Nr. 208 43.Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Fork mit der
Versowendung
im Haushalt
Normung Einheitsware Sparsamkeit
In unseren großen und fleinen Industriewerken ist heute die| Vereinheitlichung der Erzeugnisse, Rohstoffe, Werkzeuge usw. einer
der wichtigsten Gesichtspunkte, die zu einer wirtschaftlichen Führung des Betriebes, Vereinfachung und Verbilligung der Erzeugung und Erzeugnisse führen sollen. Man benutzt Gewinde, Maschinenteile, Schrauben, Werkzeuge, Rohstoffe, die von den in Frage kommenden Industrieverbänden zusammen mit dem deutschen Normenausschuß einheitlich festgelegt, d. h. genormt sind.
heute
Jeder Ingenieur, jeder wirtschaftlich denkende Mensch erkennt
die Vorteile der Normung:
Berminderung der unzählig vielen, voneinander oft nur unwesent. lich abweichenden Formen eines Gegenstandes, dadurch erreicht man einheitliche Herstellung in größeren Mengen und vereinfachte Lager haltung, bessere Ausnutzung der Rohstoffe, Maschinen und Arbeitsfräfte, Berbilligung und leichte Ersatzbeschaffung genormter Teile und vieles mehr. Erst langsam und in allerletzter Zeit dringt die Normung auch zu den Gegenständen des täglichen Bedarfes vor, eine Nachricht, die den vielgeplagten Hausfrauen, die heute nur unter Anspannung aller Kräfte ihren schweren Aufgaben gerecht merden fönnen, sehr willkommen sein wird. Wer kennt nicht ihre vielen Sorgen und Mühen? Wo es irgend möglich ist, muß gerade ihr die Arbeit erleichtert werden. Auch die Normung fann und soll dazu beitragen.
Vielgestaltigkeit als Plage.
Ist es nötig, daß die Hausfrau stundenlang in den Geschäften umherläuft, um für den Gasanzünder die passenden Feuersteinchen zu finden? Muß es furze und lange, dice und dünne Steinchen geben, wenn eine oder höchstens zwet statt der jetzt so vielen Derfchiedenen Fermen ausreichen? Muß der Fleischwolf unbedingt drei Wochen außer Dienst kommen, weil das Schräubchen, das die Kurbel festhält, verloren gegangen ist und erst von der Fabrik beschafft werden muß? Das einfachste wäre doch, daß alle die Kurbeln von Fleischwölfen, Semmelreibern, Kaffeemühlen und die zugehörigen Schräubchen einheitlich gemacht werden, so daß man bei Bruch oder Verlust beim nächsten Eisenwarenhändler passenden Ersaz findet. Ebenso schlimm steht es zum Beispiel bei den Einfochgläsern. In jedem Haushalt findet sich eine Sammlung vermaister Gläser und verwaiſter Deckel! nichts paßt zueinander. natürlich auch nicht die Gummiringe. Der Händler zuckt die Achseln: „ Ja, dieses Glas führe ich nicht" oder„ Diese Gläser werden von der Fabrit nicht mehr hergestellt." Brauchen wir 50 oder mehr ver. schiedene Deckelgrößen und Deckelformen und jedes Jahr neue? Ge nügen nicht auch fünf, die immer beibehalten werden? Erfreulicher
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Yamile unter den Zedern.
Von Henri Bordeaux.
( Berechtigte Uebersetzung von 3. Kunde.)
Der Händler bereitete uns einen geradezu großartigen Empfang. Sein Haus sollte das unfrige sein, solange es uns zu bleiben gefiel. Trotz der Sympathie, die er uns einflößte, hüteten wir uns, ihn in unseren Plan einzuweihen: er hätte feiner Ausführung den äußersten Widerstand entgegengesetzt. Die Metzeleien von Sahle und Dar- el- Ramar waren noch zu frisch in der Erinnerung, als daß nicht ein jeder vor dem Gebanken zurückgeschreckt wäre, die Glut, die den Libanon verheert hatte, aufs neue zu entfachen. Sind die politischen Birren nicht der Ruin des Handels? Die Frau eines vornehmen, Mohammedaners aus Tripolis zu entführen, das wäre unserem Manne nicht nur irrfinnig, sondern verbrecherisch erschienen; er würde uns sicher entrüstet in unsere Berge zurückgeschickt haben, wenn er sich eines so fühnen Borhabens bei uns versehen hätte. Er glaubte, mir seien hergefommen, um uns mit dem Seehandel vertraut zu machen, und wir mollten ein wenig unsere Jugend in den Schenken des Hafens austoben; wo sich, wie in allen solchen Küstenstädten, viel verdächtiges Volk herumtreibt; er wollte uns mit seinem Rate dienen und zur Vorsicht mahnen:
,, Und die Liebe, ihr jungen Männer?" fragte er, wie wir bei Tische saßen, er dachte, schlüpfrige Anekdoten zu hören. Er war ein Mann, der alle Laster tennengelernt hatte, ohne feinen Ruf oder sein Bermögen zu schädigen.
Wir lächelten nur. Die Liebe war bei uns etwas Reineres und Grausameres.
Butros Plan forderte, daß wir uns in der Umgebung des Hauses aufhielten. Wir mußten uns mit den örtlichen Berhältnissen, den internen Gewohnheiten vertraut machen, mußten wissen, wieviel Diener Omar hatte, wo sie wohnten und wo die Frauengemächer lagen. Um zu seinem Riel zu gelangen, faufte Butros einen Posten Teppiche und Seidenstoffe auf, die von Damastus nach Beirut unterwegs waren, und mietete im Suf eines der Fandats, die in nächster Um gebung der Torwölbung lagen. Dann fleidete er fich, einschließlich des Turbans, orientalisch. Mich hielt er von seinem Berkaufsraum fern.
,, Du bist zu ungeschickt," erflärte er, jeder wird dir beinen Liebeskummer ansehen."
weise wird auf diesem Gebiet schon erfolgreich gearbeitet. Der Normenausschuß wird alsbald der Deffentlichkeit Vorschläge unterbreiten, wie dem Uebel gesteuert werden kann. Verminderung der
vielen Typen von Gläsern, beſſere Austauschbarkeit der Deckel und Gläser untereinander, Erleichterung der Ersatzteilbeschaffung sind die Ziele dieser Normung. Wohlverstanden, nicht eine strenge Schemalisierung ist geplant; der technische Fortschritt soll nicht gehemmt, sondern in für alle vorteilhafte Bahnen gelenkt werden!, Möge dieser Arbeit ein voller Erfolg beschieden sein! Gewiß wird noch manches Vorurteil besiegt, manche Aufklärungsarbeit geleistet, mancher Widerstand bekämpft werden müssen, aber der als richtig erkannte Weg muß beschritten werden. Das Verständnis und die Unterſtüßung weitester Kreise wird nicht ausbleiben. Noch eine Reihe anderer Aufgaben harren der Lösung, von denen hier nur einige wenige an gedeutet werden können: Die Normung von Ofenringen, damit beim Bruch eines einzelnen nicht der ganze Saß ausgewechselt zu werden braucht; einheitliche Abmessungen für Campenzylinder; Verminderung der Zahl und Formen von Dedeln für Kochtöpfe aus Eisen, Aluminium und Ton; Normung von Einzelteilen hauswirtschaftlicher Maschinen, zum Beispiel Messer für Fleischmaschinen, Kurbeln, Schrauben; Einheitlichkeit in der Dice und Form von Nähmaschinennadeln, weil gerade hier die Beschaffung von Ersatz besonders schwierig ist. Sicher gibt es noch viele Gebrauchsgegen stände, die eine Durcharbeitung im Sinne der Vereinheitlichung und Vereinfachung dringend fordern. Selbstverständlich achtet die Normung den persönlichen Geschmad. Kunst und Kunstgewerbe sollen fich weiterhin frei betätigen. Niemand wird es einfallen, etwa Blumenvasen, Tafelgeschirr oder dergleichen in starre, einheitliche Formen zu bringen. Aber der persönliche Geschmack wird sich be stimmt nicht an Ofenringen oder Semmelreibern betätigen wollen; hier entfcheidet allein die zweckmäßigkeit. Und hier ist das Zwed mäßige das Selbstverständliche und Schönste. Wer das erkennen will, vergleiche eine moderne Dampfturbine oder elektrische Maschine, die in ihrer Gedrungenheit und Zweckmäßigkeit überwältigend mirft, mit einer Maschine aus der Großväterzeit, die mit gußeisernen dorischen Säulen und antiken Kapitälen geschmückt" ist.
Wie die Vereinheitlichung der Verbrauchsgegenstände in erster Linie der Hausfrau zugute kommen soll, ist auch die Hausfrau be rufen, dabei entscheidend mitzuwirken. Sie soll auf bestehende Mängel hinweisen, Anregungen geben und Vorschläge machen, die Berständnis und den Willen zur Besserung finden werden. Der Normenausschuß ist dazu die zuständige Stelle. Bon hier aus wird sicher alles geschehen, um auch die Hausfrauen an dem großen Streben neuzeitlichen Lebens nach Wirtschaftlichkeit und den hieraus erwachsenden Vorteilen teilnehmen zu lassen.
,, Was soll ich aber tun?"
,, Ich brauche dich später. Geh spazieren."
Mittwoch, 5. Mai 1926
Leerstehende Schlösser.
Ein Teil der Schloßgärten und Parkanlagen, die in Berlin und Umgegend für die kaiserlichen Privatvergnügen in verschwenderischer großer Anzahl vorhanden waren, sind durch die Revolution für das erholungsbedürftige Volt frei geworden. Sie haben so eine nüßliche Verwendung gefunden. Doch in diesen Gärten und Anlagen steht so manches prächtige Schloß, das zu betreten allen vermehrt ist. Die Türen sind verschlossen und verriegelt, die Fenster ganz oder zum Teil verhängt, und von den Wänden bröckelt der Puzz ab. Kein Mensch weiß, was sie in ihren Mauern bergen. Im Schloßpart Niederschönhausen z. B. gibt es das schmucke Schloß Schön hausen . Sonntags, wenn der arbeitende Norden Erholung sucht, flüchtet er nach dem von der Pante quer durchschnittenen Park mit den hundertjährigen Eichen und sieht sich voll Bewunderung die Anlagen an und kopfschüttelnd das leerstehende Schloß. Die oberen Fenster sind nicht verhängt, und so sieht man, daß die Räume leer find. Unten jedoch sind alle Türen verriegelt, verschlossen und verhängt gehalten. Man weiß nicht, was dahinter steht. Vielleicht noch ein prinzliches Bett oder ein in die Rumpelfammer gehörendes Zepter. Genug: Man fragt sich: wozu das? Gäbe es nicht ein schönes Kinderheim? Für das Spiel den großen Park und für die Ruhe das Schloß. Dann hätte es eine gute Verwendung gefunden. Gegenwärtig schweben Verhandlungen zwischen dem Bezirksamt Pankow und der Kronverwaltung. Das Bezirksamt will das Schloß pachten. Man kann nur wünschen, daß diese Verhandlungen recht bald zum Abschluß gelangen.
Der Sturz aus dem Fenster.
,, Bevor nicht Blut fließt, greift die Polizei nicht ein." Am 3. Oktober vorigen Jahres wurden die Bewohner eines
Hauses auf dem Wedding durch den Sturz der Ehefrau Würfel aus dem Fenster des vierten Stockwerkes in höchste Erregung versetzt. Der Ehemann, der einige Minuten später auf dem Hof erschien und sich um seine Frau zu schaffen machte, erklärte, sie sei aus dem Fenster gesprungen. Der einzige Zeuge des Vorfalls, das noch nicht fünfjährige Töchterlein der Beiden, Friedel, sagte zwei Stunden später zum Kriminalbeamten:„ Der Olle hat die Mama an den Rod gefaßt und herausgeschmeißt." Der Staatsanwalt hatte Anflage megen Mordes erhoben. In der Gerichtsverhandlung ging er auf Totschlag zurück. Das Gericht verurteilte den Tiefbauarbeiter Paul Würfel unter Versagung mildernder Umstände wegen Totschlags zu acht Jahren Zuchthaus und acht Jahren Ehrverlust.
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Die Ereignisse, die zum Unglück geführt haben- denn ein Unglüd war es, einerlei ob Totschlag oder Selbstmord vorlag hatten sich folgendermaßen gestaltet: Paul Würfel stammte aus geordneten häuslichen Verhältnissen; aus weniger einwandfreiem Milieu hingegen seine Frau, die er im Jahre 1912 heiratete. Ihre Eltern lebten in Scheidung. Die ersten Mikhelligkeiten zwischen den Ehegatten begannen während des Krieges: die Frau vernach lässigte die Kinder, blieb auch dem Mann nicht treu. Er hatte ihr verziehen; doch schen im Jahre 1921 wurde das Verhältnis zwischen den beiden Gatten ein höchst unleidliches. Würfel fand als Gatte bei seiner Frau nicht genügend Entgegenkommen; fie verstand es auch schlecht, das Wirtschaftsgeld und die Wirtschaft zusammenzuhalten. Er lieferte hr zwar den Wochenlohn ab, nahm ihn ihr aber dann zum großen Teil wieder ab und pertrant ihn. mißhandlungen und Schläge blieben nicht aus, Drohungen, sie aus dem Fenster zu werfen, wiederholten sich in einem fort. Am schlimmsten ging es am Lohntag zu. Oft flüchtete die Frau nachts zu den Nachbarn, bat auch die Polizei um Schutz gegen den Mann. Als der Armenvorsteher sich für sie im Revier verwandte, erhielt er zur Antwort: Bevor nicht Blut fließt, greifen wir nicht ein." Der Armenvorsteher ließ sich aber nicht abspeisen, stellte Antrag auf Untersuchung des Geisteszustandes des Mannes. Die Untersuchung durch den Arzt blieb ohne Erfolg. So ging es fast 4½ Jahre. Die Frau fonnte pen ihrem Manne nicht lassen.
Am Tage des Unglücks hatte die Frau mit dem Kinde den Mann um 2 Uhr von der Arbeit abgeholt. Da es Lohntag war, fauften fie für die ganze Woche Fleisch und Fisch ein und taten sich in zwei Lokalen gütlich an Bier und Schnaps. Als sie zu Hause an famen, waren beide ein wenig angetrunken. Bald darauf hörten die Nachbarn lautes Sprechen und Gepolter in der Woh
Aber dafür, daß sie einen Ungläubigen gewählt, einen Feind unserer Rasse und Religion, dafür verdiente sie die Strafe, hindern. Ich war ja auch nur nach Tripolis gekommen, um bei ihrer Entführung behilflich zu sein.
Wie gern hätte ich tagelang darauf gewartet, daß Ya- welche Butros vorbereitete, und ich hatte kein Recht, ihn zu mile ausging!
all von Obstbäumen gegen das Meer drängte, feffelte mich. Ich sog den Zitronen- und Orangenduft ein, der sich mit der Atmosphäre der Häfen mischt, die sich aus Meeresluft und Wieviel Zeit verlor ich, Kohlengeruch zusammensett. während die Gedanken abschweiften, dem Ein- und Ausladen der Dampfer und Segelschiffe zuzusehen! Manche trugen die Flaggen der fernsten Länder. Sie brachten baumwollene Stoffe und alle Gegenstände, welche die alten Zivilisationen zum Schmud der Wohnungen, zur Bequemlichkeit und für den Toilettenstand fabrizieren.
Ich irrte also durch die drei Städte, El Mina, das ein
Unser Syrien gab ihnen dafür die Fülle seiner Getreidefrüchte, seiner Woll- und Seidenstoffe. Ich gefellte mich zu dem einen oder andern dieser Auslader, welche auf das Eintreffen oder Abfahren der Schiffe warten. Sie gehen nach ihrem Belieben an Bord und sind die Herren der Kais. Eines Tages fündigten sie mir eine Bergnügungsjacht an. Sie täme von Aegypten , fönnte ein oder zwei Passagiere zu mäßigen Preisen aufnehmen, und sie machten mir den Vorschlag, die Jacht zu besichtigen. Es war ein Schiff von 700 bis 800 Tonnen und trotz seiner eleganten zierlichen Bauart geneigt, den Geestürmen Widerstand zu leisten; es war ein Idyll der Liebe. Seine mit Seidenstoffen ausgeschlagenen Kabinen, deren Teppiche persischer Herkunft waren, machten es zu einem auf dem Wasser schwimmenden Palast aus Tausendundeiner Nacht . Meine Gedanken bewegten sich im gewohnten Gleise und ich gab mich der Vorstellung hin, ich flüchtete mit Damile auf diesem Schiff von dem verhaßten Geftade, wo sie die Sflavin Omars war. Wenn ich sie vor dem Tode rettete, der sie mit der Sicherheit des eine Wachtel erspähenden Falten verfolgte, würde sie dann aus Dantbarfeit nicht gewillt sein, den verschmähten Schmud anzunehmen und mit mir einen neuen Himmel zu suchen? Aber auch diefer Traum fonnte mich nicht länger betrügen. Nein, die Dankbarkeit führte nicht zur Liebe. Ich hörte noch immer die barkeit führte nicht zur Liebe. Ich hörte noch immer die Worte: Ich habe dich lieb, du bist gut!" Am Brunnenrande des väterlichen Hauses hatte sie mir dies gefagt, während sie meine Hände mit einem Ausdrud füßte, der eine Bitte um Hilfe war. Sie gehörte zu denen, welche nur einmal lieben.
Jungen auf mich zugesprungen und bot mir Schwämme an, Während ich so grubelte, fam eine Schar halbnadter melche noch an den Korallen hingen, die sie der Tiefe des Meeres entrissen hatten; auch Münzen aus dem phönizischen Altertum, die sie im Felsgebirge oder in Grotten gefunden, wollten sie mir verkaufen. Sie glaubten, ich wäre verrückt, als ich sie mit Fluchworten verjagte; es war mir zumute ge wesen, als wenn ich von ihnen den Preis für das Blut, das vergossen werden sollte, empfinge. Und ich verließ den Hafen; mich quälte diese Freiheit, zu der immer wieder der Anblick des Wassers und der abfahrtbereiten Schiffe lockt. Ich war bis an mein Ende ein Gefangener. Wo ich hingehen würde, immer ging meine Liebe mit mir. Und hat sie mich nicht seit 50 Jahren durch die ganze Welt, überall hin, begleitet und mich nicht ausschließlich zu den Orten zurückgeführt, wo ich am meisten gelitten?
Rubbe, die obere Stadt, welche fich am Rande eines Hügels hinzieht, bot fein Interesse für mich. Dort fand ich nichts von ihr, während die alte Stadt, wo sie wohnte, von ihrem Atem erfüllt war. Ich erwog alle Möglichkeiten, ihr zu begegnen. An die frische, würzige Luft unserer Täler gewohnt, mußte sie in dem Haus erstiden, das man durch den Torbogen in dem engen Gäßchen betrat, selbst wenn der Umfang des Hofes es ermöglichte, daß neben den Blumen auf den Beeten einige Bäume wuchsen. Sie mußte, nach arabischem Brauch, ausgehen, um in den Sufs einzufaufen, um Frauen ihres Ranges zu besuchen oder Spaziergänge zu machen. Ich poftierte mich in der Nähe der von Käufern am meisten umftandenen Auslagen. Würde sie nicht eines Tages weiche Teppiche aussuchen, um ihre nackten Füße darauf zu sezen oder um ihren schönen, liebesmatten Körper darauf zu lagern? Würde sie Teppiche aus Buchara wählen, mit LanzenSpigen auf rotem, das Auge erregenden Grund oder afghanische Teppiche mit schillernden Farben, sametne aus Tur testan oder einen, der aus dem persischen Täbris stammte? Diese sind wegen der Feinheit ihrer Figuren und der Mischung von matten und warmen Tönen bevorzugt. Oder ich hoffte fie an den Ständen, wo Stoffe feilgeboten werden, zu sehen.
( Fortfegung folgt.)