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Keine Rationalisierung ohne Senkung der Gewinnansprüche!

Ein Beispiel aus der Maschinenindustrie.

zogen? Nein! Obwohl der gegenwärtige höhere Binsfuß, um den Aktien einen Kurs von 100 Broz. zu erhalten, statt wie 1913 eine Dividende von 7 bis 8 Proz., heute eine solche von mindestens 10 bis 12 Broz. verlangt, ist nach der reichsamtlichen Statistik das dividendenbeanspruchende Kapital der Maschinenindustriegesell fchaften noch um durchschnittlich 30 Bro3. höher angefeßt worden als 1913. 3ur normalen Berzinsung des Kapitals müssen also Ge­winne in die Preise einfaltuliert werden, die ein um 30 Broz. höheres Kapital mit einer mindestens um 3 bis 4 Proz. höheren Dividende versehen. Solche Dividendenansprüche verteuern natürlich die Kalkulation, verringern die Konkurrenzfähigkeit, drosseln den Abfah.

Das Mißverhältnis in den Bilanzen.

Beil große Teile der deutschen   Industrie weniger verkaufen, als| die Bemessung ihrer Gewinnansprüche die Konsequenzen ge­fie produzieren fönnten, weil ihre Preis kalkulation höher liegt, als der erzielte Preis, ist Rationalisierung der Industrie die große Forderung des Tages. Die deutschen   Unternehmer haben diese Forderung anerkannt. Nur legen sie sie nach ihrer Art aus. Sie wollen Steuern, 3insen, Soziallaften, Lohn Jummen, auch Leerlaufs- und falsche Organi sationstoften sparen. Im Endeffekt heißt das, das zeigt die Millionenarbeitslosigkeit, fie legen still und verkaufen Betriebe auf Abbruch und Maschinen als Schrott. Auf die Gefahren dieser Art von Rationalisierung haben wir immer wieder hin gewiesen. Wir haben immer wieder mit Nachdruck unterstrichen, daß für die Reduktion der Produktionskosten und für die erfolgreiche Senfung der Preise die Bertleinerung der einfaltu­lierten Geminnansprüche viel wichtiger ist( abgesehen von der Berringerung der technischen Betriebskosten, der Zinsen und der Verwaltungskosten), als die Reduktion der Lohn, Sozial laften- und Steuersummen. Löhne, Soziallaften und Steuern, die der Einzelunternehmer un produttiv nennt, weil sie ihm die Dividende kürzen, find nämlich in gesamt wirtschaftlicher Be trachtung letztlich die einzigen produttiven Stoften; denn sie allein werden effektive Nachfrage der Konsumenten, die den Gewinn bringen müssen, während die Material, Abnutzungs- und Kraft foften im Betrieb immer wieder für die nächste Produktionsperiode voll zur Verfügung stehen müssen. Bevor man nicht unter Geschäfts­cufsicht oder vor dem Zusammenbruch des Unternehmens steht, Dentt fein Unternehmer an die Reduktion der Gewinnansprüche des Kapitals. Vor einigen Wochen haben wir aus den Gold­bilanzen der deutschen   Aktiengesellschaften nachgewiesen, daß in den meisten Industrien die Gewinnansprüche der Unternehmer um 30 bis 300 Broz höher find als in der Borkriegszeit, ob­mohl Produktion und Absatz dieser Industrien teilweise weit unter denen der Borkriegszeit liegen. Eine Untersuchung über die Entwidlung der Maschinenindustrie im letzten Heft des Hamburger Wirtschaftsdienstes" gibt uns Gelegenheit, das Miß­verhältnis zwischen den Gewinnansprüchen und der Betriebsleiftung auch nach der Gesamtlage in der Maschinenindustrie und den Ab­fchluß bilanzen von neun der größten deutschen   Maschinenfabriken nachzuweisen.

Mißverhältnis von Gewinnansprüchen und Betriebsleistung.

Für das Jahr 1924 wird die Gesamterzeugung der Maschinen industrie der Menge nach auf 2,0 bis 2,2 mill. Tonnen ange geben; dem Werte nach auf 2,6 bis 3,0 Millarden. Der Verein Deutscher   Maschinenbauanstalten hat den Bert der Erzeugung des Jahres 1913 auf 2,5 milliarden Mark geschäzt. Berücksichtigt man eine Preissteigerung seitdem von 35 Proz., so tommt man für 1913 auf eine Mengenerzeugung von 2,6 Millionen Tonnen, also auf ein Mehr von mindestens 20 Broz. Die gewaltige Betriebsausdehnung der Maschinenindustrie in der Kriegs- und Inflationszeit ist bekannt. Sie kommt auch in der Vergrößerung der Belegschaft zum Ausdrud, bie von 450 000 Mann 1913 auf 600 000 bis 650 000 mann im Jahre 1924/25 gestiegen war. 80 Broz. der Bortriegsleistung stehen heute also vielfach vergrößerte Betriebe, damit auch vielfach ge fteigerte Abschreibungs-, Leerlaufs- und Berwaltungskosten und wenigstens im Geschäftsjahr 1924/25 eine mehr als 30 Broz gesteigerte Belegschaft gegenüber. Haben die Unternehmer der Maschinenindustrie aus der Berringerung der Leiftung und der Steigerung der unproduktiven Leerlauf und Verwaltungstoften für

Kommunistische Wirtschaftskunde. Oder: ick dementiere mir auf derselben Spalte. Wir wissen uns wirklich frei con dem Vorwurf, den wirtschafts­missenschaftlichen Exkursionen der Roten Fahne" mehr Be achtung zu schenken, als diese verdienen. Man tann eben nicht zu gleich Moskau   und dem Sozialismus dienstbar sein. Was aber dieses angebliche Arbeiterblatt am Sonntag in feiner Wirtschaftsbeilage feinen Lesern an Kritiflosigkeit zumutet, das übersteigt schon fast die Grenzen des Erlaubten. Man lese bie folgende Lobpreifung für Die englische Bourgeoisie:

Bergleichen wir die Behandlung des Krisenproblems in Eng land und in Deutschland  , so bemerken wir, daß die flügere und weitsichtigere englische Bourgeoisie viel zurüdhaltender in ihrem Urteil und in ihrem Vorgehen ist als die deutsche. In

England wird in großen Kommissionen die Frage von allen Seiten untersucht und beleuchtet, und die englische Bourgeoisie fommi letzten Endes zu dem richtigen Schluſſe, daß eine Befferung der Wirtschaftslage Englands nur von einem allgemeinen Auf­ftieg der Weltwirtschaft zu erwarten ist. Die deutsche Bourgeoisie und die deutsche Sozialdemotratie begnügen fich mit den Schlagworten: Reinigung und Rationalisierung der Produktion

Also wir haben es nicht notwendig, das Rapital zu befferen Wirtschaftsmethoden zu zwingen meint die Rote Fahne". Eine Reinigung von den immer noch vorhandenen Schieberegiftenzen

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ringerung ber Belegschaft ausgewirtt hat, muß aber auch gu den sozialen Auswirkungen gebracht werden, die er er möglicht. Die erhöhte Förderung zu geringeren Kosten muß, menn nicht Kartelldiftatur es verhindert, in gesenften Preisen und diese in der Steigerung des Abfazes, ver­mehrter Beschäftigung und Verkürzung der Ar­beitszeit ihren Ausdrud finden. Auf diese sozialen Schluß­folgerungen wird die Arbeiterschaft wie immer bei der Rationali­fierung fo auch hier mit besonderem Nachdrud zu achten haben.

Dieses Zitat ift eine glatte Widerlegung der oben wiedergegebenen Behauptung, die Sozialdemokratie molle mit dem Schlagworte Reinigung und Rationalisierung der Produktion der Krise freien Lauf laffen. Denn es belegt unsere überdies un­ausgesetzt wiederholte Auffassung, daß die Arbeiterschaft in den risenprozeß eingreifen, aus ihm ihre Schlußfolgerungen für die Gewerkschafts- und Wirtschaftspolitik ziehen Was sagt nun die Rote Fahne zu ihrem eigenen Dementi? Hier ist es:

müſſe!

Das sind gutgemeinte Phrasen der Refor miften."

Und um zu beweisen, daß es wirklich nur Phrasen sind, schwindelt sie das Blaue vom Himmel herunter, so etwa, daß die Gewerkschaften nicht für den Achtſtundentag eintreten, daß sie die Opfer der Krise nicht schüßen und so weiter. Mit diesen haltlosen Methoden fann man beweisen", daß der mond ein Pfannkuchen ist.

Mun handelt es sich bei diesen Ziffern um Schäzungen oder Durchschnitte. Ihre Beweistraft tönnte bezweifelt werden. Aber die Abschluß bilanzen von neun der größten Maschinenfabriken, deren technische Leistungsfähigkeit, Finanzkraft, Berbekraft gewiß den Durchschnitt übersteigen, unterstreicht nur unsere Feststellungen. Er handelt sich um die MAN., Bamag- Meguin, Schwarzkopff, Drenſtein u. Koppel, Ludwig Loewe, Deutsche   Ma­schinen, Berlin  - Karlsruher   Industriemerke, Lindes Eismaschinen, Maschinenfabrik Humboldt. 1913 verteilten sie 7 bis 30 Broz, 1924/25 verteilten zwei 8 und 14 Bros., die übrigen blieben ohne Dividende. Die Bilanz summen betrugen 1913 insgesamt 475,77 mil., 1924/25 nur 363,03 millionen. 1913 erlangten aber nur 164,1 millionen eine Dividende, und zwar eine um mindestens 3 bis 4 Proz. niedrigere Dividende. 1924/25 waren es 192,88 Millionen, die, statt 7 bis 8 Proz. 10 und 12 Broz. beanspruchten. Dabei betrug das flüssige Betriebsvermögen, das den Umfang der Geschäfte erkennen läßt, 1913 324,50 Millionen; 1924/25 dagegen nur 211,04 Millionen, also um ein volles Drittel dagegen nur 211,04 Millionen, also um ein volles Drittel Herabsehung" der Verkaufsprovision für Pfandbriefe weniger. 1913 fonnten 7 bis 30 Proz. Dividende erzielt werden, obwohl noch 64,30 Millionen Obligations- und Hypotheken­schulden zu verzinsen und zu tilgen waren. 1924/25 find infolge der Inflation daraus 7,12 Millionen geworden.

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Benn also die deutsche Maschinenindustrie heute über zu hohe Rosten, über mangelnde Konkurrenzfähigkeit und geringe Beschäf tigung flagt, fo muß fie an diejenigen Bosten in ihrer Preiskaltu lation erinnert werden, die in schreiendem Widerspruch zu ihren Leistungen stehen. Das sind die Gewinnansprüche des Rapitals. Es heißt die Wirkung zur Ursache verfehren, wenn man mit der ungenügenden Dividende die schwierige Lage der Industrie begründen will. Viel richtiger märe es, die übersteigenden Geminn ansprüche als eine der Haupt ursachen aller Schwierigkeiten zu ertennen. ertennen. Wenn die Rationalisierung in der Maschinenindustrie  Erfolg haben soll, so gehört dazu infolgedessen die Reduktion der Gewinnansprüche in allererster Linie. In sehr weitem Um­fang würde sie von vornherein Stillegungen, Betriebsabbrüche und Berschrotungen überflüssig gemacht haben. Für feine Industrie ist es so widerfinnig wie für die Maschinenindustrie, von deren Produktion wenigstens 75 Broz. im Inland bleiben und die abhängig ist von jenen Konsum und Bertehrs industrien, denen sie die Maschinen und Werkzeuge liefert, die Rationalisierung der Betriebe über die Senfung der Konsumentenfauftraft durch­zuführen, von deren Stärfung allein der Maschinenindustrie je ne Aufträge zuwachsen fönnen, ohne die alle Rationalisierung um­sonst sein muß.

und Profüpraktikern der Inflation brauchen die kommunistischen   Ar beiter nicht. Die Preise sind ja so wundervoll niedrig. die Löhne so wohltuend hoch. Das ist wie gesagt, nicht unsere Meinung, aber die der Roten Fahne", der natürlich die sach­liche Feststellung der Reinigungsfrise nicht in den Agitationsplan paßt. Dafür verweist sie auf England! Uns und vielen anderen war bisher nicht bekannt, daß das englische Pfund einmal gleich einer Billion Pfund war. Deshalb glaubten wir immer, daß die deutsche   Wirtschaft und ihre Erfolgsaussichten immer noch etwas anders zu beurteilen seien als die englischen. Aber wir vertrauen fest auf den Erfindungsgeist des kommunistischen  

Wirtschaftsredakteurs, der uns morgen flar machen wird, daß Eng. land auch eine Riefeninflation( 1 Bfund gleich 1000 000 000 000 Pfund) durchgemacht habe...

Aber weiß man, ob mosta   u nicht noch einmal die Parole ausgibt, daß auch solcher Blödsinn von der Roten Fahne pertreten werden muß? Bei dem unbegrenzten Vertrauen in die Gutgläubigkeit ihrer Leser, das die Redaktion der Roten Fahne" auszeichnet, muß man das schon für möglich annehmen. Wir unserenteils werden das jedenfalls unseren Lesern dann nicht vorenthalten.

Biel   Lärm um nichts.

Der Zentralverband des Deutschen Bank- und Banfiergewerbes, Sonderausschuß für Hypothekenbankwesen, macht der Deffentlichkeit Mitteilung, daß die privaten Hypothekenbanken beschlossen haben, die Vermittlungsprovision für den Bertrieb von Pfandbriefen und Kommunalobligationen bedeutend zu ermäßigen. Die fo genannten Bonifitationen werden auf 2 Proz. herabgesetzt. Es wird die Hoffnung ausgesprochen, daß auch die öffentlich recht­lichen Kreditanstalten und Landschaften eine entsprechende Ver­einbarung treffen werden.

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Es ist damit zu rechnen, daß auch diefer Schritt in unin­formierten Streifen als ein Opfer betrachtet wird, das die Privat­banten der Gesundung des Rapitalmartts und der Wirtschaft bringen. So will es auch das Kommuniqué des Zentralverbandes. 33ie man aus mancherlei Erfahrungen mit derartigen Kommuniqués zu vermuten ein Recht hat, läßt die Lage der Dinge am Geld­und Rapitalmarkt die Sache tatsächlich viel nüchterner erscheinen. Nach unseren Informationen entspricht der Satz von 2 Proz. der Durchschnittsvergütung, die schon in den letzten Wochen in aller Regel üblich mar. Die Zeiten, in denen 4 und 5 Broz. gezahlt wurden, find längst vorbei. Darüber hinaus lagen die Bonifi­fationen der öffentlich- rechtlichen Realkreditanstalten schon immer ½ bis 1 Proz. unter denjenigen der privaten. Die Er­wartung, daß die öffentlichen Realkreditanstalten folgen merden, ist also zum mindesten überflüssig. Daß diese Erwartung aber ausgesprochen wird und daß der Beschluß als eine große Sonderaktion im öffentlichen Interesse hingestellt wird, setzt die Bublikationsmethoden des Zentralverbands des Deutschen   Bant- und Banfiergewerbes in ein merkwürdiges Licht.

Übler Mundgeruch

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Deutscher   Metallarbeiter- Berband

Achtung! Bert 16

Achtung! Mitch bus Sat 1928. Legitimations.

Mittwoch, ten 17. Februar, nadim. Utrechter Straße 24:

tarte für das Jahr

Die Bertrauensmännerfonferenzflir

Uhr, im Lofal von atinge. Achtung! Metalldreher Achtung! Benn man wirklich schon mogelt, so sollte man das doch wenigstens so gescheit machen, daß man sich nicht noch auf der Funktionärkonferenz unsere Branche fällt in diesem Monat aus. felben Spalte des gleichen Blattes dementiert. Gleich aller Bertrauensleute und Betriebsräte, nach dem ohne jeden Anspruch auf eigene Erfenntnis vor weldje Mitglied des DMV. und im Zigarettenmaschinenführer! 16. Bezirt täiig find. Die Branchen- Bertrauensmänner­gebrachten Angriff gegen die Sozialdemokratie fieht sich die Tagesordnung: Bortrag über fonferenz beginnt Umstände halber schon 5 Uhr im Zimmer 14 des Berbandshauses. Rote Fahne" genötigt, eine Stelle aus dem Borwärts" abzu- Arbeitsrecht. Mitgliedsbuch legitimiert. druden, in der wir unsere Auffaffung vom Wesen der Krise und den Aufgaben der Arbeiterschaft am Beispiel der Braun­Am Donnerstag, den 18. Februar, schweigischen Kohlenbergwerte niedergelegt haben. Die inden in den befannten Sotalen bie Branchenvertrauensmännerkonferenzen, bei Samle  . Stelle lautet: Dieser privatfapitalistische Erfolg, der sich auch in der Ber tatt. Zutritt nur gegen Bo: zeigung des

"

Ausgesperrte von Schebera!

Alle ausgesperrten Kollegen treffen fich heute, Dienstag, vormittags

Die Ortsverwaltung.

Mai

Juni

Juli

Aug

Sept.

Okt. Nov.

Dez.

Seit Eins führung

Nach der Feuererhöhung vom 1.Okt.25

DIE UMSATZKURVE der

ACO- SILBER beweist besser als Worte die dauernd fteigende Anerkennung.

Die Conftantin- Cigarette mit dem aus reinem Aluminium hergestellten Mundstück 53

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