Ernste und gefährliche Drohung erwächst den Trägern| Beit bebentlich perschlechteri hätten. Während der zweiten deutschen Geistes aus dem Mechanismus des kapitalistischen Hälfte des Januar sind Wechsel in Höhe von 3,6 Proz. des geWirtschaftssystems. Die Monopolisierung der öffentlichen famten Kreditbetrages der Reichsbank zu Protest gegangen, das Meinung in großen Zeitungstrusts, die wirtschaftliche Konzen ist genau fünfmal soviel wie im Durchschnitt der Vorkriegsjahre. tration im Verlagswesen, im Buchhandel unter dem Gesichts- Bezüglich der Distontpolitik stellte Bizepräsident Kauffmann punkt des wirtschaftlichen Gewinnes trägt die Tendenz zur fest, daß die Erleichterung der Restriktionsmaßnahmen seit Anfang Stagnation, zur geistigen Verflachung, zur geistigen Anpassung, Dezember 1925 die Lage faum gebessert habe, da zurzeit kaum nicht an die geistige Elite der Nation, sondern an den Durch zwei Drittel der Kontingente in Anspruch genommen wären; schnitt der Mittelmäßigkeit in sich. Nicht die Erziehung und die Politik der Kreditkontingentierung habe sich damit gleichsam von Bildung des Geschmacks und der Kultur der großen Massen selbst aufgehoben. Falls während der nächsten Wochen die Wirtfordern diese wirtschaftlichen Mächte von den deutschen Geistes- fchaftsfrise fich erleichtern und einem Wiederaufstieg Platz arbeitern, sondern das Herabsteigen vom hohen Kothurn des machen sollte, so sei zu hoffen, daß die Kreditansprüche der Wirtschaft deutschen Idealismus, die Herabwürdigung des Genius zur wieder größer würden. Falls das aber nicht der Fall sei, müsse eine Knechtsarbeit für den banalen Geschmack der Mittelmäßigkeit weitere Distontermäßigung eintreten, über die man und der Halbkultur. Schwerer noch als einst der Kampf großer fich erst in einigen Wochen flar werden könne. Die Ansicht deutscher Geister zur Zeit Schillers gegen die Not und den der Reichsbankleitung set, daß grundsätzlich die Zinssätze weiter Unverstand ist der Kampf freier deutscher Geister im Namen nach unten dirigiert werden müßten. des deutschen Idealismus gegen die herabziehende und versklavende Wirkung dieser Wirtschaftsmächte.
Wirtschaftsnot und geistige Not- wie einst, hemmen sie heute die Träger geistiger Kultur. Wie einst, ist ihr Kampf gegen Wirtschaftsnot und geistige Not heute wahrhafte Kulturarbeit. Wer heute in Deutschland geistige Werte schafft, der bringt seinem Volke wahrhaft Opfer, der führt einen heroischen Kampf um Freiheit und Aufstieg für das allgemeine Wohl. Der darf nicht darauf rechnen, daß Mäzene ihm helfen oder die großen geistlosen wirtschaftlichen Konzerne ihn fördern, die sich des Buch- und Zeitungswesens bemächtigt habenaus sich selbst heraus, als Verbündeter aller freiheitlichen Bestrebungen auf der Menschheit großen Linken, getrieben von innerer Begeisterung, muß er sich den Wert schaffen und seinem Volke Beispiele geben.
Die Not ist groß- um so heroischer muß der Kampf des deutschen Geistes, um so idealistischer der Aufschwung sein.
In der Höhle des Löwen.
Wenigstens des weißblauen.
Ahlemann und Wulle.
Ihre Verteidigung gegen Gruette- Lehder. Der an den Untersuchungsausschuß des Landtages gerichtete Brief Gruette Lehders hat auch in völlischen Kreisen großes Aufsehen erregt, da Gruette- Lehder zum erstenmal in fubftantiierter Form Anklagen besonders gegen den völkischen Führer Ahlemann vorgebracht hat.
Hierzu erfährt die BS.- Korrespondenz, daß die Angegriffenen nunmehr bei der Staatsanwaltschaft eine Untersuchung gegen fidh beantragen wollen. Bulle erflärt, er hat bereits am 5. Februar bei der Polizei sowie bei der Staatsanwaltschaft darum gebeten, vernommen zu werden, aber bis heute sei keine derartige Aufforderung an ihn gelangt. Ahlemann bestreitet die Ausführungen Gruette- Lehders, er, Ahlemann, habe ein Attentat auf Minifter Severing geplant. Gruette- Lehder habe in Ueckermünde einem Oberförster Müller gegenüber damit renommiert, daß ihm von. Ahlemann die Erlaubnis gegeben worden sei, Severing umzulegen". Ahlemann sei darauf hin, als ihm diese Mitteilung zu Ohren ge mehrerer Herren Gruette- Lehder zur Rede stellen wollen. Dieser sei kommen, nach Ueckermünde gefahren und habe in Gegenwart jedoch nicht mehr an Ort und Stelle gewesen, so daß Ahlemann seine der Gruette- Lehderschen Be
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Diese gerichtlichen Zeugenaussagen sind der deutschnationalen Reichstagsfraktion begreiflicherweise unbequem. Sie erläßt deshalb eine Erflärung, die weder gehauen noch gestechen ist und die um die wesentlichsten Behauptungen vorsichtig herumgeht!
Wilhelm im Spiegel.
Seine Gier nach Reichtümern".
Im Mühlhäuser Boltsblatt", unserem Parteiorgan in Mühlhaufen in Thüringen , lesen wir folgende erbauliche Geschichte von Wilhelm dem Doornigen:
Er
Das Mühlhäuser Stadtarchiv hat in dieser Woche die hohe Ehre gehabt, ein Blatt mit höchsteigenhändiger Widmung Wilhelms von Docrn zugewendet zu erhalten. Zur Erflärung mag eingeschaltet sein, daß ein mit Familienstudien beschäftigter, offenbar noch sehr faisertreuer Besucher des Archivs es von seinem Standpunkt als eine schmerzliche Lücke empfand, daß neben den zahlreichen Blättern mit Namenszügen der Kaiser des Mittelalters nicht auch ein Blatt mit den Schriftzügen feines vielgeliebten letzten Kaisers im Archiv vorhanden war. wandte sich mit einer entsprechenden Bitte an Wilhelm den Letzten nach Doorn, und siehe da, schon nach kurzer Zeit war der brave Monarchist so glücklich, dem Archiv ein Blatt mit einer eigens für die Stadt Mühlhausen beſtimmten Widmung Wilhelms überweisen zu können. Aber nicht so sehr auf diese Affäre als auf die von dem Ausgeriffenen dabei geleistete unverschämte Anrempelung der Demokratie fonumt es hier an. Diese neueste Errungenschaft unseres Archivs sieht folgendermaßen aus:
( Wappen.)
Die Demokratie zeichnet sich durch unerfäftliche Gier nach Reichtümern und materiellen Dingen aus unter Bernachlässigung Plato. alles Uebrigen um des Geldes willen. 23ilhelm I. R.
Dcorn, 17. 1. 1926.
Der Narr in Doorn glaubt wieder einmal besonders geistreich gewesen zu sein, als er den Plato abschrieb. Aber er sah sich nur Reichtümern und materiellen Dingen" zeigt sich ge selbst im Spiegel. Denn die unerfättliche Gier nach rade in diesen Tagen bei Wilhelm und seinen Genossen so deutlich,
München , 23. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Der Vorfizende der Demokratischen Partei Abg. Koch sprach am Montag abend in München über das Problem: Das Reich und die Länder. Seine Rede mar gewissermaßen als Antwort auf die hauptungen nur seinen Parteifreunden habe abgeben fönnen. daß die Ungezogenheit auf der Karte sie nur noch unterstreicht. Aber von der Bayerischen Volkspartei bei der letzten Regierungstrije Ahlemann erzählt weiter, daß er von der Polizei vor einiger mit Recht fragte unser Barteiblatt: Wir fragen die Stadtverwaltung
mokratie zu betrachten. Koch führte u. a. aus: Niemand wird die Notwendigkeit einer gefunden Gliederung des Deutschen Reichs verkennen. Jeder Großstaat bedarf nicht nur der Einheit, sondern auch der Gliederung, um lebensfähig zu sein. Unitarismus und Dezentralisation gehören zusammen. Aber niemand wird behaupten, daß durch die Kriege, Raubzüge, erschlichene Beleh nungen, Heiraten, Erbverträge, Käufe und Tausch verträge eine gesunde Gliederung herausgekommen wäre. Die leimarer Berfassung habe dem auf sich selbst gestellten Wolfe in schwerem Zusammenbruch die Einheit erhalten. Sie wäre unter der Herrschaft der Fürsten und ihrem Anlehnungsbedürfnis an den Sieger längst verlorengegangen. Koch schloß: Bir brauchen heute in Deutschland keine Fürsten mehr, die einen ewigen Bund miteinander schließen, wir brauchen teine Bureaufraten dazu, daß sie Noten wie zwischen fremden Völkern untereinander wechseln, sondern wir sind Fleisch pon einem Fleisch und Blut von einem Blut. Wir sind ein Bolt, eine
Nation, ein Staat.
Weitere Senkung der Zinssäke? Bizepräsident Kauffmann über die Kreditpolitik der Reichsbank.
Auf der ersten Tagung des Verbandes der deutschen Landmaschinenindustrie machte Reichsbankvizepräsident Kauffmann einige interessante Angaben über die Kreditpolitit der Reichsbanf. Er stellte u. a. fest, daß der Wechseleingang und die Qualität der zum Ankauf verfüglichen Wechsel sich in legter
Alltagstragödie.
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Die Zeitungen brachten eine kurze Notiz aus einem benach barten kleinen Ort: Ein Mädchen ist ins Wasser gegangen. Man hat wenige Tage zuvor eine Kinderleiche gefunden. Ob das Kind gelebt hatte, wußte man nicht. Es war möglich, daß es tot geboren war. Aber man wußte in einem kleinen Drt bleibt so etwas nicht verborgen man wußte, wer die Mutter sein fonnte. Man wollte sie der Sicherheit wegen verhaften, Untersuchungshaft, da ging fie ins Waffer. Vielleicht war sie unschuldig und scheute nur die Deffentlichkeit und die Schande. Vielleicht war sie Schuldig. Die Frage wird faum noch zu entscheiden sein. Aber die Zeitungsnotiz nannte den Namen in seinen Anfangsbuchstaben, und da fiel es mir ein: ich habe dies Mädchen gekannt. Ich sehe sie heut noch vor mir.
zu
Ich bin in dem kleinen Ort gewesen zur Sommerzeit. Ich hatte ein bescheidenes Stübchen in einem einfachen Hause. Eine Witwe hatte es mir vermietet. Sie hatte eine einzige Tochter, die eben die Kinderschuhe austrat, ein blond haariges, frohfinniges, ftrahlendes Geschöpfchen. Der Bater war tot. Er war an der Bahn gewesen, die Witwe bezog eine kleine Bension. Außerdem machte sie Heimarbeit. Sie ftridte für eine Pfennigentlohnung. Aber die beiden, Mutter und Tochter, kamen durch, und es war entschieden, wenn die Tochter konfirmiert war, dann würde sie in Stellung gehen Kindern. Sie liebte Kinder. Die gesamten Rinder der Straße, und die Straße hatte viele Kinder, wie alle Straßen, in denen arme Leute wohnen, die gesamten Kinder liefen ihr nach wie kleine Hünddjen, sobald sie fich blicken ließ. Dann machte sie zuerst das kleine Mütterchen, fie strich unordentliches Haar glatt und flocht aufgegangene 3öpfchen neu. Sie wischte Rognäschen ab, fie trocknete Tränen, die über irgendein kindliches Mißgeschick flossen. Aber nach her, wenn sie alle diese notwendigen und nüßlichen Verrichtungen ausgeführt hatte, nachher wurde sie Kind mit Kindern. Sie jagte mit ihnen die Straße entlang, fie route Murmellügelchen in ein Loch, sie wußte sich so zu verstecken, daß die andern in atemloser Spannung fuchten, ohne sie zu finden. Und dann tanzten fie Ringelreihen. Anna so hieß die Kleine, tanzte gern. Es war ihre eine große Leidenschaft, und vielleicht ist diese Leidenschaft an ihrem Unglüd schuld gewesen. Denn sie ist sonntäglich zum Tanzen gegangen, als sie dann eine Stellung als Kinder- und Hausmädchen bei einem jüngeren Ehepaar inne hatte. Es ist das wohl die einzige Jugendlist gewesen, die das Leben ihr gönnte.
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Man weiß nicht, wer der Vater des Kindes war, sie hat es niemand gesagt, nicht der Mutter, nicht der Dienstherrin, als sie die Stelle wegen ihrer Schwangerschaft verlassen mußte. Manche sagen, der Bater sei ein junger Mann gewesen, mit dem fie„ ging". Beim Tanzen am Sonntag hatte sie ihn fennen gelernt. Sie war damals eben 16 Jahre alt geworden. Als sie das Kind geboren hatte, war
eit aufgefordert worden sei, zu einer Bernehmung zu staatsanwalt Seethe geschrieben, daß er sich der Staatsanwaltschaft kommen. Er habe das abgelehnt. Dagegen habe er dem Obergeantwortet, Ahlemann müsse zunächst der Aufforderung der Polizei zu stellen bereit sei. Oberstaatsanwalt Seethe habe darauf hin Folge leiften, brauche jedoch nicht auszusagen. Ob die Staatsanwaltschaft überhaupt eine Bernehmung Ahlemanns beabsichtige, fei noch sehr fraglich! Ahlemann bestreitet auch ferner, den erordnet zu haben. mordeten Dammers näher gekannt oder seine Beseitigung ange
Peinliche Feststellungen.
Das Fragespiel in der Mampe- Fraktion.
wird, daß jene dreiste Anrempelung der demokratischen Idee, auf der Kommune, Staat einverleibt wird? Es sollte selbstverständlich sein, daß jener Erguz und Reich aufgebaut sind, dem städtischen Archiv als bleibende Perle. dem Spender höflichst dankend wieder zurückgegeben wird.
Ein Reichsgesetz für die nationalen Minderheiten. Im Reichs regierung ersucht, dem Reichstage mit möglichster Beschleunigung ange- tage ist ein Antrag Erkelenz ( Dem) eingegangen, der die Reiche ein Gesez( Rahmengefeg) borzulegen, wodurch den nationalen Minderheiten innerhalb des Deutschen Reiches ein selbständiges Kulturleben gewährleistet wird.
In einem Prozeß in Neubrandenburg , angestrengt von Gräfe Goldebee gegen einen deutschnationalen Unterhäuptling, musde vor tagsfraktion vor der Abstimmung über die Dawes Ge furzem die Stimmung erörtert, die in der deutschnationalen Reichssetze vorherrschte. Dabei sagte ein völkischer Zeuge aus, ein befanntes Mitglied der Mampe- Fraftion habe ihm unmittelbar nach der Abstimmung im Reichstag erzählt, daß Schlange Schönin gen, der in Pommern große Rundgebungen veranstaltete, ihm gegenüber die Aeußerung tat:
Wie heilfroh bin ich, daß ich mir das Nein leisten kann!" Weiter wurde durch den gleichen Zeugen vor Gericht ausgefagt, daß dem Fraktionsvorsigenden Hergt ausdrücklich die Erlaubnis erteilt wurde, mit Rein" zu stimmen, weil das nach außen einen befferen Eindruck mache!
fic noch foum 17 Jahre alt. Ja, der junge Mann hatte dann den Ort verlassen, man mußte nicht, wo er geblieben war. Vielleicht wußte es Anna, vielleicht auch nicht. Wenn der nicht der Bater war, so sagten die Leute, dann mochte es vielleicht der Bruder der Dienst herrin sein, der bei ihr im Hause lebte. Der war hinter hübschen Mädchen her, sagte man, und nachdem Annas Freund, mit dem sie gegangen" war. nicht mehr am Orte war, wollten Leute sie mit dem andern gesehen haben. Jedenfalls, der Bater ging ganz frei aus bei der Sache, ihn fonnte man nicht feststellen. Und so ist die gute schöne frohe Anna ins Wasser gegangen und hat ihre arme alte Mutter allein gelassen.„ Ach Gott," werden die sagen, die dies lejen, das ist eben die bekannte Alltagsgeschichte, die man von Faust's Gretchen her zur Genüge fennt!" Ganz recht, eine Alltagsgeschichte, aber eben darum, weil sie sich alle Tage ab spielt, welch ungeheure Antlage gegen uns alle, gegen die Gesellschaft, die immer noch nicht dafür sorgt, daß jede Mutterschaft heilig ist, daß jede Mutter in Freuden ihr Kind erwarten tann als die Krönung des Frauenlebens. Ja, meine Herrschaften, daß Tragödien zum Alltäglichen werden, das ist das Furchtbarste von allem. Kleine liebe Anna, wenn ich wiederkomme in den Ort, an dem du heimisch warst, bann werbe ich die schönsten Frühlingsblumen auf dein Grab tragen, auch wenn man dich vielleicht nach alter Eitte an der Friedhofsmauer eingescharrt haben sollte, an der man immer die Selbstmörder zu begraben pflegte.
minifterium. Die Mitteilung eines Berliner Blattes, wonach der Keine Personalveränderung im Preußischen WohlfahrtsStaatsfefretär im Preußischen Wohlfahrtsministerium Scheiot fich mit Rüdtritte gedanten trage, ist, wie dem Amtlichen der Luft gegriffen. Preußischen Pressedienst mitgeteilt wird, vollständig aus Staatsjefretär Scheidt, der wegen einer leichten Erkrankung einige Zeit das Bett hüten mußte, bat nach Wiederherstellung seiner Gesundheit inzwischen die Dienfi Alle an seine geschäfte wieder in vollem Umfange übernommen. Nachfolge gefnüpften Kombinationen sind damit hinfällig.
Beseitigung der Lurussfeuer. Das Steuerprogramm des Reichsfinanzministers Dr. Reinhold fab u. a. auch die völlige Be des Ministers machten sich innerhalb der Regierung starke Witer seitigung der sogenannten Luguêsteuer bor . Gegen diese Maßnahme stände und Bedenlen geltend. Wie es heißt, sind diefe Widerstände nun überwunden, sodaß in fürzester Zeit mit der völligen Beseitigung der Lugussteuer zu rechnen ist.
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,, Die Wüste am Meer." Sand, Sand, Sand das ist der erste Einbrud, den wir von der Kurischen Nehrung in diesem Film in der Urania empfangen. Sand in tompaften Maffen, in expressionistisch ausgefressenen Dünen, Klippen, Sand als feiner pulverförmiger Staub, der vom Wind getrieben dahinriefelt und alles einhüllt und mit dem Tode bedroht, wenn nicht Schuhpflanzen und Bannwälder seine Ausbreitung hemmen. Aber die 100 Kilonoch mehr Wunder( wenn dieses erste noch nicht genug wäre). Hier meter lange Nehrung, die sich von Kranz bis Memel erstreckt, bietet liegt die Bogelwarte Rossitten , in der ganzen Welt berühmt durch die Bogelberingung, hier ist ein wahres Bogelparadies der durchziehenden Wandervögel und der einheimischen, dort nistenden Vögel. In ganzen Schwärmen, wie weiße Wolken, bevölkern fällt ein Zug Krühen ein, gelodt von ihren angepflodten Möven die Küsten. Wir besuchen sie an ihren Nistpläzen. Dann Artgenossen, wird gefangen und durch einen Biß in den Schädel getötet. Einige Methoden und Ergebnisse der Vogelbeob achtung werden gezeigt. Erstaunlich ist das weite Buggebiet des Storches bis zur Südspike Afrikas . Einen breiten Rahmen nimmt die Vorführung der Abrichtung der Jagdfalten und ihrer Jaadausübung ein. Dazwischen Bilder von Land und Leuten: Fischfang und Volksszenen. Zum Schluß eine Ueberraschung: das feltjame Elchwild erscheint im Film und läßt die Gedanken sich ver
fenten in längst versunkene Borzeit.
I.
Neuordnung in Sanssouci. 3um Sommer soll in Schloß Sansfouci eine Neuerung eingeführt werden, die auch äußerlich die von der preußischen Krongutverwaltung dort durchgeführten Arbeiten zum Abschluß bringt. Das Innere wird wie ein Museum zugäng lich gemacht werden, ähnlich wie das in München mit dem Residenz1. April ab das Schloß besichtigen, ohne auf die Führung durch Museum und anderwärts schon geschehen ist. Man fann also vom einen Schloßbeamten angewiesen zu sein; man fann sich mit Ruhe in die architektonischen und stimmungshaften Reize des einzigartigen Bauwerks, in den Genuß seiner vielen einzelnen Kunstwerfe vertiefen, ohne weitergescheucht zu werden, weil die Karawane der Führung schnellere Befichtigung erfordert.
In der Kunffausstellung Wedding( Warenbaus Stein, Chauffeeftr. 71) [ bricht am Donnerstag, abends 5 Uhr, Dr. Adolf Behne über das Thema Arbeiter und Kunst". Der Eintritt ist frei.
Die Linten Leute geben ihren ersten Abend am Donnerstag, 8 Uhr, in der Gegeffion, Aurfürstendamm 232. Es lefen: Ernst Blais, Kurt Hiller , Richard Huelsen bed, Martin Raschte, Erich Weinert .
find wundersam. Ins Intime Theater, in dem bisher französische Das Infime Theater als moralische Anstalt. Der Bühnen Wege und deutsche Zweideutigkeiten und dann Herrnfeldiaden das Pro gramm bildeten, ist mit einer neuen Direktion auch ein neuer Geist eingezogen. Ernst Bittlinger, im Hauptberuf Pfarrer in Berlin , im Nebenberuf dramatischer Dichter und Lebensphilosoph , Mensch auf. Es ist ein gutgemeintes Stück, diese drei ersten führt an dieser Stelle sein Drama„ Ein undankbarer Ausfahrten des Karl Bornhagen", wie der Autor sein dramatisches Erzeugnis nennt, und es werden viele Probleme hin und her ge wälzt, die vom Herrn Pfarrer für zeitbewegend gehalten werden, uns aber ziemlich gleichgültig lassen. Der Schüler und spätere Student Karl Bernhagen ist auf seinen ersten Schritten ins Leben furchtbar vielen Anfechtungen ausgesetzt. Da ihm von dem Pfarrer Bittlinger ein sehr moralfester Odem eingeblasen ist, besteht er die Prüfungen des Satans glänzend. Es wird zwar nicht ganz flar, was für eine Tendenz das Stück verfolgt, ob für oder gegen den blinden Gottesglauben, ob für religiöse Ethit oder liberale Weltanschauung. Die Gemeinde des Pfarrers aber verstand alles, war sehr erbaut und rief schon nach dem ersten Teil ihren Seelenhirten auf die Rampe, der sich glücklich verneigte. Die Borstellung unter der Regie von Rolf Wald stand auf der Höhe einer durchschnitt- in lichen Liebhaberaufführung. Nur Wolfgang Bilzer, den man für die Hauptrolle gewonnen hatte, wurde Berliner Ansprüchen gerecht. Entzückend war sein halb schüchternes und halb draufgänge risches frisches Knabentum in der Szene des ersten Liebeserlebnisses. Dgr.
Prof. Hans Modowsky, Stuftos an der National- Galerie, hält auf Einladung der Vollsbühne am Sonnabend, 8 Uhr, im Hörsaal des Kunstge werbemuseums, Bring Albrechtstr. 7a, einen Lichtbildet bortrag über das Thema„ Berlin zur Kurfürstenzeit". Karten zu M. 0.70 in den Berlaufsstellen und an der Abendkasse.
Die Große Internationale Kunffausstellung, die früher alle vier Jahre München stattfand, soll zum ersten Male wieder 1926 veranstaltet werden. Die Berte ausländischer Künstler sollen dabei allerdings nur in beschränkter Babl zugelassen werden. Die bayerische Regierung hält die Wiedereinfüurung dieser Ausstellung im Intereffe der Münchener Künſtlerschaft für dringens geboten. In Berbindung mit diefer internationalen Runstschaut ist eine Ausstellung für Baukunft geplant, die der bayerischen Architektenschaft Gelegenheit geben soll, ihr Schaffen zu zeigen.