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Neides auf italienischer Seit«, droht nun unter Mussolini   zu einem äußerst gefährlichen Zankapfel zwischen den beidenlateinischen Schwestern" zu werden. Der Faschismus wird sich im Innern nur dann behaupten können, wenn ihm im Gegensatz zu den früheren italienischen Re- gierungen die Erreichung dieses bestimmten Zieles in ab- iehbarer Zeit gelingt. Das fühlt Mussolini   sehr gut und deshalb hat er in kaum mißverständlicher Form die Parole T u n i s" zum offiziellen Bestandteil der faschistischen Politik erhoben. Seine jetzigeInspektionsreise" nach Tripolis   dient diesem kaum mehr versteckten Ziel. Bereits auf der letzten Jahresfeier desMarsches auf Rom  " im September 1925 hatte Mussolini  , wie erinnerlich, das Jahr 1926 als das napoleonische Jahr" des Faf chismus bezeichnet und seinen Scharen ein rätselhaftes Rendezvous an einem noch geheimzuhaltenden Ort für das nächste Jahr gegeben. Dann folgte ein wilder Pressefeldzug gegen Frank- reich, in dem immer wieder auf die Notwendigkeit für Italien  Hingewlesen wurde, ein großes Kolonialreich auf Kosten Frankreichs   zu gründen, das mit seinen Kolonien nichts anzufangen wisse. Dieser Feldzug ist nur ganz vorübergehend durch die Polemik gegen Deutschland  wegen Südtirol   unterbrochen worden. Dann lud Mussolini  das neue faschistische Parteidirektorium und die Partei- sekretäre im Hafen von Ostria auf dem SchlachtschiffCaoour" ein. und hielt vor ihnen, ehe er die Afrikareise antrat, eine wilhelminische Rede:Unsere Zukunft liegt auf de m Wasser... Ihr müßt die Bedeutung der Marine kennenlernen... Wir sind das Volk des Mittelmeeres.." Am Sonntag, in Tripolis   gelandet, sprach er von den �unsterblichen Spuren Roms" und sagte:Es ist das Schicksal, das uns zu diesem Lande treibt." Wenn auch die sehr nervösen Kommentare der französischen  Presse, ohne Unterschied der Partei, die offiziösen Kreise in Rom   neuerdings veranlaßt haben, die Begleitmusik der foschi- stischen Blätter etwas zu dämpfen, so wird man sich weder in Frankreich   noch anderswo über den wahren Sinn derneuen Flotten- und Kolonialpolitik" Italiens   täuschen lassen. Musso- lim hat sich in- ein kolonial-imperialistisches Abenteuer ein- geschifft und da gibt es kein Zurück, selbst, wenn er es wollte. Wen einmal der Cäsarenwahnsinn ergriffen hat, der muß ihn bis zum bitteren Ende auskosten. Wir in Deutschland   aber dürfen uns durch die an sich richtige Tatfache, daß der musscünisch« Imperialismus un­vermeidlich zu einer französisch-italienischen Spannung wenn nicht gar zu Schlimmerem führen wird, von unserer bis- berigen polttischen Linie nicht abbringen lassen. Das Ziel der deutsch  - französischen Verständigung darf nicht dem Hasardspiel einer deutsch  -italiemschen Annäherung gegen Frankreich   geopfert werden, wie es neuerdings sowohl von faschsstischer wie auch vru deutschnationaler Seite empfohlen wird. Bielmehr sollte die internationale Gefahr d«sFaschismus ein Grund mehr für die deutsch  « und die französischen   Dernokratie sein, solidarisch vorzugehen. Ander- seits sollte die französische Republik   angesichts der faschisttschen Aspirationen in Nordafrika   die große Zugkraft bedenken, die die Lockrufe nach einer aktiven deutsch  -italienischen Freund- schast aus wette Kreise des deutschen   Volkes ausüben könnten: und daß das beste Mittel, diese Lockruf« zu übertönen und die deutsch  - französische Solidarität in der Abwehr de« Faschismus zu fördern, in evrer aktiven Freundfchaftspolitik gegenober der deutschen Republik liegt. �iae neue Rede mit»tieferer Sedeatung". XripoIU. 12. April. fAgenzia Stesani.) In einer neuen Red« führte Mussolini   u. o. aus: Jtä will, daß die Schwarzhemden in die Kolonie kommen, um hier Dienst zu tun. denn ich will sie der kleinlichen Lokalpolitik entziehen, um sie mit der harten Wirklichkeit in Fühlung zu bringen. Als vor einigen Monaten Gouverneur de Dono, dem ich heute mein« brüderlich« Freund-
�pril liegt über öen Weckern. Don Wakther G. Ofchilewski. Wenn man von Oldorf, einem kleinen, stillen Waldstädtchen. durch die nebeloerhängt« Schlucht zum Waldauer See will, muß man an einer zart ansteigende» Hügelkette vorüber, die jetzt ocker- gelb und griindetupst gegen den stahlblauen Aprilhimmel liegt und imr Stufe ist zu einem größeren Steinpkateau. zu einem höheren Waldgebirge. <St ist jetzt Frühling in diesem Land«, ein stteng-sreundlicher, molken- und noch regenbehaarter Frühling. Doch der Wald wird schon grün in den Kronen, und das Tiefholz riecht wieder nach wirk- lichem Laub und schöner Jahreszeit, auch Bogel   sind wieder da. und am Mittag brennt die Sonne schon heiß über die Tore. Wir warteten wochenlang droben in einer verschneite» Berg. Hütte, daß der Wind wärmer zu uns heraufzöge, uns erlösen möchte ou, diesem eiszerfressenen Totenhaus. Das monatelange Zusammen. hocken in den engen schmalbrüstigen Stuben machte uns müde; vom Kien verrußt, geschwärzt vom Qualm der stinkenden Oellampen, satt und fett vom ewigen Schwarzbrot, Speck und braunem Schnap» foulte» die Glieder auf dem breiigen Lehmboden. O. wir waren jung, drei zeckige Jungens und einige Frauen, recht und schlecht hier ab« eingegraben in der Wüste von Wind und Ei«, und unser« Hände zuckten noch einer Axt oder nach dem Spaten, um wieder Bewegung zu belommen. Sonne und frisches Fleisch Mitte März, in einer Nordnacht, lösten sich endlich die Cieklötz« über der Schlucht und donnetten ins Tal hinunter, daß wir erschreckt aus unseren Decken ausfuhren. Gorgies, der Jüngste unter uns. ein vierschrötiger Lengel mit verblättertem Gesicht, stieß den Schädel » so hatt gegen die Decke, daß dos Haus zitterte. Die ganze Nacht, bi» in den Morgen hinein, trommelt« der Sturm gegen die Türen. Fenster und Wände: e» war der erst« Regen fett einem wildver- brannten Herbst. Hott pfiff es au» den Steingängen, der Wind schoß«inen Salto über uns hin. das Geschirr klapperte in den Wandschränken. Am Morgen lag dann ein freier Himmel zwischen den Bergen. die Luft war rein und roch so seltsam frisch, und es wurde uns warm in den schmutzig« Kleidern- So find nun viel« Wochen und Monat« vergongen:«in« graue, ein, lichtlos« und verfluchte Zeit. Das Blut floß dick durch die Adern, da» Gesicht wurde schwarz und der Haarschopf filzig. Nun ist e» köstlich, zu wissen, daß wieder der Regen peitscht und man wandern darf, daß e» wieder Sonne gibt, hell« Wiesen. Bogel  , geschrei und atmende Wälder, lieber die Aecker reißen die Pflüge. Saat wird geworfen, alle» ist durstig nach Erde, Geruch, brausenden Gewässern. Nacht» sind wieder Sterne, blau« Wunder: Ruf ou» dm Dörfern. Tag» bräunt uns die Sonn«. Länder blühen empor, wir oll» sind hungrig noch Psingfim und grünem Laub.
schast in»ollem Umfange erneut bestätigen mochte(siehe den ersten Ueberfoll auf Amendola und den Mord an Malleotti. Red. d. mich einlud, Tripolis   zu besuchen, sagte ich zu, denn ich wollte die Aufmerksamkeit der Italiener aus das Land jenseits des Meeres lenken. Es ist nicht ohne liefere Bedeutung, daß ich dies an den Ufern des Blee res sage, das Roms Meer war und wieder Roms Meer wird. Ich fühle um mich das italienische Volk in semer Gesamtheit, ein geschlossenes Volk von Soldaten, Kolonisten und Pionieren. Kameraden, ttchtm wir unsere Gedanken auf dieses aufsteigende Italien  , auf dieses stark« Italien  , das unier der Last seiner glorreichen Vergangenheit sich von dieser Vergangenheit nicht hemmen, sondern anspornen läßt, um immer rascher dem unausbleiblichen Triumph von morgen entgegenzumarschieren."
Möeutstbes Mzuallüeutsthes. Kleine Mussolinis in Bremen  . Der Alldeutsche Verband   hatte am Sonntag in Bremen   Sitzung des Gesamioorstandes. Hauptredner waren der deutschnational« Reichstagsabgeordneis G o k und der Verbandsvorsttzende C l o ß. Herr Gok bezeichnet« Herrn Stresemann als Er« find er dieses polttischen Systems der Unterwerfung um jeden Preis". Ist diese histonsche Feststellung richtig, so war das System der Unterwerfung um jeden Preis" zu Zeiten, in denen Hermann Müller   oder Josef W i r t h Reichskanzler waren, noch nicht einmal erfunden. Erfunden wurde es erst von Herrn Stresemann und durchgebildet wurde es offenbar in der Zeit, in der die deutschnationale Partei und Herr Sttesemann zusammen in der Regierung saßen. Herr Claß ging weiter in der Geschichte zurück. Daß das Judentum auf deutschem Boden sich erhielt, istdie furchtbare Schuld des alten Staates, die spätestens In karolingilcher Zeit begann". Woher kam aber dann trotz alledem die geistige Erneuerung des völkischen Deutschtums? Claß lehrt es: Ein Gobrneau steht als Berkünder tiefster Erkenntnisse auf, ein Ehamberlain lehtt uns die Zusammenhänge zwischen Rasse und Volkstum in ollen Ans- strahlungen kennen. Gobineau war Franzose. H. St. Ehamberlain ist Eng­länder. Die hätten Deutschland   von den Sünden Karl« des Großen kuriert, wenn nicht unglücklicherweise Bismarck   dazwischen gekommen wäre: Wieviel Tragik liegt darin eingeschlossen, daß Bis­ marck   für den Kampf gegen das Judentum nicht nur in der Form, wie Stocker ihn fühtte, sondern auch wie La- garde. Dührmg, Trettschke ihn aufgenommen hatten, gar kein Verständnis bejah! Noch schlimmer aber als Karl der Große   und Bismarck   zu- summen ist die deutsche Sozialdemokratie. Denn. So ist es sicher, daß das deutsche   Volt bis zum Tut- st ehe» der sozialdemokratischen Bewegung durchaus judenfeindlich eingestellt war. Die Parteinahme des Herrn Claß gegen Karl den Großen, Bismarck   und die Sozialdemokraten für den Franzosen Gobineau  ist um so bemerkenswetter, als er selbst dem deutschen Boll«inen sicheren Instinkt gegendie Welschen", die Franzosen   und die Italiener, nachsogt. Besäße er selbst diesen Instinkt, so mußte ihm schon längst der Verdacht gekommen sein, daß Gobineau und Ehamberlain heimliche Agenten des.Feindbunds" sein könnten, auegesanbt zu dem Zweck, die armen Deutschen   hoffnungslos zu verblöden, was ihnen ja an gewissen Exemplaren ausgezeichnet gelungen ist. Wenn Herr Claß schon am alten Staatttne furchtbare Schutt»" konstatiett, so kann man sich ungefähr vorstellen, wie er und sein Verband zum neuen stehen. Cr spricht es selber offen au». indem er erklärt: Die völkische Bewegung weiß, daß der heutige Staat ihr Feind ist, sie hak sich damit ovgefundeu und muß sich tu ihrer Arbeit»- und Kampfwels« danach ciuttchlen. Für den heutigen Staat ergibt sich daraus die logisch« Folge- rung, daß auch er dievölkische Bewegung" als feine Feindin erkennen und sich danach einrichten muß.
Ja! Iva» uns erlöst, ist Wind und braun« Wanderung� Di« Brust freigemacht, segeln wir nun. Fern lieben uns Flüsse, Wälder, das gewandelte Meer. April liegt über den Acckern.
Kultur- und Kunstwanderung durch die öslmelchlsch« Wachau. Im Hörsaal der Urania sprach der Schriftsteller Rud. von R u ß- wurm über die Wachau,«in uraltes deutsches Kulturgebiet des Donaulandes zwischen Mett und Krems  . Dieses Land dem deutschen  Touristen und Schönheitsfucher näher zu bringen, war der Zweck seines Lichtbildervortrags, zu dem er«inleiterid einen geschichtlichen und kulturellen Ueberblick gab. Di« ausgezeichneten Lichtbilder ver- mittellen eine überaus reizvolle Landschaft mtt Bergen, Laubwäldern und Rebenhügeln, durch die sich dos Silberband der Donau   zieht. Mit der Schönhett der Natur wetteifert die Archttektoml der allen Stadt«, der Klöster. Kirchen und Schlösser. In all diesen malerischen Kirchen und Profanbauten ist ein Teil des Reichtums und der heiteren Einnenfreude aus der Zeit erhallen geblieben, wo noch die Donau   als Handelsstraße vom Westen nach Osten ein« behäbige Wohlhabenheit ihrer Ankeger schuf, aber naturgemäß auch die kriegerischen Ereignisse anzog. So geriet allmählich die Bevölkerung in ein« jahrhundertlange Zurückgezogenheit. die auch in der Neuzeit au« Mangel an Industrie kaum durchbrochen wurde. So ist es kein Wunder, daß die Städtchen ein Bild verkörperter Romantik geben. Hellers Barockkirchen, Profanbauten mtt südlichen Rundbögen. Frei- treppen und Arkaden. Verfallen« Ruinen mit märchenhafter Aussicht auf das Donautal. Es war vom Redner wirklich nicht zuviel gesagt, daß sich die Wachau den schönsten Rheinpanoromen zur Seit« stellen kann und die Aufmerksamkeit der deutschen   Wanderer verdient. ». Sch. Ergebuls der französischen   Valkszählung. Nach einer amtlichen Mitteilung des Arbetteministeriums ist jeflt die Volkszählung in Frankreich   beendet. Der omllich« Bericht stellt fest, daß die 1920 ermittelt« Ziffer von 39 209518 Einwohnern keine wesentlichen Aenderungen aufweist. Gegenüber dem Borjahre ist in diesem Jahre ein« leichte Vemiinderung der Heiraten und ein« Zunahme der Gebutten um 17 000. ober auf der anderen Seite ein« noch stärkere Zunahm« der Todesfälle von mehr als 29000 festzustellen. Der Hebers chuß der Geburten beträgt gegenüber 1924(72 000) jetzt 60000. Dem Benchte ist ein« Statistik über die Gebuttenzfffern in anderen Ländern beiasfügi. Gegenüber den Dorkriegsziffer« der Jahre 1911 bis 1913 hat der jährlich« Ueberschuß an Geburten pro 10000 Einwohnern leicht zugenommen, in Frankreich   von 17 auf 19, in den Niederlandau von 150 aus 153, Italien   von 124 aus 127. in Spanien  von 59 auf 102. In allen Ländern Hai   die Geburtenziffer dagegen abgenommen. In Norwegen   ist sie von 123 aus 106 gesunken, in Deutschland   von 116 auf 62. in Ungarn   von 112 auf 66. in England von 103 auf 68, in Schweden   von 98 auf 61. «An tenln-Denkmol als Freiheitsslokae. Eine neu« Freihetts- ftotue soll, wie aus Moskau   gemeldet wird, in der Bucht von Wladiwostok   errichtet werden: das Denkmal wird elne getreue Noch- biidung der berühmten Freihettsstatu« am Eingang des New Dort« Hofen» darstellen, mtt dem einzigen Unterschied, daß der Kopf ist« Gesichtszüge de» verstorbenen Lenin   erhalte» fall.
völkischer Zusammenbruchs Fusionspläne des Stahlhelm, Witingbund, Juugdo.> Der Reichsdienst der deutschen   Presse meldet: In der vergangenen Woche haben Besprechungen zwischen den Führern des Stahlhelm- und Wikingbundes mit dem Hochmeister  " des Jungdeutschen Ordens   stattgefunden, die. wie uns berichtet wird, offenbar den Zweck haben sollen, ein gs- m einsames politisches Programm für die drei Verbände auszu- arbeiten. Die Besprechungen werden in dieser Woche sottgesetzt. Wie es heißt, wünscht Herr Mahraun ein Aufgehen der beiden genannten Verbände im Iungdeutschen Orden und soll angeblich auch berett sein, in seinem anttbolschewistijchen Programm eine ge- wisse Milderung vprzunehmen. Es wird auch darüber gesprochen, daß er«ine Remsion feiner Pläne bezüglich einer deutsch-franzö» fischen Annäherung nicht mehr strikt ablehne. Für die beiden Ver- bände Stahlhelm und Wikingbund soll bei diesen Verhandlungen der Gesichtspunkt maßgebend sein, daß im Gegensatz zum Iungdo ihr« Mitgliederzahl in der letzten Zell   beträchtlich man spricht von 60 Proz. zurückgegangen sein soll. Die Nachricht wirkt einigermaßen erheiternd.Hoch- meist«" Mahraun führte noch bis in die letzte Zeit hinein einen erbitterten Federkrieg gegen die Stahlhelmer und Wikinger  , von denen er sich verraten und verkauft glaubte. Mtt ebenso großem Aufwand betrieb er seine Propaganda für westliche Orientierung und gegen die Option nach dem Osten. Und das alles soll heute nicht mehr wahr sein? Alan darf neugieng sein, was bei dieser Art von Politik herauskommt. �anöbunü und volksentsthekö. Parole: Stimmenthaltung. Auf ein« Tagung d« Kreislandbund« des westfälischen In- dustriebezukes, die am Sonnabend stattsand, betonte der Vorsitzende des Rheinischen Londbundes in seinem Referat, daß er vor einer Beteiligung an einem Volksentscheid über die Furstenenteig- nung warne. Diese Warnung steht zwar in sonderbarem Wider­spruch zu den vielen Mahnungen an das Reich, seine Ausgaben einzuschränken: sie steht auch im Widerspruch zu der neuen Propaganda des Londbundes und seiner Jugendorganisationen, man möchte für die landlos gewordenen Bauernsöhne Siedl ungs- l a n d bereitstellen ober aus solche kleinen Widersprüche kommt es bekanntlich den Führern dieser Bewegung nicht an. Was sie wünschen, das ist die strenge Kontrolle darüber, wer für die Fürstenenteignung stimmt. Und diese Kontrolle wollen sie durch- führen, indem sie die Parole der Stimmenthaltung ausgeben, um diejenigen feststellen zu können, die von ihrem verfassungsmäßigen Recht auf Stimm abgab« Gebrauch machen. Bekanntlich haben große Teile der Bauernschaft sich für das Volksbegehren eingetrogen. obwohl diese Eintragung öffentlich war. Der Landbund wird mtt sein« Stimmenthaltungsparole ebensowenig Erfolg haben wie mtt der unsachlichen und verhetzenden Agitation, die er gegen das Volksbegehren getrieben hat. Interessant ist übrigens die Feststellung des Vorsitzenden des Rheinischen Londbundes, daß der Gedanke, mtt Hilfe der Reichs- getreidestell« die Getreidepreise zu heben, abwegig sei. Der Landbund dankt also berett» für die Hilfe, die er selbst von der Regierung gefordert hat, und die ihm, trog der schweren Be- denken fast aller Parteien, gewähtt wurde. Der Reicheernähnings- minister H a s l i n d e hat bei seinen Freunden, deren Gunst er mit seinen Maßnahmen erwirken wollte, we n i g Glück.
Dl««aklonalfozlan'Nlche Arbelterparlel Satte kür Montag­abend in Köln  »« einer öff-nilichen Versammlung eingeladen, ,n der der baheriltbe ParleifSbrer Hermann Esser   reden sollte Die Plakate Wimmellen von niedrigen Vescbimp- iungen der sozialistische» Parteien. Der Kölner  Bolizeipräsideni hat. da infolge der durch dies« Beichimv'ungen hervorgerufenen Erregung in der Kölner   Arbeiterschaft mit Störungen der Versammlung gerechnet werden mußte, die Versammlung aus Grund der Bestimmungen deS Allgemeinen Landrecht« verboten. Dl« griechische wahlkomödle hat natürlich den Diktator Pangalo« zum Siaat»prSsidenten gemacht.
vie Reise nach Tripolis  . Europa   seufzt:Es bleibt mir nicht»«spart. Stets stött«in wilder Hitzkopf meine Kreise. Einst litt ich schwer an einer Tangerfahrt, Dafür geht heul' nach Tripolis   die Reife. Wie unter Wilhelm liegt auf den Gewässern Schon wieder irgendeine Zukunft'rum. Daß sich die Herren absolut nicht bessern? Ich trog' den Schoden   nebst dem Publikum. Da» hält Paraden ab und macht Manöver, Das schwingt dos scharf« Schwert und renommiett: Da» haucht den Nachbar an: Ick bün dt öwerl Der aber rümpft die Nase höchst pikiert. Da» prahlt mtt Dreadnoughts und Torpedobooten, Das schwelgt in einem dauernden Hurra. Erst brüllt man Reden und dann schickt man Roten. Urplötzlich ist die Kriegserklärung da. Die armen Völker bleiben auf der Streck« Und sind am End« matt und todeswund. Doch sust zuvor verschwinden im Versteck« Die Männer mtt dem ungeheuren Mund. Seh' ich das Heute, graut es mir vor morgen. Es dämmern wieder große Zeiten jetzt." Europa   seufzt:Was Hab' ich doch für Sorgen!" Europa   seufzt und... Wussolini hetzt. _ Henning Duder st adt.
Tagung studeuNscher wirtschosisorganisationeu. Vom 15. bis 18. d. M. findet in der Aachen  « Technischen Hochschule   eine Arbeits- besprechung der in der Wittschaftshttfe der deutschen   Studentenschaft zujammengeschlosienen deutschen   Wirtschastsorganisationen aller Um- versitäten und Hochschulen statt. Im Vordergrund der Beratungen sieben die Stüde   ntenstiltung des deutschen   Voltes, die Darlehns- kasse der deutschen   Studentenschaft und die Frage des Baues der Stvdentenhäus«. An der Tagung nehmen etwa 100 Professoren und Studenten aus allen Teilen des Reiche» teil, außerdem sind Vertreter des Reiche» und der Länder sowie zahlreiche in- und ausländisch« Gäste geladen. Ein Ehrenlog Slasunows. Vor einigen Togen wurde im staat- lichen Kanseroatorium in Leningrad   ein Jubiläum des Kompv« nisten Glosunow gefeiert: er ist 20 Jähre als Direktor des Konser- vatorium» tätig. Zahlreich« Delegationen d« Musikoerbänd«, d« Operntheoter usw. beglückwünschten den Jubilar. Di« Sowjstpress» erwähnt dabei, daß Glasunow   selnerzett zum Direktor des Kons«- vatorinms gewähtt worden sst, während d«artige Posten sonst in der Vorkriegszett durch Ernennung besetzt wurden.
Z« Xheattr In bn ftönlggröher Jlrahe finbel am GonnaSinb, nacht« II'/« Uhr. eine Schauspi-Iiroori'.ellung von LonStaleS llustspitt. R r S Sheney» Snbe' statt. Konzettchreulk. Sigrid O n« g i n wirkt im Konzert Bruno Valwr» am 17.«vril mit»ilStlm Knrtwinaler dtrigiert nach(ein« Rückkehr an» Smettka Montag da» S. Philharmonische Konzert.