Einzelbild herunterladen
 

50- Millionen- Anleihe der Stadt Berlin .

Infolge der Unmöglichkeit, für die außerordentlichen Ausgaben des Kämmereiverwaltung Anleihemittel flüffig zu machen, war der Magistrat seit der Währungsreform von 1923 gezwungen, den größten Teil der unaufschiebbaren Bouten aus ordentlichen Haus. haltsmitteln zu bestreiten. Ein Teil der 1925 vorgesehenen Arbeiten hat dabei infolge der Berschlechterung der Finanzlage noch nicht aus geführt werden können.

Im Haushalt 1926 fann die ordentliche Verwaltung die großen einmaligen Ausgaben feinesfalls tragen. Der Magistrat muß wieder dazu übergehen, sie dem außerordentlichen Haushalt zuzuweisen und die Ausführung von der Beschaffung von Anleihen abhängig machen. Der inländische Markt ist für Inhaberanleihen in mäßigem Umfang wieder aufnahmefähig geworden. Der Magistrat hat seine sechsprozentige Goldanleihe von 1924 in ben legten zwei Monaten zum großen Teil abjegen fönnen. Unter Berücksichtigung der im Haushaltsplan 1925 vorgesehenen, aber noch nicht ausgeführten Ausgaben, der bei der außerordent lichen Berwaltung 1926 eingestellten Ausgaben und der für die Fertigstellung dieser Bauvorhaben voraussichtlich im Rechnungs­jahr 1927 notwendigen Mittel, liegt für die Kämmereiverwaltung ein Anleihebedarf für folgende 3mede cor: 1. Für Bureaubienstgebäude

2.

3.

5.

6.

7.

8.

"

9.

Gymnasien, Realgymnafien. Studienanstalten und höhere Mädchen­schulen

Strantenanstalten.

Badeanstalten.

Tiefbau( Brüdenbau, Straßenbau,

Straßendurchbrüche).

Feuerlöschwesen

9

Berufs- und Fachschulwefen.

. Siedlungs- und Wohnungswefen.

10. Kapital- und Schuldenverwaltung

11.

2

Gesundheitswesen

12. Zur Abrundung und Disagio.

zufammen

8 85) 000 m. 2 060 000

3 163 000

N

8 078 000

2

6 157 000

5 861 300

185 000 450 000

10 000 000

4 500 000

1 500 000

4 695 700

50 000 000 M. Die einzelnen Bauvorhaben sind in einer Uebersicht erläutert. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich zum Teil mit diesen Brojetten bereits beschäftigt, soweit dies noch nicht geschehen ist, werden der Versammlung noch besondere Vorlagen zugehen. Zur Dedung diefes Anleihebedarfs ist in Aussicht genommen, eine In­lands- Inhaber- Anleihe in Höhe von 50 Millionen Mark mit einer Berzinsung bis zu 8 Proz. pro Jahr und einer Tilgung bis zu 2% Broz. zuzüglich der ersparten Zinsen aufzunehmen unter Vor­behalt auch einer vorzeitigen Zurückzahlung. Die Finanz- und Steuerbeputation hat in der Gigung vom 23. März 1926 zu gestimmt. Der Magistrat hofft, daß etwa die Hälfte dieses Be­trages im Jahre 1926 untergebracht werden wird und bittet die

-

beliebt, aber Jugendliche, die ins Leben hinausgetreten find und schon ihren Mann stehen müssen, lehnen solche Kindereien ab. Es gibt freilich Menschen, die selbst wenn sie die Schuljahre längst hinter sich haben von der Schuljungenmanier nicht loskommen tönnen. Bei dem Vorfall in Charlottenburg hat es sich in erfreu licher Weise gezeigt, daß die Mehrzahl der Jugendlichen feine Lust hat, thre 3usammenfünfte stören zu lassen. Die Veranstaltungen sind fein Unterricht und an ihnen teilzunehmen wird niemand genötigt. Wer aber daran teilnehmen will, der muß sich in die Ordnung einfügen, deren Schuh dem wahrhaft Freien als selbstverständlich gilt. Die Störer wurden offenbar von kom­ munistischen Drahtziehern dirigiert. Aber auch beim Jungsturm der Kommunisten wird man Störer gewiß nicht dulden, sondern sie an die frische Luft sezen.

Werbewoche der SAJ.

Heute, Sonnabend, den 27. März, abends 7 Uhr: Abt. Helmholtplah: Schulaula, Senefelder Str. 6/7, Werbe abend. Brogramm: Musit, Sprechchor, Rezitationen, Politische, Revue. Eintritt frei.

Abt. Warschauer Viertel: Schulaula, Petersburger Str. 4 Begrüßungsabend. Brogramm: Viufit, Borlesung. Rezitationen, Reigen, Eintritt 80 Big.

Abt. Cöpenick: Aula der Dorotheenschule, Freiheit, Werbefeier. Brogramm: Gesang, Mufit. Rezitationen, Aniprache, Hans- Sachs Spiel. Jugendliche frei, Erwachsene 20 Bfg.

Abt. Neu- Lichtenberg : Turnhalle der Schule Lücftr. 60, Früh lingsfeier.

Schulentlassungsfeiern:

Often,

Abt Friedrichshain : Schulaula stoppenftr. 76.- Abt. Petersburger Viertel: Schulaula Straßmannftr. 6, Eintritt 30 fo.. Abt. Often, Frankfurter Viertel: Schulaula Rigaer Str. 8. Abt. Marlenderf: Schule Dorfstr. 7, Einführungsabend.

Fertigstellung Mitte Mai zu rechnen ist. Um die Kinder den Ge fahren der Straßen zu entziehen, ist eine weitere Ausgestaltung des Blazes in Aussicht genommen. Für Erwachsene ist ein verdedter Aufenthaltsraum geschaffen. Die Bergebung der Plätze erfolgt durch das Jugendamt, dem ein Beirat aus Vertretern der Sport­organisationen beigegeben ist.

Genossenschaftsaufbau.

Kommunistische Wahlniederlagen.

Die Wahlen der Vertreter zur Generalversammlung der Kon sumgenossenschaft Berlin und Umgegend im März vorigen Jahres brachten bekanntlich der kommunistischen Liste eine schmere Nieder­lage; die Zahl der fommunistischen Vertreter erfuhr gegenüber der früheren Generalversammlungszusammensetzung eine Berminderung Don 191( einschließlich 16 USB.) auf 123( einschließlich 1 USB.); das bedeutete einen glatten Verlust von 68 Mandaten oder einem reichlichen Drittel der früheren Fraktionsstärte. Im Gegen­fag hierzu stieg die für die Liste Genossenschaftsaufbau abgegebene Stimmenzahl um mehrere tausend. was eine Bermehrung ihrer Mandatsziffer von 392 auf 407 zur Folge hatte; dieser Zuwachs um 15 Mandate war besonders beachtlich, weil die Gesamtzahl der Delegierten um 53, nämlich von 583 auf 530 herabgefegt wurde. Am besten fommt die Verminderung des fommunistischen Einfl- ſſes und die Stärkung der Position ber Fraftion Genossenschaftsaufbau bei Berechnung des prozentualen Anteils der beiden Fraktionen an der Zusammenlegung der Generalversammlung zum Ausdruck: Kom munisten( einschließlich USB.) 1924 33 Broz, 1925 23 Proz.; Ge nossenschaftsaufbau 1924 67 Broz., 1925 77 Broz. Am schmerzlich ſten war es für die Kommunisten, daß durch ihre Niederlage thre Mandatsziffer auf weniger als ein Biertel der Gesamtvertretung fant, während die Fraftion Genossenschaftsaufbau sich die Drei­Diertelmajerität errang. Dadurch war es möglich, jene im Interesse der Genossenschaft notwendigen Anträge zur Annahme zu bringen, für die das Statut eine Dreiviertelmajoritat vorschreibt; die Sabotageversuche der Kommunisten blieben bei dem sich im Besuch der Generalversammlungen zeigenden starken Pflichtgefühl der Ge noffenschaftsaufbauvertreter zur Ohnmacht verurteilt. Immerhin- eine Hoffnung verblieb der PD. noch: die Genossenschaft eröffnet bei ihrer erfreulichen Entwicklung ständig neue Verkaufsstellen, für die Bertreter gewählt werden müffen. Erreichte die KPD . bei diesen Nachmahlen Erfolge, dann tonnte es ihr gelingen, bie Dreiviertel­majorität der Frattion Genossenschaftsaufbau zu erschüttern. An Bemühungen, dieses Ziel zu erreichen, haben es nun die Kommu niften nicht fehlen lassen; bei den Ergänzungswahlen arbeiteten sie mit den schmugigsten Methoden, in­sinnigsten Berleumdungen und Berdrehungen enthielten. Außerdem dem fie die Mitglieder mit Flugblättern überschütteten, die die un­

Morgen, Sonntag, den 28. März, abends 7% Uhr: Werbebezirk Prenzlauer Berg I: Werbeumzug, Treffpunkt 343 1hr Wörtherplay, Fabnen und Musikinstrumente dürfen nicht vergessen werden. Abends 7 Uhr Werbefeier im Jugendheim, Tanziger Str. 62, Programm: Mufit, Rezitationen. Aufführung der Bolitifven Revue", Werbebezirt Kreuzberg: Werbeumaua. Treffpunkt 12 Uhr Fontanepromenade. Fahnen und Musikinstrumente nicht vergessen. Werbebezirk Schöneberg: Werbenmaug. Treffpunkt 3 lbr Brune wald- Ede Goigstr. Abends 8 Uhr: Hauptstr. 15, Lichtbildervortrag. Werbebezirk Neuköln: Treffpunkt zum Werbeumzug mit Kreuz- 3 wingt die fommunistische Parteierganisation jebes Parteimitglied, berg 1 1hr Germannplay( Apothefe). Mote Fahnen mitbringen. Abt. Ballenplak: Jugendbeim Rigaer Str. 102,103, Schul­entlaffungsfeier mit befonderem Programm. Abt. Friedenau : Treffpunkt aum Werbeumang 1/8 Uhr Friedrich ſtraße. Mufitinstrumente nicht vergessen. Genossen, schidt Eure Kinder zu diesen Veranstaltungen!

ob mann oder Frau, zum Eintritt in die Genossenschaft( dies ge­Ichieht freilich nicht, um die Genossenschaft zu fördern, sondern der Hauptamed ift, Stimmen für die Wahlen zu bekommen.) Aber alle

Stadtverordnetenversammlung daher um folgende Beschluß ilhelm- Blas( Denkmal), Rachiigler 8 Uhr Grunewalds Ede Golg Liebesmüh blieb vergeblich.

fassung:

Die Versammlung ist mit der Aufnahme einer Inhaberanleihe in Höhe von 50 millionen Mart für Zwecke der Kämmerei­verwaltung zu einem Zinssah bis zu 8 Proz. und einer Tilgung bis zu 2 Broz. zuzüglich der ersparten Zinsen einverstanden und er­mächtigt den Magistrat, die näheren Bedingungen der Anleihe im Einvernehmen mit der Finanz- und Steuerdeputation festzusetzen."

Eine Kundgebung der Not.

Die Sozial- und Kleinrentner fordern ihr Recht! Wie ein Hohn auf das schöne Wort vom ruhigen Lebensabend" wirfte der Anblick einer Bersammlung, die am Freitag vom 3entralperband der Arbeitsinvaliden und Bit wen" im Berliner Stadthaus( Klosterstraße) veranstaltet wurde. Sozialrentner und Kleinrentner, alte Frauen und Männer, von denen manche schon so schwach waren, daß sie geführt werden mußten, aber auch jüngere Leute, die durch Unfall oder Krankheit früh ihre Arbeitsfähigkeit eingebüßt haben, füllten den weiten Raum des Lichthofs. Das graue Elend sprach aus diejer Schar aufgebrauchter und hilfloser Menschen, die gekommen waren, in gemeinsamer Kundgebung darüber zu klagen, baß man ihnen den ruhigen Lebensabend" durch kleinliche Maß­nahmen verbittert.

=

Als Vertreter des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden und Witwen" gab Stadtverordneter Rohde den Beschwerden der Hilf Lojen beredten Ausdruck. Nicht immer entspricht die Berliner Fürsorge den Leiftungen, die durch Geses den Hilfsbedürftigen zugesichert sind. Weil es in Berlin an einer Einheitlichkeit der Be­handlung fehlt und jeder Verwaltungsbezirk machen darf, was er will, haben sich Zustände entwickelt, unter denen in manchen Bezirken Die Fürsorgeberechtigten schwer leiden. Den Invalidenrentnern sollte bas bißchen Mehreinnahme, das die Rentenerhöhung ihnen brachte, nach einer Ministerialverordnung nicht auf die öffentlichen Fürsorgeleistungen angerechnet werden. In manchen Bezirken hatte man es aber sehr eilig, die Steigerung einzurechnen. Die gehobene Fürsorge, die nach den Reichsgrundsäken den Rentnern daß die Sozialrentner erbittert sind, wenn sie hören, wie z. B. ein zugedacht war, ist in Berlin nicht durchgeführt. Man versteht es, Bolizeihund bewertet wird. Für die Futtertoften eines Bolizeihundes find monatlich 50 Mart festgelegt, während fie selber in dem teueren Berlin mit ganzen 42 Mart ihren Bebensunterhalt bestreiten sollen. Wenn die Stadt Berlin ihre Alten außerhalb in fremden Anstalten unterbringt, reichen 42 m. nicht. Da muß fie pro Tag 2,30 m., pro Monat 69 m. an die Anstalten zahlen. Die in einzelnen Bezirken gemachten A b züge von der März- Rente widersprechen der amtlichen An­ordnung. Bielfach wird in kleinen Gemeinden mehr geleistet als in Berlin . Die Stadt Berlin rechnet auch geringe ebenein­fünfte an, die noch durch ein bißchen Arbeit verdient werden. Man flagt auch sehr über die Rücksichtslosigkeit, mit der oft An gehörige, die jelber faum den nötigsten Lebensunterhalt haben, zur Unterhaltspflicht herangezogen werden. Genoffe Rohde verlangte für die Berliner Fürsorge eine zentrale Regelung mit zentral geltenden Richtlinien. Soziale Rücksichten müssen in der Fürsorge maßgebend sein, ein Recht auf Fürsorge muß ge­währleistet werden. In einer Zeit, wo ein Ludendorff und viele tausend andere Offiziere unerhört hohe Pensionen beziehen, soll man ben Rentnern nicht ihre paar Groschen schmälern und ihre Not noch steigern. Der Redner schloß mit der Forderung, daß die An­erkennung des Adels der Arbeit in besserer Für forge für die Arbeitsinvaliden sich ausdrüden muß. Es ging in dieser Versammlung von Alten und müden nicht stürmisch her, aber oft ergriff eine starte Bewegung die zu hörer, wenn der Redner in treffenden Ausführungen sich gegen das ihnen zugefügte Unrecht wandte. Eine Aussprache fand nicht statt, und trog Aufforderung nahm auch keiner der anwesenden Bertreter ber Berliner Wohlfahrtspflege das Wort. Aber hoffentlich wird, mas fie mitanhören mußten, nicht ohne Wirkung bleiben.

Was sollen die Kindereien-?

A

Die von der Stadt getroffenen Maßnahmen, ermerbstoje Jugendliche in Gemeinschaftsräumen

Ungerechtfertigte Angriffe gegen einen Richter.

Bestätigung einer Gefängnisstrafe.

Die schwersten Beschuldigungen, die einem Richter gemacht mer­den können, hatte der Architekt Hubert Lehmann gegen den Borsigenden einer Abteilung des Berliner Gewerbegerichts, Ma­gistratsrat Dr. L., erhoben, indem er ihn in Eingaben an den Ober­bürgermeister und an die Staatsanwaltschaft der bewußten Rechts­beugung und der Anstiftung zu Mißhandlungen bezichtigte. Die Staatsanwaltschaft hatte den Spieß umgedreht und Leh mann wegen wiffentlich falfcher Anschuldigung unter Anflage gestellt. Das Schöffengericht hatte den Angeklagten auch zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Dagegen hatte Lehmann Berufung eingelegt und wollte vor der Straftammer des Landgerichts I den Wahrheitsbeweis für seine Behauptungen an­treten. Es wurden auch zahlreiche Zeugen vernommen, und es ergab sich, daß Lehmann als Inhaber einer Baufirma ein ständiger Gast vor dem Gewerbegericht war, da er ständig von seinen Bauarbeitern wegen Lohnforderungen vertlagt worden ist. In faft allen Prozessen wurde die Unternehmerfirma zur Zahlung verurteilt. Die Straftammer tam aber zu der lleber zeugung, daß sich aus der Verhandlung nicht das geringste ergeben habe, was die ungeheuerlichen Vorwürfe gegen den Richter recht fertigen könnte. Der Angeflagte hatte besonders Dr. L. den Vor­wurf gemacht, daß er die Kläger in einem Termin veranlaßt habe, mit ihren Forderungen unter 300 M. herunterzugehen, damit das Urteil gegen Lehmann sofort rechtskräftig würde. Auch das erwies sich als unwahr. Nur einmal hatte ein Beisiger einem Arbeiter ge­raten, die Forderung herabzusetzen, um so schneller zu seinem Redyt zu kommen. Darin erblickte die Strafkammer keine Rechtsbeugung, sondern im Gegenteil einen vernünftigen Rat. Obwohl der Ange­flagte mit größter Leichtfertigteit feine Borwürfe wegen Buntte nicht verurteilen, da er möglicherweise fubjektiv das Emp: der Rechtsbeugung erhoben hatte, fonnte ihn das Gericht in diesem finden des angetanen Unrechts gehabt haben fönne. Wegen Be feidigung fonnte eine Berurteilung auch nicht erfolgen, da von Dr. 2. fein Strafantrag gestellt worden war. Dagegen konnte dem Ange­flagten nachgewiesen werden, daß er mit der Behauptung, Dr. 2. habe die klagenden Arbeiter aufgefordert, ihren Arbeitgeber zu ver prügeln, bewußt die unwahrheit behauptet habe. Der Richter habe vielmehr alles getan, um Ausschreitungen der über Lehmann empörten Arbeiter zu verhindern und sie mit Ordnungs strafen bedroht. Wenn Lehmann nach der Verhandlung außerhalb des Saales verprügelt worden sei, so trage der Richter feine Schuld. Die Straffammer bestätigte daher die vom Borderrichter erkannte Mindeststrafe von einem Monat Gefängnis wegen wissentlich falscher Anschuldigung. Eine Umwandlung in eine Geld strafe erschien dem Gericht nicht am Blake, da Lehmann bereits wegen desselben Bergehens vorbestraft ist. Die Berufung Lehmanns wurde daher auf seine Kosten verworfen.

Der Ausbau des Sportplates Schönhauser Allee .

Anfang April werden auf dem alten Ererzierplaz in der Schön­ hauser Allee , der vom Bezirksamt Brenzlauer Berg in einen Sport­plak umgewandelt worden ist, die vier ersten Tennispläne eröffnet. Wie uns mitgeteilt wird, ist der Bau von fünf weiteren Tennisplägen im April geplant. Die Pläge werden Vereinen, Schulen und einzelnen Spielern zu mäßigen Preisen zur Verfügung gestellt. Dabei werden Schulen, Vereine und Brivatpersonen, die im Jahresabonnement spielen, besonders berücksichtigt. Der Bau des neuen Sportgebäudes auf dem Blaze, das mit Braufebädern, Ankleideräumen, Klubzimmern und Erfrischungsräumen für Sportler ein guter Aufenthaltsraum werden wird, geht ebenfalls der Boll. endung entgegen. Für Kleinkinder befindet sich en der Gaudy. straße ein Spielplas mit einer Blanschwiese im Bau, mit dessen

In den drei Bezirfen 176, 178, 179 gaben die Komm nisten von vornherein das Kampffeld auf; ihre Attivität" brachte nicht einmal eine Vorschlageliste zustande. Im Bezirt der 181. 2b. gabestelle mußte ihre mit Mühe und Not zusammengestellte Bor­schlagsliste für ungültig erklärt werden, weil man auch nichtmit­glieder als Kandidaten vorgeschlagen hatte. In diesen vier Bezirken fielen die 12 Mandate tampflos der Frattion Genossenschaftsaufbau zu. Nur in den Bezirken der 177.( Lange Straße) und 182. 26­gabeftelle( Alte Schönhauser Straße) tam es zu einem Wahlkampf ( für die 182. Abgabestelle am 7. März 1926). Und das Ergebnis? In diesen beiden Bezirken, in denen die Struttur der Bevölter: ng ben Kommunisten noch die günstigsten Aussichten eröffnete, erreichte die Liste Genossenschaftsaufbau mehr als doppelt so viel Stimmen als die der kommunisten, von 6 Mandaten er­hielt sie vier, die KPD. mur zwei. Das Gesamtergebnis der im Laufe eines Jahres notwendig gemordenen Ergänzungswah len ist also, daß die Bertreterzahl der Fraktion Genossen­fchaftsaufbau sich um 16 auf 423 erhöhte, die som. munisten nur eine 3unahme um zwei auf 125 Manbate verbuchen konnten. Die Dreiviertelmajorität der Genossenschafts­aufbaufraktion hat damit eine Stärkung erfahren.

Der

Auch in den kommenden Monaten werden sich wieder in per­schiedenen Bezirken Ergänzungswahlen notwendig machen. Ausfall wird um so günstiger fein, je mehr sich die Mitglieder der Sozialdemokratischen Bartei der Rensumgenossenschaft Berlin , ber leistungsfähigen, cuf dem Boden der Gemeinwirtschaft arbeitenden Verbraucherorganisation, anschließen und siz, getreu dem Barteipro­gramm und die Aufrufe der freien Gewerkschaften befolgend, in jeder Hinsicht fördern.

Trauerfeier für Wilhelm Ulrich.

Bor einigen Tagen erhielten wir die Kunde von dem tragischen Tod eines unserer rührigsten Genossen in Oberschöneweide . Wil­helm Ulrich war von feiger Hand meuchlings niedergeschlagen und der Bahre des Toten. Zum legten Geleit waren viele Genossen unmittelbar darauf seinen Bunden erlegen. Gestern standen wir an herbeigeeilt. Unübersehbar war der Zug, stattlich die Sahl der dröhnte durch die Straßen. Nur ganz Wenige der großen Trauer Banner und Fahnen. Zum Krematorium in Baumschulenweg ging der Zug. Dumpfer Trauerwirbel der Reichsbannertambourtorps har tonnte die kleine Kapelle aufnehmen. Thren lezten Gruß brachten alle Organisationen, Bartel, Gewertschaften, die Kollegen. Schaft, am Grabe des jahrzehntelang in der Arbeiterbewegung Tätigen dar. Genoffe Domden sprach Morte des Trostes für Gattin und Kinder. Genosse Künstler rief dem Parteigenoffen den Scheidegruß zu. Ulrichs edle und reine Gesinnung ließ ihn im politischen Stampf nur mit geistigen Baffen fämpfen. Schmerzbewegt stehen wir an der Bahre deffen, der von feiger Hand niedergestoßen wurde. Schmerz erfüllt uns, wenn wir daran denken, daß es ein Angehöriger der Arbeiterklasse war, der in den Rechtsorganisationen gegen eigene Klaffen­genossen mit brutaler Gewalt fämpfte. Der Betriebsrat des Kabelwertes Oberspree sprach dem Kollegen den Abschiedsgruß. Er fonnte mitteilen, daß die Direttion des Kabelwerks von dem Mordbuben abrückt. Weithin in den Abend dringt der Klang der Arbeiterfänger: Das Banner muß stehen, wenn der Mann auch fällt."

3000 Mart Belohnung.

Der große Bertzeichendiebstahl auf dem Boftamt 36 beschäftigt noch weiter die Ermittlungsbehörden. Für die vollständige Auf­flärung und die Biederbeschaffung der gestohlenen Wertzeichen hat die Oberpostdirektion eine Belohnung von 3000 Dart aus gesezt. Sie ist für Mitteilungen aus dem Bublifum bestimmt. Dabei fommen besonders auch Arbeiter in Betracht, die in den frühen Morgenstunden auf dem Wege zur Arbeit die Gegend des Görliger Bahnhofs zu paffieren pflegen. Bielleicht hat einer von ihnen am Donnerstag früh in der angegebenen Beit gefehen, daß jemand mit einem Patet aus dem Bostamt 36 an der Ede der Forster und Wiener Straße herausgefommen oder daß ein Paket aus den Räumen des Amtes herausgereicht worden ist. Mitteilungen nimmt die Kriminalpostdienststelle in der Königstraße 61 entaegen. Der verhaftete Schaffner bestreitet nach wie vor jede Beteiligung

und ihnen ein famerabidafttimes Beifammenfein Freie Sozialistische Hochschule an dem Diebstahl.

mitanregender Beschäftigung zu ermöglichen, haben an. scheinend bei den meisten Jugendlichen das rechte Berständnis gefun. ben. Daß Ausnahmen vorkommen, war zu erwarten, doch niemand beurteilt nach ihnen die Gesamtheit der Jugendlichen. In Char

Sonnabend, 27. März, 7, Uhr abends, im Sitzungssaal des ehem. Herrenhauses, Leipziger Str. 3, Vortrag des Genossen Prof. Dr. G. Radbruch- Kiel:

Großer Dachstuhlbrand in Neuköln.

Ein sehr gefährlicher umfangreicher Dachstuhlbrand beschäftigte gestern abend drei Züne der Groß- Berliner Feuerwehr in Neu

lottenburg haben, als in dem Berufsschulhaus an der Rofinen. Verbrechen und Strafe in sozialistischer Auffassung an in dem Hause Weich felstraße 9. Gegen 10 Uhr be

ftraße diese 3ufammenkünfte der Jugendlichen begannen, ein paar unverständige Teilnehmer einen lärmenden Auftritt herbeigeführt. Es war ihnen wohl barum zu tun, ver ben anderen ihre Forsche zu zeigen, indem sie gegenüber den Leitern des Beisammenseins fich ungehörig betrugen. Diese Manier ist bei älteren Schuljungen

Eintrittskarten zum Preise von 50 Pf. sind zu haben an der Abend­kasse sowie m Bureau des Bezirksausschusses, Lindenstr. 3, II. Hof 2 Tr., Zimmer 8, in der Vorwärts- Buchhandlung. Lindenstr. 2, im Zigarren­geschäft Horsch, Encelufer 24/25, im Tabakvertrieb GEG, Inselstr. 6, beim Verband der graphischen Hilfsarbeiter. Ritterstr. 1 und in den Vorwärts"-Speditionen.

mertten Hausbewohner des zweiten Flügels einen starten Brand­geruch Sie alarmierten die Feuerwehr, die auf den Ruf Mittel feuer mit drei Rügen an der Brandstelle erschien. Bei Eintreffen der Feuerwehr schlugen aus den Bodenlufen bereits helle Flammen heraus. Ueber die Treppenhäuser wurde mit 3 C- Rohren gegen