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schew-t sich von anderen Stufen unferes mvhsamen Au ssileg, dadurch. daß er uns ohne jeden Zweifel eine neue Bahn zu praktischer Betätigung deutscher   Krast eröffnet. Wollen wir die dadurch ge- gebenen Möglichkelten voll ausnutzen, so müssen wir dahin streben, daß ganz Deutschland   geschlossen hinter unseren Vertretern im Völkerbund   steht. Mit Sauertöpsischsehen ist es nicht �etan. Noch immer sind die Früchte des Lebens nur für den gereist, der mit starkem Willen und festem Glauben ans Werk gegangen ist. Laßt uns unerschütterlich an Deutschland   glauben, aber laßt uns auch mit festem deutschen   Willen darauf vertrauen, daß positive und hingebungsvolle Arbeit im Völkerbund   die Welt weiter ooranführen wird zu einer Gestaltung, in der zum Segen der g a n z e n M e n f ch h e t t die starten Kräfte des deutschen   Volkes und der deutschen   Kultur sich in voller Freiheit wieder entfalten können!_ Neichsregkerung und Republik  . Der Vorstost Tryanders. An Stelle des abwesenden Reichskanzlers hak gestern noch der Reichsinnenminister Dr. Külz auf die Rede des deutschnationalen Abgeordneten v. Dryander geantwortet. Wie von Herrn Dr. Külz   nicht anders zu erwarten war. war diese Antwort ein würdiges und klares Bekenntnis zur Republik  . Herr Dr. Külz hat leider nur nicht gesagt, ob er nur für seine Person und sein Ressort, sondern auch für den Reichskanzler und das ganze Kabinett gesprochen habe. Nach Lage der Dinge muß man annehmen, daß er nur für sich ge« sprachen hat, nicht auch für Luther  , Stresemann, Curtius, Stingl usw. Wird nun auch noch der Reichskanzler selbst Herrn Dryander antworten? Nack) dem amtlichen Bericht soll Herr v. Dryander nicht den Reichskanzler selbst als Monarchisten bezeichnet, sondern nur gesagt haben, daß Kollegen des Reichskanzlers und des Reichsinnen- Ministers" auf monarchistischem Standpunkt stünden. Danach wäre der Reichskanzler nicht für seine Person zur Antwort herausgefordert. Da aber die Verfassungstreue eines Teils des Kabinetts in Zweifel gezogen worden ist, in einer Weise, die in der republikanisch gesinnten Bevölkerung starke Beunruhigung hervorzurufen geeignet ist, bleibt die Pflicht des Reichskanzlers bestehen, als Haupt des Kabinetts bei der nächsten sich bietenden Gelegen- heit zu den Ausführungen des Herrn v. Dryander Stellung zu nehmen. Külz   gegen die deutschnationale Denunziation. Zn der Fortführung der Beratung des Haushalts des Reichs- tnnemninisteriums im Haushaltsausschuß des Reichstages begrüßte Abg. v. Guirard<Z.) die Erklärung des Minister» über das Beamtentum. Auch seine Partei wünsche die Erhaltung des Berufs. beamtentums und teile die Auffassung, daß der Beamte die gegen» wärtige Staatsform zu bejahen habe, und zwar innerhalb und außerhalb oes Amtes. �Die deutschnationale Ausfassung in dieser Frage lehne seine Partei ab. Es fei unerträglich, wenn Beamte außerhalb des Amts an Umtrieben gegen die Republik   sich beteiligten. Dos müsie mit aller Entschiedenheit geahndet werden. Bezüglich des Wahlrechts halten seine Freunde am Grundsatz der Ber- hältniswahl fest. Mit dieser seien Einzelwahlkreise nicht oer- «inbar. Abg. teichk(Bayer. Vp.) bemerkt zur Frage des Unita- rismus, das Deutsche Reich werde nur christlich und föde- ratio fortbestehen oder es werde zerfallen. Abg. Steinkops(Soz.) wünscht Zusammenlegung der Referate sftr Beamtenfragen beim Reichsministerium des Innern. Er wendet sich bann gegen den Vorwurf v. Dryander und erklärt, daß in der Revolution die Monarchen und ihr Anhang eine derartige Haltung eingenommen haben genau wie jetzt bei der Abfindungs- frage, daß sich weiteste Volkskreise mit Ekel von diesem Treiben und Viesen Leuten abgewandt hätten. Eine Besserung in dem Verhältnis der Republik   zu den Beamten werde erst dann eintreten, wenn die Personolreferate sowohl in den Ministerien als auch in den Provinzralbehörden mit zuverlässigen republikanischen Beamten besetzt seien. Er bedauere, daß Minister Dr. Külz den Schieleschen Entwurf der Dienststrafordnung vertreten müsie. Zeige der Minister hierin nicht weitgehendes Entgegenkommen, dann werde der Entwurf wohl nie Gesetz werden. Dann erwiderte Reichsinnenminister Dr. Külz auf die Angriffe
de» Abg.». Dryander gegen den Reichskanzler Dr. Lnther und die Mitglieder der Regierung sofort im Rahmen einer längeren staatspolitischen Rede. Dr. Külz wies dabei daraus hin, daß der Reichskanzler und die Minister Tag und Nacht ihre ganze Arbest und ihre ganze Kraft einsetzten für diesen Staat, dem sie vorbehält- los dienten und daß niemals auch nur mit einem Wort im Kabinett eine Erörterung des Inhalts stattgefunden habe, daß die Monarchie eine bessere Staatsform sei als die Republik  . Dr. Külz wies weiter die Bemerkung zurück, daß das Kabinett beabsichtige, die Wahl- re s o r m mit Hilse des A r t i k e l s 48 der Berfasiung durchzudrücken. Ueber eine solche Eventualität habe das Kabinett nicht verhandelt.
Sonnersiag Beginn der Einlragnng! Am Donnerstag 1 Ahr beginnt die Ein ragung in die EinzeichnungSlisten für das Voltsbegehren. Die Eintragestelle» find heut« au< den Anschlägen deS Magistrats an den Plakatsäulen zu ersehen. E i n t r a g e z e i t ist von l Ahr nachmittags bis 8 Ahr abends. Schon am Donnerstag muß der Ansturm zur Eintragrmg beginnen. Auf zur Einzeichnung!
Was die Angriffe auf die Verfassung angeht, so kenne er kein Staabsgrundgesetz und kein Programm, das von höherem ethischen Inhalt erfüllt ist als die deutsche   Verfassung. Auch kenne er kein Volk, das nach einer solchen beispiellosen Katastrophe so schnell wieder zur inneren Konsolidierung und zur freudigen Br lahung des Staatswillens gelangt ist, wie das deutsche  . Alle Ab- änderungsanträge zur Berfasiung werde er in erster Linie darauf prüfen, ob sie einen Ausbau oder einen Abbau der Ber- s a s s u n g bezwecken. Ein Ausbau der Verfassung würde will- kommen sein, aber immer sei von dem Grundgedanken auszugehen. daß das einzige Fundament, auf dem das deutsche   Staats- fefüge fest und unterschütterlich ruhen könne, diese Verfassung ein und bleiben müsse. Den Klagen über eine S a b o- tage des Volksbegehrens werde er nachgehen. Es fehle bei dieser sich erstmalig vollziehenden Plebiszitären Gesetzgebung an allen Erfahrungen, und es brauch« nicht immer in Fällen vermeint- licher Sabotage böser Wille vorzuliegen. Es sei unbedingt zu verlangen, daß keine Behörde der Inszenierung des Volks- begehrens irgendwelche Schwierigkeiten in den Weg legt. Das Gemeindebestimmungsrecht betreffend fei die führende Instanz hierfür das Reichswirtschaftsministerium. Die Ge- sundheitswoche fei nicht als eine vorübergehende Erscheinung gedacht, sondern als wirksamer Austakt zu einer allgemeinen Volkshygiene. Das gewünschte Ausführungsgesetz zum Artikel 48 könne er nicht einbringen, weil AbänderungSanträge zum Artikel 48 vorliegen und er doch vorher klar sehen müsse, welche Beschlüsse bezüglich dieses Artikels der Reichstag   fassen werde. Zum Schluß führte der Minister aus, er denke nicht daran, feine frühere monarchische Gesinnung zu verleugnen oder sich gar dessen zu schämen. Aber er müsse diejenigen, die auf Grund schwerer innerer Kämpfe in den furchtboren Tagen der deutschen   Katastrophe sich staatsbejahend in den Dienst des Baterlandes gestellt hätten, gegen Angriffe oerwahren, als wären sie nicht charakterfest. Er kenne in der Geschichte der jungen deutschen   Republik   an der Spitze des Reichs zwei verehrungswürdige Gestalten. Die eine kam von links, die andere von rechts. Keine der beiden Persönlichkeiten ver- leugnete auch nur einen Augenblick ihre Vergangenheit, und jede von ihnen ist eine volle Verkörperung des Pflichtaejühls gegenüber dem Staat. Jede Stunde ihres Lebens und ihrer Arbeit ist ein Bekennt- nis zu diesem Staat, wie er jetzt ist und damit eine Bejahung der deutschen Republik. * Der Haushaltsausschuß des Reichstags nahm in seiner gestrigen Nachmittagssitzung einen Antrag Sollmann(Soz.) an, der den Reichsminister des Innern ersucht, sofort alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um die verfassungswidrigen Hemm- nisse zu beseitigen, die in den verschiedensten Teilen des Reichs von amtlichen Stellen gegen das Volksbegehren unter- nommen werden.
demotraten für öas Volksbegehren. Wir wünschen» dah Millionen sich für den Volksentscheid aussprechen." In einem Lettaussatz des.Berliner Tageblatts" schreibt Dr. Ernst Feder: Alle wohlberechtigten Männer und Frauen» die das Interesse des Belkes gegen die ehemaligen Fürstenhäuser sichern wollen, haben deshalb die Pflicht, sich recht» zeitig einzutragen. Es darf auch nicht bei den für das Volksbegehren an sich ausreichenden vier Millionen Stimmen blei- ben. Daß eine gewaltige Mehrheit im deutschen   Volke sich gegen die maßlosen Fürstenforderungen auflehnt, kann keinem Zweifel unterliegen. Diese Auffassung sst bis weit in die Kreise der Rechten hinein verbrettet. Gewiß hat dort noch nicht jeder den Mut seiner Meinung. Aber hoffentlich werden auch die Zögernden be. denken, was die Folge wäre, wenn Volksentscheid und Reichsgesetz scheitern sollten. Bekanntlich begnügt sich Wilhelm II.   nicht mit plo- tonischen Liebesbeteuerungen an den Magistrat des preußischen Städtchens Mühlhaulen. Dem Manne, der Land und Heer in der Stunde der Gefahr verlassen hat und über die Grenze geflüchtet ist. sind bisher schon Summen zugeflossen, die zwischen 30 und 50 Millionen Mark siegen. Er erhätt außerdem monallich mit republikanischer Pünktlichkeit AM M. ausgezahll. Bei der See- Handlung, der Preußischen Staatsbank, wird eine Kronkasse, eine Oberhofmarschalltasse und eine.Schatullenverwaltung Seiner Maje- stät Kaiser Wilhelms II." geführt. Und was ihm nun noch vom preußischen Staat durch den.Vergleich" zugesprochen werden soll. beläust sich in Geld und Geldeswert auf fast 200 Millionen Mark. Ivir wünschen also, daß eine große Mehrheit, viel mehr Alil- Nonen. als nach der Verfassung erforderlich find, sich für den Volks- enlscheid aussprechen. Und wir wünschen zugleich, daß gegen alle behördlichen Stellen, die der Durchführung des Voltsbegehrens einen aktiven oder passiven Widerstand entgegensetzen, sofort und rücksichtslos eingeschritten wird."
Der Schulz-Neper will nicht mehr. Er fürchtet sich vor den Berichterstatter«. Der Feme  -Untersuchungsausschuß des preußischen Landtags jetzt« am Dienstag abend nach der Plenarsitzung des Land- tages unter dem Vorsitz des Abg. Brandenburg(soz.) seine Verhandlungen fort. Mit beratender Stimme nahm Abg. Körner (Völk.) an den Verhandlungen teil. Der Vorsitzende tellt zunächst den Inhalt einiger Schreiben an den Untersuchungsausschuß mit. So hat E r n st N i e t i s ch dem Ausschuß in bezug aus die Aussage des Herrn v. Zengen u. a. geschrieben: Tatsache ist, daß mir von finanziellen Zuwendungen de» Herrn v. Zengen au den Verlag meiner Schrislenreche aus dem Hlege über Herrn Erdmann oder aus einem anderen Wege nicht das geringste bekannk war. Tatsache ist ferner, daß die höhe des von �meinem Verlage ausgesetzten Honorars(durchschnittlich wurden für jede» Heft 300 M. einschließlich Autoren- und Herausgeberhonorar bezahlt) keinerlei Verdacht erregen konnte. Niemals trat während meiner Herausgebertätigkeit ein Vorfall in Erscheinung, aus Grund dessen Ich hättemerken" können, daß Herr v. Zengen oder die Vereinigung deutscher Arbeitgeberverbände mit mir zusammenarbetten wollten. Ich habe mich als Herausgeber und Autor vollkommen unab- hängio gefühlt; niemand hat oersucht, irgendeinen Einfluß auf mich auszuüben: daß sichohnemeinWissenundgegenmeinen Willen Herr v. Zengen durch seine finanzielle Geschästigfeit eigenmächtig und einseitig in eine mir durchaus uner- wünschte Beziehung zu den von mir herausgebrachten Schriften ge- bracht hat, empfinde ich als eine eines anständigen Mannes UN- würdige Unsäubcrkeit." Der Zeuge Abg. Meyer(Dnat.) hat ein Schreiben an den Aus­schuß gerichtet, in dem er sich über die Berichterstattung der Links- presse und über ihm unangenehme Fragen beschwert und schließlich hinzufügt:Ich lehne daher ein weiteres Erscheinen vor dem llnlersuchungsaucschuh und damit eine mündliche veanlworluuz welkerer Fragen ab. Ich bin jedoch bereit, schrlfllich formulierte mir zugeleitete Fragen schrislii-l, zu beantworten."(Hört, hört! links.) Meyer hat dem Ausschuß auch ein Schreiben des Schulz aus dem G e r i ch t» g e f 2 n g n i s Landsberg  vom 1. April 1925 überreicht, in dem Schulz um 200 M. für Betösti- gung und um Stellung eines Verteidigers bittet. Aus einem Bernehmungsprotokoll ergibt sich, daß ein Kriminalbeamter fest-
Sefreiungsfeier mit Maskenball! In einem rheinischen Blatt luden dieser Tage der Krieger- verein O. und der Gastwirt Joseph Hein zu einergroßen B e- freiungsfeier mit anschließendem Fa st nachtsball" ein. Das mag so zugegangen sein, daß der brave Kriegeroerein sich moralisch verpflichtet gefühll hat, der Räumung der Kölner   Zone auch seinerseits einegroße Feier" zu widmen daß er aber aus tiefster Kenntms und Erkenntnis seiner Mitglieder heraus einen Fastnachtsball für zugkräftiger gehalten und deshalb gleich damit verbunden hat. Im Grunde kann uns das jedoch ebenso gleichgüllig sein wie dem Gastwirt Joseph Hein. Nicht ohne Reiz aber ist es, sich einmal vorzustellen, wie die Sache oerlaufen sein dürfte. Natürlich gehören zu einem richtigen Fastnachtsball Kostüme. Und nach Lage der Dinge blieb den Feslleilnehmern weiter nichts übrig, als diese schon während des notwendigen Uebels dergroßen Befreiungsfeier" zu tragen(warum denn auch nicht?). Nachdem alles versammelt und der Vorstand auf dem Musikpodium plaziert war, wird der erste Vorsitzende sich in der stolzen Würde seines Amtes und im bunten Flitter seines Harletinkostüms erhoben, mit der Narrenpritsche auf den Tisch geschlagen und eine ergreifende Rede gehaven haben. Seit acht Iahren, wird er gesagt haben, warten wir auf den Augenblick, der jetzt angebrochen sst, wobei ich gleich die erfreuliche Mitteilung machen will, daß uns zur feierlichen Begehung dieses Augenblicks die Polizeistunde bis 4 Uhr morgens verlängert wurde. Dann Hai er mit Tränen im Auge von derFreiheit, die ich meine" geredet, und hat mit erhobener Stimme gesagt, daß er von den verschiedenen Unterarten der Freiheit namentlich die Mastenfreiheitmeine". So hat er geschickt und unauffällig das ein« mit dem anderen verbunden. Und zum Schluß hat er mtt bei- nahe überschnappender Stimme gerufen:Und jetzt wollen wir ein Hoch auf die Befreiung unserer teuren Heimat ausbringen. Des guten Eindrucks halber bitte ich ausdrücklich auch diejenigen, kräftig mit einzustimmen, denen es vielleicht lieber gewesen wäre, die Belgier und Engländer wenigstens heute noch als Tänzer hier zu haben." Und dann hat der zweite Vorsitzende, der keinen Bart trägt und sich deshalb immer alsCieblingssrau des Maharadschah" kostümiert, eine weitere Rede gehalten, in der er mindestens zehnmal heraus- schmetterte:Wir deutschen   Männer, die wir ebenso stolz aus unser Deutschtum wie auf unsere Mannheit sind!"... Selbstverständlich sst auch ein lebendes Bild gestellt worden mit dem TitelDas deutsche Gemüt". Dabei hat Fräulein T, in der Rüstung der Jungfrau von Orleans, den welschen Erbfeind in Grund und Boden verdammt, und etwas Sehnliches hat Frau P,!n Maria-Swart-Robe, vom Stapel gelassen. Und all« die Madame Pompadours, Lutterfly». Neapolitanerinnen. Eskimo», Tut-anch- Amons, Cowboys, Rmaldo Rinaldinis, Charlie Chaplins   und Sioux- Indianer haben den feierlichen Schwur getan, nicht eher zu rasten
und zu ruhen, als bis die Welt einschließlich sämtlicher Fixsterne und Spiralnebel am dousschen Wesen unwiderruflich genesen sein werde. Das Kächchen von Heilbronn  , der Trompeter von Säckingen  , die Gustel von Blosewitz und der Berliner   Roland, die Spreewälder Amme und Hermann der Cherusker   waren, wohl infolge einer an- geborenen Schüchternheit, bei diesen festlichen Ereignissen etwa» in den Hintergrund geraten. Dafür lenkten sie bereits«ine Viertel- stunde später als bewunderungswürdige Jazz-, Shimmy-, Foxtrott- und Onestep-Tänzer das allgemeine Augenmerk auf sich. Kurz und gut: diegroße Befreiungsfeier mtt anschließendem Fastnachtsball" wird allen Teilnehmern, und zweifellos auch dem Gastwirt Joseph Hein, lebenslänglich in der angenehmsten Erinne- rung bleiben., Hurra. Germarttal-lt.
ver fröhliche Weinberg" im tessing-Dheater. Das Theater am Schiffbauerdamm ist am 1. März auf fünf Jahre an die Volks- bllhne übergegangen. Deswegen ist das bisherige Erfolgs- und Kassenstück dieses Hauses ins Lessing-Theater übergesiedell. An der Stätte, an der Brahms dem heute verschollenen Ibsen   die klassische Prägung gab, tobt sich jetzt der wilde Most dieses derben, Hahne- buchenen, faufrischen Stückes aus. Die Philister murren im Lande, die Pfaffen sehen die Sittsichkeit bedroht: deutschnationale Jung- linge werden aufgeboten, um unpatriottsche Frozzeleien Zuck- mayers zu ersticken. Aber trotzdem wird das handfeste, saftige Theaterstück überall gespiett und scheint der Erfolg der Saison zu werden. Die vom Fach sagen: weil es endlich mal wieder Theater von einem Jungen gibt, während die Genossen seiner Altersklasse uns mit ihren Verstiegenheiten quälen. Freilich, hier gibt's keine Probleme, hier wird sich animalisch ausgelebt, wie in den seligen Zeiten eines Ostade v. Brouwer. Di« niederländische Freude am Raufen und Sausen und anderer Naturalia scheint wiedergekehrt. Und man kommt sich wunder wie frei vor, wenn man über Aus- drücke und Vorgänge lachen kann, die man sonst meidet. Sei's drum. Die tolle Laune, die Ausgelassenheit des Karnevals, die Pritsche hat auch ihr Recht und doppelt, wenn sie die Richtigen trifft. So wird denn in Berlin   die Karncvalsstimmung, die hier crnf den Bällen nie recht auskommt, auch nach Aschermittwoch im Theater fortdauern, und die prallen Keckheiten werden dank der prächtigen Darstellung, an der olle teilhaben, und der geschickten Retlame der Prospektoren und ihrer Gegner noch viele Häuser füllen. Cvoe Zuckmayer, du tatest recht daran, den Kranz abzulehnen, den man dir zur 75. Aufführung bot wir warten aus dein Nächstes. »f. kulturelle Verbindung mit den Wolgadeutscheu. Die Reise des Präsidenten der Wolgodeutsckien Sowjerregierung Schwab nach Deutschland   verfolgt nicht nur wirtschaftlich« Zwecke, sondern soll auch der kulturellen Verbindung der Wolgadeutschen   mit den Deutschen   im Reich dienen. Der Bildung»komm>ssar der Wolga  - deutschen   Sowjetrepublik. Schönield. begibt sich ebenfall« in nächster Zeit nach Deutschland  , um sich dort mit dem Schul- und BildungS- wesen bekanntzumache«.
Häuser» die an einem Tage erstehen, hat die Berliner   Baupolizei zu Dersuchszwecken zugelassen. Das neue im Ausland schon seit einiger Zett angewandte Verfahren benutzt für Bauzwecke Platten aus Eisenbeton mit Einlagen von einem Ausmaß bis zu 10 Metern Länge und 4 Metern Höhe. Nach Fertigstellung der Platten ist es möglich,«in kleines Haus oder zwei bis drei Wohnungen an einem Tage im Rohbau herzustellen. Gegenwärtig sind nach dem neuen Versahren in Berlin-Lichtenberg   und Friedrichsfelde   138 Wohnungen für den Reichsbund der Kriegsbeschädigten serttggestellt worden. Die neue Bauart, zu der Kranen und sonstige schwer transportable Auf- bauten notwendig find, lohnt sich nur, wenn eine größere An- zahl von Wohnungen gleichzettig im Reihenbau errichtet werden kann. Die Wände werden aus der Erde ausgegossen. Alsdann werden sie nach der Erstarrung ausgerichtet und durch Oesen miteinander ver- Kunden. Fenster und Holzrahmen werden schon vorher mit«in- betoniert. Aeußerlich bieten die Häuser dasselbe Bild wie Bauwerke aus Ziegel. Die Dächer können flach oder in Dachziegelform her- gestellt werden. Die Baukosten sollen für den Rohbau nach Angabe oer Unternehmer 30 bis 40 Proz. billiger fein als im Ziegelbau. Ein Einfamilienhaus aus 2 bis 3 Zimmern, Küche, Kammer, Nebengelaß und Bad soll insgesamt 9500 M. tasten. Die Unternehmerfirma steht mtt der Stadt Berlin   in Unterhandlung, um zunächst einige 100 Häuser an verschiedenen Stellen der Stadt zu errichten. Die Baupolizei hat keine Bedenken geäußert. Der moderne Unlerseekrenzer. Wie das Luftschiff und fast alle modernen Kampfmittel ist ja auch das Unterseeboot Deutschland  durch den Friedensvertrag verboten, und infolgedessen ist man bei uns wenig über die weiteren Fortschritte im Bau dieser Schiffe unterrichtet, der ja im Krieg« von der deutschen   Technik so hoch entwickett wurde. In einem kommenden Seekrieg dürfte ober, wie in der Leipziger.�Illustrierten Zeitung" ausgeführt wird, der Unterfeekreuzer«in« Rolle von größter Bedeutung spielen. Die englischen Unterseeboote, wie z. B. das jetzt verloreneM. l" haben als Hauptwaffe ein 30-Zentimeter-Geschütz, das eine Rohrlänge von etwa 15 Meter besitzt und ein Geschoß von nahezu 400 Kilogramm Gewicht mit einer Mündungsgeschwindigkett von beinahe 900 Meter in der Sekunde abfeuert. Dies Geschoßgewicht stellt etwa das Drei- fache von dem dar, was ein kleiner Kreuzer derEmden  "-Klasse mit seiner ganzen Breitseite verfeuert. Wenn man dabei berück- sichtigt, daß diese neuen Unterseekreuzer in der Ueberwasserfahrt den kleinen Kreuzern ebenbürtig sind, über ein hochentwickeltes Tauch- oermögen verfügen und weite Strecken unter Wasser zurücklegen können, so tonn man ahnen, welche Roll« diese Unterseeboote im künftigen Kreuzertrieg spielen werden. Es ist übrigens mtt Sicher- hell anzunehmen, daß auch das Großkampfschiss mtt Tauchmöglich- tett in der Zukunft verwirklicht werden wird, und so wird sich em großer TeU des künftigen Seekrieges unter Wasser entfalten. Splelplaoävderong. Die Anstübrung ber ,Soibz«itSr«ise"von Sdols GrabawSty. die am 7. Mär, im Lellina-Theater stattfinden sollte, muh au» technischen Gründen verschoben werden. Schaa'pielervorstelhmg. Die Kartena»«zab« für die Tchauspielervor- fiellung von.DerSarten Eden" im Komödienbau« am 4., nach» mittag« 3 Uhr, findet nur im Bureau de« BezirtSverbande« der Senossen- fchast Deutscher Bühnenangehörige», Ketthstr. ll, Zimmer 10, statt.