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Dienstag

23. März 1926

Unterhaltung und Wissen

Der alte Autor.

Stizze von Robert Größsch.

Der bekannte Autor Meyer lag auf dem Strantenbett. Die ftahl­blauen Borhänge trauerten vor dem Fenster breit und schwer und hingen wie auf Halbmast. Die Sonne brannte fie violett. Auf dem Bett lag ein Telegramm. Von seinem Sohne. Er konnte nicht tommen. Hauptprobe feines neuesten Dramas und übermorgen die Premiere.

Der alte Autor lächelte bitter. Premiere...." Mas das wieder für ein Krampf sein mochte! Leute würden über die Bühne rennen und stöhnen: Mensch! Bruder Mensch! Na ja, auch das gab's. Aber daß gerade sein Sohn sich an dieses undankbare Geschäft ver­plemperte! Sein Sohn, von dem er gehofft, er würde einmal die renommierte Schwantfirma seines Vaters fortjeßen....

Da auf dem Tische lag ein halbfertiges Manuftript. Nur zwei Episodenfiguren brauchten liebreich an die Hand genommen und durchgeführt zu werden: der Graf mit den zwei Berhältnissen und die Gräfin mit den drei Berehrern. Eine Geschichte, über die das

Barlett wie die Ränge lachen und gerührt sein würden.... Sein Herr Sohn jedoch mußte auf der Bühne predigen, morden und stöhnen laffen- und inzwischen verdarb, verschoß und veraltete biefer schöne pitante Stoff.

Ja, wenn der Kompagnon noch neben ihm fäße! Bei einer Pfeife Tabat machte der somas.... Der alte Autor lächelte und ein Geficht mit englisch verschnittenem Bart huschte vor sein Auge. Drüben an der Band hing das Bild. Drum herum ein Lorbeerkranz mit Schleife: Bur fünfundfiebzigsten Aufführung."

Die Sonne fant. Die blauen Vorhänge wurden buntles Grau. Mit fanftem Flügelschlage schwebte Bergangenes in wallenden Schleiern vorüber.

Ja der

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bamals*** waren bas Zeiten ber Triumphet

Damals hatte Meyer feine dramatische Brothese gefunden. Das mar der andere. Der tannte die große Welt des Getts der Austern, des Jeus, der Exzellenzen und Roués. Die Kritik behauptete zwar, nur aus der einschlägigen Literatur habe er das alles gebannt aber tam's darauf an? Die Leute im Theater lachten und glaubten, und wahr ist im Leben immer, was geglaubt wird!

Seelige Zeiten ehrlicher Arbeit waren das. Er, Mezer, schuf die Szenen der jungen Liebhaberin, der alten Jungfer, der Köchin, ber umständlichen Haushälterin, der Onfels und Tanten vom Lande. Der andere zeichnete die Bonvivants, die Exzellenzen, den Mann von Welt. Mener fnetete die Berlobungen, die Mißverständnisse zwischen Ontel und Tante, die Erbschaften und den selten ausbleibenden Sieg her Tugend. Der andere formte die Episoden, da sich das Laster zu erbrechen droht, meisterte den mondänen Flirt, Entführungen, noble Baffionen und Szenen, in denen der Roué fein Einglas ins glanglofe Bustlingsauge flemmt. Eheirrungen bei Helden wurden vermieden; tomplizierte Ehebrüche waren. mur bei unsympathischen Nebenfiguren gefragt und gestattet. Es gab unumstößliche Sittengesetze, die bas Bublitum bestimmte. Mener unb Co. verftießen nie dagegen. So wurden fie die älteste, bewährtefte Schwant- und Luftspielfirma unferer Literaturperiode.

Da, auf der Höhe der Konjuntarr, nach ber tausendften Auf­führung, starb der andere. Berschied mitten in der Ausarbeitung eines breiedigen Schwantes und ließ den Bonvivant in der verwideltsten Lage- er war im zweiten Aft mit drei Damen gleichzeitig verlobt hilflos zurüd. Das war ein schwerer Schlag! Meŋer verlor seine zuverlässigste Stüße, feine Stüde verloren die elegante Bügelfalte. Die Blutwursthofen des Bolksstüdes aber waren außer Mode.

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Bar's ein Wunder, daß er alle Hoffnungen auf seinen Sohn tonzentrierte? Der hatte als Gymnasiast ein Lustspiel verfaßt, in dem eine Rettorstochter mit Erfolg verführt wurde. Deswegen erhielt er eine Rüge und drei Tage Karzer, aber Meŋer schenkte ihm den ge bundenen Sudermann. Junge Talente soll man anregen und an­spornen. Hier wuchs Ersatz für den verstorbenen Kompagnon heran. Meyer überprüfte fein Schecktonto und ließ den Sohn studieren. Das öffnet die Türen zur eleganten, Welt, wo die Seide tnistert und der Smoking triumphiert. Er ließ seinen Sohn reiten, spielen, schickte ihn in feudale Badeorte und auf Auslandsreifen. Der Junge war schwerblütig; er sollte den leichten, spielerischen, graziösen Ton der mondänen Belt einfaugen und das elegante Handgelent der väterlichen Firma werden! Den Rompagnon, der die Onfel, Tante und Röchinnen beherrschte, fand er später felbst einmal, wenn er, Meyer, die große unbekannte Reise zu feinem ehemaligen Geschäfts. teilhaber antrat.

Tja und mun bie Enttäuschung! Kommt der Junge aus Baris zurüd, der Residenz des sprichwörtlichen Leichtsinns, und nennt alle Stücke der Firma Meyer u. Co. charakterlose Schmarren! Nemmt fie eine wunderbare Mischung von Kohl, Käse und Bocmist! Und gräbt zwei eigene Stüde aus seiner Reisetasche, daß dem Bater mie Darmoerschlingung zumute murde. Und sowas wurde aufgeführt! Unter Krawall, Gejohle, Trillergepfeife, Dhrfeigen und verwandten Angelegenheiten....

Meyer lächelte wiederum bitter. Die Trillerpfeifen hatten Recht. War das eine Art, die Menschen mit Ringtämpfen zwischen Vater und Sohn, Geschwisterliebe, widernatürlichen Müttern zu erschreden und Don unbekannten Propheten mit stundenlangen Reden antönen zu laffen, in denen Phrasen wie Menschheit, Gott, Revolution der ewige Rehrreim blieben!

Der Junge war völlig aus der Art geschlagen. Bei feinen, des Baters Stüden, quollen die Tränen höchstens ob des unerhörten Edelmutes maderer Söhne, Dnfels, Nichten oder Neffen, und man mußte auf den ersten Blid, woran man mit jeder Figur war. Man tannte ihre Herkunft, ihre Eltern, ihre Familie, den Grund ihres Auf- und ihres Abtrittes. Benn einer von der Bühne ging, dann fagte er, warum und wohin. Bei ihm jedoch, dem Jungen, tamen und gingen bunkle Burschen, ohne sich an- oder abzumelden, stürzten auf die Bühne, stammelten in abgehadtem Deutsch und rasten mit mirrem, schweißigem Haar davon. War das eine Art?! Immer blieben einige zerschunden, verzückt oder verrückt auf dem Plage. Es fehlte manchmal nur nach, daß auch der Souffleur gemeuchelt oder die Souffleuse von rasenden Heilanden aus dem Kasten gezerrt und geschändet wurde.

Ein Trost, daß die selige Mutter diese Darbietungen ihres Jungen nicht mehr zu erleben brauchte; fie wäre vor Scham nicht über die Straße gegangen.

Die Uhr schlug sieben und der alte Autor nahm seine vor­geschriebenen drei Tabletten, Tja, das war sein Sohn! Wie gut hätte es der Junge haben können! Sizt mitten in der. gesuchtesten Schmantfirma und fällt so aus der Branchel Dort auf dem Tisch lag

Der Störenfried.

Kelin Gaf

Dies ft Mello Franco aus Brasilien , Der im trauten Böllerbundfamilien­Arelse störend fich bemerkbar machte. Diefer brüllte aus des Urwalds Gründen, Bis Europa , ffatt fich zu verbünden, Diesmal fich fogar in Genf verkrachte Und die früh verwelften Friedenstilien Danten wir dem Herrn aus Groß- Brasilien .

bie Stizze eines Luftfpiels. Der große Aft, da der verlebte Roué hinter der Salondame herpirscht, war in den flüchtigen Umriffen des Szenarismus hängen geblieben. Wer sollte das je vollenden? Meyer nahm das Rontobuch vom Nachttisch, trug mit zitternber Hand die letzte Abrechnung des Thalia- Theaters ein, rückte sein Kopf­tissen höher und schaufelbe im Dusel eines Schwächeanfalls hintan. Dabei bewegte er die Lippen leis und bekümmert:

Ja, mein Sohn, die Leute wollen lachen und nicht weinen. Das find nur wenige und deren dramatischer Bedarf ist seit Schiller und Goethe für Jahrhunderte gedeckt. Bleib bei unserem Leisten, mein Sohn. Die Leute unterhalten sich am besten mit den alten bewährten Figuren, die sie fennen, über die sie nicht lange nachzudenten brauchen.... Was fagft Du? Schmarren?! Kitsch?! Bei uns wer den die Leute für ihr Geld von ihren Sorgen abgelenkt. Kunst ist, wenn die Leute flatschen alles andere ist nur Zeitvertreib für über­tandidelte Geister, nichts für die Leute. Kehre um, solange es noch Zeit ist, und vergiß nie, daß auf der Bühne immer ab und zu ge geffen und getrunken werden muß, wenn Stimmung aufkommen

Mis der Sohn anfam, war der Bater schon in jene Gefilde enteilt, wo der Lebe- mie der Biedermann auf tein Stichwort mehr warten tonnte.

Er hinterließ seinem Sohne ein forrett geführtes Kontobuch und zwei Stoffe: einen für einen dunklen Anzug und einen für ein Lustspiel in drei Aften.

Der Anzug wurde gemacht.

Die Anfänge der Berliner Sezession .

( Jutrigen und Berschwörungen".)

Bon Covis Corinth.

Sm Aufammenhang mit ber derzeitigen Corinth - Ausstellung in her Nationalgalerie wird es unsere Lefer interessieren, wie 20 vis Corinth , der spätere Bräsident der Berliner Scaeffion, in feiner in diesen Tagen im Berlag von G. Sirgel in Beipaia er­fcheinenden Selbstbiographie die Anfangszeiten der Se aeffionen schildert. Mit Genehmigung des Berlages geben mir unferen Lefern im folgenden einen Auszug daraus.

Im Jahre 1900 hatte ich mich entschlossen, meinen Wohnsik von München nach Berlin zu verlegen. Als ich in dem Weinrestaurant Kurz meinen Freunden diesen Plan entwickelte, dessen Schlußeffett mar ,,, eine Malschule für Weiber in Berlin zu errichten", erntete ich ein allgemeines Hohngelächter. Der einzige war mein Freund Walter Leiftitow, welcher dem Plan näher trat und ihn sehr ver­nünftig fand. Er half mir auch mit allen seinen Verbindungen, die er im reichsten Maße hatte, unterstützte mich, wo er nur tonnte. möge feiner ihn einer zu großen Selbstentäußerung bezichtigen; er übte diese Protettion auch in einer Art idealem Egoismus. Erstens war er Landschaftler und ich Figurenmales. Er war einer Krank heit verfallen, welche über furz oder lang doch seine Kraft an weite­rem Arbeiten hinderte. Dazu tam noch, daß er Kräfte suchte, wo er fie herbekam, um die Berliner Sezession , die er neu ins Leben gerufen hatte, florieren zu lassen. Und schließlich seine wirkliche Liebe zu mir, die ihn bewog, fast seine Hände unter meine Füße zu legen, daß ich nicht stolpere. So war für mich alles getan, um mir einen fast sicheren Erfolg in dem neuen Ort beinahe zu ver­bürgen.

Ich hielt mich zuerst einige Monate in Berlin auf; Leistikow wirkte mir einige Borträt- Bestellungen aus, die ersten, welche ich überhaupt für Gelb erhielt. Endlich siedelte ich 1902 definitiv über,

Bellage des Vorwärts

Gein früheres Atelier räumte mir Leistitom ebenfalls ein, und es gab fast nichts, worin er mich nicht auf das beste unterſtüht hätte. Die Atelierräume waren herrlich gegen meine bescheidene Münchener Behausung.

Hinreichend Platz auch für die Malschule, welche dant dem Neuen, das meinem Ruhme vorausging, tatsächlich mich bald zum mohlhabenden" Manne machte.

Demgemäß war der Verkauf von Bildern auch viel größer, als ich mir in München auch nur träumen mochte. Wie tonnte es auch anders sein, da der Handel und Wandel in Berlin glänzend war, die Raufleute intelligent und nach neuer Kunst begierig waren, außerdem der junge Kaiser gegen alles Neue eine Aversion batte, so daß uns auch noch der Glanz der Märtyrerfcone umstrahlte. Das waren die Anfänge der Berliner Sezeffion. Im Jahre 1908 murde fie ganz ruiniert.

Man raufte fich auch um die Knochen; die Geschäftsleitung führte mit feltenem Raffinement Baul Caffirer. Er hekte alles burcheinander. Parteien bildeten sich. Bon je hieß es: ,, Die Jungen gegen die Alten. Akademismus gegen Impressionismus." Dieses Bort wurde für Berlin zum Clou. Daß ich nicht meine Hände in den Schoß legte, wird jeder verstehen. Achtzehn Man wurden durch die geschickten Intrigen Caffirers faltgestellt. Eine Aenderung im Borstand mar die sichtbare Folge, mit der die treuen Freunde Liebermanns und Cassirers beglückt wurden. Auch ich war ein Genoffe der Siegreichen. So wurde das Amt des Vorstandes der Angelpunkt, mit dem die Kunstwelt regiert werden konnte. Der Borstand wurde gebildet von Liebermann als Präsident, Leistitom als erftem Schriftführer, mir als zweitem Schriftführer, Ludwig von Hofmann , Mag Slevogt und anderen, die als Stimmtiere wechselten.

In welcher Art sich der Vorstand die Folgen dachte, das wußte in Wirklichkeit niemand. Aller Gedanken waren: Das wird schon Caffirer besorgen." Denn mir selbst fagte Cassirer in seiner Offen heit: Eigentlich machen das ganze Wesen der Berliner Sezession nur ich und Leistitom selbst Liebermann hat eigentlich nichts zu fagen So scheint im Leben der Künstler, wie ich so oft anges beutet habe, das Lebenselement nicht Fleiß oder Talent zu sein, fondern im höchsten Maße die Intrige.

Besonders in diesem Buche soll von der Intrige, wie ich als Augenzeuge oft mit dabei war und sie auch selbst am eigenen Leibe erfahren mußte, vielfach die Rede sein.

Es mochte um das Jahr 1900 gewesen sein, als mein Bild: Salome mit dem Haupte Johannes des Täufers" einen gewaltigen Erfolg errang; auch als erstes wurde das Bild von einem sehr reichen rheinischen Industriellen angetauft. Die beste Aussicht bes ftand, allmählich reich zu werden! Die Masse der Verkäufe mußte es bringen. Die Malschule florierte, ebenso die Sezeffion, obgleich es da schon manchesmal haperte. Die Begeisterung des Publikums ließ nach, die Ronturrenzausstellung brachte dieselben Impression niften: Manet , Monet und Renoir . Leider wurde uns zum Termin der Ausstellungsraum gekündigt. Es war, als hätten sich zwei Pläne gefreuzt, der von Liebermam und der des Besizers Des Terrains wegen der Erbauung des Ausstellungsraumes. Lieber­mann protegierte seinen Freund Griesebach, und da der Befizer des Terrains felbft Architekt war, so hatte dieser einen Groll auf die Sezession geworfen und fündigte ihr bei der ersten Gelegenheit ben Rontraft. Man fand aber ein günstigeres Terrain am Kur fürstendamm und hatte bald wieder ein Heim für die Sezession eingerichtet. Es war jedoch ein Mißvergnügen bei den fezessionisti­schen Künstlern ausgebrochen. Selbst Leiftifom, der inzwischen an der schleichenden Krankheit zu leiden hatte, wollte den ganzen Krempel aufftecken, ebenfalls die anderen, welche in dasselbe Horn bliesen. Da muß ich es mir zur Ehre anrechnen, für die meitere Existenz unserer Bereinigung mit aller Energie eingetreten zu sein. Solange Leistilow. das Ganze regierte, war zwar ein Gewitter fo manchesmal im Anzuge, aber er beschwichtigte es noch immer leicht. und aus Beliebtheit zu ihm waren das mur immer vorübergehende Erscheinungen. Aber im Juli 1908 erlag er doch seinem schweren Leiden. Das Begräbnis stattete Cassirer mit seinem gewohnten Organisationstalent aus. Und nun traten andere Erscheinungen her Dor, Unangenehmes verbreitete sich unter den Mitgliedern, Stänte­reien und Intrigen waren an der Tagesordnung. Bei einer Gene­ralversammlung, wo ein neuer Borstand gewählt werden sollte, brach die erste richtige Berschwörung aus. Sonst pflegte der alte Vorstand das unveräußerliche Recht zu haben, die Personen für den neuen Borstand zu wählen, aber diesesmal tam eine ganz andere Wahl heraus, als die der Kandidaten des Borstandes.

Es tam an den Tag, daß eine Verschwörung im Gange war, und zwar gegen Cassirer . Der Borstand mit seinen Anhängern trat aus der Gezeffion aus; aber bald darauf erfannte man auch. wie dumm und furzsichtig man gehandelt hatte. Es blieben die Ruhigen mit ihren Verschwörern in der Mehrzahl am Platze und

auch ihnen gehörte das Haus.

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Nun wandte Cassirer all seine Gewandtheit auf, um seinen Einfluß in der Sezession wieder zu erreichen. Er verhette hier und verhette dort. Das Ende endlich war: mir traten zurüd in den Mitgliederkreis. Der alte Borstand fam wieder zu Ehren und man mollte den alten Zustand, aber nicht Cassirer . Er fühlte sich schwer beleidigt er trat definitiv aus, unter der Begründung, er wollte das Recht und die Freiheit haben, Kunstwerte nach seinem Ermessen so gut und so schlecht zu halten, wie er das wollte. Man bejammerte dieses Unglüd allgemein. Liebermann hielt seine glänzendste Rede, die schloß: Herr Cassirer, wenn Sie nicht meinen Morten Gehör geben, so wende ich meine letzte Beredsamkeit an, ich bitte Sie darum, daß Sie bleiben zum Heile der Sezession." Cassirer aber trotzbe selbst diesem Argument, wobei er betonte, daß Liebermann von allen Künstlern sein hochgeschäßtester wäre und es ihm demnach schwer sei, einem Freunde was abschlagen zu müssen. Man einigte sich endlich darin, daß man dem Geschäfts­führer Cassirer einen halbjährlichen Urlaub zuwies. In diesem halben Jahre Urlaub scheint er alle seine späteren Entschlüsse ge­faßt zu haben; von Charakter aus war er absolut nicht hinterhältig. er rühmte sich sogar, alles offen zu sagen, aber merkwürdig, man achtete nie darauf, als bis es eingetreten war. Seine Kunst­handlung blieb ein Treffpunkt aller Parteien; jeder einzelne glaubte fich besonders bevormat, namentlich wenn er dem Betreffenden Bilder abgekauft hatte. So fonnte er seine Gunft verteilen, wie er wollte. Gerade zu jener Zeit schien ich ebenfalls sehr mit ihm be­freundet zu sein.

Jm dunklen Bann.

Ihr habt geraubt das blüh'nde Land. Uns ward der schwarze Diamant. Zum Fluch in eurer weißen Hand. Bon heilger Schönheit Lichtkultur, Habt ihr vernichtet jede Spur. Ihr banntet unser armes Haus

In Rauch , da löschte Staub und Losen, Uns Wohllaut Luft und Farben aus, Des Himmels und der Erde Rosen. Wann herrscht der weiße Diamant, Der Freiheit froh, im grünen Land? Wann sind wir Brüder alle eins, Im Strahlenfeldh des Sonnenscheins?! Manmill Bring