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Blatt:

Der Hintergrund der Feme .

Ein innerpolitisches Abenteuer.

Die Germania " stellt als das bisherige Ergebnis der fest, daß der Fall der deutschnationalen Abgg. Meyer- Behrens nur eine Episode in einem Kompler großer historischer Tat­fachen gewesen ist, deren Ziel um sturz des gegen wärtigen Staates und Aufrichtung neuer und illegaler Gewalten war. Zusammenfassend sagt das Man sieht jetzt, daß wir drauf und dran waren, nicht nur den Ruhrkampf zu verlieren, sondern gleichzeitig auch in ein inner­deutsches Abenteuer hineingezogen zu werden, dessen Aus­wirkungen unabsehbar waren. Wenn das Unternehmen schließlich scheiterte, so lag es wohl in der Hauptsache daran, daß die innerpolitischen Gewalten, insbesondere die preußische Schuh polizei, intakt blieb und sich als eine absolut zuverlässige Organi­jation zur Stüße der Staatsautorität erwiesen hat. Der Leitung der Reichswehr in diesen schwierigen Zeiten ist zwar tein Verstoß nachzuweisen, aber die Art der Arbeitskommandos hat doch eine enge Verbindung zwischen diesen, allmählich zu illegalen Berbänden sich ausweitenden Organisationen und der Reichswehr ergeben. Die Fememor de selbst gewinnen ebenfalls in diesem Zusammenhange ein völlig neues Gesicht, und das frimi­nalistische Moment tritt auch hier immer mehr in den Hintergrund. Sie erscheinen immer mehr als Strafvoll stredungen einer schwarzen Behörde, die sich in dem sicheren Glauben, bald eine legale Behörde zu sein, diese schweren Berfehlungen zuschulden tom­men ließ. Sei es, daß man auf diesem Wege Spigel beseitigen, sei es, daß man unbequem gewordene Persönlichkeiten entfernen wollte! Damit trifft das Zentrumsblatt die Feststellung, daß es dem Femeuntersuchungsausschuß in furzer Zeit gelungen ist, was den Gerichten aufzuklären trog ihrer jahrelangen Bemühung und trotz ihres vorzüglichen Apparats versagt blieb.

Das Volksbegehren im Reich. Jena , 13. März.( Eigener Drahtbericht.). In Thüringen haben die Eintragungen im Laufe der Woche erwartungsgemäß sehr start zugenommen. Bis heute mittag find folgende Zahlen bekannt: Gera 12 000, Jena 9000, Erfurt 16 000, Itenburg 7000, Sonneberg 4000, eimar 5000, Meiningen 2000. In den Landgemeinden sind die einzelnen Ergebnisse teilweise geradezu überraschend gut. In Meiningen versuchte der Exprinz Georg durch seine Anwesenheit vor dem Eintragungslotal die Einzeichner von ihrem Vorhaben abzuhalten. Man nahm das Gebaren dieses jungen Herrn allerdings von der richtigen Seite, nämlich lachte jungen Herrn allerdings von der richtigen Seite, nämlich lachte darüber, fümmerte sich sonst aber weiter nicht darum.

Das Echo der Krise.

Beftürzung in Paris .

Paris , 13. März.( Eigener Drahtbericht.) Trotz des Pessimis. mus, den man hier bereits seit Tagen in der Beurteilung der Lage in Genf an den Tag gelegt hatte, hat die Nachricht von der Ab­lehnung des vorgeschlagenen Kompromiffes durch die deutsche Dele­gation allergrößte Bestürzung hervorgerufen. Wenn auch die Bresse versucht, die volle und ausschließliche Berantwortung für den drohenden endgültigen Bruch auf Deutschland allein abzuwälzen und dementsprechend sich zum großen Teil zu einer gegen Deutschland gerichteten Polemit hinreißen läßt, die die Atmosphäre nur noch weiter vergiften fann, so scheint man doch andererseits die Hoffnung auf eine Lösung in legter Stunde noch feineswegs ganz aufgegeben zu haben. So be= richtet der Korrespondent des Petit Parisien", daß Briand trotz der scharfen Erklärung, die er in später Abendstunde der Presse gegeben hat, noch nicht an einen endgültigen Bruch glaube. Er habe deutlich zu verstehen gegeben, daß trotz allem weitere Verhandlungen noch möglich seien, und die Türe zu einem Uebereinkommen öffnen tönnten. Darüber habe bis in die späten Abendstunden Chamber­lain mit dem japanischen Hauptdelegierten Ishii, der sich bisher im Hintergrund gehalten habe und deshalb für die Rolle des Vermittlers geeignet set, einen längeren Meinungsaustausch gehabt. Ishii habe dann noch in der Nacht Stresemann und Luther auf­gesucht. Um 1 Uhr morgens sei die Situation so außerordents lich ernst gewesen, daß Chamberlain die englischen Journalisten auf das Schlimmste vorbereitet habe. Es soll dabei von seiner Seite das Wort gefallen sein, daß nunmehr alles zu Ende sei. Die Genfer Korrespondenten der Pariser Blätter schildern die Folgen eines Bruches in den schwärzesten Farben. Ein Scheitern der Berhandlungen, schreibt der Berichterstatter des Quotidien", würde nicht nur den Nichteintrit Deutschlands in den Bölkerbund, sondern den Zusammenbruch der Verträge von Locarno mit unabsehbaren Folgen für die Zukunft des Bölferbundes wie für die gesamte europäische Politik bedeuten. Andere Blätter geben der Erwartung Ausdruck, daß, da so Ungeheures auf dem Spiele stehe, die deutschen Delegierten es noch einmal sich überlegen würden, die Verantwortung für den endgültigen Bruch und seine Folgen zu übernehmen.

Beschämung in England.

London , 13. März.( Eigener Drahtbericht.) In Ueberein­stimmung mit der vor Beginn der Genfer Verhandlungen gebildeten Meinung, daß die gegenwärtige Ratssitzung des Völkerbundes lediglich dem Eintritt Deutschlands gewidmet werden dürfe, betont die englische Presse in ihren Berichten ausnahmslos die korrektheit der Haltung der deutschen Delegation in Genf . Hin­gegen geht aus den Meinungsäußerungen der Presse und aller poli­tischen Kreise ein starkes Unbehagen hervor über Cham berlains Haltung und Rolle. In den letzten beiden Tagen hat sich in London allgemein bis in die fonservativen Kreise hinein die Meinung durchgesetzt, daß der gegenwärtige Herenfabbat in Genf niemals entstanden wäre, wenn Chamberlain vor drei Wochen in Uebereinstimmung mit der öffentlichen Meinung Großbritanniens fich gegen jegliche über Deutschland hinausgehende Ratserweite­rung ausgesprochen hätte. Mit Beschämung stellt man fest, daß Chamberlain den Vertreter Schwedens diejenige Rolle über Lassen habe, die der englische Vertreter von Anfang an hätte spielen müssen.

Demonftrationen in Warschau .

Warschau . 13. März.( WTB.) Einige tausend nationali stische Studenten veranstalteten gestern eine Versamm Iung, um für die Zuteilung eines ständigen Ratsiges an Bolen zu demonstrieren. Nach Annahme einer diesbezüglichen Resolution zogen sie unter Hochrufen auf Frankreich und Italien und Abfingung des deutschfeindlichen heßliedes Rota" durch die Stadt und veranstalteten vor den Gesandtschaften Frankreichs , Italiens und der Tschechoslowakei Freundschaftskundge­bungen. Ein Trupp von einigen Hundert Studenten zog dann vor die durch Polizei bewachte deutsche Gesandtschaft, wo sie deutschfeindliche Rufe ausstießen, zu ernsteren Zwischenfällen ist es nicht gelommen.

Die Augen auf!

Unter der Laterne steht eine jener armseligen Gestalten, wie sie in den gegenwärtigen Zeiten der immer zunehmenden Arbeitslosig­teit längst zur wohlbekannten und unauffälligen Erscheinung im Straßenbilde wurden. Aber dieser Mann bettelt nicht. Er will etwas verkaufen. Nur zehn Pfennig! Deutschlands Zukunft von 1926 bis 1933!" ruft er in die Menschenmenge hinein, die hier auf die Straßenbahnen wartet. Doch der Groschen sigt heute weniger loder, und dies hier ist keine Gegend, die an okkulten Wissenschaften Inter­efse hätte. Nur selten setzt der Mann eines seiner gelblichen Hefte ab. Also zahlt man ihm einen Groschen dafür und blättert in den acht Seiten. Die Prophezeiungen für 1926 sind nicht weiter inter­effant. Das Parlament tommt nicht vorwärts. In Kreisen der Aristokratie ein Todesfall" In dem Tone geht es fort. Aber dann für 1927 wird es reizvoller. Da wird von großen Kriegen gefafelt, aber die deutsche Technik und Chemie wird bis dahin so weit vor­geschritten sein, daß ein Sieg Deutschlands außer Frage steht. Nun wird Deutschland wieder Monarchie werden. Ein Kaiser wird die Zügel der Regierung in seine Hände nehmen. Bon verschiedenen Seiten wird mit Bestimmtheit ein Sproß unseres alten Kaiserhauses als derjenige bezeichnet, der Deutschland einer herrlichen Zukunft entgegenführen soll, eine Persönlichkeit von festen, eisernen Willen, vom Schlage des Alten Friz".

Nicht wahr, das ist so völliger Unsinn, daß es nicht ohne weiteres einzusehen ist, weshalb man ihm überhaupt Beachtung schenkt. Aber, Verzeihung, ist Bergers bisher zweiteiliges Luisen- Drama nicht auch Unsinn, und Jessels Prinzessin Husch" und die Friede­ricus- und Bismarck- Filme, die an die kleineren Theater fogar sozusagen zwangsverliehen wurden? Und ist es nicht unsinn, wenn eine große deutsche Schokoladenfirma, nachdem bereits seit mehr als sieben Jahren die deutsche Republik existiert, ihre deutsche Schoko­lade" und ihren deutschen Katao" noch mit Kaiferfrone und ge­kröntem Adler ziert, und wenn ein bekanntes Berliner Kaufhaus in einer Schaufenster- Fahnenausstellung über die eine Hälfte des Hintergrundes die schwarzrotgoldene Flagge und über die andere, genau gleich groß und gleich angeordnet, die schwarzweißrote breitet? und gibt es nicht folchen und ähnlichen Unfinn an allen Eden und Enden?

Wollt ihr den Grund dafür wiffen? Wir haben Arbeitslose, die auf Jahre hinaus teine reguläre Beschäftigung erhoffen können, wenn die Verhältnisse so elend bleiben und augenblicklich gibt es nur zu viele, die sich höchstens noch bemühen, sie zu verschlechtern. Die Möglichkeit, Geld oder Arbeit zu bekommen, würde, und man darf sie nicht einmal deswegen verurteilen, eine ganze Anzahl Ber­zweifelter zu willenlosen Werkzeugen der Geldgeber machen, so, wie bereits jener Arbeitslose es ist, der die astrologischen Schund. hefte verkauft. Jegt flagen die Fürsten um ihre Abfindungen. Bewilligen ihnen die nationalen und bürgerlichen Parteien die Milliarden, die aus dem deutschen Bolt erpreßt werden sollen, so wird die Schar der Hungernden zweckentsprechend vermehrt und die Mittel sind ja dann da, ihnen erst einmal eine herrliche Zu­funft" vorzutäuschen und sie glauben zu machen, daß sie ihren dor­nigen Pfad verlaffen können, wenn ER seinen doornigen" verläßt und uns des Thrones Glanz und die hohe Wonne- Gans wieder­bringt.

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Nein, so wird es nicht tommen. Aber die Tätigkeit jener bra­matischen und Film- Fabriken, die Kaiserkronen- Schokolade und das Konzeffions- Schaufenster, und schließlich auch das alberne gelbliche Groschenheft zeigen, daß es noch immer Leute gibt, die eine Spetu­lation darauf nicht für völlig verfehlt halten.

Beweist ihnen, wie sehr sie im Irrtum sind! Bis zum 17. März liegen die Listen für das Boltsbegehren aus.

Bor den Einzeichnungslokalen.

Bor den Einzeichnungslokalen bekommt das Bild durch die zum Einzeichnen auffordernden Plakate ein immer lebhafteres Ge präge. Da sieht man Schilder mit Bildern und Inschriften, die feine Schmeichelei für die Fürsten sind, um so mehr aber das Volk zur Erfüllung seiner Pflichten ermahnen. Beichnet euch in die Listen ein!" Wartet nicht bis morgen!"" Jeder tue seine Pflicht!" Bor einem Einzeichnungslotal im Zentrum der Stadt ein Blafat mit einer fleinen Zeichnung, die Wilhelm in Doorn zeigt, wie er pfeifeschmauchend bequem in einem Sessel sigt und schmunzelnd die Millionen betrachtet, die vor ihm aufgeschüttet liegen. Sovtel hat er schon bekommen, und noch mehr will er haben. Es ist zu beob= achten, daß die Frauen außerordentlich start sich an der Einzeichnung beteiligen. In der Zeit von 3 bis 24 Uhr nachmittags zählten wir in der Greifenhagener Straße 21 Frauen und 17 Männer, die in die Turnhalle gingen, wo die Zeichnungslisten ausliegen. Während man zu Anfang eine gewisse Unbeholfenheit beobachten konnte, fommen jetzt die Einzeichner, ais wüßten alle, welche Formalitäten dabei zu erledigen sind. Beweis dafür, daß man beim Nachbar umfragt, und wenn der noch nicht gewesen ist, sich bei den anderen erfundigt. Hier erwächst unseren Genossen, eine segensreiche Tätigkeit. Sie fönnen Auf­flärung schaffen.

Die Frauen wehren sich.

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gleichen Lohn für gleiche Arbeit verlangten, basselbe Bahlrecht und dieselbe Wählbarkeit wie der Mann. versprach man ihnen statt deffen Denkmäler in den schönsten Straßen der Hauptstädte, so­wohl bei den Ententestaaten wie bei den Mittelmächten. Bölkerver­föhnung, Völkerverbrüderung muß das Ziel aller Frauen werden, und, wenn die Frauen nur überzeugt genug dafür kämpfen, wird das Nie wieder Krieg" Wirklichkeit, feine schöne Utopie mehr sein. Uns Frauen fettet die Not zusammen, unter der wir alle in allen Staaten jezt noch leiden, mit unseren Männern und Kindern, und nur das bewußte Betenntnis zum Sozialismus, die deutliche Absage an den kapitalistischen Staat tann uns fünftig beffere Zeiten bescheren. Mit einem Hoch auf die internationale Sozialdemokratie, in das die Bersammelten freudig einstimmten, schloß die Genoffin ihre Ausführungen. Genoffin Hedwig Wachen­ heim sprach dann zum Thema Fürstenabfindung. Sie bewies die absolute Unrechtmäßigkeit der Fürstenforderungen an ausführlichen Darlegungen und fam zu dem humervollen Schluß, daß, wenn vor dem Reichsgericht die veränderte Lage seit der Revolution angesichts der Fürstenforderungen nicht Geltung haben solle, es ja nur logisch fei, wenn die Fürsten die also auch zu Unrecht enteigneten Throne und Thrönchen ebenfalls eintlagten.

Die nach der Oberrealschule in Lichterfelde einberufene öffentliche Rundgebung für entschädigungslose Enteignung der Fürsten wies einen günstigen Besuch auf. Genosse Aufhäuser, der das Referat hielt, zerpflückte die Argumente der Gegner. Auf die deutschen Richter fönnen wir uns nicht verlassen. Der Rechts­weg hat in der Fürstenfrage völlig versagt. Von den Gerichten fönnen wir keine Hilfe erwarten, deshalb muß sich das Volk selber helfen. Die Verfassung gibt dazu die Möglichkeiten. Alles für das Bolt, aber auch alles durch das Bolt. Gegner meldeten sich nicht, und so darf man wohl annehmen, daß auch im reaktionären Lichter­ felde die Erkenntnis eingezogen ist, daß die Forderungen der Fürsten abgelehnt werden müssen.*

Das Wahlamf im Bezirk Prenzlauer Berg , Danziger Straße 61-63, teilt uns mit, daß hier Wahlscheine an Wochentagen in der Zeit von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends und am Sonntag von morgens 9 Uhr bis abends 7 Uhr ausgestellt werden. Hoffent= lich werden auch andere Bezirkswahlämter am Sonntag ihre Bureaus offen halten.

Die Arbeiter- Samariter- Kolonne teilt mit, daß sie nur noch bis Sonntag, den 14. März, einschließlich, Krante und Schwache zu den Einzeichnungsstellen begleiten wird. Sie ersucht, sich gegebenenfalls mit ihr in Verbindung zu setzen.

Arbeiter- Wintersportkämpfe.

Die wintersportlichen Wettkämpfe des Arbeiter Turn- und Sportbundes finden bestimmt am 13. und 14. März in Oberwiesenthal statt. Zu der Veranstaltung ist außerordent­lich reichhaltig gemeldet worden, auch aus Desterreich und den deut­fchen Gebieten der Tschechoslowakei , so daß ausgezeichneter Sport zu erwarten ist. Für die Teilnehmer und Wettkämpfer ist folgendes zu beachten: Die Ausgabe der Festkarten, Quartierscheine und Startnummern erfolgt nur im Empfangslotal, Hotel Karlsbad", Oberwiesenthal , Am Markt. Quartieranforderungen sind an den Bundesgenossen Emil Richter, Handweberei, Oberwiesenthal , Bundesgenossen Emil Böhmische Straße, zu senden.

Das zweite Opfer der Eierfahrt gelandet. Auf der Eierfahrt ertranten bekanntlich am Neujahrstage d. I. der 27 Jahre alte Kauf­mann Mar Ballotat aus der Schlüterstraße zu Charlottenburg und der 20 Jahre alte Student Erhard Rohmann aus der Augustastraße zu Wilmersdorf vor den Augen ihrer Klubgenossen im Müggelsee, auf dem ihr Sportboot in einem plötzlich aufkommen­den Sturme fenterte. Am 3. d. M. wurde Ballotat im Freibad Rahnsdorf gelandet. Jetzt wurde nun auch an derselben Stelle die Leiche Roßmanns angetrieben. Der Tote wurde nach der Halle in Friedrichshagen gebracht.

Tragischer Tod eines Lebensretters. Am vergangenen Sonntag verunglückte unser Parteigenosse, der Werkmeister Wilhelm Milius aus Borsigwalde bei einer Motorbootfahrt tödlich. Genosse Milius hatte bei dem Bootsunglück auf dem Tegeler See 16 Insassen eines Lehrbootes von der Hochschule für Leibesübungen" das Leben ge­rettet. Die Einäscherung findet morgen, Sonnabend, abend 6 Uhr im Krematorium Gerichtstraße statt.

Kinderfreunde Charlottenburg. Ae Kinder müssen bestimmt am Somm abend nachmittag im Heim fein. Bon kommender Woche, Dienstag an, abends von 6%, ühr Uebungsstunde für den Sprechchor.

Epidemie an Bord eines Südamerika - Dampfers. 30 Personen gefforben.

Infolge einer Masernepidemie und des Auftretens von Lungenentzündungen an Bord des Dampfers" Belvedere ", sind während der Ueberfahrt von Triest nach Buenos Aires dreißig Personen gestorben. Die meisten davon waren Auswanderer. Das Schiff hatte im ganzen 255 Passagiere an Bord.

Ein Bodenseedorf fast vollständig abgebrannt. Das Bodensee­dorf Stoda bei Konstanz wurde durch eine Feuersbrunst, deren Bekämpfung bei dem starken Westwind und infolge Wassermangels unmöglich war, nahezu vollständig eingeäschert. Ber­dacht der Brandstiftung liegt vor.

Theater der Woche.

22. Duell am Lido, 15., 18. Oftpolzug. 16. Im weißen Rößl. 19. Peer Gynt.

Vom 14. März bis 22. März 1926. Boltsbühne: 14. Samlet 15. bis 19., 21. Sturmflut. 20. Judith. 22. Der Opernhaus: 14. Aiba. 15. Madame Butterfly . 16. Cosi fan tutti. 17. Othello. 18. Galome. 19. Toska. 20. Puccinella. Raufmann von Benedig. Schauspielhaus: 14.., 17., 20., 21., Bajazzi. 21. Rosenkavalier . 22. Rienzi . Kroll- Oper: 14., 21. Werther. 15. Mignon. 16. Die Meistersinger. 17. Waffen­schmied. Schiller- Theater: 18. Tiefland. 19. Freischüß. 20., 22. Blaubart. 16. Wallen­14., 17., 18., 20., 22. Spiel des Lebens. 15. Maria Stuart . Deutsches Theater: Juarez fteins Lager. Biccolomini. 19., 21. Syris- Pyrik. und Maximilian. Kammerspiele: Jofephine. Die Komödie: Biktoria. 21. Bormittags 11% Uhr Matinee: Leffing- Theater: Der fröhliche Weinberg. Auja und Esther". Theater in der Königgräger Straße: Mrs. Cheneys Ende. Städt. Oper Charlottenburg: 14., 17. 8ar und Zimmermann. 15. Don Basquale. 16. Aida. 18. Das Rheingold . 19. Die Entführung aus dem Gerail.

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Die Frauenfundgebungen unserer Partei anläßlich des Inter­nationalen Frauentags fanden an Freitagabend mit einer gewal= tigen Veranstaltung des Bezirks Prenzlauer Berg in den Brachtsälen am Märchenbrunnen, Nähe Königstor, ihren impo­nierenden Abschluß. Trotz des überaus stürmischen regnerischen Wetters war der Saal von Tausenden von Frauen dicht gefüllt. Rote Fahnen gaben dem Ganzen, ein festliches Gepräge. unweit des Podiums, das in den Farben des Proletariats geschmückt war, hatte man eine große rote Fahne aufgepflanzt, die in weithin fichbaren Lettern das Motto des Abends trug: Es lebe die inter­nationale Sozialdemokratie!" Der Gast der Riesenveranstaltung war die Genossin Frau Pels aus Brüssel . Ihrem überaus lebendigen, in gewandtem Deutsch gehaltenen Bortrag, der vor allem die Not­wendigkeit der europäischen Versöhnung und des internationalen Zusammenschlusses betonte, folgten die Anwesenden mit gespannte­ster Aufmerksamkeit. In den Ideen von Locarno , fern der Brutalität nationalistischer Phrasen, wird Europa gefunden. Der Kampf gegen den mordenden Militarismus ist in erster Linie eine internationale Aufgabe der Frauen. Sie sind die Träger des menschlichen Fort­fchritts. Stürmischer Beifall dankte der Genoffin Bels für ihre gehaltreichen Ausführungen. Genoffin Todenhagen mies auf die Notwendigkeit intensivster Propaganda für das Boltsbegehren Eiefe. hin. Dem räuberischen Attentat der Fürstenclique gelte es in ein­mütiger Energie entgegenzutreten. Der fürstliche Raub am Bolks­gut ist ein Anschlag auf die Existenz des Boltes, ein Borstoß gegen den Bestand der Republit. Ein ausgedehnter fünstlerischer Teil fand dankbarste Aufnahme. Der Abend war ein glänzender Erfolg heater in der Alofierſtraße: 14.. 15. Ehre. 16., 19. Der aute Ruf. 17., 20., für die rührige Ortsgruppe des Bezirks.

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Unsere tschechische Genoffin Irene Rirpel, die zum Inter­ nationalen Frauentag nach Berlin gekommen ist, sprach in einer überfüllten Bersammlung in Schmidts Festsälen in der Frucht­straße. Sie gab einen Ueberblick über die politische Entwicklung der Frau, die mit allerlei Scheingründen von den bürgerlichen Bar­teien bis weit hinein ins liberale Lager jahrzehntelang zurückgehalten wurde. Politik sei eine häßliche Ängelegenheit, die nicht für die Frauen tauge, sagte man folange, bis Granatendrehen für eine weibliche Handarbeit gehalten und als solche gerühmt wurde. Aber selbst dann, als kurz vor dem Zusammenbruch die Frauen ihren|

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Berliner

20. Bique Dame. 21. Tannhäuser. 22. Die toten Augen. Großes Schau­Renaissance Spielhaus: Für Dich. Theater des Westens : Prinzessin Husch. Deutsches Die Tribüne: Die neuen Herren. Theater: Materna Magica. Künstler- Theater: Baganini. Komödienhaus: Der Garten Eden. Neues Theater am Roo: Stöpsel. Trianon- Theater: Rentral Berlin lacht von 8-12. Residenz- Theater: Fopple, der Egoist. Theater: Eva Bonheur. Theater in der Kommandantenstraße: Lene, Lotte, Komische Oper: Berlin ohne Hemd. Luftspielhaus: Die rote Metropol Theater: No No Nanette . Theater am Schiffbauerbamm: Theater am Rollen­

Cleo.

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Der Tausch. Thalia- Theater: Der alte Deffauer. borfplag: Die offizielle Frau. Theater am Kurfürstendamm : Die Nacht der Nächte. Aleines Theater: 14., 15. Ein Spiel von Teb und Liebe. Ab 16. Das Grabmal des unbekannten Soldaten. Wallner- Theater: Rolportage.

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Kasino- Theater: Bis

21., 22. Seimat. 18. Gefdyloffene Borstellung. Walhalla- Theater: Die kleinen Bagabunden, Rose- Theater: Die vier Schlaumeier. Schloßpark. 18. Selenes Liebesabenteuer. Ab 19. Eine Nacht im Fahrstuhl. Theater Steglik: Liebesintermezzo. Theater in ber Lükowstraße: Lemkes fel. Wwe. Theater im Admiralspalaft: Haller- Revue Achtung, Welle 505! Wintergarten und Scala: Internationales Barieté. Rachmittagsvorstellungen. Bollsbühne: 14. Wer weint um Kroll- Oper: 14. Ronzert. 21. Peer Gynt. Schiller- Theater: 14. Charlens Tante. 17. Dr. Klaus. Judenad? 21. Der Kaufmann von Benedig Leffing- Theater: 18., 21. Die Quizows. Theater in der Königgräher Straße: 14., 17., 21. Wie es euch gefällt. Großes Schauspielhaus: 14., 21. Für Dich. Theater des Westens : 14., 21. Der Freischilk. Theater in der Klosterstraße: 14. Die Ehre. Rose- Theater: 20. Schneewittchen. 21. Das Glück im Winkel. Theater in ber Schloßpatt- Theater Steglig: 21. Sänfel und Gretel. Theater im Lügomstraße: 14. Lügenmäulchen und Wahrheitsmündchen. Achtung, Welle 505! bmiralspalast: 14., 21, Saller- Revue

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