u. a. m. Str ber ersten Zeit haLen sie auch Erfolg: es kam sogar zu Unruhen. Ader die Omar-D!oschee wurde nicht ab- gebrochen: die Juden nahmen das Land nicht weg, sondern kauften es zu sehr hohen Preisen von den Esfendis, und die Fellachen, die meist nur Pächter waren, wurden entschädigt. Die jüdische Einwanderung nahm den Arabern nicht Ver» dienstmöglichkeiten weg, sondern schuf für sie im Gegenteil neue. Vor allem konnten die Fellachen ihre Produkte in den Städten günstiger und in größerer Menge absetzen. In dem gleichen Maße, wie die Fellachen und die arabischen Arbeiter diese Entwicklung erkannten, wurden sie unzugänglicher für die nationalistische Verhetzung, und es gelang der j ü d i s ch e n Arbeiterorganisationen(chistodruth) sogar, in Aaiffa über 600 arabische Arbeiter gewerkschaftlich zu organisieren. Die Erfassung der ara- bischen Arbeiter durch die Organisation wäre schon weiter fortgeschritten, wenn die chistadruth nickst ihren nächsten Kongreß abwarten wollte, um über die Form der Organisierung der arabischen Arbeiter im Rahmen einer internationalen sarabischen und jüdischen) Organisation endgültig Beschlüsse zu fassen. Bei einer Unterredung mit einem der führenden Leute der organisierten arabischen Arbeiter, die ich in Haisfa hatte. ergab sich denn auch ein ganz anderes Bild, als es der Ver- treter der Natoinaliften entworfen hatte. Er sieht in der nationalistifckien arabischen Bewegung nicht den Ausdruck der Masse der arabischen Bevölkerung, sondern eine Bewegung, die von den Esfendis(Grundherrn) und ihren eigensüchtigen Interessen getrogen seien. Um die Verbesserung der Lage der arabischen Arbeiter kümmern sie sich überhaupt nicht. Die Organisation der jüdischen Arbeiter habe die arabischen Ar- beiter gelehrt, welche Wege sie zu gehen hätten, und die ersten Anfänge der Organisation hciben auch schon praktische Erfolge gezeitigt. In chaiffa erzwang ein Streik der Tischler und Schneider für die Araber den Neunstundentag und die bei der Eisenbahn beschäftigten Araber verdanken der Organisation eine Reihe von Derbesierungen, zuletzt die Bezahlung von Ueberstunden. Die Sprach- und Fachkurse, die von der Organisation für die Araber veranstaltet werden und die in arabischer Sprache erscheinende sozialistische Zeit- schrift tragen wesentlich dazu bei, die Beziehungen zwischen arabischen und jüdischen Arbeitern noch enger und besser zu gestalten. Selbstverständlich ist bei dem verhältnismäßig kurzen Bestehen einer Organisation unter den arabischen Ar- beitern alles noch in den Anfängen, aber der Weg, den hier die chistadruth beschritten hat, ist der erfolgversprechendste für die Schaffung eines guten Verhältnisses zwischen der arabischen und jüdischen Bevölkerung. Die englische Regierung in Palästina schikaniert die organisierten Arbeiter— besonders wo sie für die Regierung arbeiten— nach Möglichkeit und die Organisierung der Araber paßt ihr schon gar nicht. Eine gewisse Spannung zwischen jüdischer und arabischer Bevölkerung liegt durchaus in der Absicht der Regierung und sie wird beide Bevölkerungs» teile gerne gegeneinander benutzen. Lord Plumer ist nicht nur fjigh-Eommissioner für Palästina, sondern zugleich Oberkommandierender der eng» tischen Militärkräste in Palästina und Transjordanien und seine Aufgab« besteht wohl nicht zum geringsten Teil darin, Palästina zu einer militärischen Basis für die englische Orientpolitit auszubauen. Zwei große Flughäfen in Kalendia und Sarrafend sind bereits angelegt und«in dritter ist in der Nähe von Haiffa geplant. Militär- straßen werden nach der palästinischen Nordgrenze gebaut. Durch eine kleine„Grenzregulierung" bracht« England den Golf von Akkobah, der zum Gebiet des Königs Hussein gehörte, in seinen Machtbereich und besitzt so den wichtigsten militärischen Hafen des Roten Meeres , von dem mcs die Kon- trolle der gesamten arabischen und ägyptischen Küste möglich ist: für England, auch mit. Rücksicht auf den Suezkanal eine äußerst wichtige Position.
„Die Kinöer klagen uns an." Bon Friedl Gericke. Wider 0.*) Unter diesem Titel übergibt Genosse Alois Ialkotzy, der Se- kretär des österreichischen Verbandes der„Kinderfreunde', eine Sammlung von Kinderbriefen über die Prügelstrafe der Oeffentlich. keit. Gesammelt worden sind diese Priese unter österreichischen proletarischen Kindern im Alter von 6 bis 14 Iahren, und zwar auf dem Wege eines Preisausschreibens, das den Kindern folgende Fragen vorlegte: - Ob ihr schon je geprügelt worden seid? Von wem? 3. Ob ihr findet, daß diese Strafe eine richtige ist? 4. Wie chr meint, daß man euch bestrafen soll, wenn ihr da, Geprugeltwerden ablehnt? Das Buch dingt ohne Kommentar de» Herausgebers nur die Brief« der Kinder, einen nach dem anderen, jede dieser Anklagen für sich sprechen lassend. Und wir können beim Lesen dieser Kiuderbriese un» dem Ein- druck nicht verschließen, daß die Kinder nicht nur logischer und g«> rechter denken als wir Erwachsenen, sondern daß sie, wenn st« ihr Unrecht einsehen, ein« Bestrafung auch gor nicht ablehnen. So lassen die Brief« folgende» erkennen: die Kinder sind moralisch höher stehend als wir, denn sie lehnen'«»« unmenschlich« Strafe ob, sie sind aber auch tapferer als wir, denn sie wollen sich nicht vor der Strafe drücken, erkennen im Prinzip die Strafe an. Die Kinder sind aber auch unsere Richter, denn sie sagen uns, wie abscheulich häßlich und gemein unsere Art. durch Prügel zu strafen, ist. Doch lassen wir die Kinder selbst sprechen und sie unsere obigen Feststellungen beweisen: 1. Sie sind moralischer als wir: ein kleme» Mädel von 7 Jahren schreibt:„Lerne in der Schule, daß man kein« Tier« soll schlagen, ja warum denn dann un» Kinder?" Während«in elfjährige» Mädel sagt:„Ich finde die Prügelstrafe für ein« ganz unrichtig« Strafe. Sie ist roh, und ich gläube kaum, daß sie einen Menschen bessern kann Einmal, als mein Dater die Hand heben wollte, um mich zu schlagen, rief ich ihm zu: Dater. bist du ein Sozialdemokrat? Ein Sozialdemokrat schlägt seine Kinder nicht!" Z. Sie sind tapferer al» wir: Lassen wir einem elfjährigen Jungen da» Wort:„Ich meine, man könnte folgende Strafen verwenden: man soll die Kinder verachten, dann werden sie braver werden, um wieder ein gute» Dort der Eltern zu hören. Man könnte ihnen etwas versprochenes nicht ausführen. Oder man könnt« thnen da» schönst« Spielzeug wegnehmen." S. Sie sind unser« Richter:»in anderer Jung« von 11 Iahren schreibt:„Es war das Schamgefühl, das sich in mir aufdröngte(beim Prügeln),
•)„Die Kinder klagen uns an". Kinderbriefe über«e Prügel- strafe. Jungbrunnen. Wie», 47 Seite».
In bürgerlichen zionistischen Kreisen hat sich diese Ansicht über die englischen Absichten in Palästina noch nicht überoll durchgesetzt. Dagegen ist man sich in Kreisen der jüdischen Arbeiterschaft in Palästina— die zu 85 Proz. organisiert ist — völlig darüber klar. Ihr Hauptaugenmerk ist aber gegen- wärtig noch vom Ausbau des unter türkischer Herrschast völlig verwahrlosten Landes in Anspruch genommen. Dieser Aus- bau geschieht, soweit er von der Arbeiterschaft gefördert wird. im Sinne eines konstruktiven Sozialismus, der in landwirtschaftlichen sozialistischen Siedlungen und städti- schen Kooperatvbetrieben eigenartige und zum Teil schon erfolgreiche Formen hervorgebracht hat.
Zurück zu Schiele? Bolksparieiliches Liebeswerben.— Demokratischer Alarm „Innerpolitische Wandlungen?"— So betitelt sich ein Aufsatz des„Demokratischen Zeitungsdienstes", der mit folgen- den Ausführungen beginnt: Außenminister Dr. Strefemann hat in seiner Stuttgarter Rede Dorauesegungen für den Wiedereintritt der Deutschnalionalen in das Reichskabinett aufgestellt. Gleichzeitig beschäftigt sich mü der Möglichkeit einer Zuziehung der Deutschnationolen zur Re- gierungsarbeit der Führer der volksparteilichen Reichstagsfraktion Dr. Scholz in einer rechtsgerichteten politischen Zeitschrift. Das Zusammentreffen dieser beiden Aeußerungen ist ausfällig. Es handelt sich zwar im Grunde genommen um keine ganz neue Aktion — daß zwischen dem rechten Flügel der Regierungsparteien und den Deutschnationalen Fäden hin- und hergesponnen wurden, war seit langem bekannt und war auch eine Selbstverständlichkeit angesichts der tatsächliche Berührungspunkte zwischen diesen politischen Gruppen. Daß man aber in aller Oeffentlichkeit und fast Partei- offiziös die Frage der Regierungsumbildung be- spricht, stellt doch ein neues Ereignas dar, da« genau beachtet werden muß, wenn man nicht peinliche Ueberraschungen erleben will. Dr. Strefemann wie Dr. Scholz geben der Deutsch - nationalen Partei einige Ratschläge, wie sie sich verhalten müßte, um zur Regierungsarbeit zugelassen zu werden, und auch das Organ der Deutschen Polkspartei, die„Täglich« Rundschau" ver- ösfentlicht Mahnungen im gleichen Sinn«. Der„Demokratische Zeitungsdienst" warnt dann vor Versuchen, das Fürstenkompromiß nach deutschnatio- nalen Wünschen umzugestalten. Solche Versuche wären übrigens schon deshalb zum Sck?eitern verurteilt, weil die Re- gierung die Zweidritte'mehrheit für notwendig hält, diese aber gegen Sozialdemokraten und Kommunisten nicht ge- schalten werden kann. Auch der bekannte Plan, ein durch Balksentlcheid zustande gekommenes Gesetz durch ein neues vom Reichstag zu beschließendes Gesetz wieder Mtlh-ben zu lassen, wird von dem demokratischen Organ als„eine starke Bedrohnng der innenpolitischen Rube" mißbilligt. Dem darf hinzugefügt werben, daß die„politische Unruhe" mir den Parteien zum Schaden gereichen würde, die sich durch Aus- füdrung jenes Planes zum Volkswillen in Gegensatz stellen wollten. Die Reichstagswahlen, die danach kämen, könnten uns willkommehl sein! Die Volkspartei hat noch jede Regierung der Mitte, in der sie saß. gesprengt oder zu sprengen versucht mit dem Ziel, an ihrer Stelle eine ausgesprochene Rechts regierung zu» stände zu bringen. Kommt es zur Umbildung der Regierung. so werden selblwerständlich die Demokraten Külz und Rein» hold heranslliegen und 0"rch Deutschnationale erketzt werben. Dann führt ,ms die Dolksportei rn den herrlichen Zeiten Schiele? und S ch l i e b e ns zurück!
Klemkaiiderveresne. Untersuchung durch daS preußische Innenministerium. Hassel, lS. April. lEigener Drahibericdt.) Da« preußiiSe Innen» Ministerium bat Beauftragte noch Kassel geschickt, um die Angelegen- heit de» verbot» der Kleinkaliberschützenvereine an Ort und Stelle auf die geietzliche und tatlSchliche Grundlage nachprüfen ,u lassen.
als ich mich von meinen Eltern so entwürdigt sah. Dann kam ein« Art Abscheu über mich, dl« gegen die Estern gerichtet war. Nachdem ich da» erstemal Prügel bekommen Halle, häuften sich solch« Fall«, und meine EUern dünkten mich immer abscheulicher und abscheu - licher." Ein Nachwort Ialkotzy» von kaum einer Seite schließt das Buch. Er sagt wenig, well die Briefe der Kinder für sich reden, die Kinder brauchen keinen Anwalt, sie vertreten ihr Recht besser, als wir Erwachsene es können, und fordern mit der ganzen Wucht ihrer Anklagen, was fie zu fordern haben, nämlich menschenwürdige Behandlung. Ialkotzy faßt den Sinn de» Buches knapp zusammen, indem er darauf hinweist, daß es keine heilsamen Prügel gibt und daß da» Prügeln ein Hemmschuh der gesellschaftlichen Entwicklung ist. Ein Mensch, der geprügelt wird, ist kein freier Mensch, kann es nicht sein, er wird mehr oder weniger doch der Sklave sein. Für den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft jedoch brauchen wir Menschen, die keine Sklaven sind. Und so ergibt sich für uns das Resultat: prügeln wir unser« Kinder, so halten wir die von uns selber angestrebte Entwicklung der Menschheit zum SoziaNsmus zurück.— Deshalb sollen wir Sozialisten uns endgültig von der Prügelstrafe abwenden.
Dee Inedenskreuzzug der enallsche» grauen. Auch da» nüch- terne 20. Jahrhundert lennt noch Romantik, und es ist diesmal da» schwache Geschlecht, das für«ine gute Sache Energie und hohen Eifer ausbringt, der an den Enthusiasmus der Kreuzzüge erinnert. Wieder wird zu einem Kreuzzug ausgerufen, der dem Frieden der Völker den Weg berellen soll. Hunderttausend Engländerinnen rüsten sich. im Mai und Juni eine Pilgerfahrt anzutreten, die jedes Dorf und jeden entlegenen Flecken Großbritannien » berühren soll. Das Losungswort dieses romantischen Pilgerzuges der englischen Frauen lautet:„Gesetz, nicht Krieg." An der Reise sind?2 englische Frauen- oerbände, die insgesamt zwei Millionen Mitglieder zählen, durch Abgesandte oertreton. Einzelne Gruppen werden sich bereit» Anfang Mai au» den schottischen Grofschasten in Bewegung setzen und sind ousersehen, aus dem Marsch nach London die Vorhut zu bilden. Sie werden unterwegs an jedem bewohnten Platz Halt machen, um über da» Thema des Friedens- und Schiedsgeriibts Borträge zu halten, an die sich«ine Aucfprache knüpfen soll Selbstverständ» lich werden nicht alle Pilgerinnen nach London gelangen, aber die meisten Frauen haben die Absicht ausgesprockien den ganzen Weg «on Ansang bis zu Ende mitzumachen.„Unsere Bewegung nennt sich die„Pilgerreise der griedensmacher", so«rNärte Miß Harrison, eine der Organisatorinnen der Wallfahrt.„Alles in allem werden hunderttausend Frauen an der Wallfahrt betelllgt sein. Natürlich sind nicht alle in der Lage, ibre Zeit in den Dienst der Cache zu stellen Arbeiterinnen au» Dundee zum Beispiel werden wegen ihrer Derpslichtungen nur zwei oder drei Tag« mitgehen können. Frauen, die nicht kräftig genug sind, zu Fuß zu gehen, werden auf Lastautomobilen befördert«erden, denn da» Reifeprogromm steht eine Tagesleistung von etwa 14 Kilometer vor. Dir leben der Hoffnung, daß es uns möglich sein wird, das ausgestMe Programm
Deutscbnationale Aitierkünste. Ucbler Duft eigner tKrfindung. Im Abendblatt der„Deutschen Tageszeitung" vom 6. April besprach ein Herr erwe die„Politische Geschichte des neuen deutschen Kaiserreichs" von Professor Z i e k u r s ch. Das Wesen dieser Besprechung war dadurch gekennzeichnet, daß sie„Uebler Duft" überschrieben war und Professor Ziekursch nachsagte, er sei„ein„deutscher" Galizier". Also eine Schmutzerei, über die man wie über jede Unanständig- teil achselzuckend hätte hinweggehen können. Aber diese Besprechung enthielt als Inhaltswiedergabe des Buches folgenden Satz: „Das Deutsche Reich sei nicht des deutschen Voltes wegen ge- gründet worden, sondern nur, damit die Beamten und Offizier« ihre Stellungen behaupten konnten. So ziekurscht der Geschichtsschreiber tieshistorisch und unsere Links- prelle empfiehlt freudig erregt sein Buch zur Einführung in den Schulen der Republik ." Professor Ziekursch stellte Herrn errre öffentlich mit der Erklärung, daß diese Sätze nicht in seinem Buch enthalten seien. Es handle sich also um eine bewußte �äl- s ch u n g. Herr errve äußert sich zu diesem Borwurf nicht, für ihn aber die Redaktion der„Deutschen Tages- zeitung": „Zunächst hat der Mitarbeiter unseres Blattes gar nicht behauptet, Professor Ziekursch habe die oben zitierten Sätze wörtlich geschrieben, sondern er hat mit seinen eigenen Wendungen den Sinn der Ausführungen des Verfassers wieder- gegeben." Aber die„eigenen Wendungen" des Herrn erwe sollen, so behauptet die.Deutsche Tageszeitung", den Sinn der Zie- kurschcn Ausführungen richtig getroffen haben. Zum Beweis zitiert sie folgenden Satz aus dem Buche von Ziekursch: „Das Eimgungswerk Bismarcks war vollendet, mit zahllosen Lorbeerkränzen der Bau geschmückt» ober er war nicht nach den Wünschen der Mehrheit des deutschen Polles oder wenigstens der führenden politischen Schichten aufgeführt worden, sondern die im alten Preußen herrschenden Mächte, der Adel, das Offizierkorps und das Beamtentum hatten im Bunde mit der Dynastie zunächst in Preußen ihre Stellung behauptet und dann ihre Hand auf Kleindeutschland gelegt." Herr«rwo hat also aus der, Behauptung der politischen Macht st ellung kurzerhand eine Behauptung � von Stellungen(Sinn Futterkrippe) gemocht. Man könnte versucht sein, von einer niedlichen kleinen Fälschung zu reden — wenn dies Kunststück nicht in der„Deutschen Tages- zeitung" gestanden hätte. Herr erwe versteht es nicht besser: wenn er von politischer Machtstellung hört, denkt er eben gleich, echt deutschnational, an Stellungen(Sinn Futterkrippe). Er kann nichts dafür und wird deshalb auch nicht einsehen, daß der„üble Dust" eben seine ureigne Er- findung und„eigne Wendung" ist.
putstd/pi'elerei. Natürlich bei bayerischen Monarchisten. Aus Nordbayern werden in den letzten Tagen übereinstimmend neue Putschgelüste der„Batsrländischen Verbände" gemeldet. Auch die un» vorliegenden Meldungen bestätigen die starke Aktiv!» tat der Rechtsorganisationen Es verlautet, daß sich in erster Linie gewisse Münchener Offizierskreise um Rupprecht von Wittelsbach mit dem Gedanken eine» monarchistischen Putsche? tragen, und zwar hauptsächlich„aus Sorge um den Aus- gang des Lolksentschetds". Sie wollen deshalb mit Ge- «alt den Besitzstand der Wittelsbacher retten und gleichzeitig ihr politisches Ideal verwirklichen. Die besonnenen Clement« der monarchistischen Offiziere stehen den radikalen Plänen ablehnend gegenüber, weil sie ihre Ber- wirklichung als unmöglich betrachten und in dem Versuch, sie in die Tat umzusetzen, eine neue schwere Schädigung der monarchistischen Bewegung befürchten.
durchzuführen und unsere Friedensbotschaft in sedem Ort des Landes zu verkünden. Wir werden den Einwohnern am Schluß der Vor- tröge«ine Entschließung zur Annahme unterbreiten, in der die britische Regierung aufgefordert wird, in der Frage der Abrüstung und Entwaffnung die Führung zu übernehmen. Die Orte, deren Ve- wohner unsere Friedensentschliehung annehmen, erwerben dadurch da» Recht, daß der Name de» Orte» aus den Fahnen verzeichnet wird, die die Wallfahrerinnen im Zuge mit sich führen. Im all- gemeinen werden die Teilnehmerinnen daraus angewiesen sein,, ihr Nachtlager im Freien zu suchen, wenn auch die lokalen Ausschüsse In den verscliiedenen Städten bemüht sein werden. Quartiere zu besorgen. Bei der großen Zahl der Teilnehmerinnen wird dies aber nur in vereinzelten Fällen möglich sein." Adler, die ein Dorf bedrohen. Die Bewohner des kleinen Alpen- dorse» Jllgau im Kanton Schwyz sind in die merkwürdig» Lage gekommen, daß sie von zwei Paaren großer Steinadler geradezu terrorisiert werden. Die Raubvögel, die ihre Nester aus dem benoch- borken Wasserberg haben, schweben jeden Tag um Mittag über dem Dorf, ziehen chre bedrohlichen Kreise immer tiefer und stoßen plötzlich sogar in die Hauptstraße herab, um vor den Augen der wütenden Bauern Geflügel, Katzen, kürzlich sogar einen kleinen Hund fort- zutragen. Die Zuschauer sind hilflos, da ein Schutzgesetz die Ver- nichtung der Steinadler verbietet. Die Dorsbewohner fürchten, daß dl« Adler, dl« mit jedem Tag kecker werden, auch die kleinen Kinder angreifen könnten. Wenn die Vögel in der Luft erscheinen, werden die Kleinen sofort in die Häuser gebracht. Di« Bauern haben sich an die Kantonalbehörden gewendet mit der Pille um die Erlaubnis, die Adler zu töten und mit Ansprüchen für den erlittenen Schaden. Professor Karl Weule , der ordentlich« Professor für Völker. künde und Direktor des Ethnographischen Seminar» an der Unioer- sität Leipzig, ist Montag oormillag im Alter von 61 Jahren plötzlich gestorben. Der Verstorbene, der durch sein« volkstümlichen Schrij- ten auf völkerkundlichem Gebiet in weiten Kreisen bekanntgeworden ist, war auH Direktor des vorbildlich geleiteten Städtischen Grasst- Museums für Völkerkunde in Leipzig . Weule hat sich insbesondere mit der Kultur der Primitiven befaßt und sie in den bekannten Aosmosbändchen behandelt. Die„Zalernallonale" an alle. Die Sowsetpresse teilt mll stolzer Genugtuung mit: Vom Roten Platz in Moskau wird um Mitter- nacht durch Radio das Glockenspiel des Kreml , da» die«Internatio» nole" spielt, der ganzen Welt übermittelt. Nach den aus dem Aus- land«ingegangenen Berichten ist da» Geläut in Berlin , Paris , Lon- den und anderen Großstädten Europas onnehmdar.
3» der Staat»«per wird bei der im Rahmen de» Vagner-Zhllu» Freitag drginnende» Wiedergabe de» Ridelungenrtng» da« Orchester unter Reitling von Kenerntmiliilotrettor D r. cht u d eritmaiig in der vollen Stärke der Layreuther Originalb-jehung(100 Man») spielen. fflaklao wqneke» tpricht am rienStag.?>/, Uhr.über Politik und vchule. Dl« vom.Bund Entschiedener«chutiesormer- einberuien« Sstentiiche Versammlung findet Hohenftanfenstr. t7/4S, cUnterar.-«ahnhoi Vtktoria-Lnife-Platz) stall.