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Gewerkschaftsbewegung

Der christliche Gewerkschaftskongreß.

Behrens hat das letzte Wort.

Am Dienstag hielt Baltrusch einen Bertrag über Lage und Aufgabe der deutschen Wirtschaft". Baltrusch untersuchte die Ursachen des Niederganges der deutschen Wirtschaft und zeigte Wege und Mittel, wie wir aus der Wirtschaftsfrise her oustommen fönnten. Im einzelnen führte er aus, daß die christ lichen Gewerkschaften gegen jede Zwangswirtschaft seien.

Die große Zahl der Kartelle und Innungen, trage durch zu hohe Preisfest fegungen einen großen Teil der Schuld an der Versteifung der deutschen Wirtschaft. Der Gesetzentwurf zur Förderung des Preisabbaues müsse mit den vom Reichswirt. schaftsrat vorgeschlagenen Aenderungen endlich dem Reichstag vor­gelegt werden. Die Rationalisierung und Vervollkommnung der Betriebe und der Ausbau der Verkehrsmittel seien zu fördern. Der 3insfuß müsse weiter gesenkt werden, ebenso die Fracht­tarife auf den Eisenbahnen. Banken und Sparkassen sollten ihre Zurückhaltung bei der Hergabe langfristiger Kredite auf. geben. Der Lohnabbau sei fein geeignetes Mittel, um aus der Krise herauszukommen. Bon Arbeitgebern und Arbeitnehmern müsse der Weg ehrlicher Verständigung beschritten werden. Größere Leistungen seien nur dann aus der Arbeiterschaft herauszuholen, wenn sie mit ihrer Seele voll bei der Arbeit sei.

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Vereinheitlichung der Beamtenbewegung.

Wie fie fich der DBB. denkt.

Bom Deutschen Verkehrsbund, Mitgliedschaft Deutsche Postgemertschaft, wird uns geschrieben:

Allgemeine

Wirtschaft

Staatshilfe für Giesche gegen Harriman.

G

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Der Gesamtvorstand des Deutschen Beamtenbundes hat auf In der Frage, ob der deutschoberschlesische Zinf seiner Tagung am 17. d. M. eine Entschließung gefaßt, die die erz besitz der Bergwerksgesellschaft Giesches Erben an die Bereinheitlichung der Beamtenbewegung fordert amerikanische Harriman Anaconda Gruppe ausgeliefert und alle Schritte begrüßt, die in dieser Richtung unternommen werden soll( worüber wir noch im gestrigen Abendblatt berichteten), werden. Dieser Beschluß muß im Zusammenhang mit einer Entsteht, wie wir hören, eine Entscheidung furz bevor. Preußen schließung des zweiten Kongresses des christlichen Gesamt- und das Reich werden wahrscheinlich der deutschen Giesche- Gesell­verbandes deutscher Beamtengewerkschaften in fchaft einen größeren Subventionskredit, etwa in Höhe Köln betrachtet werden, der die Zusammenführung der deutschen von 20 Millionen Mart, gewähren. Aus diesen Mitteln sollen Beamten in eine Einheitsorganisation auf dem Boden christ. dann Verhüttungsanlagen auf deutschem Boden geschaffen lich- nationaler Weltanschauung" und Bejahung der werden. Die Harriman- Anaconda- Gruppe erhält also feinen Ein­deutschen Volksgemeinschaft" unter Ablehnung des fluß auf den bei der Teilung Oberschlesiens bei Deutschland ver­Klaffentampfes verlangt und die Verbandsleitung beauftragt bliebenen Besiz an Zinkerzvorkommen und wird in ihrer Beteili­hat, ihre Bemühungen zur Vereinheitlichung der Beamtenbewegung gung auf den polnischen Anteil der Giesche- Gesellschaft beschränkt. in diesem Sinne fortzufezen. Das öffentliche Darlehen an Giesche soll zu ähnlich günstigen Bedingungen gewährt werden, wie der Kredit an den oberschlesischen Eisentrust, was man in beiden Fällen mit den Verlusten begründet, die infolge der Teilung Oberschlesiens und der Aufstandsbewegung entstanden sind. Man wird eine solche Regelung, die deutschen Be­fiz erhält und der Gefahr eines Weltzintmonopols in den Händen Harrimans vorbeugt, grundsätzlich begrüßen fönnen, aber andererseits fordern müssen, daß der Subventionskredit nicht als reines Geschenk an die Giesche- Gesellschaft fällt, die sich als Kreditgewährung aus öffentlichen Mitteln eine maßgebende Beteiligung Preußens bzw. des Reichs an der Verwal tung und am Ertrag erfolgt.

Die bisher auf seiten des Deutschen Beamtenbundes und des Christlichen Gesamtverbandes geführten Verhandlungen haben auch

SPD. - Metallarbeiter!

Besucht die Branchenversammlungen am Donnerstag! menig fähig erwiesen hat, sondern daß Hand in Hand mit der

Berbandsvorsitzender Fahrenbrach Düsseldorf sprach als Korreferent über mitbestimmungsrecht und Mitbesig der Arbeiter in der Wirtschaft und legte dem Kongreß eine Entschließung vor, in der die paritätische Zusammen. bereits den positiven Erfolg gehabt, daß der unter dem Vorsiz des fegung aller öffentlich rechtlichen Wirtschafts. bekannten Herrn Rugler stehende zum DBB. gehörende Reichs­Das Erstarten des Kapitalmarkts: eine große Inlandsanleihe tommern sowie die baldige Errichtung von Bezirkswirt. verband Deutscher Post- und Telegraphenbeamten eine Arbeits. chaftsräten und des endgültigen Reichswirtschaftsgemeinschaft mit der Christlichen Deutschen Post der Klödner- Werte. Der Aufbau des inländischen Kapitalmarttes Nach zahlreichen Emissionen rates in organisch gegliedertem Aufbau gefordert wird. gemertschaft mit dem Biele einer Verschmelzung beider macht schnell weitere Fortschritte. Verbände abgeschlossen hat. Diese enge Berbindung mit den christöffentlicher und halböffentlicher Körperschaften ge nun auch die lichen Gewerkschaften ist also nunmehr vom Gesamtvorstand des Großindustrie zur Ausgabe von reinen" Inlandsan­Deutschen Beamtenbundes gebilligt worden. Sind die mit leihen über, das heißt solchen Anleihen, für die feine beson­glieder des Reichsverbandes Deutscher Post- und Telegraphenbeamten deren Vergünstigungen( Umwandlung in Aktienform, Convertible Die Klodner- Werte( Berlin und mit ihrer Vereinheitlichung innerhalb der chriftlichen Gewerkschaften Bonds") gewährt werden. einverstanden? Raurel in Westfalen ) legen unter Mitwirkung eines großen Banken­tonsortiums eine Teilschuldverschreibungsanleihe von 40 Mil­lionen Mark, die zu 8 Prozent verzinslich ist und bis 1931 unfündbar bleibt, bei einem Ausgabefurs von 94% Prozent zur öffentlichen Beichnung auf.( Die tatsächliche Berzinsung für den Erwerber stellt sich danach auf fast 9 Prozent, die tatsächliche 3ins belastung für das Unternehmen auf etwa 10 Prozent oder noch höher!)

In der Vormittagstagung sprach noch Giesberts; er führte u. a. aus: Es müsse die wichtigste Aufgabe der deutschen Politik sein, der Wirtschaft wieder die Stellung zurückzuerobern, die sie vor dem Kriege innegehabt habe, weil Deutschland mit dem Belthandel und der Weltwirtschaft unlösbar verknüpft sei. Ein Wiederaufstieg der Wirtschaft sei aber ohne Befruchtung aus der Arbeiterschaft heraus nicht denkbar. Die Fürsorge für das deutsche Bolk müsse in den Bordergrund treten, spekulative Elemente und kapitalistische Profit. fucht zurückgedrängt werden. Giesberts mandte fich zum Schluß fcharf gegen die auf der Effener Handelstammertagung in Erscheinung getretenen Tendenzen.

In der Nachmittagssigung wurden die dem Kongreß vorgelegten Leitsätze, Anträge und Entschließungen mit unwesentlichen Abände rungen angenommen. Ein Antrag, der sich für die stärkere Bekämpfung des Alkoholmißbrauches einfegt, fand ein­ftimmige Annahme. In den Ausschuß des Gesamtverbandes murden bann Stegerwald, Baltrusch, Funte, Jansen, Kaiser, Hillenbrand, Dr. Röhr, Otte und Giesberts gewählt.

Darauf sprach Dr. Röhr- Berlin über Wege und Ziele des ge. wertschaftlichen Bildungswesens.

In seinem Schlußwort hob Behrens(!) hervor, daß besonders in den Begrüßungsansprachen der beiden Vertreter der christlichen Konfessionen die Zusammenarbeit von Kirche und Arbeiterschaft ſtärker betont worden sei. Die christlich- nationale Arbeiterschaft und Ihre Bewegung schreite rüftig fort.

Es ist vielleicht mehr als ein symbolischer Zufall, daß es aus. gerechnet der deutschnationale Nehmer von Unternehmergeldern Behrens war, der das Schlußwort auf dem christlichen Gewert ( chaftsfongreß hielt. Wie unsere Leser wissen, hat der Deutsche Bandarbeiterverband in einer von uns veröffentlichten Zuschrift er. flärt, daß die Behrens und Meyer nicht nur die jonderbare Anleihe pon, 5000 Marf bei der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberver bände aufnahmen, sondern ständig zuweisungen von landwirtschaftlichen Unternehmerorganisatio. nen erbitten und erhalten. Der Deutsche Landarbeiter. verband hat in dieser öffentlichen Erklärung sich erboten, das in feinem Besize befindliche Material dem Gesamtverband der christ. lichen Gewerkschaften zur Kenntnisnahme zur Verfügung zu stellen. Nicht minder bekannt find die Schlußfolgerungen des Untersuchungs ausschusses, die sich gegen Behrens und Mener richten und die auch mit den Stimmen der Fraktionskollegen des Behrens ange. nommen wurden. Troß dieser Tatsachen hat man es dem Behrens erlaubt, auf dem chriftlichen Gemertschaftsfongreß eine Rolle zu Spielen.

Wir haben diesen Fall vorangestellt, weil er für die zwie spältige Haltung, für das ängstliche Ausweichen des Dort munder Kongresses vor jeder grundsäglichen Auseinandersetzung be­zeichnend ist. Das ist eigentlich das Ergebnis des Dortmunder Kongreffes.

Die groß angelegte Rede Stegerwalds war nicht die Pro­grammrede eines Gewertschaftlers, sondern die Rechtfert!- gungsrede eines Polititers. Sie war vor allem auf einen persönlichen, start überheblichen Ton gestimmt. Sie vermied aber übervorsichtig jede Schlußfolgerung für die zukünftige Bolitik der christlichen Gewerkschaften und Stegerwalds. Wenn dieser auch die Republik gegenwärtig als die einzig mögliche Staats­form erklärte, so bemühte er sich, die schwarzweißrote Fahne zu verteidigen. Die schwarzweißrote Republik Stegerwalds ist aber feine Republik .

Was sonst in den Referaten zutage gefördert wurde, geht nicht über die Belanglosigkeiten beliebiger Versammlungsreden hinaus. Daß auf sozialpolitischem Gebiete z. B. die Aufrechterhaltung der Trennung der Versicherungseinrichtungen gefordert murde, ist auch kein Zeichen weitsehender Sozialpolitik. Wenn die christlichen Gewerkschaften sechs Jahre brauchten, um einen so farb fofen, fnochenweichen Kongreß zustande zu bringen, dann hätten sie mit dem Kongreß ruhig nochmals sechs Jahre warten fönnen.

Die

Adolf Hoffmann

Deutscher Metallarbeiter- Verband Branchenversammlung Episoden und der Bau- u. Geldiarantfchloffer Zwischenrufe

findet nicht am Mittwoch, fondern am

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Die Zigarettenmaschinenführer für Amsterdam . Gestern hatten die im Deutschen Metallarbeiterverband organi sierten 3igarettenmaschinenführer ihre Branchenversammlung, in der sie zur Neuwahl der Branchenkommission Stellung nahmen. Den Jahresbericht gab der 2. Branchenleiter Franten. stein.

Er ging zunächst auf die gesamte Lage in der Zigaretten industrie ein und behandelte dann die Arbeitsverhältnisse der Ma­schinenführer im besonderen. In den ersten achten Monaten des Borjahres war eine fo gute Konjunktur, so daß sogar ein Mangel an Maschinenführern eintrat. Seit dem Infrafttreten des neuen Tabaffteuergesezes dagegen hat die Beschäftigungsmöglichkeit fata­Strophal nachgelassen. Es ist zurzeit etwa die Hälfte der Zigaretten maschinenführer arbeitslos. Die verminderte Kauftraft der arbeiten­den Bevölkerung hilft die Krise in der Zigarettenindustrie noch ver­schärfen. Durch verbesserte Maschinen und andere technische Neue rungen in der Zigarettenindustrie ist die Produktivität um etwa 30-50 Broz. gegenüber der Leistungsfähigkeit vor zwei Jahren gestiegen. Dieser vermehrten Probuftion steht aber die geminderte Rauftraft der Konsumenten gegenüber. In folge dieser Arbeitslosigkeit und großen Kurzarbeit war es auch nicht möglich, in den letzten Monaten Erhöhungen der Löhne durch zulegen. Im allgemeinen hat aber die Branchenkommission ihr Möglichstes getan, um die wirtschaftliche Lage der Branchenange­hörigen zu heben. Es muß auch das Bestreben der neuen Branchen­fommission sein, im besten Einvernehmen mit der Organisation und der Branche zu wirken.

Eine Distuffion zum Jahresbericht wurde nicht gewünscht. Die bisherige Branchenleitung Amsterdamer Richtung wieder. Versammlung wählte nach dem Vorschlag der Vertrauensleute die

Betriebsräte und wissenschaftliche Betriebsführung.

In der Betriebsräteversammlung der Metallindustrie am Diens­tag in den Sophiensälen wurde über die Reichsbeirats. tagung der Betriebsräte der Metallindustrie in Leipzig am 12. und 13. März Bericht erstattet. Genosse Lübbe vom Gesamtbetriebsrat des Siemens- Konzerns gab zunächst einen gedrängten Bericht von den Referaten, die auf der Konferenz gehalten wurden.

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Genosse Snell vom Butab gab dann einen Auszug aus feinem in Leipzig gehaltenen Referat über Wissenschaftliche Betriebs­führung". Genoffe Snell geißelte die sogenannte wissenschaftliche Betriebsführung", wie sie von den Unternehmern betrieben wird, als das, was sie wirklich ist, nämlich erhöhte Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft. Mit dieser Art der wissenschaftlichen Betriebsführung fönnen sich die Arbeiter und Angestellten nicht einverstanden erklären. Wir verlangen eine Steigerung der Produttivität der Betriebe durch Verbesserung der Maschinen, Vorrichtungen, Werkzeuge und dergleichen, wodurch eine größere Arbeitsleistung ohne erhöhte Anspannung der Arbeitskraft möglich ist.

Genosse Weber, Mitglied des 3dA., behandelte dann noch in furzen Ausführungen die Veränderungen in der kaufmännischen Bureauorganisation, die durch das Eindringen der zeit- und arbeit­parenden Bureaumaschinen hervorgerufen werden.

Die Veranstaltung hatte den 3wed, mit dazu beizutragen, daß ein innigeres Zusammenwirken zwischen Angestellten und Arbeitern innerhalb der Betriebe Blaz greift. Bedauerlich ist nur, daß die Bersammlung einen so schlechten Besuch aufwies, obwohl es doch gerade für die Betriebsräte in der jetzigen Krisenzeit so dringend notwendig ist, sich über so tiefgehende Fragen von weittragender Bedeutung zu informieren.

Die Lohnbewegung der englischen Metallarbeiter. London , 20. April. ( E. P.) Bon 116 Gemertschaften der Metall­arbeiterunion haben sich bis jetzt 14 zugunsten eines Referen­dums über die zweckmäßigkeit eines Streits ausgesprochen. Die Arbeiter fordern bekanntlich eine Lohnerhöhung von einem Pfund, während die Arbeitgeber nur eine solche von 2 Schilling 6 Pence zugestehen wollen.

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Nach der 15- Millionen- Anleihe der Continental- Caoutchouc und Guttapercha- Companie in Hannover ist dies die zweite größere in­dustrielle Inlandsanleihe binnen furzer Zeit. Was diesen Vorgang fo besonders interessant erscheinen läßt, ist die Tatsache, daß die ,, unrentable" und daniederliegende Schwer­industrie" nicht davor zurüdschredt, neue ungeheure Schulden auf sich zu laden, bei einer Zinsbelastung, die mehr als 10 Prozent ausmacht! Es scheint also so, als ob man Damit rechnet, daß ein entsprechend hoher Gewinn bei der Investierung dieser Sunimen noch ganz gut herauszu­mirtschaften sein wird! Andererseits fann man sich des Eindruck's nicht ganz erwehren, als ob die Banken in dem bes greiflichen Bemühen, sich gute Anlagemöglichkeiten für die flül. figen Mittel zu schaffen, schon zu weit gehen, indem sie die Auf­nahme von Anleihen in einem Maße ermutigen, das für den Markt der feftverzinslichen Werte gefährlich werden kann, sobald die Ueberfülle am Geldmarkt einmal ihr Ende findet.

Der Staat als Bauherr. Während die Arbeitstätigkeit im privaten Wohnungsbau, entgegen allen Erwartungen, auch bei fort­schreitender Jahreszeit nach wie vor gering bleibt, und industrielle Bauten so gut wie gar nicht unternommen werden, sind die öffentlichen Organisationen bei den gegenwärtigen martts. In einem Extraordinarium zum preußischen Haushalts Wirtschaftsschwierigkeiten die wichtigste Stüße des Bau­etat, das gestern dem Landtag vom Staatsrat zugeleitet wurde, wird die Bewilligung eines Betrags von 57 Millionen Mart für die Ausführung bereits begonnener oder über. nommener staatlicher Bauten nachgesucht. Zusammen mit dem sonstigen öffentlichen Baubedarf des Reichs, der Kom­munen, der Betriebsverwaltungen usw. ergibt das eine Be­schäftigungsmöglichkeit für Taufende von Arbeitern in einer Zeit, wo die private Initiative" versagt!

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Der Konzernabbau bei Scheidemandel. Daß das wahl- und planlose Angliedern von Beteiligungen während der Inflation die Ursache von Berlust en bei vielen an sich gefunden Unternehmen ist, das hat in der Generalversammlung der Attiengesellschaft für chemische Produkte vormals H. Scheidemandel der Aufsichts­ratsvorsitzende Geheimrat Kempner zugegeben. Die Gesellschaft iſt führend in der Knochenverarbeitung und hat durch die Rohag eine beherrschende Stellung im Knocheneinkauf. Sie will fich in Zukunft auf dieses ureigenste Arbeitsgebiet beschränken und hat begonnen, alle diejenigen Beteiligungen abzustoßen, welche in feinem oder nur im losen Zusammenhange mit der Berarbeitung von Knochen, in erster Linie mit der Leimfabrikation, stehen. Bisher hat sie ab­gegeben die Beteiligung an der Sunlight- Seifenfabrik Mann­heim, an den Vereinigten Chemischen Fabriten Zeit und an Spratts Hundekuchenfabrik. Dadurch hat sie die Höhe der Gläubiger um Millionen Reichsmart verringern fönnen. Die Gesellschaft meist bei einem Aktienkapital von 25 Millionen einen Berlust von 1334 194 m. aus, der auf neue Rechnung vorge­Den Hauptanteil an den durch die mangelnde getragen wird. Boraussicht der Verwaltung entstandenen Verlust muß natürlich, wie überall, die Belegschaft tragen, die im großen Umfange abgebaut worden ist. Spezielle Zahlenangaben konnte( oder wollte? D. Red.) die Verwaltung auf Anfrage nicht machen. Aber man fann den ungefähren Umfang des Abbaues ermessen aus der Tat­sache, daß von 18 Betrieben der Gesellschaft nur noch 5 arm beiten. Diese allerdings sind voll beschäftigt.

Berantwortlich für Politik: Richard Bernstein: Wirtschaft: Artur Gaternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : K. B. Döfcher; Lokales und Sonstiges: Frik Karstädt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlaa, 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruderet und Berlaasanftalt Baul Ginger u. Co., Berlin SW 68. Lindenstrake 3.

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