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Nr. 171 43.Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Eine Schule Arbeit

der

Der Borwärts" hat ein Mitglied feiner Redaktion nach Bad Dürrenberg zur Wirtschaftsfdule des Deutfchen Meta II. arbeiterverbandes geschickt. Das Institut, über deffen Er­öffnuna wit feinerzeit berichteten, ist die erste von einer Gewerkschaft errichtete Internatsschule in Europa .

Die Heimschule der Metallarbeiter.

zimmer. Eine große Bibliothek liefert den wissenschaftlichen Grund­stoff für die Schülerarbeiten, eine Regelbahn, ein Billardzimmer und Turngeräte dienen der Abwechslung und der Erholung. Die Kursusteilnehmer müssen ihre Betten selbst herrichten, müssen Zimmer und Rorridore fegen, bei Tisch die Bedienung machen und auch im Garten helfen. Abends vereint sie oftmals ein heiterer Bortrag, eine Vorlesung oder eine musikalische Darbietung im Speisesaal. Belehrende Ausflüge in die Umgebung füllen die Zeit am Sonntag aus. Der Hauptvorstand des DMV. plant in der nächsten Be't jogenannte Führerkurse, an denen nur beamtete Berhandlungsführer, Gerichtsvertreter teilnehmen sollen. Die Dauer Funktionäre, Bahlstellenleiter, Bevollmächtigte, Außendienstbeamte. dieser Lehrgänge ist auf etwa fünf Monate festgesetzt.

Ein Schulvormittag.

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Ueber den erzieherischen Wert des Unterrichts im Internat äußert sich Genosse E. Graf in der Sozialistischen Bildungs­arbeit" folgendermaßen: Das aber wird wohl faum jemand be­streiten können, daß Internatserziehung der Bildungs­arbeit in den üblichen Abendkursen überlegen ist.. Die Ab. geschlossenheit des Internats, losgelöst von den individuellen Sorgen und Nöten des Alltags, erlaubt eine sonst nie erreichbare Ronzentration und planmäßige Schulung Der geistigen Kräfte und ermöglicht eine Uebertragung des so fruchtbaren Prinzips der gegenseitigen Hilfe auf die Erziehung und Entfaltung, ermöglicht auch erst infole des täglichen dauernden Zusammen= lebens eine wahre geistig sozialisierende Arbeitsgemein schaft... Jedes Internat ist oder wird zu einer Welt­anschauungsschule. Eine bestimmte Weltanschauung ist ent­weder die ausgesprochene Grundlage, oder sie wird der Erfolg des Internats."

Früh um 7 Uhr geben die Glocken das Aufstehenzeichen. Erst eine Stunde später gibt's Kaffee und Gemmeln Ibis dahin hat

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Mit ernstem Wollen war der Hauptvorstand des Deutschen Metallarbeiterverbandes bisher bestrebt, feine Mit­glieder, besonders die Funktionäre, für den Kampf mit dem Unter­nehmertum, der ein Kampf der Weltanschauungen ist, zu schulen und zu bilden. In unzähligen Kursen und Lehrgängen sind die Lehrer des Verbandes, an ihrer Spize Genosse Engelbert Graf. an die Wissenhungerigen herangegangen, haben ihnen Aufklärung, Schulung, Bissen schlechthin vermittelt. Solange geschah das nur in Bildungskursen, die in den einzelnen Verwaltungsstellen des Verbandes in sogenannten Wanderkursen, zeitlich und örtlich begrenzt, abgehalten wurden. Die Schüler, zum größten Teit höhere" Funktionäre, wurden zwar auf einige Zeit von der Arbeit freigestellt, fie blieben aber sonst in ihrer persönlichen und gesell­schaftlichen Umgebung, gebunden an die Sorgen und Nöte des Au tags. Der Kontakt mit den Lehrern und der Lehrmethode riß jeden Tag mit dem Verlassen des Schulraumes ab, bei seiner Wieder herstellung ging am fommenden Tage ein groß Teil geistiger Arbeit verloren. Diese Mängel waren natürlich den Verantwortlichen der Schulen befannt, ohne daß sie die Möglichkeit hatten, sie sofort ab­zustellen. Seit Mitte März ist es anders geworden mit der Bildungs­arbeit bei den Metallarbeitern. In Bad Dürrenberg , einem Dertchen, das sich um eine alte Saline im mitteldeutschen Lande gruppiert, ist das frühere Kurhaus zu einem Internat, einer Heim­Schule umgewandelt worden. Das befannte Leunawert, alle. Merseburg , Bitterfeld , das Gebiet, von dem seinerzeit die kommunistischen mitteldeutschen Unruhen ausgingen, wo der Ungeist eines Hölz Triumphe feierte, liegen in unmittelbarer Nähe der Schule. Bon hier aus wird jetzt wenigftens für die Metallarbeiter die Kultur des Geiftes ihren Zug in deutsche Lande antreten. Zunächst sind dreiwöchige Lehrgänge für Verbands funktionäre. Betriebsräte, Aufsichtsratsmitglieder, Vertrauensleute, geplant. Die Schüler eines Kursus werden immer aus einer Branche genommen: Schwereisenindustrie, Automobilbau, Werften und die anderen Gruppen der Metallindustrie schicken ihre Leute nach Dürrenberg in die Wirtschaftsschule". Hier stehen achtzia Betten in schönen, luftigen Zimmern bereit. In ihrem Tun und Lassen unterstehen die Schüler der Leitung der Schule, die Genosse Engelbert Graf, der alte erfahrene Fachmann für Arbeiterbilduna. innehat, fast vollkommen. Selbst in der Freizeit werden die Schüler zwar unmerfbar, aber doch bewußt im Sinne der Schulgrundsäke beeinflußt. Zwei große Schulzimmer liegen im Erdgeschoß; sie sind mit allen Neuerungen ausgestattet. Durch einen gemeinsamen Speisesaal geht es auf eine Veranda und von dort in den Garten. Neben träftiger, einfacher Beföstigung haben die Böglinge auch alles andere fostenfrei, fie erhalten sogar noch für die Unter­haltung ihrer Angehörigen eine Entschädigung bis zu 80 Proz. des Tariffohnes. Im ersten und zweiten Stockwerk liegen die Wohnzimmer, jedes in individueller Ausmalung hergerichtet, Das einstige Kurhaus, jetzige Wirtschaftsschule des Metall­ferner gemeinsame Waschräume, ein Lesesaal, die Lehrer.

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Yamile unter den Zedern.

Bon Henri Bordeaux.

( Berechtigte Uebersehung von J. Kunde.)

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Der Kapitän ich wollte sagen der Briefter- war ge­fommen, um unseren Brautstand zu fegnen. Er warf einen Blid des Zornes auf die Schönheit Damiles und auf mein Glück. Aber der Trunk des Festes hellte seine Mienen auf; maltete er doch in einer der reichsten Häuser Bescherres seines

Amtes.

Ich steckte den dünnen Goldring, der unser ewiges Ver. Löbnis symbolisierte, an Vamiles Finger. Wie es Brauch, fchentte ich ihr auch ein Armband und einen goldenen Reif, der ihr Haar auf der Stirne festhalten sollte. Ueber diesen Schmuck entzückt, dankte sie mir mit dem süßesten Blick ihrer Augen.

Wann findet die Hochzeit statt?" erfundigte sich der Priester.

Der Frühling war gefommen; selbst im Gebirge stellt er sich mit Anfang des April ein. Die Bäume in den Obst­gärten blühten. Aber die Hänge des Libanon waren weiß bis zu den Zedern, wie man vom Balkon des Hame sehen fonnte. Wenn es da oben feinen Schnee mehr gibt," er­flärte der Scheif.

Diese Entscheidung verlegte die Heirat auf den Monat August oder vielleicht September. Raschim- el- Hame hatte es nicht eilig: bis dahin würde die Ernte eingebracht sein. Es war einer der vornehmen Herren dieses Landes und würde marten, bis die Ernte eingebracht war.

,, Das ist sehr lange," bemerkte Butros, der rasches Handeln liebte und langes Warten nicht schätzte.

Ich blickte auf Vamile, die weder ein Bort der Zustim­mung noch der Mißbilligung fand; sie lächelte. Es schien, als ob das, worüber entschieden wurde, uns nichts anginge. Sie hatte feine Eile, sie war ruhig. Und ich wagte es nicht, Butros, meinen Bruder, zu unterstützen, denn ich fürchtete, fie zu verstimmen. Vielleicht hatten die Bücher von Antura mir den schlimmen Dienst erwiesen, sie hatten mich gelehrt, nach zudenken, anstatt dem Instinkt der Kraft und des Herrschens, deffen Betätigung glücklich macht, mich hinzugeben. Vielleicht ift es notwendig, daß die Männer mehr Autorität befizen, um die Frauen zugleich mit dem Gefühl der Furcht den Reiz empfinden zu lassen, daß sie erobert und unterworfen merden. Bielleicht... aber man ist, was man ist, und ich

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arbeiterverbandes in Dürrenberg .

GF

liebte Damile so, daß ich keinen 3wang auf fie ausüben konnte. Der Zeitpunkt unserer Bermählung war also festgesetzt. Er war abhängig von der Glut der Sonne und nicht von der unsrigen. Jeden Morgen stürzte ich beim Erwachen auf den Balton, um unseren Bundesgenossen am Himmel zu beein fluffen: Sonne, Sonne! Beeile dich, dein Werk zu beenden! Schleudere deine heißesten Strahlen auf die weißschimmern­den Berge, zünde sie an wie Wälder und laß ihre Lava als töstliches Waffer in unsere Felder und Gärten fließen Jeden Tag arbeitete sie an ihrem Werf; aber es war ein strenger Winter gewesen und der Schnee reichlich gefallen. Er mich nur langsam; schmolz allmählich an den Hängen des Libanon, aber trotzte noch auf dem Kamm und frönte den Gipfel des Kornet- es- Suada, auf dem wir stehen und den ich so oft feitdem verflucht habe. Endlich, an einem flaren Augustmorgen, lief ich überglücklich sprang wie eine Ga­zelle zu Hames Hause.

,, Vamile, es gibt keinen Schnee mehr! Es gibt keinen Schnee mehr!" Meine Braut war erstaunt, daß ich um einer so gewöhnlichen Ursache willen in diese Aufregung geriet. Ich hatte sie über den Siegeszug der Sonne nicht auf dem laufenden erhalten. Und sie selbst merkte nicht den Zu­fammenhang zwischen dieser Mitteilung und dem Zeitpunkt unserer Verheiratung.

,, Es ist wahr," sagte sie, nachdem sie einen Blick ihrer schönen, meerblauen Augen nach den Bergen geworfen hatte, es gibt feinen Schnee mehr, außer in einer Schlucht da droben." In den Schluchten gibt es immer Schnee," versetzte ich erregt ,,, bas tommt nicht in Frage!"

Ich gebe dir also recht," versetzte sie lächelnd, um mir willfährig zu sein.

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Wir wollen es deinem Bater sagen." Warum? Er wird es schon sehen."

Ich erklärte ihr endlich den ganzen Wert dieser Wahr­nehmung. Sie gab ihn freundlich zu; aber ich hatte auf viel größeren Jubel bei ihr gehofft. Bei uns gewährt man den Brautpaaren ziemlich viel Freiheit; die Familie überwacht sie nicht ängstlich. Wir verständigten also den Scheit davon, daß der Schnee auf dem Libanon verschwunden sei. Er wollte fich selbst davon überzeugen.

Nun also! Nach dem Bedernfeft verheiraten wir Euch." Dieses Fest findet am 6. August statt, aber ich ahnte nicht. daß es meinem Glüde, das ich schon fest zu befizen wähnte, perderblich werden sollte... Aber wer ist, wenn er liebt, seines Glüdes sicher?

Dienstag, 13. April 1926

der Stubendienst und das sportliche Morgentraining tüchtig Hunger gemacht. Punkt 8 Uhr beginnt der Unterricht. Wenn es der Unterrichtsstoff irgend erlaubt, wird von dem dozierenden Vortrag und der sich gewöhnlich anschließenden Fragestellung Abstand ge nommen Das Lehrerfollegium geht neue Wege: Man läßt die Schüler arbeiten, der Lehrer gibt nur die Anregungen, wirft hier ein Wort, einen Saz, einen Gedanken hinein, mürfelt auch einmal die Meinungen und Ansichten der Schüler absichtlich durcheinander und läßt sie den so entstandenen gordischen Knoten nach eigenem Bermögen lösen. Eine Gewerbegerichtsverhandlung wird infzeniert. Ein entlassenes Betriebsratsmitglied flagt gegen seinen Chef wegen ungerechtfertigter Entlassung. Den Unter. nehmer spielt der Lehrer für das Arbeitsrecht an der Schule, Genosse Dr. Fränkel. G- nosse Eichler, Sefretär für das Betriebsrätewesen beim Hauptvorstand des DMV., tritt in der Rolle des entlassenen Drehers auf. Die Schüler sind die Beisitzer des Ge­richts, rechts fitzen die Arbeitnehmer, lints die Arbeitgeberbeifizer. Der Entlassene" trägt ruhig, im Bewußtsein seines Rechts, seine Klage vor, während der Herr Kommerzienrat" bei jedem ihm unbequemen Bort nervös hochfährt und alle Spißfindigkeiten hervorframt, die fich irgendwie anbringen lassen. Nach langem Hin und Her wird dem Kläger der Eid für eine bestrittene Aeußerung zugeschoben und die Beisiger( also die Schüler) haben zu beschließen, ob der Eid zu­gelassen werden soll. Jekt seht eine ebenso lebhafte wie fruchtbare Disfuffion ein. Eine Partei sucht der anderen die Unhaltbarkeit ihres Standpunkts flarzumachen. Schließlich, nach wiederaufgenommenet Verhandlung, stellt der Lebrer den Schülern die Aufgabe, eine schriftliche Urteils ausfertigung zu schreiben und darin nach den gewonnenen Eindrücken Recht zu sprechen". Mehr als das trockene Durchhecheln der Gefeßesparagraphen lehrt ein solcher Anschauungsunterricht den Schülern die praktische An­wendung des Gesezes. In der Wirtschaftsschule des DMV. wird nicht Formaljuristerei oder trockene Wirtschaftstheorie gelehrt; im lebendigen Zusammenarbeiten zwischen Lehrern und Schülern werden die Lernenden unterwiesen.

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Es ist flar, daß die Schule keine Dottoren oder Universitäts­professoren erziehen will und kann. Aber der Zustand soll nach bester Möglichkeit beseitigt werden, daß unsere Funktionäre den Unternehmersyndizi im Wissen machtlos gegenüberstehen. Bei den gegenwärtigen Verhandlungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeit­gebern entscheidet nicht mehr der gute Wille den Erfolg, sondern das Wissen. Jetzt ist es so, daß der Herr Syndikus feine Ueber­sei es auch nur formaler Art zeugung, dafür aber viel Wissen

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die leberzeugung zuungunsten des Wissens überwiegt. Die zu den Verhandlungen mitbringt, während bei dem Arbeitervertreter neue Wirtschaftsschule will nicht nur das Wissen, sondern, soweit das noch nötig ist, auch die Ueber­zeugung verbreitern und festigen. M. J.

Führung durch das Kriminalmuseum.

Es ist ein Museum verbrecherischer Leidenschaften, dunkler Triebe der menschlichen Seele, ein Arsenal , in dem die Berliner Kriminalpolizei die Werkzeuge zusammentrug, die sie den Berbrechern abnahm. Nur wenigen, die wissenschaftliches Interesse für diesen Stoff haben, ist der Zutritt gestattet, sonst liegen diese Räume im Polizeipräsidium still und verlassen da, und hin und wieder wird eine Führung für die Presse veranstaltet, damit sie in die Tätigkeit der Kriminalpolizei Einblick gewinnt. Alles, was die Polizei dei. Verbrechern im Kampf abnahm, ist hier sorgfältig nach Kategorien geordnet: Einbruchswertzeuge, Waffen, Falfifitate von Geldscheinen und Münzen, gefälschte Karten und Würfel, Rouletts, Instrumente, die eine franke Liebe verwendet, und das Entsehlichste: Photo­graphien der Opfer von Luftmorden, Bilder von zerrissenen Leibern und Gliedmaßen. Das Museum in seinem jeßigen Zustand ist erst ein Anfang, viele Stücke, die sich ehemals dort befanden, sind, wie Oberregierungsrat Dr. Weiß bei der Führung der Berliner Bresse gestern ausführte, in anderen Spezialfammlungen eingegangen. Immerhin gibt die Sammlung einen Ueberblick über die Tätigkeits­gebiete der Berliner Polizei, zeigt die Erfolge ,, die sie im Kampf gegen das Verbrechertum errang.

Der Tanz unter den Zedern.

An diesem Tage wandert ganz Bescherre zu den Zedern, ebenso die Bevölkerung von Ehden und all den Dörfern, die, wie Weintrauben über den Ufern des Kadischa hängen. Zwei­oder dreitausend Menschen verleben den Tag im Schatten der alten Bäume; die Messe wird im Freien zelebriert; man früh­ftüdt im Grünen, tanzt den Dabke" und fehrt abends bei Sonnenuntergang heim. Damals gab es feine umfassungs­mauer und die Menge zerstreute sich ungehemmt im Wald. Unser Patriarch, der den Sommer im Gebirge verlebt, hielt menn es ihm sein hohes Alter gestattete, persönlich den Gottes­dienst ab. In jenem Jahr hatte er seine Pflichten dem ,, Ka­pitän" übertragen, der mit seiner ganzen Kinderschar erschien. Sufia, die Aeltefte, gebärdete sich seit meiner Verlobung sehr traurig, worüber sich die grausame Damile freute.

Ein heißer Tag hatte das Fest begünstigt. Und es gab an den Flanken des Libanon feinen Schnee mehr, auch nicht in den Schluchten.... Kaum, daß eine gewisse Frische unter den Zedern zu spüren war, deren Schatten faft so dunkel ist wie das Haar der Töchter von Bescherre. Ich spreche nicht von dem Blondhaar Namiles. Dieser Schatten war so wohl­dafür zu danken, die ihre Aeste über unseren Häuptern wie tuend, daß man den Wunsch empfand, den riesigen Bäumen schützend ausstreckten. Sie kennen die Zedern. Sie werden nicht verwundert sein, wenn ich sie mit den Schuhgöttern ver­gleiche, von denen die lateinischen und griechischen Schrift fteller sprechen und mit denen mich die Lazaristen von Antura bekanntgemacht hatten. Dem Gouverneur des Libanons , der sie durch diese Mauer schirmte, bin ich, obwohl er dem Ritus der Maroniten nicht angehört, für seinen Eifer dankbar. Aber man muß sie gesehen haben, wenn sie von einem Kreis Kinder umringt sind; dann lernt man sie in ihrer väterlichen Ma­jestät fennen. Es war, als lächelten sie aus der Ferne ver­gangener Jahrhunderte und böten sich willig dem Spiel dieser vielen kleinen Arme dar, welche doch kaum diese gewaltigen Stämme zu umspannen vermochten.

Nach der Messe lagerten mir uns, um unsere Speisevor­räte zu verzehren, auf den Wiesen am Ausgang des Waldes, mo man die fahlen, violetten Bergwände sieht, die in der Richtung des Passes liegen, der nach Baalbek führt. Unsere Pferde, die in der Nähe angebunden waren, mieherten bis­meilen und schlugen mit den Hufen aus. Wir hatten unsere Roffijes abgeworfen, Butros und ich, ebenso wie der Scheit. ( Fortsetzung folgt.)