Genoffinnen, verteilt die ,, Frauenstimme"!
Die Einlegung dieses Extrazuges zum Besuch des den Berlinern| dürfen. Man mutet nun diesen Beamten zu, in der sogenannten unbekannten wunderbaren Gubener Blütenlandes, aber auch die an anderer Stelle mitgeteilte Erweiterung der Gültigkeit der Sonntags rückfahrkarten ist dankbar zu begrüßen. Hoffentlich entschließt sich die Direktion auch zur Einsegung von durchgehenden, regelmäßig fahrenden Sonntagszügen in das prachtvolle Waldgebiet von Freienwalde und des Spreewaldes.
Schwierigkeiten auf den Finanzämtern. Wer nicht Bescheid weiß, fann lange warten! Ueber die Schwierigkeiten bei der Abfertigung auf den Finanzamtern geht uns folgende Klage zu, der wir um so lieber Raum geben, da wir dadurch eine Besserung für die Zukunft
ermarten:
Meine Erwerbslosigkeit gestattete mir, die Forderungen von Geschwistern und Bekannten bei den einzelnen Finanzämtern zu ver treten. Auf allen Finanzämtern dasselbe Bild: Hunderte Don Menschen warten auf Abfertigung und müssen oft zwei, drei Stunden und länger stehen, bis die Reihe an fie fommt. Was es bedeutet, in schmalen Kerridoren diese Zeit stehend zuzu bringen, besonders für Frauen, die mit fleinen Kindern tommen, fann fich wohl jeder leicht vorstellen. Es soll anerkannt werden, daß einzelne Finanzämter fich Mühe geben, dem Publikum das Warten einigermaßen erträglich zu machen. Besonders da, wo Nummern ausgegeben werden. Es kann dann wenigstens jeder, der das Bedürfnis hat, an die Luft zu gehen, seinen Platz verlassen. Anders in den Finanzämtern, mo es feine Nummern gibt. Ein Beispiel vom Finanzamt Friedrichshain . Im vierten Stod eines Industriegebäudes in der Bfüelstraße, wo das Finanzamt untergebracht ist, ftaut sich schon furz nach 9 Uhr das wartende Publikum vor dem Zimmer 421 zu einer langen Reihe. Niemand weiß, daß auch im 3. Stock noch Anträge abgefertigt werden. Plötz lich fommt ein Beamter, teilt ven den hinten stehenden, aber zuletzt Gefommenen eine Anzahl ab und schickt sie eine Treppe tiefer. So kann es doch schließlich nicht gehen. Es wäre wünschenswert, wenn auch beim Finanzamt Friedrichshain Nummern ausgegeben würden. Beiter wäre zu prüfen, ob die Finanzämter im allgemeinen nicht mehr tun fönnten, um eine schnellere Abfertigung zu erzielen. Mancher hat viele Stunden gewartet und atmet erleichtert anj, menn endlich die Reihe an ihn fommt. Trotz aller Bapiere fann er dann noch erleben, daß den Finanzämtern so leicht nicht beizukommen ist. Einige Beispiele: Finanzamt Lichtenberg. Meine Birtin, deren Anspruch ich dort vertrat, ist Witwe und geht jet wieder arbeiten. Seit 1. März 1925 hat fie Stellung. Eine Be scheinigung der Erwerbslosigkeit vom Arbeitsnachweis ist nicht zu erbringen, weil nicht gestempelt wurde und sie während ihrer Ehe auch keine Beschäftigung gehabt hat. Nachweis wird aber verlangt. Eine Reichsversicherungsfarte, die die Nr. 1 trägt und am 1. März 1925, also am Beginn der Tätigkeit, ausge. stellt ist, wird als Ausweis abgelehnt. Nach vielem Hin und Her gelingt es schließlich doch, die Anerkennung durchzusehen. Finanzamt Friedrichshain . Eine Bollmacht wird be= anstandet. Der Polizeibeamte, der die eigenhändigte Unterschrift beglaubigte, hat an Stelle Krenzte Kranzle geschrieben. hartem Wortgefecht geht es aber trotz des Schreibfehlers. Beim felben Finanzamt ein anderer Fall Die Frau eines Freundes ist feit Ende Mai 1925 ohne Arbeit. Auf dem Arbeitsnachweis ist fie nicht gemeldet, bezieht auch teine Unterstügung. Als Nachweis ist nur die Reichsversicherungsfarte möglich Sie wird abgelehnt: fchließlich wird aber eine eidesstattliche Versicherung anerkannt. Außerdem wird die Lohnsteuerbescheinigung bean. ft andet. Diese Bescheinigung besagt, daß innerhalb 5 Monaten 961 m. verdient sind und davon 67 M. an das Finanzamt abgeführt rourden. Sie hätte lauten müssen vom 1. Januar bis 31. Mai 1925. Meinem Einspruch bei einem höheren Beamten, die Reichsversiches rungstarte als Ausweis anzuertennen, wurde endlich stattgegeben. Die Lohnsteuerbescheinigung genügte jedoch nicht, trojdem ich dar. quf hinwies, daß nur die fünf Monate in Frage kommen fönnen, für die im Jahre 1925 Reichsversicherungsmarten ge. lebt find. Ich habe mun das Gewünschte von der Firma besorgt. Bom Glüd begünstigt, war ich vor 1 Uhr wieder beim Finanzamt. Jezt fam mir zugute, daß ich mußte, daß im 3. Stoc auch Anträge abgefertigt wurden und so tam ich bald an die Reihe. Im vierten Stod hätte ich beqrem noch ein bis zwei Stunden warten müssen. Jedoch wenn ich nun dachte, es wäre alles in Ordnung, so hatte ich mich wieder einmal geirrt. Ich wurde jetzt in einem anderen 3im. mer abgefertigt. Dort wurde der Antrag abgelehnt, meil die Steuerfarte für 1926 fehlte. Mein Hinweis, daß teine Steuerfarte für 1926 ausgestellt ist, weil die Frau nicht mehr arbeitet, genügte nicht. Die Steuerfarte muß herbeigeschafft wer. den, sonst gibt es fein Geld. Erst beim höheren Beamten gelingt es mir endlich, mich durchzusehen. Ich hätte, wenn ich nach den Anforderungen der einzelnen Beamten gehandelt hätte, unter Im ständen an drei Tagen je drei Stunden auf dem Finanzamt zubringen tönnen.
Nach
Daß unter den geschilderten Umständen viele, wenn die Summe nicht zu hoch ist, auf Rüderstattung verzichten, ift mohl erflärlich. Es ist doch sicherlich nicht zu viel verlangt, wenn die Beamten angewiefen merden, Erstattungsanträge nach allge. meinen Grundsäßen zu erleichtern.
Berlängerte Gültigkeit der Sonntagsrückfahrkarten.
Die Sonntagsrüdfahrkarten, die bisher nur an den Sonn- und Festtagen zur Rüdfahrt benutzt werden durften, gelten fünftig versuchsweise auch noch am Montag und am Tage nach ben bekanntgegebenen Festtagen zur Rüdfahrt. Die Rüdfahrt muß an diefem Lage von der Zielstation oder einer Unterwegsstation spätestens um 9 1hr vormittags angetreten und darf an diesem Tage nicht mehr unterbrochen werden. Die Ausdehnung ber Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten für die Rückfahrt tritt erstmals für die am 1. und 2. Mai 1926 gelösten Karten in Kraft.
Unzweckmäßige polizeiliche Sportübungen. Ueber die Ausbildungsmethoden der Schutzpolizeianmarter dringt nicht viel an die Deffentlichkeit. Es gibt eine Anzahl Polizeischulen, die sich mit der Ausbildung befassen und die Grundlagen" vermitteln, von denen aus wohl in der Hauptsache die Beamten felber weiterbauen müssen. Aber diefe Grundlagen find doch wichtig, weil fie zweifellos die Richtung für die Zukunft angeben. Was man in dieser Hinsicht über die Polizeischule in Branden. burg a. d. h. hört, deren Leitung ein Graf Boninsfi hat, ist nicht besonders vertrauenerwedend, und man befommt den Eindruck, daß die Auszubildenden mehr als Soldaten, denn als Beamte ausgebildet werden. So wird uns berichtet, daß in einem Anwärterlehrgang für Beamte im Alter von etwa 30 bis 40 Jahren, die zum Teil schon vor dem Krieg aktiv gedient haben und auch bereits bei der Echußpolizei Oberwachtmeisterdienst versehen haben, neben dem theoretischen Unterricht das Haupt gewicht auf Ererzieren gelegt wird, d. h. Karabiner nach Zählen auf die Schulter nehnten, Wendungen, Grußübungen(!) und Felddienstübungen. Bei den Sportübungen, die auch von den älteren Beamten gern gesehen werden, wird dennoch wenig oder gar keine Rüdsicht darauf genommen, daß es fich eben mcht um junge Leute non 20 Jahren, fondern um 30 bis 45jährige handelt, heren Sportübungen doch ganz anders aufgebaut werden müssen. Beth das jchon jeder Zurnmart des fimpelsten Turnvereins, so sollte man eine joíche Erkenntnis in einer Bolizeischule erst recht erwarten
Estaladierbahn folgende Hindernisse hinterein. ander zu nehmen: 1. eine 1,10 Meter hohe Bretterwand( über die Flanke zu machen ist); 2. eine etwa 2,50 Meter hohe Bretterwand ( die zu übersteigen ist); 3. eine fleine sogenannte Hürde und 4. ein etma 2,50 meter breiter und 1 Meter tiefer Graben( die zu über springen find). Bereits am zweiten Tag nach Beginn dieser Uebungen zog fich ein Polizeioberwachtmeister beim Rehmen des Grabens einen Knöchelbruch zu. Trogdem wurden die lebungen meitergeführt. Der 3med eines jeden polizeilichen Unter richts foll sein, die Beamten zu befähigen, in wirksamer Weise für füglich bezweifeln, daß zu einer solchen Ausbildung das Rehmen den Schuh des Staates und seiner Bürger einzutreten. Man muß ciner 2½ Meter hohen Bretterwand und eines 2% Meter breiten Grabens gehört, und die Polizeischule in Brandenburg sollte fich bemühen, für Beamte im reiferen Alter andere und zwedmäßigere Leibesübungen auszudenken. Einen Graben von 2% Meter Breite zu nehmen, soll man Pferden überlassen und nicht Menschen. Man follte die Estaladierbahn einfach aus dem Lehrplan für ältere Beamte streichen..
Das Licht- Luftbad zu Neukölln.
Ein Musterbeispiel proletarischer Lebensreform. Das Lufts, Licht und Sonnenbad des Naturheilvereins Reutölln E. B., in dem schönen Waldbestand der Schießstände an der Fontane, Ede Karlsgartenstraße, gelegen, vom Hermannplatz in 8 Minuten zu erreichen, ist jetzt wieder geöffnet. Da es sich hier um ein Wert der organisierten arbeitenden Bevölkerung felbft handelt, so ist ein kurzer Rückblick auf den Werdegang dieses proletarischen Lebensreformunternehmens angebracht.
Bereits im Jahre 1893 errichtete die in Rigdorf bestehende Magnetische Gesellschaft zu Rigdorf" auf einem Baubengelände an der Weserstraße ihr erstes Luft- und Sonnenbad. Die Naturheil. bemegung hatte damit in Rigdorf die ersten Wurzeln geschlagen. Der Verein entwickelte sich immer mehr, fo daß er im Jahre 1905, als der Verein der Bodenspekulation weichen mußte, dazu übergehen tonnte, ein größeres Gelände am Dammweg zu pachten. Hier wirkte der Berein 14 Jahre. Bon der richtigen Erkenntnis aus. gehend, daß nur durch Zentralisation eine Bewegung gefördert werden kann, trat der Verein, der inzwischen den Namen Berein für naturgemäße Lebens- und Heilweise Neukölln angenommen hatte, zunächst dem Deutschen Bunde für naturgemäße Lebens- und Heilweise E. B. bei. Leider blieb auch der Verein von dem unheil pollen Kriege nicht verschont, denn so mancher wadere Luftbadefreund mußte sein Leben lassen. Im Jahre 1920 mußte der Verein abermals einer Siedlung weichen. Der damaligen Bereinsleitung, die weder Mühe noch Kosten scheute, gelang es, ein Stüd der früheren Schießstände in der Hafenheide, das jezige herrliche Ge lände, das etwa 1400 Quadratmeter umfaßt, auf 20 Jahre zu pachten. Hier wurde nun das heutige Luft- und Sonnenbad er. richtet, und die junge Organisation, die inzwischen auf den Namen „ Naturheilverein Neukölln E. B. umgetauft worden war, entwidelte fich so gut, daß fie selbst der schweren Inflationszeit wader und unentwegt stand hielt. Mit dem steten Anwachsen des Vereins ging auch zugleich ein neuer Zug durch die Mitglieder, der zum Austritt aus dem bürgerlichen Deutschen Bund und dem Ein. fritt in den Berband Boltsgesundheit in Dresden , der auf dem Boden der sozialistischen Beltanschauung steht, führte.
Wer heute den fröhlichen und munteren Betrieb im Luftbad be obachtet, mer fieht, wie fich Männer, Frauen und Kinder der nervenStärkenden Luftbäder erfreuen, der tann nur aufs tiefste bedauern, baß die Berliner Arbeiterschaft bisher nicht die Kraft gefunden hat, auch in den nördlichen und öftlichen Vororten derartige Luftbäder u gründen. Voraussetzung dazu ist allerdings, daß alle proletarischen zu gründen. Vorausseßung dazu ist allerdings, daß alle proletarischen Lebensreformer aus den bürgerlichen Vereinen austreten und daß in den eigenen Organisationen und Unternehmungen politische Auseinandersetzungen unterbleiben.
Sonntage eines Großstädters in der Natur.
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Jeder Großstädter sollte im Befiße dieses schlichten und darum besonders schönen Büchlein fein, daß von Kurt Grottewig verfaßt wurde und jetzt, gerade zur geeigneten Zeit, da fich die Berliner zu den ersten Ausflügen in die schöne Mart rüsten, vom Berlag H. B. Diez, Lindenstraße 2, als billiges Buch der Woche heraus gegeben wird. In diesem Jahre hält der Frühling mit besonderer Milde seinen Einzug und zeigt uns in seiner ganzen Schönheit und umnier neuen Pracht die Auferstehung und die Kräfte in der Natur. Die nervenzerrüttenden Großstadtmenschen atmen auf und strömen hinaus in Wald und Flur, um an der Wiedergeburt in der Natur teilzunehmen. Es ist nur freudig zu begrüßen, daß der Touristen verein Die Naturfreunde", Zentrale Wien , nach inneren schweren Auseinanderlegungen und endgültigem Lossagen von der Mostauer
Das Rundfunkprogramm.
Mittwoch, den 21. April.
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Außer dem üblichen Tagesprogramm:
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Richtung seine eigentliche Tätigkeit als Ratgeber und Führer für Wanderungen und naturwissenschaftlicher Aufklärung für die Berliner Arbeiterschaft wieder aufnehmen kann. Es ist jedem Berliner zu empfehlen, die Aufrufe und Schriften der Naturfreunde mehr wie bisher zu beachten und ihre Veranstaltungen zu besuchen. Mit dem Thema„ Sonntage eines Großstädters in der Natur" veranstaltet der Touristeriverein ,, Die Naturfreunde", Zentrale Wien , cm Freitag, den 23. April, abends 7% Uhr, in der Aula des Luisenstädtischen Gymnasium, Gleimstraße 49, einen Lichtbilder portrag, in dem Dr. Klose, Kommissar der Provinzialfommiffion für Naturdenkmalpflege in der Provinz Brandenburg , ein hervor Grottewig verfaßten Büchleins, sprechen wird. Während dieses ragender Renner der Mart, unter Zugrundlegung des von Kurt Bortragsabends foll auch das Bolts- und Wanderlied zur Geltung fommen. Alle Besucher werden deshalb gebeten, sich an dem gemein schaftlichen Gesang unter Mitwirkung der Musikgruppe zu beteiligen. Biederterte werden tostenlos verteilt. Eintrittskarten( 50 Pf.) find zu haben in der Vorwärtsspedition Greifenhagener Straße, in der Bolfsbühnenzahlstelle Driesener Straße 23 und an der Abendtaffe, wo auch das Büchlein Sonntage eines Großstädters" von Kurt Grottewiß zum Bertauf ausliegt. Ein zweiter Vortrag mit dem felben Thema und Bortragenden findet im Bezirk Tiergarten am Donnerstag, den 29. April, abends 7% Uhr, in der Schulaula Bochumer Straße 8b statt.
Potsdamgeklapper im Zirkus.
Zirtus- Schau- und Boltsstüd Es flappert die Mühle ven Ja, also. Der 3irfus Busch hat sich wieder ein neues Sansiouci" gebaut. Damit der nationalistische Faden nicht ahreißt, spielt's diesmal im Potsdam des Alten Frig und der ihm be nachbarten historischen Mühle. Es wird herrlich schön Hohen30llerngefchichte gemacht, so in der Art, wie's in der Borfriegsschule geliebt wurde und heute noch geübt wird. Der Dichter Boltaire äppelt und zum Schrecken derselben Leute von dem Alten Friz in wird weiblich zum Gaudium des vaterländischen Publikums ver Schutz genommen.( So ehrlich mußte man halt auch im Zirkus fein.) Es versteht sich ferner, daß auch etliche, sichtlich schlecht genährte Männer in Uniform ihr Wesen trieben, die sich zur Freude Alte Frig war, je nach Bedarf, leutselig, grob oder pathetisch, dazu der Erschienenen als fridericianische Grenadiere vorstellten. Der langweilig, daß er beinahe lächerlich wirkte. Lächerlich wirkt auch fenft noch vieles, was blutig ernst gemeint war. Aber was soll eine unglückliche Zirkusdirektion machen, um auf irgendeine Weise das Haus zu füllen? Die„ vaterländischen Verbände und die ihnen feelenverwandten Organisationen werden schon das Publikum stellen. ( Die Nachtausgabe des„ Tag" spricht bei der Angelegenheit nedisch von der Heldensehnsucht des Bolles".) Anerkannt soll werden, daß es einige hübsche Bilder und einige originelle Tänze zu sehen gab. . Drei Tofe und drei Schwerverletzte bel einer Schwarzfahrt. Personen bei Breslau unternahm, ftieß der Kraftwagen gegen Bei einer Schwarzfahrt, die ein Chauffeur mit fünf anderen einen Brellstein, wobei das Auto umstürzte und sämtliche Jniafier unter sich begrub. Zwei Personen wurden auf der Stelle getötet, Krankenhause seinen Verlegungen erlegen. die anderen schwerverletzt. Auch der Chauffeur ist inzwischen im
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Jolly überbobbyt! Am Dienstag abend 7,30 Uhr beendete der Hungerfünstler Bobby in Köln seine Hungerkur und stellte damit eine neue Belthöchstleistung von 46 Tagen und 1 Stunde auf. Bobby hat im ganzen 14 Kilogramm eingebüßt. Er wurde ins Krankenhaus übergeführt. Vielleicht gelingt es einem dieser Künstler doch noch einmal zum Rugen der Wissenschaft, des Sports und der Sensation vollends zu verhungern. Explosion an Bord eines amerikanischen U- Bootes. An Bord des im Hafen von New London( Vereinigte Staaten von Amerika ) Dor Anter liegenden Unterseebootes S. 49 wurden durch eine Explosion 12 Mann der Besagung verwundet, darunter einige fchwer.
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Vorträge, Vereine und Verfammlungen.
Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".
Gefäftstelle: Berlin S. 14. Sebaftianftr. 87/38. Sof 2 St. Tiergarten. Ramerabfdjaft Westen: Do., b. 22., 7 Uhr, Uebungs abend, Derfflingerfte. 18a, Schule.- Friebrichshain. Do., b. 22., Kreuzberg
6% Uhr, Antreten Baitenplak are Eröffnung des Sportplakes.
.. d. 23., 6 Uhr, erifer Gportabend des gefanten Areifes auf dem Sport plak Rakbaditraße. Wilmersdorf . r., b. 23., 8 Uhr, bei Alingabeil, Salenfee, Johann- Georg- Str. 13. Verfammlung der Kamerabfdjaft West. fáeinen Blicht. Stealis, Zantwik, Lichterfelde . Do., b. 22., 8 Uhr, Turnhalle. Funktionärsikuna. Erscheinen aller Borstandsmitglieder, BugGruppenführer Blicht. Fr., b. 23., Kreisvorstardshikung bei Schulz, Birtbuidhe traße 90 Köpenid Fr., b. 28., 7 Uhr. Stadttheater, fleiner Gail. Bunter Abend mit Damen. Eintritt frei. Beißenfee. Do., d. 22., 8 Uhr, Mitgl.- Berf. Bortrag über Boltsfürfonge. Grüner Baum.
Berliner Handwerkerverein Mittwoch, 21. April, 8 Uhr, Sophienste. 18. Bortrag von Brofeffor Otto Befchin: Des Meer unb die Schiffahrt", cr Täutert burch Lichtbilder. Anfaliekend Fragebeantmortimg.
Arbeiterverein für Biochemic und Lebenszcjazm i. B. B. Bezier Limten bera: 96 23. April laufend jeden Donnerstag 8 Uhr wird eine weitere Beratungsstelle eingerichtet im Lofal ron Wartala, Sohenlohestr. 3. Dafeloft aud Beitragszahlung und Neuaufnahmen.
Reichsbunb bez Kriegebefchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerbinter. bftebenen. Ortsgruppe Neurölin, Gefchäftsstelle Donauftr. 128. Freifga. 28. April, 7% Uhr, im Lokal Sdeal- Rofino, Beichfelftr. 8. Sintecbliebenene verfammlung.
Freireligiöse Gemeinde. Donnerstag, 22. April, 7% Uhr, in Schmidts Gefellschaftshaus, Fruchtstr. 80a. Deffentlicher Lichtbildervortrag des Herrn C. Witthauer: Tatsachen der Vererbung". Eintritt frei. Gäste willkommen.
Sport.
Deutschland - Frankreich in Treptow . Die am nächsten Sonntag auf der Radrennbahn reptom zur Abhaltung temmenden Rennen bes anspruchen ein größeres Interesse, da bier zum ersten Male in biefem Jabre metgute Franzosen gegen met unserer zurzeit bestem Bertreter an den Ablauftommen. Miquel und Parisot find Namen, die in der ganzen Welt einen guten Klang haben. Auch Bittig und eis zählen zur guten internationalen Stlaffe. Miquel was der erfle französische Fahrer, der im März 1924 zum ersten Male nach dem Striege auf einer deutschen Bahn, und zwar in Treptow an den Start ging.
4-6 Uhr nachm.: Sendespiele. Abteilung: Jugendbühne. Spielzeit 1925/26 Leitung: Alfred Braun . 10. Veranstaltung. Die Journalisten". Lustspiel in vier Akten von Gustav Freytag . Oberst a. D. Berg: Ferdinand Gregori ; Ida, seine Tochter: Eva Holberg; Adelheid Runeck: Margarete Schön ; Senden, Gutsbesitzer: Heinz Bernecker; Professor Oldendorf, Redakteur der Zeitung Union : Theodor Loos ; Konrad Bolz, Redakteur der Zeitung " Union ": Alfred Braun ; Bellmaus, Mitarbeiter der Zeitung Union : Hellmuth Kassing; Schmock, Mitarbeiter der Zeitung Coriolan": Meinhart Maur ; Piepenbrink, Weinhändler und Wahlmann: Albert Patry . Kämpe, Mitarbeiter der Zeitung„ Union "; Buchdrucker Henning, Eigentümer der Zeitung Union; Müller, Faktotum; Blumenberg, Redakteur der Zeitung Union"; Lotte, Frau des Weinhändlers Piepenbrink; Berta, ihre Tochter; Kleinmichel, Bürger und Wahlmann; Fritz, sein Sohn; Justizrat Schwarzeine fremde Tänzerin; Korb, Schreiber vom Gute Adelheide; Karl. Bedienter des Obersten; cin Kellner, Ressourcengäste, Deputationen der Bürgerschaft. Ort der Handlung: Die Hauptstadt einer Provinz. 6.35 Uhr abends: Geh. Sanitätsrat Prof. Dr. Eugen Holländer:" Der Arzt in der Vergangenheit". 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprach- m gleichen Tage gab Wittig als erster deutscher Fahrer in Paris auf der Buffalo unterricht. Englisch ( R. Herdman Pender). 7.25 Uhr abends: Astronom Kurt Kiẞhauer, Jena :, Das Geheimnis der Sternwarten ( eine astronomische Plauderei). 7.50 Uhr abends: Hans- BredowSchule( Hochschulkurse). Abteilung Rechtswissenschaft. Geh. Justizrat Prof. Dr. Ed. Heilfron: Streifzüge durch das bürger liche Recht"., Familienrecht: Verlobung Eheschließung Ehescheidung". 8.30 Uhr abends: Das Tempo der Zeit( Walter Mehring ). Am Start: Der Dichter, Paul Graetz . 9.30 Uhr abends: Sendespiele. Abteilung Schauspiel. Leitung: Alfr. Braun. Lohengrin, eine Groteske von Kurt Goetz . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10 30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Funktanzkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski).
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Königswusterhausen, Mittwoch, den 21. April.
3-3.30 Uhr nachm.: Studienrat Friebel und Lektor Mann aus London : Englisch für Anfänger.. 3.30-4 Uhr nachm. Studienrab Friebel und Lektor Mann aus London : Englisch für Fortgeschrittene. 4-4.30 Uhr nachm.: Geh. Rat Prof. Dr. Sievers, Wannsee : Die Romantiker. Zusammenhang mit Dichtung und Musik. 5 bis 5.30 Uhr nachm.: Frl Anna von Gierke : Gesundheitliche Gefahren für das Schulkind. 7-7.30 Uhr abends: Direktor Lehmann: Gesundheitssicherung, eine Aufgabe der Krankenkassen. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .
Bahn jein Debut. Durch die Hingunahme des Franzosen Parijot, der auch fchon in Treptow große Rennen gefahren hat, und des Frankfurters Wets, ber zurzeit in besonders großer Form ist, wird das Rennen zu einem großen Länderkampf Deutschland- Frankreich geftempelt
DUNLOP
CORD BALLON