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Gewerkschaftsbewegung

gefährlich bezeichnet. Es wird dann zum restlosen Zusammen­schluß aller Eisenbahner aufgefordert und an die Deffentlichkeit und die gesamte Arbeitnehmerschaft appelliert.

Der Konflikt bei der Reichsbahn. Ein neuer Schiedsspruch für das Bankgewerbe.

Die Gewerkschaften reichen die klage ein.

Am gestrigen Mittwoch haben unter dem Vorsitz von Ministerial rat Sizler im Reichsarbeitsministerium Besprechungen über den Konflikt bei der Reichsbahn stattgefunden, der bekanntlich durch die Weigerung der Reichsbahngesellschaft, den vom Reichsarbeitsmini­sterium als verbindlich erklärten Schiedsspruch durchzuführen, ent­standen ist. Der Vertreter des Reichsarbeitsministers vertrat die Auffassung, daß das Reichsbahngericht, das bekanntlich von der Reichsbahngesellschaft in diesem Streit angerufen worden ist, über­haupt nicht zuständig sei. Nach Ansicht des Reichsarbeits­ministeriums liege der Lohnstreitfall so, daß die Gewerkschaften nur die zuständigen 3ivilgerichte anrufen tönnten, und daß die Arbeitnehmer zur Verteidigung ihrer Interessen dort gegen die Reichsbahn auf Leistungserfüllung, d. h. auf die Zahlung der im Schiedsspruch vorgesehenen höheren Löhne lagen müßten. Die Gewerkschaften treten heute zusammen, um ge meinsam die Klage gegen die Reichsbahngesellschaft zu formulieren.

Inzwischen scheint die Reichsbahngesellschaft selbst einen Aus­weg zu suchen. Wie wir erfahren, hat eine Verhandlung zwischen der Reichsbahn und den Gewerkschaften stattgefunden, in der die Reichsbahn den Vorschlag machte, daß man über eine Erhöhung der Drislohnzulagen beraten wolle, ohne daß jedoch der verbindliche Schiedsspruch zur Grundlage der geplanten Erhöhungen gemacht werden soll. Die Reichsbahn wolle vielmehr von sich aus ein Entgegenkommen" beweisen. Die Gewerkschaften haben zu diesem Vorschlag Stellung genommen und sind zu der Ansicht gelommen, daß man von dem bisherigen Rechtsstandpunkt nicht abgehen könne, daß also zunächst eine Anerkennung des vom Reichsarbeitsminister verbindlich erklärten Schiedsspruches durch die Reichsbahn erfolgen müsse.

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In einer außerordentlich start besuchten Eisenbahnerversamm lung, die gestern im Schweizergarten stattfand, gab der Vorsitzende des Einheitsverbandes Franz Scheffel ein Bild der Lage. Aus­führlich werden wir über diese Darlegungen heute abend berichten. Nur so viel sei hervorgehoben, daß er darauf hinwies, daß dieser außerordentlich ungünstige Schiedsspruch nur unter dem Druck der Wirtschaftslage von den Eisenbahnern angenommen worden sei, daß aber von der Reichsbahn unter dem Einfluß der Schwerindustrie die Durchführung dieses Schiedsspruches, obwohl er für verbindlich erklärt worden ist, abgelehnt wurde. Die Alarmnachricht von einem Demonstrationsstreit sei unzutreffend. Jedenfalls hat diese Nachricht zur Folge gehabt, daß die Reichsbahn zur Abwehr des Streits den Bahnschuß mobilisiert habe. Da die soziale Bulage in Wegfall gekommen sei, erfordern die Mehraufwendungen infolge des Schiedsspruches nur zirka 12 Millionen jährlich.

Nach einer lebhaften Debatte gelangte eine Resolution zur An­nahme, in der gegen die Entrechtung der unteren Beamtenschaft protestiert wird. Die Bestrebungen, den unteren Besoldungsgruppen die Unkündbarkeit zu nehmen, verstoßen gegen Treu und Glauben. Die Regierung wird aufgefordert, die Rechte der Eisenbahnbeamten vor der Willtür der Reichsbahngesellschaft zu schüßen. Protest erhoben wird auch gegen die Sabotage des Schlichtungswesens. Das provokatorische Berhalten ter Reichsbahngesellschaft wird als wirtschafts- und staats­

Das alte unannehmbar" der Bantleifungen. Wie der Allgemeine Verband der Deutschen Bankangestellten mitteilt, wurde gestern im Reichsarbeitsministerium ein Schieds­ſpruch gefällt, der erstens die Verlängerung des Tarif mantels bis zum 28. Februar 1927, zweitens eine Gehalts. erhöhung für Januar um 4 Proz., ferner für Februar bis ein schließlich September um 5 Proz. gegenüber den bisherigen Säßen, drittens eine Arbeitszeitregelung bis zum 1. Oftober 1926 borsieht. Bis zu diesem Zeitpunkte fann die tarifliche Wochen arbeitszeit von 46 Stunden im Bedarfsfalle auf 521, bat. 54 Stunden erhöht werden, mit der Maßgabe, daß wöchentlich 6%, leber stunden ohne Bezahlung zu leisten sind! Der Vertreter des Bankenverbandes erklärte sofort nach Ver­fündung dieses Schiedsspruches, daß derfelbe für die Banten un annehmbar sei!! Die Erklärungsfrist läuft bis zum 8. Februar d. J.

das

Die Maler und die Arbeitslosigkeit.

Ber­

Die Ausführungen des Redners wurden durch die folgenden Diskussionsredner bestätigt und durch typische Beispiele ergänzt. Ein jugendlicher Kommunist versuchte, eine Schimpftanonade auf die Ge­werkschafts- und SPD. - Führer loszulassen, fand aber bei den Ver­sammelten feinen Anklang. Der Referent sette ihn in seinem Schluß wort den Kopf zurecht.

" Zustände bei Siemens."

Zu der Schilderung, die wir in Nr. 53 des Borwärts" mit dieser Ueberschrift wiedergegeben haben, erhalten wir vom Ange­stelltenrat im Dynamowerf eine abweichende Darstellung. Meister Robrahn habe versucht, die Ueberstunden auf ein Mindestmaß herabzudrücken, habe aber an dem betreffenden Tage auf der Leistung der neunten Arbeitsstunde beſtehen müssen, da die Reini­gungsarbeiten keinen Aufschub erduldeten. Der Heizer G. sei dar­über besonders erregt gewesen. so daß ein Wortwechsel entstand, der zu Tätlichkeiten ausartete. Meister R. sei als besonnener Mensch bekannt. Der Heizer habe zuerst mit einem Holzpantoffel auf ihn losschlagen wollen und habe den Meister so übel zugerichtet, daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte.

Da über die Vorgänge in dem Baderaum Aussage gegen Aus­sage steht, müssen wir die Klärung des Sachverhalts den weiteren Schritten der Beteiligten überlassen.

Um die Löhne im Kalibergbau.

Bochum , 3. Februar.( Eigener Drabtbericht.) Die Arbeiter haben den vom Reichsarbeitsminister gefällten Schiedsspruch für den Kalibergbau, der eine geringfügige Lohnerhöhung für die unteren Gruppen vorsiebt, abgelehnt. Die Arbeitgeber haben Ver­unteren Gruppen vorfiebt, abgelehnt. Die Arbeitgeber haben Ver­bindlichkeitserklärung beantragt.

1500 Bergarbeiter entlaffen.

Effen, 3. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Auf der Zeche Kaiserstuhl I und II" find über 1500 Bergleute entlassen worden. Wenn auch die Zechenverwaltung etwa 9 Proz. der Ent­lassenen vorläufig weiterbeschäftigt, so ist diese neue Massen­entlassung doch ein schwerer Schlag für Hunderte von Arbeiter­familien, die zu den wirtschaftlich schwächsten Teilen der Bevölkerung zählen.

Der Verband der Maler hatte zum Dienstagabend nach dem Gewerkschaftshaus eine Mitgliederversammlung einberufen, die sehr gut besucht war. Genosse Klotz referierte über das Thema Ge­werkschaften, Arbeitslose, Arbeitsbeschaffung". Er verwies zunächst auf den Artifel 163 der Reichsverfassung, wonach jeder Deutsche das Recht auf Arbeit oder auf ausreichende Unter­Stüßung während der Arbeitslosigkeit habe. Bei der jezigen großen Arbeitslosigkeit fönne jedoch von einer ausreichenden Unter­stügung der Opfer der kapitalistischen Wirtschaftsführung nicht die Rede sein. Der Redner ging dann auf die verkehrte Unternehmer­politik ein, die durch Abbau der Löhne und Verlängerung der Arbeitszeit die Wirtschaftskrise zu beheben suchten, anstatt durch beffere Entlohnung die Kauffraft der Arbeiterschaft zu heben. Auch die Unternehmer des Malergewerbes blasen jetzt in dasselbe Horn wie die großen Unternehmerverbände. Sie haben den Reichsmantelvertrag gefündigt, um eine längerung der Arbeitszeit während der Sommermonate auf neun Stunden und auch eine weitere Staffelung der Lohnsätze zu ungunsten der Arbeiter durchzusetzen. Die Organisation ist schon lange bemüht, dem Malergewerbe den Saison charakter zu nehmen und für die Maler auch während der Wintermonate Beschäftigungsmöglichkeit zu schaffen. Die Arbeiten während der Gerichts- und Schulferien und dergleichen fönnten auch ganz gut während der Wintermonate ausgeführt werden. Leider sind die dahingehenden Bemühungen der Organi sation bis jetzt ohne Erfolg geblieben. Der Redner ging dann auf Schluß der Tagesordnung: ,, Was Lukanga Mukava in Deutschland sah". die Verteilung der Hauszinssteuer ein, deren Ertrag nur zu einem Bruchteil für den Wohnungsneubau verwendet wird. Durch eine gerechtere Verteilung der Hauszinssteuererträge an die Gemeinden könnte die Bautätigkeit um ein Vielfaches belebt werden und die Arbeitslosigkeit ganz bedeutend eingedämmt werden. Vom Baugewerbe hängen nicht nur die Bauhandwerfer, fondern auch alle anderen Berufe ab. Es muß Aufgabe der Ge­werkschaften sein, diese Mikstände mit Hilfe ihrer parlamentarischen Vertreter zu beseitigen. Als dringendste Hilfe für die Arbeitslosen muß aber gefordert werden: Erhöhung der Erwerbs= losenunterstützung, Einführung der Kurzarbeiter unterstüßung, Inangriffnahme von Notstandsarbeiten in größerem Umfange, als es bisher geschieht, und baldige Ver­abschiedung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes.

Auf der Baustelle Alemannen Achtung, Stuffateure! alle 10 am Reichsfanzlerplay führt das Baugeschäft Albert Wolfgram für das Baugeschäft Amberka die Da die Firma mit der Lohnzahlung im Rüd­Studarbeit aus. stande geblieben ist, werden die Kollegen hiermit vor Arbeits­Der Baugewerksbund. aufnahme gewarnt. 3dA.- Bezirksversammlungen 1926.1 Montag, den 8. Februar. Röpenid: Reſtaurant Autopeter, Berliner Str. 27, Beginn Uhr. ,, Steuern Rölle Breisabbau." Referent: Kollege Bruno Lache. Zum Botsdam: Versammlungsanzeige erfolgt durch direkte Einladung. Tegel , Tegelort, Borfigwalde, Heiligensee . Die Versammlung findet erst am Mittwoch, den 10. Februar, ftatt.

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Tapezierer der Magazin-, Matraken- und Eisenmöbelarbeiterbranchen. Freitag abend 7 Uhr im Gewerkschaftshaus, Gaal 3, Jahresbranchenversamm­Die Branchenleitung. lung. Erscheinen aller ist Pflicht.

Deutscher Wertmeisterverband, Bezirksverein Berlin 15, Papierindustrie. trag von Frau Reichstagsabgeordnete Bohm- Schuch.

Freitag abend 6 Uhr Bersammlung mit Damen im Klubhaus, Ohmstr. 2. Vor­

Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter : Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schilowski; Lotales und Sonstiges: Frik Karstädt: Anzeigen: Tb. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlaq G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruderei und Verlaasanstalt Baul Sinaer u. Co. Berlin SW 68 Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen ,,, Unterhaltung und Wissen" und Frauenstimme".

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