Einzelbild herunterladen
 

Beseitigung von drei Viertel aller Steuereinnahmen. Daß fie als Erfaz dafür eine Verschärfung der Einkommen, Ber­mögens und Erbschaftssteuer vorschlagen, ist im Prinzip rich­tig, zeugt in diesem Fall aber nur von ihrer Unfähigkeit, zu rechnen. Selbst wenn man nämlich, was aus anderen Gründen völlig unmöglich ist, den ganz maßlosen kommuni­ stischen Vorschlägen bei den Besißsteuern folgen wollte, so würde dennoch ein so großes Defizit verbleiben, daß nur noch der Rückgriff auf die Notenpresse, also die Inflation, übrig bliebe. Eine bürgerliche Mehrheit würde natürlich vorher den Versuch unternehmen, die sozialen Ausgaben erheblich herab­zusehen. Daher sind die Anträge der Kommunisten dem Besig völlig ungefährlich. Sie sind aber ein Schlag gegen jene not­leidenden Schichten unseres Boltes, die auf eine öffentliche Fürsorge zwingend angewiesen sind. Diese ist eben nur mög­lich, wenn das Geld dafür vorhanden ist. Auch hier erweist fich also die kommunistische Demagogie als ein Feind der Inter­essen der Arbeiterklasse.

Die Sozialdemokratie wird sich durch diese Ein heitsfront der Demagogen in feiner Weise beein­fluffen laffen. Ihr Ziel ist die Ueberwindung der Wirtschafts­krise und die Milderung der Not ihrer Opfer. Von diesen Gesichtspunkten aus wird sie zu den neuen Steuerplänen Stellung nehmen.

0

Täglicher Schwindel.

Kommunistische Lügenfabrikation.

Die von der Roten Fahne" veröffentlichte Notiz Erfurter SPD . Arbeiter gegen Landsberg ft von A bis 3 Schwindel. Die vom Erfurter Roten Echo" veröffentlichte Buschrift ist, wie einwandfrei feststeht, tommunistische

Redaktionsarbeit.

Diese Methoden, die hier an einem Beispiel festgenagelt wer­den, sind im übrigen bei der Roten Fahne" alltäglich. Ohne Lügen und Verleumdungen gegen die Sozialdemokratie hätte sie ja auch keine Daseinsberechtigung.

Ahlemann, Schultz und Cie.

Erklärungen aber feine Klärung.

Im Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtags hat, wie schon mitgeteilt, der kommunistische Abg. Obuch ein Rundschreiben des Zentralverbandes Deutscher Landarbeiter angeführt, in dem es heißt, daß der Fememörder Schulz im Reichsministerium des Innern und im Polizeipräsidium aus- und eingegangen sei, wonach also nichts gegen ihn vorliegen könnte. Dazu erklärt nun die zuständige amtliche Stelle:

Der ehemalige Oberleutnant Schuh ist vor seiner Verhaf tung lediglich zu einer Bernehmung auf die politische Abteilung des Polizeipräsidiums geladen worden, hat aber sonst die politische Polizei nicht besucht und es hat auch feinerlei fonstige Ber­bindung zwischen Schultz und dem Polizeipräsidium bestanden. Bahrscheinlich handelt es sich bei der vom Abg. Obuch zitierten An­gabe um eine Renommage des Schulz gegenüber den deutschnationalen Abgeordneten Behrens und Meyer.

Eine Erklärung des Reichsministeriums des Innern, ob Schulb auch mit dieser Behörde keinerlei Beziehungen gehabt hat, steht

noch aus.

Auf Grund der Beschuldigungen, die der Fememörder Grütte Lehder in der Schwurgerichtsverhandlung erhoben hat, war sofort ein polizeiliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Auch die Staatsanwaltschaft wor in Ermittlungen eingetreten". Die weiteren Ermittlungen wurden dann von Staatsanwaltschaft und Polizei gemeinsam geführt, bis die Staatsanwaltschaft die weitere Aufklärung der politischen Polizei allein überlassen hat. Das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Oberstleutnant Ahlemann ist anhängig; das Ermittlungsverfahren gegen die Abgg. Wulle und Rube muß bis zur Aufhebung ihrer 3; mmunität ruhen. Auch das Ersuchen Wulles, ihn zu ver­nehmen, fonnte nicht erfüllt werden, da ein Verzicht auf die Immu­nität auch nur mit Zustimmung des Parlaments möglich ist und

Verdun .

Bon Hans Bauer.

Wir standen, ausgerichtet, in Reih und Glied, bas Gewehr fiber der Schulter, den Tornister auf den Rücken, auf dem Schul­hof der fächsischen Kleinstadt. Heut zum letztenmal. Der Major trat vor uns hin und hielt eine Ansprache.. Biel Intereffe brachten wir ihr nicht entgegen. Aber, als er sagte: Ihr fönnt stolz fein. Shr kommt an eine Stelle, auf die die Augen der ganzen Welt schauen, da wor" Bewegung" in unseren Reihen zu registrieren. Nun also war es heraus: Nach Verdun ging unser Transport. Es läßt fich nicht sagen, daß der von dem Major verlangte Stolz unsere

eine bloße Anhörung des Beschuldigten zu Mißdeutungen hätte| gesehen, während für die neue Lehrerbildungsanstalt noch nicht ganz Anlaß geben können.

Ahlemann war bereits auf den 9. Februar dieses Jahres zur polizeilichen Bernehmung vor die Abteilung Ia geladen, lehnte aber das Erdeinen mit der Begründung ab, er fönne vor der Bolizet nicht aussagen, da solche Aussagen mehrfach in ten denziöser Weise von der Linkspresse ausgenutzt worden seien, er wolle nur vor den Untersuchungsrichtern sich äußern. Am 23. Februar ist Ahlemann abermals unter Androhung der zwangsweisen Vorführung zur polizeilichen Vernehmung auf den 26. dieses Monats geladen worden.

Völkischer Krawall.

Reventlow und Graefe niedergeschrieen. München , 25. Februar. ( Tul.) Der aus der Spaltung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei hervorgegangene Nationalsozialistische Wolfsbund hatte gestern abend eine Boltsversammlung in das Hofbräuhaus einberufen, in der die Reichstagsabgeordneten Graf Reventlow und von Graefe sprechen sollten. Adolf Hitler hatte vorgestern in einem Aufruf seine Anhänger zum Besuch der Versammlung aufgefordert und an gekündigt, daß die nationalsozialistischen Führer als Diskussi­onsredner auftreten würden. Tatsächlich waren auch Eifer, Streicher und Hitler erschienen. Bereits vor Beginn der Ber. fammlung fam es zu Auseinandersetzungen zwischen National­sozialisten und Mitgliedern des Nationalsozialistischen Boltsbundes, die in wüste Raufereien ausarteten. Als der Einberufer Abg. Frühauf, die Bersammlung eröffnete, erhob sich minuten­langer Lärm. Der erste Redner, Graf Reventlow, wurde mit stürmischem Geschrei empfangen, so daß es ihm unmöglich war, bas Wort zu ergreifen. Die Nationalsozialisten fangen das Hitlerlied und ließen Hitler hochleben. Hitler danfte feinen Anhängern für bie ihm bereitete Dvation. Als der Lärm nicht nachließ, und eine geordnete Weiterführung der Bersammlung nicht möglich schien, räumte die Polizei mit Gummifnüppeln

den Saal.

München , 25. Februar. ( WTB.) Wie der Polizeibericht meldet, fam es nach der Sprengung der gestrigen Bersammlung des Nationalsozialistischen Bolfsbundes München durch die National fozialisten, die sich nach der Räumung des Versammlungslotals durch die Polizei zu einem großen Teil in ein Restaurant begeben hatten zu einer Schlägerei, in der ein Mitglied des Bundes Cberland blutig geschlagen wurde.

Mecklenburgisches Schulidyll. Deatschnationale Feinde der Volksbildung. Aus Rost od wird uns geschrieben:

Mecklenburg hatte vor der Revolution den traurigen Ruhm, in fultureller Hinsicht ein Deutsch - Sibirien " zu sein. Heute ist die medlenburgische Landbund Regierung bestrebt, diesen Ruf für das Land wieder zu erwerben. Das zeigt auch ein Einblick in den Haushaltsplan des Unterrichtsministeriums für das fommende Etats­jahr 1926-27.

der Gesamtausgaben des Staates, während man im Freistaat Sachfen Auf die Boltsschulen entfallen in Medienburg 18,5 Pro3. 23 Broz. dafür rechnet. Für die höheren Schulen dagegen will der mecklenburgische Unterrichtsminister nahezu den doppel­ten Brozent saß der in Sachsen dafür verausgabten Gelder auf menden . Von den bisher für unentgeltliche Lernmittel der Arbeiterkinder angefeßten Geldern macht die jetzige Rechtsregie­rung einen fräftigen Abst rich, indem sie diefe um 36 Pro3. her absetzt. Damit die einzige Aufbauschule des Landes mög lichst wenig von Kindern minderbemittelter Eltern besucht wird, wurde auch hier die Anzahl der Freistellen herabgesetzt( von 30 auf 20 Broz.).

Eine einzige höhere Schule darf nahezu das Doppelte an Mitteln für Schreibhilfe und Bureauarbeit aufwenden wie ein Schul rat, der die fachliche Aufsicht über die Bolksschulen hat und außer dem noch mit Verwaltungsarbeiten beschäftigt wird. Weiter ist für die höheren Schulen ein Zuschuß von je 35 000 bis 183 000 m. vor.

Dieser Angriff mar in Anlage und Ausführung verfehlt und daher von vornherein zum Scheitern verurteilt. Der General von Falten hann hat sich halt geirrt gehabt. Die Hefatomben dürfte das nach träglich sehr interessieren.

Die Tage von Berdun, die Tage, da vor den feuerspeienden Banzerbauten und maschinengewehrbestückten Betonnestern des Gasteins der französischen Front Deutschlands befte Jugend in die Massengräber fant, die Tage, da ein französisches Bataillon, das fich eben zum Sturm vorbereitete, von einer deutschen Gasmolte überrascht und, wie es stand und ging, bis auf den letzten Reft rernichtet wurde, die Tage von Berdun jähren sich zum zehnten Male.

Deutschland , soweit es nicht von der Bayerischen Volkspartei Bruft geschwellt hätte, aber Ergriffenheit zog in unser Herz. Berdun oder von den Geschäftspatrioten der Leipziger Messe regiert wird, nat unendlich vielmehr als der Name eines Kriegsschauplatzes. Es schickt sich an, feinen Bolfstrauertag zu begehen. Bol'strauertag? war die Konzentration des Krieges, der Eckstein moderner Welt. Nein, Welttrauertag. Berdun gehört feinem einzelnen Bolt. Es ist Welt- chickt geschichte, der Inbegriff des deutsch - französischen Gegensages, die das Bolgatha der Entfühnung vom nationalistischen Irrfinn. Es ist Inappste Formel für einen hunderttausendfältigen Todesseufzer. der Blutschwur auf das neue Baterland Europa . Wenige Tage später verließen wir in Piennes den Zug. Biennes: das war eines der großen Reservoire, aus denen die Front sich immer wieder mit Menschen vollpumpte, der Bottich, cus dem die Lücken gefüllt wurden, die das Granatfeuer geriffen batte. Ich werde nie die beispiellose Melancholie vergessen, die über unserm Ankunftstage in Biennes lagerte. Der Feldwebel, dem wir unterstellt wurden, war ein roher Grobian, der uns mit Schnauz­morten empfing. Unsere Quartiere waren table, falte, fensterlose Zimmer. Am Abend wurde ein Tagesbefehl verlesen: Der Leutnant soundso von der soundsopielten Kompagnie des soundsovielten Regi­ments hat sich geweigert, an dem Sturmangriff auf die Panzerfeste Baur teilzunehmen. Er ist friegsrechtlich zum Tode verurteilt und heute morgen erschossen worden. Sogar die Natur war mißgeftimmt. Am Himmel jagten schmutzig- graue Wolfen, die von Zeit zu Zeit über diese troftlos- öde, reizlose Kasernenhoflandschaft Regenhuschen ausschütteten. Von Verdun her aber, dem franken Schoß, der fort zeugend immer tote Soldaten gebar", gellte der paufenlose Schrei des Trommelfeuers. Hin und wieder scharten wir uns um einen, der von vorn fam, um auf Urlaub oder in ein Heimatslazarett zu fahren. Diefe Leute erzählten nur wenig. Aber sie fahen uns mit dem traurig- lächelnden Gesicht des Bissenden an. Sie waren durch alle Qualen der Hölle gegangen und verzichteten darauf, die Un­faßbarkeit ihrer Erlebnisse, die Größe ihrer Erschütterungen in arm- jährigen Durchschnitt. Am wärmsten ist es in der flimatisch über­felige, nichtsfagende Worte zu faffen. Ein paar farge Namen warfen sie hin: Douomont, Höhe 304, Thiaumont, Toter Mann... Sie hatten einen schrecklichen Klang, diese Namen. Sie waren Todes fallen. Ste starrten von dem Blut der Ermordeten.

Die unnennbare Summe von unvergeßlichem Herzeleid, die Verdun über Millionen von Männern diesseits und jenseits der Grenzen brachte, wird heute vow Militärsachverständigen auf eine ebenso einfache wie nüchterne Formel gebracht. Diese lautet etwa:

Borfrühlingswärme. Obwohl die vorwiegend trübe und regne­rische Witterung nicht eigentlich frühlingshaft anmutet, erinnern die für die Jahreszeit sehr hohen Temperaturen weit eher an den Früh ling als an den Winter, in dem wir uns falendarisch noch befinden. Ueberhaupt ist, von wenigen Tagen am Schluß der ersten Monats dekade abgesehen, der ganze Februar in Mitteleuropa viel zu warm stehenden letzten Monatstage einen beträchtlichen Wärmeüberschuß gewefen, und es steht so gut wie fest, daß auch die noch bevor bringen werden, da auf Grund der herrschenden Wetterlage an einen stehenden letzten Monatstage einen beträchtlichen Wärmeüberschuß nennenswerten Kälteeinbruch einstweilen nicht zu denken ist. Schon der Monat Januar war in den meisten Gegenden etwas zu marm gewesen. Und da der Dezember nur um ein geringes fälter war, als er nach langjährigem Durchschnitt fein soll, so läßt sich schon jetzt feststellen, daß auch der Winter 1925/26, vornehmlich durch den sehr milden Februar, zu den milden Wintern zu rechnen ist, wennt auch fein Wärmeüberschuß bei weitem nicht so groß ist wie der des lei Betterpropheten, die uns schon im vorigen Sommer und bis vorigen, abnorm warmen Winters. Jedenfalls haben die mancher gründlich daneben gehauen. Die zurzeit herrschenden Temperaturen in den Herbst hinein einen sehr strengen Winter prophezeit hatten, entsprechen im Mittel den Werten, die erst zwei Monate später normal sind, und liegen vielfach um 7 bis 8 Grab über dem lang­haupt besonders begünstigten oberrheinischen Tiefebene, wo seit Wochen faft täglich etwa 13 Grad Wärme erreicht werden. Aber auch in anderen Teilen Nord- und Süddeutschlands find wiederholt

10 Grad Celsius überschritten worden. Da der Zustrom warmer nochmaligen Kälteeinbruchs vorderhand gering, und alle 2in Aequatorialluft auch weiterhin anhalten wird, so ist die Gefahr eines zeichen deuten darauf hin, daß dem ungewöhnlich milden Nach winter, der in Wahrheit schon den Charakter des Borfrühlings trägt, auch ein zeitiger und warmer Bollfrühling folgen wird.

34 000 M. eingestellt werden. Ja, für den sanft entschlafenen Lan­desschulrat hat die Regierung fogar ganze dreihundert Mart angefordert. Es ist aber fraglich, ob selbst diese geringe Summe nicht noch eingespart wird, da im verflossenen Rechnungs­jahre die Regierung die Mitwirkung des durch Landesgesetz geschaf­fenen Landesschulbeirats nicht wünschte und diesen überhaupt midt zusammenberief. Auch für die Volkshochschule hat die Land­bundregierung nicht viel übrig, fie will für diesen Zwed nur 3500 m. bewilligen; für die gesamten Boltsbüchereien 8500 M., dagegen für die Universitätsbibliothet 30 000 mt.!

Man sieht, die mecklenburgischen Junter und die von ihnen ab­hängige Regierung halten fest an ihrem alten Wahlspruche: Beten und Arbeiten ist für die Kinder des Volkes die einzig nüßliche Be­schäftigung!

Stahlhelm in Köln .

Köln , 25. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Am Mittwochabend gab der Stahlhelm in Köln feine erste Gaſtrolle. Troz stärkster Propaganda war die Versammlung aber faum von 200 Berfonen besucht, die sich dazu noch in der Hauptsache aus Neu gierigen Mitgliedern des Reichsbanners und des Roten Front­fämpferbundes zusammensetzten. Redner war der Magdeburger Stahlhelmführer Seldt, der mit Rücksicht auf seine Zuhörer sich in seinem Bortrage sehr vorsichtig ausdrückte. Der Stahlhelm wolle die Arbeiter und Bauern, ohne die es teine deutsche Zukunft gebe, gewinnen, gleichriel ob sie links oder rechts stünden. Der Stahlhelm, der die Frontfoldaten auf der Basis der nationalen 3dee zusammenbringen wolle, fei auch nicht gegen die Form der heutigen Berfaffung. Bu einer Aussprache über den Vortrag ließen es die Stahlhelmführer nicht tommen. Zum Schluß der Ber fammlung fam es vor dem Lokal zu leichten Blänfeleien zwischen republikanischen Bersammlungsteilnehmern und Anhängern der Rechtsparteien.

Verhafteter Reichstagsabgeordneter.

Hamburg , 24. Februar.( TU.) Wie die Telegraphen- Union erfährt, ist der tommunistische Reichstags- und Bürgerschafts­abgeordnete Urbahns bei dem Versuch, unter Benugung eines falschen Passes die Ostgrenze zu überschreiten, in Endtkuhnen der= haftet worden. Es ist anzunehmen, daß es sich hier nur um eine Dorübergehende Festnahme beim Versuch der Grenzüber­schreitung handelt. Eine Berhaftung ist bekanntlich ohne Be­schluß des Reichstags nicht möglich, der im Falle Uhrbahns sogar ausdrücklich seinerzeit die Freilassung beschlossen hat..

nossen Scheidemann , zwischen Hugenberg und dem Oberst Nicolai Nicolai und Hugenberg. Gegenüber der Behauptung des Ge­bestehe eine enge Verbindung, versichert der Berliner Lokal­anzeiger", daß zwischen ihm, dem Lokalanzeiger", und dem. Oberſt eine solche Verbindung nicht bestehe. Wir können diese anonyme Erklärung des Lofalanzeigers" nicht für voll nehmen. Wenn je­mand in dieser Angelegenheit etwas zu erflären hat, so ist es Herr Hugenberg persönlich.

Der Preußische Staatstaf ist jetzt nach den durch die Provinzial landtage vollzogenen Neuwahlen zusammengetreten. Während ihm bisher 77 Mitglieder angehörten, ist die Zahl seiner Mitglieder nun­mehr auf 81 angewachsen. Die Sozialdemokratie hat ihren Stand behauptet, die Kommunisten haben 2 Man date gewonnen, das Zentrum verlor 2 Size und die Demokraten date und die Rechtsparteien( Preußische Arbeitsgemeinschaft) 5 Man­1 Gig. Das jeßige Stärkeverhältnis ist folgendes: SPD . 24, KPD . 5, Zentrum 17, Demofraten 2, Preußische Arbeits gemeinschaft 32, Welfen 1. Die sozialdemokratische Fraktion hat sich fonftituiert und zu Borfizenden die Genoffen Gräf , Eberle und Weinberg gewählt.

einer Anfrage erflärte in der belgischen Kammer der Außen Keine Lichtvermerkaufhebung mit Belgien . In Beantwortung minister, daß die Aufhebung der Paßformalitäten und des Sichtver­merts für deutsche Reichsangehörige vorläufig noch nicht in Er­wägung gezogen werde.

Die geftörte Weinleje. Im Alten Theater in Leipzig fam es Mittwoch bei der Aufführung Desfröhlichen Weinbergs", wie bei der Erstaufführung am vorigen Sonnabend, zu Lärm­Szenen. Es wurden unter anderem Stintbomben und faule Eier Hausrecht Gebrauch zu machen, wenn die Kundgebungen nicht auf­geworfen. Nach dem 2. Aft drohte Direttor Kronacher, von seinem hörten. Darauf trat allmählich Ruhe ein. Diese Kundgebungen follten offenbar einem Dringlichkeitsantrag ber völtischen Fraktion an die Stadtverordnetenversammlung, das Stüd fofort von dem Spielplan abzusehen, Nachdruck verleihen. Dieser Dringlichkeitsan trag tam aber in der Stadtverordnetenfizung nicht mehr zur Ver­handlung.

Shaw gegen die Verfilmung seiner Werte. Der Filmdirektor Samuel Goldwyn hat( angeblich) Bernard Shaw vor furzem die Kleinigkeit von 1 Million Pfund Sterling( 20 Millionen Mark) für Shaw hat jedoch diesen Borschlag in seiner befannten ironischen Art das Recht der Verfilmung von Shaws Bühnenwerken angeboten. zurückgewiesen und dabei bemerkt, er wollte sich nicht den Markt für seine Bühnenwerte ruinieren. In Wirklichkeit dürfte er angesichts dieses fürstlichen Angebots, bei dessen Annahme er den Markt für feine Bühnenwerte gar nicht mehr nötig gehabt haben würde, wohl die Ueberzeugung gehabt haben, daß die charakteristische Wirkung feiner Schöpfungen ganz wesentlich auf dem Worte beruht. Uebrigens hat Goldwyn über seine Unterredung, die einen ganzen Tag gedauert hat, mitgeteilt, Shaw habe sehr viel mehr aus ihm herausbekommen als er aus Shaw.( Wahrscheinlich ist das Ganze eine Reklameveranstaltung des Mister Goldwyn.)

Ameritas technisches Nationalmuseum. Der Ruhm des Münche ner ,, Deutschen Museums" läßt den Amerikaner feine Ruhe. Sie museums für Technik und Industrie, das natürlich das Deutsche machen eifrig die Propaganda für den Bau eines großen National­Museum" und das entsprechende englische South Kensington­Museum" in jeder Beziehung weitaus übertrumpfen foll. Das Museum soll in Washington errichtet werden und sämtliche Originale der großen amerikanischen Erfindungen enthalten. Falls Industrie, Regierung und Deffentlichkeit die notwendigen 100 Millionen Dollar dafür aufbringen, follen auch zweigmuseen zunächst in New York errichtet werden. Uebrigens hatte Oscar von Miller, der Schöpfer durch Mittelamerika und die Bereinigten Staaten die Bläne für das des Münchener Deutschen Museums", anläßlich seiner letzten Reise Washingtoner Museum bereits gesehen und begutachtet.

Humboldt- Hotfchule. Dr. Hedwig Michaelfohn hält Sonnabend, abends 8 1hr, in der Aula, Dorotheenstr. 12, einen Lichtbildervortrag: Humor, Wig und Satire in ber Runst Alt- Berlins".

Das Freie Bolf in Nürnberg . Der Polizeipräsident von Nürnberg sich damit in bireften Widerspruch mit der Reichszenfurstelle gefest, die batte den Film Freies Bolt für seinen Befehlsbereich verboten. Er bat den Film zugelassen batte. Auf die daraufhin eingeleitete Beschwerde bat betraut, der das Berbot sofort aufgehoben hat. der bayerische Landtag einen Ausschuß mit der Untersuchung des Falles,

betrug bie Sunahme der jübilchen Bevölkerung in Palästina durch Ein Zunahme der Einwanderung in Palatina. Nach einer amtlichen Meldung wanderung im legen Jahr 81 660 Stöpfe.