichtig in Liebe, Chesachen, Geld und allen anderen Angelegen heiten!. Der Prospekt selbst aber enthielt einen Astronomischen Lebensführer mit dem schönen Untertitel: Was in jedem Zeichen, Man in dem der Mond gerade steht, zu tun und zu lassen ist. durfie daraus mit Andacht unter anderem vernehmen:„ Benn Frau Luna im Zeichen des Widders, des Stiers oder der Fische freundlich lächelt, tönne man getrost baden Schaut der gute Mond aber mißmutig drein, und dies im Zeichen des Steinbods oder Wassermann, laffe man sich unter feinen Umständen bie Haare schneiden! Konnte es wunder nehmen, wenn
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nun alle betrogen sein? Nein, selbst das Gericht war ganz
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angesichts solcher Tatsachen viele Gläubige famen? Sie wollten anderer Meinung. Es glaubte Fräulein BL die gute Absicht und ihre überzeugte Meinung. Auch den Gedanken des groben un fugs, der für einen Augenblick auftauchte, mußte es wieder fallen laffen. Denn schließlich feien nicht lie öffentliche Ordnung, sondern nur einzelne Personen in den Kreis dieser Angelegenheit gezogen werden. Der Mond mußte pohl für Gerichtsverhandlungen zurzeit im Kreise ganz besonders günstiger Gestirne stehen Aftrologin wurde freigefprochen.
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bie
Millionenbetrng an der Stadt Gelsenkirchen . Die Stadt Gelsenkirchen suchte Anfang 1924 ein großes Darlehen durch Bermittlung von Banfgeschäften und fam da durch mit dem Inhaber einer Berliner Handelsgesellschaft G. m. b. H., dem Kaufmann August Merten, in Berbindung, der sich melchem die Stadt 700 000 mt. erhalten sollte, wofür sie ihren Atien mit Finanzierungen beschäftigte. Es tam zu einem Vertrag, nach befig, der damals einen Wert von annähernd 2 Millionen Mark hatte, auf ein gesperries Konto bei der Distontegesellschaft hinterlegte. Die Sperrung war so gedacht, daß Merten nur in Gemein schaft mit der Stadt über die Aftien verfügen fonnte. In diesem Ginne wurde auch der Sperrschein ausgestellt. Merten aber übertrug eigenmächtig den Sperrschem an einen inzwischen wegen Betruges und Beamtenbestechung verurteilten Bankdirektor Rohde in Frankfurt a. M. Er erhieit auf das Affienpaket 850 000 m., gab aber der Stadt Gelsenkirchen nur 500 000 m. davon als Darlehen ab. Als Rohde mit Aufdeckung des Schwindels drohte, verschaffte fich Merten unter Uebertragung des Sperrscheins bei der Gesellschaft der Attienbefiz durch Kurssteigerungen inzwischen erheblich wert. für gewerbliche Unternehmungen 24 millionen Mart, da voller geworden war und löste die Schuld bei Rohde ein. Zu seiner Verfügung blieben noch über 1 millionen Mart, die Merten einfach einstedte. Inzwischen wollte die Stadt Gelsenkirchen einen Teil der wertvoller gewordenen Attien selbst verwerten und verlangte Rückgabe. Nun stellte sich heraus, daß das Aftien patet von Merten ohne Eriautnis der Stadt weiter verpfändet worden war. Das Aktienpalet. das jetzt einen Wert von 3% Millionen Goldmark befigt, hat die Stadt bisher nicht wiederbekommen und es schweben deswegen Zivilprozesse. Merten, ber diesen großzügigen Schwindel und Millionen. betrug eingefädelt hat, hatte sich jetzt vor dem Großen Schöffen gericht Mitte wegen Untreue zu verantworten. Nach der Behauptung des Angeklagten ist die Riesenfumme restlos ver. mirtschaftet worden. Er steht jetzt vor dem Offenbarungseid. Das Gericht nahm entgegen dem Antrage der Anklagebehörde nicht Untreue, sondern Betrug an, da Merten bie Aktien dadurch in Ein junger Mühlenarbeiter führt eine Scheidungsklage gegen feine Hand bekommen hatte, daß er von der Stadt Gelsenkirchen seine Frau. Diese, von fanatischem Haß erfüllt, beschuldigt ihren Mann Nachbarn und Bekannten gegenüber der ehrenrührigsten zahlen mußte. Das Urteil fiel außergewöhnlich milde aus und nur 9 Broz. jährliche Zinsen verlangte, während er selbst 20 Broz. Das Urteil fiel außergewöhnlich milde aus und Handlungen. Unter anderem schrieb sie an den Betriebsrat lautete auf vier Monate Gefängnis mit Bewährungsfrist gegen eine
Probleme des modernen Straßenbanes. In der Technischen Hochschule Charlottenburg fprach Dr.- Ing. Bösenberg im Rahmen einer geselligen Beranstaltung des Architektenvereins über den modernen Straßenbau, gemeint war weniger die architektonische und fünstlerische Gestaltung des Straßenbildes als die Technik und die Wirtschaftlichkeit des Straßenunterbaues und der Pflasterung. In den Großstädten ver. schwindet immer mehr das Straßenpflaster, eine Stadt, die im Zeichen des Automobils lebt, braucht anderen Straßenunterbau, und selbst kleinere Städte haben die Notwendigkeit eingesehen, ihre Straßen wegen des wachsenden Autoverkehrs mit Asphalt zu belegen. Hier ist vor allem eine Verminderung der Materialabnuzung festzustellen und die Möglichkeit der schnelleren Abwicklung des Berkehrs. Bon der englischen, speziell Londoner Technic, die Straßen mit 5013 zu belegen, ist man auf dem Fest lande teilweise abgekommen, da die Abnuzung des Holzbelegs ziemlich beträchtlich und damit eine größere Staubentwicklung verbunden ist. Troz einiger Nachteile bleibt Asphalt immerhin in Zeiten gesteigerten Verkehrs das erträglichste Material zur Straßen belegung, besonders in Form des Walzasphalts. Ob dieses Material bei einer noch größeren Steigerung des Verkehrs ausreichen wird, bleibt eine Frage der Zukunft. Aber schließlich würde dann eine neue Möglichkeit des Straßenbelags gefunden werden.
Vom Haß seiner Frau verfolgt.
feiner Arbeitsstelle, der Dampfmühle von Salomon u. Co., eine Bosttarte des Inhalts, der Mann habe 40 leere Säde aus der Mühle gestohlen und in seiner Wohnung aufbewahrt. Die Karte wurde im Kontor der Firma gelesen. Daraufhin wurde der Arbeiter entlassen und Strafanzeige gegen ihn erstattet. Bei der polizeilichen aussuchung fand man in der Wohnung des Beschuldigten nur einen Sad, der aber sein rechtmäßig erworbenes Eigentum mar. Das Strafverfahren wurde eingestellt. Der Arbeiter focht beim Gewerbegericht seine Ent. Iaffung als unbillige Härte an.
Das Rundfunkprogramm. Mittwoch, den 3. Februar.
Woher er die Mittel zu seinem luguriösen Leben hatte. zeigte sich, als er in der Nacht zum 17. Dezember in Dahlem feftgenommen wurde. Ein Wächter beobachtete ihn, wie er auf einem Billengrundstück den Zaun überkletterte und nahm ihn fest. Auf der Polizeiwache redete sich der Festgenommene damit heraus, daß er über den 3aun geflettert wäre, um eine verschwiegene Stelle Polizei ihn schon freilassen, als die Meldungen von mehreren Billen einbrüchen famen. 1. a. war in einer Villa ein Perserteppich, ein Belz und mehrere andere Sachen gestohlen worden. Nun hielt man Sachmilewsti, trozdem er den Unschuldigen weiterspielte, feft. Die Täterschaft festzustellen, wurde der Kriminalpolizei dadurch sehr erleichtert, daß damals hoher Schnee lag und daß sich die Fußspuren genau verfolgen ließen. Die Stiefel des Festgenommenen paßten genau in die Schneespuren, und hinter dem 3aun, über den der Berdächtige auf die Straße geflettert war, fand man unter dem Schnee die gestohlenen Wertsachen. Auch ein Schraubenzieher, der in der Tasche des S. gefunden worden war, paßte genau in die Einbruchsspuren bei den beiden Billen. Troß diefer Belastungen leugnete Sachmilewsti vor dem Schöffengericht Charlottenburg jede Schuld, bis er sich schließlich unter der Bucht der Zeugenausfagen zu einem Geständnis bequemte. Das Schöffengericht verurteilte ihn trop feiner Jugend zu 1½ Jahren 3uchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Der Angeflagte schien zufrieden zu sein, daß man seiner weiteren Tätigkeit nicht näher nachgeforscht hatte, denn er nahm, fichtlich erleichtert, unter Verzicht auf eine Berufung die an sich recht schwere Strafe sofort an.
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Jnnungen und Preisabbau.
Eine infereffante Gerichtsentscheidung.
Der von der Reichsregierung ausgearbeitete Gesezentwurf zur Förderung des Preisabbaues, der den Innungen und Handwerks organisationen verbietet, Richtpreise festzusehen, hat in den Kreisen des Handwerks starken Widerspruch hervorgerufen. In diesem Zus fammenhang gewinnt eine Gerichtsentscheidung aktuelle Bedeutung, in der die Frage geprüft wurde, ob die Innungen berechtigt sind, die öffentliche Unterbietung der von ihnen festgefeßten Richtpreije zu untersagen und zu bestrafen. Wie in der Nummer 1 der neuen Mitteilungen der Landespreisprüfungsstelle für den Freistaat Preußen mitgeteilt wird, lag der Anklage folgender Sachverhalt augrunde: Zwei Schuhmacher in Essen hatten durch Schaufensteraushang Besohlpreise befanntgegeben, die etwa 34 bis 35 Broz. unter den Richtpreisen der Schuhmacherinnung lagen. Die beiden Meister erhielten von der Innung die schriftliche Aufforderung, die Breistafeln unverzüglich aus dem Schaufenster zu entfernen. Inter Etellung eines dreitägigen Ultimatums wurde eine Strafe von 1000 m. bei Zuwiderhandlung gegen die Berfügung und darüber hinaus für jeden weiteren Tag des Aushangs die gleiche Strafe angedroht. Die Meister famen zwar der Aufforderung nach, brachten aber an Stelle der entfernten Preistafeln das Schreiben der Innung mit dem Hinweis an, daß die Preise im Geschäftsraum zu erfahren feien. Nun forderte die Innung fie auf, unverzüglich das Schreiben mit dem Zusatz zu entfernen. Die Anflage erblickte in dem Vorgehen der Innung die Aufforderung zum Leistungswucher. Während tam die 4. Straflammer des Landgerichts zur Berurteilung zu das Amtsgericht Eisen die angeklagten Innungsmeister freisprach, einer beträchlichen Geldstrafe. Das Gericht vertrat die Auffassung. daß unter der allgemeinen Berarmung und der wirtschaftlichen Not des deutschen Boltes sämtliche Schichten, also auch das Schuhmacherhandwert sich eher mit weniger als mit mehr Berdienst begnügen müffe. Dem Einwand, daß die Innung durch ihr Borgehen nicht eine Herauffehung der Preise erzwingen, sondern marttidreierische und unfautere Reklame unterbunden wolle, folgte die Straffammer nicht. Die von den beklagten Innungsvertretern eingelegte Revision wurde vom Oberlandesgericht Hamm zurückgewiesen.
Tödliche Straßenunfälle. In der Burgstraße Ede Rleine Präsidentenstraße wurde gestern nachmittag die Ehefrau Eli Großmarn aus der Bauhofstraße 5 in Neukölln von einem Ealachierwagen überfahren. Die Berunglückte wurde durch einen dagen des Städtischen Keitungsamtes nach dem Hedwigskrantenhaus gebracht, wo eine schwere Schädelverlegung festgestellt wurde. Der Tod trat furz nach der Einlieferung ein. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Ein weiter tödlicher Infaff ereignete sich um 6 1hr abends an der Burg. Ede Kleine Präsidentenstraße. Hier wurde ein älterer Mann von einem Straßenbahnwagen der Linie 76 erfaßt und schwer ver left. Der Berunglückte trug einen schweren Schädelbruch davon, so daß der Tod bereits auf dem Wege zum Krantenhaus eintrat. Der Tote ist etwa 60 Jahre alt und trug feinerlei Papiere bei sich.
Ein bedeutender Dachstuhlbrand rief am Dienstag abend gegen 7 Uhr die Berliner Feuerwehr nach der Köpenicker Straße 126. Dort war unmittelbar neben dem V. Feuerwehrzuge der Dachstuhl des vierstödligen Hauses aus bisher noch nicht ermittelter Ursache in Brand geraten. Unter Leitung des Baurats Maeder wurde sofort mit mehreren Schlauchleitungen über die verqualmten Treppen und über eine mechanische Leiter energisch vorgegangen und gelang es nach mehrftündiger Tätigkeit des Brandes Herr zu werden. Die oberen Stodwerfe haben durch eindringendes Wasser erheblich gelitten und der Dachstuhl ist fast vollständig ausgebrannt.
Für die Frauen der Koufumgenoffenschaft Beginnt am Montag, den 8. Februar, abends pünktlich 7, Uhr, in den Sophienfälen, Sopbienftr. 17/18, ein genoffenfaftlicher gebrgang, der sich über vier Vortragsabende erfiredt. Frauen, die gewillt find, an diesem Kurius teilzunehmen, tönnen sich unter Die Zeilnahme ist unentgeltlich.
Borlegung ihres Mitgliedsbuches bort melden. Seine Frau, die den
Cindrud einer franthaft überreizten Person macht, trat als Be laftungszeugin auf. Sie hielt ihre Beschuldigung in vollem Umfange aufrecht und behauptete, der Mann habe wochenlang jeden Tag drei Säde mitgebracht und ihr mitgeteilt, er werfe die Säcke aus dem Fenster feines Arbeitsraumes im zweiten Stoc auf den Hof, nehme fie pon da mit in den Umkleideraum, binde sie sich um den Leib und nehme sie so mit nach Hause. 400 Säde habe er auf diese Weise entwendet und mit seinem Motorrade zum Verkauf gebracht. Der Kläger blieb allen Borhaltungen gegenüber dabei, daß an den Angaben feiner Frau auch nicht ein wahres Wort fei. Es fei ihm ein Rätsel, wie die Frau zu diesen Behauptungen fomme. Sie gehe in ihrem Haß so weit, daß sie die furchtbare Beschuldigung gegen ihn verbreitet habe ,, er treibe mit feiner Mutter, die in einem angefehenen Inftitut als Krantenpflegerin angestellt sei, blutschänderischen
Berkehr.
Das Gericht bemühte sich, durch weitere Beweismittel feit zufteilen, ob die Entwendung von Säcken in der von der Scugin angegebenen Beife überhaupt möglich sei. Der die Firma rertretende Obermüller mußte drei Säde zur Stelle schaffen, die er dem Kläger , nachdem sich dieser des Rockes und der Beste entledigt
Außer dem üblichen Tagesprogramm: 3.30 Uhr nachm: Jugendbühne( Unterhaltungsstunde). Die Funkprinzessin erzählt: Gebrüder Grimm : 1. Die Bremer Stadt musikanten . 2. Die Scholle. 3. Die Sternthaler. 4. Der Fuchs und die Gänse. 5. Der Zaunkönig. Die Funkprinzessin: Ilse Fischer- Ramin. Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der 6.45 Uhr abends: Gartendirektor Ludwig Lesser : Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde( Besuch bei einer Blumenfreundin)". 7.15 Uhr abends: Dr. Hans Sachs: Lockere Zähne 7.45 Uhr abends: General Schlee- Pascha: Die großarabische Frage". 8.30-10 Uhr abends: Mendelssohn- Abend. Unter Mitwirkung von Konzertmeister Josef Wolfsthal , Violine. Dirigent: Bruno SeidlerWinkler. 1. Einleitende Worte( Siegmund Pisling). 2. ViolinAnschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten TagesnachKonzert E- Moll. 8. Schottische Sinfonie( Berliner Funkorchester). richten. Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theaterund Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Funk- Tanzkapelle, Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski). Königswusterhausen, Mittwoch, den 3. Februar.
3-3.30 Uhr nachm.: Frl. Maria Schmitz: Die Berücksichti4 Uhr nachm.: Cesar Maria Alfieri und Frl. G. van Evseren: gung der weiblichen Eigenart in den Mädchenschulen. 3.30 bis Spanisch für Anfänger.-4-4.30 Uhr nachm.: Prof. Dr. F. Lampe: Allgemeine Wirtschaftsgeographie. 4.30-5 Uhr nachm.: Frl. Anna v. Gierke: Die Frau als Wirtschafterin,
Arbeiter- bftinentenbund, Ortsgruppe Berlin . Geschäftsstelle: Engelufer 29, Seute 6 Uhr Arbeitsabend.
Drei Arbeiter bei einem Gerüsteinsturz getötet. Beim Bau eines Schornsteins auf der Hütte Phönig bei Ruhrort stürzte ein Gerüst mit drei Arbeitern in die Tiefe, die dabei den Tod fanden.
Geschäftliche Mitteilungen.
Die Zeit der Abendbesuche ist wieder gekommen, er aber bei feinen Gaft. gebern und bei den übrigen Gästen einen vorteilhaften Einbrud machen mill. ber nehme fich die Reit, vor dem Fortgehen rasch noch die Schuhe mit Erdal au pusen. Erbal verleiht den Schuhen einen spiegelnden Sochglana, wodurch auch ältere Schuhe wie neu erfcheinen.
Mufitaufträge