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das Volksbegehren. Das Ergebnis von 29 Wahlkreise». Beim Reichswahllciler lagen am 23. März, nachmilkags die vorläufigen Ergebnisse des Volksbegehrens aus weiieren Wahlkreisen vor. nämlich: Wahlkreis 3(Potsdam Ii), 4(Potsdam I), 5(Frankfurt a. d. O.). S(Liegnih). lZ(Schles- wig.Holsleiu). 14(Weser-Ems ). 17(Westfalen-Bord). Z4 (Oberbayreu-Schwaben). Insgesamt sind bisher in 2� Wahlkreisen 10 036 852 tintrogungen gezählt. Es stehen noch b Wahlkreise aus, nämlich: 1(Ost. preu�en). 7(Breslau ), 10(Magdeburg ). 25(Biederbayern), 34(Hamburg ) und 35(Mecklenburg ), ferner 24 Bezirksämter des Wahlkreises Franken. Vergleicht man die Zahl der Einkragnugea in den neu gemeldeten Wchlkrelfeu mit der Zahl der Stimmen, die bei der lehlen Reichstagswahl am 7. Dezember 1924 ans Sozial- deinokraten. Unabhängige Sozialdemokraten und Kommu- nisten in diesen Wahlkreisen entfallen sind, so ergibt sich folgendes Bild: iL a h l k r e i» Wahlkreis 3(Potsdam H)... , 4(Potsdam I)..... , 5(ftranlfurt a. d. Oder) » 8(Lieanitz)...... « 13(ScbleSwig-holstein).. 14(Weier Ems)..... . 17(Westfalen Nord ..> » 24(Oberbayern -Schwaben )< Zahl d«r Ein- ?kl>z. der Gtlmmkn, die ai-fSPD.U-P. u AominuniNen am trazungen 7. emsallen smd 514 034 47S 420 244 57« 268121 296 707 201 074 358 081 209 088 145,6 122,8 89,6 120,3 103,2 98,1 116,7 74,3 Steigerung in Gstpreußen. Königsberg , 23. März.(MTB.) Nach Eingang weiterer Er- gebnilss hat sich die Zahl der Eintragungen für das Volksbegehren bis heute mittag auf 163 894 erhöht. Es fehlen jetzt nur noch ein Kreis und mehrere Gemeinden. Thüringer Juftiz-Chronik. Wieder eiue Hetze gegen einen Republikaner zerflattert. Jena , 23. März.(Eigener Drahtbericht.) Der Disziplinar-Ssnat des Oberlandesgerichts in Jena verkündete am Dienstag In dem Dienststrafverfahren gegen den Landgcrichtsprästdenten Spatz in Gotha folgendes Urteil: Der Angeschuldigte wird freigesprochen. Die Kosten werden der Staatskasie auferlegt. In der mündlichen Urteilsebegründung erklärte der Vorsitzende, daß sich in keinem der Anklagepunkte durch Tatsachen hätte erbringen lassen, die für den Landgerichtspräsidenten irgendwie belastend sein könnten. ' Der Ausgang dieses Prozesses bedeutet eine neu« Justiz- kata strophe in Thüringen . Die Hetze gegen den r e p u b l i- konischen Landgerichtspräsidenten Spatz ist elend zusammen, gebrochen. Nun müßten die Hetzer gegen Spatz zur Verantwortung gezogen werden, insbesondere der Amtsgerichtsdirektvr Busch wegen seiner leichtfertigen und fanatischen Anklage gegen Spatz. Erst dann würde die nach Ansicht des Oberlandesgerichts verpestete Luft im Landgericht gereinigt werden können. Wer wo wird denn die völkische Regierung Thüringens ihre Schütz- lmge zur Verantwortung ziehen! Sraunstbweiger Justiz. Ein Skandal, der vertuscht werden soll. Di» Braunschweiger Justiz, die im Fall Stoelzel aller Welt bewiesen Hot, mit welch drakonischer Strenge sie die lächerlichen Verfehlungen eines sozialdemokratischen ßandesschulrgts zu ahnden weiß, ist, wie wir schon kurz meldeten, seit Monaten be- strebt, den Skandal eines hohen Iustizbeamten. des ehemaligen Leiters der Landesstrafanstalt in Wolfenbüttel , jetzigen Oberstaatsanwalts du Roi zu verschleppen. Gegen du Roi hat unser Braunschweiger Parteiblatt den Vorwurf von Unter- schleifen im Amt gemacht, ohne daß das Ministerium es für nötig hielt, das hierauf eingeleitete Disziplinarperfahren bis zur Erledigung der Privatklage gegen den Schriftleiter desB o l t Z f r e u n d' zu- rückzustellen. In dem Prozeß, den man immer wieder von neuem hinaus- zuschieben versucht, wird folgendes unter Beweis gestillt werden: Du Roi hat aus den Beständen der Anstalt ordnungswidrig zu einem wahren Schleuderpreis gekauft: 15 Pfund Kakao. 1 Ferkel. 5H Pfund Schweinefleisch. 25 Pfund Tomaten. 8 Zentner Gerste. Dafür bezahlte du Roi Ende 1922: 3600 Mark, während der Tage». preis 8970 Mark betrug. Gegen die ausdrückliche Anweisung des Ministeriums hielt sich du Roi auch für befugt, an einzelne ihm nahe- stehende Beamte weit unter Tagespreis Lebensmittel zu verkaufen. Am 8. Juli 1922 bezog ein Beamter 2 Zentner Hafer für 1000 Mark, am selben Tage mußte die Landesstrasanstalt selbst 900 Mark für den Zentner bezahlen. Am 9. September 1923. als der Tagespreis 2500 Mark betrug, taufte der Oberstaatsanwalt 3 Zentner Gerste zu je 1200 Mark. Dies« Schleuderpreis«, die sich Herr du Roi selbst berechnete, hat er übrigens nicht einmal so- fort bezahlt, sondern ein Vierteljahr oder ein Halbjahr später, zu einer Zeit, in der die fraglich« Geldsumme durch die Jnsla- tson völlig entwertet war. Im Januar sollte die Beletdigungskloge gegen denVolks- freund" verhandelt werden: sie wurde verschoben, da der Herr Ober« staatsanwalt wegen derSchwurgerichtsperiode" zu sehr beschäftigt sei. Auch der neue Termin. Mitte März, ist wieder abgesetzt worden, da ein Entlastungszeuge du Rais, ein früherer Anftalts- Pfarrer, wegen derVorbereitungen zum Osterfest" nicht nach Braunschwelg kommen kann. So folgt«ine Schwurgerichtsperiode dem Osterfest und so fort, bis die Braunschweiger Stahlhelinjustiz bewiesen hat. was Rechtsprechung heißt. öazilles Polizei. Jagotv-Maniere» i« Württemberg . Lwklgart. 23. März(Eigener Drabtbericht). Der Landtag hat einen Antrag des GeschäftSordnungkauSschusseS auf sofortige Haftentlassung der am l8.März wegen.versuchtenHolbverratS" festgenommenen kommunistischen Abgeordneten Brllnnle und Schneck angenommen. Die Polizei, die sich augenblicklich mit großem Eifer pesonoerS den Linksparteien widmet, hat wieder eine wobl- verdiente Ohrfeig« erhalten. Tie am Dienstag geplante Demon- ftration der Kommunisten gegen die Vcrha'tung der beiden Ab« geordneten wurde von dem Polizeipräsidenten wegen.un mittel- harer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" per» boten. Dafür entsandten die Kommunisten zahlreiche Abordnungen in den Landtag. Ein verstärkte« Polizeiaufgebot.sicherte" die Orb- nung» die voll kemer Seite gestört wurde. Drei Gruppen öer§eme. Der Arbeitskreis des Femeuntersuchungsausschusses des Reichstags. Der Femeuntersuchungsausschuß des Reichs- tags trat gestern abend zu einer Sitzung zusammen, in der mit Rücksicht auf die Plenarberatung nur die wichtigsten Angelegenheiten erledigt werden konnten. Aus den Mitteilungen des Borsitzenden über die Materialbeschaffung verdient hervorgehoben zu werden, daß Mecklenburg-Schwerin trotz wiederholter Er- inncrung noch immer kein Materiol über die Feme - morde geschickt hat. Dem Ausschuß liegt laut Verzeichnis nunmehr Wrenmoterial im Umfang von 100 Bänden vor. Mit dem preußischen Femeuntersuchuugsausschuß wird aus dessen Wunsch Austausch der Drucksachen vereinbart. Di« Frage der An- stellung eines Sekretärs wird zurückgestellt. Es erfolgt sodann der Bericht des Berichterstatters Dr. Levi. Nach seiner Auffassung muß alles getan werden, um die Untersuchung des Ausschusses nicht ins Uferlos» gehen zu lassen. Die Arbeit sei nicht auf die 400 bis 500 Morde, dl« fest 1918 erfolgt wären, auszudehnen, sondern zu beschränken aus diejenigen, die das klare Kennzeichen der F e m e l u st i z tragen. Es handelt sich auch um keine historische Untersuchung über die Rechtsvcrbonde, sondern um die Konzentration auf diejenigen Organisationen, in denen Feme - morde erfolgt sind, wie diese Organisationen entstanden und ob sie etwa im Zusammenhang mit staatlichen Stellen standen. Als Grund- läge müßten unter allen Umständen die gsrichtlichen Feststellungen dienen. Der Ausschuß sei keine Mordtommission. Unter diesen Um- ständen ergäben sich drei Gruppen von Fällen. Erstens die norddeutsche Gruppe, zu der neben dem Parchimer Mord(Kadow) und der Ermordung eines gewissen Böttcher die Fälle der Ermordung der Sand, Willins, Pannicr. Legner, Gröschke. holz und Beyer gehören. Dazu ferner der Fall Hermann aus der Arbeitsgemeinschaft Meier(Oberschlesien ). Die zweite Gruppe bezieht sich aus die D e u t s ch v ö l k i s ch e Freiheitspartei, von der im Zusammenhang mit dem �sall Grütte-Lehder von Femejustiz gesprochen wird, was der Bericht- erstatter jedoch unter Betonung aller Vorbehalte erwähnt. Die dritte Gruppe bildet die O r g a n i s a t i o n C. Zu dieser speziell süddeutschen Gruppe gehören die Fälle der Ermordung des Dienstmädchens Sandmeyer, der Reichswehrsoldaten Dobner (beide Oktober 1920), des Landtagsabgeordneten Gareis(Juni 1921) und die Attentat« auf Erzberger , Räthenau, Scheidemann und die Ermordung des Studenten Bauer(März 1923). Der Berichterstatter betont, daß Hier gewisse Indizien aus ein« Zentrale in München vorliegen und daß die diesbezüglichen Untersuchungen vor dem Stoatsgerichtshos dem Ausschuß nicht genügen könnten. Auch bei der Untersuchung dieser Gruppen könnten jedoch wesent- liche Einschränkungen erfolgen: die Organisation OL interessierst m diesem Zusammenhang erst nach Auslösung der Brigade Erhaxdt (September 1920), die Schwarze Reichswehr erst ab 1922. da die Fememorde im wesentlichen 1923 geschehen seien. Der Begriff der Schwarzen Reichswehr sei aus den Denk- jchriften keineswegs klar geworden, es handele sich dabei u. a. um die Feststellungen on evtl. Beziehungen veraytwort- sicher Stellen zu ihr und ob solche Stellen etwa für die Herairs» bildung der Mißstände in der Schwarzen Reichswehr verantwortlich gemacht werden könnten. Die Heranziehung der Akt«nd«s Reichswehrminlsteriums uird des Reichstpehrgruppen- kommandos III über die Schwarze Reichswehr sei deshalb unbedingt erforderlich. Ebenso die von gewissen Akten des Staatsgerichtshofs. des preußischen Ministeriums des Innern und des Reichsgerichts über Fälle, wo eine Verurteilung wegen des Verrats der Schwarzen Reichswehr erfolgt sei. Dem Bericht folgt eine längere Teschäftsordnungsdebatte, deren Ergebnis die B e st i m m u n g e i n e s Korreferenten in Ge- stalt des deutschnationalcn Abgeordneten Scheffer ist. Als sich bezüglich der Abgrenzung des Begriffes Feme eine Meinungs- Verschiedenheit zeigt-, betont Abg. Landsberg: Es haben sich Sitten eingebürgert, die sonst nur im Hintorwald zu Hause waren und deren Exiitenz die Oeffentlichkeit aufs lebhafteste beunruhigen. Es ist Pflicht der Gesetzgeber, sich mit diesen Sitten zu beschästigen, und zwar verlangt die Oeffentlichkeit mit Recht die Untersuchung ohne Rücksicht darauf, ob die Feme etwa bloß Mitglieder der Organiso- ticnen oder auch Außenstehende ermordet hat. Als der Berichterstatter nochmals die Notwendigkeit der heran- Ichaffuna der Reichswehrakten unterstrich, machte der Por- sitzende den Zwischenruf:wenn welche da find". Abg. Levi(fortfahrend): Ich glaube bestimmt, daß wasche da sind. Bei der KPD . und bei den, Reichswehrministerium wird über alles Akten geführt.(Heiterkeit.) Unter Umständen wüßt« man die Zeugen über das Vorhandensein solcher Akten befragen, auf jeden Fall sei aber auch die Denkschrift des Reichswehrminlsteriums nur auf Grund von Akten zustondegekommen. Nach weiterer Geschäftsordnungsdebatte wird der Wunsch, noch vor Ostern eine Sitzung abzuhalten, abgelehnt, aus Vorschlag des Vorsitzenden, die nächste Sitzung jedoch bereits auf den 20. April anberaumt. Es sollen dann aus Grund der Darlegungen der beiden Referenten die Grenzen der Arbeit des Ausschusses gestecht und De- rerts Vorschläge zur Beweisaufnahme gemacht werden. Der Morö an Matteotti. Tas erste Wort der Ehrfurcht. (Bon unserem nach Ehieti entsandten Berichterstatter.) Ehieti. 21. März. Die Beweisaufnahme ist zum Abschluß gekommen. Als Nach- zügler unter den Zeugen hat man den moximalistlich«» Abge­ordneten Cassinetki gehört, aus dessen Mund das« r st« Wort der Ehrfurcht für unseren Toten laut wurde. Ein- leitend erklärte Cassinelli, daß er. überzeugt von.der völligen Nutz- wssgteit, auszusagen", nur auf Grund der wiederholten Einladung des Präsidenten erschienen sei. Auch ihm stellt« Farinacci feine stereotype Frage, ob sich sein Urteil über Matteotti auf den W- geordneten oder aus den Agitator bezöge. Er erhielt die einzig mögliche Antwort, daß Matteotti ihm und den Seinen als da» st reitbar st e Mitglied der Partei galt, als Abgeord- netsr, als Schriftsteller, als Redner:.Man Hot den z ä h e st e n und unbeugsamsten Gegner treffen wollen. eben den. dem nur der Tod den Mund schließen tonnte." Es folgte die Besichtigung des Autos, in dem Matteotti seinen letzten schweren Kampf gekämpft hat. Wie man weiß, ist eine Scheibe zerschmettert, dos Futter«ine» Shtz- und Rückenpolsters ab- getrennt. Gewißheit hat man diesem stummen Zeugen nur insofern entreißen können, als auf den Scheiben die Fingerabdruck« D u m i n i s und V o l p i s gefunden wurden. Sie bilden das einzig« unabweisbare Belastungsmaterial des Prozesses. Bei der Verlesung der Sachverständigengutachten über die Leiche konnte man nicht ohne tiefen Ekel feststellen, daß bei den entsetz- lichsten Stellen Poveromo sich vor Lachen schüttelte und bei einigen Individuen des Publiums die gleiche Heiterkeit auslöste. Was die Gutachten selbst betrifft, so sind sie hinlänglich bekannt. An der Identität der Leiche erheben die Sachverständigen keinerlei Zweifel, lind daß die Verwesung schon bis zur fast völligen Zer- störung der Wcichteilc vorgeschritten war, wird durch die Sommer- Hitze, die Schmolheit der den Körper bedeckenden Erdschicht und durch den Umstand des Fehlen» der Kleidungsstücks erklärt. Als mutmaßlicher Zeitpunkt der Verscharrung wird der des Todes angenommen. Uebsr die Art, wie man den Leichnam eines 1,74 Meter großen Mannes in«ine nur 90 Zentimeter lange Grube gebracht hat. meint das Gutachten, daß man gewaltsam die schon in Leichenstarre be- findlichen Gliedmaßen der kleinen Höhlung angepaßt habe. Das höchste Maß von Gewaltanwendung betras die Stellung de» rechten Beines, das in der hüftgelenkpfann« derart gedreht wurde, daß der rechte Fuß neben da» Haupt zu siegen kam. Ein Rippon.bruch wird auch auf das gewaltsame hineinzwängen der Leiche in die enge Gruft zurückgeführt. In bezug aus die Todesursache erklärt das Sachverständigen- tollogium, an einer genauen Feststellung gehindert zu sein erstens, weil die Weichtelle fehlen, zweitens, weil die Eingeweide verw'st sind, drittens, weil keine Knochenverletzungen festzustellen sind. Mehr als die Knochenrest« hat die Jacke Ausschluß gegeben. Sie zeugt von einer bedeutenden Blutung, die st« von innen nach außen durchtränkte, und zwar aus der linken vor- deren Brustkorbseite in ihrem oberen Töil. Di« Sachverständigen stehen nicht on. diese Blutung als durch«ine Stichwaffe bedingt zu erklären und kommen zu dem Schluß, daß aller Wahrscheinlich- lest nach die Wunde am Brustkorb die Todesursache war. Nicht di« Beschaffenheit des Blutes, die nicht mehr festzustellen war. wohl aber die Verteilung der Blutflecke schließen die Annahme einer Lunxenblutung als Ursache der Flecken an der Jacke vollständig aus. wie das ja auch die Anklageschrift der Donintersuchung tick.-~- Inzwischen sind auch die Schuldfragen iür die G-shworenen formuliert worden, die wir nach telegraphischer Meldung im Morgenblatt veröffentlicht haben. LehrerbtlÜung in Saüea. TaS Gesetz angeuommeiu Karlsruhe, 28. März.(Eigener vrahtbertcht.) Der vadische Landtag hat am DienStognnttag da« Lehrerbildung«- g e s e tz mit 41 Stimmen de» Zentrum» und der Sozialdemokraten gegen 25 Stimmen der Vollöpartei, der Demolraten. der Bürger« lichen Vereinigung und der Kommunisten bei zwei Enlhaliimgen in erster Lesung angenommen. In der vorangegangenen, ziemlich leidenschastlich geführten Debatte wurde hauvrsächlich die Frage der Primareife und der simultanen Gestaltung der LehrerbildungSan st alten behandell. Die Hochick-ul- bildung für Lehrer wurde nur noch vereinzelt verlangt. Söm>> liche von den Gegnern der Vorlage gestellien Anträge, durch di« da» Gesetz zu Fall gebracht werden sollle. wurden abgcleknl. Aus Grund der Geschäfttordnung erzwang die Opposition eine Ber« schicbung der zweiten Lesung um acht Tage. die Sta�!l)L!mer schießen. Auf Republikaner. Köln , 23. März.(Eigener Drahrbericht.) Auf dem Kökn-Deutze» Bahnhos trat«in Trupp Stahlhelmleute in einen größeren Kreil von Reichsbanner leuten mir dem Ruf:Nieder mit dei Republik!" C» kam zu einem Handgemenge, in dessen Berlaui zwei Schüsse abgegeben wurden, von denen einer einen oui Herbed« stammenden Reichtbannermann am Halse streifte. Der Stahlhelmmann wurde sofort verhaftet. * Aus Schlesien wird uns geschrieben: Di« Rechtsradikalen in Jauer und ihr Sprachrohr, das dautschnotionol«Iauersche Tage­blatt". sind in den Tagen des Volksbegehrens von früh bis spät mit den, siebenten Gebot hausieren gegangen, und haben sich nicht genug darin tun können, die Anhänger des Volksbegehrens als Spitzbube» und Räuber zu beschimpfen. Plötzlich ist e» in Jauer ganz still geworden. Einer der nationalen Musterknaben, der eine Hauptrolle in dernationalen Bewegung" spielte, ist plötzlich als Brandstifter und Betrüger entlarvt worden. Als unlängst die Kontorräum« der Ledersabrit Frömmelt ausbrannten, gerieten zunächst die unteren Angestellten in den Verdacht der Brandstiftung. Schließlich stellt« sich heraus, daß der Brandstifter der Hoch- meister von, Jungdeutschen Orden und Führer p«? Stahlhelms, Leutnant a. D. Schmidt, ist. As Kassierer bei Frömmelt hatte er seit geraumer Zeit doppelle Buchungen vorge­nommen. Um die Betrügereien nicht aufkommen zu lassen, schlich er sich in den Kassenraum, verbrannte die Bücher mit den Fälschun- gen und nahm noch 200 Mark bei dieser Gelegenheit mit. Wieder einer derErneuerer" Deutschlands , der sich als Betrüger ent- puppt hat! Opposition geeen KPD.�entrale. Die Pfälzer rebelliere«. München . 28. März. Eigener Droltberichi.) Ter letzt« Richiung-wewiel in der KPD. - Zentrale hatte in der Pfalz schwer« Disserenzen zur Folg«, die zur Auflösung der kommunistischen Bezirksorganisation durch die Zentral« führten. Abertrotz dieser Maßnahme und der Eingliederung der Pfälzer Parteio:gan>sation in d>e Baden» be« stehen di« Disserenzen im alten Maße fort. Sre kamen mit aller Deutlichkeit auf dem in Frankenthal abgehaltenen BezirkSpariei- tag der Pfälzer Kommunisten zum Ausdruck, indem der Befehl der Zentral« mit 34 gegen 20 Stimmen abgelehnt und ein» Entschließung angenommen wurde, die von der Zentrale die volle Wahrheit über die Zustände in Rußland der- langt: e» bestände begründeter Anlaß tür die Annahme, daß die Zentrale die wahren Verhältnisse in Rußland grundsätzlich ver- schleiere. Schwarzweißrokes aus Köln . Aus Köln wird uns geschrieben: Anläßlich des Befreiungstage» in Köln hat ssck die bekannte Schoko- lodensabrit Stollwerck ein« monarchistische Demonstration ge? leistet, die allgemein als eine Verhöhnung der Republik und der in Köln versammelten Zehntausende Reichsbannerkameraden gedeutet wurde. Die Firma Stollwerck hatte ihr in unmittelbarer Nähe des Bahnhofe» gelegenes große« Hau« geradezu übermäßig schwarzweiß. rot herausgeputzt. Da tm ganzen Kölner Großstadtviertel die schwarzweißroten Fahnen fehlten, trat dl« Demonstration der Firma SroUwerck um so stärker in Erscheinung. Etz wyr det allgemeine Wunsch der Republikaner Kölns , daß die Verhöhnung der Republik und der republikanischen Organisationen durch die Schokoladensirma in Deutschland bekannt werden müsse.