Mittwoch
5. Mai 1926
Unterhaltung und Wissen
Die Reise nach dem Mond.
Bon Richard Rainer.
Lionardo da Vinci , vollkommenster Typ des Universalmenschen aus der Blüte der Renaissance, der mit dem schöpferisch- trunkenen Auge des Künstlers den Gedankenhochflug des Ingenieurs vereinigte, hat irgendwann einmal geäußert:„ Die Mechanik ist das Paradies der Mathematit, denn hier reifen ihre Früchte." Da man unter den nachgelassenen Papieren dieses genialen Mannes sehr eingehende Entwürfe von Flugmaschinen nach dem Prinzip des Bogelfluges gefunden hat, ist anzunehmen, daß er die räumlichen Grenzen dieses neueren Paradieses nicht allzu eng gezogen glaubte.
Seine fühnsten Träume werden aber übertroffen von den wahrhafi kosmischen Bezirken, die der befannte und erfolgreiche Gelehrte Prof. H. C. Goddard vom Clark College in Worcester, USA. , und gleichzeitig aber unabhängig von ihm sein deutscher Kollege Prof. Hermann Oberth - München der menschlichen Mechanik eröffnen mollen. Die beiden Gelehrten beabsichtigen kurzerhand eine Reihe von Raketentrips in das umgebende Planetensystem. Schon vor einiger Zeit veröffentlichten beide ihre wissenschaftlichen Berichte; in diesem Sommer aber nun will Professor Goddard seine Idee in die Wirklichkeit umsehen: Mit dem Abstecher einer vorerst noch unbemannten Rakete nach dem Monde soll der Anfang des interplanetarischen Berkehrs gemacht werden. Ich muß sehr bitten, dies ganz ernsthaft aufzunehmen. Die journalistische Sauregurtenzeit hat noch nicht begonnen, so daß an der Aufrichtigkeit von Zeitungsmeldungen fein 3weifel mehr erlaubt ist. Auch möchte ich von vornherein eine Ber wechslung mit dem bekannten Romanwerfe des phantasiebegabten Jules Verne ausschließen. Der schlotternde Dilettantismus dieses Herrn hat alle Ursache, sich vor den egaiten rechnerischen Konstruftionen der Erfinder zu versteden.
Mit Hilfe riesiger Repulsingeschoffe, die durch die Rückstoßmirfung explosiver Safe vorwärts getrieben werden, soll das einzige bedeutende Hindernis, das sich einem Weltflüchtigen unserer Lage entgegenstellt, nämlich die Erdanziehung, überwunden werden. Den erforderlichen 60prozentigen thermischen Wirkungsgrad( wie die Gelehrten dazu sagen) will der Amerikaner in den Eigenschaften des reuchlosen Nitrozellulosepulvers begründet missen, während der nach Ansicht der Fachleute sehr viel gründlichere Deutsche seine Hoffnung auf flüssigen Altohol und Wasserstoff baut.
Gegenüber diesen grundlegenden Dingen erscheint alles, was der menschliche Organismus an Rücksichten erheischt, als nebensäch lich. Luft und Wärme nimmt man natürlich mit, zu melchem Be hufe die Passagierfammer ais Thermosflasche ausgebaut wird. Auch will man sich für den Anfang mit der noch erträglichen Beschleuni gung von 35 Sekundenmetern begnügen, so daß nach etwa 5 Minuten die zur leberwindung der Erdschwere nötige Geschwindigkeit von 11 Kilometer pro Sefunde erreicht sein wird. Einmal den Armen der Mutter Erde entronnen, ist es im schwerefreien Raum ein Icichtes, mit ganz geringem Kraftaufwand zu echten kosmischen Gejdwindigkeiten vorzubringen. Dem peinlichen Gefühl seines Nichts, dem der Kosmostrotter durch den völligen Verlust seines Eigen gewichts ausgesezt ist, muß man begegnen, indem man sich vor fichtig anschnallt und durch leichten Zug in die jeweils gewünschte Lage versetzt. Die Rückkehr zur Schnullerflasche wird angesichts der vergeblichen Bemühungen, den Inhalt eines Gefäßes auszu gießen, eine bringende Notwendigkeit sein. Will man einen Nachbar. planeten ansteuern, so braucht man sich nur in deffen Gravitations feld fallen zu lassen und ordentlich bremsenden Rüddampf geben.
Der Mathematifer und Physiker also hat seine Schuldigkeit getan. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, haben fie auch den Dritten im Bunde, den Astronomen, als Kron zeugen gefunden. Auf der Grundlage der Oberthschen Forschungen
Amerikanische Landstreicher".
Von Artur Hene.
In St. Louis warer heute 42 Grab Hize! Annheuser Busch. die größte Brauerei der Welt", pumpte den Mississippi halb leer und braute Lagerbier daraus, denn die Nachfrage war ungeheuer. Swei staubige, sonnverbrannte Gesellen famen langsam die Straße herabgeschlendert, gudten einen Moment durch das offene Tor dem fieberhaften Treiben auf dem Hofe der Brauerei zu und bummelten reiter. Die rotglühende Sonne schien ihnen in die sorglosen, ein bißchen verwegenen Gesichter und verschönte ihre abgetragenen blauen Anzüge durch einen violetten Schimmer. Die beiden sahen aufmert. fam umher, fie fuchten etwas.
Rechts von der Straße waren Bahngleise, links eine endlose Bretterplante. Die Sonne hatte ihre Pflicht redlich erfüllt und verschwand unter dem Horizonte. Die Wanderer schritten rascher aus, der Lärm der Stadt verklang hinter ihnen, es wurde dunkel. Die raftiosen, flinken Dampfboote auf dem Strome pfiffen sich ein Gutenacht zu, und ein leichter Dunst stieg con dem Waffer auf. Da war die Planke und die Stadt zu Ende.
Der eine späte durch ein Astloch hinein und rief seinen Rameraben zurück. Der sah auch hindurch und nickte mortlos. Sie folgten der Umzäunung noch ein Stückchen links nach dem Strome zu. Dann warfen sie einen raschen Blick um sich und stiegen darüber. Es war ein Lagerplak für ausgediente Fässer der Brauerei. Cine riesige offene Tonne, die einsam direkt am Flußufer lag, felfelte ihre Aufmerffomfeit besonders.
Was meinst du, wenn wir in diefem Hotel absteigen?" fragte
der eine.
Der eine spähte durch ein Astloch hinein und rief seinen Kameein paar leere Säcke und lag sicher eine Meile von der nächsten Bolizeiftation entfernt. Diese Vorzüge mußten die beiden Tramps zu würdigen und richteten sich in dem Fasse ein. Sie brannten sich ihre Pfeifen an und streckten ihre lahmgelaufenen Beine aus. Der eine, ein breitschultriger Hüne, brummte:„ Also der Tabat ist auch alle! Bei meiner armen Seele, morgen müssen wir uns auf fo einem Windhund von Flußboot anmustern laffen."
Ich habe zwar meine erste Seefahrt nicht gerade in angenehmer Erinnerung, aber es bleibt nichts übrig. Ich will dir die nette Historie von der Merrid" mal erzählen!" sagte sein Gefährte und legte die Arme unter den Kopf. Er war ein raffereiner Panfce, lang, hager, fehr mustulos, mit großen, lebendigen Augen und ener gischem, ruhigem Gesicht.
„ Es war an dem gefegneten Tage, als sie mich in Baltimore fanft aus der John Hopkins Universität herausefelten, meil Mr. Rufus Talbot, hoz engros", eine wunderschöne Bleite gemacht hatte und sein Sohn teine Vorlesungsgelder mehr bezahlen tonnte.
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Ostpolitik.
So ist sie falsch.
So ist sie richtig.
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hat der Münchener Astronom Mar Balier einen bis in alle Einzel heiten durchgedachten Plan zur Eroberung des Weltenraumes aus. gearbeitet und in seiner bei R. Oldenbourg erschienenen Schrift „ Der Vorstoß in den Planetenraum" zur Distuffion gestellt. In ebentiefem Verlage ist auch das Buch Oberths Die Rafete zu den Planetenräumen herausgekommen. Die wissenschaftliche Abhand lung Prof. Goddards erschien im letzten Jahresbericht des angesehenen Smithsonian Instituts. Inzwischen hat der nach dem Experiment durftende Amerifaner feine Rafete gezimmert und an gefündigt, daß er sie im Sommer unter allen Umständen mit dem Mondziele abfeuern werde. Die Einrichtung einer regelmäßigen Berkehrsverbindung wäre somit nurmehr eine Sache des Kaufmanns und Verkehrsorganisators. Für eine zu erwartende gute Allverkehrstonjunktur spricht die Tatsache, daß Profeffor Goddard bereits 52 Anmeldungen von Weltraumpassagieren bekommen hat, die bereit sind, bas erste waghalsige Experiment ins Ungewisse mit machen zu wollen. Für die wissenschaftliche Laufbahn der Astro
Da besah ich meine Hände: sie waren stramm genug, daß fie irgendein nüßliches Werkzeug packen und damit Dollars verdienen konnten. Das erste, was fam, war zwar nicht das beste, sondern es war ein Seelenverfäufer. Er verfaufte mich für brei Dollar fünfzig Cent auf die Merrid" als Heizer. Die fuhr seit zwanzig Jahren mehr Schlecht als recht Bananen von Jamaila nach Baltimore , und ich Aber sie war eben alt und half einige Reisen lang dabei. schwach und fraß mächtig viel Kohlen. Bei gutem Wetter machte fte noch acht Seemeilen, bei schlechtem eine halbe unb torfelte dann auf der See herum wie ein beschwipster Nigger. Das ist für die Bananen ein bißchen langweilig, die faulen unterdessen. Das Boot wurde immer sehr hübsch angemalt, rielleicht mar die Farbe das einzige, was den Kahn noch zusammenhielt. Well, sie war hoch versichert und Reeder und Kapitän zwei so smarte, gerissene Jungen, wie sie nur je die Sonne Marylands beschienen. Der Alte hatte nur eine fleine Schwäche für alten Jamaikarum. Auf der letzten Reise faufte er einen größeren Boften recht billig unter der Hand. So fam es, daß er vor der Chesapeale- Bai immer noch einen schweren So fam es, daß er vor der Chesapeate- Bai immer noch einen schweren figen hatte, sonst wurde er regelmäßig auf der Höhe von Savannah nüchtern, denn da war der Rum alle. Er ging selbst Bache , war voll wie ein Soldat am vierten Juli und jagte den Raften mit voller Kraft vor Kap Mac Henry auf den Sand und auf einen hübschen, teinen, scharfen Felsen.
Es war in der Silvesternacht 1906 um 11 Uhr. Ich rannte gerade mit der Teekanne über Ded, wir wollten Punsch machen. Da gab es einen Ruck und Krach, es scharrte und tnirschte unter den Füßen, die Stagleine brach knallend und rollte sich wie eine Spiralfeder am Fockmast auf. Ich sah noch so was wie eine Funkengarbe, die wie ein Feuerwerf aus dem Schornstein sprühte, die alte„ Lady Merrick" fuhr im Todeskampfe vorn hoch wie ein Ziegenbod, dann ein gewaltiges Krachen und Bersten, das Achterded brach glatt meg und schautelte sanft und ruhig 20 Fuß tief unter Wasser in den wohlverdienten Ruhestand hinab. Nun machte auch das übrige halbe Schiff Feierabend und legte sich auf die Seite. Ich rutschte mit merkwürdiger Geschwindigkeit das Dec entlang und benüßte die Teekanne als Rodelschlitten, sah noch den Kapitän mit einem sehr eleganten Hechtsprunge von der Kommandobrüde abgehen und im Waffer verschwinden, dann bemerkte ich nichts mehr; denn Godfrey Talbot, bisher Student der Philosophie, paddelte selbst im Atlantit herum, noch ehe er einen armseligen Taft aus Danteedoodle pfeifen fonnte, wie ein guter Amerikaner tun soll. Well, es sollte ein gemütliches Stranden werden und wurde ein ungemütliches Scheitern. Bon dem Felsen hatte die alte Rumbottel nichts gewußt. Der hatte cs dem Boote so gründlich besorgt, daß jezt nichts mehr zu sehen war als elu bißchen Strudel und ein paar hundert Lattentisten mit Bananen.
So welt ich sehen fonnte: Bananen, Bananen! Wir hatten Deckladung gehabt. Eine lebende Seele fonnte ich nicht entdecken. So schwamm ich denn los. Es war eine wundervolle, stille Nacht. ganz wenig Seegang und eine große Frechheit von unserem Alten.
Beilage des Vorwärts
nomen eröffnet sich damit die glänzende Aussicht, an den Schaltern der interplanetarischen Verkehrsgesellschaft angestellt zu werden. Im übrigen aber muß ich die Weltfremdheit unserer modernen Gelehrten verurteilen, deren Gedanken immer gleich derart in die Ferne schweifen. Sieh, das gute Amerika liegt so nah! 3. R. III hat für die amerikanische Route immerhin etwa 70 Stunden ge braucht, und auch Flugzeuge, die in Etappen über die im Atlantik geplanten Armstrong- Inseln sehen werden, können die 6000 Kilo meter höchstens in 25 Stunden bewältigen. Mit einer Oberthschen Wafferstoff Doppelrafete hingegen würde man, wie der Leser feines Buches leicht nachrechnen kann, dazu knapp 20 Minuten brauchen. Der Rededrang unserer Staatsmänner würde eine mehrfache Er leichterung erfahren, und mit den Zungen mürden sich vielleicht die Herzen näherkommen. Internationale Filmlieblinge, die sich bis spät abends in den europäischen Metropolen bewundern ließen, tönnten( man beachte die Zeitdifferenz) noch am hohen Mittag desselben Tages in Hollywood ihren falifornischen Starverpflichtungen nachkommen. In San Francisco wird der Empfänger Briefe eher in Händen halten, als sie in Moskau aufgegeben sind.
Die Menschen werden dann im Sinne Lionardos dazu kommen, von paradiesischer Bewegung zu sprechen. Was mich betrifft, so merde ich es jedoch weiterhin mit der Ruhe meines friedlich übersonnten, ein wenig ungeordneten Schreibtischparadieses halten.
Scharlacherreger und Scharlachserum.
Bis vor kurzem war der Erreger des Scharlachs den Aerzten noch völlig unbekannt. Die einen nahmen ein unsichtbares Gift an; andere vermeinten, in gemissen Arten von Batterien, und zwar Don Streptofoffen, die Urheber gefunden zu haben, ohne allerdings schlüssige Beweise erbringen zu fönnen. Dementsprechend ergaben auch die empfohlenen Heilsera höchst unsichere Erfolge. Eine Bor beugung mar gänzlich unmöglich; wenn in einer finderreichen Fa milie Scharlach ausgebrochen war, so mußte man es dem Schicjal überlassen, ob auch die gesunden Geschwister erkrankten oder nicht. Erst in letzter Zeit ist es amerikanischen Aerzten gelungen, das Scharlachproblem zu lösen. Das Ehepaar George F. Did und Gladys H. Did hat den vielgesuchten Erreger des Scharlachs ge funden. Sie züchteten aus der Fingerwunde einer Krantenpflegerin, die sich bei einem Scharlachfranten angesteckt hatte, eine Streptofoffenart, die rote Blutkörperchen aufzulösen vermag; sie rieben die Erreger auf Rachen und Mandeln von Versuchspersonen ein. und diese ertranften prompt an typischem Scharlach. Weiterhin gelang es den Amerikanern, in etwa 100 Scharlachfällen gleichfalls die genannten Batterien nachzuweisen.
Auch das eigentliche spezifische, von den Streptotoffen erzeugte Echarlachgift fonnte von dem Ehepaar Dick nachgewiesen werden. Sprigt man einer Bersuchsperson ein Zehntel Rubilzentimeter dieses Giftes ein, so entsteht ein typischer Scharlachausschlag. Auch die Feststellung, wie weit ein Mensch für Scharlach empfänglich oder dagegen gefeit( immun) ist, wird durch die neuesten Forschungen ermöglicht.
Nachdem der Erreger gefunden war, folgte alsbald die Schuh impfung gegen Scharlach auf dem Fuße. Wenn man in steigenden Dojen Scharlachgift einimpft, fo find die Geimpften in 70 Broz. der Fälle völlig immun gegen Scharlach ; in 30 Broz. verläuft die Die Dauer Scharlachertrantung in start abgeschwächter Form. des Schutzes beträgt 9 bis 14 Monate nach der Impfung, die gänzlich gefahrlos ist. Schließlich hat man noch ein zur Behandlung geeignetes Serum gewonnen, indem man ähnlich wie bei der Diphtherie Pferden die Scharlacherreger einimpfte und dann den Tieren das Blutserum mit den darin befindlichen neugebildeten Schuß und Heilstoffen entnahm. Bei den unkomplizierten Fällen tritt schon 12 bis 24 Stunden nach der Impfung ein erstaunlicher umschmung des gesamten Krankheitsbildes" ein: der Ausschlag ver. zu machen. Die Wirkung des Scharlachheilserums scheint also die Ihwindet, bie Temperatur fällt brüst herab, um Wohlbefinden Blaz bes Diphtherieheilferums noch erheblich zu übertreffen.
Unter diesen Umständen wäre es ihm wohl verdammt schmer ge worden, sich auf dem Seeamt in Baltimore herauszuschwindeln. Des halb hatte der alte Fuchs also einmal im Suffe davon geschmafelt, daß er bas Nilpferd von Bootsmann ins Ded hineinprügeln wolle, menn er nicht darauf sähe, daß die Boote immer in Ordnung wären. Ja, der Rum und der Felsen! Und in der Küche hatte ein fetter Truthahn gebraten; den fraß jetzt ein verdammter Hai. Meine Kollegen vielleicht auch denn wie ich auch rief und gudte, ich sah niemand. Die hatte der alte Schuft auch auf dem Gewissen, ver dammt sei seine Seele!
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Weit hinten im Westen blinkte das Feuer von Mac Henry. Das Wasser mar leidlich warm. Ich hatte Jacke und Schuhe ausgezogen und schwamm munter darauf zu. Eine Stunde vielleicht verlief alles gut. Dann ging ich wieder mal hoch und spähte hinüber. Da friegte ich doch einen fleinen Schred: das Feuer war weg! Die Ursache erkannte ich bald: es wurde ein bißchen nebelig, unsidjtig", mie mir fagen. Schön, da mar's jett 3eit zum Danteedoodie Pfeifen. Ich hatte mun soviel Aussicht, den Strand zu erreichen, wie den schändlich ersoffenen Silvestertruthahn noch zu bekommen. Trotzdem schwamm ich fest voraus, bald auf dem Bauche, bald auf nur ins neue dem Rücken zum Ausruhen Wohin, wußte ich nicht Jahr und vielleicht in die Ewigkeit hinein!
Es ist ja die gemeine Geschichte: man denkt, man steuert gerade. ous, und schwimmt dabei im Kreise herum, denn der rechte Arm ist stärker und macht größere Stöße. So mar ich auf einmal wieder zwischen ein paar Bananenkisten und flammerte mich daran fest. Mir waren Arme und Beine hübsch steif geworden. Dann fam wieder ein Nachschub von Energie, ich schoß wieder davon, aber nicht lange. Der Nebel war dicht und weiß um mich: Mein Leichentuch! In meinem Kopfe hämmerte eine Schmiede, alle Muskeln versagten, der Rebel wurde rot vor meinen Augen. Ich dachte noch einmal an meine Kameraden und wünschte den Kapitän herbei, um ihm die Gurgel durchzubeißen. Schwach, verloren und verlassen trieb ich und schluckte immer mal einige Happen Seewasser zur Vorbereitung auf die unfreiwillige Tieffeeforschung, die ich vor mir hatte. So sollte ich also hier jämmerlich wie ein gefactes Räßchen an der Küste meines Vaterlandes ertrinfen! Ein Gedanke flog noch einmal hinüber über seine weiten Brärien und seine Millionenstädte, die den Nachthimmel mit den Gluten ihres tosenden Lebens röteten. The stars and stripes for ever! Dann machte ich noch einige mechanische Bewegungen; das Blut sang mir in den Ohren das Lied der Emig teit! Eine Welle miegte mich hoch Donnerwetter, das Geräusch fannte ich doch! So braufte und donnerte die Brandung an einer Rüfte! Jauchzend schnellte ich vorwärts, dieser köftlichen Brandung zu. Dann hatte sie mich, ich wurde herumgerissen und gewirbell, auf und ab geschleudert, dann fühlte ich etwas Hartes unter ben Füßen, und zerschrammit, verbeult, zerfchunden troch ich zitternd auf allen Bieren ans Land und füßte es und heulte wie ein Schul. mabel. Nur eine Minute trieb ich's so, danach fiel ich um wie ein Sad. ( Schluß folgt.)