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den ihre Sorge um die Interessen der reichen| daß die bekannte deutsche Gründlichkeit in dieser Frage etwas Schuldner nach außen hin möglichst zu verhüllen zu weit getrieben worden ist. Während das kaiserliche Deutsch­suchen. Bei dem Zentrum und den Demokraten sind die land sich gern rühmte, in sozialpolitischen Fragen an der Meinungen geteilt. Die einen glauben, daß mindestens die Spige der Nationen zu marschieren, hat es den Anschein, Frage der Aufwertung der privaten Schulden mit dem als habe die Republik den gegenteiligen Ehrgeiz. Reichshaushalt und den Steuergesetzen nicht das geringste zu tun habe und deshalb dem Bolfsentscheib nicht entzogen werden dürfe. Die anderen sagen, mit Rücksicht auf die Wiedergefundung des wirtschaftlichen Lebens verbiete es sich, durch eine Aenderung der Aufwertungsgefeße neue Beun­ruhigung hervorzurufen.

Die fozialdemokratische Fraktion wird sich, wie bisher auch in Bufunft, von folgenden Gesichtspuntten leiten laffen. Das verfassungsmäßig verbriefte Recht des Boltsbegehrens darf nicht eingeschränft werden; die stabile ährung und der Haushalt des Reiches dürfen nicht ins Schwanfen geraten: die Auswertung darf nicht zu einer Mehrbelastung der befiz­losen Volksschichten führen, zu denen ja die enteigneten Sparer felbft gehören. Man kann sich vorstellen, daß unter Wahrung diefer Gefichtspunkte auf dem Wege der ordent lichen Gesetzgebung die frassesten Härten der Auf­wertungsgesetze beseitigt werden. Wenn sich hierdurch die beiden Boltsbegehren vermeiden ließen, so würden den Sparerorganisationen viel Mühe und Geld erspart, die viel leicht unnütz aufgewandt werden, und die Reichsfinanzen und die private Wirtschaft würden vor Erschütterungen bewahrt. Es ist aber fehr fraglich, ob im Reichstage ein solcher Bor­schlag Anklang findet.

Internationale Sozialpolitik.

Die einzige Frage, die sonst noch auf der Tagesordnung der Internationalen Arbeitstonferenz stehen wird, ist die Vereinfachung der hygienischen Borschrif ten für Auswandererfchiffe. Am 7. Juni findet eine internationale Arbeitstonferenz der Seeschiffahrt statt, die eine Seffion der Internationalen Arbeitskonferenz ift. Diese Konferenz wird sich mit den Arbeitsver trägen der Seeleute und mit der Gewerbeinfpet tion in der Seeschiffahrt befassen.

Nirgends mehr als gerade in der Seeschiffahrt ist die internationale Regelung der Sozialgefeggebung eine Not­wendigkeit. Daher erklärt es fich auch, daß die Seeleute die Frage der Regelung der Arbeitszeit durch die Internationale Arbeitskonferenz vorgenommen wissen wollen. Im Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts wurde diefer Antrag allerdings mit Stimmengleichheit abgelehnt. Jedoch muß jede Frage, die mit weidrittelmehrheit von der Internationalen Konferenz beschlossen wird, auf die Tages­ordnung gesetzt werden. Es hängt also von den Regierungs vertretern ab, ob diesem Antrage staitgegeben wird. Albert Thomas hofft, daß die Regierungsvertreter schon mit Rück­ficht auf die Gegenseitigkeit der Arbeitszeitregelung in der Seeschiffahrt dem Antrage der Seeleute Rechnung tragen werden. Es bestehe hier meniger als in irgendeiner anderen Frage ein Grund, die Arbeitnehmerschaft zu verbittern. Die Abrüstungsvorkonferenz beginnt. Zwanzig Delegationen.

Unterredung mit Albert Thomas . Albert Thomas , der Direfior des Internationalen Genf, 18. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die Vorbereitende Ab­Arbeitsamts, befindet sich gegenwärtig in Berlin , um Borrüftungstonferenz beginnt heute. Sie besteht aus insgesamt 20 Dele­besprechungen zu pflegen zu der Internationalen Arbeits- gationen.( 3ehn Ratsmächte, Deutschland , Argentinien , Bulgarien , fonferenz. Auf dieser werden, wie sich Genoffe Albert Thomas Chile, Vereinigte Staaten , Finnland , Holland , Bolen, Rumänien einem unserer Redakteure gegenüber äußerte, zunächst die üblichen Fragen geregelt werben, worunter sich auch der ie 10 Köpfen am stärksten vertreten. Dann folgen Spanien mit 8, und Südflawien.) Deutschland und die Vereinigten Staaten sind mit Stand der Ratifizierungen der verschiedenen inter Italien und Japan mit 7, Frankreich mit 6, Großbritannien und nationalen Abkommen befinden. einige andere mit 5 Delegationsangehörigen. Unter den 20 Haupt belegierten befinden sich eine Reihe von Ministern. Militärische Sach­verständige gibt es im ganzen 75.

Auf unsere Frage, welche Wirkung die Londoner Konferenz der Arbeitsminister auf die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens über den Acht­stundentag gehabt habe, erklärte uns Genoffe Albert Thomas , daß man woh! behaupten könne, daß die Konferens die Ralifizierung gefördert habe. In Frankreich fei das Gefeß von der Kammer angenommen und befindet sich gegen wärlig im Senat. Der franzöfifche Arbeitsminister, Herr Durafour, lasse es sich sehr angelegen sein, das Gefeß fo schnell wie möglich auch im Senat zur Abstimmung zu bringen. In Belgien ist das Gesez über die Ratifizierung des Abkommens von Washington im Rammerausschuß an genommen und werde demnächst ohne jeben Zweifel auch yom Plenum verabschiedet werden. Italien hat das Be feh bereits ratifiziert. Italien und Frankreich machen jedoch zur Borbedingung des Infrafttretens des Gesetzes die Ratifizierung durch Deutschland und England bzw. Frankreich .

Bas England betrifft, so wat die Regierung bereit, einen entsprechenden Gefeßentwurf einzubringen. Der Ron flikt im Bergbau, der die Regierung während der legten Wochen völlig in Anspruch genommen hat, dürfte die Aus­führung dieses Planes verzögert haben. Da jedoch das Ver­langen der Zechenbesizer, die Arbeitszeit im Bergbau zu ver­längern, nicht durchgedrungen ist, fann man wohl sagen, daß der Konflikt in England die Frage der Ratifizierung eher ge­flart hat.

Soweit Deutschland . in Betracht kommt, hofft Albert Thomas , daß das in Aussicht gestellte Gesetz in allernächster Zeit dem Reichstag zugehen dürfte. Wir sind der Ansicht,

Von Tieren und ihrem Leben.

Tiere, für viele Menschen flingt diefes Bort wie eine Fanfare. Es ist leider eine unumstößliche Tatsache, auf der brutalen Nieder zwingung der Tiere basiert der Fortschritt der Menschheit. Erft als unsere Urvorfahren von dem Grundsch ausgingen, das Tier ist für den Menschen da, schufen sie sich die Möglichkeiten zur Bivilisation. In der heutigen Zeit fönnen wir die Tiere, sobald Schnelligkeits und Kraftleistungen in Frage fommen, mehr und mehr entbehren, jedoch als Fleisch, Fell- und Milchlieferanten find fie für uns fo wichtig, wie fie es waren. Und sieht man ganz vom Rüglichkeits prinzip ab, so bleibt eine beträchtliche Anzahl von Tieren über, die durch Liebe, Treue und Freundschaft den Menschen Kulturwerte gegeben hat.

Daher ist es nicht nur interessant und wichtig, sondern es heißt direkt einem Bedürfnis nachkommen, wenn ein Fachmann streng wissenschaftlich und doch höchst unterhaltsam und leicht verständlich über Tiere plaudert. Dieser Aufgabe unterzog sich Geh. Rat Prof. Dr. Hed, der Leiter bes Berliner Zoologischen Gartens. In seinem Buch Lebende Tiere", das im Globus- Verlag G. m. b. S., Berlin W. 66, erfchien, bringt er zwanglos Bilder aus dem 300. Diese Bildersammlung und ihre trefflichen Erläuterungen find u. a. aud) als eine Ergänzung des naturgeschichtlichen Unterrichts in der Schule gebacht. Brof. Hed, der in feinem Leben viele Möglichkeiten zur genauesten Tierbeobachtung gehabt hat, fonnte selbstverständlich ein reiches Material herbeifchaffen. Eine Unmenge wiffen ist über mittelt worden, menn auch vernehmbar der Unterton durchflingt, felbft wir Wiffenschaftler fennen die Tiere nicht derart, daß wir von unserem Wissen befriedigt sein förmten. Bolemifen werden fachlich ausgefochten, getragen von dem schönen Eifer, der Wissenschaft zu dienen. Es fehlt nicht an wertvollen Hinweisen auf noch zu leistende Arbeiten im Sinne der Enftematik, während überraschende Auf­flärungen gegeben werden in bezug auf die verschiedenen geo­graphischen Formen der Liere.

Se erfährt man von einer ganz erstaunlichen Abänderung der Braunbären, die selbst in Europa zu beobachten ist. Besonders start tritt fie zu Tage, wenn Tiere aus anderen Erdteilen eingeführt werden. Darum wurde ein Bär, der dem gewöhnlichen Braunbären unbedingt ähnelt, jedoch burch seine Größe und seinen biden Schädel auffällt, mit Jezzo- Bär bezeichnet, weil er aus Japan , von der Nord­ insel Jezzo stammt. Ferner hört man von den ungeheuren Swierigkeiten, welche die Zebras einem genauen Brüfer machen, denn bis auf den heutigen Tag fennt man bereits annähernd zwei Dugend verschiedene Zebrafpezies. Interessant find auch die Nach­weile ber verwandtschaftlichen Beziehungen. So hat das erft 1901 im Semliti- Urwald( Afrifa) entdeckte Huftier Okapi zu der Gruppe ber Giraffen Beziehungen, die es schon rein äußerlich durch seine behaarten Hörner nachweist. Doch nicht nur von seltenen, auch son ben felten werdenben Lieren mird geredet. Es wird inständig gebeten, in Deutschland die Brutkolonien der Reiher für Naturbenta mäler zu erflären. Diese Bitte wird nicht bei jedem ein offenes Ohr finden, denn der Reiher ist bekanntlich ein großer Fischräuber. Wielich anders steht es mit dem schwarzen Storch, der sich bei uns hon seit langem eines besonderen und durchaus notwendigen Schußes erfreut.

Bon den Inftruttionen, welche die Delegationen mit nach Genf bringen, weiß man aus früheren Beratungen, daß Frankreich auch alle Kriegsindustrien und die Transportmittel der Staaten in das Studiengebiet einbeziehen wird, während England und die Ver. einigten Staaten entschlossen zu sein scheinen, mit einigen praktischen Gingriffen eine wirkliche Beschränkung der eigentlichen Rüstungen herbeizuführen.

Die deutsche Delegation ist folgendermaßen zusammengefeßt: Botschafter a. D. Graf Bernstorff, Führer der Delegation; Geheimrat Bülow, Gesandtschaftsrat Bolze, Oberst von Stülp. nagel, Oberstleutnant Dümlein, Major Schindler, Rittmeister Bäumte, Konteradmiral Freiherr von Freyberg und Fregatten tapitän Gadon.

Noch keine Klärung in Polen . Die rechtsstehenden Truppen noch in der Nähe Warschans3. Warschau , 18. Mai. ( WTB.) Die Stadt gewinnt langfam thr gewöhnliches Aussehen. Der Ausnahmezustand ist auf gehoben worden. Straßenbahn und Stadttelephon sind wieder in Betrieb gesetzt. Doch ist die vom Militär mit aller Schärfe gehandhatte 3 ensur noch nicht aufgehoben worden.

Bei Pruschtow, 15 Kilometer westlich von Warschau , und bei Stalifch stehen noch die aus dem Posener Gebiet von der Regie rung Witos zur Hilfe herbeigerufenen Regimenter, die mit der Front gegen die Hauptstadt Aufstellung genommen haben. Die von ber Warschauer Regierung in die Wege geleiteten Berfuche, fie zum Abmarsch in ihre Garnison zu bewegen, find bis jetzt ohne

Bon eindringlichem Lob find die Worte, die dem Kamel und dem Dromedar gewidmet werden. Diese Tiere haben in trodenen Gegen den, ob kalt oder warm, dem Menschen erst das Dasein ermöglicht. Dasselbe gilt vom Yat, dem langbehaarten Hochlandsrind aus dem Innern Asiens , das in gezähmtem Zustande als Reit, Last. und Milchtier bient. Ohne den Dat tönnten Menschen in den furchtbaren Einöden der höchsten Gebirgsgegenden nicht existieren. Selbstver ständlich ist auch das Renntier nicht vergessen, denn der Bewohner der Polarzone der Alten Welt, von Lappland angefangen, hat sich diese Hirschart zum Haustier und Alles- Lieferanten erzogen. Be­fanntlich wurde wiederholt eine eifrige Bropaganda dafür gemacht, Renntiere als Rustiere nach Deutschland einzuführen. Prof. Hed fetzt sich für dieses Borhaben nicht ein. Er weist einfach darauf hin, daß eben unsere Erz- und Riefengebirgler eine andere Kulturstufe haben als Lappen, Samojeden oder Tungufen. Ueberdies führen lettere ein Nomadenleben und unsere Landsleute sind jeßhaft.

Wenn von den Raubtieren geplaudert wird, ist sehr oft der ver­storbene Carl Hagenbeck erwähnt, diefer Tierhändler ganz großen Formats, der alle verborgenen Winkel der Welt nach neuen Tieren durchsuchen ließ. So hat er u. a. nordische Großfazenarten, mie oftfibirische Tiger, in den Handel gebracht und damit einen dicken Strich allen denen durch die Rechnung gemacht, die den Tiger für ein reines Tropentier hielten. Hagenbed brachte aber auch persische Tiger, bie einen Badenbart und selbst im Sommer eine Bauchmähne haben, während den Tigermann noch eine Nackenmähne schmückt. Dem bengalischen Königstiger jedoch hat Prof. Hed hochachtungsvoll folgende Worte gewibmet: Heute sehe ich jeden Tiger als Berson an: der eine hat diefen, der andere jenen Charakter, und das richtet sich ganz ohne Zweifel nach den persönlichen Lebensschidfalen, wie das ja auch natürlich ist bei einem so hochstehenden edlen Tiere."

Erna Büsing.

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Erfolg geblieben. Amtlich wird der noch nicht vollzogene Abe marsch damit motiviert, daß die von Warschau nach dem Wester führenden Eisenbahnlinien noch verstopft sind.

Der neuernannte Außenminister 3alesti empfing gestern Bertreter der ausländischen Presse und erklärte, daß er von dem Willen getragen sei, die Politik des Grafen Skrzynski fort­zusehen. Auf die von deutscher Seite erhobenen Borstellungen, daß bie bis jetzt in Warschau geübte Telegrammzenjur die richtige Information des Auslandes über die politischen Vorgänge unmöglich mache und der freien Erfindung und Phantasie Tür und Tor öffne, versprach der Minister, bei den Militärbehörden im Sinne der sofortigen Aufhebung sämtlicher Beschränkungen vorstellig au werben.

Warschau , 18. Mai. ( EP.) Die Regierung Bartel hat das gefangengefeite Rabinett Witos freigelassen. Witos ist gestern vormittag in Warschau eingetroffen.

Die Truppen Pilsudskis haben mit den Truppen des Generals aller westlich von Lodz Fühlung genommen. Wenn sich die Bofener Regierung nicht unterwirft, muß mit der Fortdauer der Rämpfe gerechnet werden. Die Warschauer Regierung hat bisher noch teine Maßnahmen gegen Posen getroffen, sondern wartet das weitere Berhalten der Gegenregierung ab.

Prag , 18. Mai. ( EP.) Die" Prager Breffe" berichtet aus Oder berg, daß General Haller vorgestern abend in Kaitowitz erschien, wo er mit den Haller- Soldaten und den ehemaligen Insurgenten die Organisierung des Widerstandes gegen die Warschauer Regierung beraten hat. Haller reifte wieder nach Posen zurück.

Unveränderte Außenpolitik.

Warschau , 16. Mai. ( WTB.) Der neue Leiter des Außen ministeriums, August Salesti, erklärte Pressevertretern, daß die Außenpolitik fich in teiner Beziehung ändern werbe. Grundlinie dieser Politit bleibe die Wahrung des Friedens und 3ufammenarbeit mit den Staaten, die sich nach wahr hafter Befriedung der internationalen Beziehungen sehnen.

Pilsudski ist frank.

Warschau , 18. Mai. ( WTB.) Marschall Pilsudski ist erkrankt nehmen. und konnte deshalb an der gestrigen Ministerratssigung nicht teil­Kein Vormasch Hallers.

Die polnische Gesandtschaft in Berlin teilt mit, daß die Meldungen über einen Vormarsch des Generals: Haller gegen Warschau jeder Grundlage entbehren. Ebenso find die von manchen Zeitungen gebrachten Meldungen über die Aus rufung einer autonomen Provinz Bosen frei erfunden.

Stahlhelm- Schwindel.

Ueber den Berkauf von Saargemeinden. WIB. schreibt:

Die Zeitung Der Stahlhelm" veröffentlicht in ihrer Nummer vom 16. Mai unter der Ueberschrift Schacher um die Saar " eine Buschrift, die angeblich aus dem Saargebiet stammt. In diesem Auffaß wird behauptet, daß die Reichsregierung bereit sei, ver­schiedene Gemeinden im Saargebiet an Frankreich fallen zu lassen, um dadurch eine Vorverlegung der Boltsabstimmung zu erfaufen. Die Regierung hoffe weiter, durch die Preisgabe dieser fieben Ges meinden eine Preisermäßigung für die fagungsgemäß von der Reichsregierung zurüdzufaufenden Saargruben zu erfaufen. Wir stellen demgegenüber fest, daß diese nom Stahlhelm" verbreitete Behauptung von Anfang bis zu Ende erfunden ist. Sie wurde bereits wiederholt dementiert, u. a. durch ein durch TB. verbreitetes Telegramm des damaligen Reichskanzlers Marg an die Stadtverordneten von Saarlouis . Der, Stahlhelm" hat es nicht für notwendig gefunden, diese Meldung irgendwie zu prüfen, bzw. sich mit der Reichsregierung deswegen in Berbindung zu setzen, obwohl er sich darüber klar sein mußte, daß ihre Beröffentlichung eine Bera hegung der öffentlichen Meinung darstellt.

Der deutsch - fchwedische Handels- und Schiffahrtsvertrag ist unterzeichnet worden.

Restriepte über die Entwicklung der Bewegung im abgelaufenen Jahre, das trotz der schweren Wirtschaftskrise einen erfreulichen Zua gang an neuen Vereinen und Mitgliedern gebracht habe.

Feme - Theater in Bremen . Im zweiten Maiheft des Neuen Weg" berichtet der Oberregisseur Emil Lind, der als Berwaltungs ratsmitglied der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen m die Interna unseres Theaterlebens eingeweiht ist, über unglaubliche Zu flände an der Bremer Deutschen Bühne ". Emil Lind erzählt u. a.; In Bremen sind mehrere Besucherorganisationen, Gemeinschafts­theater, Goethe- Bund, Boltsbühne usw. vorhanden. Der Borsigende der Deutschen Bühne" hat nun dem Direktor des Bremer Schau Ipielhaufes erklärt: Juden oder politisch bedenkliche Leute wollen wir auf der Bühne nicht sehen." Es fielen dabei einige Namen, u. a. auch Erika Mann , Tochter des Oberjuden Thomas Mann".(!) Daß dieser Borsitzende, ein Herr Dr. Eggers, literaturschwach ist, das fann man ihm hingehen lassen. Daß er aber den Direktor des wiederengagements nicht zu halten, obwohl viele Mitglieder gerade Schauspielhauses zwingt, Bersprechungen an Mitglieder wegen auf Grund dieses Versprechens Verträge geschloffen hatten, das muß gebührend gebrandmarkt werden. Hierzu bemerkt Emil Lind sehr richtig: Man fönnte über diese Dinge hinweggehen, wenn sie sich nicht da und dort, wenn auch nicht in dieser Klarheit, sondern meist verschleiert und unbeweisbar, besonders aber in Staats- oder Stadt­theatern, ereignen würden. Es wird ja wahrscheinlich auch in bezug auf den Bremer Fall ein Dementi geben, das nüßt aber nichts. Die Nachricht ist authentisch, wenn auch die belastenden Aussprüche hinter verschlossenen Türen geschahen.

Die arbeitenden Wiener Frauen. Nach den neuesten Statistiken über die Berufsgruppierung der Wiener Bevölkerung ist festzustellen, daß pier Fünftel aller Frauen in Wien zwischen 14 und 45 Jahren in einem Arbeitsverhältnis stehen, und zwar ohne Unterschied zwischen verheirateten und unverheirateten. Gegenüber der Bor. friegszeit hat sich die Zahl der beschäftigten Frauen bei den Banken vervierfacht, bei den Eisenbahnen verdreifacht, und in der Schneiderei find mehr als die Hälfte aller Berufsangehörigen Frauen. Nur die Zahl des weiblichen Hauspersonals ist auf etwa zwei Drittel gegen fiber ber Borkriegszeit zurückgegangen.

Der Bezirksverband der Rheinisch- Westfälischen Boltsbühnen­vereine tagte am Sonntag, dem 16., zu Düsseldorf im Wilhelm­Mary- Haus. Die Boltsbühnenvereine sind in den Jahren nach dem Kriege in bemerkenswerter Weise erstarkt und wachsen sich immer mehr als Kulturfaftor ersten Ranges aus. Sie sind im deutschen Theaterleben nicht mehr wegzudenken und ihre Tätigkeit auf bem Gebiete der Wedung und Förderung des Verständnisses für das Theater in der Bevölkerung ist vorbildlich. Als Vertreter des Ober­bürgermeisters begrüßte Beigeordneter Dr. Thelemann die 16.- 20. Auguft in obenhagen statt. Die Gesellschaft ist eine der Die diesjährige Berfammlung der Aftronomischen Gesellschaft findet vom Tagung und wünschte den Beratungen beften Erfolg. Im Mittel- menigen internationalen Drganisationen der akademischen Welt, die über punkt der Tagung stand ein Vortrag des Bürgermeisters Dr. Sudden Krieg hinaus, wesentlich unter bänifer Leitung, ihren internationalen ta mp aus Herne über Stadtverwaltung und Besucher. Charakter bewahrt haben. organisationen". Dr Sudlamp fente sich mit den Angriffen Der XI. Allgemeine Theofophifche Kongreß fagt bom 22. bis 26. Mat auseinander, die in jüngster Zeit gegen die Besucherorganisationen im eit eriaale, Röthener Str. 38. Intereifenten erhalten das aus erhoben worden sind. Er mies nach, daß diese Gegnerschaft durchweg führliche Songrekprogramm von der Geschäftsleitung des Rongresses: aus Borausjegungen beruht und jeder tatsächlichen und berechtigten Bini Geinrich, 80 36, Laufiger Str. 25, tostenfvet übermittelt. Grundlage entbehrt. Es sei bisher noch nicht gelungen, den Nady meis dafür zu erbringen, daß die Tätigkeit der Besuchergemeinden bie Theater fchädige. Eine Stadtverwaltung, welche die Bestrebun gen der Besuchergemeinden nicht mit allen Mitteln ermuntert und fördert, hat ihre Kulturaufgabe nicht richtig erfannt. Dem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag felgte eine ausgedehnte Aussprache, an ber fich auch die anwesenden Theaterleiter beteiligten. Als Vertreter des Verbandsvorstandes berichtete Generalfefretär Dr.

Ein Handschriftenfund aus der italienischen Renaiffance. In Gonzaga wurde eine Sammlung von wertvollen Autogrammen berühmter Männer aus der italienischen Renaissance, darunter Tasso, Arioft, Raffael , Galilei , Lucrezia Borgia u. a. aufgefunden.

Die ersten Briefmarlen in Bengöwährung. In Ungarn find die eister Marien in der neuen Pengowährung erschienen. Zunächst wurden nur Marfen im Berte von 4 unb 8 Jider herausgegeben, die die ungarischa Rrene und den Reichsapfel seigen