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Dem Gedächtnis Friedrich Eberts .

Kranzniederlegungen in Heidelberg .

Im Auftrage des Borstandes der Sozialbemotra. tischen Partei Deutschlands wird heute Parteisekretär Amann in Heidelberg am Grabe Eberts einen Kranz mit Wid. mung und roter Schleife niederlegen. Die Widmung spricht dem unvergeßlichen Führer die dankbare Erinnerung der Partei aus. Die Breußische Staatsregierung läßt durch den Heidelberger Bürgermeister Walz einen Strang mit Schleife in den Heidelberger Bürgermeister Walz einen Kranz mit Schleife in den preußischen Farben niederlegen.

Die Deutsche Demokratische Partei wirb zur Er­innerung an den hochverdienten ersten Reichspräsidenten der deutschen Republik am Todestage Friedrich Eberts an seinem Grabe auf dem Heidelberger Bergfriedhof einen Kranz mit einer Schleife in den Reichsfarben niederlegen lassen

Volkstrauertag.

Amtliche Kundgebung der Reichsregierung. Reichspräsident und Reichsreglerung veröffentlichen folgende Rundgebung:

In stiller Trauer gedenkt das deutsche Bott am heutigen Tage jeiner Brüder, die in dem größten aller Kriege thr Leben gaben für die Berteidigung der Heimat.

Für uns find sie in den Tod gegangen. An den Gräbern unserer Gefallenen, die sich für uns alle opferten, foll die Swietracht schwei­

Die Steuerveranlagung 1926. Einkommens, Umsatz, Vermögenssteuer. S

Der Veranlagung der Einkommen, Körperschafts- und Ber­mögenssteuer kommt in diesem Jahre eine ganz besondere Bedeutung zu. Es ist seit langer Zeit die erste ordnungsgemäße Beranlagung. Sie ist infolgedeffen auch der Ausgangspunkt für alle weiteren Schritte, verlangt deshalb eine sehr forgjame und genaue Nach­prüfung der Angaben der Steuerpflichtigen. Die Aufgabe der Finanzbehörden ist um so schwieriger, da das Einkommen und Körperschaftssteuergesetz vom August 1925 viele neue Be­stimmungen enthält und zugleich mit dem Reichs bewertungs­gesetz eine völlig neue Grundlage für die Vermögenssteuer geschaffen worden ist. Die Veranlagung zur Einfommen- und Körperschaftssteuer wird außerdem verbunden mit der Beranlagung zur Umfaß steuer, da beide Steuern sich gegenseitig ergänzen und die Kontrolle über die Angaben erleichtern. In den Aus führungsverordnungen des Reichsfinanzministers vom 17. Februar wird es daher als Ziel betrachtet, daß jeder Steuerpflichtige zu den

großen Veranlagungssteuern gemeinsam von demselben Be

amten veranlagt wird.

mjaft euer alle Steuerpflichtigen mit einem Umfaß über Zur Abgabe einer Steuererklärung find verpflichtet: Bel der 6600 m. im Stalenderjahr 1925. Bei der Einkommensteuer 1. alle Steuerpflichtigen mit Einfommen über 8000 m. jährlich, 2. alle Steuerpflichtigen, die ihren Gewinn an hand von Geschäfts­büchern ermitteln.

mur dann verpflichtet, wenn sie hierzu vom Finanzamt besonders Alle übrigen Steuerpflichtigen find zur Abgabe der Erklärung

Anwendung, well auch für ble Lohnsteuer ble erhöhten Sahe erst Dom 1. Januar 1926 ab gelten. Uebersteigt das Einkommen diese Freigrenzen, so beginnt die Steuerpflicht. In diesem Fall bleiben aber vom Einkommen bestimmte Beträge für den Steuerpflichtigen selbst und für seine Familien. angehörigen von der Steuer frei. Da die im§ 52 des Einkommensteuergefeßes hierfür aufgestellten Beträge erst nach dem 1. Ottober 1925 in Kraft getreten sind, hat der Reichsfinanzminister durch Berordnung vom 17. Februar 1926 folgende Freibeträge aufgeftellt: 1. für den Steuerpflichtigen selbst, sofern sein Einkommen 10 000 m. jährlich nicht übersteigt, 550 M., 2. für die Ehefrau und jedes minderjährige Kind eine Ermäßigung des Anfangssteuerfages von 10 Broz. um je 1 Broz. Wenn das Einkommen 2000 m. jähr lich nicht übersteigt, wird vom dritten Rinde ab eine Ermäßigung von je 2 Proz. gewährt.

Zweierlei Recht.

Fürftenforderungen und Inflationsopfer.

Der Hypothekengläubiger- und Sparerschutzverband, Orts. gruppe Raftenburg, bittet um Beröffentlichung folgender Ausführungen: " Obgleich uns die Hohenzollern stets sympathisch waren, tönnen mir nicht umhin, auf die Zeitungsberichte nachstehendes zu erwidern: bte der Rechtsparteten, über bas Treiben der Abfindungs­Mit größter Naivität entrüften sich die Zeitungen, namentlich gegner betreffs der Fürstenabfindung. Merkwürdigerweise sind die Entrüsteten gerade diejeni. bei ben Hohenzollern Raub nennen, ist an uns Bermögen um 75 bis 97% Broz uns enteignet haben. as sie oder mindestens unfere bereits taltblütig vollzogen.

gen. Mahnend steht vor uns das deutsche Leid, das heilige Opfer aufgefordert werden. Zur Bereinfachung der Veranlagung soll dies gen, die uns Gläubiger und Sparer durch das einseitige Abf.

der im Kriege Gebliebenen, die starben, damit Deutschland lebe.

Aus dem Leid wuchs immer des deutschen Volkes höchste Kraft. Benn heute die Flaggen halbmast wehen, wenn große Scharen fich zu würdigen Gedächtnisfeiern still vereinen, soll der Entschluß in uns sich festigen, im Glauben an Deutschland das Wort zu verwirt. lichen:

Nimmer wird das Reich zerstöret, Wenn Ihr einig seid und treu!"

Berlin , den 28. Februar 1926.

Der Reichspräsident.

von Hindenburg

Die Reichsregierung.

Dr. Luther.

Zur Technik des Volksbegehrens.

Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsminister des Innern hat auf Anregung des Deutschen Städtetages zur Erleichterung des Außen­dienstes in den größeren Städten bei Durchführung des Bolts­begehrens den Gemeinden über 20000 Einwohnern freigestellt, die Prüfung der Eintragungsberechtigung nicht bei der Eintragung selbst, sondern erst nachher binnen drei Tagen vorzu nehmen, so daß bei der Eintragung zunächst nur die Identität der Person geprüft zu werden braucht. Eintragungsberechtigte, die aus einer Gemeinde mit fortlaufend geführter Stimmfartei ver zogen find, fönnen einen Eintragungsschein von der Gemeinde behörde ihres neuen Wohnorts erhalten.

Für das Prüfungsverfahren tann, wenn die Stimm­listen und Stimmfarteien der letzten Reichswahl nicht mehr brauch bar sind, ein neueres, für eine spätere öffentliche Wahl( Landtags. mahl, Provinziallandtagswahl) aufgestelltes Wahlverzeichnis zu grunde gelegt werden.

us

Von den Wolgadeutschen .

Delegierte in Berlin .

Der Präsident des Zentraleretutiotomitees der Republit der Wolgadeutschen , Schwab, und der Direktor der Wolgadeutschen Bant, Iwanow, treffen dieser Tage in Berlin ein, um verschiedene Berhandlungen mit Reichsstellen zu führen, so auch über die Ein. fegung eines wolgadeutschen Wirtschaftspertreters in Berlin .

Dem Gedächtnis Friedrich Eberts !

Aufgewachsen aus dunkler Gaffe,

in Millionen- Mitte von Brüdern. lichthungrig, zukunftsgläubig gleich dir, bist du gegangen

gemeinsamen Schrift auf gemeinsamer Straße mit dem grauen Heere der Arbeit.

Wie könntest du sterben,

da doch die Millionen Brüder leben,

dir verbunden

durch Tat und Beispiel!

Dein Sterbliches mag zerfallen

und hinstäuben in die rasende Zeit.

Unverweht bleibt dein Bild

in unserem Gedächtnis,

und dein Werk:

Opfer um Opfer

für ein Bolt in Not und windender Qual

Nicht Rosen auf dein Grab

und flüchtigen Schmud!

Aber im Kreis herumgestellt

unfere harten, nüchternen Gesichter.

aufgeredt zur Sonne

und zum fünftigen Tage einer jungen Welf, dich zu grüßen als ihren ersten Boten, foter Kamerad Präsident.

Karl Bröget

Das Wunder.

Bon Paul Glasenapp.

Ein kleiner, sandiger Borgarten war es, gehörte zu einem ein­stödigen, ärmlichen Häuschen und mochte sich schämen vor den anderen. So recht als ein Wunder stand inmitten dieses Gärtchens eine Hyazinthe, rofa aufgeblüht. Sie leuchtete neugierig und fed in die fandige, öde Umwelt hinaus, als wollte fie fagen: Da bin ich nun! Ich kann nicht dafür, daß ich gerade hier stehe und blühe. Stände ich in einem funstvoll angelegten Garten, niemand würde sich um mich fümmern, jeder über mich hinwegsehen.

Ja, ja, die Umgebung macht alles! Hier bin ich ein Wunder, das wie etwas Außergewöhnliches, unerwartetes angestaunt wird. Im Garten der anderen wäre ich nur eine Nummer!"

Und ein funkelnder Sonnenstrahl aus Frühlingsgewöll liebtofte die einsame Blume in der Wüste des Gärtleins.

Da ging die Tür auf und ein kleines, blondhaariges Mädchen trat in das Freie. Es machte fich emfig mit Spaten und Harte und

weise erfolgen; die Regel foll hier eine schäzungsweise Beranlagung aber bei Steuerpflichtigen mit geringen Einkommen nur ausnahms auf Grund von Durchschnittsfäßen und an Hand der Umfaßsteuer unterlagen sein.

Die Abgabe der drei Steuererklärungen hat gleichzeitig in der Beit vom 11. bis 27. März 1926 zu erfolgen. Eine besondere öffentliche Aufforderung wird in der ersten Märzwoche ergehen. Die Finanzamter haben Anfang März allen in Frage kommenden Pflichtigen die für fie maßgebenden Muster zuzusenden. Lohn­Steuerpflichtige werden nicht veranlagt, wenn ihr Arbeitseinkommen 6000 m. jährlich nicht übersteigt und wenn ihr sonstiges Einkommen nicht mehr als 500 M. betragen hat.

Sollten diese Herren da oben" fich so plöhlich vom Saulus zum Paulus verwandelt haben und es ihnen, wie bei dem Apostel, von den Augen wie Schuppen gefallen fein, dann müßten fie auch ihr wieder gut machen. Erst dann würden sie befugt sein, sich Gewiffen entlasten und das uns angetane Unrecht wegen Befizentziehung zu ereifern.

fassung sein Recht zu gewährleisten und feiner darf durch Ausnahme­Ob Fürst, Mittelstand oder Arbeiter, jedem ist nach der Ber gesetze vernichtet werden.

Man hat dem Bolte an uns gezeigt, wie man Ent. eignungen macht, da darf sich feiner wundern, wenn weitere Berstöße gegen Recht und Gerechtigkeit vorkommen; benn momit man sündigt, damit wird man gestraft."

Die abgegebenen Steuererflärungen follen mit möglichffer Be­fchleunigung geprüft und verarbeitet werden. Die beschleunigte pflichtigen, damit für diese die nach äußerlichen Merkmalen be Durchführung der Beranlagung liegt auch im Intereffe der Steuer rechneten Borauszahlungen zur Einfommen und Körperschafts­steuer auf Grund der 2. Steuernotverordnung möglichst bald fort- boppelte Maral der Rechsparteien zugunsten der Fürsten ist Die Entrüstung der enteigneten Inflationsopfer über die fallen und durch die Vorauszahlungen auf Grund eines Steuer­bescheides ersetzt werden können. Für die nicht buchführen. nur zu berechtigt. den Landwirte find bereits im Herbst 1925 Durchschnitts­säge für die Einkommensteuerveranlagung aufgestellt worden. Für die nicht buchführenden handwerker und Klein. gewerbetreibenden fönnen für das Jahr 1925 folche Durch Schnittssäge noch nicht zugrunde gelegt werden. Ihre zukünftige Festsetzung soll jedoch schon jetzt vorbereitet werden. Hier er­wächst den Steuerausschußmitgliedern eine wichtige Aufgabe, da ihre Verwendung als Sachverständige die Tätigkeit der Steuerausschüsse beim Erlaß der Steuerbescheide wirksam unterstützt.

Die Aufstellung bestimmter Werbungskostenpauschsätze für Aerzte, Zahnärzte, Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte und Dentisten durch eine besondere Verordnung wird in Aussicht gestellt. Die Finanzamter werden ermächtigt, für eine Reihe anderer freier Berufe und für Hausbefizer ähnliche Pauschfäße aufzustellen.

Die Einkommenffeuer wird nicht festgefeht, wenn die jährlichen Roheinnahmen bei einem ledigen Steuerpflichtigen 1100 m. nicht übersteigen. Dieser Betrag erhöht sich für die Chefrau um 100 m., für das erste Kind um 100 m. usw. Hier sind die Vorschriften des § 50 des Einkommensteuergefeges vom 10. August 1925 bestehen geblieben. Die Abänderungen durch Artikel II des Gefeßes über die Senkung der Lohnsteuer vom 19. Dezember 1925 finden teine

weißen Stäbchen zu schaffen, grub ein Beet rings um das Blümlein und stellte einen Baun auf, zierlich und fein. Ein leeres Töpfchen war zur Hand; mit dem ging es vom Brunnen zum Beet drei- und viermal und tränkte die Hyazinthe. Die redte sich stolz beglückt in die Höhe und leuchtete und duftete, daß das Mägdelein hell aufjauchzte. ,, Das ist mein Garten, meiner ganz allein!" rief es der Mutter zu, die in die Ti trat. Und das Antlitz der arbeitsmüden Frau leuchtete wider von der Glückseligkeit ihres Kindes.

Als des Abends Leute von der Arbeit heimfamen, blieben fie vor dem Gärtlein stehen und in ihre Augen trat ein Glanz. Wenige Augenblicke blieben fie stehen vor einem Wunder, das sich vor ihren Alltagsaugen auftat, und ihre Seelen wurden eingefangen von der Leuchtkraft einer töftlichen Freude, dem feltenen Gefchent für mübe Herzen.

Unsere Kinder spielen mit Geld! ( Auch eine Betrachtung zur Abfindung der Fürsten .) Jahrelang haft du im Schweiße deines Angesichts Pfennig um Pfennig gefpart: wie wuchs das bißchen Kapital fo langfam! Und immer wieder gab es Rückschläge: hier eine Krankheit, dort gar der Tod und das Gespenst der Arbeitslosigkeit stand auch in Friedenszeiten hart vor der Tür.... Bie lange dauerte das, bis tausend Mart auf der Spartaffe Ingen. Nur mit Lift war das an­zustellen, daß eben doch mit der Zeit aus tausend, zweitausend breitaufend wurden. Nun fonnte es schon nicht mehr so schlimm mit dem Alter werden. Auch das Reich jorgte ja, wenigstens in bescheidenem Umfange, liebevoll" für eine alten Arbeiter, nach dem es ihnen zuerst eine ganz anständige Summe für unendlich viele Versicherungen abgezwadt hatte. Immerhin: es half auch mit und die feine Summe auf der Sparkasse ließ allerlei Sorgen vergessen.

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Rücktritt des Botschafters in Rom ? Italienische Meldungen.

Die italienische Nachrichtenagentur Informatore della Stampa" erfährt aus diplomatischer Quelle, daß der deutsche Botschafter in Rom , v. Neurath , in nächster Zeit ab berufen werden würde, Der Botschafter würde nach Berlin reisen( das ist inzwischen ge schehen), und die italienische Agentur behauptet, daß er nach Rom nur noch zurüdtehren würde, um seinen Abschiedsbesuch zu machen.

Diese Meldung einer Agentur, welche ihre Informationen gewöhn ich aus parlamentarischen Kreifen und aus den Ministerien erhält, ist bereits von dem Momento" in Turin , dem Organ der fafchiftenfreundlichen fatholischnationalen Bartet, ver öffentlicht worden und, soviel mir wiffen, ist fie in der italienischen Presse bis jetzt nicht bementiert worben.

In der späten Nachtstunde, da uns diese Meldung zugeht, ist es nicht mehr möglich, an amtlichen deutschen Stellen fich darüber zu erfundigen. Es ist aber feineswegs ausgefchloffen, daß es sich bet dieser Meldung um ttalienische Regierungswünsche handelt.

Unsere Kinder( pielen mit Geld... unsere Kleinrentner be trachten mit farkastischem Lächeln ihre Millionenscheine, unsere Kriegstruppel gehen betteln! Aber unsere fürstlichen Mätressen er. halten pro Jahr 6000 m.( sechstausend Mart) Jahresrente. Und das ist schließlich für die Wiedergeburt Deutschlands das wichtigste...

R.R.

Eine Friedrich- Ebert- Gedächtnisbüfte. Zum Gebächtnis des erften Reichspräsidenten erscheint an feinem heutigen Todestage eine fleine Büste, die nach dem feinerzeit von Prof. Robert Bednorz , Breslau , hergestellten Originalporträt Eberts( des einzigen zu feinen Lebzeiten entstandenen plastischen Bildnisses, bas seinerzeit bie Reichsregierung angebauft hat) neu geschaffen worden ist. Die Büfte soll nicht nur als Erinnerungswert weiteste Berbreitung finden, fondern sie ist auch zu gleicher Zeit in den Dienst der Friedrich. Ebert- Stiftung infofern geftellt, als von jedem verkauften Stück ein namhafter Betrag diefer Stiftung zufließt. Um dieſe Swede zu fördern, haben sich führende Persönlichkeiten der republi fanischen Parteien und Berbände zu einem Aufruf zusammengefun den, der demnächst der Deffentlichkeit belannigegeben werben wird.

bei Wien übergefiedelt ist, gab im Blüthner Saal Proben Die Schule Hellerau, bie feit einiger Zelt nach Bagenburg ihrer Lehrmethode. An einer Kindergruppe wurden Ulebungen zur Entwidiung des Gefühls für Dynamit, Selt, Raum und Form, sowie fleine Kompofitionen der Kinder gezeigt. Eine Gruppe Er wachsener führte gymnastische und rhythmische Ererzitien vor. Alles und inwieweit es auch zur förperrhythmischen Kultur beitragen zielt auf Anregung und Berfeinerung des musikalischen Gefühls. Ob tann, bleibt zweifelhaft. Jedenfalls sind diese Uebungen nur für Mufitalische berechnet, für Gehörmenschen. Die neue Kunst der förperrhythmischen Bewegung aber ist die Mufit der Unmuft­falischen; sie soll und fann die Begleitung der Töne legten Endes entbehren. Das Gefühl für Körperrhythmik und das Gefühl für fönnen in einer Person vereinigt fein, brauchen es aber nicht zu die Rhythmit des Tones find zwei grundverschiedene Dinge. Sie fein und sind es nur selten. Daß aus dem Zusammenwirten der beiden Künste ein neuer Stil sich bilden fönne, wie die Hellerauer meinen, ist ein Irrtum. Diese Methode het ausschließlich musikpäda gogische, aber feine tanzfünstlerischen Werte. Sie will Musikstüde gifche, aber feine tanzfünstlerischen Werte. Sie will Mufirſtüde in förperrhythmische Bewegungen umjehen und bringt den Körper. rhythmus in eine besonders enge Abhängigkeit von einer Runft, deren Führung er sich heute gerade zu entziehen ftrebt. Als tech in Betracht Einige eigenartige Schwünge und schöne Sprünge fielen auf. Im allgemeinen aber läßt die angestrebte Freiheit und Schülerinnen fann nur eine fleine Minderzahl laufen, nicht eine Leichtigkeit der Bewegung noch viel zu wünschen übrig. Von den einzige fann gehen. 3.6.

Da fam der große Krieg und fraß alles auf, so radital, baß auch nicht der fleinste Spargroschen mehr übrig blieb. Ueberflüssig, noch viel darüber zu schreiben: jeder hat es an feinem eigenen Leibe, an seinem eigenen, unter so mühsamen Umständen erfparten Alters fonds erlebt. Glücklich, die sich mit Humor darüber hinwegfinden: Ich soll arm sein?! Ich habe Billionen zu Hause!" Aber eine ganz eigenartige, tiefschmerzende Stimmung ergreift mich jedesmal, und mit unendlich viel Geld spielt.... Da rollen die 50- ẞfnische Borschule für den modernen Tanz tommt die Methode kaum wenn ich meine fleine Tochter fehe, wie sie auf dem Boden fit Etücke, da rollen die 200- Mart- Stüde( Einigkeit und Recht und Freiheit steht so schön darauf) und mit einer wahrhaft teuflischen Luft greift sie tief in den hochgehäuften Geldhaufen und läßt ver. gnügt Tausende von Mark durch ihre unschuldigen Finger gleiten. Unsere Kinder spielen mit Geld! Wist ihr, was das heißt?! Unsere Kinder spielen mit unserem Schweiße, mit unserer Arbeit, die mir jahrelang unter glühender Sonnenhize, in Not ungezählter Stunden unseres vergangenen Lebens! Regen und Wind vollbracht hatten, unsere Kinder spielen mit der

ebenfalls mit Geld spielen, daß diese teuflischste Ausgeburt eines Berhüt es das allmächtige Schicksal, daß unsere Kindesfinder wahnsinnigen Kapitalismus Mode werde!

Ebert- Allee in Alfona. Zur Erinnerung an den ersten Präsidenten ber Deutschen Republit bat bie bisherige Lauenburger Straße in Altona ben Ramen Ebert Allee erhalten.

Prof. Heinrich Teffenow halt am 1. März, 8 be abends, einen Bor trag über Straßen und Blaze im Hörsaal der Staatligen Kunstbibliothel, Pring- Albrecht- Str. 7a.