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Politische Uebersicht. Berlin  , 13. Juli.

Das amtliche Resultat der Reichstags- Ersatzwahl im Wahlkreise Waldeck- Pyrmont   liegt jetzt vor. Danach er­hielten Müller( Antis. und Bund der Landwirthe) 3448 St., Dr. Böttcher( natl.) 2498 St., Schüding( frf. Vg.) 1778 St. und Garbe( Soz.) 702 Stimmen; zersplittert find 36 Stimmen. Es ist danach klar, daß die Entscheidung in der Stich wahl bei der Freisinnigen Vereinigung   liegt, deren Wit­glieder nach Rickert'scher Parole wohl zum theil für Herrn Dr. Böttcher, den Vorsitzenden der Umsturzkommission", stimmen werden. Von den Sozialdemokraten wird diesem eifrigen Protektor von Ausnahmegesehen gegen die Sozial­demokratie nicht eine Stimme zufallen.

unterrichten, da eine gesegliche Kontrolle des Landsturms nicht

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da durch die diesjährige Volkszählung die Zahl der militärisch Daß die ganzen Innungs- und Zunftbestrebungen dar ausgebildeten oder nicht ausgebildeten Landsturm auf hinaus laufen, den Mitgliedern persönliche und sehr pflichtigen ermittelt werden soll, mit Sicherheit auf eine greifbare Vortheile zu verschaffen, ist bekannt und auch neue Militärvorlage geschloffen werden könne. Demgegenüber ist weiter keine Schande. Daß aber die Zünftler mit ihrer festzustellen, daß mit der in Rede stehenden Maßregel lediglich ein militärisch- statistisches Interesse verbunden ist. Es soll dadurch Spar- und Darlehnskaffe" das versinkende Handwerk wieder nur ermittelt werden, wieviel Landsturmpflichtige überhaupt vor- auf die Beine bringen werden, glauben die Herren wohl handen sind, und wie sich diese auf die einzelnen Bezirke vertheilen. felber nicht. Hierüber kann die Militärverwaltung sich auf andere Weise nicht Mit Herrn v. Hammerstein, dem einflußreichsten besteht. Als Unterlage für eine neue Militärvorlage würde diese kämpfer der ehrenfesten altpreußischen Adelskaste, geht es Politiker der konservativen Partei, dem schneidigsten Vor­Statistik überhaupt keinen Werth haben können. Daß diese Statistik für eine neue Militärvorlage über jetzt reißend bergab. Die Ratten verlassen auf allen Ecken haupt keinen Werth haben könne", kann nur insofern ernst und Enden das Schiff und der einst im eigenen Lager so gemeint sein, als man zu neuen Militärvorlagen thatsächlich Gefürchtete ist von Gott   und aller Welt verlassen. keine Statistik braucht. Man kann sie auch ohne Statistik Jeder sucht ihn so gut los zu werden, wie es geht. Aus machen. Uebrigens nehmen wir von dem Dementi gebührend Herford   wird jetzt auch gemeldet, daß die dortigen Akt, und werden es wieder abdrucken, wenn die nächste konservativen Wähler Herrn v. Hammerstein zur Nieder­Die nationalliberale Hatz gegen die Einweihung Militärvorlage da ist. legung feines Reichstagsmandats nöthigen des Windthorst- Denkmals und speziell gegen den Reichs­tags- Präsidenten von Buol wird mit dem greisenhaften alles in Ordnung. Gegen die Behauptung, daß der Kanal Mit dem Nord- Ostsee- Kanal   ist noch lange nicht würden. Sic transit gloria mundi! Nicht uninteressant ist, was jetzt über den legten Eigenfinn der Impotenz fortgesetzt. Daß die Windthorst- für die Groß- Schifffahrt nicht genüge, ist wohl mancherlei des Dramas berichtet wird. Akt Danach sollen die feier zu keinem Skandal Anlaß gegeben hat, wie die Bis- geschrieben, sie ist aber noch nicht widerlegt worden. Und Würfel über Herrn v. Hammerstein während der Kieler  fatal, aber sie haben doch selber die Schuld, daß ihnen Nahrung durch nachstehendes Telegramm, das soeben kein Gehl daraus, daß sie Herrn v. Hammerstein fallen marckfeier, das ist für die Mannesseelen natürlich recht die ungünstigen Gerüchte, die umlaufen, erhalten jedenfalls Feste in Holtenau   gefallen sein. Die konservativen Abge­ordneten waren beisammen, und die große Mehrheit machte am 23. März der historische Fußtritt verabreicht werden mußte. Was den Vorwurf gegen den Präsidenten v. Buol be­trifft, er habe durch seine Einladung, indem er sie offiziell machte, eine Taktlosigkeit verübt, so ist dieser Vorwurf vollständig unbegründet. Die betreffende Einladung lautet: Reichstag  .

Entsprechend einer Anzeige und dem Ersuchen des Komitee's für Errichtung eines Windthorft- Denkmals mache ich hiermit die ergebenste Mittheilung, daß die Feier der Enthüllung des Dent mals am 16. Juli d. J. von vormittags 92 Uhr ab in Meppen   stattfinden wird und daß befagtes Komitee es als besondere Ehre betrachtet, wenn Mitglieder des Reichstages der Feier beiwohnen würden.

Mannheim  , den 80. Juni 1895.

Freiherr von Buol Berenberg Präsident des Reichstags. An die geehrten Herren Mitglieder des Reichstags. Man sieht, v. Buol   ladet nicht offiziell ein, sondern blos im Auftrage und Namen des Windthorst- Komitees. Taß er aus Mannheim   datirt, betont noch ganz besonders den privaten Charakter der Mittheilung. Und wenn das Papier, auf welchem die Einladung steht, den Reichstags­stempel trägt, so ist das ein Privileg, dessen je der Reichs­tags- Abgeordnete für eine Mittheilung an Kollegen und nur um eine solche handelt es sich hier theil haftig ist. Wir erwähnen der an sich ganz belanglosen Sache blos, um zu zeigen, auf welches Niveau der Kleinlichkeit die Herren Nationalliberalen herabgesunken sind.-

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Bei der Ersatzwahl für Rösicke im 1. anhaltischen Wahlkreis wird ein Zusammengehen der Nationalliberalen und des Freisinns gegenüber den Sozialdemokraten an­gestrebt. Ueber die Kandidatenfrage sucht man sich zu ver ständigen Dem Berliner Tageblatt" zufolge soll der Land­tags- Abgeordnete Justizrath Bötsch aufgestellt werden.

seitigem Entgegenkommen abgeschlossen werden fönnte.

Im

einläuft:

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Rendsburg  , 13. Juli. Gestern Nachmittag stieß im laffen wolle. Vergebens bot der Landrath und Parteichef Nord Ostsee Kanal der französische Kampfer Emile" mit v. Manteuffel seine ganze Beredsamkeit zu gunsten seines Ostsee  - Kanal einem Segelschiff zusammen. Das Segelschiff sant so- Freundes auf, vergebens suchte Herr v. Kolmar  - Meyen­fort. Der Dampfer founte die Fahrt nach Kiel   fortsegen. Die burg  , der konservative Abgeordnete und Regierungs­Schifffahrt im Kanal ist nicht wesentlich beeinträchtigt. Präsident in Lüneburg  , Herrn v. Hammerstein an der Spize " Nicht wesentlich beeinträchtigt" also doch be- der Kreuz- Btg." zu erhalten. Man drohte mit einer öffent­einträchtigt. Der Suezkanal war bekanntlich einmal mehrere lichen Erklärung, daß man die Kreuz- 3tg." nicht mehr als Tage lang durch ein gesunkenes Handelsschiff vollständig konservatives Blatt ansehen werde, daß die konservative gesperrt. Auf derartige Zufälle muß man vorbereitet sein. Partei keine Gemeinschaft mit ihr haben wolle, und wohl was nügt ein Kanal, der so leicht unbrauchbar gemacht oder übel mußte sich die Minderheit fügen und Herrn von werden kann? In kritischer Zeit läßt der Zufall sich ja Hammerstein fallen lassen. Es sei auch nicht ausgeschlossen, leicht forrigiren." daß Herr v. Manteuffel es für angezeigt halten werde, sein Amt als Parteichef niederzulegen. Uebrigens werde der Sturz Hammerstein's nirgends freudiger begrüßt, als in der Regierung und bei einer einflußreichen Hofgruppe. Armer Hammerstein! Du bist rettungslos dem und so richtig bezeichnen würde. Das Blatt hat wirklich den Kladderadatsch" verfallen. Dieser behauptet boshaft, an Nagel auf den Kopf getroffen: die Fälschung der Emser Depesche bie Redaktionsthür der Kreuz- Zeitung  " sei ein Plakat an­war nicht blos, wie Moltke es diskret ausdrückte und Bismarck  selber es akzeptirte, die Verwandlung einer Chamade in eine gebracht mit der Inschrift: Fanfare, es war in der That auch eine Geschichts­ fälschung.  -

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Eine niederträchtige Geschichtsfälschung" sei an der Emser Depesche verübt worden, schreibt ein hiesiges Bismarckblatt. Wir hätten wirklich nicht gedacht, daß das frag­fiche Blatt die Handlungsweise seines Heros so scharf beurtheilen

" Frhr  . von Hammerstein ist verreist. Aufenthalt unbestimmt. Rückkehr ganz unbestimmt. Es wird nichts für ihn bezahlt."

Befähigungsnachweis. Die Regierung soll nicht die Absicht haben, den so heiß ersehnten Befähigungs- Schriftsteller und Preßzgesetz. Auf der Tages­nach weis für das Handwerk einzuführen. Wie nach der ordnung des in nächster Woche in Heidelberg   abzuhaltenden Mil. Polit. Korr.", einent mitunter aus offiziösen Quellen IV. allgemeinen deutschen   Journalisten- und Schriftsteller­schöpfenden Organ, verlautet, lehnt es wie die preußische tages steht unter anderem die Frage der Revision des Staatsregierung auch die Mehrzahl der verbündeten Regierungen Breßgesezes, auch werden die Fragen der Verantwort­nach wie vor ab, dem Gedanken der Einführung des Be- lichkeit und des Gerichtsstandes, die zu so merkwürdigen fähigungsnachweises für das Handwerk näher zu treten. Alle Maßregeln, die jetzt in Frage stehen, beziehen sich wesentlich auf Erkenntnissen führten, der grobe Unfug", das Absprechen den besseren Zusammenschluß des Handwerks zur Hebung des der Wahrnehmung berechtigter Interessen durch die Presse und das Strohmännerthum bezüglich verantwortlicher Lehrlingswesens und zur Organisation des Personalkredits." Redakteure werden zur Erörterung gestellt werden.

Damit wird den Zunft- und Innungsleuten aber sehr wenig gedient sein. Vor allen Dingen an dem Lehrlingswesen möchten Das mögen ja sehr interessante und sehr zeitgemäße fie am allerwenigsten rühren lassen und seine Geheimnisse den Themata sein. Aber sicher ist auch, daß so molluskenweiche Augen der profanen Welt am liebsten entziehen. Ist es doch Herren, wie es die meisten deutschen Schriftsteller und Lange Jahre gearbeitet wird, scheint seiner Berathung im Reichs- noch durch die schmähliche Ausbeutung ihrer Lehrlinge", will und Verbesserungen der rechtlichen Lage der Presse erstreiten Das Bürgerliche Gesetzbuch", an dem nun schon so bekannt, daß sich eine große Zahl von Handwerksmeistern nur Journalisten nach oben hin zu sein pflegen, keine Freiheiten tage nach und nach näher zu fommen. Nach einer Jus fagen Gratisarbeiter" über Wasser hält. formation der Köln  . 3tg." soll der Justizausschuß des Bundes- Billiger Kredit für die Handwerker. Im Anschluß werden.- raths zum Zwecke der Borberathung des Gefeßentwurfs Anfang an die Bemühungen der Regierung, den Handwerfern Zur Wohnungsfrage. In Karlsruhe   hat eine Oktober zusammentreten. Durch Vertheilung der Berichterstattung billigen Kredit zu verschaffen( um dafür von den weiter städtische Kommission getagt zu dem Zwecke der Unter­über die einzelnen Bücher des Entwurfs unter die einzelnen gehenden Forderungen der Handwerker verschont zu werden) suchung, welche Maßregeln zum Zwecke der Besserung der Mitglieder des Ausschusses wie auch durch andere Maßnahmen hat der Innungs- Ausschuß der vereinigten Jnnungen zu Wohnungszustände der unbemittelten Klassen anzuwenden hofft man die Arbeiten so zu vereinfachen und zu fördern, daß die Berathung des Gesetzbuches mit Ende des Jahres bei all- Berlin   die Errichtung einer Innungs- Spar- und seien. Sie ist dabei zu folgenden Forderungen gelangt: Darlehus Genossenschaft mit beschränkter Haft- 1. Vervollkommnung der hygienischen Vorschriften der Bau­Januar bleibt dann noch das Einführungsgefeß zu erledigen, pflicht beschlossen und damit den ersten Schritt gethan, um Ordnung unter besonderer Berücksichtigung der offenen welches in der Gesetzbuch- Kommission noch vor Weihnachten   fest- sobald wie möglich die demnächst ins Leben tretende Bauweise, um Luft und Sonnenlicht in möglichst hohem gestellt werden soll. Sobald das Einführungsgesetz durchberathen preußische Zentral- Kreditanstalt und Ausgleichskaffe den Maße den Wohnungen zuzuführen. 2. Verbilligung der ist, wird das Plenum des Bundesraths sich schlüssig zu machen Mitgliedern der dem Jnnungs- Ausschusse zugehörigen kleinen Wohnungen, Dann heißt es in dem Berichte haben. Das wird voraussichtlich nicht viel Zeit in Anspruch Innungen nutzbar zu machen. Die mittelparteilichen" weiter: nehmen, da es sich im letzten Stadium dieser Berathungen Blätter bemerken dazu: Da in der spekulativen Preissteigerung des Bauterrains der hanptsächlich um Abstimmungen in Bausch und Bogen handeln Man hat die Nothwendigkeit eingesehen, daß die Innungen wesentliche Grund der Vertheuerung der Wohnungen zu suchen dürfte. Bei der Vorlegung im Reichstage soll dem Gesetzbuch eine Dentschrift beigegeben werden, welche die Grundzüge des zu einer Organisation werden müssen, welche Arbeit und Kapital fei, die enormen Werthsteigerungen aber nur zum allergeringsten im Bunde repräsentirt", damit die jetzige wirthschaftliche Ohn- Theil auf Leistungen der Eigenthümer beruhen, vielmehr ihnen als Entwurfes erläutert. Von der Beigebung einer erschöpfenden, macht des Handwerks im Konkurrenzfampfe mit einem über unverdiente Gewinne infolge von Leistungen der Gesammtheit in in die Einzelheiten eingehenden Begründung wird abgesehen mächtig gewordenen Großkapital aufhört und hat auch erkannt, den Schooß fallen, so müsse dafür gesorgt werden, jene Werth­daß die Inuungen in erster Linie auf unmittelbare Vortheile ihrer steigerung thunlichst in Schranken zu halten. Das wirksamste Dementi. Die Berliner   Korrespondenz" schreibt mitglieder hinarbeiten müssen, damit für den Handwerksmeister Mittel zur Niedrigerhaltung der Bauplagpreise liege aber in den heute und der Telegraph hat es überall hin verbreitet: ein erhöhter Anreiz geschaffen wird, der Innung beizutreten bezw. Händen der Hauptgrundbesizer: der großh. Zivilliste und des Der Vorwärts" brachte türzlich die Bemerkung, daß, in ihr auszuharren. Domänenärars. Könnten diese Verwaltungen sich entschließen,

werden.

"

machen", meinte sein Nebenmann, ihm das pulvergeschwärzte Gesicht zuwendend.

Einer der Verwundeten stöhnte laut auf und bat um einen Trunk Wasser.

Mir auch! Mir auch!" riefen die andern, bis auf einen, der seine starren Glieder weit von sich streckte und das Wünschen bereits verlernt hatte.

Herr Kasimir zog eine Weinflasche hervor, aber sie war Leer bis auf den letzten Tropfen.

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Werd' ich holen Wasser," sprach der wackere Pole, kann ich ohne Pulver hier doch nichts helfen."

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geräumt, nur an den geschütteren Ecken zeigten sich ein paar vorsichtig ausspähende Köpfe. An der Freitreppe machten fich ein paar Männer zu schaffen, und Hartung erkannte den unermüdlichen Florian, der mit Hilfe eines Genossen einen Gefallenen aufzuheben suchte.

Hat ausgelitten, der arine Kerl," sprach der Sachse mitleidsvoll. ,, Macht nur, daß Ihr fortkommt," rief Hans Hartung ihm zu's wird bald wieder losgehen. Habt Ihr keine Patronen?" " Nicht' ne einzige, Bruder,' s Pulver ist knapp ge­Dann will ich' mal, drüben anklopfen. Leb' wohl, Bruder." ,, Leb' wohl!"

worden."

"

Es ging den meisten der Nathhaus- Vertheidiger nicht beffer wie Herru Kasimir: sie hatten die legte Kugel im Laufe stecken und standen dem nächsten Angriff fast wehrlos gegenüber. Ich will's versuchen, ob ich Rath schaffe," sagte Hans Hans klopfte dem Schneider leicht auf die Schulter Hartung. Es scheint, daß die Freunde drüben noch gut und schritt eilends über den Play, während die beiden versehen sind. Haltet inzwischen scharfen Auslug ich bin Samariter mit ihrer blutigen Laft die entgegengesette Rich sogleich zurück." tung einschlugen.

dann

" Jezt schießen sie Bresche," durchzuckte es ihn, und .. und dann...?

Er blickte verzweifelnd nach dem Fenster, von welchem Fisch verschwunden war. Schon wollte er unverrichteter Sache forteilen, um nach Florian zu sehen, da kehrte Ephraim zurück und warf ihm einen Beutel von mäßigem Umfange zu, den Hans mit beiden Händen auffing und wie einen föstlichen Schatz an die Brust drückte.

' s ist alles, was wir haben," sprach der Lederhändler, ein Säckchen Pulver mit' n paar Kugeln dazwischen." Der Buchdrucker hörte ihn nicht mehr, er stand be. reits an der Seite des Gefallenen. Ein grausiger Ans blick bot sich ihm dar: im schimmernden Mondlicht lag Florian Schnick am Boden, die Brust zerschmettert und das Antlig verzerrt, und mit dem hervorquellenden Blutstrom entwich das Leben aus dem schlichten, guten Herzen, das für die darbende Menschheit so heiß empfunden hatte. Hans sah, daß er einen Sterbenden vor sich hatte. Er eilte die Rathhaustreppe hinunter, um sich nach dem Da plöglich erdröhnte von der Schloßseite her ein un- Wie ein Kind, das gefallen ist, hob er ihn auf und trug gegenüber liegenden Hause, zu Frize Grams, zu begeben. heimliches Rasseln, und ein furchtbarer Knall erschütterte ihn in den Armen nach der Thür des Rathhauses, die auf Wild erregte Schaaren drängten sich in den Straßen, die die Häuser. Ein Bischen und Klatschen drang an Hartung's die Gertraudtenstraße führte. Es war das Wert eines Kampfbegier schien zu jener Leidenschaftlichkeit gesteigert, Ohr. Als er sich umwandte, suchte sein Auge vergeblich Augenblickesdicht hinter ihm schlugen von neuem die die ohne Zögern und Bagen das eigene Selbst daran giebt. den Schneider. Doch nein, da lag er ja hingestreckt Bomben in die Barrikaden ein. " Mögen fie nur herankommen," ließ jemand aus der neben jenem, den er hatte retten wollen, während der dritte Menge sich vernehmen, hier hat ihre Kanonenschlauheit glücklich entronnen schien. Hans sprang vor, um auf den Röchelnden zuzueilen, aber schon flog unter dem Krachen der Geschüße ein neuer Schwarm von Geschossen daher und schnitt ihm den Weg ab.

ein Ende."

Hans horchte auf: es flang ihm wie Trost aus dem vernommenen Wort. Und wenn das Rathhaus selbst fiel und die Barrikaden zusammengeschossen wurden: hier harrte ein neues Bollwerk des Feindes, ein Schuhwall von lebendigen Leibern, die mit unwiderstehlicher Gewalt deni Vordringen der Truppen Einhalt thun würden.

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Schon wieder ein Todter?" fragte entsetzt eine Stimme, die Hans bekannt tlang.

Er sah auf und erblickte in einem der Fenster, die nach dem Markte gingen, den Lederhändler Fisch. Hans trat auf den Play hinaus, den die Menge in ,, Unser armer Schnick ist's, der Schneidergeselle," ver­zwischen geräumt hatte. Zerbrochene Waffen, verkohlte fetzte er. Habt Ihr noch Patronen? Wenn Ihr uns Holzscheite, Mauerstücke von den zerschossenen Häusern nicht helft, find wir geliefert." lagen, rings umher. Die Fassade des d'Heureuse'schen Eine dritte Geschüßsalve, deren Ziel türzer genommen Hauses glich einer Ruine, die jeden Augenblick ein- schien, erdröhnte aus nächster Nähe. Hans hörte ein Krachen zustürzen drohte. Das Gebäude schien von der Besagung und Bersten im Holzwerk der Barrikade.

Hans legte den Bewußtlosen auf den Stufen vor der Rathhausthür nieder. Ein Stöhnen entrang sich Florian's Lippen, dann schlug er die Augen auf und blickte wie suchend um sich. Als er Hartung sah, nickte er, zum Zeichen, daß er den Freund erkannt hatte. Eben tam Herr Rasimir mit seiner Flasche vorüber, die er bereits zum dritten Male am nächsten Straßenbrunnen gefüllt hatte. Hans nette Florian's Lippen, reichte die Flasche dem Polen  zurück und übergab ihm den kleinen Munitionsvorrath, den er von Fisch erhalten hatte. Vertheilen Sie das an die besten Schüßen," sagte er, aber rasch, denn im nächsten Augenblick find sie uns auf dem Halse."

( Fortsetzung folgt.)