Die Position 24 des Tarifs: Fideikommißstiftungen mit dem) Anfrage des Grafen Pfeil wird zuerst berathen.
Die Kommiffion beantragt folgende Resolution:" Die Staatsregierung zu ersuchen, dem Landtage einen Gesezentwurf wegen anderweitiger Regelung des Fideikommißwesens baldmöglichst vorzulegen und dabei auch eine Ermäßigung der Stempelkosten für die Fideikommißstiftung insbesondere auch durch die Werthbemessung nach dem dauernden Betrage in betracht zu ziehen."
tönnen.
Die Abg. v. Detten( 3.) und Schmidt- Warburg( 3.)| Ferner ist zu meiden der Zuzug nach Chriftiania in Nor schließen sich den Ausführungen des Abg. v. Heeremann an und wegen. Dort streiken die Arbeiter der Schuhfabrik von Sa hätten namentlich noch die Erledigung der Handwerker- Petition to mon. und die Petition wegen der Revision der Bauordnung für die Vororte Berlins gewünscht.
Abg. v. Jedlitz( ft.) wünscht ebenfalls, daß im nächsten Jahre strenger auf die Schwerinstage gehalten werde. Schluß 12 Uhr.
Parteinachrichten.
Der Klempnerftreik in Königsberg i. Pr. dauert fort. schiedenem Erfolg gewesen. Das Hamburger Echo" schreibt Der Hamburger Tagameterkutscherstreik ist von ent darüber:„ Nur wenige Fuhrwertsinhaber, hauptsächlich solche, die bloß einen Rutscher beschäftigen, haben sich bis jetzt gesträubt, die Forderungen der Kutscher zu bewilligen. Mehrere Fuhrherren haben sogar mehr zugestanden, als ihre Leute verlangten, andere wieder empfahlen ihrem Personal selbst, dem Verein der Zarameterfutscher beizutreten; in der That ein schöner Erfolg rechts im Großherzogthum Baden nahm in 2örrach eine Siege die geschickte Leitung des Streits beigetragen, eine Leitung, Gegen die fortgesette Schmälerung des Versammlungs- des kurzen Kampfes. Nicht zum wenigsten hat zu diesem raschen Boltsversammlung, wo Adolf Gec aus Offenburg sprach, die als Muster aufgestellt werden darf. Bon vornherein waren entschieden Stellung. Es wurde einstimmig folgende Resolution an- die Kutscher und ihre Führer sich darüber klar, daß nur dann genommen:„ Die Bolksversammlung erblickt in den vom Referenten auf Erfolg zu rechnen sei, wenn den Eigenthümlichkeiten des schen Vereins- und Bersammlungsrechtes die Tendenz der Regierung, sich auch die Taktik, die wesentlich abwich von der sonst bei angeführten Beispielen aus der gegenwärtigen Handhabung des badi- Berufs gebührend Rücksicht getragen werde. Demgemäß gestaltete bie badische Vereins- und Versammlungsfreiheit einzuschränken; Streits üblichen. Der Lohnkampf vollzog sich, ohne daß das große die Versammlung protestirt gegen diese reaktionäre Gesetzes Publikum viel davon gewahr wurde, wie ja auch schon vorher der handhabung und fordert die Parteileitung der Sozialdemokratie Beschluß, in den Streit einzutreten, ohne großes Geräusch gefaßt Badens auf, im ganzen Lande durch Proteste an den künftigen wurde. Die Einwirkung auf die indifferenten Rutscher geschah Landtag die Rechte und Freiheiten des Volkes zu wahren. Die weniger in der Deffentlichkeit als durch Aufklärung von Mund Versammlung wünscht, daß die Forderung der Sozialdemokratie, zu Mund. Diese kluge, den Verhältnissen angepaßte Taktik, die jedes Vereins- und Versammlungsgesetz abzuschaffen, für das Besonnenheit und Intelligenz der Streitführer, die jeden Augen Land Baden durchgeführt werde." blick die Lage übersahen, und vor allem auch die Entschiedenheit, Hessische Gemeindewahlen. Bei der Stadtverordneten mit welcher die Streifenden zu ihren Führern standen, mußten Ersagwahl in Neu- Isenburg wurden vier von unserer den Sieg herbeiführen. Als Haupterrungenschaft ist eine ver Partei aufgestellte Kandidaten gewählt. hältnißmäßig beträchtliche Besserstellung der Tarameterkutscher zur Ministeriums, gesteht angesichts der Siege unferer Hessischen den Sieg verschafft hat; das treue Zusammenhalten war es und Die Darmstädter Zeitung", das Organ des hessischen verzeichnen. Mögen sie stets dessen eingedent sein, was ihnen Nachdem Oberbürgermeister Struckmann- Holzminden Parteigenoffen zu, daß die sozialdemokratischen die richtige Wahl der leitenden Personen, die feine Mühe, keinen und Oberbürgermeister Becker- Köln gegen, Graf Pfeil noch endenzen auf dem Lande sich immer mehr weiten Gang scheuten, wenn nur die geringste Aussicht, etwas Becker- Köln Eingang verschaffen. einmal für den Antrag des letzteren gesprochen haben, schließt die bewirken zu können, winkte. Debatte.
Graf Klinckowström : Aus der Zurückziehung des Antrages des Grafen Mirbach ersehen Sie, wie ernst es uns ist mit dem Zustandekommen des Gesetzes. Wir halten nur noch den Antrag des Grafen Pfeil aufrecht, der eine Erleichterung der Stempelzahlung will. Gegen diesen Antrag hat der Finanzminister wenig Bedenken erhoben; er hat ihn nur als nicht wichtig genug bezeichnet, um dadurch das Gesetz zu gefährden. Wir sind weit entgegengekommen, fommen Sie nun auch uns entgegen, damit wir nachher mit gutem Gewissen für das ganze Gesetz stimmen Finanzminister Miquel bestreitet, daß er teine wesentlichen Bedenken gegen den Antrag des Grafen Pfeil vorgebracht habe, derfelbe sei völlig unnöthig, aber höchst gefährlich.( Heiterfeit.) Der Fideikommißstifter hat das Recht, bei den Landschaften ein amortisables Darlehn aufzunehmen, um den Stempel zu bezahlen. Das Bedenken, daß ein Fideikommißbefizer das Darlehn nicht tilgen würde, trifft doch nicht zu, denn verschuldete Fideikommiffe einzurichten, daran hat niemand ein Interesse. Neue Grundbücher tönnen nicht überall, wo sie nicht bestehen, eingerichtet werden; die Rentenbanken können für diesen Stempel gar feine Rentenbriefe ausgeben. Der Antrag des Grafen Pfeil ist also völlig undurch führbar. Früher war die Klage berechtigt, daß allein der Grundbesitz hohe Verkehrsstempel zu tragen hätte. Das ist anders geworden, seitdem die Börsensteuer erhöht und die Stempel außerordentlich erhöht worden sind.
In namentlicher Abstimmung wird darauf der Antrag des Grafen Pfeil mit 64 gegen 55 Stimmen abgelehnt. Darauf wird die Vorlage nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses ohne Debatte en bloc angenommen. Die eingegangenen Petitionen werden nach diesem Beschluß für erledigt erklärt.
Die Dentschrift, betreffend die Durchführung des Groß Schifffahrtsweges durch den Breslauer Stadtbezirk wird durch Kenntnißnahme für erledigt erklärt.
Die Nachweisungen über die in den beiden Etatsjahren vom 1. April 1893/94 und 1894/95 auf grund des Gesetzes vom 14. Juli 1893 zu Elementarschul Bauten gewährten StaatsBeihilfen werden durch Kenntnißnahme erledigt.
Die Sozialdemokratie Thüringens hält ihren diesjährigen Parteitag Sonntag den 28. Juli in Erfurt ab. Die vor läufige Tagesordnung lautet: 1. Vortrag, 2. Agitation, 3. Presse, 4. Anträge aus der Mitte des Parteitags, 5. Wahl der Orte für die Kommissionen.
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In der Leipziger Orts Krankenkasse haben sämmtliche Beschlüsse der Arbeitervertreter- Versammlung ihre Aemter niederVorstandsmitglieder der Arbeiter in Konsequenz der bekannten gelegt.
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Für die Einführung von Betriebswerkstätten im Schneidergewerbe zur Erlangung befferer Lohn- und sonstiger Arbeitsbedingungen erklärten sich in öffentlichen Versammlungen die Schneider und Schneiderinnen von Wiesbaden und Frankfurt a. M. Zu der gleichen Frage wollten die Vom Magdeburger Boykott. Der Bierboytott, der 3wischenmeister Erfurts, bas bekanntlich ein Hauptort im Februar 1892 beschlossen und im Januar 1895 auf der Damenfonfektion ist, in einer Versammlung Stellung nehmen. Die Resolution der Kommission wird angenommen, ebenso gehoben wurde, trug den Mitgliedern der Lokalkommiffion an Sie waren aber über die Einführung von Betriebswerkstätten die Resolution des Grafen zu Jnn- und Knyphausen in folgender, Strafen ein: 10 Wochen Haft und 420 M. Geldstrafe. Außer- getheilter Meinung. Es soll deshalb in einer späteren Ber von der Kommission beantragter Fassung: Die Regierung zu er dem an Kosten für die Vertheidigung über 500 M. Die fammlung über die Sache beziehentlich über die Berliner Refosuchen, die Bildung bäuerlicher Fideikommisse zum ermäßigten Saalsperre, die im Februar 1895 beschlossen und augen- lution Beschluß gefaßt werden, worin den um Einführung von Stempelsatz zu ermöglichen. blicklich noch aufrechterhalten wird, trug bis jetzt den Mitgliedern Betriebswerkstätten fämpfenden Ronfektionsarbeitern die Sym Die Novelle zum Erbschaftssteuergesetz und der Gesezentwurf, der Lokalfommission einschließlich des Redakteurs der Volts- pathie der Zwischenmeister ausgedrückt ist. betreffend die Bewilligung von Staatsmitteln zur Verbesserung stimme" an Strafen ein: 4 Wochen Haft und 300 M. GeldIn Stettin, wo die beiden Juda'schen Konfettions der Wohnungsverhältnisse der in staatlichen Betrieben beschäftigten strafe. Diese Opfer sind aber, wie bekannt, nicht vergeblich geschäfte gesperrt wurden, hat der Konfektionärverband, bestehend Arbeiter und gering befoldeten Staatsbeamten werden ohne gebracht. Nach dreijährigem, hartem Kampfe, trotz Berfolgungen aus 14 Firmen, feine fämmtlichen Schneider entlassen. Eine Debatte angenommen. aller Art, haben unsere Magdeburger Parteigenossen jetzt drei äußerst start besuchte Schneiderversammlung faßte darauf eine der besten Lokale zur Verfügung. Resolution, worin erklärt wird, man nehme den Kampf auf und fordere von sämmtlichen Verbandsfirmen, daß sie auf grund der höchsten" Löhne, die gegenwärtig gezahlt werden, eine Bulage ge 25 Pf., auf alle anderen Arbeiten 20 Pf. Auf grund dieser Bu währen, und zwar auf alle Arbeiten von 1,50 M. aufwärts lage find Tarife aufzustellen und in den Geschäften auszuhängen. Ju Pest faßte eine von unseren Parteigenossen einberufene Diefe Löhne sind bis zum 1. Februar 1896 zu bezahlen. Ferner Ueber die Rechnungen der Kasse der Ober- Rechnungskammer Bolts versammlung, der zirka 5000 Personen beiwohnten, haben sich die Geschäftsinhaber schriftlich zu verpflichten, feinen für das Jahr vom 1. April 1893/94 wird Decharge ertheilt. eine Resolution, worin in Beziehung auf die Umwandlung der von den bisher beschäftigten Schneidern zu maßregeln. Sämmt Ueber die Petition der Verwaltungsbeamten der Orts- Pferdebahn in eine elektrische Straßenbahn gegen die der Pferde- liche Verhandlungen sind mit der Lohnkommission zu führen". Krankenkassen und Berufsgenossenschaften in Berlin A. Fahr bahngesellschaft hierfür zugebilligte Verlängerung der Konzession Zur Lage der Tischlerbewegung in Nürnberg schreibt die u. Gen., um Gewährung des Steuerprivilegiums der Staats- protestirt wird, weil dadurch die Stadt um mehr als 67 Millionen Fränkische Tagespost": Die erste Woche der Aussperrung der beamten geht das Haus zur Tagesordnung über. Die Sache gehört, Gulden geschädigt werde. Der Beschluß der Stadtväter Schreiner ist zu Ende. Die Unternehmer, welche glaubten, daß wie der Berichterstatter, Ober- Bürgermeister Zweigert, mittheilt, sei nicht als rechtsgiltig zu betrachten, diese sie auf diese Weise die Arbeiter unterkriegen würden, haben sich vor das Ober- Verwaltungsgericht, nicht vor das Herrenhaus. die zum theil Aktionäre der Pferdebahn Gesellschaft getäuscht. Der Geist der Ausgesperrten und Streifenden ist gut. Schluß gegen 5 Uhr. Nächste Sizung: Dienstag 14 Uhr. find sich jene Summe in die Tasche bewilligt hätten. Weiter Sie werden ausharren, bis sie den Sieg errungen haben. Das ( Jagdscheingeseh.) wird in der Resolution das Gesammtministerium aufgefordert, Häuflein der Feiernden wird von Tag zu Tag fleiner, denn den Beschluß aufzuheben, und gleichzeitig erklärt, daß der jeden Tag werden von Baumeistern und auch Schreinermeistern Handelsminister als Schwiegersohn eines der größten Aktionäre Schreiner verlangt. Der Rest der ledigen Kollegen reiste am Der Pferdebahngesellschaft nicht kompetent sei, in dieser Angelegenheit ein Gutachten abzugeben. Zum Schluß wird gefordert, die elektrische Straßenbahn nach Ablauf der bis zum Jahre 1917 dauernden Konzession in Berwaltung der Stadt zu In erster, zweiter und dritter Berathung wird der Gesetz- nehmen, bis dahin aber die Fahrpreise auf die Stufe herabzu entwurf, betreffend die Abänderung von Amt 3- sehen, die den Fahrpreisen anderer europäischer Städte entspricht. gerichts Bezirken ohne Debatte angenommen. Das Bureau der Versammlung wurde beauftragt, diese ReEs folgt die Berathung der vom Herrenhause abgeändert solution dem Gesammtministerium zu übermitteln. zurückgelangten Novelle zum Kommunalabgaben. Gesetz über die Bestätigung der Doppelbesteuerung des in anderen Gemeinden als der Wohnsitgemeinde gewonnenen Eintommens.
Abgeordnetenhaus.
88. Sigung vom 8. Juli 1895, 11 Uhr. Am Regierungstische: Kommissarien . Eine Reihe von Petitionen wird zur Erörterung im Plenum nicht für geeignet erklärt.
Abg. Böttinger( natl.) empfiehlt die Abänderung des Herrenhauses, wonach nicht nur das in anderen preußischen Gemeinden, sondern auch in außerpreußischen Gemeinden, auch im Auslande gewonnene Einkommen steuerfrei bleibt; diese Fassung entspreche seinen bei der früheren Berathung hier im Hause aus gesprochenen Wünschen.
Geheimrath Noell bittet um Annahme der Herrenhaus
faffung.
Abg. Imwalle( 3.) hätte gewünscht, daß wenigstens das Einkommen aus außerdeutschen Gemeinden besteuert würde, er empfehle aber jetzt gleichfalls den Herrenhausbeschluß. Nachdem noch die Abgg. Hansen( ft.) und Hammacher ( natl.) der Herrenhausfaffung zugestimmt haben, wird die Vorlage in dieser Fassung angenommen.
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
da
Montag( gestern) ab und wenn sich dann die Herren entschließen werden, Frieden mit ihren Arbeitern zu schließen, dürften sie finden, daß nur noch die Hälfte ihrer Arbeiter vorhanden ist.
Der Bergarbeiterstreit in Reschitza und Umgebung ist thatsächlich beendet. Durch den Hunger gezwungen, mußten die Bergleute die Arbeit zu den alten Bedingungen aufnehmen.
Depeschen.
seinem Ende entgegen zu gehen. Die Firma A. Gärttner in Der württembergische Handschuhmacher Streit scheint Stuttgart , die größte der ausschlaggebenden Fabriken, ist aus dem Fabrikantenring ausgetreten und hat die Arbeiterforderungen genehmigt. Es find jetzt noch in den Städten Stuttgart , Ludwigsburg und Eßlingen ca. 75 Handschuhmacher ausständig. In Magdeburg ist nun auch der Reichstags- Buzug ist selbstverständlich nach wie vor fernzuhalten. Abgeordnete Albert Schmidt als Mitglied der Lofalkommission Sämmtliche Kesselschmiede der Fabrik von Behold wegen Veröffentlichung von Boykottaufrufen 2c. verurtheilt u. Ro. in Altendorf bei Römerstadt in Defterreich haben worden, weil er dadurch groben Unfug begangen haben soll. Das am 1. Juli die Arbeit niedergelegt, weil ihnen folgende be Schöffengericht erkannte auf 150 M. Geldstrafe oder 50 Tage scheidene Forderungen nicht bewilligt worden sind: 1. Vierzehn Saft. Bei der Begründung des Urtheils wurde nach der„ Volts- tägige Lohnzahlung; 2. Lohnbücher, worein die gelieferte Arbeit stimme" ausgeführt: Grober Unfug sei das, was gegen Anstand nebst dem Lohn dafür einzutragen ist; 3. eine Fabrikordnung, und Sitte verstoße und das Publikum belästige. Es brauche nicht auszuarbeiten im Einvernehmen mit den Arbeitern; 4. einen erst festgestellt zu werden, ob sich thatsächlich Personen belästigt Lohntarif. gefühlt haben. Schon durch die Veröffentlichung könne die Beunruhigung erzeugt werden. Selbst wenn die einzelnen Wirfungen nicht erwiesen seien, könne die Beunruhigung erfolgt sein. Es sei die Aufforderung auch an Vereinigungen gerichtet, deren Mitglieder nicht alle auf sozialdemokratischem Boden stehen. Der Angeklagte sei für die Artikel verantwortlich zu machen, da er von ihnen bei der Veröffentlichung Kenntniß gehabt habe. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Obwohl der Boykott an sich nicht strafbar sei, müsse doch die Präsident v. Köller erklärt, daß eventuell noch eine Sigung Veröffentlichung solcher Aufforderungen als grober Unfug an Wolff's Telegraphen- Bureau. erforderlich ist, wenn das Herrenhaus die Stempelsteuervorlage gesehen und bestraft werden. Bei der Abmessung der Strafe sei Bern , 8. Juli. Der Bundesrath Schent, welcher in mehreren abändert, und erbittet und erhält die Ermächtigung, diese Sigung berücksichtigt, daß der Angeklagte in mehreren Versammlungen Perioden Bundespräsident war, wurde heute früh von einem selbständig anzuberaumen. gesprochen, daselbst Vereine getadelt hat und in ganz hervor- zweispännigen Wagen umgeworfen und erlitt starke Verlegungen Abg. v. Seereman( 8.) bedauert zur Geschäftsordnung, ragender Weise thätig gewesen ist. Das sei als strafverschärfend am Kopfe. Sein Zustand ist sehr bedenklich. daß eine große Zahl von Petitionen unerledigt bleibt. Die in betracht gezogen worden. Seine Unbescholtenheit habe man Laibach, 8. Juli. Heute Nachmittag 3 Uhr 20 Min. er. Schuld trage zum großen Theil die Regierung, welche manche als strafmildernd berücksichtigt. Gegen das Urtheil wird Be- folgte ein mittelstarter wellenförmiger Erdstoß mit vorhergehenBorlage viel zu spät eingebracht habe.( Sehr richtig!) Die rufung eingelegt werden. den und nachfolgendem Vibriren des Bodens und Getöse. Regierung müsse wichtige Vorlagen gleich am Anfang der Der Gemeindevorsteher Busch in Leißling bei Der Erdstoß dauerte 3 Sekunden und verursachte starkes Fenster Seffion einbringen, damit sie mit Stuhe und Sorgfalt geprüft Naumburg schrieb einem wegziehenden Parteigenossen in die klirren und einige Schäden an bereits beschädigten Häusern. werden könnten. Jetzt noch eine Sitzung für Petitionen ab- Abmelde- Bescheinigung: Religion: Soziald. Damit zuhalten gehe nicht an, denn das Haus sei in Abreiseftimmung, ist a mtlich anerkannt, daß die Sozialdemokratie denselben sehr ermüdet und sehr schwach besetzt.( Sehr richtig!) ethischen Werth hat, welchen die Frommen sonst nur den Bu einer forgfältigen Behandlung der Petitionen fehle jezt Religionen beizumessen pflegen. doch Zeit und Stimmung. Es ständen noch sehr wichtige Zu den bereits gemeldeten Haussuchungen in Sche de Petitionen aus, namentlich diejenige über den Schuh wi½ 2c. wird uns aus Zwickau geschrieben, daß sich unter den der Bauhandwerker bei Bauausführungen. davon betroffenen Bergleuten, im ganzen 7, die sämmtlich Mit- Nisch, 7. Juli. Wie aus Pirot berichtet wird, überfielen Im nächsten Jahre müßten die Schwerinstage sorgfältiger inne- glieder des Knappschaftstassenvertreter Vereins für das Revier Bulgaren das in der Nähe liegende serbische Zollamt von Lors gehalten werden. Er wolle das unangenehme Gefühl mancher Zwickau sind, auch der Vorsitzende dieses Vereins befindet nika, mißhandelten die serbischen Kaufleute Michael Jankovic Petenten darüber, daß ihre Petitionen nicht mehr berathen und daß diesem bei der Hausfuchung ein Beschluß und Theodor Zatic und schleppten sie über die Grenze nach würden, dadurch abschwächen, daß er es ausspreche, daß Vorsorge der Amtshauptmannschaft übergeben wurde, wonach der Bulgarien . Der Zollamts- Vorsteher und die Bollwächter ers für die Zukunft getroffen werden solle, daß energisch diese An- genannte Verein aufgelöst ist. Der Beschluß ist im griffen die Flucht. gelegenheit behandelt werden solle. wesentlichen eine Kopie desjengen der Chemnizer Amts- London , 8. Juli." Standard" meldet telegraphisch aus Abg. v. Eynern( natl.) will der Regierung keinen Vorwurf hauptmannschaft, nie seinerzeit den Zugaer Kassenvertreter- Konstantinopel , die türkische Regierung wolle zur Unterdrückung machen; auch aus dem Hause seien Gesezentwürfe gekommen, Verein auflöſte. Bei der Haussuchung in Schedewiß und den der Agitation in Macedonien den europäischen Mächten einen die nicht so schnell zu erledigen waren. Er bedauere gleichfalls, auderen Orten wurde beschlagnahmt, was die Behörde schon Plan zur Einführung von Reformen vorlegen, die auf das ganze daß viele Petitionen unerledigt bleiben. Wenn das Herrenhaus hat, nämlich die Mitgliederliste und das Statut des Rassen- osmanische Reich ausgedehnt werden sollen. die Stempelsteuervorlage abändere, fönne sie hier erst in einigen vertreter- Vereins, außerdem das Statut und der Geschäftsbericht Tagen berathen werden, da die Fraktionen sich erst damit be- des aufgelöften Sächsischen Berg- und Hüttenarbeiter- Verbandes schäftigen müßten, in der Zwischenzeit könnten also noch Beti- 3u der Haupt- und Staatsaktion waren gegen 15 Gendarmen tionen berathen werden, z. B. die bedeutende Petition der Bau- und Ortsbeamte aufpeboten. handwerker.
Präsident v. Köller bemerkt, daß doch eine große Zahl von Petitionen erledigt worden sei; die Geschäftsordnung sehe nur in jeder Woche einen Tag für Petitionen und Anträge vor, und die Reihenfolge derselben stehe fest nach der Zeit, in welcher fie eingebracht sind. Wenn ein Schwerinstag für andere Vorlagen benutzt worden sei, so habe er dafür in der nächsten Woche zwei, ja auch drei Schwerinstage abgehalten.
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Gewerkschaftliches.
Belgrad , 8. Juli. Die türkischen Behörden verhafteten in Ueffüb einen bulgarischen Agitator namens Stojanoff. Belgrad , 7. Juli. Der König begnadigte sämmtliche in dem Tschebinay- Prozesse Verurtheilten. Dieselben wurden sofort auf freien Fuß gesetzt.
( Depeschen- Bureau Herold.)
Madrid , 8. Juli. Wie aus Cuba gemeldet wird, hat der General Locchembre Selbstmord verübt, weil ihm Marschall Martinez Campos einen Verweis wegen seiner Trunkenheit
ertheilte.
Granica, 7. Juli. Sierselbst wurden zwei Frauen mit einem Individium, das sie als ihren Diener ausgaben, verhafiet nnd nach Petersburg transportirt. Bei dem angeblichen Diener soll ein Roffer mit nihilistischen Schriften gefunden worden sein.
Die Schuhmacher werden ersucht, den Zuzug nach Fürsten Rio de Janeiro , 8. Juli. Hier zirkuliren alarmirende walde zu meiden, wo die Arbeiter sich troß der bereits äußerst Gerüchte über eine Offizierverschwörung behufs Sturzes der Reniedrigen Löhne noch einer Lohnherabsehung erwehren müssen. I gierung.
Verantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin , SW, Beuthstraße 2. Hierzu eine Beilage
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