Einzelbild herunterladen
 
  

Gauverein Berliner   Bildhauer.

Heute, Dienstag, abends 9 Uhr,

Annenſtr. 16: ordentliche Generalversammlung. Wahl zweier Revisoren u. f. w.

48 Jahre alten Schloffer Otto Kowalis aus der Refselstraße 24. I geklagten frei, weil dieser wohl eine Beleidigung faum| Arbeitseinstellung nur ein Wechsel der Arbeitsstätte bei den Zum Schluß gelangte Beide waren am 30. v. M. in ein und dasselbe Krankenhaus beabsichtigt habe. Ein schnelles Antworten erschien nach Lage einzelnen Berufsgenossen eintreten. eingeliefert worden. Thiele war morgens um 3 Uhr auf der der Sache verständlich und berechtigt. Jedes Schlagwort, das folgende Resolution zur Annahme: Straße besinnungslos aufgefunden und bald nach seiner Auf- von Geistesgegenwart zeuge, pflege in einer Versammlung mit" In Erwägung, daß die schwindelhaften Bau- Unter nahme im Krankenhause gestorben, ohne daß er zur Besinnung Beifall begleitet zu werden, es mußte das hier um nehmungen von Jahr zu Jahr immer mehr um sich greifen, und zurückgekehrt war und Auskunft darüber gegeben hatte, was mit fo mehr verständlich sein, als die Gendarmen ohnehin die Maurer nur durch eine dauernd straffe Organisation der Aus­ihm vorgegangen war. Rowalis wurde von seiner Frau, als sie mit scheelen Augen angesehen zu werden pflegen. Gegen dieses beutungssucht des Unternehmerthums entgegentreten können, ist abends um 11 Uhr heimkehrte, besinnungslos im Bett unter Urtheil legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Der es nothwendig, alle Kollegen, die unter dem Druck der Umständen aufgefunden, die auf eine Vergiftung schließen lassen. Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Hellwig, stellte bei Beginn der traurigen wirthschaftlichen Verhältnisse leiden, zu einer be Die Versammlung Auch er ist am nächsten Tage gestorben. Da genaues über die Berhandlung vor der Strafkammer fest, daß der Angeklagte zwar ständigen Organisation heranzuziehen. Todesursache in beiden Fällen nicht festzustellen war, so fonnte zur Zeit des Sozialistengesetzes aus Berlin   ausgewiesen worden beschließt daher, daß sich alle, Mann für Mann, dem Verein die Staatsanwaltschaft die Beerdigungsscheine nicht ertheilen und ist, je bt aber bereits seit drei Jahren in Rixdorf zur Wahrung der Interessen der Maurer Berlins   und der hat daher die Krankenhaus- Verwaltung veranlaßt, die Leichen wohnt. Derselbe mußte daher, zumal er oft in Ver- Umgegend anzuschließen haben, da nur vereinte Kräfte im stande öffnen zu lassen. sammlungen auftrat, den überwachenden Beamten sind, die Lohndrückereien zurückzuweisen." Folgende An bereits bekannt sein. Ferner stellte der Vorsitzende träge erhielten ebenfalls die Zustimmung der Versammelten. Die Einschmuggelung einer Leiche in die königliche Klinik in der Ziegelstraße hat für einen Leichendiener dieses fest, daß nach dieser Richtung hin für Rixdorf nicht besondere 1. Die Versammlung beschließt, in der Zeit von 8 Tagen eine ein­Instituts unangenehme Folgen gehabt. Es handelt sich um die Spezialvorschriften bestehen, als die des preußischen Vereins- heitliche Versammlung für die gesammten Maurer Berlins   ein Leiche des im Hotel Saxonia in der Königgrägerstraße gestorbenen gesezes. Der Staatsanwalt beantragte hiernach selbst die zuberufen, um über die heutige Tagesordnung endgiltig Beschluß Verwerfung der von seiner Behörde eingelegten Berufung zu fassen. 2. Die öffentliche Maurerversammlung bei Renz be­Abgeordneten des Landtages, Kommerzienrath Burghardt. Der und der Gerichtshof erkannte bemgemäß; da weder in objektiver schließt, nach Verlauf der Agitationsversammlungen die Ver­Berstorbene hatte bei seinen Lebzeiten bestimmt, daß seine Leiche Richtung eine Beleidigung vorliege, noch Abficht oder Bewußt- trauensleute der Berliner   Maurer zu beauftragen, das ein­dereinst zur Feststellung der Todesursache 2c. sezirt werden solle. sein einer Beleidigung auf seiten des Angeklagten erkennbar sei. gelaufene und in den Versammlungen mitgetheilte Material zu Diese Anordnung kam der Hotelverwaltung gelegen, die wünschte, die Leiche möglichst bald abgeben zu können. Der Plan gelang Der Prozeß wegen des Krawalls vor dem Mikultschüßer sichten, und durch ein geeignetes Flugblatt unter die Maurer denn auch bis auf den Schlußakt. Am Dienstag früh um 41/2 Uhr Pfarrhause begann am Montag vor dem Schwurgerichte in Berlins   zu verbreiten." fuhr vor dem Gebäude der Klinik ein kleiner Möbelwagen vor, Beuthen   unter großem Andrange des Publikums. Es sind auf dem sich die eingefargte Leiche des verstorbenen Abgeordneten be- sieben Personen, zumeist Grubenarbeiter, wegen Aufruhrs, Auf­Nationale kaufmännische Krankenkaffe. Dienstag, den 9. Juli, fand. Der Leichendiener Werk, dem die Vorbereitung der Zeichen für die laufes und Landfriedensbruchs als Rädels führer angeklagt. Den Sektion obliegt, ließ sich verleiten, den Sarg mit dem Todten in Vorsitz führt Landgerichts- Direktor Rotering, die Anklage ver- abends 8% Uhr im Restaurant Stühler, Neue Grünftr. 38, Borstandssigung. Arbeiter- Bildungsschule. Dienstag Abend von 7-8 Uhr: Leftüre die von der Straße zugängliche Leichenhalle zu bringen, ohne tritt Erster Staatsanwalt Nentwig, die Vertheidigung führen die 8-10% Uhr: Nordschule, Müllerstraße 179a: Boltsthümliche Medizin daß er jemandem etwas davon gesagt hätte. Wert hatte nun Rechtsanwälte Boas, Kaiser, Dr. Freund und der Referendar( Gewerbekrankheiten, Wohnungshygiene.) Südostschule, Waldemarstr 14: aber wohl nicht überlegt, daß dieser Schmuggel unmöglich ver- Schröter. Im Auftrage der Regierung wohnt der königliche Nationalökonomie( praktische). Bei allen Unterrichtsfächern werden neue heimlicht werden konnte. Als später Geheimrath v. Bergmann Grenzkommissar Mädler, außerdem der Chefpräsident des Bres- Theilnehmer, Damen und Herren, jeder Zeit aufgenommen. erschien, mußte er wohl oder übel beichten, da sonst die Absicht lauer Ober- Landesgerichts Wirklicher Geheimer Ober- Justizrath des Verstorbenen, sezirt zu werden, nicht hätte ausgeführt werden Dr. v. Kunowski der Verhandlung bei. Soziale Ueberlicht: Tönnen. Herr v. Bergmann war mit einem derartigen Verfahren, Spionageprozeß. Vor dem vereinigten 2. und 3. Straf­was man sich auch im voraus hätte sagen können, so wenig ein- senate des Reichsgerichts wurde am Montag vormittags 9 Uhr Zur Sonntagsruhe. Die Handelskammer in Osnabrüc verstanden, daß er zur Polizei schickte, um den Leichendiener zur der Spionageprozeß gegen den Kohlenhändler Andreas Hanné hat die Anfrage des Regierungspräsidenten wegen der Sonntags verstanden, daß er zur Polizei schickte, um den Leichendiener zur aus Montigny bei Met verhandelt. Die Anklage ist erhoben ruhe im Handelsgewerbe dahin beantwortet, daß für Verantwortung ziehen zu laffen. Eine strafbare Handlung konnte nicht entdeckt werden, doch aus den§§ 3 und 1 des Reichsgesetzes vom 3. Juli 1893 gegen Osnabrück   Aenderungen der Bestimmungen nicht gewünscht wurde Werk auf der Stelle feines Postens enthoben. den Verrath militärischer Geheimnisse und aus§ 47 werden; für das Land sei dagegen zu erwägen, ob es nicht des Strafgesetzbuches( Mitthäterschaft). Die Anklage verzweckmäßig tritt Reichsanwalt Schumann; die Vertheidigung führt emäßig wäre, vor dem Hauptgottesdienst eine Stunde und nach demselben vier Stunden freizugeben. Justizrath Dr. Eelig. Zu der Verhandlung, welche In Mannheim   notirte ein Schuhmann auf dem Fried­nicht öffentlich stattfindet, sind 11 Zeugen und 4 Sachverständige hose mehrere Personen wegen angeblicher Verlegung der Sonn­geladen. Der Angeklagte Hanné wurde wegen Beihilfe zu dem tagsruhe, weil sie die Gräber ihrer Angehörigen begoffen hatten. in§ 1 des Reichsgefezes gegen die Spionage gedachten Ver- Aehnliches ist unseres Wissens auch anderwärts vorgekommen. brechen zu vier Jahren Zuchthaus und sieben Jahren Ehrverlust Für den Fall, daß den Lesern des Vorwärts" einmal dasselbe und Polizei Aufsicht verurtheilt. Der bereits verurtheilte passiren sollte, sei bemerkt, daß die Pflege der Gräber durch die Sergeant Schreiber hatte einen Zünder C 92 entwendet und Angehörigen der Todten selbstverständlich nicht durch die gesetz­durch Hanné nach Jouy fahren lassen. Auf dem Wege dorthin lichen Bestimmungen über die Sonntagsruhe verboten ist. erhielt der frühere französische   Polizeikommissar Ismert den Zünder.

Verhaftet wurde in Rigdorf der Buchhalter Lipkom aus Berlin  , welcher in einem Geschäft in der Leipzigerstraße angestellt war und die Gelegenheit benugt hatte, seinem Chef den Betrag von 1000 M. zu entwenden. Einen Theil des Geldes hat 2. zur Bezahlung alter Schulden verwandt, mit dem Rest jedoch eine Vergnügungsreise unternommen. Bei seiner Rückkehr von der selben erfolgte seine Festnahme.

Die Frauensperson, welche in Männerkleidern die Benzin­fendung an den Polizei- Obersten Krause in Fürstenwalde   auf die Post gegeben hat, soll, wie einige Blätter wissen wollen, sistirt worden sein. Da jede nähere Angabe fehlt, so ist diese Meldung mit größter Vorsicht aufzunehmen.

Ein Kulturbild. Vor der Schloßkaserne in Spandau  fand Sonnabend Abend zwischen Soldaten des Elisabeth- Regi­ments und Biviliften eine blutige Schlägerei statt, bei der von ersteren blank gezogen wurde. Auf beiden Seiten kamen Ber  : legungen vor. Ganz erheblich wurde der Kontrolleur des Gas beleuchtungswesens am Arm verwundet. Von beiden Theilen sind die Namen der Schläger festgestellt worden.

zurückkehrten.

-

W

-

Versammlungen.

Siehe auch Jnferat.

Alters und Invalidenversicherung. Der Sih des Schiedsgerichts für den Kreis DIdenburg ist von Olden­ burg   nach Neustadt   in Holstein, der Sitz des Schiedsgerichts für den Kreis Stormarn   von Oldesloe   nach Wandsbek, der Siz des Schiedsgerichts für den Kreis Zondern von Zondern nach Niebüll   verlegt worden.

bescheinigt worden.

In Mainz   ist die Errichtung eines städtischen Ars beits nachweises so gut wie sicher, nachdem die juristische Rommission der Stadtverordneten dem Projekt zugestimmt hat. Das Arbeitsnachweis- Amt soll zugleich als Einigungsamt bei Streits 2c. dienen.

was bedarf es also weiter

Vermischtes.

Ueber die freie Arztwahl veröffentlichen im Anschluß an die lehthin stattgefundenen Versammlungen bürgerliche Blätter die verlogensten Berichte. Unter anderem wird behauptet, die Krankenkasseuwvesen. Daß sie dem§ 75 des Kranken­Parteileitung hätte gegen die freie Arztwahl Stellung genommen, versicherungs- Gesetzes, vorbehältlich der Höhe des Krankengeldes in deren Namen der Reichstags- Abgeordnete Schmidt gegen die beim vom preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe Reichstags- Abgeordnete genügt, ist der Männer Krantentaffe zu Schwan  . freie Arztwahl gesprochen habe. An der ganzen Ge­Ein Schadenfener wüthete Sonntag Abend auf dem den schichte ist natürlich kein wahres Wort. In der Dis Hofdekorations- Malern Frohns u. Plath gehörigen Grundstück fussion, die zwischen den Genossen Dr. Heymann und Albrechtstr. 105 zu Steglitz  . Gegen 73/4 Uhr abends stand der Schmidt sich abspielte, ist wiederholt erklärt worden, daß die Dachstuhl des ausgedehnten Gebäudes in Flammen. Die Feuer Partei mit der ganzen Angelegenheit garnichts zu thun hat, viel wehren von Steglitz  , Lichterfelde  , Südende, Wilmersdorf  , Schmar- mehr die Stellung zu dieser Frage mit der Angehörigkeit zu unserer gendorf, Rixdorf 2c. waren alsbald zur Stelle und richteten einen Partei in feiner Weise zusammenhängt. Weder der Partei­Angriff gegen das verheerende Element. Gegen 91/2 Uhr abends vorstand noch irgend eine andere zur Vertretung der Partei be- In Hannover   hatte die Polizei, die sich ihre sächsische traf die telegraphisch herbeigerufene Berliner Feuerwehr auf der rechtigte Körperschaft hat daran gedacht, zu der Frage Stellung Kollegin zum Muster genommen zu haben scheint, die Graphische Brandstätte ein; zu dieser Zeit war das Feuer aber schon soweit zu nehmen. Liedertafel" für einen politischen Verein erklärt und deshalb die bewältigt, daß die beiden Berliner   Löschzüge( 9 und 12) Laut Beschluß einer im Zentrum stattgehabten Maurer- Einreichung des Mitgliederverzeichnisses und der Statuten ver­gar nicht in Thätigkeit zu treten brauchten. Tausende waren versammlung fanden am 7. d. M. nochmals zwei öffentliche langt. Die Graphische Liedertafel" ist zwar eine ganz harmlose herbeigeströmt, um dem Schauspiel beizuwohnen. Die durch die Maurerversammlungen statt zwecks Stellungnahme zur Erhöhung Sängervereinigung, sie gehört aber dem Bunde der vereinigten Albrechtstraße führende Linie der elektrischen Bahn mußte ihren des Lohnes und Verkürzung der Arbeitszeit. Die Versammlung Arbeiter Liedertafeln" Betrieb auf zwei Stunden einstellen. Der Dachstuhl des vom für den Norden tagte bei Gründel in der Brunnenstraße, wo Beugniß, daß sie unter Polizeiaufsicht gehört! Die Graph. Lieder­Feuer heimgesuchten Gebäudes ist total zerstört und der Brand  - selbst der Maurer Fiedler referirte. Redner bedauerte, daß tafel  " kehrte sich nun nicht an den Befehl der heiligen Hermandad, schaden bedeutend. Die Aufräumungsarbeiten zogen sich bis in die Vertrauensleute beim besten Willen nicht in der Lage seien, weshalb ihr Vorstand 15 M. Strafe berappen oder auf drei Tage die frühen Morgenstunden hin. Der erste Angriff des Feuers Material vorzulegen, da sich nur ein Kollege gemäßigt gesehen ins Loch marschiren sollte. Es wurde dagegen richterliche Ent verzögerte sich, weil die Führer fast sämmtlicher Feuerwehren habe, irgend welche Mißstände von den Bauten mitzutheilen. Scheidung angerufen und diese war von Erfolg. Vorm Schöffen auf dem Verbandstage zu Neuruppin   weilten und erst abends Dies sei um so beklagenswerther, als ringsum im lieben Deutsch- gericht zerfloß der polizeiliche Scharfsinn in nichts. Das Gericht land die Kollegen sich aufrafften, um der Bedrückung seitens des erkannte auf Freisprechung des Vorsitzenden der Liedertafel, da Polizeibericht. Am 6. d. M. nachmittags wurde an der Unternehmerthums entgegenzutreten. In vielen Städten sei der nicht der geringste Beweis dafür erbracht wäre, daß sich der Ecke der Thurmstraße und der Thusnelda- Allee ein Mann durch Streif bereits ausgebrochen, theils stehe der Ausbruch Verein mit öffentlichen Angelegenheiten befasse. eine Droschte überfahren und oberhalb des linken Auges an- eines solchen bevor. Redner konnte nicht umbin, den Kollegen, die scheinend schwer verlegt. In der Luisenstraße fiel ein zehn- als Streitbrecher nach Flensburg   gemacht sind, bittere Vorwürfe zu jähriger Knabe beim Bersuch, auf einen in der Fahrt befind- machen. Die Bauthätigkeit in Berlin   fei nicht eine derartig lichen Bäckerwagen aufzuspringen, vom Trittbrett herunter, schlechte, daß es nöthig wäre, nach Flensburg   zu reisen und dort Dampfer- Explosion. Aus Brüssel meldet der Telegraph: gerieth unter die Räder und erlitt einen Bruch des linken für 45 Pf. Stundenlohn zu arbeiten. Der Durchschnittslohn in Unterschenkels. Eine gleiche Verlegung erlitt ein Arbeiter, Berlin   betrage zur Zeit 50 Pf. Derselbe habe sich somit etwas Am Sonntag Abend explodirte der Ressel eines Dampfschiffes welcher infolge von Trunkenheit in dem Kommunikationswege gehoben. Die Bauverhältnisse seien allerdings miserable. Von auf dem Kanal Laeken. Vier Personen wurden getödtet. Eine zwischen der Köpnickerstraße und der Oberbaumbrüde vom 150 Bauten in Berlin   würde auf mindestens 100 Bauten über nach tausenden zählende Boltsmenge ftrömte zu der Unglücks­Wagen herunterfiel. In einem Bankgeschäft tödtete sich der Feierabend gearbeitet. Die Behandlung auf den sogenannten ſtätte. Der Kurort Darnwar ist nach einer Meldung aus Kassirer durch einen Schuß in das Herz. Außerdem Schinderbauten" sei eine geradezu unwürdige. Nicht besser sei begingen im Laufe des Tages vier Personen Selbstmordversuche. es auf staatlichen Bauten. Auf dem Bauplatz für das Kaiser Agram infolge eines Wolfenbruches überschwemmt. Wie ver­Wilhelm- Denkmal würden täglich 12-13 Stunden gearbeitet bei lautet sind 2 Personen dabei um das Leben gekommen. einem Stundenlohn von 50 Pf. und einer vierzehntägigen Lohn- Die Genfer   Millionenerbschaft. Ein wahres Danaer auszahlung. Ebenso geben die Einrichtungen auf den städtischen geschent war die Millionen Erbschaft des Herzogs von Bauten zu Klagen Anlaß. Die Schuld an solchen Verhältnissen Braunschweig   für die Republik Genf  . Das Testament wurde Zu welchem Zweck ist Anklage wegen Beamten  - maß Redner den Kollegen felbft bei, indem sie schwachmüthig bekanntlich von natürlichen Erben des Herzogs angefochten. beleidigung erhoben worden? Die dritte Straffammer am ruhig alles über sich ergehen ließen, ohne auch nur den geringsten und mit Glück. Die Republik Genf   hat nicht nur einen Vermächtnisses zurück zu zahlen, Landgericht II hatte ihre Zeit am Montag an einer Angelegen- Schritt zur Abwehr zu thun. Eine derartige Versumpfung der großen Theil des heit zu verwenden, bei der gewöhnliche Menschenkinder, die sich Berliner   Maurer sei mit deren Bergangenheit unvereinbar. fondern soll jezt auch noch an die französische   Republit eine nicht in den Gedankengang der berufsmäßigen Schüßer der heutigen Die Vertrauensleute hätten voll und ganz ihre Schuldigkeit Erbfteuer von 3 800 000 Franks zahlen. Das kommt von der Ordnung gegen die Parteien des Umsturzes hineinversehen können, gethan, jezt müßten auch die Kollegen ihre Schuldigkeit thun. Freundschaft solch hoher Herren! der folgenden wohl vergebens eine Antwort auf die obige Frage suchen. Der In Diskussion wurde Ein Kulturstaat als Schinderknecht. Man schreibt aus Die allgemeine in Rigdorf sowohl ziemlich jedem Beamten, wie auch Lage lebhaft erörtert. Als besonders schlecht wurden die Ver: London  : Oskar Wilde, der zum" hard labour" verurtheilte sonst algemein bekannte Parteigenoffe Feodor Siegerist war hältnisse geschildert bei dem früheren Kollegen, jezigen Bau- Aesthete", soll bald in jenes Stadium milderen Straflebens wegen Beleidigung eines Gendarmen angeklagt worden. Der unternehmer Meier und namentlich auf dem Danziger Felde. treten, in welchem es ihm gestattet werden wird, täglich eine Anklage liegt nach offizieller Beleuchtung folgender Thatbestand" Angesichts der herrschenden Theilnahmlosigkeit wurde von den Stunde lang zu lesen. Von einem der Inspektoren befragt, zu grunde: Rednern fast ausnahmslos von dem Eintritt in eine allgemeine welches Buch er wünsche, verlangte Wilde die Schriften des Seit einiger Zeit ist Wilde Am 18. September v. J. fand in Rigdorf eine öffentliche Lohnbewegung abgerathen, dagegen befürwortet, daß auf den heiligen Thomas von Aquino  . Versammlung statt. Nachdem die Diskussion begonnen hatte, Bauten, wo die Arbeiter sich einig sind, eine Verbesserung der aus Gesundheitsrücksichten von der furchtbaren Strafe des Rad­meldete sich Siegerift zum Wort, erhielt dasselbe und nannte bei Beginn Verhältnisse zu erringen versucht werden möge. Eine allgemeine brehens( der Gefangene muß sich in seiner Zelle mit den Händen feiner Ausführungen Name und Wohnung. Das soll aber so Lohnbewegung wurde für das tommende Frühjahr in Aussicht an Ringen festhängen, während seine Füße auf das knapp vor schnell geschehen sein, daß der überwachende Gendarm die An- genommen. Besonderes Aufsehen erregte die Mittheilung, daß seinem Fenster befindliche und in stetem raschen Gange zu er gaben nicht verstehen konnte; derselbe wandte sich daher mit einer auf einem Bau in der Kronenstraße die leistungsfähigeren Maurer haltende Rad gestellt werden) befreit. Er ist jetzt mit dem Flechten bezüglichen Frage an den Vorsitzenden, Tischler Hoppe, der nun den 50 Pf.. die schwächeren dagegen 421/2 Pf. Stundenlohn erhalten. von Strohmatten beschäftigt. Redner unterbrach und noch einmal nach Namen und Wohnung fragte. Die Versammlung gelangte schließlich zu folgender Beschluß­Wieder erfolgte die Antwort so schnell, daß der Gendarm dem Borsigen- fassung: Die heutige Versammlung erklärt, den Beschluß der den sagte:" Ich habe das nicht verstanden, haben Sie das ver- Versammlung vom 19. Juni d. J. insofern aufrecht zu erhalten, als ftanden?" Der Vorsitzende verneinte diese Frage und unterbrach sie den Vertrauensmännern Material über Lohn- und Arbeits­nunmehr den Redner zum dritten Male mit derselben Frage. verhältnisse so schnell als möglich zu übermitteln sich verpflichtet, um Siegerist gab zwar nun die Antwort, so daß der gegen das schamlose Treiben einzelner Unternehmer öffentlich Gendarm sie jetzt verstehen mußte, sette aber hinzu: vorgehen zu können. Die Versammlung beauftragt die Vertrauens­Das nächste Mal werde ich meinen Taufschein mit- leute, innerhalb 14 Tagen weitere Versammlungen in dieser An­bringen!" Diese Bemerkung veranlaßte in der zahlreich be- gelegenheit einzuberufen." suchten Versammlung einen Beifallssturm und ironisches Ge- Die zweite Versammlung tagte in dem Lokal von lächter. Darauf löfte ein zweiter Gendarm die Versammlung Hente, Naunynstraße. Ueber das gleiche Thema sprach hier der wegen entstandener Unruhe auf. Nun hatte der erste Gendarm Maurer Kade. In der Dislussson wurden die von dem Refe­zwar feinen Antrag wegen Beleidigung gestellt, doch hatte er renten geschilderten Uebelſtände bestätigt und von einigen sich vielleicht mehr über das Verhalten der Versammlung, Rednern die Zustände auf ihren Arbeitsstätten geschildert. als über die Worte des Redners Er Auf mehreren Bauten werden Ueberstunden gemacht; vielfach be= - geärgert. flocht diese Episode in seinen vorschriftsmäßigen Bericht lagen sich die Arbeiter über unwürdige Behandlung seitens der Das Gendarmerie Bauunternehmer. Erfolg verspricht man sich nur von einem an die vorgesetzte Behörde ein. tommando fand in der Aeußerung des Siegerist eine Be- plöglichen Vorgehen; eine längere Vorbereitung habe nur zur Teidigung des Gendarmen und stellte für diesen Straf- Folge, daß sich die Unternehmer bei Zeiten nach Erfaz umsehen. antrag. Das Rirdorfer Schöffengericht sprach aber den An- Immerhin könne, wie die Verhältnisse jett liegen, bei einer

-

Gerichts- Beitung.

Wie klein erscheint doch das Wilde vorgeworfene Bergehen gegenüber den bestialischen Quälereien und Foltern, die hier von Rechtswegen" an ihm verübt werden.

Aus Charleroi   wird berichtet: Von den 280 Opfern, welche bei der vor drei Jahren in Anderlues erfolgten Explosion ums Leben kamen, fonnten 15 seinerzeit nicht auf­gefunden werden. Gestern fand man nun vier Leichen, die hart wie Mumien waren und noch Werkzeuge in den Händen hielten. Aus Syracus wird berichtet: Auf der Landstraße 3 Kilo­meter von Syracus entfernt wurde ein Leichnam mit einem Revolverschuß in der rechten Schläfe gefunden. Derselbe wurde als der eines Deutschen   festgestellt, der sich seit einiger Zeit in Syracus behufs Alterthumsstudien aufhielt. Man glaubt an einen Selbstmord.

Briefkaffen der Redaktion.

ir biten bei jeder Anfrage eine Chiffre( Bwet Buchstaben oder eine Baht) anzugeben, unter der die Antwort ertheilt werden soll. $. P. 23 Westftr. Paterson N. Y. Herzlichen Dank. Jede Sendung wird benugt. Gruß.