fich etwa 4000 Demonstranten, vornehmlich Rot- Fronttämpfer. Im, Humboldthain sprach Thälmann , der sich gegen die Staatsstreichpläne der Monarchisten wandte und für den kommunistischen Front tampferbund warb. Auf dem Winterfeldplay mar die Beteili gung nicht sehr lebhaft. Immerhin übertraf sie die der fläg. lichen Sonntagsdemonstration der Monarchisten um ein Erhebliches. Landtagsabgeordneter Kasper, ein Reichstagsabgeordneter sowie der Bertreter einer Abordnung der sogenannten„ Roten Marine" sprachen zu den 1200 bis 1500 Demonstranten. Ein starkes Polizei aufgebot versah die Straßensicherung. Zwischenfälle ereigneten sich
nicht.
Kutisker- Prozeß. Finanzrat Rühe.
Endlich erhielt man Klarheit, warum Kutister der Staatsbant 14 Millionen fosten fonnte und auf welche Weise ihre höchsten Beamten die Vorschriften über die Geldentleihung handhabten. Finanzrat Dr. Rühe machte seine Aussagen. Er war es ja, der nach Ausspruch des Geheimrats Ruge an Kutisters Worte wie an ein Evangelium glaubte. Da saß dieser trockene Beamte auf dem Stuhl vor dem Richtertisch und machte seine nüchternen Ausführun gen. Und obgleich sie eher tragisch als lächerlich waren, entfachten sie immer wieder die größte Seiterkeit.
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Jemand wünscht z. B. Kredite auf Bechsel. Die Güte der Afzepte muß nachgeprüft werden. Was macht die Preußische Staatsbant? Eine eigene Auskunftserteilung befigt sie nicht, die Reichs bant läßt die Anfragen unbeantwortet. Da beschränkt man sich einfach darauf, aus den Branchenbüchern festzustellen, ob die Firma, die einen Wechse! eingeliefert hat, auch wirklich besteht. Man nerläßt sich auf die Angaben des Disponenten. Wenn aber nun Wechsel aus dem Ausland kommen?", fragt der Vorsitzende.„ Da erfundigen wir uns bei den Einlieferern der Wechsel," lautet die Antwort, mit anderen Worten, man erkundigt sich gerade bei demjenigen, der das größte Interesse hat, die Wechsel los zu werden. Oder es werden Lombardkredite gewährt. Die Deckung müßte natürlich öfters nachgeprüft werden. Die Vorschrift verlangt, daß monatliche Revisionen stattfinden. Man denft aber gar nicht daran, nachzuschauen, ob der Wert der Effekten dem Darlehn entspricht. Man begnügt sich einfach mit der Nachprüfung, ob der Effektenbestand zahlenmäßig mit den Buchungen überein. stimmt. Oder: Hypotheken sollen überhaupt nicht beliehen werden. Trozdem erhält Kutister eine Million Goldmart auf ein Grund ſtüd, das höchstens 30 000 m. wert ist. Der Finanzrat Dr. Rühe findet daran nichts Auffälliges. Dagegen schöpft ein untergeordneter Beamter von der Korrespondenzabteilung Berdacht, daß hier nicht alles stimmen fönne. Herr Direktor Hellwig tröstet aber den Finanzrat Dr. Rühe.„ Schadet ja alles nichts, das Grund stüd wächst eben langsam in seinen Wert hinein." Was Wunder, daß bei solch einer Geschäftsführung außer Herrn Blodom, der das Hanauer Lager mit 8 Millionen Mark tagiert hatte, noch vier weitere Staatsbantbeamte wegen Bestechung zu Gefängnisstrafe verurteilt wurden. Dann erzählt Dr. Rühe stundenlang, wie er Kutister tennen lernte, wie dieser bald 5 Millionen Pfund der Staatsbank und dem Reichsfinanzministerium aus England verschaffen wollte, wie er dann etliche Millionen Dollars aus Amerika vermitteln wollte, wie er der Staatsbant auf Grund der Scheinperträge, die mit dem Hanauer Lager geschlossen worden waren, eine Million nach der anderen aus der Staatsbant herauslugte, mie vorschriftswidrig die Lagerscheine beliehen wurden usw. usw. Auch Herr Dr. von Rühe muß über die Gänse Auskunft geben, die seine Frau Gemahlin für so billigen Preis aus der Kantine der Staatsbant bezogen hat, an die sie Herr Kutister zu noch billigeren Preisen geliefert hatte. Es war ein vorteilhaftes Geschäft diese Gänseliefe rungen! Sie waren Kutister Millionen wert. Das waren die Zustände; wie sie in der Staatsbant herrschten. In den D- Banten wird es wohl anders ausgesehen haben. Eben deshalb holte sich Rutister seine Kredite in der Staatsbant.
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Großfeuer in einer Zelluloidwarenfabrik.
Das Fabrikgebäude ausgebrannt. Nachdem am Montag vormittag zwei umfangreiche Brände
gemeldet werden konnten, wurde die Berliner Feuerwehr in den 2berdstunden abermals zu einem Großbrand alarmiert. In der Zelluloidwarenfabrik von D. Buder, Neue Friedrichstr. 48, die sich in der zweiten Etage des dritten Quergebäudes befindet, war gegen 7 Uhr abends aus bisher noch ungeklärter Ursache Feuer ausgebrochen. Als das Feuer bemerkt wurde, standen die umfangreichen Fabrikräume, in denen erhebliche Mengen Zelluloid naren lagerten, in hellen Flammen. In wenigen Augenbiiden waren die vorliegenden Höfe start verqualmt. Die Feuer mehr traf nach furzer Zeit unter Leitung des Oberbranddirektors Gempp und des Baurats Mäußer an der Brandstelle ein. Es wurde aus vier Rohren über zwei mechanische Leitern ziemlich zwei Stun den lang Wasser gegeben. Infolge der außerordentlich starten Berqualmung und dichter giftiger Giftgasschwaden mußten sämtliche Behrleute mit Rauchschuhmasten arbeiten. Ulm 49 1hr war die Hauptgefahr beseitigt und die Aufräumungsarbeiten fonnten vorgenommen werden. Die Räume sind vollfommen ausgebrannt. Der Schaden fonnte noch nicht festgestellt merden, dürfte aber sehr groß sein. Durch den Feuerschein maren riefe. Schauluſtige angelockt worden. Ein starkes Schupoaufgebot hielt die Ordnung aufrecht.
Neues von der KGB.
Die Konjumgenossenschaft Berlin bot fürglich einigen Mitgliedern des Vorwärts" anlaßlich einer Besichtigung Gelegenheit, die Ausgestaltung ihrer Lichtenberger Produktions- und Ber teilungsbetriebe in Augenschein zu nehmen. Was schon durch die Geschäftsberichte der Genossenschaft befannt ist, fonnte man auch an Ort und Stelle beobachten: Die Verbrauchergenossenichaften befinden sich in ständigem Aufstieg trog der Wirtschaftskrise. Gegenüber der Inflationszeit, die zusammen mit der Kriegswirtschaft eine schwere Beeinträchtigung der Genossenschaftstätigkeit brachte, kann man jetzt überall wieder eine er höhte Wirkjamfeit im Warenbetrieb und in der Produktion wahrnehmen. Die Läger sind wohlgefüllt und müssen fortgesetzt erneuert werden. Im Verhältnis zur gegenwärtigen Wirtschaftskrise, von der andere Unternehmungen so schwer be troffen werden, sind die Produktionsanlagen gut beschäftigt. Einige neue Maschinenbeschaffungen und die Ergänzung von Defen in der großen Bäckerei erleichtern die Herstellung der wichtigsten Waren des Massenverbrauchs. So ist die Organi sation der Berliner Verbrauchermassen, die inmitten der tapitaliftischen Wirtschaft und im Kampfe gegen sie eine gemeinwirtschaftliche Regelung der Warenverteilung und der Produktion anstrebt, in fieghaftem Borwärtsschreiten. Noch mancher, der außerhalb der Bewegung steht, sollte sich ihr anschließen und mit jerner Kaufkraft zur Förderung der Genossenschaftsidee beitragen.
Die Rebellion der Rentner.
Der Deutsche Rentnerbund E.V. veranstaltete am Montag in den Rammerfälen, Teltower Straße, eine überaus start besuchte Bersammlung, die zum Teil einen sehr erregten Verlauf nahm. Der Borsitzende der Reichsarbeitsgemeinschaft der Aufwertungsge schädigten und Mieterorganisationen, Alberg, wies unter dem demonstrativen Beifall der anwesenden Rentner auf die forrupie Erscheinung hin, daß die Geje zgebung ausfchließlich für die rechtsstehenden Wirtschaftstreife eingelegt werde. Der Redner wandte sich auch gegen den Reichsbantpräsidenten Schacht Sehr scharf polemifierte er gegen den deutschnationalen Erminister v. Schlieben und gegen die voltsfeindliche Politif der perftoffenen fchwerindustriellen Regierung Luther , bie bas Boltsbegehren auf iwertung foboliert habe. Der Referent wies auf die
soziale Not des Bottes hin und betonte, baß feit Beendigung der Jr flation 30 000 Selb ft morde verelendeter Rentner und Arbeitslose zu verzeichnen seien. Diese furchtbare Zahl falle auf das Schuldfonto des großfapitalistischen Systems. Der Vorsitzende des Deutschen Rentnerbundes, Dr. Taubmann, erörterte den Gesezentwurf der Reichsarbeitsgemeinschaft auf Aufwertung. Der Rentner Blumenthal mies darauf hin, daß man mit derselben Taftif, die man beim Aufwertungsbegehren verfolge, auch den Volksentscheid auf Fürstenenteignung zu sabotieren versucht habe. Deutschnationalen Abgeordneten, die zu sprechen wünschten, wurde das Wort nicht erteilt. Eine Resolution fand einstimmige Annahme, die u. a. die Durchführung eines Boltsbegehrens auf der Grund lage des Gefeßentwurfes der Reichsarbeitsgemeinschaft der Auf: unngebende mertungsgeschädigten und Mieterorganisationen verlangt, ferner die Beseitigung der großfapitalistischen Freibeuterei und der staatlichen Annegion der Ersparnisse der schaffenden Bevölkerung.
Wieder einmal das Seitengewehr.
Eine blutige Schlägerei zwischen zwei Reichswehrsoldaten entspann sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der Straße In den gelten. Der Streit der beiden Soldaten spizte sich derart zu, daß sie schließlich ihre Seitengewehre zogen und aufeinander losgingen. Der eine erhielt einen Stich in den Leib, der andere Widersacher fam mit leichten Stichwunden davon. Baffanten bemühten sich um den Schwerverletten und sorgten für seine Ueberführung in ein Krankenhaus. Das Ueberfall tommando, das inzwischen alarmiert worden war, fand das Rampffelb bereits leer und mußte, ohne eingreifen zu können, wieder abrüden. Bann endlich wird ein Erlaß fommen, ber den Soldaten berbietet, außerhalb des Dienstes ein Seitengewehr zu tragen!
Der PEN.- Klub im Berliner Rathaus.
In Berlin meilt zurzeit der internationale Schriftsteller- BEN. Klub, der gestern im Berliner Rathaus vom Oberbürgermeister Böß Jules Romains , der beempfangen und begrüßt wurde. fannte französische Dichter und Schriftsteller, antwortete in einer ausgezeichneten Rede und dankte für den herzlichen Empfang, den die Stadt Berlin dem BEN.- Klub bereitet hatte. Dann sagte er:„ Berzweiflung an der Zukunft Europas und der Menschlichkeit habe einen ceiftigen Menschen in den letzten Jahren oft befallen können. Jetzt fei es Zeit, das nachzuholen, mas vor der großen Katastrophe für die Intellektuellen aller Länder nicht zu deutlich bewußtem Pflichtbewußtsein gereift sei. Es gilt nicht mehr, überempfindlich gegenüber den nationalen Differenzen zu sein, sondern an die Einheit im Geist, die alle guten Europäer erfüllt, zu denken. Wir wollen uns schwören, daß nie wieder an der Front einer Armee geistige Menschen einander gegenüberstehen. Der Ruf: Hoch Berlin ! deutschen PEN.- Klub sprach Worte des Dankes.
Das Schulgeld der staatlichen Unterrichtsanstalten. Die Elternbeiräte der staatlichen Unterrichtsanstalten hatten die Direttoren und die Eltern ber die Anstalten besuchenden Kinder zu einer Protestperfammlung zusammenberufen,
um
Eltern
Ausstellung„ Die Beranda."
Die Deutschen Werfftätten haben in ihren Verkaufs räumen, Königgräger Straße 22, bis Ende Mai eine Ausstellung ver anstaltet, die„ Die Veranda" heißt, und in der Namen wie Karl Bertsch , Professor Bruno Paul , Profeffor Hillerbrand und andere vertreten find. Die Ausstellung will zeigen, auf welche Art eine Beranda oder ein Wintergarten geschmackvoll und nach künstlerischen Grundsätzen gestaltet werden kann. Der Hauptafzent ruht auf der einfachen, flaren Form, die feine unnötigen Deforo tionen fennt, und auf der hellen Farbe. Wie in der Natur felbft ist hier eine Farbigkeit erstrebt in Kontrasten und llebergängen, die aber niemals aufdringlich grell wirkt. Gegenstände, Blumen und die umgebende Natur follen ein einheitliches Ganzes bilden, kein Moment darf störend wirken. Hierauf ist alles stilifiert: Lampen, Stühle, Bolster, Blumenfästen und das andere Kleingerät für die Beranda Die Gegenstände sollen dem Menschen Behaglichkeit vermitteln, er foll fie lieben, sich gerne zwischen ihnen aufhalten. Dieser Gesichts punkt ist bei der Schöpfung dieser Dinge ausschlaggebend gewefen, deshalb die Einheitlichkeit, die manchmal glauben macht, daß hier nur ein einziger gearbeitet hat; man vergißt, daß fast jeder Gegenstand von einem anderen Künstler geformt worden ist. Diese Aus stellung zeigt von neuem den fünstlerischen Ernst, der die Deutſchen Werkstätten" beseelt, zeigt aber auch, daß man hier von den Be dürfnissen des modernen Menschen ausgegangen ist und nichts über den Wolfen Schwebendes schaffen will
Zwischen Bahnsteig und Vorortzug. Einem tödlichen Unglüds fall fiel am Sonntag abend gegen 9 Uhr der 40jährige Raufmann Karl Klaus niger aus Sydney in Auftralien auf dem Bahnhof Hermsdorf zum Opfer. R., der mit mehreren Bafeten beladen mar, wollte den bereits in Fahrt befindlichen, aus dem Bahnhof herausfahrenden elektrischen Borortzug besteigen. Barmungsrufe der Bahnbeamten nügten nichts und eine Sefunde später war bereits das Unglüd geschehen. K. tam zu Fall und wurde zwischen Bahndamm und Trittbrett eingeflemmt. Nach längeren Bemühungen der Bahnbeamten fonnte der Unglückliche durch Herausfägen aus seiner qualvollen Lage befreit merden. Klausnizer fand im Domofusstift in Hermsdorf Aufnahme, wo er aber wenige Stunden nach feiner Aufnahme an den Folgen der Berletzung ver starb.
fegerſchau, Gruppe Brandenburg , veranstaltete der Deutsche Schäferhundschau. Als Auftakt für die deutsche LandesgruppenSchäferhundverband" am Sonntag in der Schloßbrauerei Schöne berg eine große Schäferhundschau und verband damit Polizei- und
Schutzhundvorführungen. Die vielen Meldungen und das reichlich zur Schau geftellte raffige Hundematerial zeigte, daß die Hundezucht einem Aufstieg entgegengeht. So hat der DSB., der mehrere tausend Mitglieder zählt, es fich zur besonderen Aufgabe gemacht, burch För berung der Zucht eine Steigerung der förperlichen Leistungsfähigkeit des Hundes unter Festigung der Gebrauchseigenschaften zum Dienſt bei der Herde, im Polizei- und Bachdienst heranzubilden. Wie bei vielen früheren Veranstaltungen wurden ausgezeichnete Polizei- und Schutzhundvorführungen gezeigt. Zahlreiche wertvolle Ehrenpreise famen zur Berteilung. Den Beschluß bildete eine Verlosung von sechs Welpen( Jungtieren). Auf je hundert Programme entfiel ein Hund. 3wei Welpen, und zwar Gewinne zu den Programmnummern 57 und 108 harren noch der Abholung burch ihre neuen Befizer.
An die Teilnehmerinnen des Pfingsttreffens fozialistischer Fürforgerinnen. Es ist in letter Minute gelungen, eine Gefell ihaftsreise zu ermäßigten Preisen nach Hohnstein au ermöglichen. Der Zug fährt Freitag nachmittag 2 Uhr 8 Minuten bom Anhalter Bahnhof . Wir bitten um sofortige telephonische Anmeldung( Dönhoff 742). Der Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt, Berlin SW. 68, Lindenstraße 3.
zu der Frage der Schulgelderhöhung Stellung zu nehmen. Die starte Beteiligung zeigte, welch reges Interesse die Schulgelderhöhung bei den meisten Eltern ausgelöst hat. Von allen Rednern wurde die einseitige Erhöhung des Schulgeldes durch den Staat start gegeißelt und verlangt, daß der Staat mit feinen Schulgelbfäßen sich wenigstens für Groß- Berlin den städtischen Säßen annähern müsse. Es wurde besonders ausgeführt, daß die minderbemittelten bei den städtischen Anstalten Schulgeldermäßigung bzw. Schulgeld. befreiung erhalten, fobald fie eine gewisse Einkommensgrenze nicht überschreiten. Dagegen tennt der Staat bei feinen Anstalten eine Staffelung nach den Einkommens verhältnissen nicht. Diese Staffelung aber müsse unbedingt auch beim Staate gefordert werden, wenn anders nicht eine starke Abwanderung bei seinen Anstalten eintreten soll. Die Abwanderung, die schon eingesetzt habe, gefährde die Existenz der staatlichen Anftalten aufs schlimmste. Habe doch bei etlichen Anstalten die Zahl der Freistellen und Ermäßigungsgesuche schon eine Höhe von über 50 Proz. erreicht. Bei den geringen Mitteln der Anstalten tönne aber nur eine fleine Anzahl berücksichtigt werden, so daß den Eltern nichts weiter übrig bleiben werde, als ihre Kinder den billigeren städtischen Schulen zuzuführen. Versammlung faßte einstimmig eine Resolution im Sinne dieser Bersammlung faßte einstimmig eine Refolution im Sinne dieser Ausführungen und wählte Bertreter aus den Elternbeiräten aller staatlichen Anstalten, die diese Refolution als Petition dem Landtage, dem Staatsminifteriuen und dem Unterrichtsminister über Vorträge, Vereine und Versammlungen.
reichen sollen.
Motorbootrennen. Nur sehr vornehme Herrschaften sind im Klubhaus am Templiner See bei Potsdam versammelt, fie find so vornehm, daß sie sogar die Reichsfahne überhaupt nicht zu beachten brauchen, überall ist schwarzweißrot geflaggt, man fann es fich eben leisten, wenn man Mitglied des Allgemeinen Deutschen Automobil- Clubs, Abteilung Motorboot ist. Fachmännisch sieht man dem Rennen der kleinen Boote zu, die sich in rasender Fahrt durch das Wasser wühlen oder auch, je nach ihrer Form, geradezu über das Wasser springen. Man hat Geld und fann sich jeden Lurus leisten und vor allem auf die Staatsform und ihre Hoheitszeichen pfeifen. Potsdam erlebt einen großen Tag, so etwas mie die Er. innerung an die vergangenen herrlichen Zeiten" ist wieder da. Selbst die Straßenbahn, die zum Flughafen, dem Startplatz des Rennens fährt, hat sich darauf besonnen, daß sie über Fahnen verfügt. Vier Fähnchen flattern von jedem Bagen, zwei Potsdamer und zwei preußische. Man fennt in Botsdam eben die Republik nicht, es ist und bleibt die Stadt der Vergangenheit, die sich geehrt fühlt, wenn eine Menge Herren mit Klubmüße und faiserlicher Tradition durch die Straßen mit ihren Autos zum Flughafen rasen.
Das Rundfunkprogramm.
Dienstag, den 18. Mai.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
Stefan v. Kotze: Australische Skitzen",„ Südsee- Erinnerungen". Erwin Rosen :„ König der Vagabunden. Ernst Georgy: Die Demoisellen Landmann". A. E. Weirauch: Höllenfahrt". Marcell Arnac: Im Tollhaus der Freude". 5 Uhr nachm. Rezitationen. 1. a) A. Miegel: Das Märchen von der schönen Mete. b) L. v. Strauß ul. Torney: Libussa . 2. L. v. Strauß u. Torney: Das Wiegenlied( Elisabeth v. Elka). 5.30-6.30 Uhr abends: Kammermusik. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bil
3.45 Uhr nachm.: Stunde mit Büchern. Reisen und Abenteuer:
dungskurse). Abteilung Sprachunterricht. Englisch ( R. Herdman czynski: Hohle Zähne( Zahnkaries, ihre Folgen und ihre Verhütung). 7.55 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschukurse). Abteilung Volkswirtschaft. Dr. M. J. Bonn : Weltwirtschaftliche Neubildungen". 8.30 Uhr abends: Das deutsche Lustspiel ( 6. Abend). Hanswurst, der traurige Küchelbäcker, Komödie von Für den Rundfunk bearbeitet von Max Gottlieb Prehauser. Bauer. 9.20 Uhr abends: Lustige Weisen. Berliner Funkkapelle. Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, WetterLeitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. Anschließend: Dritte dienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. Königswusterhausen , Dienstag, den 18. Mai.
Pender). 7.30 Uhr abends: Zahnarzt Dr. med. dent. Ernst Wil
3-3.30 Uhr nachm.: Alfieri u. Frl. v. Eyseren: Spanisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Direktorin von Rössing: Die keit. 4-4.30 Uhr nachm.: Baar : Allgemeine Aufgaben der Bevolkswirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Verkaufstätigrufsschule für Nahrungsgewerbe. 4.30-5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstitutes 5-5.30 Uhr nachm.: Gertrud v. Eyseren: Geschichten aus alten Zeiten. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .
In Bacau wurden durch eine gewaltige Feuersbrunft 500 Häuser im Arbeiterviertel und zahlreiche Fabriten zerstört Tausende von Einwohnern find obdachlos. Infolge eines heftigen Sturmes war es unmöglich, das Feuer zu lokali fieren. Erst als sich der Sturm gelegt hatte, konnte das Feuer ge löscht werden. Der Schaden ist sehr groß. Die Zahl der ver legten Personen steht noch nicht fest, soll aber gering sein.
Bei Igmiquil pan entgleifte ein Personenzug und stürzte den Abhang hinunter. Faft alle Wagen wurden schmer beschädigt. 25 Perfonen wurden getötet und viele verlegt.
Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".
Gefchäftsstelle: Berlin G. 14. Gebaftianfte. 37/38, Sof 2 St Ramerabschaft Brenzlauer Berg Rua Robert Blunt. 18. Mai abends 8 Uhr, Bollversammlung bei Alug. Danziger Str. 7L Ramerabschaft Zehlendorf . Dienstag, den 18. Mai, abends 8 Uhr bei Schnorve: Erweiterter Borstand mit den Feftausschülffen.
Arbeiter Rabis- Club Deutschlands e. B.. Geschäftsstelle Drankenstraße 182. Geöffnet abends ab 6 Uhr. Lichtenberg : Dienstag, Scharnweber Ede Kronprinzenstraße: Experimentierabend mit Loop- Lostoppler Sifum. Charlottenburg : Dienstda Wielandstraße 4. Prenalauer
Bera: Donnerstag, Kopenhagener Str. 9: Das Brinzip der Elektronenröhre. Rotibuffer Zor: Donnerstag, Adalbertstraße 21, Aborma: Rulturfragen. webbing: Donnerstag, Bajewalter Straße 3. Schöne berg: Don
nerstag, Gedonftraße 53, Arfmann: Kulturelle Blauderei. Süd- Ost: Don nerstag, Gorauer. Ede Görliker Straße. interfelbe- Dft: Freitag, Lorenzstraße 56. NeufälIn: Freitaa. Brinz- Sandjern Ede Leffingitrage Wilmersdorf: Freibaa. Auguftastraße 18.
Berliner Esperanto- Vere nigu q. Dipsing, 18. Mai, 8 br, im Alte Askanier", Anhaltftraße 11, Bortragsabend Ing. V. Conrad: Die preußische Staatsbibliothet". Gäste miltommen. Eintritt frei.
Enpographia! Achtung Sänger! Heute, Dienstag, ben 18. Mai, Ausgabe der Quartierfarten und Feststellung der Teilnehmer, flir Brandenburg . Abfahrt bes Parges ant Gonntag, den 28. Mai 9 Uhr( nicht 9 Uhr 20 Min.) vom Botsdamer Bahnhof . Die Sänger müssen allo spätestens 8 Uhr 30 min. an der Sperre fein, um die Fahrkarten in Empfang zu nehmen. Seute alles Nähere fomie fehr wichtige Mitteilungen. Seber Gänger fei anwesend.
Deutscher Arbeiterfängerbund, Gau Berlin . Achtung Fahrt Branden burg ! Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Rarben file bie Fahrt nach Brandenburg fchon von heute ab auf dem Botsdamer Bahn bof abgenommen werden können und es wird erfucht, dies zu befolgen.
Kraftrad und Gummi
sind aufeinander angewiesen. Ver sagt die Bereifung, bist Du in Ge fahr. Schütze Dich durch Kauf des
Continental
Block- Kraftrad
er ist besonders griffig und hochelastisch konstruiert, auf ihm fährst Du sicher. Continental Straßenkarten, Handbuch und Atlas, unentbehrlich für ieden Kraftfahrer.
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