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wegung" sehr unzufrieden zu sein. Wenigstens äußerte er sich auf dem letzten fozialen Rongreß" recht kleinlaut, und gab refignirt zu, daß er nicht der Mann sei, die Sozial­Demokratie todt zu machen, und daß sie überhaupt nicht todt zu machen sei. Aus diesem gnädigen Zugeständniß ersehen wir, welch' dummes Zeug sich der Stöcker einst eingebildet haben muß.

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Der biedere Eimbecker, der mißverständlicher Weise zur Sozialdemokratie kam, und dann sein nationalliberales Herz entdeckte, spukt noch immer in der gegnerischen Presse. Nun, wir kennen den Mann nicht und lassen ihn gern uach feiner Façon selig werden. Für den Einen, der uns, ficherlich nicht zu unserem Schaden, wieder verlassen hat, trösten wir uns mit Tausenden und Tausenden, die all wöchentlich durch die ökonomischen Verhältnisse und das politische Elend in unsere Reihen getrieben werden. Der biedere Eimbecker erinnert uns an jene spärlichen Rück­wanderer aus Amerika , mit denen die reaktionäre Breffe weiland Staat machen wollte der Millionen nicht ge­denkend, die, um dem deutschen Elend zu entfliehen, in die Neue Welt" zogen. Die Neue Welt in der alten ist aber die Sozialdemokratie. -

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Der Juftizminifter ordnete an, daß die Gewerbe-[ verstorbenen Bruder holte, einen Schuldschein anstatt Geld ge Inspektoren ihre Thätigkeit auf den Arbeitsbetrieb in den geben und einen Theil der Kleider noch zurück behalten, mit Strafanstalten ausdehnen und insbesondere ihre Aufmerk- welchen er erst auf mehrmalige Aufforderung herausrückte. Das samkeit auf die in denselben zum Schuße des Lebens und andere Faktotum verhielt sich folgendermaßen: Der Glas­der Gesundheit der Sträflinge getroffenen Vorkehrungen beabsichtigte zu verduften, sein Freund M., der in der= richten sollten. Leider ist es der österreichische artigen Sachen Bescheid weiß verfilberte nach Möglich Justizminister, von dem dieser vernünftige Erlaß herrührt feit alles, verkaufte Materialien auf seinen Namen, was durch Zeugen Der Staatsanwalt tlar erwiesen wurde. -nicht der preußische.- beantragte gegen Münnich 8 Monate Gefängniß. Der Gerichts­Wieder einmal geht die Mittheilung durch die euro- hof, welcher die Sache milder ansah, erkannte auf 1 Monat Ge­päische Presse, daß der Nihilist Degajeff, der vor acht fängniß ohne Annahme mildernder Umstände. Einer Kritik des Jahren den Obersten Sudeikin tödtete, der russischen Polizei Urtheils wollen wir uns enthalten. Wie beschämend muß es in die Hände gefallen wäre. Er soll in Kostroma , einer für gewisse Sozialistenfresser sein, daß sie sich derartig notorischer Stadt in Südrußland , gefangen genommen worden sein. Lumpen bedient haben, um achtungswerthe Menschen, welche Die Nachricht rührt von dem Petersburger Korrespondenten nur das Verbrechen begangen haben, für ihre Ideale zu kämpfen der" Times" her. Die näheren Umstände, die er von der und für ihre Mitmenschen einzutreten, ins Gefängniß zu bringen. Verhaftung erfährt, flingen aber so romanhaft, daß er selber nicht recht an die Wahrheit seiner Mittheilung glaubt. Wir theilen diesen Zweifel vollständig.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Die Vorgänge spotten jeder Beschreibung. Die Knüppel­helden hatten sich in einem anderen Lokal versammelt, wo sie vollständig freie Beche und pro Mann 4 M. für die geplante Heldenthat erhalten haben sollen.

Ein Eislebener Genoffe, welcher in Lebensgefahr einen Re volver nahm und ihn losfeuerte, wurde verhaftet, während von den Todtschlägern, soweit uns bis jetzt bekannt, Niemand fest­genommen ist.

Ausführlicher Bericht folgt.

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Rosenheim . Bei der jüngsten Musterung wurde ein Mili­tärpflichtiger zurückgestellt wegen sozialistischer Umtriebe. Wir glauben, wenn allerorts so verfahren wird, daß es dann mit dem Militarismus bald zu Ende geht.

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Konstanz , 28. Mai. Wie dem Voltsfr." in Offenburg mit­getheilt wird, ist Genosse Hausmann, welcher in dem Schröder'schen Majestätsbeleidigungsprozeß als Zeuge vernommen und wegen feiner Zeugenaussage am 21. Januar vom hiesigen Schwurgerichte zu 14 Monaten Zuchthaus verurtheilt wurde, dem Irrsinn verfallen und in einer Frrenanstalt untergebracht. Wir wollen hoffen, daß seine vier Leidensgenossen von diesem Unglück ver­schont bleiben. Die Behörden aber sollten durch diefes Vor­tommniß Veranlassung nehmen, die Sache nochmals gründlich zu untersuchen, vielleicht kämen sie dann doch zu einem anderen Resultat. Selbst die Gegner der Sozialdemokratie sind sich darüber einig, daß das Urtheil ein brafonisches war.

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Prag . Hier ist am 21. Mai die erste Nummer der Morgen­ röthe ", Organ der westböhmischen Arbeiterschaft, erschienen. Das Blatt erscheint halbmonatlich und kostet vierteljährig 35 Kr. As Herausgeber und verantwortlicher Redakteur zeichnet Genosse Jos. Reznciet.

Briefkaffen der Redaktion.

Die Wiener Arbeiter- Zeitung " veröffentlicht in ihrer neuesten Nummer die offizielle Einladung zum Partei- Eisleben , 31. Mai. Eine Bande von mindestens 200 Berg­tag der österreichischen Sozialdemokratie. Wir entfeuten überfiel eine zu heute Nachmittag hier im Kronprinz nehmen dem Aufruf, der von den fünfzehn Redaktionen der projektirte sozialdemokratische Versammlung mit Knüppeln, Todt gesammten( auch der böhmischen, polnischen und italienisch schlägern 2c. und zertrümmerte ohne jede Veranlassung die österreichischen) Parteipreffe unterzeichnet ist, folgende Stellen: Barteigenoffen! Mehr als zwei Jahre sind verflossen seit Thüren und Fenster. Zwei Personen sollen todtgeschlagen sein; der Parteitag der österreichischen Sozialdemokratie zu Sainfeld unzählige find verwundet, darunter Leute mit 7-8 Kopfwunden. stattfand. Er hat neuerlich die Prinzipien der Partei zum Aus- Die Polizeibeamten erschienen erst, als die Schlägerei schon bruck gebracht und ihr ein feftes Programm für die Agitation zirka 3/4 Stunden gewährt hatte. Sie trieben die Sozialdemo­und Organisation gegeben. Seither hat sich unsere Partei traten aus Rüche und Zimmern hinaus. Draußen wurden sie weit über alle Erwartungen entwickelt. Sie ist heute mehr als das je der Fall war, der getreue Ausdruck der proletarischen von den Knüppelhelden wieder geschlagen. Bewegung in Desterreich. Mit ihrer Stärke sind aber ihre Aufgaben zahlreicher geworden und gewachsen und unter den Parteigenoffen tommt überall die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß es an der Zeit sei, wieder einmal zusammenzukommen, die geleistete Arbeit zu überblicken, Stellung zu nehmen zur poli­tischen Lage von heute und den Arbeitsplan für die nächste Zu­funft festzustellen. Es sind sowohl Fragen der Taktik und Organi­fation der Partei, als auch insbesondere die vielfach gänzlich ge änderten Verhältnisse, unter welchen wir zu kämpfen haben, welche eine solche Besprechung nöthig machen. Bekanntlich bestand die Absicht, schon zu Ostern dieses Jahres eine Zusammenkunft zu veranlassen; die Reichsrathswahlen und das Eintreten unserer Erfurt , 31. Mai. Die Agitationstommission der Sozial­Partei in die Wahlagitation machte einen Aufschub nöthig. Nunmehr laden wir Euch, Parteigenoffen in ganz Desterreich demokratie Thüringens beruft auf den 12. Juli 1891 nach Erfurt ein, am 28., 29, event. 30. Juni d. I. zu einem Parteitag der in den Kaiserfaal einen Parteitag der Sozialdemokraten österreichischen Sozialdemokratie zusammenzutreten. Unsere poli- Thüringens ein. Die vorläufige Tagesordnung desselben lautet: tischen Verhältnisse zwingen uns, den Parteitag auf geladene 1. Bureauwahl. 2. Berichterstattung der Agitationskommiffion. De gustibus non est disputandum. 15. Juni an eine der unterzeichneten Redaktionen gelangen Reißhaus. 4. Berichterstattung über die Thüringer Parteipresse zu laffen. Der Ort der Zusammenkunft wird auf den recht- und Diskussion darüber. 5. Stellungnahme zum Brüffeler inter­der Tagesordnung bemerken wir, daß selbstverständlich der Jahreskongreß der sozialdemokratischen Partei Deutschlands . Parteitag felbft berufen ist, fie endgiltig festzusetzen. Wir 7. Anträge aus der Mitte des Parteitages. schlagen Euch vorläufig vor: I. Bericht über die Parteithätig­teit seit dem Parteitag zu Hainfeld . II. Stand und Ziele der Neurode . Aus dem Neuroder Kreise hatte der Proletarier gewerkschaftlichen Organisation in Desterreich. III. Die Be- aus dem Eulengebirge" türzlich gemeldet, daß das Landrathsamt wegung zur Erlangung des allgemeinen, gleichen und direkten Broschüren gegen die Sozialdemokratie vertheilen läßt und jeden Wahlrechtes. IV. Die Maibewegung. V. Der Fortgang der damit Beglückten mit 25 Pfg. bestraft, wenn er dieselben nicht fogenannten Sozialreform" in Desterreich. VI. Der lieft. Diese Notiz berichtigt er nun dahin, daß diese 25 Pfg. Internationale Sozialisten- Rongreß 1891; nicht erhoben werden wegen des Nichtleſens, sondern wegen des Sozialisten Kongreß zu Brüssel nationaler und internationaler Arbeiterschuh. VII. Partei Nichtweitergebens der Broschüren. Was sagt denn die Regierung Parteipresse. Organisation und Parteigenoffen! Wir zu einer solchen Bekämpfung der Sozialdemokratie von Seiten haben nur die wichtigsten Punkte herausgegriffen und Ihr des Landrathsamtes? seht, daß diese schon ein weites und wichtiges Arbeitsprogramin bilden. Wir sind demnach überzeugt, daß Jhr, von der Noth­

Zeit, 29. Mai. Wegen Beleidigung eines Lehrers wurde Genosse Hoffmann, Redakteur des" Volksboten" zu 30 M. Geld­ftrafe verurtheilt.

Halberstadt , 28. Mai. Der verantwortliche Redakteur der wendigkeit des Zusammentretens durchbrungen, zahlreich er- Sonntags- Zeitung", Genosse K. Berg, wurde wegen Vergehens scheinen werdet und daß der nächste Parteitag das große und gegen§ 131 des Strafgesetzbuches, begangen durch den Abbruck erfolgreiche Werk, das in Hainfeld wieder begonnen wurde, eines Artikels: Arbeiter, warum seid ihr arm? zu einem Monat entsprechend weiter führen werde. Die österreichische Sozial: Gefängniß verurtheilt. demokratie hat sich einen Ehrenplatz in den Reihen des inter­nationalen, kämpfenden Proletariats errungen, sie hat sich die Riebe und das Vertrauen des arbeitenden Voltes, den trot aller ihrer Macht ohnmächtigen Haß der Gegner erworben. bis ans Ende. Es lebe die Sie wird ihren Kampf führen österreichische Sozialdemokratie!" Wir brauchen unseren österreichischen Waffenbrüdern nicht erst zu versichern, wie groß die Theilnahme ist, mit der die deutsche Sozialdemokratie alle ihre Schritte begleitet. Möge ihr zweiter Parteitag ebenso erfolgreich verlaufen, wie der Hainfelder Kongreß.

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tein Feuer so heiß brennt, wie heimliche Liebe, so ist es nicht minder gewiß, daß wo dieses Feuer im Herzen brennt, e3 das ganze Wesen durchglüht. Und ob nicht solch Feuer, trotz aller Wacht darüber heimlich zündende Funken ver­sprüht?

" Lass doch das Bersinnen, der Jerg ist's wahrlich nicht werth", sagte Afra und verzog schmollend die vollen Lippen.

Der Jerg ist ein Schuft", rief er aufschnaubend. Ich versteh's nicht, wie ich so gut Freund mit ihm hab' sein

tönnen.

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Weil er Dir schön gethan hat, das ist einfach genug", verseite fie. Sein drittes Wort ist immer der Ambros ge­wefen. Denn da Du unter den Buben das meiste gegolten hast, so hat es ihm ein Ansehen gegeben, Dein Freund zu sein. Seine Luftigkeit ist aber das Narrenseil, an dem er euch Alle geführt hat!"

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R. in D. Unsere Parteileitung hat mit dieser Art Agitation und mit den Personen, welche sie betreiben, absolut nichts zu thun. Wenn unsere Genoffen derartige Vorträge wünschen und die betreffenden Redner einladen, so ist es ihre Sache, darüber zu entscheiden, ob eine Rede mit dem Nachweis, daß die Mutter Maria wirklich nicht unbefleckt" empfangen, und daß die Auf­erstehung und Himmelfahrt nicht notariell und zeugeneidlich er­härtet seiden von Ihnen angegebenen Preis für sie werth ist oder nicht. Persönlich sind wir allerdings der Meinung, daß die meisten dieser Vorträge nicht so viele Pfennige werth sind als Sie schreiben, daß Mark dafür gezahlt werden sollen. Aber: K. F., Johanngeorgenstadt . Vielleicht kann die Frau nicht nachweisen, daß sie in den letzten drei Jahren vor Jukraft­treten des Gesetzes je 47 Wochen gearbeitet hat. Erkundigen Sie zur Zeit verweigert wird. Erst wenn wir diesen Grund wissen, ist es möglich, über dessen Berechtigung ein Urtheil zu fällen. R. B., Friedrichsfelderstr. Das Mädchen kann für ihr zweites Kind feine Alimente fordern.

P. F. Die Forderung ist verjährt, wenn Sie seit 1887 weder eine Ratenzahlung geleistet, noch die Schuld sonstwie an­erkannt haben.

E. 365. Der Vater braucht die von seinem Kinde ein­geworfene Scheibe nicht zu bezahlen. M. Sch. Der Vater eines unehelichen Kindes ist berechtigt, sobald dasselbe 4 Jahre alt ist, dessen Herausgabe zu verlangen und es selbst zu erziehen. Wird die Herausgabe verweigert, so braucht der Vater von da ab keine Alimente mehr zu zahlen. Wenn sich das Kind an einem anderen Orte aufhält, so muß der Bater es selbst oder durch einen Beauftragten abholen. Wir würden in einem solchen Falle rathen, zunächst an den Groß­vater, welcher gefeßlicher Vormund ist, zu schreiben und die Herausgabe zu verlangen, und, wenn keine Antwort oder eine ufagende eintrifft, das Erforderliche wegen Abholung des Kindes zu veranlassen. Der Vormund braucht für die Ueberführung des Kindes seinerseits nicht zu sorgen. Ob das Kind ein Knabe oder ein Mädchen ist, macht keinen Unterschied.

D. M., Meherstr. 6 M. für eine Entbindung, 1 M. für Düsseldorf , 27. Mai." Ehren"- Münnich, der ehemalige einen sonstigen Besuch werden der Hebamme von den Gerichten Kronzeuge, stand am Montag, den 25. Mai, vor der hiesigen als angemessen zugebilligt. Ob es sich um eheliche oder unehe Straffammer, angeklagt wegen Unterschlagung und Hilfeleistung fiche Geburten handelt, macht dafür teinen Unterschied. refp. Verschleppung von Gegenständen zum Nachtheile anderer P. B., Fliederstr. Mußte wegen Playmangels zurückgestellt Bersonen. Münnich hatte auf das Sparkaffenbuch eines gewissen linfenberg, welcher bei ihm gewohnt hatte, Gelder erhoben, dem Bruder des Klinkenberg, welcher die Sachen von seinem inzwischen

werden.

A. G., Grenzfte. Wenn in einem Testament der Ehemann bestimmt hat, daß die Ehefrau den Niesbrauch und die Ver­waltung seines gesammten Nachlasses haben und auch über dessen Männer nicht", entgegnete sie. Aber ich wollt, daß ich Substanz zu verfügen berechtigt fein soll, während die Kinder nur erhalten sollen, was nach dem Tode der Ehefrau noch übrig noch arm wäre! Damals hab' ich an allem eine Freud ' ge- ist, so kann Letztere das zum Nachlasse gehörige Haus verkaufen habt: wann die Sonne geschienen hat; wann am Sonntag und in das Ausland gehen. Höchstens können die Kinder inner­Morgen die Glocken geläutet haben und die Schwalben halb zweier Jahre, seitdem sie von dem Testament Kenntniß wiedergekommen sind. Du kannst es Dir freilich nicht vor- haben, dasselbe anfechten und den Pflichttheil sofort be= stellen, an was so eine junge, arme Gitsche ihre Freud' hat." anspruchen. " Doch", sagte er und haschte nach ihrer Hand, die sie ihm achtlos ließ, indem sie fortfuhr:

" So lustig bin ich gewesen wie kein Maikäfer! nicht und wenn ich mir ein schönes rothes Blüm'l hinters Ohr gesteckt hab', da hab' ich ganz darauf vergessen, daß mein tittel hat Flicken gehabt. Ach, du liebe Mutter Gottes, es war eine schöne Zeit!"

Sie blickte ihm mit einem wehmüthigen Lächeln in die Augen und die Blicke Beider wurden tiefer und tiefer. Aber tauschen möchtest Du jetzt doch nicht wieder, gelt?" fragte Ambros mit einem eigenthümlich gedrückten

Elbing . Wir wissen nicht recht, was Sie unter Ehepacht verstehen. Wenn Sie den Ausschluß der ehelichen Gütergemein schaft meinen, so fönnen Sie einen diesbezüglichen Vertrag noch während der Che vor dem Amtsgericht abschließen. Die Kosten richten sich nach der Höhe des beiderseitigen Vermögens, find aber keinesfalls sehr erheblich. Den bei Abschließung dieses Vertrages schon bestehenden Gläubigern lönnen Sie aber den Vertrag nicht entgegenhalten. Doch dürfen dieselben auch ohne Vertrag die von Ihrer Frau nachweislich in die Ehe gebrachten Sachen wegen Ihrer Schulden nicht pfänden.

Hund. Wenn Sie dem Besizer des Kettenhundes eine Fahr­lässigkeit nachweiſen können, so muß er die Kurkosten bezahlen. Nach Ihrer Darstellung scheint aber ein solcher Nachweis taum 84 önnen, bie Lokalitäten und die näheren Umstände kennen.

zu

Briefkaffen der Expedition. Für den Partei- Maifonds gingen ferner folgende Beis träge bei uns ein: Schreiber 1,-. F. Glafer, Metallschleifer 1,-. Tischlerei ( 3

Magst wohl Recht haben", murmelte er, sie betrachtend. Tone. Auch sie trug wegen des Begräbnisses ihren Sonntagsstaat. Gleich auf der Stell, wenn ich wieder ein freies möglich zu sein. Wir müßten, um ein Urtheil darüber abgeben Wie aus dem Ei geschält sah sie aus und ihre kurzen Hemd- Madl werden tönnte," rief sie lebhaft und Ambros die ärmel mit den breiten Spizen wetteiferten an Weiße mit Hand entziehend und an den silbernen Kettchen ihres Mie­ihren runden Armen. ders und der Schleife ihres Flürtuchs zerrend, fuhr sie Mit leeren Taschen lernt Einer die Menschen beffer mit glühenden Wangen fort: Was liegt an all' dem fennen, als wie mit vollen," lachte sie, und dicht vor seinen Plunder? Mit tausend Freuden würd' ich alles hier lassen, Stuhl tretend, fuhr sie lebhaft fort: Und jetzt, weil wir alles, alles, und wenn ich barfuß davon gehen müßte. davon reden: ist die Armuth denn ein so großes Unglück? Meinetwegen mag alles der Teigl holen." Ihr Männer wisset euch freilich nimmer zu helfen und hängt Ja, mag alles der Teigl holen," wiederholte er erregt an euren Gewohnheiten wie die Klette am Rock. Wenn und umfaßte mit beiden Armen ihren Leib. die Lisei in Dienst geht, wird sie kaum so schwer Sie stemmte die Hände gegen seine Schultern und ent­zu arbeiten haben wie jetzt, und ich mein' halt, wand sich ihm still. Er sprang auf. daß sie Deinem Bater das Brot, welches sie bei" Ja, ich wollt' wir wären Beide von allem los und ihm ißt, theurer bezahlen muß, als es anderwärts koftet. ledig," rief er und umfaßte sie von Neuem. Stürmisch Ich weiß, was es heißt, arm sein, aber ich bin nie rückte er sie an sich und füßte sie. so vergnügt und glücklich gewesen, wie dazumalen, wo's D, thu's doch nicht," murmelte sie und hatte doch baheim mitunter an Brot gefehlt hat. Es giebt Schlimmeres

als die Armuth."

" Was denn?" fragte er und dachte, wie hübsch sie in

ihrem Eifer wäre.

Es nüßt nichts, davon zu reden, das versteht ihr

im

nicht die Straft, fich frei zu machen. Sie schmiegte sich in Gegentheil fester an ihn an und ließ es geschehen, daß ev fie wieder und wieder küßte. Ihre ganze Liebe zu ihm schmachtete aus ihren schwarzen Gluthaugen. ( Fortsetzung folgt.)

von Neumann, Röpnicerſtr. 175( 8 Mann ausgeschlossen) 8,-. W. B. 0,20. Fachverein der Sticker 6,50..... 100,-. Summa 116,70. Bereits quittirt 1124,65. Summa 1241,35. Weitere Beiträge nimmt gern entgegen die Expedition

Beuthstr. 3.

Für die gemaßregelten Bergarbeiter gingen ein: Bom Fachverein der Sticker 15,-. Eine rothe Laterne 1,50. Für die Generalfommiffion der Gewerkschaften

Deutschlands ( Hamburg )[ Maifonds] gingen ferner ein:

Destillation bei Vase 1,10. Vom Fachverein der Sticker 6,- Straße 23, 10,-. Gesammelt in der Metallwaaren- Fabrik von Stephan 8,20,

Amerit. Auktion eines Kaninchens durch Gen. Stein, Teltower­