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Die Vorgänge in Warschau .

Ein tschechisch- offiziöser Bericht.

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Das Reichsbanner wacht! Bundesgeneralversammlung in Magdeburg . Magdeburg , 13. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die Bundes generalversammlung des Reichsbanners, zu der sich etma 300 Delegierte aus allen Gegenden Deutschlands eingefunden hatten, wurde durch den Aufmarsch von zehntausenden des Reichs­Prag, 13. Mai. ( WTB.) Die morgige Prager Breffe" meldet bannergaues Magdeburg und durch eine etwa 1500 Besucher um­aus Warschau : Als Pilsudski gestern, von Osten fommend, an der faffende Maffenversammlung in der Ausstellungshalle Für Stadt und Land" eingeleitet. Die Begrüßungsrede hielt der Bundesvereinzigen Straßenbrücke, die vom Vororte Praga nach Warschau führt, fizende Oberpräsident Hörsing. Er gedachte der Gründung erschien, wurde ihm eine größere Truppenabteilung unter Füh des Bundes im Jahre 1923 in einer Zeit der Putsche und Gefahren gestellt und es fam zu einem Waffenstillstand. Die Regie­des Bundes im Jahre 1923 in einer Zeit der Butsche und Gefahren rung eines Adjutanten des Kriegsministers Malczewski entgegen­und erinnerte an die Lücken, die der Tod und die politischen Morde in die Reihen des Reichsbanners gerissen haben. rung fuchte im Namen des Präsidenten der Republik den ersten ziere feiner Abteilung auf die Folgen einer Erhebung gegen Marschall Pelens zum Rückzuge zu bewegen und ließ die Offi. die gesetzliche Regierung aufmerksam machen. Pilsudski ant­wortete mit der Aufforderung an die Tags vorher vom Präsidenten beeidete neue Regierung Witos , sofort zurüdzutreten, damit unter Führung einer starten Hand die

Nach ihm ergriff General Deimling das Wort: Die letzten Tage haben uns gezeigt, daß die deutsche Republik noch keineswegs gesichert ist. Der Flaggenerlaß Luthers war der erste Schritt des Abbaues von Schwarzrotgold und der Putschplan ber Baterländischen Verbände hat uns gezeigt, daß die Auf­gabe des Reichsbanners noch nicht erfüllt ist. Wir müssen uns das Koppel fester schnallen. Hätten wir das Reichsbanner nicht, dann hätten wir jetzt den Faschismus und die Militärdiktatur. Die poli­tische Kraft, die im Reichsbanner liegt, müssen wir in Zukunf besser zu nugen verstehen, nicht erst auf den Barrikaden, sondern vorher durch die Abwehr alles dessen, was zum Bürgerkrieg treibt. Deimling bezeichnete schließlich als eine der wichtigsten Aufgaben der Generalversammlung die Schaffung einer aftions fähigen politischen Zentrale in der Reichshauptstadt, die Bertiefung der Reichsbannerbewegung als Kulturfaktor und die Stärkung der Widerstandskraft als Faktor des Republitschutzgesetzes in der Stunde

der Not.

Genosse Scheidemann rechnete mit ungewöhnlicher Schärfe mit den Gegnern der Republik Deutschland ab. Er bewundere die grenzenlose Geduld der Republik . Rüsten die Schuß verbände etwa gegen Frankreich und Polen ? Nein, gegen uns, gegen die Republikaner , gegen die Republik . Die Aufgaben des Reichsbanners feien flar vorgezeichnet. Der Bund ist der Felsen, an dem sich alle die Köpfe einrennen sollen. Gelobt, daß Ihr in der

Stunde der Not zur Stelle seid!

Nachdem begrüßte Ministerialbirettor a. D. Spieker die Generalversammlung im Namen der 3entrumspartei. Das deutsche Zentrum fei heute mehr wie je von der Notwendigkeit des Reichsbanners überzeugt. Es stehe mit dem Reichsbanner in einer Front gegen alles, was den demokratischen Teil des Bolts­ffaates zerstören will.

Dr. Haas- Karlsruhe entbot im Namen der Demokratischen Partei der Generalversammlung seinen Gruß. Die Demokratische Partei habe eben einen Reichstanzler hinweggefegt, weil er fein Berständnis für die Seele des republikanischen Deutschland gezeigt habe. Irgendwelchen Butschen sehen wir im Bewußtsein unserer Kraft ruhig entgegen. Wir sind stärker wie die anderen und wir werden jeden Butschversuch zunichte machen. Wir wären unserer Sache noch sicherer, wenn unsere Richter derselben Meinung wären wie mir.

Zu Borsitzenden der ersten Generalversammlung wurden ge wählt: Reichstagsabgeordneter Scheidemann , Reichstagsabge­erdneter Haas, Ministerialbireftor Spieter, Borsigender des Algemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes Graßmann und Bundesvorsitzender Hörsing. Mit einem großen Umzug durch die Stadt Magdeburg schloß die eindrucksvolle Feier.

und and#goped Auslandsdeutsche und Fürsten . Erbitterung über den Abfindungsrummel.amster Der Bund der Auslandsdeutschen" bittet ints, folgendes Schreiben eines seiner Mitglieder zu ver öffentlichen:

Borausschiden muß ich, daß ich nicht zu denen gehöre, die eine bedingslose Enteignung des Privatvermögens unter­schrieben haben; aber bitter habe ich empfunden, daß wir Aus landsdeutsche ganz besonders von seiten der Bresse , dem Sprach rohr der öffentlichen Meinung, so vernachlässigt werden.

Seit Wochen und Monaten fann man in fast allen Tageszeitungen über die Fürstenabfindung lesen, dagegen findet man über die Entschädigung der Auslandsdeutschen nur ganz vereinzelte Anregungen. Ich glaube kaum, daß unter den Fürsten­häusern auch nur ein einziges fich befindet, das mit den ihres Eigentums, ihrer Eriftenz und nachher ihres Weiterkommens Ber­fuftiggegangenen, zu vergleichen wäre. Diejenigen, an die ich appel­liere, tönnten sich täglich überzeugen, wieviel Elend, Sorgen und Bot gelindert werden fönnte, wenn nach dieser Richtung hin einmal ein entscheidender, gerechter Schritt nach vorwärts geschehen würde, und ob es eine unberechtigte und bescheidene Bitte ist, ganz beson­ders an die Presse, sich auch mit diesen Geschädigten eingehend zu beschäftigen und öfters auf eine arg vernachlässigte Pflichtschuld hinzuweisen.

Haben doch die Auslandsdeutschen mit ihrem verlorenen Hab und But als erste die Kriegsentschädigung teilweise decken müffen. Benn man nur die 3insen, die seit der Zeit dieser Vereinbarung nach Schluß des Krieges bis heute von dem rechnet, mas die Geschädigten nicht erhalten haben, so macht das eine ganz bedeutende Summe aus, die den Elsaß - Lothringern und den Aus­landsdeutschen allein zur Last fällt.

Welche Berdienste sich die Auslandsdeutschen um die Heimat

Bildung eines überparteilichen Kabinetts von Fachmännern durchgeführt werde. Die Verhandlungen endeten ergebnislos und Bilfubfti erzwang seinen Eintritt in die Hauptstadt mit Waffen­gewalt, wobei nach einigen Kämpfen in der Nähe des Schlosses und des Palais des Ministerrates die Regierungstruppen überwältigt oder zurückgedrängt wurden. Die Reiter Pilsudſkis durchzogen sofort Warschau und erreichten am anderen Ende der Stadt das Belvedere , das jedoch im Besize der Bache des Stadt das Belvedere , das jedoch im Besize der Wache des Präsidenten blieb. Die Zibatelle soll sich in der Hand des Kriegs­ministers befinden, der auch Panzerautes und bewaffnete Aeroplane bereit hält, falls ein entscheidender Kampf einsetzen sollte. Die Attion Pilsudstis war nach

Besetzung einiger Ministerien und des Hauptbahnhofes vorläufig beendet und es segten neue Berhandlungen ein, in deren Verlauf sich Sejmmarschall Rataj bisher ergebnislos um eine friedliche Beilegung der Staatsfrise bemüht. Pilsudski forderte in politischer Beziehung Garantien für eine Befreiung der beiden wichtigsten Refforts, des Krieges und des Aeußeren, von partei politischen Einflüssen, die er von der neuen Regierung befürchte, zumal Kriegs- und Minister des Aeußeren schon in der ersten Stunde ihrer Amtstätigkeit in den wichtigsten Stellen Hals über Kopf wich­tige Veränderungen vorgenommen hätten, so daß die Sta. bilität der Heeresorganisation und der äußeren Belitit

bedroht seien.

Die Regierung ist bei Einbruch der Dunkelheit aus dem Palais des Ministerrates, das früher den russischen Generalgouverneur be herbergte, in das Belvedere übersiedelt, wo die Präsidenten­herbergte, in das Belvedere übersiedelt, wo die Präsidenten­Banzerautos stehen den Verteidigern zwei leichte Batterien zur mache und alle regierungstreuen Truppen fonzentriert sind. Außer Berfügung. Die ausgedehnten Bartanlagen, die das Belvedere nach

allen Seiten umgeben, sind

der Schauplatz der Kämpfe, die zur Stunde wieder begonnen haben. Die innere Stadt ist in der Hand Pilsudskis ,

der seinen Stab im Sächsischen Palais versammelt hat. Mehrere hohe Offiziere, die als Anhänger Bilfubftis Dienstag abend wegen Teilnahme an Demonstrationen verhaftet worden waren, sind freigelaffen worden. Die Regierung fucht die Verhandlungen in die Länge zu ziehen, um Zeit für die Heranziehung von Ver.

daß dieses begangene Unrecht in erster Linie wieder gutzumachen iſt. Rein ernſter, rechtlich denkender Mensch wird sich diesen An­fchauungen entziehen tönnen, und ich bitte Sie alle, uns beizustehen. Aus dem Schreiben spricht eine Stimmung, mit der die begeisterte Zustimmung des ersten Borsitzenden des Bundes, Dr. Schnee zu Luthers Flaggenverordnung nicht zu ver­einbaren ist. Da die Hauptstelle des Bundes der Auslands­deutschen uns um Beröffentlichung des Schreibens bittet, muß man annehmen, daß sie in ihm die Stimme nicht eines einzel­nen, sondern der überwiegenden Mehrzahl der Bundes mitglieder sieht.

Putschkanzler wider Willen?

Dr. Neumann- Lübeck gibt sein Amt ab! Lübed, 13. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Der als Kanzler­tandidat der Rechtsputschisten genannte Bürgermeister Dr. Neu­mann hat, wie gemeldet, in einem durch WIB. verbreiteten Dementi jeden Zusammenhang mit den Staatsstreichplänen ge­leugnet und sogar ,, alle Dittaturpläne auf das schärffte verurteilt". Bie nachträglich in Lübed bekannt wird, hatte er bereits vor Heraus gabe des Dementis im Senat den größten Teil der Beschuldigung nach anfänglichem Leugnen zugegeben. Fest steht jebenfalls, daß er mit Justizrat Claß in dauernder schriftlicher und mündlicher Ber bindung stand, fest steht weiter, daß er von den Diktaturplänen mußte, er mill fie mißbilligt, aber eine Anzeige unterlassen haben, meil er fie für rein theoretisch" hielt. Unter dem sich häufenden Drud der Beweise sah er sich schließlich gezwungen, sein Amt vor Jäufig abzugeben. In der Stadt herrscht außerordent­Tiche Erregung, die sich u. a. in mehrmals täglich erscheinen den Ertrablättern äußert. Man ist allgemein überzeugt, daß eine Rüdfehr des Bürgermeisters auf seinen Bosten aus geschlossen ist. Zu Unruhen ist es nicht gekommen. Die Arbeiterschaft beweist ausgezeichnete Disziplin.

stärkungen zu gewinnen. Kriegsminister Malczewski hatte den Entschluß gefaßt, den militärischen Schutz der Regierung dem neu. ernannten Kommandanten von Warschau , Dzierzanowski, zu über­tragen und selbst die Organisation des Widerstandes außerhalb War­fich der Regierung zur Verfügung gestellt, ebenso fchaus zu übernehmen. Die Flieger abteilung in Mekotom hat

Pojener Regimenter, die seit gestern nach Warschau unter­wegs find.

Mobilisierung der Anhänger Pilsudstis zu verhindern. Der Telephonverkehr ist im ganzen Lande unterbrochen, um die Bilsudski hat den Fehler begangen, auch die sozialdemokra

tischen Führer in seinen jüngsten Proflamationen vor den Kopf zu stoßen, so daß die Regierung mit der Aufrechterhaltung des Eisenbahnverfehrs rechnen fonnte. Die Hauptstadt Barschau ist in Erwartung entscheidender Kämpfe feit Mitternacht Offiziere bas 2egionärsabzeichen tragen( also Pilsudski ). wie ausgestorben. Man sieht nur Truppenabteilungen, deren

Der Staatspräsident an das Heer.

Warschau , 13. Mai. ( TU.) Der Präsident der Republik hat gestern abend folgenden Aufruf an die Soldaten erlassen: Sol. baten der Republit! Ehre und Vaterland, das ist die Losung, unter der ihr den ehrenvollen Dienst unter der Flagge des Weißen Adlers tut. Disziplin und unbedingter Gehorsam ist die wichtigste Soldatenpflicht, auf die ihr den Eid geleistet habt. Bleibt dem Bater lande treu! Pflichterfüllung und Treue gegenüber der Re gierung ist die Borbedingung zur Erfüllung dieses Gides. An diese Pflichten, Soldaten, erinnere ich euch und fordere euch auf, die Soldatentreue aufrecht zu erhalten. Denjenigen, die diese Pflicht vergessen haben, befehle ich, auf dem Wege des Rechtes und bes Gehorsams gegen den von mir ernannten Striegsminister zurüd­zukehren. gez. Wojciechowski, Präsident der Republik. gez. Witos, Ministerpräsident. gez. Malczewski , Kriegs­miniſter."

Die Aufregung in Oberschlesien .

Gleiwitz , 12. Mai. ( TU). Die Organisation der Unteroffiziere fehl, sich zum Marsch nach Warschau bereitzuhalten. Um nicht in Polen ist schon seit Tagen in Alarmbereitschaft und hat den Be­ganz Oberschlesien zu entblößen, da man hier auch mit größeren polnische Presse drückt die Befürchtung aus, daß dieser Putsch, wenn Unruhen rechnet, find vorläufig nur je 10 Mann von jeder Orts gruppe für den Marsch nach Warschau bestimmt worden. Die die Gegensätze zwischen rechts und lints fich nicht überbrüden lassen, nur der Borbote zum allgemeinen Bürgerfrieg in Polen sein dürfte. In Ostoberschlesien ist es bis in die späten Nachtstunden vollkommen ruhig gewesen.

Provinzbehörden für Witos.

Danzig , 13. Mai. ( WTB.) Nach hier vorliegenden Berichten aus Bolen ist Pilsudski in Warschau Herr der Lage. Dagegen haben sich die Provinzbehörden für Witos erklärt.

Im weiteren Verlauf der Sitzung tam es zu einem empörenden

3wischenfall auf der Breffetribüne. Der Vertreter des Ber­liner Tageblatt" follte angeblich eine beleidigende Aeußerung über einen kommunistischen Abgeordneten getan haben. Das wurde non einem fommunistischen Pressevertreter dem ihm be freundeten Abgeordneten hinterbracht. Troßdem der Beschuldigte die Aeußerung energisch bestritt, wobei ihn andere Journalisten unter­stüßten, wurde er auf der Prefsetribüne von tommunistischen Abgeordneten auf das schwerste beleidigt und später im Foyer fogar tätlich angegriffen. Die Gigung wurde fofort unter brochen und der Präsident stellte später das tiefe Bedauern des Aeltestenausschusses über den Borfall fest. Der kommunistische Ab­geordnete, der den Angriff ausführte, wurde von der Sigung aus gefchloffen.

Mann über Bord.

Zuwachs für die Fraktion Korsch- Schwarz. In der Bergischen Volksstimme" in Remscheid vom 10. Mal lefen wir:

Der Genosse Schlagewerth in M. Gladbach hat am Samstag, den 9. Mai, in einer Mitgliederversammlung offen ver sucht, die Ortsgruppe München- Gladbach zu spren gen. Die Bezirksleitung hat zu wiederholten Malen versucht, dem Genoffen Schlagewerth das Verbleiben in der Partei zu ermög lichen. Nach den Ereignissen der letzten Tage ist sein längeres. erbleiben in der Partei zur Unmöglichkeit geworden. Die UB- Konferenz Remscheid schließt sich deshalb dem einstimmigen Beschluß der Mitgliederversammlung in M.- Gladbach an und fordert vom 3., daß es den Ausschluß Schlagewerths sofort voll. ziehe und ihn auffordert, unverzüglich sein Reichstagsman dat in der Hände der Partei zurückzulegen."

Der Wunsch ist nicht lange unerfüllt geblieben, denn die Rote Fahne" vom Donnerstag morgen enthält folgende Ber

des deutschen Baterlandes erworben haben, wird kaum je einmal Hamburg gegen die Flaggenverordnung! autbarung":

gewürdigt werden. Sie waren es, die die deutschen Waren, Maschinen und Hausgeräte, ihre Güte und ihre vorzügliche allseitige Berwendungsmöglichkeit im Auslande bekannt gemacht haben, und es der deutschen Industrie ermöglichten, ihre Abfaggebiete fort­während zu vergrößern und den heimatlichen Aufschwung in ganz bedeutendem Maße zu heben.

Ich bin gewiß nicht derjenige, der anderen nicht vergönnt, wenn fie fich bemühen, ihre Lage zu verbessern und ich sehe wie Reich, Staat und Gemeinde diese Bemühungen unterstügen, und es wäre nicht zu früh, nun auch an jene zu denken, die zuerst und in empfindlichster Weise geschädigt wurden. Der oberste Grundjag des Völkerbundes war immer der," Das Privateigentum darf im Kriegsfalle nicht angetastet werden". Wie man diese Sagung zu umgehen wußte, hat uns dieser Krieg gelehrt. Welche verberb. lichen Folgen dieses falsche Spiel nach sich ziehen wird, ist faum bedacht worden und bei einem nächsten Kriege wird ein findiger Kopf wieder etwas finden, um dasselbe Spiel wieder in Szene zu setzen. Ein neues Spiel beginnt, und die verderblichen Folgen wird die Menschheit nicht los.

Beschluß der Hamburger Bürgerschaft. Hamburg , 13. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die Sozial. bemokratische Fraktion der Hamburger Bürgerschaft hatte aus Anlaß der Flaggenverordnung der Reichs regierung an den Senat die Frage gerichtet, ob ihm bekannt fei, daß Senator Dr. Burchard Moh bei der Reichsregierung für den Erlaß einer solchen Verordnung wirkte und ob der Senat dieses Berhalten billige. Am Mittwoch antwortete der Genat, daß Burchard- Mozz diese Schritte als Privatmann ohne Wissen der Hamburgischen Regierung unternommen habe und ihm die Illoyalität seines Vorgehens bereits bedeutet worden sei. Die Sozialdemokratische Fraktion hatte dann einen Antrag eingebracht, der den Senat erfucht, bei der Reichsregierung nachdrücklichst für die Aufhebung der Flaggenverordnung zu wirken. Bei der Besprechung diefes Antrages wurde von sozialdemokratischer und demokratischer Seite nicht nur scharf gegen den Erlaß Stellung genommen, sondern auch gegen die hamburgischen Kreise, die die Reichsregierung zu ihrem Vorgehen ermuntert haben. Die Sprecher der Bolkspartei und Das Richtigste wäre, wenn der Völkerbund beschließen würde, der Deutschnationalen waren in ihrer Erwiderung sehr schwächlich. den Auslandsdeutschen und Elsaß - Lothringern ihr Eigentum mit 87 gegen 50 Stimmen wurde der sozialdemokratische Antrag an­zurüdzugeben, weil nur der frühere Befizer, der meist ein genommen und ebenso ein demokratischer Antrag, der den Senat auf­ganzes Menschenalter am Aufbau des Erworbenen gearbeitet hat, fordert, fich nachdrücklich für die Wahrung der verfassungsmäßigen auch am raschesten wieder imftande ist, die unterbrochene Tätigkeit Reichsflagge schwarzrotgold einzusehen und den hamburgischen Ver­zu sichern und einen Erfolg zu erzielen, und das sollte doch in Genf freter im Reichsrat entsprechend anzuweisen. Damit hat Hamburg erreicht werden fönnen. Wenn auch Deutschland unter dem Druck offiziell die Treiber desapouiert, die Glauben machen wollen, Ham­Der Verhältnisse feine Einwilligung zu dieser Abmachung gegeben burg als Ausgangshafen des deutschen Weltverkehrs fordere die hat, fo mirb bodh fein rechtlich bentender Menschen bestreiten mollen, I Handelsflogge für die Auslandsvertretung.

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Der Genosse Schlagewerth wird aus der Partei aus geschlossen. Begründung:

1. Schlagewerth zeichnet als verantwortlicher Herausgeber bas Diskussionsblatt der aus der Partei ausgeschlossenen Reichs. tagsabgeordneten Korsch und Schwarz, obwohl er bereits vor Wochen vom 3. aufgefordert wurde, die verantwortliche Zeich nung einzustellen. Die Herausgabe diefes Diskussionsblattes bezweckt ausschließlich die Diskreditierung der Politit und der Führung der Partei und der Komintern .

2. Schlagewerth hat als Antwort auf die Aufforderung, die verantwortliche Zeichnung des Diskussionsblattes einzustellen, dem 3R. mitgeteilt, daß er das Bureau des Reichstags angewiesen hat, die Auszahlung seiner Diäten an die Frat­tionstasse einzustellen und ihm persönlich zu überweisen. Schlagewerth hat damit bereits auch organisatorisch mit der Partei gebrochen.

3. Schlagewerth jetzt im Sinne der Korsch- Schwarz seine parteizeriegende Frattionstätigteit im Bezirk Niederrhein fort.

Das Bolbureau des 3. fordert alle Genoffen auf, jede Berbindung mit dem ausgefchloffenen Schlagewerth a b 3 us brechen. Schlagewerth ist ein Feind der Partei. Dement­sprechend muß ihm von den Genossen entgegengetreten werden. Polbureau des Zentralfomitees.

Born und hinten in der Roten Fahne" wird die Einheits­front des Proletariats" gepredigt. In der Beilage aber wird die 3ersplitterung der KPD. durch Ausschluß aller wider Eine wunderbare Einrichtung, diese borstigen gespiegelt. Gomjetpartei!