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Zum Kampf um das Gemeindebestimmungsrecht.
Motto: Jm Becher ertrinten mehr als im Meer.
Während der Kriegsjahre, mo hunderttausend Deutsche an Unterernährung zugrunde gingen, armen Kindern, notleidenden Wöchnerinnen Graupen und Grieß zugemessen wurde, verbrauchte das Braukapital 44 837 978 3entner Gerste. Im Jahre 1913 mar für Wein, Bier, Schnaps eine Anbaufläche von 1 250 000 hektar erforderlich, d. h. fast soviel wie das gesamte Aderland von Hessen und Württemberg zusammen. In der Zeit, als die amerikanischen Freunde den Kindern der Deutschen halfen, vertranfen die Deutschen 41mal soviel Nährwrt, wie jene dem bettelnden deutschen Bolte gewährten. Die Deutschen verfranken 1924 über 2 Milliarden Mart, d. h. das Zweieinhalbfache der nationalen Anleihe aus dem Lon doner Baft, die nur 800 Millionen Mark betrug. Auf dem Münche ner Ottoberfest 1922 murde in drei Tagen soviel Bier getrunken, daß von dem vertrunkenen Gelde 400 Heimstätten hätten gebaut werden fönnen, gefunde Wohnungen für 2000 Menschen. Man bedente hierbei: daß es in Berlin 24.000 Familien gibt, die nur ein Zimmer haben, daß in diesem einen Zimmer bis zu 11 und mehr Menschen aller Altersstufen und verschiedenen Geschlechts zusammengepfercht wohnen, und daß es in Berlin bei 25 000 bebauten Grundstüden über 11 000 Schantstätten gibt.
verbraucht worden,
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Im zweiten Biertel des Rechnungsjahres 1925( Juli/ September) find in den 15 000 deutschen Brauereien 2795 860 Zentner Malz fast 50 Broz mehr als während der gleichen Monate 1924. Daraus wurden 14 159 114 Hektoliter Bier gebraut, 3,8 Millionen Hettoliter mehr als im zweiten Biertel 1924. Jm ersten Halbjahr 1925 wurden 9,7 Millionen Zentner Malz gleich 12% Millionen Rentner Getreide und 58 444 Zentner Zuckerstoffe vergoren zu 27 160 077 Hektoliter Bier; um etwa die Hälfte mehr
als 1924.
voltswirtschaftliche
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STADT
BEILAGE
DES
giminer umgewandelt worden. Annabernd 6000 Bande umfaßt die Bücherei, in der alle minderwertigen Schmöler verschwunden find. Sie haben der neueren Literatur und den Arbeiterdichtern Blaz machen müssen. Geöffnet ist die Boltsbücheret: Montag. Donners. tag, Sonnabend von 5-8 und Dienstag, Freitag von 1-8, Uhr. Die Kosten für die Entlehnung der Bücher beträgt 50 Pf. für das Halbjahr.
Das Schulgeld an höheren Schulen.
Erhöhung und Staffelung.
Der preußische Unterrichtsminister Dr. Beder hat fürzlich eine Statistik über den Beruf der Väter der Studenten ver öffentlicht: 14 Proz. sind z. B. höhere Beamte, 26 Proz. Kaufleute oder öffentlicht: 14 Proz. sind z. B. höhere Beamte, 26 Broz. Kaufleute oder Gewerbetreibende, aber nur 1,36 Pro3. Arbeiter und 1,2 Bro3ent untere Beamte. Gibt es etwa 12-14mal soviel höhere Beamte wie untere Beamte oder gar Arbeiter? Ist diese Statistik nicht ein Sohn auf die Reichsverfassung, nach der für die Auf nahme in die auf den Besuch der Universität vorbereitende höhere Schule nicht die wirtschaftliche Stellung der Eltern maßgebend sein soll, sondern nur die Anlage und die Rei. gung? Wenn 14 Proz. der Väter der Studenten untere Beamte, 2 × 14-28 Pro3. Arbeiter und 1 Proz. höhere Beamte wären, würde dies mehr der Reichsverfassung gemäß sein.
Die Sozialdemokratie vertritt die Ansicht, daß der Unterricht auch an den höheren Schulen unentgeltlich sein müffe, tigen Folgerungen gezogen werden. Da dies wegen der schlech wenn aus der erwähnten Bestimmung der Reichsverfassung die rich ten Finanzlage noch nicht durchführbar ist, find fozialdemo fratische Kulturpolitiker für die Staffelung des Schulgel des nach dem Einkommen der Eltern und der Zahl ihrer Kinder eingetreten. Es ist ein Triumph für uns, daß vor einigen Jahren der volksparteiliche Unterrichtsminister Boelig die Schulaufsichts. behörden ermächtigt hat, Anträge auf Einführung einer solchen Staf felung zu genehmigen. Natürlich bleibt diese Staffelung im Hinblick auf unsere Forderung des unentgeltlichen Unterrichts nur ein Notbehelf. Als der Berliner Magistrat vor einigen Wochen beschloß, das Schulgeld für die höheren Schulen von 150 auf 192 M. zu erhöhen, verbesserte er die alte Staffel, weil er sich sagte, daß die Arbeiterparteien sonst nicht der Erhöhung zustimmen würden. So sollte das Jahreseinkommen, bis zu dem überhaupt kein Schulgeld erhoben werden sollte, vor 2000 auf 2500 m. heraufgelegt werden. Eltern mit einem Einkommen von 2500 bis 3300 m. follten für das erste Kind und die Eltern mit einem Einkommen von 4000 bis 5000 Mark für das zweite Kind nicht wie bisher drei Viertel, sondern nur geldes von 150 auf 192 m. hätte aber troß dieser teilweisen Berbesse die Hälfte des Schulgeldes zahlen. Bei der Erhöhung des Schulrung der Staffelung die Annahme der Magistratsvorlage doch eine Erhöhung des Schulgeldes für viele Eltern mit einem Einkommen von 2500 bis 8000 m. bedeutet, für manche sogar eine sehr wesent fiche. Am 30. März wies ich in der Stadtverordnetenfihung daraur hin, daß die Eltern mit einem Einkommen von: 3300 bis 4000 die bisher für ihr zweites Kind 37,50 m( ein Biertel des alten Schulgeldes ven 150 M.) zahlen, nach der Magistratsvorlage 96 M. zu fast das Dreifache.
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Wenn wir die Kampagne gegen das leberhandnehmen des Alkoholismus, den Kampf um das Gmeindebestimmungsrecht hiermit unterstützen, so unterschäzen wir nicht die Bedeutung der Alkoholindustrie und des Gastwirtsgewerbes. Wir wissen auch, was beide auf dem Arbeitsmartte gelten: waren doch 1921 mit der Herstellung von Bier, Wein, Branntwein beschäftigt 70 573 Personen in 5420 Betrieben. Hierzu kommen die Hunderttausende, die im Gastwirtsgewerbe beschäftigt sind. Aber die Alkoholgegner in Deutschland erstreben ja gar nicht die so. genannte Trodenlegung, sondern nur die Einführung des Gemeindebestimmungsrechtes, d. h. das den Gemeinden vom Staat verliehene Recht, durch periodische Abstimmungen ihrer volljährigen männlichen und weiblichen Einwohner zu entscheiden: 1. über jedes Gesuch um Erteilung einer Ronzession für Ausschant und Klein. handel von geistigen Getränken innerhalb des Gemeindegebietes; 2. darüber, ob fünftig überhaupt noch derartige Stonzessionen erteilt merden sollen. Somit wird das Arbeitsfeld der in der Alkoholindustrie und im Gastwirtsgewerbe Be. fchäftigten durch Einführung des Gemeindebezahlen hätten( die Hälfte des neuen Schulgeldes von 192 m.), also stimmungsrechts nicht vertleinert; seine Erweite rung nur wird vom Willen der Einwohnerschaft abhängig gemacht. Und hierfür sprechen außerordentlich ernsthafte bevölkerungspolitische Gründe. Gründe, die die Sozialdemokratie längst anerkannt hat: Schon am 18. Februar 1925 lag dem Reichstage ein Antrag der fozialdemokratischen Fraktion vor, der Vorlegung eines Schant. stättengefeßes forderte, worin auch das Gemeindebestimmungs recht enthalten war. Für diesen Antrag wurden nur 165, da gegen 199 Stimmen abgegeben. 16 Abgeordnete enthielten fich der Stimme. Der Antrag wurde niedergestimmt durch Deutsch nationale( 69), Deutsche Volkspartei ( 31), Wirtschaftliche Vereinigung ( 20), Bayerische Volkspartei ( 18), Nationalsozialisten( 10), Zentrum ( 31), Demokraten( 13). Ist der Kampf gegen den Alkoholismus ein Kulturkampf, und er ist das unzweifelhaft, so zeigt das vorstehende Abstimmungsergebnis, welche Parteien auch in diesem Falle Kultur feinde waren. Die Sozialdemokratie wünscht, daß die gegenwärtig laufende Unterschriftensammlung für das Gemeindebestimmungsrecht ber Kulturwelt zeigen möchte, daß das Bolk die kulturelle Bedeutung des Kampfes gegen den Alkoholismus erkannt hat. Sentral- Sammelstelle der Unterschriftsbogen ist für das Reich: die Reichs hauptstelle gegen Altobol, Berlin- Dahlem , Werderstr. 16, für Ber lin: der Ortsausschuß für Gemeindebestimmungs recht Groß Berlin , Berlin N, Linienstr. 121. Die Bewegung wird getragen von kulturfreundlichen Drganisationen verschiedener politischer Richtungen. Auch die Kirchen haben fich angeschloffen. Der Kardinalbischof von Breslau hat einen Erlaß herausgegeben, wonach während der Abstimmungszeit in fämtlichen fatholischen Kirchen fiber das Gemeindebestimmungsrecht gesprochen werden soll. Bedenkt man, daß in Berlin jeder neunte Einwohner Ratholit ist, also airfa 450 000 Katholiken in Groß- Barlin allein in Betracht fommen, fo ift anzunehmen, daß die Abstimmung, sofern feine organi. fatorischen Fehler gemacht werden, zu einer mächtigen Rundgebung für das Gemeindebestimmungsrecht führen wird. Unter den 4 Millionen Einwohnern Berlins find 2,5 Millionen stimmuf berechtigt. Der Berliner Ortsausschuß für Gemeindebestimmungsrecht hat in jedem der 20 politischen Stadtbezirke eine Zentralstelle gebildet, die ihrerseits wieder Unterabteilungen eingerichtet haben, Komitees, die durch Vorträge u. a. m. für das Gemeindebestim mungsrcht werben. Dem Bureau in der Linienſtr. 121 find an einem einzigen Tage aus einem einzigen Bezirk 1100 Unterschriften eingereicht worden.
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Die Unterschriften werden gesammelt in der oben ermähnten Reichshauptstelle in Dahlem und von dort aus dem Reichstaa eingereicht. Es soll dem Reichstage im Hinblick auf das schändliche Abstimmungsergebnis über den sozialdemokratischen Antrag vom 18. Februar 1925- bemiesen werden, daß das Gemeindebestimmungsrecht nicht von einer Pleinen Gruppe unentwegter Abstinenzler, fondern von Millionen Deutschen gefordert wird. Be reits am 26. d. M. wird einem engeren Kreise von Reichstagsabge ordneten über das Ergebnis der Kampagne berichtet werden, und am 27. d. m. wird sich der Haushaltsausschuß des Reichstags damit beschäftigen.
Wer sein Bolt liebt, der fordert die Einführung des Gemeinde. beftimmungsrechts und tritt mit seiner Namensunterschrift für diese Forderung ein.
Neue Volksbücherei am Stephansplat. Die Berliner Stadtbibliothek ist dazu übergegangen, in den verschiedenen Bestrlen der Reichsbauptstadt Boltsbüchereien einzurichten. Gemeiniam mit dem Bezirksamt Tiergarten und der Schulverwaltung ist eine Bücherei am Stepbansplag in der Gemeindefoule eingerichtet worden. Durch geichmadvolle Farben sulammenstellung find einige Schulräume in helle, freundliche
Von dem entwidelten Gesichtspunkte aus beantragten wir Sozialdemokraten in dem Stadtverordnetenausschuß der Magistratsvor lage gemäß einerseits die Herauffezung des schulgeldfreien Einkom mens von 2000 auf 2500 m., andererseits aber auch die Erhöhung des Schulgeldes von 150 auf 192 m. für die Eltern, deren Einkommen höher als das Endgehalt der Gruppe 12 ist. Denn für den, der mehr als 9000 M. im Jahre verdient, ist es von sehr geringer Bedeutung, wenn er 42 M. mehr Schulgeld im Jahre bezahlt. Diese beiden An träge wurden in dem Ausschuß mit 9 jozialdemokratischen und fommunistischen gegen 8 bürgerliche Stimmen angenommen. anderen Einkommen fellte nach unseren Vorschlägen das Schulgeld in der bisherigen Höhe erhoben werden, das heißt, der alte Sag mit der alten Staffelung. Daß das zulässig ist, geht aus der Verfügung des Ministers hervor, wurde auch ausdrücklich noch von dem Magistratsvertreter zugegeben, Als wir dies dem Wunsche eines Kommunisten zufolge zur Vermeidung von Mißverständnissen in unferen Antrag aufnahmen, lehnten sie ihn in einer zweiten Ausschußfizung, die turz vor der Stadtverordnetensizung stattfand, zu unserem großen Erstaunen a b. Damit war eine Einigung der Stadtverordnetenfraktionen gescheitert; eine Aenderung der Schulgeldfäße vor dem 1. April war unmöglich gemacht. Uns blieb daher nichts anderes übrig, als in der Stadtverordnetenversammlung dem tommunistischen Antrage zuzustimmen, nach dem die Verlage mit den in dem Ausschuß gestellten Anträgen dem Haushaltungsausschuß überwiesen wurde. D. Erich Witte .
Schulschwimmunterricht.
Burüd zur Natur," rief seinerzeit der alte Jean Jacques Rousseau , als die Damen und Herren aus der Blütezeit des Rotolo die Berührung mit dem Wasser als eine überwundene barbarische Unfitte betrachteten. 150 Jahre später ist dieser Mahnruf des damals belächelten einzelnen zum Rampfruf von Millionen hoffender und vertrauender Menschen geworden. Langsam und sicher, zähe die althergebrachte Meinung überwindend, hat sich die Erkenntnis in der Menschheit Bahn gebrochen, daß Kraft, Schönheit und Gesundheit nur dort ihre Heimstatt aufschlagen, wo sich die Bewegung des Menschen mit den Kräften der Natur Sonne, Luft und Wasser aufs innigste vermählt.
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oder
wir anerkennen, daß von den Behörden sehr viel getan wurde, diese Wenn wir nun auf die letzten Jahre zurückschauen, so müssen Gedanken in die Tat umzusetzen. Sport- und Spielpläge wurden errichtet, es famen die Pflichtmandertage in den Schulen, der Turnunterricht wurde aus und umgestaltet, und es fam vor allen Dingen die Einführung des Schulschwimmunterrichts durch den Erlaß vom 3. Mai 1924( U. 6. 2765). Wenn man bedenkt, daß nach der Statistik in Deutschland jährlich rund 8000 Menschen ertrinten, wovon mehr als zwei Drittel Kinder und Jugendliche sind, so müßte diese furchtbare Zahl allein genügen, um die Forderung zu be gründen: Jeder Mensch muß schwimmen. tonnen, beffer gesagt, jedes Kind, das die Schule verläßt ,, muß schwimmen fönnen. Dann wäre wenigstens in Zukunft mit einem beträchtlichen Sinfen der genannten Zahl zu rechnen. Aber die Einführung des Schulschwimmunterrichtes ist auch in gesundheitlicher Hinsicht aufs wärmste zu begrüßen. Bei keiner' portlichen lebung wird das tiefe Aus- und Einatmen so geregelt, wie beim Schwimmen. Während des Schwimmens. befindet sich die Wirbelsäule in geradezu idealer Lage, was bei unseren rachitischen und rüdgratvertrümmten Kindern die benfbar befte Gymnaftif bedeufet. Das talte Baffer bewirkt als Reaktion des Körpers eine starte Durchblutung der Haut und der Gewebe. Der Stoffwechsel wird günstig beeinflußt. Bas haben die Kinder nach dem Schwimmunterricht für einen Hunger, auch die, die fonft ihre Stullen zum Beidwesen ber Eltern mieber
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RK
VORWARTS
mit nach Hause bringen. mit nach Hause bringen. Der Schulschmimmunterricht beschräntt sich nicht nur darauf, den Kindern das Schwimmen beizubringen, diese werden auch in startem Maße dazu angehalten, fich eine derartige Schwimmfertigkeit zu erwerben, daß sie im Falle der Gefahr des Ertrinkens nicht nur sich selbst, sondern auch andere retten fönnen. Dazu müssen fie vor allen Dingen Dauer. schwimmer werden. Für Berlin hat die Schulverwaltung Zeugnije bereitgestellt, die dann den Kindern je nach Leistung ausge händigt werden. Wer 15 Minuten und darüber schwimmt, betommt das Freischwimmerzeugnis, wer 45 bis 60 Minuten schwimmt, das Fahrtenschwimmerzeugnis und wer die Bedingungen für den Grundfchein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft erfüllt, bekommt das Rettungsschwimmerzeugnis. Einige Zahlen aus dem Schulfchwimmunterricht des Bezirks Friedrichshain im Stadtbad Friedrichshain an der Schillingsbrüde 2 follen das vorhergesagte bekräftigen und veranschaulichen. Es unterrichten dort ständige Schwimmlehrer und Schwimmlehre. schwimmern verbleiben dort am Schluffe des Lehrganges von allen rinnen. Jeder Schule stehen 10 Ulebungsstunden zu. An Nicht Kindern 1 bis 2 Broz. In 1½ Jahren find insgesamt im Stadtbad Friedrichshain 3137 Knaben und 2932 Mädchen ausgebildet worden. Bon den 3137 Knaben haben erhalten das
Rettungsschwimmerzeugnis Fahrtenschwimmerzeugnis. Freischwimmerzeugnis.
von den 2932 Mädchen haben erhalten das
Rettungsschwimmerzeugnis Fahrtenschwimmerzeugnis Freischwimmerzeugnis
514
976
956
51
524
536
Im Bezirk Friedrichshain verläßt fein Kind die Schule, das, wenn es ärztlicherseits nicht beanstandet ist, nicht schwimmen gelernt hat. Es ist im Interesse unseres Volkstums zu wünschen, daß dieses Ziel nicht nur in ganz Berlin , sondern womöglich in ganz Deutsch land erreicht wird.
Polizeilicher Shuk für Blinde und Schwerhörige.
Bor längerer Zeit wurde durch Runderlag des Preußi schen Innenministers an die Regierungspräsidenten und den Polizeipräsidenten von Berlin die Einführung eines befonderen Abzeichens für Schwerhörige, drei schwarae Puntte in einem gelben reise bekannt gegeben. Neuerdings haben und der Schweiz vereinbart, die ihnen angeschlossenen Blinden mit die großen Blindenvereine Deutschlands . Deutschösterreichs dem gleichen Abzeichen auszustatten, um auch ihnen im Verkehr einen größeren Schuß zu verleihen. Das Abzeichen wird also von Schwerhörigen und Tauben wie von Blinden , und zwar meist Buntten getragen. Die Straßenpolizeibeamten find angewiesen, in der Form einer gelben Armbinde mit drei schwarzen den durch das Abzeichen fenntlichen Schwerhörigen, Tauben nab Blinden auf der Straße ihre besondere Fürsorge angedeihen au lassen.
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Der Reichsausschuk der gemeinnützigen Berbände für Lebens. und Heilreform hatte Sonntag vormittag in den 3irkus Buf eine Proteft versammlung gegen den Gefeßesentwurf zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten einberufen. Die sehr temperamentvolle Bersammlung follte noch einmal in legter Stunde auf die eventuellen Auswirkungen des Gesezentwurfes hinweisen: Als erster Referent sprach Dr. med. Arendt. Er führte aus. Der Entwurf bedeute eine Zwangsmaßnahme des Staates zur Salvarlantur. Es ftimmt nicht, daß die Geschlechtskrankheiten an Ausdehnuna wachsen. Das Gegenteil ist der Fall. Allerdings darf die Ber ist augenblicklich das Modeheilmittel geworden wie ehemals die minderung nicht auf das Salvarsan zurüdgeführt werden. Diefes Quecksilberpräparate. Aber selbst im ärztlichen Lager sind die Stimmen über die heilsamen Wirkungen des Salvarians geteilt. geahntes Denunzianten und Spigeltum emporzüchten fönnte. In Staatsrat Hofmann Saclfeld befürchtet, daß das Gesek ein unmüsse, gefeßliche Zwangsbehandlung mit Salvarfanfur gleichzufèken. der Diskussion betonte Dr. Röschmann, daß man sich hüten
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4. Ziel.
Als Vadding aus dem Weltkrieg Kame
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war er ein alter Mann, gebrechlich, made und abgespannt. Die folgenden Sorgenjahre verzehrten den Rest seiner Kraft. Schon wollte er mit dem Leben abschliessen, da erstand ihm ein Retter: Vadding ist wieder aufgelebt. Frischer Tatendrang erfüllt den Verjüngten, denn er nimmt regelmässig morgens und abends
Boeson
das köstliche Fruchtsalz