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Gewerkschaftsbewegung

Reichsarbeitsminister und Landarbeiter.

Zur Einbeziehung in die Erwerbslosenfürsorge. Die zurzeit geltenden Bestimmungen über den Umfang der Bei­tragsbefreiung und Bezugsberechtigung in der Erwerbslosenfürsorge haben zu unerträglichen Verhältnissen in der Landwirtschaft ge= führt. Das gab dem Verbandsvorstand des Deutschen Land­arbeiterverbandes Veranlassung, beim Reichsarbeitsmini­ster vorstellig zu werden. Die Aussprache fand am Donnerstag statt. Die Bertreter des Deutscher  . Landarbeiterverbandes belegten ihre Darlegungen mit einer Reihe von Angaben, die der Organi­sation aus dem Lande gemacht wurden. Die Gauleitung des Deut­schen Landarbeiterverbandes in Liegnig z. B. berichtet:

Es ist uns bekannt, daß allgemein versucht wird, durch Ab­schluß von Jahresarbeitsverträgen ohne Kündi­gungsfrist sich der Zahlung von Beiträger zur Erwerbslesen­fürsorge zu entziehen. Kündigungen find erfolgt, weil Arbeiter Jahresverträge nicht unterschrieben, wo feine Kündigungsdauer

enthalten ist.

Aus dem Kreife Sprottau   in Schlefien liegt folgende Mit­teilung vor:

Der Rittergutsbesizer und Borfizende des landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes von Diebitsch   entließ am 1. Februar eine Familie, weil sie sich meigerte, einen Vertrag zu unterschrei­ben. Am 9. Februar wurden zwei weitere Familien aus dem gleichen Grunde von demselben Arbeitgeber entlaffen.

Das Dominium Neithardt zwang die Landarbeiter dadurch zur Unterschrift unter den Jahresvertrag, indem ihnen gejagt wurde: Wer nicht unterschreibt, wird sofort entlassen."

Aus dem Kreise Striegau   wird berichtet:

" In Gäbersdorf, Befizer Siegfried von Richthofen, find Kin­der von der Gutsverwaltung aufgefordert, für die Eltern die Unterschrift unter die Verträge zu jezen, was auch geschehen ist.

In Häslicht, Eisdorf  , Fehebeutel, Besizer v. Damniß. ist ein unbeschriebenes Blatt Papier   zur Unterschrift vorgelegt worden, mit der Erklärung: Wer nicht unter zeichnet, ist entlassen."

daß zu Beginn des Jahres 1926 gezählt wurden 4080 männliche| gesamt rund 100 Mann in der Bersammlung anwesend. Someit die und 213 meibliche arbeitslose Arbeitskräfte aus der Landwirt. Anwesenden nicht aus Kommunisten und Sympathisierenden" be­schaft. stand, verschwanden sie wieder während eines Bortrags oder nach her des Kommuniſten Münzenberg  .

Die Bertreter des Deutschen Landarbeiterverbandes beschränk ten sich in der Aussprache mit dem Reichsarbeitsminister aber nicht nur auf die Aufzeichnung der Mißstände, welche durch die 5. Aus­führungsverordnung zur Verordnung über die Erwerbslosenfürsorge entstanden sind, fie legten auch dar, welche Wege gegangen werden müssen, um zu einer zwed mäßigen Regelung zu gelangen. Vor allem wurde der Standpunkt vertreten, die gesamte Land­wirtschaft zur Beitragsleistung für die Erwerbslofenfürsorge Durch eine solche Regelung würde den besonderen Verhältnissen in heranzuziehen, eventuell zu Säßen, die niedriger find als die üblichen. der Landwirtschaft durch die niedere Beitragsleistung Rechnung ge­tragen, jeder Streit in den Betrieben über die 3weckmäßigkeit der Beitragsbefreiung des einzelnen Arbeiters würde aufhören, die Landarbeiter würden nicht den Anspruch auf Bezugsberechtigung von Unterstützung in Fällen der Arbeitslosigkeit verlieren, die Krankenkassen und die Arbeitsnachweisbehörden würden von einer Unmenge überflüssiger Verwaltungsarbeit befreit.

Der Reichsarbeitsminister sagte eine eingehende Prüfung der ihm gemachten Darlegungen zu. Der Deutsche   Landarbeiterverband erwartet, daß das Ergebnis dieser Prüfung die Umgestaltung der jetzt bestehenden Borschriften ist, die zu unmöglichen Zuständen geführt haben.

Die Bananschläger zur Abwehr entschloffen. Die Bauanichläger nahmen in der Versammlung am 16. februar Stellung zur Kündigung des Lohnabkommens durch den Schutzverband Berliner   Schloffereien. Ein mütig stehen die Bauanichläger auf dem Standpunkt, daß unter feinen 11 m ständen an einen Abbau ihrer Verdienste zu denken sei. Sollten die Unternehmer dennoch versuchen, den Wirtschafts­frieden zu stören, so sind die Bauanschläger gewillt, den ihnen aufgezwungenen Stampf mit aller Energie durchzuführen.

Die Modell- und Fabriktischler.

Die Branche der Modell- und Fabriftischler im Deutschen   Halz arbeiterverband, hielt am 16. Februar im Rosenthaler Hof ihre Versammlung ab. Die, wie alle Branchen und Bezirke der Orts­In einem Bericht der Gauleitung des Deutschen   Landarbeiterverwaltung Berlin  , an diesem Tage die Neuwahl der verbandes in München   wird gesagt: Branchenkommission vorgenommen hat.

Ohne den Arbeitern Mitteilung von der Aenderung des Kündigungsverhältnisses zu machen, wurden Befreiungsanträge mit dem Vorwand vorgelegt: Unterschreibt hier, damit Ihr von den Beiträgen zur Erwerbslosenfürsorge frei

fommt."

Besonders interessant sind die Angaben, die über den 11 mfang der Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft gemacht wurden.

Es heißt dort unter anderem:

" Bezirk des Landesarbeitsamts für Ostpreußen  , Kreis Allenstein  : Die Arbeitslosigkeit unter den Freiarbeitern ist eine fast vollfommene. Kreis Lögen: Arbeitslosigkeit besteht vorwiegend unter den Freiarbeitern. Kreis Kolberg  : Arbeitslose Landarbeiter etwa 350. Kreis Schlawe: 200 arbeitslose Landarbeiter, vorwiegend Freiarbei­ter. Kreis ledermünde: Starfe Arbeitslosigteit der Landarbeiter, besonders in der Bajewalter Gegend. Die Arbeitslosigkeit ist auch unter den Deputatarbeitern eine beträchtliche.

Bezirk Landesarbeitsamt für Schlesien  , Kreis Bres lau: Zahlen vom 31. Januar 1926: Verheiratete Landarbeiter 328, ledige Landarbeiter 99, ledige Landarbeiterinnen 75. Kreis Nimptsch: Arbeitslose Landarbeiter zirka 440.

Bezirk des Landesarbeitsamts für Berlin  : Das Landes arbeitsamt Berlin   berichtet, daß bei den Berliner   Arbeitsnách. meisen( landwirtschaftliche Abteilung) durchschnittlich 200 Land­arbeiter täglich vorstellig werden. In den Beherbergungsstationen find vor einigen Tagen zirka 650 aus der Landwirtschaft stam­mende Personen gemeldet worden.

Bezirk des Landesarbeitsamts für Brandenburg  : Das Landesarbeitsamt berichtet, daß ar 15. Februar 1926 bei den brandenburgischen Nachweisen( es fehlen 10) 1156 männliche und 480 weibliche landwirtschaftliche arbeitslose Arbeitskräfte gezählt wurden.

Bezirk des Landesarbeitsamts für Sachsen- Anhalt  : Das Landesarbeitsamt in Magdeburg   teilt mit, daß am 15. Januar 1926 arbeitslos waren: 2157 männliche Landarbeiter, 867 weibliche Landarbeiter.

Bezirk des Landesarbeitsamts für Schleswig 5c1 stein: Das Landesarbeitsamt für Schleswig- Holstein   teilt mit,

Nachdem der 1. Branchenobmann Fubel einen vortrefflichen Jahresbericht über die Tätigkeit der bisherigen Kommission gegeben hatte, fam es in der Diskussion darüber zu erregten Auseinander­fezungen. Der Kollege Meyer, wie auch die andern Redner hatten zwar an dem Bericht selbst nichts auszusetzen. Mener erflärte, die Kommission habe ihre Pflicht getan. Aber an den Gewerkschaften im allgemeinen und am ADGB.  , müsse er Kritik üben. Er verbreitete fich in langatmigen Ausführungen über alles mögliche, und wurde durch Zwischenrufe, zur Sache zu sprechen, oft unterbrochen und nach zweimaliger Verwarnung veranlaßt, seine große Rede zu beenden.

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Zur Wahl der Branchenkommiffion hatte die Moskauer   Rich­tung große Anstrengungen gemacht, um die Kollegen der Amfter. damer Richtung in der Kommission abzufägen. Sie hatte unter den 330 arbeitslojen Kollegen gehörig Stimmung gemacht und alle Kollegen ihrer Richtung zur Versammlung gebracht, fie sogar aus Spandau   geholt und dennoch war der Erfolg gleich Null. Die Branche nahm nur 3 mei Kollegender radikalen Richtung in die Kommission hinein und wählte a cht Kol­legen der Amsterdamer Richtung. Die Kommission be­stand bisher aus acht Kollegen, wovon drei der Moskauer   Richtung angehörten. Gegen die Wahl durch Handaufheben mit einfacher Stimmenmehrheit erhob sich großes Geschrei.

Zur Wahl der Generalversammlungs- Delegierten am 9. März wurden zwei Listen, Amsterdamer und Moskauer   Richtung auf­gestellt. Die Kollegen der 2 m sterdamer Richtung haben nun die Pflicht, auch bei der Wahl der Delegierten zur General versammlung auf dem Posten zu sein, indem sie noch zahl­reicher an der Wahl im Lokal von Waldt, Pflugstraße 5, teilnehmen.

Der Einheitskomitee- Schwindel.

Es ist richtig, daß diesem dort gebildeten Einheitskomitee" auch ein Mitglied der SPD  . zunächst beitrat, aber, wie die Be­richtigung angibt, den anderen Tag wieder aus fchie d. In der Berichtigung wird weiter behauptet, daß die KPD. ,, als Partei" mit der Einberufung jener Versammlung nicht das geringste zu tun" gehabt habe. Natürlich nicht! Münzenberg   ist nur so nebenbei Kommunist. In der KPD. tann ja jeder machen, was er will. Wenn die KPD.  - Leute in der Gerichtstraße ein sogenanntes Einheitskomitee bildeten, entsprechend den Anordnungen der KPD.  , so ist das eben ein Zufall. Und wenn dieses zufällige Einheitskomitee auch entsprechend den Anordnungen der KPD  . die Betriebe des Bezirks Wedding zu einer Versammlung einberuft, so ist das kein fommunistischer Schwindel, sondern eine spontane Rundgebung der Arbeiterschaft".

Reichstarif für die Techniker des Baugewerbes. Bom Bund der technischen Angestellten und Beamten wird uns geschrieben: Nach überaus langwierigen Verhandlungen, die ein wiederholtes Eingreifen des Reichsarbeitsministeriums notwendig machten, ist am 15. Februar in freier Vereinbarung die Erneue­rung des Reichstarifvertrages für die technischen Angestellten im deutschen   Baugewerbe gelungen. Damit ist das seit 1919 bestehende Reichstarifwerk in seinen Grundzügen erhalten geblieben Der neue Tarif weicht nur in wenigen Punkten von der früheren Regelung ab. So ist die 48- Stunden- Woche, bei durchgehender Arbeitszeit die 45- Stunden- Woche bei­behalten worden, ebenso der Magi malurlaub von 21 Tagen mit der Aenderung, daß nicht mehr nur nach dem Lebensalter, sondern auch nach Gruppenzugehörigteit gestaffelt wird. Bezüglich der Gehaltsregelung wurde für jede der pier Larifgruppen ein Mindestgehalt vereinbart. Ueber die Höhe der Mindestgehälter in den einzelnen Gruppen müssen nun­mehr bezirfliche Vereinbarungen getroffen werden. Es fteht zu hoffen, daß diese zu einem baldigen gedeihlichen Abschlusse geführt und so dem Gewerbe für die beginnende Bauperiode Störungen ferngehalten werden.

Beilegung des englischen Funkerstreiks. London  , 19. Februar.( T11.) Der Streit der Funker in der englischen Handelsmarine ist gestern abend nach langen und schwic rigen Verhandlungen beigelegt worden.

Sattler  , Tapezierer und Portefeuiller! Heute ist Wahltag. Jedes Mitglied des Verbandes der Sattlers  Tapezierer und Portefeuiller muß feine Pflicht fun und

für die Liste Amsterdam  :

Blume, Hoffmann, Sillig, Often, Schüttfe ftimmen. Alle kollegen und Kolleginnen müffen herangeholt werden. Die Wahl muß ein Bekenntnis fein

für die Einheit und Unabhängigkeit der Organisation.

Achtung, SPD.  - Metallarbeiter! Montag abend 7 Uhr in der Schul aula Weinmeisterftr. 16-17, Fraktionsversammlung aller SPD.  - Metall­arbeiter. Aeußerst wichtige Tagesordnung. Bollaähliges Erscheinen erwartet Der Fraktionsvorstand.

Achtung, Zimmerer! Verbandskollegen, heute, Gonnabend, morgen, Sonntag, den 21., und Montag, den 22. Februar, finden in den be kannten Verkehrslokalen Bezirksversammlungen statt. Auf der Tages­Alle Kameraden ordnung fteht: Stellungnahme zur Verbandswahl. werden ersucht, an den festgefeßten Tagen bestimmt zur Bezirksversamm Tung zu erfáeinen.

Zentralverband der Rimmerer, Rahlstelle Berlin   und Umgegend.

( Gewerkschaftliches fiehe auch 1. Beilage.) Berantwortlich für Bolitit: Ernst Reuter  : Wirtschaft: Artur Saternus: Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schilowski; Lokales und Sonstiges: Frik Rarstädt: Anzeigen: Tb. Glode: fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei Das famose Einheitskomitee der AEG. Gerichtstraße, das sich und Berlaasanftalt Baul Ginaer u. Co. Berlin SW 68 Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen und..Unterhaltung und Wiffen". unterfängt, sämtliche Betriebe des Bezirks Wedding zu einer Ver fammlung einzuladen, ohne dazu von irgend wem beauftragt worden zu sein, fchickt uns eine Berichtigung. Danach sei dieses Ein­heitskomitee in einer Versammlung der Belegschaft am 25. Januar gewählt worden. Diese Versammlung wäre gut besucht" gewesen. Tatsächlich waren von der etwa 1100 Mann starten Belegschaft ins­

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