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rungen der Bauleitung selber hervor. Wenn man verfichert, daß Sicherungsmaßnahmen getroffen werden sollen, dann bestätigt man damit indirekt die nicht mehr zu leugnende Tatsache, daß sie bisher gefehlt haben. Sie können nur gefehlt haben, weil die bauausführenden Fir men in unverantwortlicher Weise sich für die Sicherheit ihrer Arbeiter nicht interessiert haben. Sicherheitsmaßnahmen fosten Geld, und der Neubau in Rummelsburg   ist für diese Leute dazu da, daß sie Geld verdienen. Die Berant­wortung dafür trifft aber die Bauleitung, trifft die Leitung der städtischen Elektrizitätswerke, die Bauaufträge vergeben, und trifft die städtische Baupolizei, die die Verpflichtung gehabt hätte, gerade bei diesem Bau auf be­sondere Vorsicht und Aufmerksamkeit zu drängen.

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Die Toten der beiden gestrigen Katastrophen werden nicht wieder zum Leben erweckt, aber sie sind eine furchtbare Mahnung an alle, die es angeht, jetzt wenigstens mit äußerster Energie jede, aber auch jede Maßnahme zu treffen, damit das Menschenmögliche geschieht, um die Wieder fehr solcher Unglücksfälle zu verhindern. Zweifellos wird Berliner Stadtverordnetenversammlung fich in ihrer heutigen Sigung mit den Vorgängen beschäftigen. Sie wird sich nicht damit zufrieden geben fönnen, daß die üblichen beruhigenden Erklärungen abgegeben werden. Sie wird dafür sorgen müssen, daß alle notwendigen Maßnahmen auch wirklich durchgeführt werden, und sie wird die Durchs führung überwachen müssen. Wir wollen nicht, daß Berantwortungslosigkeit und fapitalistische 2ntreiber und Ausbeutungsmethoden noch mehr Menschenleben fordern. Die Zeit ist vorbei, die man die große" nannte, in der Menschenleben nichts galt.

Mecklenburger Wahlgespräche.

,, Weiße Juden und Brunnenvergifter."

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erfährt man, daß Mecklenburg   in dieser seiner vermeintlichen| tung von den Interessenten und den interessierten Reichstagsabgeord­Glanzzeit auch nur von weißen Juden" regiert worden ist neten abgelehnt. und von Brunnenvergiftern" dazu!

Schnapsinteressenten und Monopol.

Die Ursache der geringen Rentabilität. Der Untersuchungsausschuß des Reichstags über die Der Untersuchungsausschuß des Reichstags über die Verhältnisse in der Branntweinmonopolverwaltung, der in einer früheren Sigung einen Bericht des Abg. Diez( 3.) über die Orga nisation der Branntweinmonopolverwaltung entgegengenommen hatte, beschäftigte sich am Donnerstag mit der Tätigkeit des Beirats der Monopolverwaltung. Das Referat er­stattete Abg. Eggerstedt( Soz.). Er stellte zunächst fest, daß der Beirat sehr weitgehende Befugnisse habe. Ihm obliege die Feſt fegung des Brennrechts wie auch die Festsetzung der Ankaufs- und Berkaufspreise. Die Zusammensehung des Beirats sei daher von größter Bedeutung, besonders, da auch von den Reichstagsvertretern mehrere, so Dietrich- Prenzlau( Dnat.) und Schulz- Gahmen( 3.) direkte Interessenten seien. In einer Denkschrift des Berjahres habe der Minister Schlieben festgestellt, daß ein großer Teil der Bei­ratsmitglieder eine Stellung eingenommen habe, die offensichtlich den berechtigten Intereffen der Monopolverwaltung widersprach. In dieser Denkschrift heiße es ferner:

" Besonders bedenklich ist es, wenn die Bertreter der Brenner und der Branntwein abnehmer für die Abstim­mung im Beirat über die Uebernahme und Verkaufspreise ge­wiffe Bereinbarungen über gegenseitige Unterſtüßung gegenüber den Anträgen der Monopolverwaltung treffen... Ein Mono pol, das unter folchen Bedingungen zu arbeiten gezwungen ist, tann taum noch als Monopol bezeichnet werden." Eggerstedt belegt dies durch ein Zitat aus der Destillateur. 3eitung", in deren Nr. 129 vem 25. Oftober 1925 es heißt:

Es ist bekannt, daß sich die am Branntweinmonopol in tereffierten Gewerbe zu einer Gemeinschaft zusammengefchloffen haben, welche ein Einvernehmen über die Behandlung der Preis fragen während einer Beiratsfihung zum Ziel hat."

In Mecklenburg   haben sich Deutschnationale und Bölkische in den Haaren, die nationale" Regierung Brandenstein ist gestürzt, und ein Wahlkampf bereitet sich vor, in dem allerstedt fest, daß in vielen Fällen die Interessenten im Beirat bas hand liebliche Wahrheiten an den Tag kommen werden. Einen Borgeschmack des Kommenden gibt ein Aufsatz des früher auch einmal deutschnational gewesenen Herrn v. Graefe im Deutschen Tageblatt" gegen den deutsch­nationalen Parteiführer Dr. Knebusch und seinen Anhang. Da heißt es:

Daß das parlamentarische System mit seiner Herrschaft der Zahl zu demagogischer Unaufrichtigkeit zweds Stimmenfang ver führt, liegt auf der Hand, und eben darum gibt es ja der per judeten Demokratie entschieden beffere Chancen, weil der spekulierende Geschäftsfinn dieser Kreise die Hemmungen weniger kennt und achtet, die dem ehrlichen Kaufmann" selbstverständlich find. Daß aber deutschnationale Minister und deutsch  nationale Parteiführer dieser gleichen Versuchung derartig erliegen, daß sie offensichtlich zur plumpesten Wahlmache, die ein fachsten Wahrheiten in ihr traffestes Gegenteil umfälschen: das scheint mir, wenigstens in diesen Ausmaßen, eine neue Erscheinung zu sein, die in bedauerlichster Weise beweist, wie weit die poli tische Moral bereits vergiftet ist, und wie verheerend der jüdische Geist in der parlamentarischen Branche" Schule gemacht hat. Das Wort von den weißen Juden" gewinnt in ver­hängnisvollem Umfange Bedeutung.

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Ferner liest man von dem Giftgastampf" eines land­wirtschafts fe in d lichen Landbundorgans" des Rostocker Anzeigers" und von, politischen Brunnenvergiftern", denen in ihr unsauberes Handwerk hineingeleuchtet" werden müsse. Es scheint das Schicksal jeder nationalen" Regierung in Deutschland   zu sein, daß sie mit einer Kasperle- Komödie endet. Wenn irgendein Land von der roten Judenherrschaft" gründ­lich befreit zu fein schien, dann war es das glüdliche Mecklen burg  . Wenn irgendeine Regierung in nationaler Reinheit glänzte, dann war es die Regierung Brandenstein. Jetzt aber

Die Negerlegende.

Bon Richard Rainer.

Die Geschichtsverfälschung war von jeher eine der dauerhaftesten Waffen im edlen Wettstreit der Nationen. Sie durfte unbehelligt dem Antlitz der Wirklichkeit die plumpen Masken der Liebedienerei, des Eigenruhms, der Selbstrechtfertigung umhängen.

Noch derber, ungeschminkter, freimütiger tritt die unwahrheit in den Dienst der Raffenfeindseligkeit. Ist die nationale Geschichts flitterung noch Lüge, bewußte Verfälschung der Tatsachen um eines Idols willen, so wandelt sich in der Rassenlegende die Lüge schon zum Ammenmärchen, zur wirr stammelnden Stimme des gleichen Bluts, das dumpf in Millionen Hirnen freist. Aber nicht nur unsere Völ­kischen, von Hitler   bis zum Ku- Klug- Klan, haben aus einem Sud aller niedrigen Instinkte, aus uralten Mythen und aus allen mög. lichen, dekadenten Ottuitismen eine prächtige Arierlegende zusammen gebraut. Auch die anderen mehr oder weniger geringgeschäßten Raffen tun das ihre. Am fonsequentesten gehen dabei die zivilis sierten Neger zu Werke, konsequent in der Art und Gründlichkeit, wie sie die Methoden der weißen Kultur übernehmen: sie haben sich eine Berherrlichungslegende der schwarzen Rasse gezimmert, die sich getrost neben den prächtigsten Produkten unserer weißen Rassen­

ideologie sehen lassen kann.

Die junge Literatur der amerikanischen   Neger nimmt einen ungeheuren Aufschwung. Darunter sind Werke von höchster Geniali tät, die tiefe Aufschlüsse über die Seele dieses neuen Bolkes geben, das drüben aus dem Schoße einer alten Rasse und jener jungen, ihr ursprünglich fremden Kultur ersteht. Aber daneben finden sich auch Bekenntnisse jenes Massengeistes, der unter dem Begriffe der Rasse alle kulturfeindlichen Instinkte sammelt. Darunter ist ein türzlich erschienenes Machwert von dem ehrenwerten Magister Artium J. M. Webb, dessen Titel Der schwarze Mann, der Bater der 3ivilisation" schon anzeigt, daß wir es hier mit einem treuen Gegerstück unserer eigenen Rassenverbohrtheit zu tun haben. Die Lächerlichkeit tötet; da wir sie bei uns selbst nicht mehr wahrnehmen, mußten wir sie bei den anderen wiederfinden. So dient dieses Bekenntnis einer stolzen Regerseele vielleicht zum Mebusenspiegel, der uns unsere eigene Fraße zeigt.

Dr. Webb legt zunächst dar, daß seine Rasse nichts zu fürchten hat, und daß der weiße Mann eigentlich nur noch im Schatten ihrer fürchterlichen Stärte vegetiert. Die schwarzen Kolonialtruppen und andere schwarze Untertanen der britischen und franzöfifchen Re. gierung, im Berein mit den amerikanischen schwarzen Yanks ver halfen den alliierten Nationen zum Siege über Deutschland   und seine Berbündeten. Der schwarze Mann war das Rückgrat des Krieges." Aber nicht genug damit. Als die Armeen des Kaisers zweimal ver­gebens auf Paris   losgegangen waren, berichtete General Hinden burg zureifellos dem Kaiser, daß die schwarzen Truppen das Rüd­grat der alliierten Heere jeien, und daß es ihretwegen unmöglich sei,

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Infolgedeffen find die Beschlüffe des Beirats in den Jahren 1919 bis 1925 in 12 Fällen von der Reichsmonopolverwaltung durch Beschwerde angefochten worden. In 6 Fällen mit teilweisem oder vollem Erfolg.

3usammenfassend stellt Eggerstedt fest, daß von einem freien faufmännischen Arbeiten der Monopolverwaltung nicht ge­sprochen werden könne. Der Beirat fönne gegen den Willen der Monopolverwaltung das Brennrecht festsetzen, bestimmt also ohne Rücksicht auf die Marktlage, wieviel Sprit angeliefert werde. Der Beirat tönne auch die Uebernahmepreise festsehen, ebenfalls gegen den Willen der Monopolverwaltung. Er erhöhe also ihre Aus­gaben, schmälere zugleich aber die Einnahmen durch Herabsetzung der Verkaufspreise. Der Reichsrat als Einspruchsinstanz habe voll­kommen versagt, zumal dann, wenn die Vertreter des Reichsrates im Beirat die gegen die Interessen der Monopolverwaltung gefaßten Beschlüsse mit angenommen hätten. Eine so eingeteilte Verwaltung tann nicht arbeiten. Wenn das Monopol froßdem noch nicht zu­grunde gegangen ist, so verdanken wir das nur der Inflationszeit. Aber aus der Inflationszeit sind wir nun heraus. Jezt müffen die Mißstände beseitigt werden, vor allem muß die Stellung des Beirats geändert werden. Entweder dadurch, daß er nur gutachtliche Rechte eingeräumt bekommt oder dadurch, daß er die volle Ber antwortung für die geschäftlichen Ergebnisse seiner Tätigkeit zu tragen hat."

An die Entgegennahme des eindrucksvollen Berichts schloß sich eine Fragestellung, da die Aussprache mit dem noch ausstehenden Bericht über die Spiritusschiebungen verbunden werden soll. Bon fozialdemokratischer Seite wird bei der Fragestellung die Ber ständigung der Interessenten im Beirat zur Erzielung von Sondervorteilen als typischer Fall der Gruppenforruption be zeichnet. Beschlossen wird auf Antrag der Sozialdemokraten, daß die Regierung zur nächsten Sigung in Ergänzung des Berichts Material vorzulegen hat, das ein Urteil darüber gestattet, welde finanziellen Auswirkungen die von den Vorschlägen der Monopolverwaltung abweichenden Beschlüsse bereits gehabt

haben.

Volksblock gegen Averescu  .

Bukarest  , 29. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Bollzugsaus

An Hand der Niederschriften der Beiratssigungen stellte Egger Brennrecht höher und die Preise für das Monopol un günstiger festgesetzt haben, als die Monopolverwaltung es vor schuß hat einstimmig das Angebot der Nationalpartei auf Ver­geschlagen hatte. So ist z. B. am 20. Ottober 1924 von der Vereinigung der beiden Parteien angenommen. Die Führer beider waltung angesichts der großen Bestände ein Brennrecht von Parteien haben vereinbart, daß die Vereinigung erst nach den 50 bis 55 Broz. vorgeschlagen worden. Die Brenner schlugen Wahlen stattfinden solle, weil jetzt nicht genügend Zeit dazu wäre. 70 Broz. vor. Der Beschluß lautete auf 70 Pro 3. Der Grund Im Wahlkampf stellen beide Parteien eine Einheitsliste auf unter preis war von der Monopolverwaltung auf 40 m. vorgeschlagen dem Wahlzeichen der Bauernpartei. Die Sozialdemokratische Partei  , worden. Beschlossen wurde 50 M. Am 19. Oftober 1923 war von die, wie schon gemeldet, mit der Bauernpartei ein Wahlbündnis der Verwaltung ein Grundpreis von 42 m. vorgeschlagen worden. abgeschlossen hat, wird ihre Kandidaten auch auf dieser Einheits­Die Brenner verlangten 70 m. Beschlossen wurde 60 M. Bei der liste aufstellen. Diesem Bolts blod find bis jetzt noch die Be­Festsetzung der Berkaufs preise ergab sich das umgekehrte Bild. amtenliga und die Liga der Kriegsinvaliden beigetreten. Die Verwaltung schlug für vergällten Sprit 90 m. vor. Das Ge Sollten sich die Wahlen einigermaßen frei abspielen, so ist init werbe verlangte 60 M., was der Präsident als Berschleuderung" Sicherheit anzunehmen, daß der Voltsblock dem Regime Averescu  der Bestände bezeichnete, die zum Zusammenbruch des Monopols eine schwere Niederlage bereiten wird. führen müsse. Beschlossen wurde 80 M., trotzdem der Präsident nochmals erklärte, daß er diesem Vorschlag mit Rüdficht auf die schlechte Finanzlage nicht zustimmen tönne. In der Sigung vom 19. Dezember machte die Monopolverwaltung den Versuch, den in der Sigung vom 19. Oktober beschlossenen Grundpreis von 60 auf 44,40 m. herabzufezen. Schließlich wird ein Preis von 55 m. be. fchloffen. In der Sigung vom 26. März 1925 teilt die Monopol verwaltung mit, daß ihre Bestände von 1,3 Millionen Hektoliter am 1. März auf 1,7 millionen Hettoliter am 1. Juli gestiegen sind. Um die Produktion zu drosseln, müsse man den Grundpreis auf 30 m. herabsetzen. Der Antrag wird nicht nur von den eigentlichen Interessenten, sondern auch von den Reichstags­abgeordneten Benthin( Deutsche Volkspartei  ), Schulz Gahmen ( 3entrum) und Dietrich- Prenzlau( deutschnational) bekämpft. Infolgebeffen wird der Antrag der Monopolverwaltung ab. gelehnt, so daß die Riesenschnapsflut weiter steigen fonnte.

Aehnliches vollzog sich bei der Festseßung der Zuschläge und der übrigen Preise. Stets wurden die Anträge der Monopolverwal­

in Paris   einzudringen. Darauf sagte der Kaiser:" Well, Hindenburg  , mache eine standfeste Hindenburg- Linie." Gesagt, getan. Aber als der Kaiser erfuhr, daß ein schwarzer amerikanischer Vant ganz allein zehn deutsche Soldaten gefangen hatte und andere schwarze Yanks ähnliche heroische Taten vollbrachten, wurde es zuviel für den Kaiser, und die Hindenburg- Linie begann zu wanfen."

Von diesem neugegründeten Fundament der jüngsten Geschichte tut Dr. Webb einen mächtigen Tauchsprung in die Tiefen biblischer Weisheit und revidiert die Heilswahrheit im Sinne der Neger belange. Er weiß, daß die heute noch politisch herrschenden unauf geflärten weißen Massen wie gebannt auf die Buchstaben der Bibel starren, und die Neger von ihnen desgleichen belehrt wurden. Er tann deshalb das Negergemüt nicht mehr erheben und den weißen Mann nicht ärger tränken, als durch den wissenschaftlichen Nachweis, daß die großen Propheten, daß der pfalmensingende Salomon, daß Chriftus selbst ein Reger gewesen sei. Die schwarze Königin von Saba hat bei dieser Untersuchung ihre Hand im Spiele. Redischer weise stüßt er seine Beweisführung dabei auf das Theorem der weißen Raffenbereiniger, daß eine noch sc geringe und entfernte Bei­mischung von Negerblut das Individuum und alle seine Abkömmlinge zum Neger stempelt. Dr. Webb schließt sein Standardwert der modernen Regerlegende mit dem erhebenden Hinweis, daß das fünfte Weltreich, wie es der schwarze Propeht Daniel vorausgesagt hat,

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Don einem schwarzen Mann mit wolligem Haar beherrscht werden wird." " Yes," sagt Dr. Webb, fein Haar wird wie reine Wolle sein, und das Schaf und der Neger haben als einzige Wesen rein wollenes Haar( siehe Daniel VII, 9).

Hoffentlich geraten unsere Rassenschafe nicht noch mehr in die Wolle über diese niedlichen Aussichten, die übrigens G. B. Gham in Burück zu Methusalem  " längst vorausgefagt hat. Aber was hat G. B. Shaw noch nicht vorausgefagt?

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war.

Die Modernisierung des Theaters.

Dänemart, im Smoking oder im Gehrod auf, neben ihm Ophelia mit Auf einigen Bühnen tritt jetzt bekanntlich Hamlet  , Prinz von Bubikopf und Plättbrettbuſen, wie es die Mode unserer Zeit er fordert. Das ist ein günstiges Zeichen der beginnenden Erneuerung des Theaters, das wirklich schon ein bißchen verstaubt und antiquiert Das Theater frantt an seinen Traditionen, und Hamlets Ueberalterung lag in seinem Sammetmäntelchen; mit dem Smoting und dem Gehrod tommt neues Leben über ihn. Da mun dieser Berfuch der Modernisierung des grüblerischen Prinzen von Däne­mart jo glänzend geglückt ist, sollte man auf diesem Wege mit Be wußtheit weiter schreiten und auch andern alten. Kram aus der Bühnenrumpeltammer neu einfleiden oder auf neu plätten. Es eröffnen sich da unbegrenzte Möglichkeiten, und ein paar Borschläge, die Marco Ramperti in der Turiner   Stampa" mast, fönnen zeigen, wie die Umarbeitung der berühmten, aber nicht mehr ganz gang baren Bühnenhelden und Bühnenheldinnen zu erfolgen hätte. Nehmen wir z. B. Wagner: Der Drage   in den Ribelungen" wird

Die Gegenmaßnahmen der Regierung bestehen darin, daß für die Wahlzeit einige Kontingente Don Reservisten unter dem Vorwande militärischer Notwendigkeit einberufen wird. Averescu   hat mit den nationalen Minderheitsparteien ein Wahlbündnis abgeschlossen, denen Unterstüßung im Wahltampf und eine bestimmte Anzahl Mandate garantiert werden. Würde man nicht wissen, daß die magyarische Minder­heit von ehemals siebenbürgischen Magnaten, wie Telefi und Bethlen geführt wird, die um ihre Güter bangen, wie auch die Sachsen  unter der Leitung von reaktionären Industriellen stehen, so müßte man fich wundern, wie es möglich ist, daß die nationalen Minder. heiten für eine reaktionäre Regierung und gegen die demokratischen Parteien, die doch bis jetzt immer für Minderheitenrechte eingetreten. find, auftreten.

Allein die Organisation der Juden hat es abgelehnt, unter den von der Regierung gestellten Bedingungen mit ihr ein Wahlabkommen zu treffen, und daß aller Boraussicht nach diese Organisation sich vor der Opposition schlagen wird.

mit einem Maschinengewehr erledigt, und die Riesen kommen in einem Tant auf die Bühne. Im Lohengrin  " sichtet Elsa von Brabant   nicht mehr einen Schwanenflügel, sondern ein Periskop, denn Lohengrin   erscheint im Unterfeeboot. Parsifal   läßt sich mit einer Rafete( ganz neu!) zum Gral schießen. Und nun ein paar andere Sachen: Salome   tanzt nicht mehr den Schleiertanz, sondern Shimmy, und Johann der Täufer wird dem elektrischen Stuhl über­antwortet. Der alte primitive Scheiterhaufen das ist etwas für ein Stiftungsfest der freiwilligen Feuerwehr, aber nichts für eine moderne Kunstanstalt. König Marte fährt nach America, erwirbt das Bürgerrecht und läßt sich von 3jolbe ,, megen gegenseitiger Ab­neigung" scheiden. Romeo fährt im Lift zu Juliens Ballon empor. Das Aufhören der Nacht wird den beiden Liebenden nicht mehr durch das Berstummen der Nachtigall, sondern durch das Ende der Jazz­bandmufit in einem benachbarten Kabarett angezeigt. Abälard läßt sich vom Dr. Woronow durch Einpflanzung von Affenbrüfen ver­jüngen; Manon fährt im Auto davon, und Prospero im Sturm" Insel nicht allzusehr langweile. Othello wird weiß, wogegen bekommt einen Radioapparat, damit er sich auf seiner einsamen Desdemona sich mit Braunolin Sommerfarbe anschminkt. Telepathie, Falirismus, Binchoanalyse, die vierte Dimension- alles sollte bei der Modernisierung des Theaters ausgenutzt werden.

Halensee   gestorben. Als Feuilletonist der Wiener Schule hat er auch in Berlin   vielfach Beachtung gefunden; unsere Leser hat er allem burch seine Filmkritiken erfreut. Er gehörte zu den ersten, durch seine kleinen, formvollendeten Bilder aus dem Leben und vor die die Filmkritit auf ein höheres Niveau erhoben, er hat sich auch mit der Aesthetik und Psychologie des Films beschäftigt. In No­vellen und Skizzen und zwei Romanen( ,, Das Narrenhaus" und Die wintende Gasse") und in einem kleinen entzückenden Grill­parzerbüchlein bewies er seine literarische Berufung.

Dr. Mar Prels ist nach langer, schwerer Krankheit heute in

Römische Funde in Köln  . Bei Erdarbeiten im Kölner   Sport­part wurden Refte einer römischen Siedelung freigelegt. Es foll die besterhaltene tömische Gutshofanlage sein, die je gefunden wurde. Der Gutshof hatte etwa 250 Meter Durchmesser, er wies ein Herrenhaus, verschiedene Badeanlagen, tiefen Keller, Speicher, Stallgebäude, Borratsräume u. a. auf. Im ganzen wurden acht Gebäude etwa 20 bis 25 Zentimeter unter dem Aderboden auf­gefunden. Der älteste Teil der Funde geht bis in das erste Jahr hundert n. Chr.( etwa um das Jahr 50 herum) zurüd. Das frei­gelegte Bad weist auf eine Zeit hin, die 200 Jahre später liegt. Am besten sind die Entwässerungsanlagen erhalten. Auch eine Herdanlage mit vielen Brandspuren wurde aufgedeckt.

Berpachtung des Thalia- Theaters. Die Bollsbühnen- Direktion hat für die nächste Saison das Thalia Theater übernommen.

Reichslomilees für die Filmindustrie fam zur Sprache, daß die überseeischen Ablehnung englife er Kriegsfilme. In einer Konferenz des Albritischen Dominions einhellig die Aufnahme englischer Kriegsfilme abgelehnt haben. Darunter befinden sich die Filme, Seebrügge  " peru  " und" Die Zütland­Schlacht.