Der weg zur Weltwirtsthaststonferenz Tagungsbeginn des vorbereitenden Ausschusses— Ein Programm der Arbeiter.
Kommuniften-Lvirrwarr. Die Tpaltung als Wirrung des Ekki-Briefes. Der temperamentvolle Katz ist in Hannover nach seinem miß- glüikten Sturm auf die dortige Zeitung der kommunistischen Partei- teitung aus der KPD. hinausgeworfen. Der Hinanswurf hat aber offenbar nicht den Abschluß der Auseinandersetzung bedeutet. Ilm Kotz und im Zusammenhang mit andauernden Auseinander- setzungsn gegen die verschiedenen Gruppen der Ultralinken(die Gruppe Korsch-Schwarz. die Gruppe Ruth Fischer- Maslcw-Urbahns. die Gruppe Weber usw.) bildet sich der Kern einer neuen Organisation. Diese.KPD.-Opposition (linke KPD .)* gibt ganz offiziell in Hannover ein Mittet» i u a g» b l a t t heraus und bemüht sich, olle oppositionellen Gruppen zusammenzufassen. Da die kommunistisch« Zentrale unter der Leitung des robusten Herrn Pieck alles hinauswirft, was gegen den heiligen Geist russischer Staatsweisheit verstößt, so hat dies« Opposition natürlich überall Stützpunkte. Der Aus- schluß Dörrs, des früheren Führer» der kommunistischen Stadt- verordnetenfraktion im Berliner Rathaus, ist offenbar ein Teil der Auseinandersetzungen. Da» Gerede von den angeblichen Unter- fchlngungen dient dabei nur als Mittel der Infamierung vor den Mitgliedern. Diese Opposition der KPD. scheint sich in den letzten Wochen zu festigen. Aus dem Mitteilungsblatt, das Kotz heraus- gibt, geht hervor, daß am 2. April ein« Reichskonferenz dieser kommunistischen Opposition stattgefunden hat, an der sich Delegierte aus den Bezirken Berlim-Drandenburg. Hamburg -Wasserkante, 5>allc-M«rseburg. Thüringen -Riederfachsen, Westsachsen, Magde- burg-Anhalt, Ruhrgebiet , Niederrhein und anderen Bezirken be- teiligten. Es wäre interessant, wenn man z. B. von der„Roten Fahne* erfahren könnte, ob es richtig ist, daß die offiziell« KPD. in Hannover noch über ganze achtzig zahlende Mitglieder verfügt Die Wurzel der neuen kommunistischen Opposition liegt in dem immer deutlicher werdenden rein tapitaltstischen Charakter der russischen Staatspolitik. Die Tat- fachen lassen sich eben auf die Dauer durch die schönst« Regie nicht verheimlichen. So wendet sich die prinzipielle Erklärung der linken Opposition gegen die russisch« Politik: „Rußland braucht bei den kapitalistischen Ländern Anleihen, ab« keine revolutionären Umtriebe, das wird ganz offen verkündet... Rußland will die alten Reformisten. die Sozialdemokraten für sich gewinnen und die sind bereit, wenn die Komintern ausgelost oder mst den Sozialdemokraten nerschmolzen wird.* Die Opposition lqendet sich dagegen, daß die Politik der KPD. dauernd von Rußland bestimmt wird. Denn der russisch« Einsluß erscheint ihnen verhängnisvoll. Er hat dazu geführt, daß die KPD. ihr revolutionäre» Ziel aufgegeben hat: „Unter dem Druck der Komintern wandelt sich die KPD. zu einer zweiten SPD . Für zwei sozialdemokratische Parteien aber ist in Deutschland kein Platz. Geh« die SPD . den jetzigen weg weiter, so bleibt nur Bereinigung ml« der SPD. oder versalt. Um die Sympathien der Arbertermassen der SPD. für die KPD. zu gewinnen, muß die KPD. ander« Politik machen wie die SPD . Macht sie dieselbe politU wie die SPD , was soll dann einen Arbeiter veranlassen, sich von der SPD. zv trennen und sich der SPD. zuzuwende«. Macht die KPD . die gleich« reformistische Politik wie die SPD. , so übt im Gegenteil die SPD. die weitaus größere Anziehungskrost au», da sie diese Politik mit größerer Sousequeuz und Sachkunde betreiben kann. unbehindert durch Rückfälle in„revolutionäre Kinderkrankheiten*. die in der KPD. trotz heißen Bemühens von oben nicht ausrvttbar sind.*' In diesen Bemerkungen fft dos Schicksal der Kommunistischen Parteiorganisation durchaus zutreffend geschildert. Jeder aufmerksame Beobachter der Entwicklung der Kommnistischen Partei sieht an tausend Einzelzügen, wie sich dieses Schicksal für die Kom- wunistische Partei unaufhaltsam vorbereUet. Es wird künstlich die Entwicklung nur dadurch verschleppt daß die Parteizentral« der Pieck-Eberlein und Konsorten mit russischem Geld« einen de» zahlten Apparat aufrechterhalten kann, der auf jede Parole, sie mag noch so blödsinnig sein, auf Kommando einfchwenkt. Aber der schönste Zentrale-Apparot hält nicht ewig. Die Tatsachen sind doch stärker. Da» Hinterherlaufen hinter der Sozialdemokratie, das Ankläffen mit den Manieren eines kleinen, struppigen Köter«, der nicht beißen, sondern nur bellen kann, wirkt aus die Dauer nicht mal aus die eigenen Mit� g l i« d« r überzeugend. Was übrig bleibt ist der Rest unpolitischer Stimmungen derer, die aus Mangel an gewerkschaftlicher Schulung für die wirkliche Arbeit der Sozialdemokratie kein Berständnls ausbringen können. Und auch diese Stimmungen werden auf die Dauer dadurch überwunden, daß die Kommunistische Partei nir- gends etwas besseres an die Stelle zu setzen vermag. In ihren eigenen Reihen erzeugt d« Druck der objek- tioen Entwicklung nur den Kampf oller gegen all«. Di« .Rote Fahne' mag noch so oft feststellen, daß die Zersetzung de« Kommunismus Konsolidierung bedeutet. Eine bessere Konsoli- Gerung der Kommunistischen Bewegung, als wie wir sie jetzt beobachten, kann sich ihr ärgster Gegner nicht wünschen.
Um den öeutsch-polnilcben Handelsvertrag. Einigung über de« Wiederanfang der Berhandlungen. Am Montag suchte der Hondetsrat der polnischen Gesandtschaft in Berlin den Direktor der Zollabteilung im Reichsfinanzministerium auf und erklärte: diepolnischeDelegationwünscheZoll» ermäßigungen, Hab« di« Vorschläge der deutschen Delegation geprüft und ihrerseits Gegenvorschläge ausgearbeitet. Sie sei bereit. de Verhandlungen über di« gegenseitigen Forderungen auf- zunehmen. Daraufhin wurde vereinbart, die Verhandlungen am 29. Mai inBerlinzu beginnen.
Seginn de? Marokkoverhandlungen. Auch Spanien verzichtet auf die Borbedingungen. pari», 2« April. (Eigener Drahtberichi.) Au» Oudjda wird gemeldet, daß die n e u e I n st r u l t i o n der spanischen Dele- gation einer Eröffnung der offiziellen Friedensverhandlungen im Rif n i ch t im Wege stehen. Di« Tagesordnung dieser Kon- fsr«nz ist nach dem ergebnislosen Verlauf d» Vorverhandlungen stark belastet. Reben Fragen militärischer Natur, wie Austausch der Knegsgesangenen. Vorrücken der französtsch-sponlfchen Front um 7 Kilometer an gewissen strolegisch wichtigen Punkten. Entwaffnung der Stämme und Schaffung emer gemischten Miliz sollen auch rein politische Probleme zur Diskussion kom- men Di» Franzosen und Spanier beabsichtigen auch in den offiziellen Verhandlungen wieder die Anerkennung d« Souveränität des Sultan » und die Verbannung Abb«l Krim « zu. verlangen Außerdem soll da» Problem der Organisation der Rif- Verwaltung, mit anderen Worten die von den Riskabilen gefordert« admintstratinc Autonomie erörtert werden. In den Kreisen der französischen Delegation hofft man angeblich, daß«m«
Genf . 26. April. (WTB.) Der vom Dölkerbundsrat einbe- rufen« Ausschuh zur Vorbereimng der Weltwirtschoftskonferenz ist Montag vormittag zu seiner konstituierenden Sitzung zu- sommengetreten. Da der vom Völkerbundsrat ernannte Präsident Gustav Wor(Schweiz ) durch Krankheit verhindert ist. hat man den belgischen Senator Theuni» zum Dizeoorsitzenden gewählt, der di« Beratungen tatsächlich leitet., Dem Ausschuß gehören 38 Mitglied« an. die 23 Staaten ver- treten, nämlich Deutschland , England. Frankreich , Italien , die Bereinigten Staaten, ferner Holland . Belgien , die Schweiz , Oesterreich, Polen , die Tschechoslowakei , Süd- slawien, Schweden , Spanien und Portugal , und schließlich Argen- tmien, Brasilien , Chile , Kolumbien , Konoda. sowie Japan und Indien . Deutschland ist vertreten durch Staatssekretär Dr. T r e n- delenburg. Dr. Lammers, Mitglied des Reichsverband«» der deutschen Industrie, und Eggert, Vorstandsmitglied des Allge- meinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. England ist vertreten durch Sir Arthur Balfour , Layton, Pugh und Sir Lewellyn Smith. Frankreich durch I o u h a u x, Peyerimhoff, de Fonte- nelle und Serruys, Italien durch Lelloni, Pirelli und de Stefani, die Vereinigten Staaten durch Guilbert, Houston und Poung, ferner nehmen tell au» der Schweiz Leopold Duboi», au» Oesterreich Frau Freundlich, aus Holland Krolle und O u d e» g« e st, aus Belgien Theunis und Pamvels und aus Schweden Ander» 0er ne. Vizepräsident Theunis ließ zu Beginn der öffentlichen Sitzung eine Rede des Präsidenten Ador verlesen, in der unter Berufung auf die Beschlüsse der Dölkerbundsversommlung und des Lölkcrbundsrates im September 1925 di« Aufgaben der Kommission in großen Zügen umrissen werden. Für die Arbeiten des Aus- schusses werden zwei Gesichtspunkt« hervorgehoben. Eimnal der Wunsch nach Verringerung der Alöglichkeileu internatioualer Kon- slikte, die aus den widerstreitenden Wirtschaftsinter- essen und oft au» der falschen od« übertriebenen Auslegung dieserInteresfen entstehen können, ver Völkerbund dürfe sich nicht darauf beschränken, die TIlethoden zur Erledigung inlernotio- naler Konflikte zu verbessern, sondern müsse auch dl« Anlässe zu den Sooslikteu selbst ausschallea. In zweit« Linie dürfe man gegenüber den schweren Sorgen, die zurzeit auf dem Wirtschaftsleben vieler Länder lasten, nicht gleichgültig bleiben. Man müsse daher in einer internationalen Aussprach« nach den wirksamsten Mitteln zur Wieder- Herstellung de» allgemeinen Wohlstaade» suchen. Roch der Auf- fossung Adorz kann der Ausschuß eine Lösung der verschiedenen Problem« der gegenwärtigen Weltwirtschaftslage noch nicht finden. Seine Aufgab« fei vielmehr, seine Schlußfolgerungen in einem Bericht über da» program« der Weltwlrffchaflskouferenz, über ihre Zusammensetzung, über ihr« Geschäftsordnung und den Zeitpunkt der Anberaumung dieser Konferenz dem Rate vorzu- legen. Die Arbeiten des Ausschusses gelten daher der Prüfung der wesentlichen Probleme der Weltwirtschaft»- konferenz. Der Ausschuß müsse dabei zu Schlußfolgerungen kommen über die Art der Schwierigkeiten und über die Möglichkeiten, auf gewissen Gebieten durch ialernakionale Mittel regelnd ewzogreljea. wobei auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden müsse, den Apparat de» Völkerbunde»' zur Verwirk- lichung der Schlußfolgerungen des Ausschusses heranzuziehen. Mit dem Hinweis, daß die Arbeiten des Ausschusses noch keine ab- schließend«Bedeutung haben, wolle er keineswegs den Wert
Einigung erzielt werden kann und noch im Lauf« dieser Woche ein Abschluß der allgemeinen Erörterungen möglich ist. Briand hofft auf den Friedensschluß in acht Tage«. pari», 26. April. (EP) Wie dos Mitglied der Kammer- kommission für äußere Angelegenheit«!� der s o z i o l i st i s ch« Ab- geordnet« Fontanier mitteilte, rechnet Ministerpräsident Briand mit einem, wenn auch nicht formellen, so doch tatsächlichen Friedens- schluß in Marokko innerhalb acht Tagen. Es beständen jedoch noch weitgehende Metnungsverschiedenheiten zwischen der französischen und der spanischen Delegation. Di« Spanier wollten die Franzosen zur Vollendung der Eroberung de» Rif» bewegen, und von ihnen sei auch die Forderung noch Entfernung Abd el Krims au» dem Rifgebiet ausgegangen. Der Ab- geordnete erklärte dazu, Frankreich wolle den Frieden, nicht weitere Eroberungen. Wenn Frankreich auch keinen Separatfrieden zu schließen gedenke, der sowohl Frankreich als Spanien schwächen würde, so werde es andererseits sich jedoch nicht zum Werkzeug der spanischen Eroberung,- ab sichten machen zu lassen.
Regierungsumbildung in Italien ! Fedcrzoui und Volpi sollen entfernt werden. Aus Rom wird dem„Corriere degli Italiam* gemeldet, daß in pcütischen Kreisen von einer Umbildung der Regierung die Red« ist. Dieses Gerücht hat nunmehr in einer Meldung der o s f i- z i ö s e n„Agenzia della Capitale* ein« Bestätigung erfahren. Da» nach soll Mussolini di« Absicht haben.neue Elemente* an di« Regierung heranzuziehen. DI« Freund« Farinacei», also die Extre- misten in der Faschistischen Partei, versichern, daß der erst«, der aus dem Kabinett entfernt werden soll, der Innenminister Federzoni sei. der zum Präsidenten der Deputiertenkammer„gewählt* werden soll, während der bisherige Kammerpräsident Casertano zum Vorsitzenden des Staatsrate» ernannt werden würde. Zum Minister de« Innern soll ein Freund Farinaccis, C i a n o, gemacht werden. der da» Vertrauen der Unentwegten de» Faschismu » besitzt Ander» seit» ist auch von einem Personenwechsel im Finanzministe- r i u m die Red«. Der bisherige Minister Volpi und mit ihm all« leitenden Beamten der Finanzverwoltung sind über die Finanzgeba- rung entsetzt, die ihnen von derFoichistischenPartei aufgezwungen wird. Die Miliz und die sonstigen faschistischen Einrichtungen auf Staatskosten verschlingen ungeheure Summen; die Tripolis » reise Mussolini » hat allein 39 Millionen Lire gekostet Auch die an sich foschistenfreundlichen Teil« der italienischen Großfinanz stim- men mit Volpi dahin überein. daß hierin ein Wandel geschaffen werden muß. Aber da da» Regime Mussolini » mit diesen großen Auegaben unlösbar verknüpft ist, wird allgemeinen angenommen. daß Volpi im Fmanzministerium durch«in« Kreatur des Duce er- jetzt werdtn wird.
der Arbeiten des Ausschusses herabsetzen. Durch sein« methodisch« Untersuchung werde vielmehr nicht nur auf die einzelnen Probleme deutlicher hingewiesen werden, sondern man werde auf diesen! Wege auch am besten viele einheitliche Gesichtspunkte her- ausarbeiten können, die für den Erfolg der Wcltwirtschafts- konferenz selbst notwendig sind. Jouhaux trägt ein Programm See /trbeiter vor. Genf . 26. April. (Eigener Drahtbericht.) Am Montag noch- mittag um 4 Uhr wurde in nichtöffentlicher Sitzung di« ollgemeine Aussprache begonnen. Der Vorsitzende unterstrich nochmals, daß die Delegierten sich als in jeder Hinsicht unabhängige Sachverständige zu betrachten hätten. Der Engländer Smith wies aus di« großen Hindernisse hin. die in der Produktion und in den internationalen Kartellierungen den Bestrebungen der Konserenz im Wege stehen. Di« Hauptsache sei. Lösungen zu suchen, welch« praktisch realisierbar sind. Der französische Genosse I o u h a u x legt« ein kurz umrissen«» Programm der Arbeltnehmervertreter vor. Es stellt folgend« Progrommpunkt« auf: l. Die Siabtlisierung der Währungen unter Mit- Wirkung der staallichen Notenbanken. 2. Zur internationalen H and els p olttl k: ,) DieBe- kömpfung des Dumpings, d) die Zirkulation der Rohstoffe und der R a h r u n g s m i t t e l, c) Abbau der sich steigernden Schutzzölle der Länder, ä) die Handelspolitik und ihre Wirkung auf die Lebenshaltung der Arbeiterklasse, e) die Frag« der internationalen Organisation der Pro- d u k t i o n und des Marktes und ihre Wirkungen auf die internotio- nale Wirtschaftspolitik. Der wirtschaftliche Zusammen» schluß Europas , die Zusammenarbeit Europas mit den übrigen Teilen der Welt 3. Errichtung von internationalen Industriekartellen und Trusts und deren Kontrolle durch Vereinbarungen der Regie. r u n g e n des Völkerbundes, der gewerkschaftlichen und ollgemeinen Konsumentenorganisationen(Kontrolle des Waren. Marktes), der Arbeiterorganisationen und des inter . nationalen Arbeitsamtes(Kontrolle der Arbeitsbedingungen). Kontrolle der wichtigsten Produktions zw eige: Petroleum, Eisen, chemische Produkte. Kautschuk, Getreide. 4. Weitere Maßnahmen, die die Beschäftigung �e r Arbeiter und ihre Lebenshaltung sichern.(Kontrolle der Kredit- Politik, Vergebung öffentlicher Lieferungen, Beschäftigung ausländi- scher Arbeiter.) In der Debatte wies der Engländer Chatterman auf di« wirtschaftlichen Schwierigkeiten seines Landes hin. Der Nord» amekikaner Doung formuliert« die Ausgab« der Konferenz kurz dahin, daß dir Sovferenz vor der tranken Weltwirtschaft stehe, wie der Arzt vor seinem Patienten. Sie habe Heilung der Schäden zu suchen und Mittel zur Verhütung ihrer Wiederkehr. Ein französischer Redner behandelt« darauf eingehend die geschäftsordmmgsmäßige Seite der Beratungen und '{orderte die Einsetzung von Unterausschüssen für die Haupt- fragen. Am Schluß der heutigen Debatte wies der italienisch« I n d u st r i e l l« D i p e r« l l i auf di- Steigerung der Aufnahme. fähigkeit der Kolonien hin. Dienstag abend hofft man die allgemein« Aussprach «. für die noch sieben Redner eingeschrieben sind, beendigen und die Unterausschüsse einsetzen zu können.
Ein Gesetz gegen die nnbeqnemen Toten. Rom . 26. April. (WTB.)„Popolo d'Jtolia* kündigt an, daß im nächsten Ministerrat der Minister des Innern einen Gesetz- entwurf vorlegen werde, wonach öffentlich« Plötze und Straßen nur nach Italienern und Ausländern benannt werden dürfen, die mindestens 10 Jahre tot sind. Auch dürfen Denkmäler nur für solche Personen errichtet werden, mit Ausnahme der könig - lichen Familie und besonders verdienstvoller Staatsmänner mit G«» nehmigung des Ministeriums. Die diesem Gesetz zuwiderlausenden bereits bestehenden Benennungen und Denkmäler sind binnen sechs Monaten zu entfernen.(Diese Maßnahme soll wohl verhindern. daß einzelne Städte Straßen nach Männern wie Bissolati, Awendola oder gar Matteotti benennen, die erklärte Gegner Mussolinis waren. Red. d..Vorwärts*.)
Kämpfe in Nordweftchina. Berteidjguugserfolge der Nationalarmee« pari». 26. April(WTB.) Die Truppen der Mukden-Lrmee (Tschangtsolin) haben in Peking alle Regierungsämter besetzt. Sie wollen jedoch Wupeifu die Regierun g s bildung über» lasten. Wupeifu kann wegen der ernsten Unruhen In der Provinz H o n a n und wegen der Intrigen, die in Hankau gegen ihn geschmiedet werden, nicht nach Peking kommen. Die Mukden-Armee setzt ihren Feldzug nn Norden gegen die Kuomintschung» Armee fort, die hinter der großen Mauer wieder organi- s i e r t wird. London , 26. April. (WTB) Der Pekinger Bertchterstatter der „Daily Mail*, der im Panzerzug nach der Nankaufront 29 Meilen nordwestlich Peking fuhr, wo die chinesische Nationolarme« zahl- reich« Befestigungen errichtet hat, beschreibt einen Angriff de» Panzerzuges, der von zwei weißrussischen Osfizieren be- fehligt wurde, auf di« Stellungen der Nationaltruppen, bei dem der vorderste Wogen de» Panzerzuges zerstört wurde. Dem Korrespondenten zufolge sind bei Nankau täglich Kämpfe. Gerüchtweise vertautet daß Sowjetbotschafi« K a r a ch o n sein« Abreise au» Peking vorbereite. Lei heftigen Kämpfen brachten die Nationaltruppen den alliierten Streitkräften schwere ver- lust« bei. Di« alliierten Befehlshaber treffen die strengsten Maßnahmen. um Plünderungen in Peking zu verhindern. Zur Warnung wurden am Sonnabend einige hundert Personal öffentlich hingerichtet(?) Drohende Hungersnot. � London , 26. April(MTB.)„Daily Telegraph* berichtet au» Peking, man schätz« die Zahl der Flüchtling« in Peking aus 289 999. Die Lebensmittel würden knapper. Der Sohn Tschangtsolin» mochte verschiedenen Mitgliedern des diplomatischen Korps offiziell« Besuche, ober nicht der russischen Bot- jchaft