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Dung . Aus verschiebenen Gründen und Motiven heraus, I deren Auseinandersetzung uns zu weit führen würde, beginnt England auf seine frühere Politik der Berteilung von Ein flußfphären" in China nach und nach zu verzichten. Eine große Rolle in dieser Wendung der englischen Bolitik spielt zweifellos der Einfluß der Bereinigten Staaten, die feineswegs an einer Teilung Chinas interessiert sind und, umgekehrt, gerade nach seiner territorialen Konsolidierung streben. In Moskau und in Tokio versteht man sehr gut, daß fein einziges Problem der fernöstlichen Politik ohne Eng. I and endgültig gelöst werden kann, wobei England hier zugleich als Mandatar des anglo- amerikanischen politischmirtschaftlichen Konsortiums angesehen werden muß. Man muß dabei nicht vergessen, daß die Moskauer Diplomatie stets mehrere strategische Pläne auf Lager hat: die mangelhafte Qualität der politischen Ideen wird hier durch ihre Quantität ersetzt! Aber in diesem Labyrinth von einander widersprechenden diplomatischen Plänen zeichnet sich immer deutlicher ein leitender Gedanke heraus die Unver meidlichkeit einer Berständigung zwischen der Sowjetunion und ihrem HauptgegnerEngland. Es ist sehr wahrscheinlich, daß alle Moskauer politischen Unternehmungen und Intrigen in China von Kanton bis zum diplomatischen Flirt mit Japan in der allernächsten Zeit lediglich als Trümpfe im Spiele mit dem Hauptantagonisten, England, angesehen werden müssen. Aus allen Rundgebungen der Sowjetpresse fann man schon heute deutlich heraushören: wir sind zu einer Verständigung mit den Großmächten und vor allem mit England bereit.
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Man ist geneigt, dieser Verständigungsbereitschaft Sowjetrußlands mit einigen Vorbehalten zu glauben. Es fragt sich nur, ob die Sowjetdiplomatie fähig ist, tatsächlich fomohl die Interessen des Friedens an den Gestaden des Stillen Ozeans als auch die speziellen Interessen der Völker Rußlands und Chinas zu sichern. Wir glauben ebenfalls, daß ohne eine allgemeine Berständigung zwischen Rußland und England fowohl im fernen Often, als in der ganzen Welt der Welt friebe nicht gesichert werden kann. Was wird aber der Inhalt einer solchen Verständigung sein? Sowohl das chinesische als das russische Bolt ist in gleicher Weise daran intereffiert, daß alle auswärtigen Regierungen sich ton sequent jeder Einmischung in chinesische Angelegenheiten enthalten. Nur in einer volltom menen Selbständigkeit der chinesischen Volksbewegung liegt die Garantie dafür, daß diese Bewegung zu einer inneren Konfolidierung Chinas und zu einer Demokratisierung seiner politischen und sozialen Struktur führt. Sowohl die Interessen des chinesischen als auch des russischen Boltes fordern gebieterisch die Durchführung einer solchen aufrichtigen Politik der Nichteinmischung. Die Sowjetdiplomatie, die sich in den Methoden der Intrigen und Interessenpolitik verstrict hat, wird aber faum fähig sein, eine solche offene und weitfichtige Politik durchzuführen. Und jedenfalls ist eine folche Politik völlig unvereinbar mit jener Linie des hemmungslosen Abenteurertums, die in China von der Romintern und ihren Agenten verfolgt wird.
nalen Freiheitsbewegung steht Roumintang. Ich habe die Absicht ,, find also wieder in Gnaden aufgenommen. Nur wird ihnen mich ihm bald offiziell anzuschließen, um an der praktischen Ber - befohlen, fie follten nicht öffentlich sagen, daß die deutsche , Kommunistische Partei sich ihrem Standpunkt genähert habe, wirklichung der Gedanken Sunnatfens mitzuarbeiten. fondern das Gegenteil. In diesem Parteibefehl zeigt sich die innere Unentschiedenheit der Kommunistischen Partei in ihrem fritischen Stadium von heute.
Fengyuhsiang teilte ferner mit, er gedenfe in Moskau als ein facher Arbeiter in eine Fabrit einzutreten, um die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der Sowjetunion gründ lich kennen zu fernen. Diese Aenderung seiner Lebensweise bedeute für ihn nichts Außerordentliches, da er aus einer Maurerfamilie stamme, bis zum 22. Lebensjahre einfacher Arbeiter gewesen sei und sodann lange als gemeiner Soldat gedient habe. Er merde später nach China zurüdfehren.
Kommunistisches Durcheinander.
Die neuesten Richtlinien der erweiterten Exekutive.
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Sie ist in einem fritischen Stadium, und sie gibt es selbst zu. Sie fämpft innerlich um ideelle Klärung und organisatorische Einheit. Die deutschen Arbeiter aber will sie mit neuer Einheitsfronttaftif" beglücken. Die deutschen Arbeiter werden ihr empfehlen, die Einheitsfronttattik zunächst bei sich selbst anzuwenden.
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,, So wollen wir tragen die drückende Laft!" In der Karfreitagnummer veröffentlicht die„ Deutsche Sei tung" ein Deutsches Gebet", in dem zu lesen steht: Ich flage nicht, Bater, daß du's läßt geschehn, Daß unsere Ernten Fremdlinge mäh'n, Allmächt'ger, ich schreie nicht jammernd zu dir, Müssen wir büßen, dann büßen wir! Wie du es, Bater, beschloffen haft,
In der Roten Fahne" wird die Resolution der 6. erweiterten Erefutive der kommunistischen Internationale zur deutschen Frage" veröffentlicht. Die Resolution ist nicht weniger als sechs Spalten lang. Bei dieser Länge versteht es sich von selbst, daß jede der Richtungen der Kommunistischen Partei aus dieser Resolution etwas für sich herauslesen fann. Die Grundtendenz der Resolution ist, den Kurs der Kommunistischen Partei in Deutschland auf die Gewinnung der So wollen wir tragen die drückende Last! Massen zu richten. Zu diesem Zwede soll wieder einmal in Für das offizielle Organ des Alldeutschen Verbandes ist das Einheitsfrontattit" gemacht werden. Aber der eine immerhin ganz nette Leistung. Pazifistischer tann auch ber Teil der Resolution, der sich auf die Einheitsfronttattif bezieht, überzeugtefte Bazifist nicht sprechen. Man darf neugierig sein, wie fich wird erst nachgeliefert. Inzwischen erhalten die Leser der dieser neue Kurs" in der„ Deutschen Zeitung" auswirken wird. Roten Fahne" einen Mischmasch aus Tagesparolen und Bisher pflegte sie jeden, der anriet, die„ brückende Laft“ zu tragen, Feiertagsparolen vorgefeßt. Die Tagesparolen sind auf die als Bandesverräter und reif für den Galgen zu bezeichnen. folgende Formel gefaßt: ,, Die Kommunistische Partei muß bei allen Tagesfragen der Arbeiterschaft viel fachlicher und ener gischer aufzutreten verstehen, als die Sozialdemokratie." Diese Formel versteht sich für die Kommunisten von selbst, denn was in der Resolution als spezifisch kommunistische Forderung dargestellt wird, ist nichts anderes als was die Sozial Demokratie in ihrer Arbeit schon längst und mit sichtbarem Erfolg für die Arbeiterschaft getan hat. Aus diesem Grunde werden diese Parolen zufammengefoppelt mit den sogenannten revolutionären fommunistischer Forderungen, von denen die linte Oppofition höhnend fagt, fie feien zu leeren Floskeln er starrt, die an Gedenktagen der Revolution mit hohlem Pathos hinausgeschmettert, in der gewöhnlichen Tagesarbeit als ultralinker Blödsinn verlacht werden.
Laufen die Tagesparolen der Kommunisten im Grunde genommen auf eine Anerkennung des Wertes der sozialdemofratischen Arbeit für die Arbeiterschaft hinaus, so führen die fogenannten prinzipiellen revolutionären Forderungen der Kommunisten an die Seite der Deutsch nationalen. Sie lauten:
In Berbindung mit dem Kampf um die täglichen Interessen der Werktätigen muß die Kommunistische Partei zur attiven der Werftätigen muß die Kommunistische Partei zur attiven Führerin des Rampfes gegen Bersailles, Dawes und Locarno und für die Sprengung der imperialistischen Fesseln werden.
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Das kaiserliche Vorbild.
,, Mittel stehen nicht zur Verfügung." Das ,, Berliner Tageblatt" veröffentlicht folgende faiserliche Antwort aus Doorn , die auf ein Bittgefuch in Faffimileform eintraf:
Haus Doorn , den 11. März 1926. Auf Ihr an Seine Majestät den Kaiser und König ge richtetes Gesuch vom 4. d M. muß Ihnen leider erwidert werden, daß es nicht möglich ist, Ihnen das erbetene Darlehn zu gewähren. Wie Sie wissen werden, ist das Privatvermögen Seiner Majestät von der republikanischen Regierung noch immer beschlagnahmt. Mittel stehen deshalb nicht zur Ber. fügung.
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Sie wollen überzeugt sein, daß es für Seine Majestät das schwerste ist, nicht mehr wie früher stets helfen zu können. Das trifft besonders auf den Fall wie den Ihrigen zu.
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Ergebenst ( gez.) v. Rleift.
Mittel stehen nicht zur Verfügung." Das sagt derfelbe Herr in Doorn , dem die„ republikanische Regierung" monatlich 50 000 Mart auszahlt und der vom deutschen Bolt die Herausgabe von Milliardenwerten verlangt. Das Bolt hat keinen Anlaß, faiserlicher zu sein wie Seine Majestät" in Doorn und wird am Tage des Entscheids turz und bündig erklären: Mittel stehen nicht zur Verfügung."
Der Sachfenkonflikt.
Partei.
In dieser Resolution gehen durcheinandermie heute in der Kommunistischen Partei überhaupt die unver tennbaren Lehren der deutschen Arbeiterbewegung und des erfolgreichen Kampfes der Sozialdemokratie in den letzten Jahren, die Tradition der Kommunisten, so wie sie früher maren, und die Anforderungen der russischen Außenpolitik. Beschluß der Bezirksverstände der Sozialdemokratischen Der fommunistischen Bolitik fehlt deswegen das einheit. torische Einheit. Diese Refolution und ihre Ausein. anderlegungen mit den Ultralinfen, den Linfen, den rechten Gruppen, ber Gruppe Maslom Ruth Fischer und Ernst Meyer spiegeln die innere Zerrissenheit der Kommunistischen Partei. Immerhin tann man daraus ertennen, wohin der Kurs geht. Die erweiterte Erefutive stellt fest, daß die Gruppe Ernst Meŋer ,, ihre wichtigsten früheren Fehler anerkannt und in ihrer Parteiarbeit mesentliche Schritte getan hat, um diese zu forrigieren". Ernst Meyer und seine Freunde
London , 2. April. ( Eigener Drahtbericht.) Nach überein flummenden Blättermeldungen aus China foll Befing für neutral erklärt werden. Die militärische Garnison verläßt die Stadt. Man hofft, der Stadt babird den Einzug der aufrühre rischen Truppen zu ersparen. Vorläufig rüden die Rämpfenden derliche Gesicht. Es fehlt ihr aber auch die organisaStadt jedoch noch immer näher. Marschall Feng geht als Fabrikarbeiter nach Moskau . Mostau, 2. April,( BTB.) Marschall Fengyuhsiang erklärte in Urga einem Bertreter der Telegraphenagentur der Sowjetunion : China befindet sich in einer Zeit des Uebergangs. Kaufleute und ein großer Teil der Bauernschaft verstehen die gegenwärtigen Ereignisse noch nicht. Der Rückzug der National armee erfolgte aus strategischen Gründen. An der Spige der natio.
Das Sträußchen.
Bon Walter Kristeller.
Nicht von dem„ Sträußchen am Hute" will ich erzählen, dem bunten, luftigen Wahrzeichen frohgemuter Menschen, auch nicht vom Blumenstrauß auf dem Salontisch der gnädigen Frau, diesem galanten Ausdruck schöner Wohlerzogenheit und guter gesellschaftlicher Gefittung", sondern von dem kleinen, einsamen Blumen bündelchen des armen Mannes, das ich neulich sah und das mir in seiner liebegeborenen Schlichtheit den prangenden Reichtum töniglicher Gärten zu wiegen schien.
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Seit Jahren schon muß ich auf meinem Wege zur Arbeitsstätte an einem großen Blumenladen vorübergehen; inmitten der eintönig fahlen Mietsfasernen ringsum, die da ohne Kunst und Schmuck in die Lüfte drohen, erscheint er wie eine Dase in der Wüste. Die wunderschönste Blumenpracht wird des morgens zum Versand an die Kundschaft herausgeschleppt. Früher
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das ging jahrelang so lub man sie auf ein Dreirad. Dann tam tagtäglich ein fleiner, budeliger Mann heraus, mit blaffem, greisenhaftem Geficht und schäbiger Kleidung; der hob sich müde auf das dürftige Gefährt, und durch die öden Straßen, über den toten Asphalt hin, zwischen den rasenden und freischenden Verfehrsmaschinen der Großstadt hindurch trampelte er mühsam die blühende Last vorwärts, ein Slave im Dienste der Schönheit und der Sehnsucht nach ihr, einer Sehnsucht, die wir Großstädter inmitten unserer grauen Mauern fümmerlich nähren und nur allzu oft fast vergessen haben.
Diesem armen Manne blühte die bunteste Blumenfülle ganz nahe: er brauchte nur den Kopf zu wenden, sie zu sehen und sich ihrer zu freuen. Aber das ging nicht an; denn er mußte trampeln und treten und aufpassen auf diesem steinernen Wege durch das gefährliche Gewühl. Oftmals blieb ich stehen und betrachtete mehmütig ergriffen das groteske Bild schwellenden Lebens und elenden Berkümmerns beicinander Denn der Mann auf dem Rade ward von Mal zu Mal welter, sein Dahinfiechen beängstigend... Eines Tages es ist noch gar nicht lange her blieb er aus, und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Kurze Zeit später tam jeden Morgen ein Auto dahergebraust mit einem feinbetreßten Chauffeur; die Blumen, die einst von ihrer holprigen Dreiradtutsche in die bleierne Berliner Morgenluft hinein gelacht hatten, fuhren jetzt zwar eilig und vornehm Dunfeln.
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im..
Mir war ein Stüd lebendiger Romantit meines Weges zur Arbeit genommen, und hier und da meldete sich die beflommene Frage, in welchem troftlosen Loche wohl die unbarmherzige Stadt den armen Budeligen enden ließ.
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Bor einigen Tagen schritt ich von Berufs megen durch die Leichenhalle des großen Krantenhauses. Biele Tote gibt es täglich in diesem riesigen Komplex von Gebäuden, in denen das Leid herrscht.
Da lagen sie nun in der fahlen, mit Racheln bekleideten Halle, blaß und starr, aus vieler Antlik noch die Qual der jüngsten Bergangenheit ablesbar, nadt und schmucklos, gelöst nun aus dem zu sammenhang umweltlichen Geschehens.
" Sehen Sie, Herr Doktor, unfereiner is nu schon fünfundzwanzig Jahre hier, aber sowas is mir doch noch nich vorgekommen!" Bei diesen Worten wies der Hallendiener auf einen fleinen, entsetzlich abgezehrten Toten, bei dessen Anblick auch einem, der täglich mit leidenden Geschöpfen zu tun hat, das Herz stocken mußte.
Im Hinzutreten erkannte ich den armen Radler vom Blumengeschäft.
Aber dann sah ich etwas, was diesen Unglücklichen glücklich und reich machte vor allen seinen Genossen hier drinnen: seine dürre Rechte hielt sechs feine, noch frische Stengelchen Bergißmeinnicht forgfam inbrünstig umflammert. Ihr helles Blau lebte und lachte so munter in diese falte Stätte des Todes hinein, wie einst die tostbaren Blumen getan hatten, denen er immer und immer den Rücken hatte zuwenden müssen. So war das Leben, das ihn so hart angepadt hatte, noch ein gutes Stüdchen Beges neben ihm hergeschritten, ihn mit fanfter Hand in jenes unbekannte Reich geleitend, das er erträumt haben mochte und an deffen Schwelle es ihn endlich mit erträumt haben mochte und an dessen Schwelle es ihn endlich mit so anmutiger Liebe bescherte.
In seinen Zügen malte sich helle Beseligung. Da war er fein armer Mann mehr: das Sträußchen in seiner Hand erzählte von einer liebenden Seele, die sein Leben und Sterben mitgefühlt hatte, einer liebenden Seele, die sein Leben und Sterben mitgefühlt hatte, wenn sie auch gegen das Ungeheuer seines Erdenleids zu schmach gewesen war.
Mit zartem Atemhauch mögen wohl die sechs Blümlein ihm in der Sterbestunde das Wissen um solche Liebe durch die melte Hand zum Herzen getragen haben. Mir aber, der ich sie fah, schienen sie in ihrer liebegeborenen Schlichtheit dem prangenden Gehalt föniglicher Gärten nicht nachzustehen.
„ Kavalier Jad" im Thalia- Theater. Dieser Kavalier Jad, der übrigens in der Operette nicht auftritt, ist ein Gentleman- Berbrecher, der das Geld den Armen schenkt und den die Frauen un befannterweise glühend lieben, und weil Lady Lilian diesen Sport mitmacht, gibt sich ihr Liebhaber Sir Robert Stanton als mysteriöser Ravalier Jad aus. Gelegenheit zu einem tränenfeuchten Liebe Hei matlos" und zu einem von Bonnefchluchzen unterbrochenen Balzer, dem zur Vollendung nur die Melodie fehlt, ift bann gegeben, als der Betrug entdeckt wird, aber schließlich heiratet bie Laby boch ihres Onfels zu erkennen gibt. Die beiden Berfaffer Karl Neuihren Sir Robert, der sich außerdem noch als der verfchollene Sohn pach und Leo Salton befleiden die an sich spannende und amüsante Handlung mit einem Wuft von Courths Mahlerschen Herzensergießungen und tun außerordentlich mondan. Dazu hat
Die Bezirksporstände Der Sozialdemokratischen Bartei Sachfens befaßten fich mit der politischen Lage und der ablehnenden Haltung der Fraktionsmehrheit zu dem Antrag auf Auflösung des sächsischen Landtages. Die Bezirksvorstände erklärten, daß die Landtagsabgeordneten der SPD. , die am 25. März nicht für die Landtagsauflösung ftimmten, nicht mehr als Ber. treter der Sozialdemokratischen Partet gelten.
Die Kommunisten fordern die sächsischen Landesinstanzen auf, mit ihnen gemeinsam ein Voltsbegehren auf Boltsentscheid für die Auflösung des Landtags einzuleiten.
Carita von Horst eine Mufit geschrieben, die wenigstens das Schlagzeug in Bewegung jetzt und gerne rhythmisch geftrafft_erscheinen möchte. Die Trotts und Steps bewahren dabei ihre Haltung und bringen auch eine Melodie zustande, aber der Walzer macht sich unendlich traurig in seiner Wehmut und mageren Melodie, und vor dem Liede" Heimatlos" verblaßt felbft die herzige Sentimentalität Tosellis oder die des prächtigen Liedes" Müde fehrt ein Wanderer zurüd". Nur im ersten Aft fingt Sir Robert eine Ballade vom Kavalier Jad, die sehr scharf instrumentiert ist, über Einfälle und Tempo verfügt und die an das Diavolo- Lied erinnert, das hier durch Jazzband modernisiert worden ist. Das Ganze bedeutet eine überflüssige Uebung mit Aussicht auf Erfolg, da hier Talmieleganz, Rührungsträne, traute Liebe und Forschigteit eine sinnige Verbrüderung geschlossen haben. Erich Poremsti als Sir Roberti vereinigt diese Elemente in fich. Ravalier mit fentimentalen Anmmdlungen und mit der Sehnsucht nach dem ruhigen Familienglück, Abenteurer und wohlfituierter Bürger, elegant im Spiel und der äußeren Inszenierung, dazu beim Singen in der Föhe mit einem Knödel versehen, an dem Lady Lilian ihn auch als Jad sofort hätte erkennen müssen. Diese spielt Elisabeth BalzerLichtenstein mit zu betonter Eleganz und in Stellungen, die aus einer Modezeitschrift stammen, am besten im leidenschaftlichen Ausdrud. Baselt gibt ben üblichen Operettenlord und Josefine Dora , sprühend von Einfällen, eine Lady, ein Mannmeib, das unbedingt Berliner Ursprungs ist, und der Dirigent Rudolf Perat sucht durch erafte und temperamentvolle Leitung an dieser Musik 7. 6. au retten, was zu retten ist.
Ausbau der preußischen Akademie der Künfte. Die Arademie der Künste, die bisher aus zwei Sektionen: für die bildenden Künfte und für Musik bestand, hat eine für ihre Wirksamkeit im gesamten Kunstleben sehr bedeutsame Erweiterung erfahren: durch Beschluß Dichtkunst als dritte Abteilung angegliedert worden. Wie schon der Name der neuen Sektion besagt, soll diese lediglich das tünſtlerisch- schöpferische Schrifttum umfaffen. Der Senat der Sektion für Dichtfunft wird fachmännisch beratende und begutachtende Instanz für das Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung in Fragen der Dichtkunst sein. Ueber die Wahl und Berufung der ersten Mitglieder wird in der nächsten Zeit endgültige Entschließung erfolgen.
Der Schutzverband Deutscher Schriffffeller hat in seiner ordentlichen Hauptversammlung vom 28. März ben neuen Borstand wie folgt gewählt resp. wiedergewählt: 1. Borfibender Dr. Theodor eu, 2. Borsigender Fedor von 3obelti, 1. Schriftführer Dr. Karl Federn, 2. Schrift führer Rudolf Leonhard , 1. Schazmeister Alfred Berre, 2. Schatzmeister Dr. Leon Beitlin, Beifizer: Frau Dr. A. Jader, Erich Baron , Robert Breuer , Dr. Monty Jacobs, Bruno Sönlant
Solift des
Das Berliner Sinfonie- Orcheffer veranstaltet am 1. und 2. Dfterfeiertag unter Dstar Fried 3 Leitung Stonzerte im Blüthner - Saal. Stonzerts am 4. April ist Hellmut Baerwald, ber das Klavierkonzert von Mozart zum Vortrag bringen wird. Außerdem gelangen zum Vortrag Mendelssohn : Duvertüre zu Hebriden . Smetana : Die Moldau, Beethoven : Eroica . In dem 2. Konzert spielt Gottfried Zeelander das Cello- Konzert von Saint- Sains, außerdem gelangen Berte von Roffini, Beber, Bizet ( Arlefienne- Suite), Strauß und Dffenbach zum Bortrag.