Die Reichsbahn und Dr. Edmund Stinnes . Endgültiger Kauf der Reichsbahn- Reklamegesellschaft?
Auf unsere am 21. April veröffentlichte Notiz, daß die Deutsche Reichseisenbahngesellschaft den Erwerb der im Eigen tum von Dr. Edmund Stinnes befindlichen Deutschen Eisenbahnreklamegesellschaft beabsichtige, hat die Deutsche Reichs bahngesellschaft am 22. April der Deffentlichkeit mitteilen lassen, daß von einem Kaufgeschäft nichts bekannt sei.
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Konfektionsproletariat.
als allein fchuldiger Teil erflärt. Im übrigen Ht noch zu bemerken, daß das Reichsgericht die Revision der Gräfin über das Urteil vom 23. Dezember v. J. verworfen hat. Danach muß die Gräfin in dem ersten Prozeß die Strafe von vier Monaten verbüßen. Im zweiten Brozeß ist das Urteil noch nicht rechtsfräftig.
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Frauen und Mädchen, die nicht hinter dem Verkaufstisch, dem Schreibpult oder der Nähmaschine festgenagelt sind, sondern einen Beruf ausüben, bei dem das rein Aeußerliche mit eine große Rolle spielt, waren von jeher starken Anfechtungen ausgesetzt. Man nimmt sie wenn sie nicht eine wirkliche Position erreicht haben-- nie recht für voll und jeder glaubt, an einen ihnen erwiesenen Dienst In der Nähe des Stubenrauchringes, auf dem Gelände des. bestimmte Bedingungen fnüpfen zu können. Nicht ganz mit Unrecht alten Rittergutes in Briz führt die Deutsche Bauhütte im Auftrag Nun wird uns von informierte Seite mitgeteilt, daß bei der allerdings, denn es gibt bet diefen sogenannten freien Berufen der Gehag eine Großfiedlung für zirta 1000 Wohnungen auf. Reichsbahn nach wie vor eine Kaufabsicht be- naturgemäß fehr viele Elemente, die ohne jede berufliche Begabung Am 15. April förberte bort die Baggermaschine ein menschliches stünde, daß Verhandlungen geführt werden, und daß die und ohne jedes Können dastehen. Um sich überhaupt halten zu Sfelett zum Borschein, das von der Kriminalpolizei fofort bekönnen, sind sie natürlich gezwungen, allerhand Konzessionen zu schlagnahmt wurde. Noch am gleichen Tage fand man weitere Verhandlungen in den nächsten Tagen zum Abschluß gebracht werden sollen. Würde sich diese Mitmachen. Sie verdrängen also nicht bloß die berufenen Kräfte, worden, bie nach den bisherigen noch nicht abgeschlossenen wissen. teilung bestätigen, fo müßte das Vorgehen der Reichsbahn das schlimmste. Da sie ihre Unfähigkeit entsprechend minder bewerten, boch fäßt sich jest darüber noch tein abschließendes Urteil fällen. sondern schädigen und diskreditieren den Beruf auf das aller- schaftlichen Befunden aus vorgeschichtlicher Beit stammen, stärkste Befremden hervorrufen. drücken sie auch auf die Löhne und Gehälter. Sie bereichern das Bei den täglich angestellten Forschungen und Grabungen, die durch ohnedies start überlastete Kontingent der Arbeitslosen um ein den Bagger erschwert werden, ist man im Umkreis von zwölf beträchtliches und sind skrupellos genug, sich noch überall vorzu- Metern getrennt von den Skelettfunden auf eine ehemalige drängen. Aus all diesen Gründen sind Frauen dieser Berufe meist Siedlung, jedoch scheinbar aus etwas späterer Zeit, gestoßen. rechtlos und gänzlich der Wilfür ihrer Umgebung ausgeliefert. ben, teilweise aus prähistorischer, teilweise aus dem Uebergang der Man entdeckte eine sogenannte" Feuerstätte" mit zahlreichen ScherWährend der fünstlerische Beruf eine starte Persönlichkeit erfordert, frühmittelalterlichen Zeit. Bei einem Stelett fanden sich zwei und die gänzlich Unpersönlichen legten Endes doch ausscheidet, gibt Messer aus der frühen Eisenzeit vor. Intereffant für die Erdbewe es Verdienstmöglichkeiten, die nichts von alledem beanspruchen, oft- gung ist die Tatsache, daß die Funde nur 60 Zentimeter unter dem wie dies bei der Filmkomparserie der Fall- bloß einen bestimmten Boden sich befanden. Die Ausgrabungsarbeiten stehen unter der Typ und häufig auch nicht inal den. Aehnlich verhält es sich bei Leitung des Direktors der vorgeschichtlichen Abteilung des Märkischen den Vorführdamen in der Konfektion, die in der Hauptsache Museums Dr. Kiefebusch. nur beſtimmte förperliche Maße aufzuweisen brauchen. Zu all diesen Berufen drängen sich heute, durch die übergroße Erwerbs. tofigkeit, Frauen aus allen möglichen Klaffen und Berufen. Solche, die vorher überhaupt nichts von Arbeit wußten, andere, die aus ihrem eigentlichen Beruf herausgerissen, jede Verdienstmöglichkeit wahrnehmen müssen und leider auch solche, die nur den Schein einer ausübenden Beschäftigung erwecken wollen. Es ist ein Menschenmarkt, wo grauestes Elend, stumpfe Berzweiflung und böses Lafter Hand in Hand gehen. Ist es da ein Wunder, daß oft Ungehöriges verlangt wird? Die solche Bedingungen stellen, wissen nur allzu gut: Macht es die eine nicht, dann machen es zehn, hundert andere mit Freuden. Das soll anders werben und durch eine Drganisation wird jetzt auch der Beruf der Vorführdamen sein moralisches D1 feinsrecht empfangen.
Stimmes ist seit 1918 im Besitz der Deutschen Reichsbahnreklamegesellschaft. Er ist vertragsmäßig verpflichtet, 50 Proz. vom Bruttoumfaz an die Reichsbahn abzuführen. Bis zum Jahre 1924 hat die Reichsbahn trotz ihres Anspruches auf eine vertragsmäßige Abgabe von rund 50 Proz. teine 3ahlun gen von Stinnes erhalten, mit Ausnahme eines Papiermillionenbetrages in der Zeit der höchsten Inflation, der nur eine lächerliche Dollarsumme wert war. Im Jahre 1925 hat die Reichsbahn den Vertrag gekündigt. Sie hätte wegen der Nichterfüllung der Vertragsverpflichtungen den Vertrag fristlos auflösen können. Sie hat aus Courtoisie gegenüber Stinnes den Vertrag nicht fristlos gelöst, nachdem Stinnes der Reichsbahn als Abgabe für 1925 eine Million Mark bezahlt hat, für die die Reichsbahnreklamegesellschaft eine Schuld bei der d. d. Heydt- Bank eingegangen ist.
Die Reichsbahn will also jetzt einen Vertrag, den sie im vergangenen Jahre umsonst hätte zurücknehmen fönnen, und der im Jahre 1935 automatisch fostenlos an sie zurückfällt um ier Millionen Mart kaufen, und zugleich die Schuld der Reichsbahnreflamegesellschaft in Höhe von einer Million Mark bei der v. d. Heydt- Bant, die mit 15 Broz. verzinslich ist, übernehmen. Käme der Verkauf zustande, so hätte Edmund Stinnes in die Gesellschaft feinen Pfennig hinein gesteckt, aber von der Reichsbahn vier Millionen dafür erhalten, und obendrein noch die Einnahmen seit 1918 für fich gehabt, ohne der Reichsbahn einen Pfennig abzuführen.
Es soll weiter die Absicht bestehen, den Geschäftsführer der Reklamegesellschaft, der von Dr. Stinnes für den Fall des Berkaufs einen bemerkenswert günstigen Anstellungsvertrag erhalten hat, zu Bedingungen zu übernehmen, die ihm auf Lebenszeit das Einkommen des Generaldirektors der Reichs bahn sikert.
Es fragt sich, ob der Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft von diesen merkwürdigen Kaufabsichten unterrichtet ist, und welche Stellung. er dazu nehmen will.
Pariser Bezirksparteitag.
Die Taktik der Partei.
Schulreform und Elternbeiratswahlen.
Infolge des tatkräftigen Wirkens sozialistischer Schul. und Kulturpolitiker wurde in den letzten Jahren frog aller Gegen wirkungen der Reaktion das Schulwesen Groß- Berlins stärker in den Brennpunkt des Schulfortschritts gerüdt. Sahen einft reformbegeisterte Lehrer Berlins sehnsüchtig nach ham burg und Sachsen , so darf man heute, wenn man die Bewegung berechtigung Berlins sprechen. Ohne den Schildbürgerstreich des Ab. an diesen drei Stellen fennt, mit Recht von der pädagogischen Gleich baues unseres sozialistischen Oberstadtschulrates hätte Berlin längst die Führung ergriffen. Wien z. B. hat frog aller finanziellen Misere bewiesen, was sozialistische Schulpolitifer leisten
tönnen.
Der Erfolg unserer Schulpolitifer hängt sehr ab von der Unterstübung der Elten aus der Ar beitnehmerschaft. Das ist eine Tatsache, die man im Hin Paris , 3. Mai .( Eigener Drahtbericht.) Die sozialistischen Ber- blick auf die fommenden Elternbeiratswahlen doppelt bände des Sainebezirks hatten am Sonntag ihre Vertreter für den unterstreichen muß. Leider hat es in der Arbeiterbevölkerung bisher Pfingsten in Clermont- Ferrand stattfindenden Parteitag zu be an dem rechten Interesse für die Elternbeiratswahlen gefehlt. Das stimmen. Die Tagesordnung des Barteitags enthält neben der Er. schlechte Ergebnis der legten Elternbeiratswahlen hat aber auf die örterung der Stellung der Sozialistischen Partei zur Kolonial. Kulturpolitik des Reiches außerordentlich hemmend gewirkt. Die Elternbeiräte müssen die Väter und Mütter darüber aufklären, wie politit nur Probleme organisatorischer Art. Dennoch dürfte der auch hier eine günstigere Grundlage für die beffere Gestal größte Teil der Beratungen auch diesmal der allgemeinen Politit tung der Zukunft unserer Kinder geschaffen werden der Partei gelten Dem Pariser Bezirksparteitag lagen drei An- tann. Es gilt in diejen Wochen Vorsorge zu treffen, daß wir an träge vor. Einer, gezeichnet von Léon Blum , Brade, 3ŋallen Schulen Groß- Berlins unsere Genossen in die romski und Genossen, spricht sich gegen jede Beteiligung der Se- Elternbeiräte bringen. Man darf annehmen, daß 75 Broz. zialisten an einer bürgerlichen Regierung aus; ein Antrag Re aller Boltsschulkinder sozialistisch oder kommunistisch wählende naudel schlägt die entgegengesetzte Richtung vor und ein Antrag Eltern haben. Wir fönnen an einer Schule nur dann teine mehr Maurin protestiert gegen die bisherige Haltung der Kammer beit im Elternbeirat erreichen, wenn unsere Eltern ihre Pflicht fraktion, verwirft sowohl eine Beteiligung an der Regierung wie versäumen. Sache der klassenbewußten Arbeiterschaft, vor allem auch der Frauen, ist es, schleunigst mit einer regen Propaganda ihre Unterstützung und schlägt eine engere Zusammenarbeit mit den im Hause, auf der Straße, in der Partei und den Gewerkschaften Rommunisten vor. Léon Blum verteidigte die Politik der Frat- einzusehen. Es handelt sich um das Wohl unserer Kinder! Die Ar tion gegenüber vielfacher Kritif. Er sprach sich für eine Politit aus, beitnehmerschaft fann es fich nicht erlauben, auch nur eine einzige die weder eine unbedingte Unterstützung der Regierung noch eine Wahl zu vernachlässigen. Reaktionäre Kreise zeigen die Möglichkeit, systematische Opposition bedingt. Er schloß seine Ausführungen mit die Republik durch staatsfeindliche Erziehung zu gefährden. Da einem Aufruf zur Wahrung der Disziplin und Bar müssen wir die Republik und den sozialistischen Fortschritt dadurch zu teieinheit. Die Entschließungsentwürfe wurden darauf einer fichern suchen, daß wir uns den Einfluß auf die Erziehung Kommission überwiesen, der 18 Vertreter der Gruppe Blum- Brace, verschaffen, der unseren Massen möglich ist. Man lerne vom Zentrum. vier Bertreter der Gruppe Renaudel und ein Bertreter der Gruppe Maurin angehören. Diese Kommiffion foll in 14 Tagen über die vorliegenden Entschließungen Bericht erstatten.
Was die Entente fördert.
Die madjarischen Rüftungen.
Bon Duldung der im Trianon- Frieden verbotenen und die Nachbarstaaten bedrohenden madjarischen Geheimrüstungen durch die Entente kann man längst nicht sprechen; da die Ententeregierun gen fie fennen, fördern sie sie durch ihr Nichteinschreiten. Und ein Kapitel dieser Rüstungen ist der 3wangsdienst in der Bevente" nichts anderes als allgemeine Wehrpflicht. Wie es dabei zugeht, lehrt dieser Bericht:
Im Gemeinderat von Kecskemet wurde über die unerträg lichen Lasten geflagt, die die Leventeorganisation der bäuer lichen Bevölkerung auferlegt. Ein gewesener Unterführer des Joan Hejjas und eine Stüße des ganzen Mordregimes in Recsfemet, der in der Zeit des burgenländischen Aufstandes die Kecskemeter Mordbrenner nach dem Burgenland führte, Josef Borbely, brachte Die Angelegenheit zur Sprache. Dieser Mann ist gegenüber der Soaerrevolution gewiß ein unvoreingenommener Zeuge, aber aus ihm spricht die Tatsache, daß diese Einführung der allgemeinen Dienst pflicht den Bauern doch nicht mundet. Er berichtete, daß die Bevölkerung 7 Jahre lang leventepflichtig ist und daß jähr lich wenigstens 27 Arbeitstage durch die Uebungen in Anspruch genommen werden Wenn man noch in Betracht zieht, daß jeden Sonntag Leventeübungen stattfinden, fommt man zu einer fast dreimonatigen Dienstzeit im Jahre. Er führte auch darüber Klage, daß die Gemeinden mit allen Mitteln dazu gepreßt werben. Uniformer für die Levente anzufchaffen, während die wirtschaftlichen Berhältnisse so schlecht sind, daß die Bauern für sich und ihre Kinder teine Kleider faufen können. Der Borsigende der Gewerbetorporation Sitlofy flagte übe die Mihhandlun gen, die die Rekruten von den Leventeinstruktoren erdulden müssen. Der Obergespan( Landrat) Stephan ay erklärte demgegenüber, daß er jede Aufreizung gegen den Leventedienst mit den streng ften Mitteln niederschlagen werde, denn die Zukunft und die Wiederauferstehung lingarns fei mit dem Ausbau der Leventeorganifation verbunden und die Dienstpflicht in der Organisation geleg lich festgelegt. Auch die Gemeinden würden mit gefeglichen Mitteln verhalten werden, die finanziellen Mittel zur Ausbildung der Levente zur Verfügung zu stellen.
Die Leventeorganisation baut eine regelrechte Armee auf, die sich vollkommen in den Händen der Legitimisten befindet.
Jeder ernste Bater und jede sorgende Mutter müssen für ihr Stind eine andere Erziehung wünschen, als jene alte, die im Weltkrieg jämmerlich versagte. Schulreform will heute mehr als äußere Reorganisation des staatlichen Schulgebäudes. Sie will die Rinder nicht mehr als Untertanen, sondern als werdende Staatsbürger ins Leben siden. Mit Stolz befennt sich allein unsere Partei zur Forderung der Arbeits- und Lebensschule. Jeder reformfreudige Lehrer müßte daher Anschluß bei uns suchen, wenn ihm am Sieg seiner Ideen liegt.
Hier öffnet sich unsern Elternbeiräten ein weites und reiches Arbeitsgebiet. Es gilt, an allen Schulen Berlins für uns die Mehrheit zu gewinnen und dann die zahlreichen Lehrer zu ftützen und zu fördern, die heute bie neue Schule erftreben. Der tommende Oberstadtschulrat fann, geftüßt auf eine tampfbereite Elternschaft, unserer Stabt Berlin auf schulpolitischem Gebiet die Geltung verfchaffen, bie ihr gebührt. Verwendet in den nächsten Wochen alle Kräfte auf die Vorbereitung der Elternbeiratswahl. Die Elternbeiratswahl muß eine Mehrheit für den Schulfortschritt bringen.
Der Kampf um die weltliche Schule.
In Charlottenburg hat der fortschrittlich gesinnte Teil der Elternschaft zu Ostern d. J. gegen die Mächte der Reattion seinen Kindern eine weltliche Schule erfämpft. Jene Eltern haben bewiesen, daß auch im Westen Berlins weltliche Schulen möglich find, menn nur die Elternschaft ihre verantwortliche Aufgabe erkennt. Jetzt müssen auch in den übrigen westlichen und füdwestlichen Bezirken weltliche Schulen erstehen. Wenn genügend Unterschriften von Eltern schulpflichtiger Rinder vorhanden sind, fann ein Antrag an die Behörde eingereicht und die Errichtung weltlicher Schulen verlangt werden. Ein Kreis von Eltern hat sich bereits zusammengefunden, um den Rampf aufzunehmen. Alle Gesinnungsfreunde werden dringend ersucht, ihre Anschriften an eine der nach folgenden dreifen einzureichen: Herrn Ch. Rieth, Berlin Schöneberg , Wartburgstr. 37; Herrn Schmidt, Berlin M., Bülow Schöneberg, Wartburgstr. 37: Herrn Schmidt, Berlin B., Bülow Straße 101; Frau D. Eschbach, Berlin- Schöneberg , Torgauer Straße 10; Frau H. Roeder, Berlin- Schöneberg, Hauptstr. 97. Bur Unterſtüßung des Bestrebens, für die südwestlichen Bezirke eine weltliche Schule zu schaffen, findet am 4. Mai ein Bortrag des Genossen Rektor Jensen, Neukölln, abends 7½ 1hr, in der Aula der Hohenzollern- Schule, Belziger, Ede Eisenacher Straße, statt. Thema: Befreiung des Kindes burch die weltliche Schule". Arbeitereltern, besucht zahlreich diese Beranstaltung!
Gräfin Bothmer geschieden. Auf bem Landgericht Botsdam fand heute der Chefcheidungsprozeß des Regierungsrats Graf Bothmer gegen feine Gattin statt, Die Ehe wurbe gefchieben und die Gräfin
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Eine jugoslawische Ausstellung.
in den Räumen des
Reiseziel und veranstaltet zu diesem Zwecke die Touristische Sektion Zu Beginn der Reisesaison meldet sich auch Jugoslawien als Runstgewerbe- Museums, Prinz- Albrecht- Straße 7( Licht des jugoslawischen Handelsministeriums hof) eine Ausstellung von Bildern, photographische Aufnahmen und Landeserzeugnissen auf dem Gebiete der Boltstrachten, sowie der Teppichweberei, um das Bublifum auf die landschaftlichen, historischen und kulturellen Schönheiten ihres Landes aufmerksam zu machen. Das Land Jugoslawien umfaßt die ehemals österreichischen Kronländer Krain , Kroatien , Slawonien , ferner Dalmatien , Serbien , Bosnien und die Herzegowina und bietet als Küstenlandschaft durch mächtige Gebirgsketten( Alpen und Karſtgebirge) mannigfaltige Naturschönheiten. Auch vom historischen Standpunkt betrachtet, befigt es viele wirklich interessante Gebiete. Mit Rücksicht auf den starten Tieffstand der Baluta( 1 Mark 14 Dinar) wird eine Reise nach dorthin nicht allzu tostspielig werden; es fostet z. B. die Reise München - Ljubljang 3. Kl. 9,20 m., Jugoslawiens 50proz. Fahrtermäßigung. Im Beisein sämtlicher 2. I. 14,60 m. Außerdem genießt jeder Reisende innerhalb Bertreter der jugoslawischen Behörde fand gestern nachmittag die Eröffnung der Ausstellung durch Delegationsrat michailomitich ftatt, der in furzer Rede den Anwesenden seine Heimat zum Besuche anempfahl. Er versicherte, daß alles getan würde, den Reisenden ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Die verpönten Reichsfarben.
Aus Anlaß des Besuchs der amerikanischen Hotelbefizer in Berlin haben sich die Berliner Hotels geschlossen neue ameri tanische Fahnen angeschafft. Selbst fleine Hotels zeigert irbenwo ein fleines Sternenbanner, die großen fügen noch eine Ber liner und eine preußische Fahne hinzu, und Adlon und Continental führen sogar eigene Hetelflaggen, aber nirgends find auf den Hotels im Zentrum der Stadt die Reichsfarben zu sehen. Nur das Erzel fiorhotel in der Königgräger Straße zeigt Schwarz RotGold, daneben aber, um einen Ausgleich zu schaffen, SchwarzWeiß- Rot, man muß es eben allen gerecht machen. Das Fehlen der Reichsfarben, bie doch unbedingt das Gegenstüd zuni tage zu beruhen. Wir erinnern daran, daß ehemals die Berliner Sternenbanner bilden müssen, scheint auf absichtlicher Sabo Hoteliers den Beschluß faßten, die Reichsfarben nie zu führen. Das traurigste ist nur, daß den Hotelbefizern anscheinend jedes Gefühl für das Lächerliche ihres Borgehens abgeht. Sie sind international genug, die Flagge der großen amerikanischen Republik zu hissen und zu engherzig, die Flagge ihres eigenen Landes zu zeigen. Glauben sie wirklich dadurch in der Achtung ber Amerikaner zu steigen? Sicherlich wird ihr Borgehen bei ihren eigenen Gästen das größte Befremden erregen.
Der reisende Konsumladen.
noffenfchaft Berlin und Umgegend hat den Borstand Die Ausbreitung des Mitgliederkreises der Ronsumge veranlaßt, die Berkaufsstellen immer weiter in die Bororte hinauszu ichieben. Aber alle Borsorge hat nicht vermocht, den Warenbedarf aller Mitglieber zu befriedigen. Um auch an, ganzweitdraußen" Wohnende heranzukommen, ist nunmehr von der Konsumgenoffen. schaft ein fahrbarer Laden gebaut worden, ber die amtliche Bezeichnung Manderabgabestelle" führt und besonders die in den Siedlungen wohnenden Mitglieder und die Baubenkolonisten beliefern fall. Das Auto ist ganz als Bertaufsgeschäft ausgestattet, hat einen Chauffeur, einen Lagerhalter und eine Berkäuferin an Bord und wird am Dienstag feine Jungfernreise antreten. Bon dem Umsat und der Aufnahme bei den Mitgliedern hängt die Inbetriebnahme weiterer Manderabgabestellen ab.
Schmiede, der Film des werftätigen Boltes, läuft bis Donnerstag, den 6. Mai, in den Elite Lightspielen des Südostens", Naunynstraße 6.
Schwerer Autounfall.
8 Personen schwer, 24 leicht verleht. Sonntag früh gegen 25 Uhr ereignete fich nach einer Meldung aus Frankfurt a. d. D. auf der Chauffee Spiegelberg- o ritten ein schweres Autounglüd. Ein mit 50 Angehörigen der kommunistischen Partei besetztes Lastauto fuhr gegen einen Chauffeeprellstein unb tippte um. Dabei wurden 8 Personen schmer und 24 weitere leicht verlegt. Sofort herbeigerufene Aerzte leisteten die erste Hilfe. Die Schwer. verlegten wurden mit der Bahn in das Frankfurter Krankenhaus gebracht, wo man ihnen die erste Hilfe angebeihen ließ. Ueber die Ursache des Unglücks ist noch nichts genaueres bekannt.
Der neue Kampf um den Nordpol .
Die beiden Flugzeuge des amerikanischen Bolfliegers Bryd wurden am Sonnabend in Ringsban auf Spigbergen unter großen Schwierigkeiten an Land gebracht. Auf dem Startplay liegt zwei Meter hoher Schnee. Amundsens Luftschiff Norge follte gestern nach Badsoe in Norwegen abfliegen, wegen des ſtarten Bindes wurde jedoch die Abfahrt auf heute verschoben. Die Expedition beeilt sich um so mehr, als der Amerikaner Byrd mit feinem Flugzeug bereits in Spizbergen eingetroffen ist und un günftige Wettervorausfagen für die nächsten Tage in Nordrußland eine Beschleunigung der Abfahrt erfordern.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
1. Areis Mitte. Die für Dienstag, den 4. Mai, angefekte erweiterte Streisver ftandsfihung findet nicht bei Dobrohlew, fondern bei 8fchiefing. Aderite, 1, ftatt. Die Abteilungsleiter müffen fofort alle Borbereitungen aur Berteilung ber Bersammlungseinladungen treffen. Ausgabe ber Cinlabungszettel Montag abenb bet Dobroblaw.
14. Kreis Meuibka: Seute, Montag, ben 8. Mal abends 7%, Uhr in ben Waffego fälen, Bergftr. 151 Kreisfunttionärversammlung. Bertrag: Der Döllerbund und die Genfer Borgänge. Referent: Dr. Paul Seon. Mile Mitglieber haben Zutritt.
16. Kreis Cöpenid: Heute, Montag, den 3. Mai abends 5% Uhr Fraftions und Kreisvorstandssung im Rathaus, Zimmer 29.