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Freitag ?». �prllmH

/lus grauen Gossen. Mr wandern leidschweren Gang Wochen und Jahre, ein Leben lang. Wissen kaum noch, wie müde wir sind.-- ... und draußen weht Frühlingswind. Der tost unstre feuchten Stirnen so sacht. .flart, wies Mutter vor Zeiten gemacht Mit einsamen, wehen Gebärden.. ... und draußen ist Freude auf Erden Am Sonntag, Marie, geh'n wir über Land Durch Wälder und Felder, über j)eide und Sand Und lagern an Seen, lichtklar und weit: Vergessen die Stadt, verträumen die Zeit... Und glüben die Kiefern im Abendrot. Dann küß mich, Marie, küß die Sehnsüchte tot, 2M die Träume, die flirren und locken und loh'n, ... morgen wieder ist Alltag, das Grau und die Fron. Wir wandern ergeben unsern Gang Wochen und Jahre, ein Leben lang. Unser Märchen vom Glück zerrinnt, zerrinnt... ... und draußen weht Frühlingswind. _ Fred Haase.

der häßliche Zwerg. Barockmärchen von Heinz Liepmann . Als man der Mutter den Knaben reichte, der aus ihrem Leibe gekommen war unter entsetzlichen Schmerzen, erkannte sie ihn. Auf- schrie sie, daß die Weiber, die vor der Türe de» Gemaches in auf- geregter Glückseligkeit über die endliche Geburt des jungen Grafen schwätzten, auseinandersuhren und sich bekreuzten. Ausschrie die Mutter ein zweites Mal und die Wehen kletterten an ihrem müden Leib empor und erstickten den dritten Schrei, daß sie daran starb. Und das war gut so. Der Neugeborene ober sah au» wie der Teufel. Seine kleine braune Gestalt war verkrümmt und oerzogen, sein Schädel ein Haufen hängender Fleischietzen und sein Leib war mager und dürr wie ein« getrocknet« Pflaume . Mario hatte ihn zwar sein Pater in feierlicher Zeremonie taufen lassen, aber der Volksmund ver- spottet« diesen frommen Namen undDiabolo*.Teuselchen" nannten sie in der Stadt da» Kind des finsteren Statthalter» Tesare Lridecchi, der oben in seiner Burg haust«, seit feine Frau gestorben war; verrauscht waren dt« glänzenden Fest« und die Lichter, und die vielen Diener waren in all« Richtungen zerstreut. Einen weiten Umweg machten selbst die fahrenden Sanger und die Bettler um die einsame Burg, darinnen der Statthalter sich vergraben hatte. Nie konnte er den Tod seiner blonden Frau vergessen und nie die Ursache ihst, vorzeitigen Ende». Den Knaben hatte er Kammerfrauen und Subalternen zur Erziehung übergeben, er konnte ihn nicht sehen, seit er ihn damals erschaut hatte, in jener Nacht. Der Knabe wurde älter und ein Jüngling;«in Zwerg war er mit wulstigen Lippen und mit hängenden Backen. Seine Beine waren gekrümmt, der Atem schnob ostmathlsch durch ein« allzu groß« Nase und über all« diesem, wovor sich die Menschen entsetzten, vergaßen sie seine tiefen Augen und seine leidend« Stirn. In großem Bogen schlichen die Erzieher um den jungen Grafen herum, der es nie gelernt hatte,«in jubelndes und glückselige» Kind zu sein. Aengstlich und peinooll gingen die Priester durch die Säle, in denen er ruhte und die Fenster seiner Gemächer waren stet» verhängt mit grünem Brokat. So wuchs er auf. gemieden und heimlich gehaßt, in Miß- trauen und Furcht und Ekel. Es liebte ihn keiner, kein Mensch, kein Tier, und nicht einmal eine Blume streifte ihn im Borübergehen. doch er sehnt« sich auch nicht danach, nur seine Stirn« ward weißer und blässer von Tag zu Tag. AI » er 17 Jahr« alt geworden war, starb sein Pater, der Statt- Halter Tesare Lridecchi, in finsterer Melancholie, am Schlagfluß. Noch einmal füllten dl« Gäste dl« halbverfallene Burg, Diener in grünen und silbernen Livreen servierten den hohen Herren zu der Totenfeier, aber stumm war man an der Tafel und ob man auch den edlen Weinen au» den Levantintr Bergen fleißig zusprach, so vermochte jedoch auch dieser nicht die Befangenheit der Gäste zu lösen. Dock) nicht war e» die Trauer um den Verstorbenen, lange Bergessencn, sondern es war fein siebzehnjähriger Sohn, der die Herzen und die Gemüter entsetzte. Denn gerade, als man sich zur Tafel gesetzt und der Mundschenk, der kleine Fürst Siolo, durch einen kräftigen Witz au» dem Schlafgemach de» Königs die Fröhlichkeit der versammelten Nobili gelöst und zu ergötzlichem Gespräch bewegt hatte, da erschollen plötzlich seltsame Klänge, wie von weither, durch dt« offenen Fenster des Saale «. Und lv diesem Augenblick öffneten sich die Türen und der Troß der zu dem Totenmahl bestellte» Dlencr stürzte, fast voll- zählig. ganz unehrerbietig und ohne sichtbaren Grund herein und die Leute bekreuzten sich und der Schweiß lies Ihnen von der Stirn. Da erhoben sich auch die Nobili. Berwirrt und erschrocken sahen sie durch die Fenster, die süßen Duft des Frühling« tranken, und sie sahen gegenüber, in der Kapell«, den jungen Grasen stehen. Cr stand da. neben dem aufgebahrten Dater. allein In der ganzen Kirch«, glühende Sonnenstrahlen fielen rot und schamlos über feine entsetz- lichc Gestalt und er lehnte fein Haupt an die steinerne Säule. Eine Geige hielt er an die oerwachsen« Brust gepreßt und er spielte, spielt«, spielt«,«ine schaurige Melocie. wilde Orgien zerfetzender Rhythmen, Orgeltöne, verbrausend wie ein Ozean im Sturm,«inen Gesang, eine Flut von Wellen, die die Horchenden ertrinken ließ in der Unbegreislichteit und im Grauen. Als sich die Herren von ihrem Schreck erholt hatten, blickten sie mit scheuen Augen aufs neue in die vom Abendrot verlasicne, dunkle Kapell«, sie war leer. Man faßte sich, war geneigt, alles eben Gesehene für einen Spuk zu halten, aber die Fröhlichkeit war dahin und d>e Tafel hatte ein graues Gesicht. Noch am gleichen Abend. bevor die kühlen Winde der Nacht erwachten, brachen die Nobili auf und fuhren in ihre Heimat. Am dunklen Wege aber, den Ihr« lauten Wogen nahmen, stand Mario Arldecchl. Den leuchtenden Lichtern schritt er nach mit keuchenden Schritten und er ward nicht mehr gesehen in seiner Heimat seit dieser Nacht. Und dann tauchte er auf, wie ein verlorenes Holz im Strom, hier und dort, in den Hofenschenken und den verrufenen Kellern der Stadt am Meer«, Genua . Lumpen umfingen knapp und grausam enthüllend seine Gestalt. Nicht» besaß er mehr denn sein« Geig« und die dämonisch« Sehnsucht nach einer Liebkosung, die ihn am Lebe» erhielte.

Sic kannten ihn alle, die in den unterirdischen Kaschemmen ihre müden Nächte erstanden; vielleicht wußten auch manche, wohl diese Mädchen mit den verlorenen Gesichtern und den kreischenden Stimmen um die Träume des häßlichen Zwerges, aber sie alle waren auch einmal verlassen worden und deshalb wollten sie vor keinem ihre lang gestorbenen Leiden voraus haben. So spielte er denn in den von den warmen Händen der Sanne vergessenen, feuchten Kellern auf seiner Geige wunderliche Weisen, deren Melodien wohl alle vergaßen, deren Klang jedoch keiner jemals verlor. Still wurden die pockennarbigen Schiffer au» der Lombardei und die Mädchen aus ihren Schößen hörten auf, zu girren und zu flüstern. Da kam es denn vor. daß Ihm einer ein Geldstück hinwarf und der Wirt gab wohl noch eine warme Suppe dazu. Aber alles wurde ihm gegeben wie einem aussätzigen, eklen Tier und yan jeder

veutßhlanö in öer Veit voran.

ver Ruhm der Hungertünstler hat unseren Reich«. ernähruogsminister Dr. Haslinde nicht ruhen lassen. Un­längst soll er elgenhäudig den Glaskasten bestiegen haben. um einen neuen Rekord aufzustellen.

Wohltat wankte er wie von einem Peitschenhieb. Sein Geigenspiel preßte er an die Brust und dann schlich er hinaus, ohne Geld und ohne warme Suppe. Schlich davon und nach ihm war«in« groß« Stille. Keiner wußte, woher er gekommen war, und keiner wußte, wohin er entschwand. Auch erinnert« man sich nicht, wie lang« Zeit er unter ihnen gehockt hatte, der erbärmlich» Zwerg mit seiner Geige, denn niemals hatte er gesprochen und keiner hatte jemals mehr als zwei scheue Worte zu ihm zu sagen gewagt, nun war er fort. Es schneite in dieser Stadt des ewigen Sommers. Kalt war es und die weichen und schweren Flocken deckten die Blumen zu und die Häuser. War das ein Traum? Wandertc er und wanderte er, in den weißen Tüchern und auf den zarten Teppichen, wanderte er bis fernhin, bis un den hohen Paloß des Königs. Dort feierte man ein Fest in dieser Nacht, ein großes Fest! Es waren versammelt die edelsten Jünglinge und die schönsten Frauen de» ganzen Landes, denn die Tochter des Königs feierte ihren zwanzigsten Namenstag und der ganze Hof war geladen. Roter und blauker Brokat hing an den Wänden und um dl« Säulen von Marmor, silbern« Sandalen hatten die Diener an den Füßen und die Schüsseln, die sie hinaustrugen, waren au » Gold. die Haare der Frauen aber waren schwarz wie die Leiber der lang- stieligen schwarzen Tulpen in den Aasen aus Sosiren. Ihre Lippen. die waren weich und so rot. Und die Tochter de» Königs war die Herrlichste von allen. Sie trug eine weiße Rose an ihrer Brust und es knieten vor ihr und huldigten ihr die jungen Ritter und Herzöge und die Königssohne. Do kam der häßlich« Zwerg herein. Er stellte sich in»ine dunkle Eck« de» lichlerrauschenden Saales und er griff i» die Saiten seiner Geige, daß sie klangen wir Harfen. Seine Augen schloß er und sein- Hände strichen die Töne, als ob feine Träume den Bogen führten. So spielte er olles, was es ewig zu Sehnende» gibt, er spielte von Dingen, die kein Mund sagen und keine Feder schreiben tonn, von den wilden und rauschenden Nächten und von den grauen Tagen im Herbst, er spielte von Blumen und von Tieren, die Saiten risien, da spielte er auf einer Saite weiter, von den Dämmerstunden ver- lasien-r Mädchen, von den blutenden Wunden, die sich niemals schließen. Da barst auch die letzte Satte seiner Geige. lind die Tochter des König« siieg herab var Ihrem Thron. Ihre weiße Rose legte sie auf sein» blasse Hand und sie sagt«:Ich will mit dir tanzen!" Da tanzte er mit ihr, der schönsten Frau de» ganzen Landes, und sie strich ihm leise die vergesienen Haare aus der Stirn. In dieser Nacht verschwand der häßliche Zwerg zum letzten Male. Man sagt, er sei gradcnwegs in den Himmel gefahren. Seine Geig« aber, die fand ein anderer in den weißen Blüten, als der Schnee vertäut«.

Der Kawafaki-Streit. Kinderausbeulung im japanischen Manchester . Wenn das Mittelalter und das A. Jahrhundert zusammen- treffen, wird das letztere siegen. Diese zwingende Einsicht in den Gang der sozialen Entwicklung, die überall In der Welt die tiefste Ur» fache des beharrlichen Opfermut» der erwachenden Proletariermassen ist. wird Luis neue bestätigt durch den Äusgano. den der große Spinner- und Wcbeistreit in Kawasati fand Dieser von einem lleinen gewerkschastlichen Kern mit noch ganz undisziplinierten Waisen geführt« Ausstand endete mit einem vollständigen Siege der japanischen Textilarbeiter, die unter den Methoden der früh- kapitalistischen Ausbeutung am stärksten zu leiden hatten. Sie er- rangen durch ihre junge Soltdorität außer einer für Ihre btsherlge Lebenshalwng beträchllchen materiellen Berbesserung und nichtigen

Settage öes vorwärts

sozialpolitischen Zugeständnissen endlich da» heißumstrittene Koali- tionsrecht, und damit die stchere Operationsbasis für weitere Arbeits- kämpfe. Zugleich aber wurde durch den Streik die Aufmerksamkeit auf die sozialen Verheerungen gelenkt, die der junge, noch unge- zähmte Kopitalismus durch seine mächtigen Industrieplantogen an- richtet, die während der letzten zehn oder zwanzig Jahre mitton aus dem in seudalistischer Erstarrung dahinlebenden Agrarlonde aufgc- schössen sind. Vor allem in der japanischen Spinnerei- und Webereiindustric, die ihre Standorte aus dem-platten Lande hat. bieten Reste mittel- alterlicher Hörigkeit im industriellen Arbeitsvertrag die Hebel zu einer Frauen, und Kinderskloverei, die die von Marx und Engels gc- schilderten grauenhaften Zustände der industriellen Frühzeit in England noch zu überbieten scheint. Do» Lohnniveau der städtischen Industriearbeiter gewährleistet dieser Industrie, mit deren Erzeug- nissen die japanische Handelspolitik in ganz Ostasten ein schändliches Dumping treibt, keine genügenden Profitmöglichkeiten. Die mächtige Fuji-Kompagni« und ihre Konkurrenten veranstalteten darum unter den patriarchalischen Bauernsamilien«in« organisierte Menschenjagd mit Sklavereikontrakten. Di« Bauern nehmen von den Agenten gern Geldvorschüsse, um ihre Pochtschulden abzustoßen und ver- mieten dafür ihre Töchter. Gegen eine Summe von vielleicht tisi Pen (etwa 160 Mark) legen die Gesellschaften für Jahre ihre Faust auf das willige Ausbeutungsohjckt. In Kawasaki gewähre» die Gesellschaften den Mädchen einen Tagelohn von durchschnittlich 45 Sen(etwa 85 Pfennige); aus diesen, winzigen Lohn haben die Mädchen etwa 35 Sen täglich für Essen und Wohnung zurückzuzahlen, außerdem einen halben Tagelohn monatlich für einen von der Gesellschost verwaltetenBersicherungs- fand»". Der Rest dient zur allmählichen Tilgung des an den Baier gewährten Darlehens. Auf diese Weise dauert es zwei bis drei Jahre, bis ein Handgeld von 150 Mark abgearbeitet ist. Während dieser Zeit leben die Menschen, deren Alter von 12 bis 20 Jahre beträgt, als Gefangene in den Schlashäusern der Gesellschaft. Sie werden'Ad Uhr morgens vom Lager getrieben und stehen von 6 Uhr ab an den Maschinen. Um neun Uhr ist«ine viertelstündige, um zwölf Uhr eine halbstündige, um drei Uhr wieder eine viertelstündige Pause; in ruhigen Zeiten endet die Arbeit um sechs, während der Perioden starker Beschäftigung dehnt sie sich bi« in� den späten Abend hinein. Aus einem Berichte von Zioshisaka Shunzo, dem Direktor der japanischen Gcwerbeinspektio». geht hervor, daß 010 000 Arbeitskräfte in den Schlashäusern der japanischen Industrie gefangen gehalten werden, und. daß mehr als die Hälfte von ihnen durch das Kontraktsystemrekrutiert" wird. Die überwiegende Zahl dieser Schlafhäuser sindet sich in der Textilindustrie, ober es wirb für die Gesellschasten immer schwieriger, den regelmäßigen Abgang durch neue Anwerbungen aufzufüllen, da die Zustände, die dort herrschen, unter den Boucrn bekannt werden. Rur au» den ent- legensten bäuerlichen Landstrichen können noch Mädchen angeworben werden. Di« Forderungen, die während des Kawajaki-Streiks von d«n Insassinnen der Schlafhäuser erhoben wurden, veranschaulichen am betten ihre elenden Lebensbedingungen. Sie sorderten: 1. Das Recht, noch Hau!« zu gehen, wenn in der nächsten Familie«in Todesfall eintritt. 2. Das Recht, den Besuch ihrer nächsten Verwandten zu emp fangen. 3. Der Verdienst soll an die Eltern nicht ahn« Einwilligung der Mädchen abgeführt werden. 4. Jeden zweiten Tag ein« Fleisch- oder Fischmahlzeit- 5. Das Recht, der Gewerktchost beizutreten. 6. Die Wiedereinstellung von 10 entlassenen Arbeiterinnen Mit diesen Forderungen beteiligten sich dies« kleinen Kontra?!- mädchen vom Land« während de» großen Kawosaki-Streiks im De- zember 1325 zum ersten Male an«inen, Arbeitstampte Vierzig von ihnen durchbrachen den Ring der 200 Wochmänner, die von der Gesellschaft besoldet werden, und vereinigten sich mit den Streikenden. die vor den Fabriktoren demonstrierten. Die übrigen wurden mit roher Gewalt zurückgetrieben. Während d«» Borbeimarsches der Dcmonstramen var ihren Schlashäusern drängten sie sich an die Gitterstöbe und jubelten ihren Arb«it»brüdern zu, und selbst«in Radiolonzert. da» die Gesellschaft al» Beruhigungspulver geben wollte, fand keine Aufmerksamkei». Anfangs ließ die Gesellschaft die wohlbekannte Unternehmer- lltanei hören:.Die Gesellschaft wird ihrer Profite verstistig gehen. Aber sie will weil eher Derlust« erleiden, al» sich in ihrer Ver- fügunglfreiheit beschränken lassen. Sie ist jederzeit bereit, mit ein- zeluen Arbeitern zu verhandeln, aber nicht mit der Geworkschast. denn dies« vertritl nicht die bei ihr Veschostigten. Nach der Auf­fassung der Geiellschasl besteht nicht eine Streikbewegung, sondern Arbeitswillige werden durch Terror von Alißenleitern, oben die Gc- werkschatt, von der Arbeit ferngehalten/' Der Rationalverbani� her Epinneretunternehmer macht.- diese Stellungnahme der Fuji- Kompagnie zu der seinen. Aber die össentlich- Meinung, die sich auch in Japan allmählich bemerkbar macht, stellte sich aus seilen der Streikenden. Der japanische Eewerklchastsbund unterstützt- den Streit vom Beginn bis zum Ende. Die Bereinigung der Bauern- oächter sandte eine Rittladung: die Bergleute entsandten organi- jatorisch« Hilsskräste; eine sreimilltgc Sammlung in einer Fabrik in Ehlba erbrockte l500'Den, die durch Arbeiterradsahrcr den Streiten- den überbrachl wurden. Aus ganz Japan flössen Spenden in das Hauptquartier der Streikenden. Die Kleinhändler gewährten finanzielle Unterstützung. Eine Delegation liberaler Tokioer Recht»- anwält«, die die Gesemgenschast der Mädchen für rechtswidrig an­sahen, verlangte bie Leitung de» Umernehinens zu sprechen, wurde aber nicht vorgelassen. Di« Tokioer Zeitungen crhoben Protest. Die Kreisbehörden versuchten ein« Verständigung herbeizuführen. Dia Haltung der Polizei war im allgemeinen freundlich und besonnen, obwohl sie aus Grund der erhaltenen Anweisungen Sympathie- demonstralionen. die au» benachbarten Städten herbeikamen, zer- streute. Endlich fügte sich die Gesellschaft aus den Druck der Zentral- rcqtcrung einen, Uebereinkommen, das für die Gewerkschaft«inen fast vollständigen Sieg bedeutete. Sie gestand olle oben erwähnten Forderungen bis aus die legte. Außerdem bequemte sie sich, den Streikenden ei» Drittel des verlorenen Lohnes zu zahlen und kein« Entlassungen wegen der Beteiligung am Streit vorzunehmen, sie weigert« sich zwar, die l6 entlassenen Aqitatorinne» wiedereinzu­stellen, verpflichtete sich ober, ihnen eine Abgangsentschädigung von 4000 Pen auszuzahlen Der günstige Ausgang de» Komasak'-Streik» zu End« Dezember sowie die am 1. Dezember 1925 erfolgte formelle Gründung einer konstitutionellen Arbeiterpartei nach englischem Muster haben der japanischen Arbeiterbewegung einen Mochtzuwack» zugeführt, der sich in der inneren und äußeren Politik Japans bald bemerkbar machen wird.

Münzen au » Gla». In der römischen Kaiserzett wurden auch Münzen au» Glas hergestellt. E« waren, wie Feldhaus berichtet. Glastropsen in runder, flacher Form und ungefähr von der Größe der sonst im Umlauf befindlichen Münzen. Während die Unter« feite»lach war, trug die Obersläche ein Bild oder auch eine In- schrift aufgeprägt. Auch aus der arabischen Zeit Aegnv'ens haben sich münzenohnliche Gla»stücke erhatten. Aus ihre Flächen sind Sprüche au» dem Koran geprägt, daneben trogen sie indes auch stets die Angabe«ine« bestimmten Gewichtes, so daß es immerhin möa- ltch ist. daß diese Glasmünzen vielleicht auch als Gewicht« dienten oder als Zahlmittel für Reqierungsliefenmgen benützt wurden.