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Bergarbeiterinternationale unter Babrung Hodges bei. Der Prinz von Wales   ist aus Biarritz   nach England Arbeiterfolidarität im englischen Großkampf sammen. Von den ber ITF.   angeſchloſſenen englischen Organt

zurückgerufen worden.

Der erste Haftbefehl.

Gegen den kommunistischen   Abg. Saffatvala, den in London   gewählten Inder, ist ein Haftbefehl erlassen worden, weil er am Sonntag im Hydepark eine aufrührerische Rede gehalten haben soll.

Die Rüstungen der Regierung. Condon, 4. Mai.  ( WTB.) Alle Spezial- Konstabler wurden aufgeboten. Kriegsschiffe wurden von Portsmouth   nach den verschiedenen Teilen des Landes gesandt, um die Ordnung auf­recht zu erhalten. Im Hydepark wird eine ich vertet lungszentrale errichtet, und schon vor Einbruch der Nacht war in der Nähe des Marmorbogens eine ausgedehnte Buden. stadt aufgestellt. Ein Fernsprechamt und ein geräumiges Ge­fchäftszimmer für die Leitung waren mit unter den ersten Bauten, die fertig wurden. Am frühen Abend tamen eine Anzahl Güter­wagen an, die mit Lebensmitteln, Feldküchen und Zelten be laden waren. Eine Verbandsstation wurde in der Mitte des Parks errichtet

Der Aufruf an die Gewerkschaften.

Ultimatum.

Das unzeitige

London  , 4. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Generalrat der britischen Gewerkschaften hat noch in der Nacht von Mentag zu Dienstag eine Proflamation an die Mitglieder er­lassen, in der er den Kampf einen Verteidigungstampf nennt, der nicht gegen das Bolf gerichtet sei. Die volle Berantwor tung für die Folgen falle auf die Regierung und die Unternehmer, die den Versuch unternommen haben, die Lebenshaltung der briti schen Arbeiterschaft herabzudrücken.

Ueber die Vorgänge in der Nacht von Sonntag zu Montag erfährt der Korrespondent von unterrichteter Seite, daß das Ultimatum der Regierung auf zurücknahme der General­streikparele gerade in dem Augenblick einlief, als dieser mit der Exekutive der Bergarbeiter positive und konkrete Vorschläge an die Regierung formuliert hatte, die den Ausbruch des Generalstreits verhindert und eine ehrenhafte friedliche Regelung ermög licht hätten. Das Ultimatum der Regierung hat aber dem General­rat die Unterbreitung dieser Vorschläge unmöglich gemacht.

Die Durchführung der Generalstreifparole ist im Laufe des Dienstagvormittag völlig planmäßig verlaufen. Nach den in den Hauptquartieren der beteiligten Gewerkschaften eingelaufenen Berichten ist der Generalstreit praktisch überall durch geführt.

Macdonald über die Vorwände der Regierung. London  , 4. Mai.  ( WTB.) Macdonald fagte gestern abend auf einer Konferenz der Londoner   Arbeiterpartei, die Regierung habe die Schuld an dem Generalstreit auf den Gewerkschafts­kongres abgeschoben. Sie habe auf ihre Würde gepocht und sei nach Hause gegangen, ohne die Verhandlungen zu beenden, oder dem Gewerkschaftsfongreß die Möglichkeit zu geben, dies zu tun. Mit felchen erbärmlichen Vorwänden stürze die Regierung das Land in alle Arten von Schwierigkeiten. Wenn die andern mächtiger feien als man selbst, dann dürfe man nicht so töricht fcien, gegen ihre Bajonette anzurennen, sondern müsse erst in Stellung gehen, wenn man start sei. Er tönne nicht sagen, ob dieser Kampf lang oder kurz, ob erfolgreich oder erfolglos fein werde. Wenn man die Menschen nicht dazu bringen könne, für das Recht zu kämpfen, ohne Rücksicht auf den gegen wärtigen Erfolg, dann könne man sie überhaupt nicht zum Kampf bringen. Man müsse sein Bestes tun, einen Erfolg zu er­zielen. In den nächsten Tagen werde vielleicht eine große Zahl Menschen in dem ehrlichen Glauben, daß die Verfassung und die Grundlagen des Landes bedroht seien, zur Regierung stehen, ober sobald die Gefahr vorüber und der Frieden wiederher­Gestellt sei, würden bestimmt Tausende sich gegen die Regierung wenden und verlangen, daß sie gehe.

Kunst aus Schweden  .

Ausstellung im ehemaligen Kronprinzenpalais  . Schwedens Maler waren von jeher Lehrlinge des Auslands. Im 18. Jahrhundert erlernten sie ihre Kunst bei den Rotolomeistern Frankreichs  . Später tamen sie zu uns; die Genremaler gingen nach Düsseldorf  , die Historienmaler nach München  . Mancher wurde Seit einem Franzose, einige siedelten sich in Deutschland   an. Menschenalter ist wieder Baris die Lehrstätte. So hat sich eine bodenständige, wurzelechte Malerei, wie die schwedische Bolkskunst fie hervorbrachte, in der Kunst der Künstler nicht entwickelt. Die Auffassung stehen im Bann fremden Wesens. Starke Persönlichkeiten entstanden nicht. Dafür eine stattliche Zahl technisch solider, fulti­viert, geschmackvoll Schaffender. Fester, sicherer Boden, den andere urbar gemacht haben. Achtenswertes Gesamtniveau, dem die ragen den Gipfel fehlen. But bürgerliche Kunst, Kunst der goldenen Mittelstraße.

Warum die englischen Gewerkschaften den Generalftreit proklamierten.

Die Tägliche Rundschau" bringt eine Darstellung der Konflikt ursachen im englischen Bergbau, die nicht sonderlich durch Each fenntnis getrübt ift. Am Schluß dieser Darstellung wird behauptet, daß die englische   Regierung beabsichtige, die Garantie für eine große Anleihe zu übernehmen, die zur Reorganisierung des englischen Bergbaues verwendet werden soll. Am 3insendienst dieser Anleihe sollen sich, behauptet die Tägliche Rundschau", die Bergwerksbefizer und die Gewerkschaften beteiligen. Es ist natürlich ein aufgelegter Blödsinn, zu behaupten, die Gewerkschaften würden sich irgendwie an dem Zinsendienst dieser Anleihe beteiligen, die den Bergwerksbefizern zugute kommen soll. Die Tägliche Rundschau" verbreitet diesen Blödsinn aber nur, um zu behaupten, daß die englischen Bergarbeiter durchaus einig feien, mit der Regierung und den Bergwerksbefizern zur Nieder konkurrierung des deutschen   Bergbaues. Wie es mit dieser Einigkeit bestellt ist, zeigt ja am besten der englische   Generalstreif.

Die Tägliche Rundschau" setzt diesen Blödsinn jedoch nur des­wegen in die Welt, um von den deutschen   Bergarbeitern zu ver­langen, sie sollen durch Verfahren von Ueberschichten den englischen Bergarbeitern in den Rücken fallen. Die Stellung der Täglichen Rundschau" beweist die enge Solidarität zwischen den deutschen   und den englischen Kapitalisten.

Unter den vielen Aufrufen, die die Kommunisten veröffentlichen, worunter sich in der heutigen Roten Fahne" auch ein Aufruf des Exekutivkomitees der sogenannten Kommunistischen Internationale befindet, der über drei Seiten breitgetretene Belanglofigkeiten ent­hält, ist auch ein Aufruf des Zentralfomitees der KPD. zu ver zeichnen. Dieser Aufruf polemisiert hauptsächlich gegen die deutschen   Gewertschaften. Es wird auf das Beispiel der englischen Gewerkschaften hingewiesen, die den Bergarbeitern gegen über durch den Generalstreif ihre Solidarität bezeugen. Nun wird auch den Verfassern dieses Aufrufes nicht unbekannt sein, daß ein derartiger Generalftreit in England noch nicht dagewesen ist. Warum aber haben die englischen Gewerkschaften diesmal von vorn herein zu dem äußersten Mittel der Solidarität gegriffen? Die Erklärung der Roten Fahne", daß dieses Borgehen dem Einfluß der kommunistischen   Minderheit( 8000 Mitglieder in ganz England) zu danken sei, ist vor allen Dingen ein Armutszeugnis für die deutschen   Kommunisten. Wenn es den paar englischen Kommu­nisten gelingt, die großen konservativen Gewerkschaften Englands vor Mostaus Parteifarren zu spannen, Leute wie Thomas und macdonald in die Dienste Mostaus zu pressen, wie unfähig müssen doch die deutschen   Kommunisten sein, daß ihnen nirgend auch nur die kleinste Verbreiterung der Kampffront" gelingen will. In Wirklichkeit ist der Einfluß der Kommunisten auf den eng lischen Generalftreit ungefähr ebenso groß wie der der Mars bewohner. Seit dem Waffenstillstand im Juli 1925 haben alle englischen Unternehmungen sich außerordentlich große Rohlenvorräte hingelegt. Man kann annehmen, daß die englische Industrie, die Eisenbahnen und Kraftwerke für minde­stens einen Monat mit Kohlen eingebedt sind. Ohne den Generalstreit wäre der englische   Bergarbeiterstreit so gut wie aussichtslos. Diese Tatsache, die den englischen Gewerkschafts­führern natürlich genau befannt ist, zwingt die gesamte englische  Arbeiterschaft zur sofortigen aktiven Solidarität, wenn nicht nach kurzer Zeit der Lohnabbau auch in den anderen Berufen verallge meinert werden soll. Die englische   Regierung und die gesamten englischen Unternehmer haben sich a cht Monatelang- während der Bahlung der Staatszuschüsse auf diese Entscheidungsschlacht vorbereitet. Die englischen Arbeiter müssen jetzt unter gewiß nicht sonderlich günstigen Bedingungen diese Schlacht an­nehmen.

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Einstellung des Kohlentransports nach England.

Amsterdam  , 4. Mai.  ( WTB.) Der Geschäftsführende Borstand der Transportarbeiterinternationale trat gestern hier zur Besprechung des großen Arbeitskonflikts in England zu

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bei der

loder abgesetzten Farbflächen( 235-241) sind von Matisse   beein­flußt. Eugen Jansson malt Stocholmer Landschaften ( 264-267), wie sie Whistler   gesehen, aber ungleich stärker und feiner gegeben hätte. Der Rest steht im Zeichen veristischer Auffassung: Fougstedt( 146-150) mit seiner unpathetischen, präraffaelitischen der farbig vornehme Erit Hallström( 190-197); Aroid  Freude am sauberen, schmückenden Detail; die minutiös spielerische Kleinkunst Gunnar Svenssons( 547-555), Otto Stölds feltsam ( 526-536) linienflare Gegenständlichkeit, die Gestaltung eines italienischen Motivs( 532) ihren Charakter ändert, malerisch und temperamentvoll wirkt. liebenswürdige, behäbige Biederfeit sind die Kennzeichen fast aller Kultivierter Geschmack, technische Gewandtheit und eine gewisse dieser Maler. Es fragt sich nur, ob diese Eigenschaften für die ge­amte schwedische Kunst der Gegenwart charakteristisch sind. Ob die Schau im Kronprinzenpalais ein richtiges Bild gibt. Die Arran­besteht der Verdacht, daß fie uns zeigten, was in Schweden   war und geure sind ältere schwedische Akademifer und Museumsleute. Es ist, aber nicht das, was wird.

John Schifowsti.

Die Dresdener Gartenbauausstellung.

Die Jubiläums- Gartenbauausstellung, die in der legten April woche in Dresden   eröffnet wurde, hat schon bei ihren Vorberei­tungen jo starkes Interesse auf sich gezogen, daß fie bereits am erten Sonntag nach der Eröffnung von 30 000 Personen besucht wurde. Ueber ein Drittel des Großen Gartens ist in die Aus­stellung einbezogen worden, so daß die jungen Anlagen von 1926 in einen Rahmen hineintomponiert werden konnten, dessen Schön heit feit 200 Jahren neben der Sixtina, dem Zwinger und der Sächsischen   Schweiz   den Ruhm der fächsischen Landeshauptstadt bildet. Seine volle Schönheit wird dieser Teil der Ausstellung freilich erst entfalten, wenn im Juni der riesengroße Rosengarten i Glanze feiner Blütenpracht strahlen und der Grüne Dom, das 3entrum aller Anlagen, wirklich grün geworden ist. Hier ist es" nach den Worten des Schöpfers des Gesamtentwurfes Gustav Allinger  ( Berlin  ) nach großen Anstrengungen gelungen, alle nach großen Anstrengungen gelungen, alle beteiligten Aussteller so für den Gemeinschaftsgedanken zu begei stern, daß sie sich der Idee, einen nie gesehenen Blumen- und lütenpart zu schaffen, freudig hingaben. Unverrückbar eingefügt in den alten, wundervollen Baumbestand, geboren aus dem Wesen der Landschaft, so fügen sich hier die Pflanzen, Wege, die Gestal ting des Erdbodens, der Mauern und Bauten zu einem Ganzen, effen zwingendem Zauber wohl keiner entgehen wird, der jemals in diesem Bart gewandelt ist."

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sationen, sowie vom Internationalen Berg arbeitersekretariat waren Telegramme eingelaufen, in denen die der ITF. angeschlossenen Organisationen des europäischen   Festlandes zur Solidarität mit den englischen Arbeitern aufgefordert werden. Auf Grund der im April gefaßten Beschlüsse des Generalrats der JTF.( daß nämlich im Fall eines englischen Kohlengräberstreiks und nach Aufforderung aus England die Zufuhr ausländischer Kohle nach England eingestellt werden soll. Red. des Vorw.".) wurde beschlossen, fefort die nötigen Maßregeln zu treffen, um dem Ersuchen der englischen Organisationen statt zugeben. Die Transportarbeiterverbände der wichtigsten europäischen   Länder sind telegraphisch angewiesen worden, die Steinfohlenausfuhr nach England, sowie jede An= musterung für englische Schiffe zu verhindern. Der Holländische Zentrale Transportarbeiterbund hat einen Aufruf an die holländischen Hafenarbeiter und Seeleute gerichtet, in dem diese aufgefordert werden, die britischen Gewerkschaften bei ihrem Kampfe soweit wie möglich zu unterstüßen, deshalb keine Steinkohle nach England zu verschiffen, an Schiffe, die ursprünglich Buntertohle in englischen Häfen einnehmen sollten und statt dessen nach Holland   fämen, die Verladung dieser Bunterkohle zu verweigern und sich ferner nicht für englische Schiffe anmustern zu lassen.

Amerikanische   Hilfsaktion?

Coshocton( Dio), 4. Mai.  ( WTB.) Der Vorsitzende des amerika­ nischen   Arbeiterverbandes, Green, erklärte, er würde die Stellung nahme der organisierten Arbeiterschaft Amerikas   zum Bergarbeiter. konflikt in Engalnd wahrscheinlich heute bekanntgeben. Vorher werde er noch mit anderen Beamten des Verbandes Rücksprache nehmen. Die internationale Solidarität.

Amsterdam  , 4. Mai.  ( EP.) Der Sekretär der Gewerkschafts­internationale, Dude geeft, hat in einem Interview erklärt, daß die Gewerkschaftsinternationale, die über ein Vermögen von 200 Millionen Gulden verfüge, die englischen Streifenden unter­lühen werde. flüßen werde. Die Gewerkschaftsinternationale habe bereits ein Rundschreiben an die einzelnen Verbandsinternationalen mit der Aufforderung gesandt, die englischen Arbeiter zu unterstützen. Wenn die englischen Arbeiter nur auf ihre eigenen Mittel angewiesen wären, fo fönnten sie zwar den Sireif in vier bis fünf Wochen fiegreich beenden. Wenn sie dagegen die volle Unterſtügung ihrer ausländischen Kameraden erhielten ,, so fönnte der Ausstand infolge dieser moralischen und finanziellen Unterstützung noch länger dauern.

Stimmen der englischen Presse.

Condon, 4. Mai.  ( WTB.) Das Arbeiterblatt ,, Dailŋ Herald" schreibt im Leitartikel, die Regierung habe nicht nationale, sondern Klassen und Parteiinteressen vertreten. Die Nation werde das endgültige Urteil fällen. Wenn die Arbeiter, bevor ihr Sieg tomme, Leiben   auf sich nehmen müßten, würden sie dies im Interesse der großen Sache, um die es gehe, gern tun. Opfer würden nicht vergebens gebracht sein.

Die

Die radikale ,, Daily News" spricht in einem Leitartikel die Ansicht aus, daß die Bergleute das Recht auf ihrer Seite hätten. Sie feien aufgefordert worden, einer sofortigen Lohnverminderung zuzustimmen gegen bas bedingte Bersprechen, daß die Gruben befizer, und die Regierung Reformen vornehmen würden. Die Berg leute feien berechtigt gewesen, an dem Willen und vielleicht auch an der Fähigkeit dieser beiden anderen Parteien zu zweifeln, die Reformen durchzuführen.

,, Times" sagt: Das Uebergreifen des Streits von einer Indus strie auf alle Industrien habe seinen Charakter geändert. Jetzt fei die Freiheit der Verfassung Englands in Gefahr. Die Tatsache, daß die Verhandlungen zwischen Grubenbesitzern und Berg­leuten ständig erfolglos blieben, werde später in ruhigen Zeiten vielleicht die Einsetzung eines Lohneinigungsamtes nach dem Vorbild des für die Eisenbahnen bereits bestehenden erforderlich erscheinen lassen, aber diese Frage müsse ebenso wie die Frage der Reorganisation der Bergwerksindustrie aufgeschoben werden, bis beffere Zeiten gekommen seien.

der Bellagonie neben den gärtnerischen Erzeugnissen in dieser Blumenart sieht, wenn man die neuen Hortenfienformen bewundert und über die an Bizarrheit unübertrefflichen Orchideen immer aufs neue entzückt ist, dann gewinnt man allerhand Hochachtung vor den Leuten, die uns dieses Blumenwunder schenkten.

Dr. Kurt Schumann  ( Dresden  ).

Der dramatisierte Hanns Heinz Ewers  . Siegfried Gener hat aus dem heute bereits recht verstaubten Roman des Hanns Heinz Ewers   Ira une" ein Theaterstück gemacht, das sich als ein Märchenspiel für die angefaulte reifere Jugend mit perversen Neigungen erweist. Die dramatische Spannung des Stücks besteht darin, daß die Titeldarstellerin freigebig von Aft zu Aft mehr von ihren körperlichen Reizen enthüllte, bis sie im letzten Bild ganz nadt auf der Szene erscheint. Die Vorstellung im Trianon- Theater stand unter dem Niveau einer schlimmen Borstadtbühne. Der Theater­tritifer ist hier nicht mehr zuständig. Dgr.

Die Orientvölfer in Sowjetrußland. Die Deutsche Gesellschaft zum Studium Osteuropas   veranstaltet in dieser Woche in ihren Räumen Friedrichstraße 103 eine Ausstellung von Publikationen der Nationalverlage der in Sowjetrußland lebenden Völker des Orients. Die Ausstellung wurde eröffnet durch einen Vortrag von Prof. Jako wlew aus Moskau  , dem Vorsitzenden des dort soeben begründeten Komitees für Erforschung der Sprachen und Kulturen der Drientvölfer in der Sowjetunion  . Seinen Ausführungen ent­nehmen wir folgendes:

Die Orientvöller sehen sich in Sowjetrußland zusammen aus hundert verschiedenen Stämmen mit eigenen Sprachen und einer Bevölkerungszahl von 32 Millionen. Mehr als die Hälfte von ihnen schafft sich erst jetzt ihre nationale Kultur und ihr nationales Schrift­tum. Hunderte von Alphabeten werden ausgearbeitet, und in den Schulen und in den umfangreichen Publikationen wird die natio­nate Sprache zur Anwendung gebracht. An verschiedenen Univer­sitäten sind Lehrstühle für diese nationale Literatur begründet wor den, die einen Stamm von Gelehrten für die Arbeit unter den Orientvölkern heranbilden sollen. Innerhalb dieser Völker macht sich ein starker Drang nach der europäischen   Kultur bemerkbar. Bezeichnend hierfür ist die Tatsache, daß viele Stämme ohne weiteres die lateinischen Schriftzeichen ihren Alphabeten zugrunde­gelegt haben. Prof. Jafowlem sprach den Wunsch aus, daß sich auch deutsche Gelehrte an diesem Kulturmert beteiligen möchten, deren Mitarbeit von Sowjetrußland mit Freuden begrüßt werde.

Der stärkste unter den auf der Ausstellung Bertretenen ist Jfaat Grünewald( 173-184), von urwüchsiger, malerischer Kraft, aus deffen festgemauerten Flächen eine elementare Farben­sprache spricht. Neben ihm die temperamentvolle, schmissige Bera Milffon( 422-436), monumental in dem Sommerbild( 427) mil dem knallenden Rot, das neugierig aus grünem Felde heraussticht. Nils von Dardel  ( 95-106), dessen Primitivität zuweilen gesucht wirkt( 100), ganz eigenartig in der Kunst, aus halblaritatu­ristischen Schmudformen Seelisches zu gestalten und Anekdotisches restlos in Farbe und Linie zu übersezen( 97). Leander Eng­ströms( 110-118) fühne Farbigkeit berauscht die Sinne und bringt nur einmal( 110) zögernd ins Herz. Die Arbeiten von Nils Kreuger  ( 323-336) sind alle in ihrer Art vortrefflich, nur ist die Art nicht Eigenart: van Goghs und Segantinis Geist hat sie be­schattet Immerhin gelingen im Bilde des Weißen Kalbes"( 326) wirtungsmächtige flächenrhythmische Kontraste. Die ältere Gene ration ist durch Ostar Björd vertreten, der elegante, gut arrangierte Bildniffe( 69-76) zeigt. Dann durch Richard Bergh  ( 48-53), den die impressionistische Dunkelmalerei des ehemals ge­feierten Franzosen Eugen Carrière beeinflußt und dessen Strind berg- Porträt( 48) in theatralischer Aufmachung falt läßt. Schön farbige, in ihrer Schlichtheit sympathische Landschaften des Prin zen Eugen( 127-143), naturalistische Momentaufnahmen aus dem Tier- und agdleben mit starter koloristisch- dekorativer Note, von Bruno Liljefors  ( 355-364), altmeisterlich solide, vor nehme Malereien von Ernst Josephson  , ohne rechte Bucht und Kraft, aber eine Freude für Genießer farbiger Finessen, die Es ist noch gar nicht lange her, daß die Tulpe bei uns nur schweren Farbentlänge Rarl Nordströms( 437-444) und die fine geringe Beachtung fand. Daß man ihr heute wieder die Stel­mit virtuofer Bravour hingestrichenen Impressionen von Anders fung einräumt, die dieser plastischsten und leuchtendsten Frühlings­3orn( 567-580) runden das Bild der älteren Generation, von fünstlerin zukommt, zeigt die Frühjahrsblumenschau an allen Enden. der Carl Larsson  ( 337-354) mit feinen technisch braven, etwas Einmal bedeckt sie in großen Flächen die große Schmuckanlage", weichen, fofett selbstgefälligen Arbeiten ins Fahrwasser der Jungen hann stehen Tulpen wie leuchtende Lampions entlang der Sied hinüberleitet. lungshäuser; an einer anderen Stelle hat man die ganze Gefell  - Jahre 1816 bis zum heutigen Tage gezeigt werden. In nicht das Lebensalter, sondern die fchaft gemischt und ruft so verblüffende Wirkungen hervor. den Hallen aber herrschen jezt die Dresdener   Spezialgewächse: Aza­hien, Rhododendron, Kamelien und die verschiedenen Formen der rita. Wenn man schließlich an anderer Stelle die Stammformen

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In diesem Fahrwasser Richtung ist bestimmend segilt man vor allem mit französischen  Winden. Raffaelli. Rousseau  , der Zöllner, und andere treiben manches Segel. Karl Isatjons Stilleben mit ihren helien,

Vogelschuh durch die Reichsbahn. Die Reichsbahngesellschaft hat die Anordnung getroffen, daß mit Rücksicht auf die in den Heden nistenden Bögel fünftig in der Zeit von Anfang März bis Mitte September jedes Beschneiden der Heden auf den Bahngeländen zu unterbleiben hat.

Ein Spikenmuseum in Calais  . Die Stadt Calais   hat beschlossen, ein Spikenmuseum, verbunden mit einer Schule file dekorative Runit einzu­richten. In diesem Museum soll die Entwicklung der Spigenindustrie bout

Jm Englischen Seminar in Berlin   NW. 7, Dorotheenstr. 6, spricht am Freitag, ben 7. Mai, 6.30 nachmittags, der befannte amerifa­nische Schriftsteller. G. Scheffauer über den modernen Romanschrift fteller Sad London