wenigstens die Reifeprüfung für Obersetunda gemacht. Bohnungen| und Lebensweise dieser Aermsten, die sich oft tatsächlich faum an trodenem Brot fatteffen können, sind grauenhaft.
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Hier liegen Gebiete, die mit Hygienepropaganda scheinbar nur mittelbar zu tun haben; aber der, der nicht blind dafür sein will, wird leicht erkennen, daß dieser Schein trügt, daß nichts unmittel barer Bezug auf die Gesundung und Gesunderhaltung eines Boltes hat, als diese wirtschaftlichen Fragen. Eine Hygieneausstellung würde vollkommen sein, menn vorbildliche Wohn- und Arbeits. anlagen den Ausstellungsraum einnehmen würden, der heute den Modellen von Siechen- und Krüppelheimen mit Recht angewiesen werden muß. Auf dieses Ziel hat die Allgemeinheit hinzuarbeiten. Der Arbeiter aber, ob mit Kopf ode: Hand, muß wirksamste Mitarbeit leisten, wenn es erreicht werden soll; er fann es, wenn er fich den freien Gemertschaften anschließt.
Der Mörder seines Kindes.
Ein Todesurteil des Schwurgerichts am Landgericht III. Unter der Anklage des Merbes an seinem eigenen Rinde stand der Kraftwagenführer Ewald Gädke vor dem Schwurgericht des Landgerichts III. Gäbte hatte 1920 in Riel geheiratet; die Ehe ge staltete sich jedoch nicht glücklich, da die Frau ihm später eingestanden haben soll, an einer bösen Krankheit gelitten zu haben, so daß er der Meinung war, daß der hartnäckige, unheilbar erscheinende Ausschlag des Kindes auf diese Krankheit zurückzuführen war.
Nach dem Tode seiner Frau wurde das Kind von ihm zunächst in verschiedenen Familien und Krankenhäusern untergebracht und fam schließlich nach Düroz bei Wustermart, wo der Angeflagte sich mit einem jungen Mädchen verlobte und das Kind bei den Eltern des Mädchens wie ein eigenes Kind verpflegt und auch mit Arzneien behandelt murde. Der Angeklagte zog unterdessen durch die Lande und wurde auch wegen Landstreichens bestraft. Als er, ohne daß die Braut eine Ahnung davon hatte, aus dem Gefängnis entlassen worden war, Weihnachten 1924 wieder nach Düroß zurüdfam, gab er gleich von seinem Plane Kenntnis, das Kind jetzt in einem Krankenhaus unterzubringen. Am 3. Feiertag zog die Braut deshalb das Kind warm an, bekleidete es mit einem Wollschal und band ihm auch ein Leinentuch um den Kopf. Der Angeklagte behauptete mun, von dem Bahnhof Wustermart mit dem Kinde nach Berlin gefahren zu sein und hier versucht zu haben, es in der Charité unterzubringen. Es sei ihm jedoch von Aerzten gesagt worden, er müsse sich an feinen Kreis wenden. Kurz vor 6 Uhr abends will er dann wieder mit dem Kinde in Wustermark eingetroffen sein. Nach feiner Angabe wurde nun das Kind unterwegs fehr unruhig. Als feine Bersuche, es zu beruhigen, fehlschlugen, will er dann in große But geraten sein und das Kind heftig am Schal gezerrt haben. Blöglich fei es umgefallen und, wie er zu seinem Schreden feststellte, tot gewesen. Die Leiche versteckte er darauf in einem Graben, be deckte sie mit Schnee, ging zu seiner Braut und schlief in der Wohnung der Eltern seiner Braut ruhig die ganze Nacht. Am nächsten Morgen wollte er sich dann angeblich, nachdem er die Leiche seines Rindes geholt hätte, der Polizei stellen. Er habe es jedoch mit der Angst bekommen, weil zwei vor der Polizei stehende kleine Kinder ihm zugerufen hätten: Jegt wird man dem Mörder des Kindes den Ropf abfchlagen." Tatsächlich ist der Angeklagte auch geflüchtet und hat sich ein Jahr lang unter falschem Namen in Medienburg verborgen gehalten. Erst Ende vorigen Jahres fonnte er verhaftet werden.
Sie fann auch einem noch schwereren Berbrechen zum Opfer ge fallen sein. Die Vermißte ist 1,60 Meter groß und unterſezt, hat einen blonden Bubitopf und blaue Augen und trägt ein grünweiß fariertes Kleid, einen grauen Mantel, graue Strümpfe und schwarze Ladspangenschuhe, als Schmud Kettenohrringe und auf dem linken Mittelfinger einen einfachen goldenen Ring. Mitteilungen zur Aufklärung an Kriminalkommissar Berneburg, Dienststelle A5 im 3immer 80 des Polizeipräsidiums.
300- Generalversammlung.
Für die Deffentlichkeit ist es ohne erhebliches Intereffe, menn in den Generalversammlungen des Aktienvereins des Zoologischen Bartens alle Jahre die nörgelnden Aktionäre diefelben Klagen Dorbringen. Biel mehr Intereffe beansprucht die Tatsache, daß in der gestrigen Generalversammlung ein Attionär es wagte, wenn auch nur nebenbei, den Aktienverein als reines Erwerbsunternehmen" zu bezeichnen. Als er der Gesellschaft in der Inflations. zeit schlecht ging, da war die Deffentlichkeit gut genug dazu, um Gelder zur Erhaltung des Gartens herzugeben. Sie gab es gern, meil sie damit ein für die großstädtische Bevölkerung unentbehrliches Belehrungs- und Erholungsinstitut erhalten tonnten. Der Geschäftsbericht, der der Generalversammlung vorgelegt murde, zeigt, daß im Jahre 1925 der Garten von 1 296 945 Er 208 729) besucht murde. Das Aquarium weist die Besucherzahl wachsenen( 1924: 1078 471) und Don 201 004 Kindern( 1924: Don 240 143( 211 096) Ermaschenen und 30 272( 36 716) Rindern auf. Bereinnahmt wurden 1925 2143 000 m., 1924: 1881 000 mt., 1913: 1370 000 mt. Verausgabt wurden 1925: 1468 000 Mt 1924: 1169 000 m., 1913: 760 000 mt. Der Bericht hebt dann die Bermehrung des Tierbestandes durch Neuerwerbungen und Gefchente hervor, weist auf die Zuchterfolge hin und vergißt auch nicht, die zahlreichen Tierhausneubauten zu erwähnen, wie das Affenpalmenhaus, die Errichtung von Gesellschaftsfäfigen für Bögel und die Neuherstellung eines Hundezwingers.
Der Selbstmordlyriker.
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Die midnationalistische Deutsche Zeitung" macht manchmal auch in treudeutscher Lyrif, um für sich selbst Reklame zu schinden. schwarzweißrote Reflametrommel unter dem Motto: Da bleibt kein Mit überorientalischer Gerissenheit schlägt der Propagandachef die Hühnerauge troden Ein Mann, der sich aus nicht bekannten Gründen zu entleiben trachtete, fandte der Redaktion des Claß Organs 30 Seiten gebündelte prif, die die patriotischen Schmocks in übersprudelnde Siegerfranzbegeisterung verfekten. Bom Geifte Teuts ergriffen, bescheinigen fie ihrem Hymnifer Eine Innerlichkeit, die tiefstem, reinstem Baterlandsgefühl" entsprungen fein soll. Und aus welchem Grunde? Weil der lebensmüde Bogel auch die Reflameabteilung des Monarchistenorgans in einem mar. figen Spruchepos angezwitschert hat. Und die nicht durch viel Beifallssonne verwöhnten Herrschaften zitieren freudestrahlend:
Aufwärts steige, Deutsche Zeitung",
Wie der Adler in der Luft" uſm.
Im Anschluß an diesen rhythmischen Schrei soll sich der Un
glüdliche im Osthafen erträntt haben. Mag sein, daß ihm die deutschnationale Berstnaderpoefie die Ganglien gelähmt hat. Diese Schauermar fischt die Deutsche Zeitung mit dem ernstesten Gesicht der Welt ihren Lesern auf. Nicht am 1. April, sondern am 6. Mai.
Die Not der Altersrentner.
Nach den Erklärungen der Sachverständigen steht seine Angabe, Boche eine start befuchte Versammlung der Alters. Jm Bebigenheim am Webbing fand in der vorigen er habe an dem Schal gezerrt, mit dem Obduktionsbefund in Wider rentner statt. Die Redner der Rechtsparteien hatten es bisher fpruch. Das Leinentuch ist zweimal festgefnotet um den Hals des Stindes gewesen, so fest, daß man nicht einen Finger dazwischen verstanden, die alten Leute über die wahren Uriaden ihrer heutigen fteden fonnte und sich starte Strangulationsmerkmale vorfanden. Notlage binwegzutauschen. Als Vertreter unserer Partei sprach GeDer Staatsanwalt war daher der Meinung, daß eine solche Tat noffe räntel über das Thema: Die Not der Altersrentner und nicht im Affekt geschehen sein tonnte, sondern erhebliche Reit die bevorstehende Fürstenabfindung. Ausgehend von den unerhörten unds bestimmte Ueberlegung erfordert hätte. Der Anforderungen der ehemaligen Fürften, die zum Teil schon 200 bis 300 Broz. anfgewertet worden sind, zeigte der Redner an weiteren getlagte habe das Kind los fein wollen, weil ihn der Gedanke beherrscht habe, daß es seiner zweiten Heirat entgegenstände. Er habe Beispielen, daß heute in Deutschland mit zweierlei fein Kind deshalb faltblütig umgebracht. Deshalb beantragte der Maß gemeffen wird. Für die alten Leute, die heute nicht Bertreter der Anflage wegen Mordes die Todesstrafe. mehr arbeiten können, find teine Mittel vorhanden. Die täglichen Nach etwa einhalbstündiger Beratung verfündete das Gericht auch Selbstmorde sprechen eine deutliche Sprache. Wir Sosialdemokraten das Urteil: Der Angeklagte wird wegen Mordes zum Tode verurteilt. Helfen allen Bedrängten und Unterdrückten und werden uns auch mit ganzer Kraft in den Barlamenten und Kommunen für die Linderung der Not diefer alten Leute einfegen. Der darauf folgende Beifall und die Mehrzahl der Diskussionsredner zeigten, daß man gewillt ist, mit uns Schulter an Schulter zu fämpfen.
Der Fall Teppich.
Das lehte Jürgens- Urteil vor dem Berufungsrichter. Die legte Amtshandlung des verhafteten Landgerichtsdirektors Jürgens als Vorsitzender des Schöffengerichts Charlottenburg war, wie erinnerlich, die Berurteilung einer Frau Teppich zu 2 Jahren Gefängnis wegen Betruges. Bald darauf wurden Jürgens und Frau unter dem Verdacht des Versicherungsbetruges sowie des umfangreichen Kreditschwindels in Untersuchungshaft ge nommen. Dieser Umstand gab dem Fall Teppich eine besondere Note, denn auch bei ihm handelte es sich um große Kreditschwinde leien, durch die Geschäftsleute um ungefähr 23 000 Mart geschädigt und einzelne zum Ruin getrieben wurden.
Das Interesse an dem Fall Teppich ist um so größer, als nicht nur auf ein hohes Strafmaß erkannt worden war. Bor allen Dingen hatte Jürgens auch mit sehr scharfen Worten das Treiben der Kreditschwindler gegeißelt. Ganz abgesehen davon, war schon in der Berhandlung die auffällige Beobachtung gemacht worden, daß der Vorfigende Jürgens in den sonst unbekannten Fachausdrücken der Schieber" gut Bescheid wußte und z. B. das Verschieben von Waren fachgemäß mit unter den Nagel reißen" bezeichnet hatte. In der Begründung nannte Jürgens den Kreditschwindel einen Krebsschaden am Boltstörper. Da von Frau Teppich bezüglich des Strafmaßes Berufung eingelegt worden war, hatte jetzt der Berufungsrichter Gelegenheit, zu dem Urteil Stellung zu nehmen, was im Hinblick darauf, daß vielfach die Frage erörtert morden war, ob die Jürgensschen Urteile angefochten werden fönnten, größeres Intereffe beanspruchte. Auch der Vorsitzende der Be rufungsstraffammer des Landgerichts III, Landgerichtsdirektor Dr. Siegert, hatte für das Treiben der Angeklagten sehr scharfe Borte. Er nannte ihre Taten eine Reihe von beispiellofen Bergehen, die aus der Not der Zeit geboren feien und jetzt eine typische Art von Verbrechen darstellten. Infolge der Schwere der Beit müßten die Geschäftsleute mit Leichtigkeit Kredite geben, um Umsatz zu erzielen und zu barem Gelde zu kommen. Das würde gewiffenlos Don vielen Leuten in frimineller Hinsicht ausgenugt; daher müßten derartige Bergehen strenger bestraft werden und eine besondere Ahndung finden. Mehr denn je feien Geschäftsleute auf Treu und Glauben angewiesen, und mehr denn je müßten fie deshalb geschützt merden. Die erkannte Strafe Jei jedoch trotzdem als zu hoch be. funden und infolgedessen auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis unter Ans rechnung von 6 Monaten auf die Untersuchungshaft ermäßigt morben.
Muffälliges Verfchwinden eines jungen Mädcheus.
Das Berschwinden einer 16 Jahre alten Stontoristin namens Elsbeth Doné aus der Steinstraße 6 zu Lichterfelbe beschäftigt das Raubdezernat der Kriminalpolizei. Das junge Mädchen, das in einem Immobiliengeschäft angestellt war, 30g am vergangenen Montagnachmittag in dem Hause Donaustraße Nr. 21 zu Neutölln, das ihre Arbeitgeberin verwaltet, 500 Mart Miete ein und ist seitdem verschwunden. Der Bförtner jah, baß fie zwischen 4% und 4% Uhr das Haus verließ. Seitdem fehlt jede Spur von ihr. Daß die Vermißte, ein lebens. Luftiges Mädchen, das Geld unterschlagen hätte, erscheint aus. gefchloffen, denn sie hat die beiden Tage vorher je 1000 Mart Mieten eingezogen und pünktlich abgeliefert. Bermutet mird viel mehr, daß ihr der Betrag geraubt worden ist und daß fie fich deshalb nicht wieder in das Geschäft oder nach Hause zurüdtrout.
eines mächtigen, ungefähr 60 Bentimeter langen Großen Neun Das Berliner Aquarium ift in diefen Tagen in den Besitz auges, auch Lamprete genannt, gekommen, das hier in der Nähe in einer Walreuie gefangen wurde. Diefe Tiere leben für gewöhn lich im Meere, steigen aber, um sich fortzupflanzen, in den Flüssen empor. Während dieser Zeit fressen sie anscheinend nicht und be. nugen ihr eigentümliches, freisförmiges, mit Sornzähnen befektes Saugmaul nur, um sich festzuhalten. Haben fie bann gelaicht, fo art ist in dem langen Beden Nr. 18 auf der fünstlich beleuchteten gehen sie zugrunde. Diefe nur felten in Aqnarien anantreffende Seite der Süßwasserabteilung mit amerikanischen Saiblingen und Regenbogenforellen untergebracht.
Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 8. Mai.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
11.30 Uhr vorm.: Uebertragung der Eröffnungsfeier der Großen Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen. 4 30 Uhr aachm.: Wohltätig ist des Gases Macht". Eine Plauderei beim Gesangunterricht. Werbeveranstaltung der Berliner Städtischen Gaswerke A.-G. 5 bis 6.30 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. Anschließend: RatBredow- Schule. 7 Uhr abends:( Bildungskurse). Abteilung Sprachschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7-7.45 Uhr abends: Hansunterricht. Esperanto( Direktor Julius Glück). 7.25 Uhr abends: ( Hochschulkurse). Abteilung Geschichte. Geh. Regierungsrat Dr. Hans Delbrück: Bilder aus der deutschen Vergangenheit( Der Ursprung des deutschen Volkstums). 8 Uhr abends: Personenverzeichnis und Inhaltsangabe zur Uebertragung aus dem Großen Schauspielhaus. 8.15 Uhr abends: Versuchsübertragung aus dem Großen Schauspielhaus: Alt- Heidelberg , Schauspiel in fünf Anfzugen von Wilhelm Meyer- Förster . Karl Heinz, Erbprinz von Sachsen- Karlsburg: Alfred Braun ; Staatsminister Exzellenz: Ernst Dernburg ; Hofmarschall Freiherr v. Passarge, v. Haugk, Exzellenz: Hugo Bauer; Kammerherr Baron v. Metzing: Kurt Mühlhardt ; Kammerherr Baron v. Breitenbach: Richard Körner; Dr. phil Jüttner: Karl Wallaner: Lutz, Kammerdiener: Wilhelm Krüger; vom Korps„ Saxonia": Detlev, Graf v. Asterberg: Georg Paeschke; Karl Bilz: Gerd Briese ; Kurt Engelbrecht: Karl Willi Vogt; v. Wedell, Saxo orusse: Franz Baumann; Rüder, Gast wirt: Frite Alten; Fran Rüder: Hanni Schreck- Normann: Frau Dörfal, deren Tante: Lucie Enler; Kellermann: Erwin Kopp ; Kathie: Marianne Kupfer; herzogliche Bediente: Schölermann: Richard Martienssen; Glanz: Hans Jenkner: Reuter: Fritz Kent sért; Kammerherren: Offiziere; Studenten: Musikanten; Diener. Zwischen dem zweiten und dritten Akt liegt ein Zeitraum von einigen Monaten, zwischen dem dritten und vierten Akt von ungefähr zwei Jahren. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10 30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto KermKönigswusterhausen, Sonnabend, den 8. Mai.
bach).
3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel und Oberschuliehrer Westermann : Einheitskurzschrift. 3.80-4 Uhr nachm.: Oekonomiedürfnisse. 4-4.30 Uhr nachm.: Dr. Matschens: Roggen- oder rat Lembke: Landwirtschaftlicher Kleinbetrieb und seine BeWeizenbrot? 8-5.30 Uhr nachm.: Fräulein Walther: Fleischnahrung. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .
Schwerer Autounfall am Anhalter Bahnhof .
Ein schwerer Zusammenstoß zwischen einer 3ŋtlonette und einer Kraftdroschke, bei dem drei Personen schmer verletzt wurden, ereignete sich gestern abend gegen 11 1hr an der Kreuzung der Mödern und Königgräger Straße. Die 3nllonette überschlug sich bei dem Zusammenprall und der Chauffeur Otto Stehlte aus der Uhlandstr. 15 wurde darunter begraben. Er zog sich einen Armbruch und schmere Kopfverlegungen zu. Die Insassen der Autodroschke wurden gleichfalls arg mitgenommen. Der 26jährige Schleifer Ernst Weinert erlitt fchwere Kopfverlegungen. Er wurde zusammen mit dem schmerverlegten Chauffeur St. nach dem Elisabeth- Krankenhaus transportiert. Seine Begleiterin. die Aufwärterin Marie B., 30g sich eine Hüftverlegung zu. Sie tonnte nach Behandlung auf der Rettungs stelle in ihre Wohung entlassen werden. Die Schuldfrage ist noch nicht geflärt.
Luftmord bei Hegermühle?
Die Mordfommission unter Leitung der Kommissare Albrecht und Engel wurden gestern abend noch in später Nachtſtunde nachh Hegermühle bei Eberswalde alarmiert, wo zwischen Hegermühle und Schlagmühle im Walde von Waldarbeitern eine meibliche Leiche aufgefunden wurde. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß ein Luftmord vorliegt. Nähere Einzelheiten fehlen noch.
Sonnabend 8,50 abends, Welle 1050.
Wie uns die Internationale Transportarbeiter Federation aus Amsterdam telegraphisch mitteilt, wird sie am Sonnabendabend 8,50 Minuten( deutiche Zeit) durch die Rundfunkstation Silverium( Wellenlänge 1050 Meter) neueste Berichte über die Solidaritätsattion der Transportarbeiter des Kontinents übermitteln.
Ein Siebzigjähriger. Genosse Karl Petermann wird heute 70 Jahre alt. Als Gründer, Kassierer und Borsitzender des WahlDereins im ehemaligen 1. Berliner Reichstagswahlkreis ist er weit über feinen Wirkungstreis hinaus in der Parteigenoffenschaft befannt. Mu feinen Freunden beglückwünschen auch wir den jungen Alten, der uns als Angestellter in unserem Hause besonders nahesteht. Platzfonzert der Schuhpolizei. Ani Sonntag, den 9. Mai, findet das Blazkonzert der Schutzpolizei von 12 bis 1 Uhr nachmittags auf bem Schlosplay Charlottenburg mit nachstehendem Spielplan statt: 1. Hoch Heidecksburg, Marsch von Rudolf Herzer , 2. Festouvertüre über ein thüringisches Volkslied, von Lassen, 3. Der Lenz, Lied von Hildach, 4. Geschichten aus dem Wiener Wald, Walzer von Johann Strauß , 5. Große Phantasie aus der Oper Lohengrin von Richard Wagner , 6. a) Marsch der Langen Kerle von Marc Roland, b) Götterjunken, Marsch von Rumohr.
Die
Der SPD - Ortsverein Wildau veranstaltet am Sonntag, 9. Mai nachmittags 8 Uhr, seine Bannerweihe, auf der Reichstagspräsident Genoffe 255e die Fest und Weiherede halten wird. Direktion der Schwarzkopff Werte in Wildau hat der Arbeiterschaft das sonst zur Benutzung stehende einzige Lokal des Drtes Rafino" entzogen. Die Demonstration am 9. Mai soll gleichzeitig ein Protest gegen diese Handlung sein.
Die Direffion des Rose- Thea'ers beranſtaltet für unsere Refer eine Boltswoche und zwar für die Zeit vom Montag, den 10., bis Sonn abend, den 15. Mat 1926. Sur Ausführung gelangt täglich 8% Uhr das von der Breffe und vom Bublifum mit gronem Erfolg aufgenommene musikalische Boltsstäd Lilli mug heiraten. Näheres fiche Onferat.
Profeffor Dr. Franz v. Soghlet, der ordentliche Professor für Agrifulturchemie an der Technischen Hochschule in München , ist im Alter von 78 Jahren in München gestorben. Soxhlet ist durch feine Untersuchungen über den Fettgehalt der Milch und das nach ihm benannte Verfahren zur Sterilisierung der Kuhmilch( für Säuglinge) bekanntgeworden.
Amundsens Nordpolluftschiff Norge ist am Freitag vormittag 6% Uhr in Ringsban auf Spigbergen angekommen und glücklich gelandet. Das Schiff hatte auf dem letzten Teil seiner Reise mit startem Nebel zu kämpfen. Nunmehr werden von der Besatzung des Schiffes, die sich wohlauf befindet, die Vorbereitungen für die leßte Etappe des Nordpolfluges durchgeführt. Bech hatte das Polarflugzeug Alaskan" der Detroit - Polarexpedition des Kapitän Wilkins, das schwer beschädigt wurde, bevor es seinen ersten 600- Meilen- Flug antreten wollte.
Arbeitersport.
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Arbeiterfukballspiel. In unferer geftrigen Ankündigung ber Fußballfviele am Sonntag ist infofern ein Strtum unterlaufen, als im Beair! Güb.. meisterschaft ftchen fich auf bem Blak in Teitow, Auguftaftraße, um 5% Whe nachmittags Viktoria gegen Teltow gegenüber. Borher um 3½ Uhr treffen sich Nowawes und Ludenwalde im Entscheidungsspiel um die Gruppenmeisterschaft.
weft en nicht allgemeine Spielruhe herrscht Im Rampf um die Bezirks
Briefkasten der Redaktion.
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Ragarber. Die Behörden find Aur Befragung nach ber Religionszugehörig teit berechtigt, soweit Rechte und Pflichten davon abhängen. B. R. 19. Ja. 9. 5. 73. 1. Rum Nachlak gehören nur diejenigen Sachen, bie Eigentum Shres Mannes find. 2. Teilung in diefer Form ist nur möglich, wenn alle Erben damit einverstanden find. 3. Ein Pfltahtteil steht A. B. ben Rindern zu, wenn sie durch ein Testament non der Erbfolge ausgefchloffen find. G. 8. Ja. F. N. 86. Wenn Shre Eltern aur Reit Ihrer Geburt der Kirche angehört und Sie Ihren Austritt bisher nicht erklärt haben, fo find Sie steuerpflichtig. 8. D. T. Nein, der Hauswirt ist bazu nicht berechtigt. B. 1000. Menden Sie fich unter Mitteilung des Sachverhalts an das deutsche Ronfulat in Thorn. 2. R. 9. 1. Der Vertrag ist fofort wirksam. 2. Nur dann, wenn die Frau die Sachen getauft hat. 3. unb 5. Pfändung tann in jedem Falle er folgen. 4. Ja. Sosialrenten. Die Mutter hat keinen Anspruch auf die foziale Rulage. Der Sohn foll den Antrag auf Bewilligung der Erwerbslofent unterstilkung stellen.- 9. G. 384. 1. Rein. 2. Die Inventarerrichtung allein genulat nicht. Beantragen Sie das Aufgebot der Nachlaßgläubiger. 3. Darüber Täkt fich nichts Bestimmtes sagen.
Helle
Sommerkleider
sind der Schmuck einer jeden Dame, haben aber den Nachteil, dass sie leicht Schmutz anneh men. Sie werden wieder strahlend weiss, wenn sie mit
Seific
gebleicht werden
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DR.THOMPSON'S
SCHUTZMARKE
SEIFIX
SCHUTZMARKE
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