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Die Vereinigten Staaten von Europa .

Eine Umfrage.

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Der Herausgeber der Zeitschrift Pan- Europa", R. N. Coudenhope Ralergi, hat eine Rundfrage über das Thema veranstaltet: 1. Halten Sie die Schaffung der Bereinigten Staaten von Europa für notwendig? 2. Halten Sie das Zustandekommen der Bereinigten Staaten von Europa für möglich? Von den zahlreichen Antworten, die eingegangen sind und die jetzt in Coudenhoves Zeitschrift veröffentlicht werden, feien folgende hervorgehoben:

Arbeitsamts:

Genosse F. Stauning, dänischer Ministerpräsident: 1. Notwendig" ist ein zu starter Ausdruck, da die einzelnen Staaten vermutlich wie früher durchkommen fönnen. Die genannte Gesellschaftsbildung wäre aber sehr wünschenswert. Ich glaube nicht an wohlgeordnete Wirtschaftsverhältnisse, ehe die euro­ päischen Staaten eine solche intime Zusammenarbeit verwirklichen. 2. Ich glaube, daß es ungeheuer schwer ist. Es ist aber zu viel, unmöglich" zu sagen. Die Möglichkeit besteht, aber Hun­derte von Einwänden werden vorgeführt werden, und sie müssen überwunden werden, bevor die praktische Möglichkeit vorhanden ist. Genosse Albert Thomas , Direktor des Internationalen 1. Es wäre eine vorausgehende Definition notwendig. Sollen die Vereinigten Staaten von Europa nach dem Muster der Ber. einigten Staaten von Amerika gebildet werden? Ich glaube nicht, daß ein solches Gebilde notwendig ist, notwendig für tie Wohlfahrt Europas , notwendig für den allgemeinen Frieden. Aber was unumgänglich notwendig ist, ist, unter was immer für einen Namen: eine Gesellschaft, eine Union , ein Konföderation der curopäischen Staaten. Wie Saint Simon schon sagte, muß die europäische Gesellschaft organisiert sein. Dies ist die erste Bedingung des Weltfriedens. Jebenfalls ist es die Be­dingung für die Entwicklung des Völkerbundes. Solange fich diese curopäische Union nicht in seinem Schoße gebildet hat, wird sie in einer unflaren Situation verbleiben, wird den nicht europäischen Völkern immer zu europäisch sein und den Völkern Europas immer zu universal.

2. Nach dem, was ich in meiner ersten Antwort fagte, muß man die Frage umstellen: Man muß sagen: Ist eine Union der euro­ päischen Völker möglich?

Ich glaube ja. So schwierig fich auch der Anfang gestalten mag, bin ich vor allem davon überzeugt, daß im Augenblick, wo die ersten Schritte gemacht sind, die Entwicklung zur Einheit mit überraschender Schnelligkeit vor sich gehen wird. Genosse M. Niedzialkowski- Warschau :

1. Ja. Ich glaube nicht, daß man eine andere Methode finden fann, um das politische und ökonomische Gleich gewicht der Welt wiederherzustellen und die Möglichkeit einer sozialen Umformung herbeizuführen.

2. Ich glaube, daß die notwendigen Dinge immer zugleich auch möglich find. Freilich ist die Aufgabe teine leichte. Meiner Mei­nung nach ist ein enger 3usammenschluß der paneuro­päischen Bewegung mit der internationalen so. zialistischen Bewegung unerläßliche Borbedin

gung.

Prof. Dr. Areboe, der befannte Agrarwissenschaftler: Ich halte die Schaffung der Bereinigten Staaten von Europa für notwendig und für möglich. Der Auftakt dazu müßte eine 3ollunion zwischen Frankreich , Deutschösterreich und Deutschland sein. Das Weitere würde sich dann ver. hältnismäßig leicht finden.

Prof Lujo Brentano :

1. Die Bereinigten Staaten von Europa werden zur Not­mendigkeit, wenn Europa gegenüber dem sich zivilisierenden Amerita und dem wiedererwachenden Asien die Führung in der Rultur behalten will.

2. Sie werden nur möglich sein, wenn die Auffassung schwindet, daß der Vorteil eines Bolles auf der Bergewaltigung an derer Bölfer beruhe, eine Auffassung, wie sie in den Ber trägen von Bersailles, St. Germain und Trianon in verhängnisvollem Maße zum Ausdruck gelangt ift. So lange diese Berträge Geltung behalten, werden die Bereinigten Staaten von Europa nicht möglich sein.

11.

Für den wirtschaftlichen Zusammenschluß sprachen sich a. der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete auch Dr. Craemer und der bekannte Großindustrielle Dr. Bögler aus. Der Führer der Bayerischen Volkspartei , Graf Lerchenfeld, hält den Ausdruck Bereinigte Ausdrud Bereinigte Staaten von Europa " für irreführend, meint aber doch:

Auf der anderen Seite machen die Erfahrungen der neuzeit­lichen Entwicklung und die Gefahren, die aus Nationalismus, Imperialismus und vor allem aus den durch die Verträge nach dem Weltkriege geschaffenen Verhältnissen für Europa ent­standen sind, eine grundsägliche Aenderung in dem gegenseitigen Verhältnisse der Völker und Staaten Europas nötig, und zwar im Sinne eines Ausgleiches und der Vorbeugung be. waffneter Konflitte. Dieser Ausgleich muß die wirtschaft lichen, sozialen und kulturellen, auch die Minderheitsfragen um­faffenden Belange zum Gegenstand haben und muß das ideelle Ziel eines solchen Ausgleiches höher gesteckt werden, als es nach der augenblicklichen Lage praktisch erreicht werden fann."

Für die Sozialdemokratische Bartei Deutschlands gibt Antwort auf die Fragen Coudenhoves das im Herbst vorigen Jahres in Heidelberg beschlossene Barteiprogramm, worin es heißt: Die Sozialdemokratische Bartei tritt ein für die aus wirtschaftlichen Ursachen zwingend gewordene Schaffung der europäischen Wirtschafts einheit, für die Bildung der Vereinigten Staaten Don Europa, um damit zur Interessensolidarität der Völker aller Kontinente zu gelangen."

Im Namen des Volkes.

Er ist 50 Broz. friegsbeschädigt, Epileptiker. Jeden Monat befommt er Anfälle. Schwere Arbeit kann er nicht leisten, und die Rente, die er dafür erhält, daß er seine gefunden Glieder im Dienst des Vaterlandes" opferte, reicht kaum zum Leben. Wo soll er in einer Zeit der Entlassungen als Krüppel Arbeit finden? Er bettelt also, und da er im Norden Charlottenburgs wohnt, bettelt er vor der Funkhalle. Irgendeine Ausstellung ist dort, die viele Menschen besuchen. Aber auch andere wissen, daß hier gute Konjunktur herrscht. Ein paar vornehme Damen sammeln für eine Wohltätig feitsveranstaltung. Wem gibt man mehr, den Damen oder dem Krüppel? Er ist frant, reizbar, ein Mensch, der gebrochen ist und der schwer darunter leidet, daß er heute nicht mehr Leistungen voll­bringen kann. Er sieht, daß den Damen Spenden gegeben werden, marum nicht ihm? Sind sie nicht seine Konkurrenz, auch wenn sie für andere sammeln? Ist er vielleicht nicht noch bedürftiger? Er macht abfällige Bemerkungen und will sie veranlassen, vom Platz zu weichen. Am nächsten Nachmittag wiederholt sich derselbe Vor­gang. Eine Dame bittet darauf den Schupo, den Kriegsbeschädigten zur Wache zu bringen. Es kommt bald darauf zur gerichtlichen Berhandlung. Er leugnet ab, behauptet, er hätte in der fraglichen Beit einen epileptischen Anfall gehabt und sei erst auf der Wache zur Besinnung gekommen. Beugen behaupten das Gegenteil. Er wird verurteilt zu sechs Tagen Haft und man entschuldigt die Milde" der Strafe mit seiner Epilepsie und mit seinem bis dahin einwandfreien Lebenswandel.

Das Gericht spricht im Namen des Volkes, aber entspricht diese Strafe dem Voltsempfinden? Durchaus nicht! Warum nicht Be währungsfrist, die sonst reichlich gewährt wird? Und war das Ver­gehen überhaupt so schlimm? War es nicht eine Bagatelle, die eine milde, menschliche und soziale Strafrechtspflege mit einer ernsten Berwarnung durch den Bagatellenrichter gefühnt" hätte. Diese fechs Tage haft für einen Schwerkriegsbeschädigten, der zweifellos nicht mehr im Bollbefit seiner Willensträfte ist, dienen aber weder dem Ansehen des Staates und seiner Richter noch dem Schutz der Gesellschaft.

Der Schiedsmann als Richter. Bagatellflagen.

Keine gerichtlichen Klagen sind fürchterlicher als die Zehn tausende von Bagatellflagen wegen Wortentgleisungen, gemeinhin Beleidigungen genannt. Mit einem einer befferen Sache würdigen Aufwand an Stimmenmaterial, Zeit und Leidenschaft wird um die blödesten Dinge geftritten. Der sich seiner Persönlich feit bewußte Mensch, der nicht etwa schwer ehrenrührig angerem­pelt wird, verzichtet auf das formelle klagerecht, überhört vornehm energisch, daß ihm die Luft zu weiteren Anrempeleien vergeht. die Schimpfereien des Berrchten oder stellt den Schimpfhelden so Andere mit weniger Ueberlegung oder Energie laufen fofort zum energisch, daß ihm die Lust zu weiteren Anrempeleien vergeht. Kadi. Während der letzten Jahre des Krieges durften solche Klagen Kadi. Während der letzten Jahre des Krieges durften solche Klagen erfreulicherweise nicht angestrengt werden. Nach dem Kriege hat fich leider noch kein ausreichendes Mittel finden lassen, die Bagatell­tlagesucht wesentlich einzuschränken. Einen fleinen Borteil hat die vor einiger Zeit in Kraft getretene verschärfte neue Schiedsmannsordnung erreicht. Früher brauchte der Be­flagte nicht beim Schiedsmann zum Sühnetermin zu erscheinen. Er erschien auch gewöhnlich nicht. Die Folge war, daß die Sache an das Schöffengericht weiterging, das sich mit dem jämmerlichsten latisch und Tratsch abquälen mußte. Jezt ist auch der Beklagte zum Erscheinen beim Schiedsmann verpflichtet. Erscheint er ohne den Nachweis triftiger Verhinderungsgründe nicht, so fann der Schiedsmann eine Geldstrafe bis zu 30 m verhängen. Manche Betlagte verweigern die Annahme der Ladung, die tonn auf Anordnung des Amtsgerichtes durch den Gerichtsvollzieher zu gestellt wird. Im Sühnetermin soll der Schiedsmann nicht nur, wie früher, auf die Einigung hinwirken, sondern er hat jezt regelrechte richterliche Befugnisse. Mit diesem er weiterten Recht fann er ungebühr und Haftstrafen festiegen, fogar die sich besonders renitent betragende Partei durch die benachrichtigte Belizei abführen laffen. Er fonn ferner festiegen, daß eine von ihm für schuldig erachtete Partei eine Geldbuße in die Wohlfahrtskasse zahlt, allerdings nur im Falle der Einigung. Zeugen werden gewöhnlich nicht geladen, was natürlich ohne Einigung die Beweisaufnahme erschwert oder unmöglich macht. Es bleibt aber den Parteien überlassen, einige Zeugen mitzubringen, die in diesem Falle Zeugengebühren nicht zu beanspruchen haben. Die Kosten des Sühnetermins find wesentlich erhöht worden, be­tragen durchschnittlich 7 bis 10 M., die im Termin bezahlt werden müssen. Ob solche fleine Abschreckungsmethoden bei querulierenden Klägern helfen werden? Wohl faum.

Bolitische Schlägereien.

Maffe brauchen wir feht auch nicht, nur führer gilt es zu ers ziehen. Euch fehlt der Geist der Wehrhaftigkeit, ihr müßt ihn von den Frontsoldaten lernen und in allen Teilen der Jugendbewegung, auch in den roten( 1) Organisationen müßt ihr ihn verbreiten. Kein Wort von Hitler , fein Wort von den mißlungenen Butschen, teins Hakenkreuzjünglinge und mädchen schüttelten die Köpfe, sie ver von den Femestandalen, nichts vom Segen der Monarchie standen ihren Führer nicht mehr.

Glück muß der Mensch haben.

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die

Bei der Verfolgung von Schwerverbrechern fam ein Kriminal. beamter des Reviers Baumschulenweg spät nachts auf den Bahnhof Niederschöneweide . Die Berfolgten, die bemerkten, daß der Beamte in denselben Wagen stieg, in dem sie felbft faßen, sprangen während der Fahrt aus dem Zuge, ihnen nach der Beamte. Bei der weiteren Verfolgung wurde der Beamte von der Lokomotive eines einfahrenden Zuges umge. to Ben, jo daß der halbe Zug über ihn hinwegging. Bum alge meinen Erstaunen sprang der lleberfahrene, nachdem der Zug hielt, auf und verfolgte die llebeltäter weiter. Berfolgte wie Verfolger erreichten einen Zug nach Treptow und sprangen auf, die Verbrecher vorn, der Beamte hinten. In Treptow will der Beamte noch während der Fahrt abspringen, gerät aber dabei abermals unter die Lotomotive eines einfahrenden Zuges, der wieder über ihn hinweggeht. Aber auch hierbei ist ihm anscheinend nichts paffiert, da er nach dem Halten des Zuges feine Jagd fofort fort­fehte, die denn auch endlich Erfolg hatte. Es dürfte zu den größten Seltenheiten gehören, daß ein Mensch zweimal hintereinander von einem Zuge überfahren wird, ohne daß er auch nur Schaden an seiner Gesundheit nimmt.

Neue Kälte in Sicht?

Das frühlingsmäßige Wetter der letzten Tage mit seinen erheb lich über dem Nullpunkt liegenden Wärmedurchschnittsgraden soll nach den neuesten Wettermeldungen bald ein jähes Ende erfahren. Schon find Anzeichen dafür vorhanden, daß bereits am Sonn a bend mit einer starken Abkühlung zu rechnen ist. Heute früh Temperatur stieg in den Mittagsstunden noch etwas, doch die Kälte­wurden in Berlin zwar noch 6 Grad Wärme gemessen, und die welle naht unaufhaltsam. Die allgemeine Wetterlage deutet auf eine starke Abfühlung der oberen Luftmassen hin, und über Däne­mart und Schweden lagert ein Drudgebiet, das sich beständig nach Süden schiebt. Kopenhagen hatte bereits 1 Grad unter dem Gefrier punkt zu verzeichnen. Hinzu kommen noch die stärker werdenden Dftwinde, die wesentlich zu einem Temperatursturz beitragen werden. Also für Berlin , wenn alle Voraussagen zutreffen, am Sonnabend noch mildes Wetter, dann stärkere Abkühlung, ohne erhebliche Niederschläge.

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Seit gestern abend tobt an der ganzen atlantischen Küste Ameritas von Georgien bis Maine ein schwerer orfan­artiger Schneesturm, der auch heute den ganzen Tag anhielt, ohne an Gewalt nachzulassen. In New York sind drei Personen dem Sturme zum Opfer gefallen. In der Stadt Nero Dorf liegen 6 3011 Schnee, im oberen Teil des Staates New Yor! 12 Zoll, in den östlichen Vorbergen des Alleghanygebirges 20 bis 24 3oil.

Die Blindensammlung der Funkstunde.

Die am 7. Januar 1926 in Nr. 9 des Vorwärts" erschienené Notiz: Sammlung zur Versorgung von Blinden mit Rundfuntgerät" veranlaßte einige unserer Leser zu der Anfrage, was mit dem für entsprechende 3wede bestimmten Rein­ertrag des vorjährigen Funtballes geschehen sei. Es handelt fich dabei um einen Betrag von 42 904,38 mt. Dieje Summe murde, wie wir erfahren, von der Funkstunde A.-G. an die Zeitschrift Der Fun!" überwiesen, die ihrerseits die Ber maltung und Verwertung des Geldes in Gemeinschaft mit dem Telegraphentechnischen Reichsamt und unter Bot fiz und Kontrolle eines Ehrenausschusses, dem u. a. der Reichspoft minister und Staatssekretär Dr. Bredom angehören, übernahm. Es wurden nicht nur Blinde aus Berlin , sondern Blinde aus dem ganzen Reich mit Ausnahme aus Bayern , da hier eine eigene eriragreiche Sammlung veranstaltet wurde mit Empfangs gerät und, wenn nötig, sogar mit sehr guten und teuren Apparaten bedacht. Da das Reichsamt zu sehr vorteilhaften Grossistenpreisen die Apparate erwerben tonnte und da weiterhin fein Pfennig an Berwaltungstoften abgezogen wurde, ist weitgehende Berücksichti gung der Antragsteller möglich gewesen. Wenn noch teine End aufstellung veröffentlicht wurde, so liegt das daran, daß die Ber teilung von Funkgeräten aus technischen Gründen noch nicht völlig zu Ende geführt werden konnte. Das ebenfalls sehr beträchtliche Ergebnis des diesjährigen Funkballs im" 300" ist von der Funk­stunde A.-G." an das Rote Kreuz, an Herrn Oberbürgermeister Dr. Böß und an den Moonschen Blindenverein über­wiesen worden. Auch in diesem Falle dürfte für einwandfreie Ber­wendung des Geldes, das für verschiedene Zwecke verwandt werden soll, Gewähr gegeben sein.

Einbrecher in einer Borwärts"-Filiale Bon Einbrechern wurde in der letzten Nacht die Borwärts"-Filiale in der Greifen hagener Str. 22 heimgesucht. Die Diebe entwendeten eine größere Anzahl von Büchern, darunter 18 Dittmann- Broschüren

Die Marinejustizmerde von 1917 und die Admiralsrebellion von 1918", fowie 16 Bände von der Klassikerausgabe des Voltsbühnen verlages.

Volt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei.

Während die gestrige fommunistische Demonstration auf dem Luisenplak in Charlottenburg , wie mitgeteilt, ruhig und ohne Zwischenfälle verlief, fam es nach der Kundgebung zwischen einzelnen Gruppen der Demonstranten und gegnerischen Trupps zu Zusammen stößen. Gegen 4 Uhr trafen im Borraum eines Restaurants in Stralau Rummelsburg etwa 100 Kommunisten mit völ fischen Arbeitern der Knorr- Bremse zusammen. Es entwickelte sich eine heftige Schlägerei, mobei ein Mann Gefichtsverlegungen davontrug. Er wurde zur Unfallstelle gebracht. Um 5,10 Uhr nach mittags wollte ein Wachtmeister einen Mann wegen Sachbeschädi­gung festnehmen. Der Beamte wurde von einem Trupp vorbei­Berichtigung. Im Bericht aus der Stadtverordnetenversamm­marschierender Leute umringt, zu Boden geriffen und nicht lung in der heutigen Morgenausgabe hat der Druckfehlerteufel aus unerheblich verlegt. Herzueilende weitere Beamte befreiten den am dem Stadtamt für Leibesübungen" ein solches für Freibad­Boden Liegenden und nahmen eine Berhaftung vor. Abends gegen übungen gemacht. In der Brotpreisdebatte hat Genosse Reimann, 10 Uhr fam es am Rosenthaler Blah zwischen etwa fünfzig nicht heimann gesprochen. Kommunisten und ebensovielen Böltischen zu Reibereien, die Anfrage wegen der Berkehrsverhältnisse in den östlichen Vor­Genosse Reimann begründete auch die bald in Tätlichkeiten ausarteten. Eingreifende Bolizei drängte crten. In dem Bericht über die Bezirksversammlung des bie Rämpfenden auseinander. Um 11,10 lihr ereignete fich Mün 31. Bezirts Mitte muß es zum Schluß heißen, daß die Ver­Ede Beinmeisterstraße ein Zusammenstoß zwischen bem tretung der Erwerbslosen nur durch die Gewerkschaften 19jährigen Mitglied eines rechtsradikalen Verbandes und mehreren( nicht, wie es irrtümlich zu lesen ist, Erwerbslosen) zu erfolgen hat. feft. Um 11,40 Uhr geriet der Telegraphenassistent Paul B. aus Rommunisten. Die Polizei nahm den 22jährigen Arbeiter Schulz der Baulinenstraße an der Elfaffer Ede Aderstraße mit politischen Gegnern in Streit. Die Polizei griff ein und nahm eine Ber haftung vor. Im allgemeinen fann gesagt werden, daß die Alarm meldungen einer Mittagszeitung über die Vorfälle des gestrigen Nachmittags und Spätabends stark übertrieben find.

Roßbachs Kazenjammer.

Die Fälschermaschine entdeckt. Durch französische Beamte. Herr Oberleutnant Roßbach, dem seine Berbannung" in Budapest , 5. Februar. ( BTB.) Die Blätter melden, die Salzburg offenbar ganz gut bekommen ist, sprach gestern abend im französischen Bolizeiinspektoren Doufce und Benoit Bartrestaurant Südende. Die Schill- Jugend, die im wesentlichen nur aus Schuljugend zu bestehen scheint, gab ihm zu Ehren einen erschienen heute in den Abendstunden in Begleitung ungarischer Begrüßungsabend mit viel Mufit, schwarzweißroten Fahnen und Polizeiorgane in der kartographischen Anstalt in der dem üblichen Klimbim. Herr Roßbach ist sehr bescheiden und ängst Retelgaffe, wo sie auf Grund der im Laufe der nachträglichen Erlich geworden, feinen Anhängern paßte das natürlich gar nicht, und hebungen erfolgten Aussagen eine Durchsuchung vornahmen. der Beifall, den sie ihm zollten, war alles andere als ftürmisch Hierbei gelangte jene Drudmaschine zum Vorschein, auf der die Roßbach jagte seinen Freunden recht bittere Borte über ihre falschen Frankennoten hergestellt wurden und die bisher nicht auf Phrasenhaftigkeit, ihr aufhelbentum und fuhr fort: Jeber von euch gefunden werden konnte. Die Bolizei hat den Fund befchlag. fchon jemals einen scharfen Schuß getan hat, müßten wohl fast alle nennt sich gern Landsknecht . Frage ich aber, wer von euch nahmt und ihn zur Oberstadthauptmannschaft schaffen laffen. vor Scham zusammenfinten. Was wollt ihr eigentlich? Nichts als Phrafen bekommt man zu hören, selbst Baterlandsliebe ist zum Schlagwort geworden. Das endet ja nur immer mit Besoffenheit, mit irgendeinem patriotischen oder zotigem Lied. Singt deutsche Gefänge, werft jeden, der in einem Negertanz die Beine schwingt, im Bogen aus den vaterländischen Verbänden heraus, und wenn dann nur noch ein paar übrig bleiben, dann laßt euch sagen: Die

Das China - Abkommen. Nach Mitteilung der amerikanischen Regierung sind die Regierungen von Norwegen , Bolivien und Dänemark dem Washingtoner Abkommen über die offene Tür in China vom 6. Februar 1922 im Laufe der Monate November und Dezember beigetreten,

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Furchtbare Bluttat eines Geisteskranken.

bertusburg hat sich ein graufiger Vorfall ereignet. Ein Inter In der sächsischen Landes Jrrenanstalt Hu nierter, der sich lange Zeit gut geführt hatte und feine Krankheits­zeichen mehr verriet, sollte entlassen werden. Vor der Entlassung wurde er zusammen mit anderen Patienten noch bei der Außenarbeit, beim Hereinschaffen von Eis verwendet. In einem unbewachten Augenblid ergriff er ein Beil, welches im Eisteller zum 3er. fleinern und Schichten des Eises benußt wurde, und schlug ohne äußeren Anlaß, ohne voraufgegangenen Streit, ben ja die Wärter hätten bemerten müssen, einem anderen Kranken den Kopi glatt ab. Man sieht hieran, daß es für die Anstaltsärzte wirklic nicht immer leicht ist, die Verantwortung für Entlassungen zu trager

Eine unzuläffige Demonstration". Ein Triester Slowene wollte Das Standesamt lehnte jedoch den slowenischen Namen ab und trua aber in zwei Instanzen abgewiesen. Der Apellationshof erklärte, im gegenwärtigen historischen Moment, wo jeder stolz sein müffe fich innerlich und äußerlich zu italienifieren", sei die flowenische Benennung eine unzulässige Demonstration.

feinem neugeborenen Sohn den slowenischen Name Gorazd geben.

ben italienischen Gerardo ein. Der Bater legte Berufung ein, wurde

10 Bergarbeiter durch Gase erflidt. Die in dem Anthra: fohlenbergwerf bei Bittsburg in Bennsylvanien durch eine plosion verschütteten 16 Bergarbeiter sind durch Gaje erstic gefunden worden.