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3. Beilage zum Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Ur. 168.

Soziale Uebersicht.

In der Angelegenheit Dr. Quard's gingen uns zwei Schreiben zu, deren Inhalt wir gemäß dem Grundsatz: Man foll beide Theile hören, hiermit veröffentlichen:

I.

Sonntag, den 21. Juli 1895.

12. Jahrg.

Versammlungen.

Der Wahlverein für den dritten Berliner Reichstags­

gliederversammlungen hatten. Im übrigen aber entwickelte sich unser Gehilfenverein sehr gut, ebenso sein Vereinsblatt, und alle die Handlungsgehilfen, auf deren Aeußerungen aus der Zeit, da ich noch beim Frankfurter Harmonieverein angestellt war, fich Edmund Fischer in der Sächs. Arbeiter- Zeitung " jetzt noch miß- Wahlkreis hielt am 17. Juli im Märkischen Hof", Admiral. bräuchlich bezieht, sind unsere Mitglieder. Endlich das peinliche Straße 18c, eine startbesuchte Generalversammlung ab. Genosse Schauspiel, daß unser Vereinsblatt die Bezeichnung sozialdemo. Wilhelm Liebknecht hatte ein Referat über das sehr zeit­Zu der Erwiderung, die Genosse Dr. M. Quard in der fratisch" als eine Verdächtigung bezeichnet hat. Der betreffende gemäße Thema Bimetallismus" übernommen. Seine instruktiven Sächsischen Arbeiter- Zeitung " sowie im Vorwärts" erlaffen Artikel stammt von unserem Vorsitzenden und ist von ihm Ausführungen," auf die wir hier nicht eingehen, da der Vor­bat, erklären wir auf grund jahrelanger Kenntniß der Hand- gezeichnet, und ich hätte mich wohl auch weniger entrüftet tragende felber die Frage noch weiter zu behandeln gedenkt, lungsgehilfen Bewegung folgendes: ausgedrückt, da ich es für meine Person selbstverständlich auch fanden ein aufmerksames Auditorium und lebhaften Beifall. Von 1. Wenn Quard die Behauptung als unwahr hinstellt, daß nur als Ghre ansehe, als Sozialdemokrat" bezeichnet zu einer Diskussion des Vortrages wurde Abstand genommen. der Deutsche Verband kaufmännischer Vereine" die Aufgabe hat, die werden. Aber ich bin nicht der Verein und das Vereinsblatt. Jahn und Börner interpellirten den Referenten, ob es nicht Harmonie zwischen Gehilfen und Prinzipalen zu wahren, und sagt, und ich habe in dieser Abwehr gerade von unserem Grundsatz rathsam sei, zum Zweck der Gegenagitation gegen die Schriften daß nur einige, allerdings große kaufmännische Vereine veraus, größtmöglichste Rede- und Schreibefreiheit zu gewähren, der Silber- Interessenten in nächster Zeit eine Broschüre heraus­suchen, dem Verband eine harmoniefreundliche Richtung zu gern einem Nichtsozialdemokraten das Wort gegeben, um auch zugeben und hierdurch die Masse" über den wahren Charakter geben, so erklärt sich diese Auffassung unseres Erachtens nur da- diese Elemente in unserem Gehilfenverein zum Wort Tommen zu der Bestrebungen der Bimetallisten aufzuklären. Liebknecht durch, daß Genosse Quard jahrelang Sekretär dieses Verbandes lassen. Wenn uns ein Freund als Rothe" bezeichnet, so liegt beantwortete die Frage dahin, daß unsere Partei zunächst war und darum in seinem Urtheil befangen ist. die Sache anders. Hier war aber die wider besseres gemüthlich zuschauen könne, wie sich die" goldene" mit der in den Internationale" gegenseitig Haaren Nach unserer festen Ueberzeugung ist der Deutsche Verband Wissen von einem nationalliberalen Gegner mit offenkundiger filbernen faufmännischer Vereine das Prototyp eines Harmonieverbandes; Verleumdungsabsicht ausgesprochene Behauptung zurückzu- liegen, doch hält er es nicht für ausgeschloffen, daß bei feit Jahren beobachten wir, daß die großen Vereine es nicht nur weisen, daß unser Verein sozialdemokratische Parteipolitik treibe. gelegener Beit eine derartige Broschüre vom Parteivorstand versuchen, nein es ist ihnen bis jetzt stets gelungen, die in diesen Und da der Vorwärts" selbst sagt, es sei nicht ohne weiteres zu herausgegeben wird. Nach einem kurzen Vericht über die Thätig Vereinen organisirten Gehilfen jeder Selbständigkeit zu berauben. verurtheilen, daß eine Berufsorganisation nur gewerkschaftlich feit des Vorstandes, den der Vorsitzende Otto Kräter er Zum Beweise führen wir nur einen, aber einen durch sein und keine Parteipolitik treiben wolle, weil sie zur Erreichung stattete, verlas Gottfried Schulz die Kassenabrechnung des schlagenden Grund an. ihrer Ziele mit Angehörigen aller Parteien rechnen muß, so war letzten Vierteljahres; nach Abzug sämmtlicher Ausgaben verblieb Auf der letzten Hauptversammlung des Berbandes, auf der die Verwahrung sachlich gerechtfertigt und für die Betheiligten ein Bestand von 341,37 M. Dem Kassirer wurde Decharge er Genosse Quarck mit Erfolg thätig war, erhielt Echäfer- Frank- feinem Mißverständniß ausgesetzt. Daß sich ein Unbetheiligter theilt. Die Ergänzungswahl des Vorstandes ergab folgendes furt a. M. für das Amt des Vorsitzenden 78 Stimmen( von ca. wie Edmund Fischer in Dresden plötzlich als Zensor aufwirft. Resultat: der zweite Vorsitzende Hoch sowie der zweite Kassirer 80 Stimmen), fein Gegenkandidat Bosch- Köln, der von der ohne den Sachverhalt genau zu kennen, und daß sich daraus Barndt wurden wiedergewählt, zum zweiten Schriftführer Opposition aufgestellt war, 1 Stimme, Wißigmann Mannheim eine Beunruhigung meiner besten Parteifreunde ergiebt, daran wurde Sahm und Beisitzer Wichmann ernannt. 80 Stimmen, Goldschmidt- Berlin 78 Stimmen, Untart Ham- bin ich nicht schuld. Lassalle Feier hat der Vorstand für den 31. August die Neue burg 74 Stimmen, Greis Göppingen 55 Stimmen, Pfigner- Die Hauptfrage bleibt nach allebent, ob sich zur wirksamen Welt" gemiethet und ersuchte nunmehr die Generalversammlung Apolda 66 Stimmen, Bosch- Köln , der die Opposition vertheidigt Agitation unter den Handlungsgsgehilfen sozialdemokratische oder um ihre Zustimmung. Diese wurde ertheilt mit der Ein­hatte, 31 Stimmen. parteilose Vereine besser eignen, und, wenn das letztere bejaht schränkung, daß die mit der Direktion der Neuen Welt" verab Sämmtliche genannten Herren haben stets die Grundsätze wird, ob ein ausgesprochener Sozialdemokrat in solchen partei- redeten Spezialitäten Vorstellungen in Wegfall kommen. Das der Harmonie zwischen Unternehmern und Gehilfen vertheidigt, losen Vereinen thätig mitarbeiten darf. Da erinnere ich nun Stiftungsfest soll am 1. Februar in Sanssouci " stattfinden. fämmtliche mit Ausnahme von Bosch, dessen politische und zunächst daran, daß nicht etwa für kaufmännische Gewerkschaften, Im Wahlverein für den fünften Kreis referirte der Soziale Ueberzeugung wir nur vermuthen, nicht kennen, haben sondern sogar für Arbeiter- Berufsorganisationen, deren Kampf- Reichstags- Abgeordnete Wurm am 18. Juli über Kapital feit Jahren gegen die proletarische Handlungsgehilfen- Bewegung weise uns Sympathie einflößte, von unseren Genossen im Reichs- und Arbeit; die Anwesenden dankten für den interessanten gefämpft. tag mehrfach gegnerischen Verdächtigungen gegenüber geltend Vortrag durch lebhaften Beifall. Der Vorsitzende Wels be­2. Wenn Dr. Quarc es als verleumderische Fabel hinstellt, gemacht worden ist, die gewerkschaftliche Bewegung sei feine richtete, daß im verflossenen Quartal drei Vereinsversammlungen daß auf der Hauptversammlung die preußische Regierung vertreten von uns inszenirte Parteibewegung, sondern streng von ihr getrennt abgehalten sind; 72 Personen sind während dieser Zeit dem war, ja behauptet, daß die Vertreter des Reichsamts des Innern zu halten. Sie streben eine Verbesserung des Arbeiterlooses ledig Wahlverein beigetreten, der Mitgliederbestand hat die Ziffer 812 in Erwartung der Dinge, die kommen würden, weggeblieben sind, lich auf dem Boden der bestehenden Wirthschaftsordnung an und erreicht. Der Vorstand führt dieses vergleichsweise günstige Re­so tonstatiren wir, daß auf den bisherigen Hauptversammlungen es wirtten in ihr überall Nichtsozialdemokraten neben Sozial fultat auf die Reorganisation zurück; ebenso den stärkeren Besuch des Verbandes es stets mit Freuden begrüßt wurde, wenn Herr demokraten. Ich bin erbötig, die betr. Reichstagsäußerungen der letzten Versammlungen. Genosse Richter legte der Ver­Dr. Wilhelmi vom Reichsamt des Innern in ihrer Mitte war bekannter Genossen eventuell wörtlich zusammenzustellen. Wenn sammlung den Kassenbericht vor. Bestand am Ende des ersten und daß, wie das Hamburger Vereinsblatt", das Organ des dies aber für Arbeiterorganisationen zugestanden wird, so gilt Quartals war 285,55 M. Die Einnahme ergab 552,85 M., Verbandes kaufmännischer Vereine, schreibt, die Tagesordnung es meiner Meinung nach noch weit mehr für Handlungsgehilfen während die Ausgabe 85,40 M. und der Kassenbestand gegen= für die Hauptversammlung in einer am 4. und 5. Mai in Eisenach Organisationen. wärtig 467,45 M. beträgt. Von dieser Summe wurden 300 M. unter Mitwirkung des vortragenden Raths im Reichsamt des dem Vertrauensmann und 25 M. der Arbeiter- Sanitätskommission Innern, Dr. Wilhelmi, stattgefundenen Vorstandssitzung verein­durch einstimmigen Beschluß der Versammlung überwiesen. Der bart wurde. Antrag, die Tellersammlung bei Wahlvereins- Versammlungen aufzuheben, fand Annahme. Zwei Stellen von Bezirksführern wurden durch die Genossen Großmann und Manske neu

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3. Wenn Dr. Quard behauptet, unser Kollege Julius Türk hätte Unwahrheiten ausgestreut und ihn verleumder, so zeugt diese Behauptung wieder von großer Befangenheit.

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4. Quarck hat angekündigt, daß er das Material zu dem Streit dem Parteivorstande eingereicht hat! Das freut und, denn wir sind der festen Ueberzeugung, daß nunmehr Klar heit geschaffen und Quarch seine Thätigkeit, soweit sie uns schädigt, aufgeben wird.

Berlin , 18. Juli 1895.

Die Agitation3tommission

der Handlungsgehilfen Deutschlands . J. A. Penn. II.

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Zur

Seit 7 Jahren kenne ich nun die Handlungsgehilfen sehr genau. Gerade die am Klarsten Denkenden unter ihnen bestätigen mir immer wieder von neuem, daß kaum eine Bevölkerungsklasse im ganzen genommen in ihren wirthschaftlichen und politischen Anschauungen so zurückgeblieben ist, wie diese. Die flein bürgerliche Herkunft, der fortwährende Verkehr mit kapitalistischen besetzt. Türt hat mit unserem vollen Einverständniß und im Ein- Elementen, die als Söhne Besitzender auch ihre Gehilfenzeit Eine öffentliche Parteiversammlung für den sechsten verständniß des weitaus größten Theils der Berliner Kollegen durchmachen, die immer noch mehr als beim Arbeiter vorhandene Berliner Reichstags- Wahlkreis tagte am 18. d. M. in unserem Fachblatte, dem Handelsangestellten" und im Möglichkeit, selbständig zu werden, die Stellung im Komptoir, im Kolberger Salon. In derselben erfolgte die Rechnungslegung Sozialdemokrat" eine Diskussion über die von Quarck vertretene die den Handlungsgehilfen oft berufsmäßig in Gegensatz zu den und der Bericht der Vertrauenspersonen. Die Rechnungslegung Taktik begonnen, nachdem Quarck sich nicht mehr damit begnügte, Arbeitern der Fabrik bringt, die sozialen Gewohnheiten des ergab für die letztverflossenen vier Monate folgendes Bild: in seinen Kreisen zu agitiren, sondern in unseren Vereinen und in Standes in bezug auf Kleidung, Nahrung, Wohnung u. 1. w., farr( Moabit ) hatte eine Gesammteinnahme in Höhe von einem sozialdemokratischen Organ, der Leipziger Volkszeitung " das Zusammenarbeiten mit dem Prinzipal, die oberflächliche 3390,41 m., eine Gesammtausgabe von 1610,90 M., einen Ge­für eine Henderung unserer Taftit, der wir unterteinen merkantilistische Wirthschaftsanschauung, die der Beruf nahelegt sammtbestand von 1778,71 M.; a fchowsti( Wedding ) hatte Umständen zustimmen tönnen, weil sie unsere ganze das alles sind einige von vielen Gründen, die den Handlungs: eine Gesammteinnahme von 2465,58 M., eine Gesammtausgabe Existenz untergräbt, plädirt hat. Die betr. Artikel waren mit gehilfen als Klaffe so beeinflussen, wie es beim Arbeiter nicht von 2404,64 m., einen Gesammtbestand von 60,94 M.; Helbig Schärfe geschrieben, enthielten aber weder unwahrheiten noch Ver- stattfinden kann. Gegen das Mißverständniß, als wollte ich( Rosenthaler Vorstadt und Gesundbrunnen ) hatte eine Gesammt­leumbungen. aus allen diesen Dingen die Berechtigung eines besonderen einnahme von 3677,38 M., eine Gesammtausgabe von 2221,55 M., Standesdünkels der Handlungsgehilfen herleiten, brauche ich mich einen Gesammtbestand von 1455,83 M.; Augustin( Schön­an dieser Stelle wohl nicht zu verwahren. Ich habe die hauser Vorstadt) hatte eine Gesammteinnahme von 2322,70 M., Nicht berechtigung zu jenem Dünkel den Handlungsgehilfen eine Gesammtausgabe von 2207,40 M., einen Gesammtbestand von schon oft genug ins Gesicht gesagt und werde dies noch oft thun. 115,30 M. Den Bericht über die Thätigkeit der Vertrauens­Aber soviel scheint mir doch als Schluß erlaubt, daß man mit personen erstattete August in. Nach diesem haben in den ver der Schablone der Arbeiteragitation beim Handlungsgehilfen als flossenen vier Monaten 8 Versammlungen stattgefunden. Die Klasse nichts ausrichtet, vielmehr erfahrungsgemäß mehr schadet Beitungsspedition erbrachte einen Gesammtüberschuß von 1086,37 m. als nüßt, und die ersten sozialen Regungen, die sich unter dem Dem Parteivorstande wurden abgeliefert insgesammt 5500 m. Drucke der Zeiten bei den Handlungsgehilfen äußern, vielfach Bur Landagitation wurden verausgabt 400 M. Nach Bericht erstickt, statt sie zu beleben. Es gehört eine Engelsgeduld dazu, und auf Antrag der Revisoren erfolgte einstimmige Entlastung Im Gegensatz zu Herrn Edmund Fischer , der sich noch immer hier immer wieder anzufangen, und ich habe schon oft Partei- der Vertrauenspersonen. An stelle des ausscheidenden Revisore nicht als Verfasser der gegen mich gerichteten Angriffe in der genossen gesprochen, die meinten:" An den Handlungsgehilfen Fischer wählte die Versammlung den Genossen Godä u 3. Sächsischen Arbeiterzeitung" nennt und fortgesetzt einen Ton Hopfen und Malz verloren, mit denen wird in Ewigkeit Es folgte die eingehende Rechnungslegung der verschiedenen anschlägt, in den ich zu verfallen nicht gewohnt bin, hat der nichts anzufangen sein." Auch für mich wäre es von jeher Zeitungsspeditionen bezw. Kommissionen, beren Ueberschuß bereits Vorwärts" vom 16. d. M. den Streit um meine Betheiligung an angenehmer und bequemer gewesen, diesen Standpunkt ein- vorher aufgeführt ist. Dem Berichte ist im allgemeinen zu ent­einen nicht parteipolitischen Handlungsgehifen- Verein und nun zunehmen und mich lediglich der Partei- Agitation zu widmen. nehmen, daß die Parteispedition gut funktionirt, sodaß Beschwerden die Konsequenzen daraus ruhig und fachlich behandelt. Damit Ich möchte aber, wenn ich das Ganze nicht erreichen kann, des- wenig oder gar nicht einlaufen. In einzelnen Fällen hat sich ist der Boden geschaffen, auf welchem eine leidenschaftslose Aus- halb Dasjenige, was einstweilen durchzusetzen ist, nicht liegen als unabweisbar herausgestellt, größere Kinder zu beschäftigen. lassen, weil ich die Noth im Kaufmannsstande zu genau kenne. Infolge dieses Umstandes beantragte Gies hoit, die Zeitungs­einandersetzung stattfinden kann. Ich möchte nun zunächst einige Einwände gegen folgende und so begnüge ich mich damit, soweit es in meinen Kräften tommissionen im Einverständniß mit dem Vertrauensmann zu Säße des Vorwärts" erheben und begründen, mit denen sich steht, wenigstens das Verständniß für die organisatorische Selb­Die Frage der Kinderbeschäftigung zeitigte eine längere Ere auch die Redaktion unseres Zentralorgans gegen mich wendet: ständigmachung der Gehilfen in Gehilfenvereinen, die hier ermächtigen, in zwingenden Fällen größere Kinder helfen zu lassen. der Minderzahl find, sowie das Ver­Es ist Sache der Berufsvereine selbst, ob sie das thun noch in örterung, nach welcher der Antrag Gies hoit mit großer ſtändniß für den wirthschaftlichen Gegensatz zwischen Stimmemaehrheit abgelehnt wurde. Beantragt wurde ferner, wollen oder nicht( fich formell zur Sozialdemokratie zu be­Gehilfen Prinzipal und verbreiten, ohne tennen). Aber daß es weder unserer Partei, noch solchen parteilofen Vereinen nüßlich ist, mindestens eine Quelle pein- Versuchen eine parteipolitische Zuspigung zu geben. Und meine Vorstadt und den Wedding aufzulösen und an deren Stelle die lichster Mißverständnisse sein muß, wenn ein in unserer Partei Erfahrung geht dahin, daß man hierfür Handlungsgehilfen in Genossen Bloßfeld, Bergemann und Lättermann hervorragender Mann wie Dr. Quard publizistischer Leiter größerer Zahl gewinnen kann, während sie einer parteipolitischen als Revisoren einzusetzen. Dieser Antrag fand allseitige An­eines parteilofen Berufsvereins ist, das scheint uns aller Agitation in der Mehrzahl noch angsivoll und mißtrauisch gegen­" ahme. Den Genossen wurde nahegelegt, für die so wichtigen dings festzustehen. Die Gegner werden fortdauerd aus seiner überstehen. Die Frage steht also folgendermaßen: soll ich die öffentlichen Parteiversammlungen eine größere Agitation zu ent= Parteistellung ihre Argumente schöpfen, um den partei­Propaganda in größerem Umfange aufgeben, soll ich es lofen Gehilfenverein zu schaden, und die Partei erlebt aufgeben, in die alten Harmonievereine einzubringen und dort falten, da auch der Besuch dieser Versammlung wieder viel zu das peinliche Schauspiel, zu sehen, daß einer ihrer Vertreter aufzurütteln, und soll mich auf Zusammenkünfte mit einem wünschen übrig ließ. fleinen Häuflein überzeugter Genossen beschränken, oder hat es Der sozialdemokratische Agitationsverein für den bei dem Bestreben, den Verein gegen Feinde zu vertheidigen, nicht doch schon großen Werth, die Handlungsgehilfen Reichstags Wahlkreis Stralsund Franzburg- Rügen den Vorwurf sozialdemokratisch" für eine Verdächtigung er- in größeren Echaaren für Organisationen und Kämpfe hielt am 7. Juli seine erste Generalversammlung ab. Nach dem flären muß. Die Bezeichnung Sozialdemokrat" halten aber zu gewinnen, die wenigstens wirthschaftspolitisch, wenn Bericht des Vorstandes hat der Verein von März bis jetzt an wir wie alle parteigenossen für eine Ehre und die meisten auch nicht parteipolitisch, von einem flaren Standpunkt Material( Beitungen, Broschüren 2c.) 50 Kilogramm gesammelt. Berufsvereine betrachten es auch als keine Schande, wenn man auch nicht jest og prattischer Agitator die zu verzeichnen iſt eine Ginnahme von 54,35 M. und eine Aus­sie so nennt." Bur fachlichen Richtigstellung dieser Sätze sei es zuerst ge- letztere Frage bejaht und in der Ueberwindung der alten Hargabe von 29,12 m.; bleibt somit ein Kassenbestand von 25,23 M. Bur fachlichen Richtigstellung dieser Säße sei es zuerst ge- monievereine durch ausgesprochene Gehilfenvereine ohne partei- Wie der Berichterstatter bemerkte, fönne man, in anbetracht der stattet festzustellen, daß ich nicht Leiter" des hiesigen Vereins für kaufmännische Angestellte" bin, sondern, daß wir eine durchaus politischen Charakter auch schon einen nicht unerheblichen Fort- Hindernisse, die dem Verein bereitet werden, und der kurzen Zeit demokratischeOrganisation haben, die sich alljährlich ihren 9gliedrigen schritt gesehen, vielleicht weil ich die Misère in den alten Har- feines Bestehens, gewiß von einem anerkennenswerthen Erfolg monievereinen zu sehr tennen gelernt habe und den praktischen sprechen. Die weiteren Verhandlungen betrafen lediglich Vereins­Vorstand wählt. Ich bin nur eines dieser Vorstandsmitglieder, Abstand mehr schätze als Außenstehende. Daß ich mir als Sozial- angelegenheiten. außerdem Rechtsbeistand und Redakteur des Vereinsblattes demokrat nichts bei dieser Agitation vergebe, dafür sorgt schon die Die Arbeiter- Bildungsschule hielt am 18. Juli als Fort Kaufm. Presse", aber ohne Bezüge. Ich size im Vorstand mit Kontrolle meiner Parteigenossen. In der Sache selbst liegt m. E. Genossen, Bodenreformern und Angehörigen anderer Parteien. nichts, was irgend einem Sozialdemokraten zur Unehre gereichen Einig sind wir aber in dem Vereinszweck: den Klassenstandpunkt tönnte. Und mein Wirken in der Partei ist doch wohl auch nicht nach­des Gehilfen gegen denjenigen des Prinzipals zu vertreten. theilig durch meine Betheiligung an der unpolitischen Handlungs Geschadet hat meine seit dem Winter 1893 datirende offene Parteistellung in der Sozialdemokratie dem Verein gar nichts. gehilfen- Bewegung beeinflußt worden. Wenigstens ist noch nicht einmal eine dahingehende Behauptung aufgestellt worden. Es ist im Winter schon vorgekommen, daß ich erst einen Mit Parteigruß öffentlichen Vortrag bei den Kaufleuten hielt, und an demselben Abend nach einer öffentlichen sozialdemokratischen Partei­versammlung infolge eines Amtes oder Auftrages an den öffent­lichen Parteiverhandlungen theil nahm. Die Folge davon war

"

fetzung der letzten Generalversammlung im Lokal von Buste eine neue beschließende Versammlung ab. Nach einer kurzen, aber lebhaften Debatte über die Frage, ob die Verbindung eines Lehr­amtes mit dem Posten des Vorsitzenden der Schule zulässig sei, wurde diese Frage durch die Wahl des Lehrers Heinrich Schulz zum Vorsitzenden bejaht. Trombler, der das Amt des 1. Schrift­führers auf grund eines Mißverständnisses niedergelegt batte. wurde nach Aufklärung desselben wiedergewählt. Zum Schluß gab Heinrich Schulz eine furze Anleitung zu den geplanten Unfere in Nr. 163 des Vorwärts" geäußerte Ansicht wird gemeinsamen Besuch der Berliner Kunstausstellung.

Frankfurt a. M., 18. Juli 1895.

vielleicht die polizeiliche Ueberwachung, die wir anfangs im burch vorstehende Darlegungen nicht verändert. ,, Verein für kaufm. Angestellte" selbst bei ganz harmlosen Mit­

Duard.

Der deutsche Metallarbeiter Verband( Filiale C.) hielt am 6. Juli eine Mitgliederversammlung ab. Auf der Tages­