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mehr oder weniger gelungene literarische Formulirung des poli tischen Wesens der Partei. Sie geben die Punkte an, auf die formell den Stempel größter Gile auf sich. Die Gruppirung der Der Programmentwurf der Agrarfommission trägt auch fich die politische Agitation, die parlaunentarische, womöglich die einzelnen Forderungen ist wenig übersichtlich und manchmal sind gesetzgeberische Thätigkeit der Partei au fonzentriren hat. Sie in einem Paragraph Sachen vereinigt, die nur lose miteinander ind dazu da, um möglichst schnell in der Form von Gefeßen resp. zusammenhängen. Wir werden uns daher im folgenden nicht Staatseinrichtungen verwirklicht zu werden. Sie bedeuten also stritte an die gegebene Anordnung halten können. einen unmittelbaren Eingriff in die bestehenden Verhältnisse. Zunächst seien die Erweiterungen und Erläuterungen erwähnt, Es ist deshalb durchaus nothwendig, die Sache von allen die zu den bereits im praktischen Programm enthaltenen Auf Seiten zu betrachten und sie reiflich zu erwägen, bevor man zur stellungen gemacht werden. Aufstellung eines Agrarprogramms schreitet."

Im weiteren erörtert parvus in dem ersten Artikel die Frage, ob die Agrarkommission überhaupt die Aufgabe gehabt habe, so zu verfahren, wie sie verfahren ist, was er verneint. Man könne nicht zu einer Agrarprogramm- Berathung vor­schreiten, bevor man nicht eine Agrardebatte gehabt habe, was in Frankfurt nicht der Fall gewesen sei.

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gramm aufzustellen, das etwa den Anschauungen der Antisemiten einfach dem kommunistischen Gebanken zu entsagen und ein Pro­entsprechen würde!

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Wenn aber der vorliegende Programmentwurf angenommen wird, in welchem von unserer Hauptaufgabe der Herbeiführung des Kommunismus überhaupt nicht die Rede ist, so werden wir dadurch vielleicht eine Menge Anhänger gewinnen aber zu einem großen Theil solche, die nie und nimmer bis zu unserem Endziele mitgehen werden. Was nüht es uns, wenn wir einen Da ist die Beseitigung aller Ertragssteuern", die sich von Haufen Bauern in die Partei bekommen, dadurch unsere Zahlen selbst aus der" Forderung einer einzigen Einkommens- und bei den Wahlen zum Verdruß unserer Gegner anschwellen sehen Vermögenssteuer ergiebt. Ausdehnung der Arbeiterschuh- und schließlich dann doch nur den Feind in unser eigenes Lager gefeßgebung auf die Landwirthschaft. Neben den gewerbliche gezogen haben! Denn das müssen wir uns doch wohl bei einiger Errichtungen von landwirthschaftlichen Arbeitsämtern. Ueberlegung fagen: Der Bauer, welcher Arbeiter beschäftigt und Korn Im Anschluß an den letzten Punkt enthält das jetzige Pro- verkauft, ist, wenn wir ihm unsere Biele nicht verschleiern, unser ers gramm noch die Forderung einer durchgreifenden gewerblichen bittertster Gegner, nicht nur als Ausbeuter seiner Arbeiter, sondern Im zweiten Artikel schreibt parvus weiter: Hygiene", Statt dessen soll es nunmehr heißen: Durchgreifende auch weil er an hohen Kornpreisen intereffirt ist. Für uns " Die Forderungen, die an das Agrarprogramm gestellt Fürsorge für die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter in Stadt tönnen nur in Frage kommen die ländlichen Arbeiter und die werden müssen, find folgende: und Land". Die Nenderung ist offenbar hervorgerufen worden durch kleinen Besizer, welche wenig oder nichts verkaufen, event. noch 1. Es muß im stande sein, das Interesse des Land- das Bedürfniß, die Landwirthschaft hineinzubeziehen und ein auf Arbeit nebenbei angewiesen sind. proletariats und der bei kapitalistischer Produktionsweise zu Fremdwort zu beseitigen. Allein die neue Faffung ist Da wäre vor allen Dingen nöthig: eine flare Scheidung diesem herabsinkenden Bauernmaffe, überhaupt des in der eine sehr unglückliche. Wollte man durchgreifend für die Ge- zwischen dem Theil der ländlichen Bevölkerung, der voraussicht­Landwirthschaft thätigen Voltes, insofern es direkt oder in- sundheitsverhältnisse der Arbeiter" sorgen, so müßte man vor lich uns dauernd anhängen wird, und dem, welcher voraussichts direkt vom Kapital ausgebeutet wird, soweit zu erwecken, um allem für die Abschaffung der langen Arbeitszeit, der geringen lich unser Gegner ist, wenn er erst weiß, was wir wollen. Das eine politische Massenbewegung unter der landwirthschaftlichen Löhne und der schlechten und überfüllten Wohnungen Sorge einfache Mittel, diese Scheidung herbeizuführen, ist die ent­Bevölkerung erzeugen zu können. tragen. Diese Aufgaben in ihrer Gesammtheit können wir dem sprechende Betonung unserer Partei als einer revolutionär 2. Es muß geeignet sein, diese Bewegung auf die Dauer kapitalistischen Staat nicht stellen, denn er ist außer stande, sie sozialistischen. Den Landarbeiter wird es nicht abschrecken, wenn aufrecht zu erhalten, solange, bis der Klassenkampf des Prole- zu erfüllen. Aber darum handelt es sich gar nicht an dieser er erfährt, daß der große Grundbesitz fonfiszirt und zum gesells tariats mit dem Sturz der kapitalistischen Produktionsweise be- Stelle. Es ist in Wirklichkeit blos die Beseitigung jener Schäden schaftlichen Eigenthum gemacht werden foll; er kann dabei endet ist. für die Gesundheit gemeint, die sich aus dem öffentlichen Verkehr, nur gewinnen. Den Kleinbauern erschrickt das auch nicht, denn 3. Der Klaffenkampf des industriellen Proletariats darf aus dem gedrängten Zusammenwohnen in größeren Ansiedelungen, ihm soll nichts genommen werden, er wird vielmehr noch ge­dadurch nicht benachtheiligt werden. besonders in den Städten, aus der gemeinsamen Arbeit in der winnen. Ganz anders steht es mit den größeren Bauern. Zwar 4. Der allgemeine fozialrevolutionäre Charakter der Partei gesundheitlich schlecht eingerichteten Fabrit oder Werkstatt ergeben, auch er wird schließlich Vortheil haben; aber das wird er uns muß gewahrt bleiben. Man vergesse nicht, daß es sich nicht furz die öffentliche Gesundheitspflege. Das mußte aber vor natürlich nie glauben, ebenso wenig, wie ein in dem gegen­darum handelt, die landwirthschaftliche Bevölkerung mit allen allem klar gesagt werden. wärtigen Strudel abgehegter Unternehmer es uns jemals glauben Mitteln zu gewinnen, sondern vor allem darum, den Klassen- Es ist uns jedoch überhaupt nicht recht verständlich, wie die wird, daß wir auch seine Lage verbessern wollen. Unser großer tampf aufs platte Land zu verpflanzen. gesundheitliche Besserstellung des platten Landes in der fapitalisti- Lehrer Mary hat eine sehr tiefe Wahrheit ausgesprochen, als er 5. Schließlich muß die Faffung klar sein, teine Unbestimmt- schen Gesellschaft vor sich gehen könnte. Ein Umbau der Dörfer zum ersten Male den Satz aufstellte, daß die Emanzipation der heiten enthalten und keine Mißdeutungen zulaffen. Das Pro- würde mit großen Schädigungen für die vielen kleinen Haus- Arbeiterklasse das Werk der Arbeiterklasse selber sein müsse; und gramm muß jedermann verständlich machen, was wir wollen. und Hofbefizer verbunden sein. Eine sanitäre Beaufsichtigung auf dem Lande ist es durchaus nicht anders, wie in der Stadt. - Der Entwurf der Agrarkommission stellt sich zunächst als der Bauernhöfe ist unmöglich. Und dann, wer sollte die Kosten Der zwölfte Punkt unseres neuen Programms soll nun Einschiebung in das allgemeine Programm dar. Zu diesem tragen? Die Gemeinden? Die sind auch jezt arm genug. Es lauten: Erhaltung und Vermehrung des öffentlichen Grund­Zwecke muß der Uebergang vom theoretischen zum praktischen ist also eine Sache, die sehr vorsichtig angefaßt werden muß. eigenthums( Staats- und Gemeinde Eigenthum jeder Art, Theil durch eine größere Einschaltung erweitert werden. Es heißt Ferner werden gefordert obligatorische Gewerbegerichte so- Allmend), insbesondere Ueberführung des Besizes der todten danach nunmehr, daß die Sozialdemokratie zur Demokratisirung wohl für gewerbliche als für landwirthschaftliche Arbeiter". Hand( der Korporations, Stiftungs- und Kirchengüter), der (! versteht denn der Bauer dieses Wort?) aller öffentlichen Ein- Nette Stilisirung das!" Gewerbe" gerichte für Landwirthschaft", Stealgemeinden, der Wälder, der Wasserkräfte u. f. w. in öffent richtungen in Reich, Staat und Gemeinde, für die Hebung der das ist genau so, wie eine Agrarfommission für Gewerbe. Es liches Eigenthum unter Kontrolle der Voltsvertretung. fozialen Lage der arbeitenden Klaffen und für die Berbesserung müßte heißen Arbeitsgerichte" oder ähnlich. Aber die Rom - Einführung eines Verkaufsrechts der Gemeinden bezüglich der Zustände in Gewerbe, Landwirthschaft, Handel und mission hatte Gile! der zur Zwangsversteigerung kommenden Güter." Verkehr, im Rahmen der bestehenden Staats- und Gesell- Nachdem dann ausgeführt worden, daß die Forderung von In diesem Absatz ist eine Anzahl ganz verschiedener Dinge schaftsordnung zunächst fordert", und nun folgen die einzelnen Fachschulen, Mufterwirthschaften 2c. tennzeichnend set für den in bunt zusammengewürfelt. Punkte. Kleinigkeiten sich verlierenden Geist" der Urheber des Pro- Das Staats- und Gemeinde- Eigenthum, beide als öffent Wir wollen uns bei rein stilistischen Aussehungen nicht gramms und daß sie auch vom tonservativen Herrn v. Schulz liches Eigenthum" zusammengefaßt, foll erhalten und vermehrt aufhalten, aber man beachte die gesperrt gedruckte Stelle: Lupig" befürwortet werden könne, schreibt der Mitarbeiter der werden. Verbesserung der Zustände in Gewerbe, Landwirthschaft, Leipziger Volkszeitung": Staatsbomänen und Allmenden, Gemeinheiten 2c. haben nur Sandel und Verkehr". Was wird damit gemeint? Der Wir verweisen auf die bisherige Fassung des praktischen das mit einander gemeinsam, daß sie nicht das Eigenthum von Saz ist ganz verschwommen. Die Zustände in Gewerbe 2c. Programmtheils, die vollkommen prinzipiell ist. Warum werden Privaten sind. Sonst sind diese beiden Arten öffentlichen Eigen tönnen ökonomischer, auch technischer, sie können, insofern hier nicht diese fleinen Maßregeln gefordert? Warum enthält thums in ihrer gegenwärtigen Benutzung ganz verschieden. Die es sich um die Rückwirkungen der ökonomischen Verhältnisse auf er nichts über Armenunterstützung, über die Organisation öffent- Staatsdomänen werden an große fapitalistische Bächter vers die gesammte soziale Lage der dabei betheiligten Personen handelt, licher Pfandleihanstalten und ähnliche, innerhalb der fapitalistischen pachtet; biefe find in ber Regel die intelligentesten Landwirthe, sogenannter sozialpolitischer, sie können ferner fanitärer oder Gesellschaft zweifellos nühliche Einrichtungen? Weil eben die die Pioniere der technischen Fortschritte auf dem Lande, wie sie fogar sittlicher Natur sein. Partei ihre prattische Bethätigung innerhalb der tapitalistischen ja auch die Pioniere des Agrarierthums find. Der Gemeinde­Gesellschaft nicht im Sinne einer seichten Reformisterei, sondern besitz besteht entweder aus Weiben, Walb oder Aeckern. In als Vorbereitung der sozialen Revolution betrachtete. früheren Jahren, als die sozialen Gesichtspunkte noch und man Aber wenn man von der Absicht ausgeht, die ökonomischen ganz vernachlässigt wurden nur nach dem Bustände in der Landwirthschaft schon innerhalb der fapitalistischen technisch Vortheilhafteften Vortheilhaftesten sah, suchte man biese Ge Gesellschaft zu verbessern, dann geräth man unbedingt in das meinheiten möglichst aufzutheilen, weil man der Meinung Fahrwasser fleinlicher Reformen. Denn im großen ist hier nicht war, daß sie im Privatbesih besser ausgenutzt wurden. Das war wert. Deshalb die Musterwirthschaften, Bersuchsstationen 2c., heute, wo sie der flaatlichen Inspektion unterliegen, ja nicht u machen, und so bleibt nur die Flickarbeit am Bei- und Neben auch richtig. Wälder, welche den Gemeinden gehören, können weil man glaubt, dem Bauern helfen zu können, wenn man seine mehr so rüdsichtslos devaftirt werden wie früher; aber schon landwirthschaftlichen Kenntnisse erweitert. Als ob die ungenügenden die raubbaumäßige Ausbeutung der Waldstreut, welche die landwirthschaftlichen Kenntnisse die Ursache der Noth des Bauern Bildung jedes Humus verhindert, macht eine gedeihliche Ent find, und nicht die Noth die Ursache seiner Unkenntniß, die wirth- wicklung der Gemeindewälder unmöglich. Wo man einen mise­fchaftliche Noth, die dem Bauern fein ausreichendes Produktions- rablen Wald sieht, da gehörte er sicher einer Gemeinde. Ebenso gebiet, feine Mittel einer rationellen Wirthschaft, feine Mittel geht es mit den Weiden; auch diese werden schlecht behandelt. und Möglichkeit des Unterrichts giebt?! Auch eine Weide will in Ordnung gehalten sein. Die Disteln Das ist kein Zufall. Bis jetzt hat es die Sozialdemokratie wollen wir an dieser Stelle nur folgendes erwähnen: Von den selbständigen Forderungen des Agrarprogramms müssen entfernt werden, die Bülten, das sind Erhöhungen, welche sich dadurch bilden, daß gewisse Grasarten vom Bieh nicht gern als ihre Aufgabe betrachtet, nicht die ökonomischen Zustände der ,,§ 11. Abschaffung aller mit dem Grundbesig verbundenen gefressen werden, wodurch Büschel stehen bleiben, die herrschenden Gesellschaftsform zu verbessern", sondern sie ab- behördlichen Funktionen und Privilegien. Entschädigungslose allmälig auf grund der vermoderten Büschel immer höher werden, zuschaffen. Denn sie betrachtete diese Zustände als das natur: Aufhebung jeglicher Art noch bestehender Grbunterthänigkeit und müssen alle paar Jahre abgehackt werden u. f. w. Ein Privat­nothwendige Ergebniß der gesammten auf dem Privatbesitz an der aus derselben herstammenden Lasten und Pflichten." Politi befizer thut das; aber wo eine Weide Gemeinde- Eigenthum ist, den Produktionsmitteln und der Waarenproduktion beruhenden sche Freiheit und Gleichberechtigung sind allerdings die Vor- da bekümmert sich niemand um solche Dinge. Aecker, welche tapitalistischen Produktionsweise. bedingungen des modernen Klaffenkampfes. Gemeinde- Eigenthum sind, werden gewöhnlich verpachtet. Da Bon apartem Interesse ist der Abs. 2 von§ 17: Fretes auch hier die Gemeinde nicht die nöthige Aufmerksamkeit ausübt, Jagdrecht auf eigenem und gepachtetem Boden. Berhütung, ge- so nußt sie der Pächter nur aus und hält sie in schlechter gebenenfalls volle Entschädigung für Wild- und Jagdschaden." Kultur.

Da die Hebung der sozialen Lage der Arbeiter schon im Borderfaz enthalten ist, so find offenbar die ökonomischen Bu­stände gemeint, d. h. die auf Produktion und Erwerb bezüglichen. Die Verbesserung diefer ökonomischen Zustände in Gewerbe, Landwirthschaft, Handel und Verkehr soll also, nach der Dar: stellung des Entwurfs, unter andereni die Aufgabe unseres Sieht man nun dieses selbst durch, so findet man in ihm, abgesehen von dem neuen agrarischen Theil, teine einzige Forde rung, die man unter diese Rubrik stellen könnte. Unsere praktischen Forderungen find: entweder rein politischer Natur, erfassen also den Arbeiter als Bürger, oder sie sind finanzieller Natur, be­ziehen sich also wieder direkt auf das Verhältniß zwischen Bolt und Staat, oder aber sie sind, wie der Arbeiterschuh, sozial­politisch, beziehen sich auf die" Hebung der sozialen Lage der arbeitenden Klaffen", die der Entwurf besonders registrirt.

Darum meinte bis jetzt die Sozialdemokratie, daß ihre Auf gaben innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft die sind durch politische und gewerkschaftliche Organisation die Arbeiterklasse zu einer Macht heranzubilden, die im stande wäre, die soziale Der Wild- und Jagdschaden ist eine große Plage in Süd- In neuerer Zeit, wo vom grünen Tisch aus die Dinge Revolution zu vollbringen, ferner, die politische Unterdrückung deutschland , besonders in Bayern . Aber seine Bedeutung für das sozial" betrachtet werden, sieht man die Allmenden mit der Arbeiterklaffe zu beseitigen und schließlich, gleichzeitig Reich ist minimal, der Zusammenhang mit unserer allgemeinen günstigeren Augen an wie früher; in Baden macht damit, durch gewerkschaftlichen Stampf und sozialpolitische Parteithätigkeit so gut wie gar keiner. Wenn unfere bayerischen man sogar Versuche, den Gemeindebesitz wieder zu ver Gesetzgebung, soweit es nur geht, die Lage der Arbeiterklasse zu Genossen durch den Landtag nach dieser Richtung hin Remedur größern. Die Forderung dieses ersten Punktes wird aber bereits verbessern. zu schaffen suchen, so thun sie gut daran. Aber in das Partei- vom Gegenwartsstaate erfüllt. Ich meine, wer die Dinge Die Verfasser des Agrarprogramms haben nun gang richtig programm paßt das nicht hinein. unbefangen und nüchtern beurtheilt, kann das nur für einen erkannt, daß durch all das die ökonomischen Verhältnisse nicht Uebrigens, es fommt nicht blos darauf an, die volle" Ent- Rückschritt halten. geändert werden. Wird doch z. B. selbst burch Verkürzung des schädigung zu fordern, sondern noch mehr darauf, sie zu sichern. Der Entwurf fährt fort, daß insbesondere auch die Wälder Arbeitstages und Erhöhung des Arbeitslohnes das ökonomische und das kann nur geschehen, indem man ihre Bemeffung in in öffentliches Eigenthum überführt werden sollen- da gesagt Verhältniß zwischen Kapitalisten und Arbeiter gar nicht beein- ftrittigen Fällen der Entscheidung der Gemeinde überläßt. Und ist unter Kontrole der Boltsvertretung", so soll das wohl heißen, trächtigt. Selbst quantitativ tann dabei die Ausbeutung resp. der das ist es, was zu fordern war. in Staatseigenthum. Profit des Kapitalisten steigen.­" Freies Jagdrecht auf eigenem und gepachtetem Boden." Es Befizer von Privatwäldern sind Großgrund- und Latifundien­Weil die Schöpfer des Programmentwurfs das erkannt ist der erste Fall, daß der Schutz des Privateigenthums befizer, deren Expropriirung das Programm so wie so verlangen haben, so fügten sie zu der Hebung der sozialen Lage der als aufgestellt wird. sollte; es ist also überflüssig, das hier besonders zu erwähnen. arbeitenden Klaffen" noch die Verbesserung der Zustände Weit näher, als das, läge es uns doch, so glauben wir, den be- Gin Unterschied zwischen Wald- und Feldbesitz besteht nur insofern, in Gewerbe, Landwirthschaft, Handel und Verkehr" hinzu. stehenden Schutz des resp. Privateigenthums etwas zu mildern. als ersterer am vortheilhafteſten in eigener Stegie des Staates Und indem sie das hinzusetzten, setzten sie sich in einen wir meinen die harten Strafen für unbefugtes Jagen. Diese bewirthschaftet wird. Ferner giebt es Interessentenwälder, eklatanten Widerspruch mit der flaren prinzipiellen Auffassung werden durch das privateigenthümlich freie" Jagdrecht nicht aus welche gemeinschaftliches Eigenthum einer Anzahl Gemeinde­unseres Programms, mit der Geschichte und der Zukunft des der Welt geschafft. Im Gegentheil, je mehr Privatrechte, desto mitglieder sind; meist sind das frühere Allmenden, deren , proletarischen Klassenkampfes. Denn, wenn wir die Möglichkeit mehr Uebertretungen. Genuß man in der Folge nicht jedem auch zugezogenen Gemeinde­hätten, innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft die ökonomischen Das ganze spielt bereits auf das Gebiet des Strafrechts mitglied gestattet hat, sondern nur den Nachkommen der früheren Bustände zu verbessern, zu welchem Zweck dann der fozial- herüber. Bollten wir uns damit abgeben, so müßten wir das Gemeindeglieder. Das sind nun Bauern, auch Kleinbauern. revolutionäre Kampf? Dann würden wir einfach allmälig, Tag ganze bürgerliche Gesetzbuch und das Strafgesetzbuch in das Denen kann man doch ihr Eigenthum nicht wegnehmen! für Tag bald dieses, bald jenes aufbessern, bis ganz unmerklich Parteiprogramm aufnehmen." ein Zustand geschaffen worden ist, bei dem es allen leidlich wohl geht.

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Man glaube nun nicht, es handle sich blos um einen redaktionellen Mißgriff. Mit nichten, so sehr auch die Faffung an Klarheit zu wünschen läßt. Aber der neue, agrarische Theil des Programms enthält thatsächlich solche Forderungen, die eine Berbefferung der Zustände( lies: der ökonomischen Zustände) in der Landwirthschaft" bezwecken. Sind aber einmal diese Forde rungen im Programm, so ist es gleichgiltig, ob sie vorher, wie es der Entwurf thut, ihrem Wesen nach im allgemeinen charakterisirt sind oder nicht.

Und nehmen wir in bezug auf die Landwirthschaft eine folche Stellung ein, so ist nur folgerichtig, daffelbe auch auf Ge­werbe, Handel und Verkehr zu übertragen. Die Verfasser des Entwurfs zogen also blos die richtige Stonsequenz aus ihrer prinzipiellen Stellungnahme der Landwirthschaft gegenüber, indem fie den kritisirten Passus schrieben. Hätten sie es nicht selbst gethan, so würde es von anderen besorgt werden, vor allem von Denen, die daran wirthschaftlich oder politisch intereffirt sind. So haben wir denn den ersten klaren und sehr bezeichnenden Fall, wie das Agrarprogramm auf die Arbeiterbewegung und Die allgemeine fozial- revolutionäre Stellung der Partei zurück Einem dritten Artikel der Leipziger Boltszeitung" ent nehmen wir die folgende Stelle:

wirft."

Forderung bea arteiprogramms

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Aus den Artikeln der Sächsischen Arbeiter­Beitung", welche die Redaktion ausdrücklich als die Anschauungen eines Einzelnen bezeichnet. heben wir folgendes hervor:

güter.

Konfiszirt sollen ferner werden die Stiftungs- und Kirchen­

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Wo noch Stiftungsgüter eristiren, da sollte man sie doch ja laffen. Ihr Ertrag entlastet die betreffenden Gemeinden in ihren Armenverpflichtungen auf der einen Seite, und garantirt auf der anderen den Armen eine bessere Existenz, als wenn sie von der Vielleicht geht es manchem, der den Agrarprogramm- Entwurf Gemeinde unterstützt würden. Es wäre doch unerhört von einer gelesen hat, wie mir: er fragt sich erstaunt: Was ist denn an Arbeiterpartei, wenn sie das Eigenthum der Armen rauben diefem Entwurf sozialdemokratisch? Die Forderungen, welche wollte! würde sich dadurch den reformirenden er enthält, find sämmtlich der Art, daß sie von jeder bäuerlichen Fürsten und den räuberischen Güter Spekulanten Demokratie gestellt werden könnten, denn auch diese wird den anschließen, welche die französische Revolution ausgebeutet haben. Arbeitern schließlich doch wenigstens Roalitionsrecht, Schieds- Aehnlich steht es mit den Kirchengütern. Auf dem Lande gehen gerichte zc. zuerkennen. Erhaltung und Vermehrung des öffent die Leute nun einmal noch in die Kirche; um dieses Bedürfniß lichen Grundeigenthums"," Bewirthschaftung der Staats- und zu befriedigen, haben ihre Vorfahren die Aecker gestiftet. Mit Gemeindeländereien auf eigene Rechnung, oder Verpachtung welchem Recht kann eine Partei, welche gegen jede Unterdrückung an Genossenschaften von Landarbeitern und von Kleinbauern", anfämpft, jetzt diese Güter rauben? Man soll doch nicht glauben, Staatstredit für Bodenmeliorationen", Uebernahme der Wege- daß man diese Leute mit Gewalt, aufklären" fann. Wenn man foften auf den Etaat"," Errichtung von Fachschulen"," Verstaat das Verfügungsrecht über das Kirchengut einfach in die Hand lichung der Hypotheken" das alles wird jede bäuerliche Partei der Gemeinde legt, derart, daß sie bestimmen fann, ob es seiner mit Vergnügen auf ihr Banner schreiben. Was würde man jeßigen Bestinimung erhalten bleibt oder anders verwendet sagen, wenn ein analoges Programm für die Industrie aufgestellt werden soll, so wird es ohne Schwierigkeiten im Laufe von ein würde, das jeder Zünstler unterschreiben kann! Freilich, Land- paar Menschenaltern überall, entsprechend der geistigen Ent­wirthschaft arbeitet unter ganz anderen Bedingungen wie wickelung, für kirchliche Zwecke nicht mehr verwendet werden. Industrie. Man kann nicht mechanisch die sozialdemokratischen Der erste Theil des§ 14, welcher Staatskredit für Genossen­Forderungen, soweit sie für die Industrie gelten, auf die Land- schaften zur Feldbereinigung, Bodenmeliorationen 2c. verlangt, wirthschaft übertragen. Aber deshalb ist doch nicht nöthig, wird wohl nirgends Widerspruch finden; desto mehr aber der

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