2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 126.
Versammlungen.
Der Verband aller
"
Mittwody, den 3. Juni 1891.
Hände kommt.
die haben.
8. Jahrg.
sind? Sind doch auch in der Innung Herren, die daselbst seien eben heute nicht gut anders denkbar, da sie bloß ein AusMeifter genannt werden und doch keine blaffe Ahnung vom fluß der heutigen gesellschaftlichen Zustände im Allgemeinen find. praktischen Arbeiten haben, wie z. B. die meisten Herren Wagen- Das eigenartige Verbrecherthum unferer Zeit, das durch die mißfabrikanten, aber die Meister hätten nur Angst, daß sie einen lichen sozialen Zustände immer größer wird, sowie die damit in in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter Gesellenausschuß bekommen würden, der Hand und Fuß hat und Zusammenhang sich befindende Rechtspflege mit ihren Schwächen Berlins und Umgegend hielt am 28. Weai im Feenpalast eine nicht aus von ihnen selbst präparirten Gesellen besteht. Uebrigens fönnen nur beseitigt werden durch eine Beseitigung ihrer Vorbebins große Versammlung ab. Der mächtige Saal war bis auf die fei den Herren Meistern der Gesellenausschuß nur so eine Art gungen, der Ursachen selbst. Das heißt, die heutige Gesell letzten Winkel dicht überfüllt. Auf der Tagesordnung ftand die Aushängeschild, weil ohne Gesellenausschuß keine Innung bestehen schaft muß einer anderen Platz machen, der sozialistischen, womit neue Gewerbeordnung. Der Reichstags- Abgeordnete August Bebel darf. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: diese Bedingungen aus der Welt geschafft ſind.( Beifall.) Nach hielt das Referat. Der Ideengang seiner zweistündigen Rede war, in knappen Zügen wiedergegeben, ungefähr folgender: „ Die Versammlung der Stellmacher Berlins und Umgegend dem Vortrage erstattete Herr Strauß den Bericht für die fordert den Gesellenausschuß auf, die Interessen der Stellmacher- Revisionskommission. Danach betrugen die Einnahmen vom Unsere Gegner suchen die Thatsache, daß allein die sozialgesellen einseitig und energisch zu vertreten und wenn sie nichts 8. Dezember 1890 bis zum 11. April 1891 inklusive eines demokratische Fraktion geg en das Gefeß gestimmt, für ihre Zwecke erreichen können, ihr Amt niederzulegen." Hierauf wurde der Bestandes von 4,01 M., der am 7. Dezember 1890 vorhanden legt auszubeuten. Wir müssen uns also vertheidigen. Sehen Gesellenausschuß beauftragt, mit aller Energie zu fordern, daß war, 560.26 M.; die Ausgaben betrugen während dieser Zeit wir uns einmal die neue Gewerbeordnung etwas genauer das Herbergswesen geändert werde, dahin gehend, daß unsere 457,60 m. blieb also am 25. April 1891 ein Bestand von 3 an. Da ist vor allen Dingen der Paragraph der Sonntags- gebetten ruhe", der von Ausnahmepunkten geradezu strogt. In Noth- Rollegen hier in Berlin auch eine menschenwürdige Aufnahme 102,66 M. Von den 670 M. Schulden sind 270 M. gedeckt, so fällen," heißt es, darf Sonntags gearbeitet werden. Was nennt finden, wie dieses in sehr vielen Fällen nicht stattfinde und ganz daß noch 400 M. zu decken sind. Nach dem hierauf erstatteten man denn" Nothfall?" Schließlich kann jede dringende Arbeit besonders dahin zu streben, daß der Arbeitsnachweis in unsere Bericht über Einnahmen und Ausgaben von der Maifeier betrugen erstere 198,40., letztere 170 M.; es bleiben somit also betitelt werden. Dadurch allein schon wird das SonntagsKollege Singer erklärte hierauf den Zweck und den Werth 28,40 M. Ueberschuß. Der Ueberschuß, zu dem noch 20 M. gefeß einfach illusorisch gemacht. Zudem brauchen die Unter der Streif- Kontrollkommission und forderte auf, wieder einen kommen, die Herr Knebel für die Dekorationen vom Maifest nehmer den„ Nothfall" vorher nicht einmal nachzuweisen, sie Kollegen zu wählen, der uns vertritt, worauf Kollege Brüst ein-( rothe Fahnen 2c.), welche in seinem Lokale noch prangen sind nur verpflichtet, na ch her und selbst dann blos auf" Ber- ftimmig gewählt wurde. Es wurde aufgefordert, den Gewerk- und dort bleiben sollen, zahlen will, wurde der Barbie Parteis langen" der Behörde ein Verzeichniß der einzelnen Fälle zur fchaftsfonds fräftig zu unterstützen, damit auch wir im Nothfalle faffe überwiesen. Der tagesordnungsmäßige Bericht über die Prüfung einzureichen. Aber hat die untere Verwaltungs- ein Anrecht daran haben. Kollege Bachau machte bekannt, daß Abrechnung von Maskenball fonnte nicht gegeben werden, da behörde, welche die Kontrolle befigt, überhaupt eine Ahnung von er bisher für 220 M. Marken für den Maifonds umgesetzt habe, Berr Scheibe, welcher dies thun follte, nicht erschienen war. den unzähligen, verschiedenen Gewerbebetrieben, um eine welche aber leider nicht an Stellmacher allein verkauft seien. Das Verhalten Scheibe's wurde von vielen Nednern, mit AusPrüfung vornehmen zu fönnen? Nein! Sie muß also einfach auf Ferner wurde bedauert, daß der aus 19 Mitgliedern bestehende nahme von zweien, auf das Entschiedenste verurtheilt. Sie gaben Treu und Glauben die Meinung der Unternehmer hinnehmen, Geselligkeitsklub der Stellmacher Berlins - welcher so eine Art ihrer Meinung dahin Ausdruck, daß Scheibe mit der Abrechnung mit denen sie sowieso durch alle möglichen sozialen wie gesell: Ueberbleibsel aus längst vergangenen Zeiten sei viel mehr den vom Maskenball, an welchem die Allgemeinheit der Kollegen beschaftlichen Interessen verbunden ist. Stets werden daher bei allgemeinen Fortschritt hindere als fördere; alle Versuche, die theiligt war, vor das Forum der Deffentlichkeit hätte treten Prüfung der Nothfälle" persönliche Rücksichten vorherrschen, Mitglieder dieses Klubs in Freundlichkeit und Güte zu unferem müssen. Diese hatte über den Verbleib des Neberschusses zu be vorausgesezt, daß überhaupt Prüfungen stattfinden; denn die Fachverein heranzuziehen, scheiterten an ihren starren Köpfen. Stimmen gehabt, und nicht Scheibe in Gemeinschaft mit Behörde ist ja nicht zu solchen verpflichtet. Außerdem darf, ab- 3 wurde der Beschluß gefaßt, dieses Häuflein unbeachtet einigen Kollegen, das Geld Medizin. einfach der gesehen von der unteren, auch die obere Verwaltungs- liegen zu lassen. Die Lohnkommission wurde aufgefordert, in tasse überwiesen Der Ort des Verbleibes werde das behörde Sonntagsarbeit gestatten, dann noch der Bundes nächster öffentlicher Versammlung abzurechnen. Weiter wurde be- nicht beanstandet, aber undemokratische Handeln rath und schließlich können selbst durch einfache kaiser fannt gemacht, daß am 18. Juni ein Sommernachts- Ball, ver- Scheibe's. Folgende Resolution wurde nach langer gegen liche Verordnungen Betriebe von der Sonntagsruhe anstaltet vom Fachverein der Stellmacher Berlins , im Elysium, seitiger Aussprache angenommen( gegen zwei Stimmen): befreit" werden. Wo bleibt da das Prinzip! Dieselbe Um- Landsberger Allee 39-41, stattfinde, und der Antrag, mit dessen Die Versammlung erachtet die Handlungsweise des Kollegen gehung der eigentlichen Idee bemerken wir bei der Kinder- Ueberschuß einen Unterstüßungsfonds zu gründen, wurde an- Scheibe in Sachen des Maskenballgeldes als eine undemokratische ordnung". Wir riefen: Fort mit der Kinderarbeit! Rinder ge= hören nicht in die dumpfige, staubige Fabrik, auf der Schulbant Bersammlung ausnahmsweise am Sonntag, den 7. Juni, gruppe die Allgemeinheit geschädigt und er sich verpflichtet hat, hören nicht in die dumpfige, staubige Fabrit, auf der Schulbant genommen. Bekannt gemacht wurde, daß die nächste Fachvereins- und diktatorische, da er zu Gunsten einer fleinen Interessens follen ſie ſizen und nachher auf dem Spielplaß sich tummeln. Morgens 91/2 Uhr, stattfände, in welcher Herr Peus als Referent heute Rechnung zu legen, welcher Berpflichtung er sich durch sein Allein schon im Interesse der künftigen Generationen, der Er- einen Vortrag halten würde. Mit einem mit Begeisterung auf Ausbleiben entzogen hat. Die Versammlung spricht ihm darum haltung der Raffe muß die Jugend geschont werden. Noch 50 Jahre diefes Ausbeutungssystem und das Menschengeschlecht genommenen Hoch auf die fortschreitende Bewegung der Stell- ihr Mißtrauen aus, und verpflichten sich die Anwesenden, so undemokratisch handelnden Leuten keinen derartigen Vertrauens ist bis in das Mart verfault. Aber die Herren waren anderer macher schloß der Vorsigende die Versammlung. posten mehr zu übertragen, weil durch solche Handlungsweise die Meinung. Eine öffentliche Versammlung sämmtlicher Glaser Einigkeit zerstört wird." Es wurde dann noch beschlossen, auf Das mit Sozialreformen sich brüstende Deutschland läßt gehilfen von Berlin und limgegend fand am Sonnabend, den die Tagesordnung der nächsten Versammlung zu sehen: Neuzarte, zwölfjährige Kinder in dem Getöse und dem Qualm 30. Mai, unter dem Vorsiz des Kollegen Stampehl statt. Die wahl des Vertrauensmannes und Festsetzung der Entschädigung der Fabrik arbeiten. Wohl ist die Ausdehnung der Kinderarbeit Tagesordnung lautete: 1. Vortrag. 2. Diskussion. 3. Wahl für denselben. gesetzlich beschränkt, doch selbst da wird mit zweierlei Maß ge- eines Vertrauensmannes. 4. Ausgabe der Karten und Marken messen. In der Hausindustrie darf der Vater die eigenen zum Agitations- und Unterstüßungsfonds. 5. Verschiedenes. Gine öffentliche Versammlung der Zivil- Berufsmusiker Kinder arbeiten lassen, so viel Stunden es ihm eben beliebt, und Bevor die Versammlung in die Tagesordnung eintrat, friti- Berlins, einberufen von der neugegründeten Freien Vereinigung es wird ihm voraussichtlich fünftig sehr viele Stunden belieben, firte der Vorsitzende das sonderbare Verhalten der Firma Nauck der Zivil- Berufsinusiter", fand am 26. Mai statt. Zum ersten da er hierdurch den Sieg über den mit ihm konkurrirenden, und Hartmann gegenüber der Berliner Arbeiterschaft. Auf dem Punkt der Tagesordnung hielt der Stadtverordnete Genosse Friz kinderlosen Nachbar davonträgt, der in der maßlosen Aus- Manuskript, welches der Firma zum Abdrucken übergeben sei, Bubeil einen Vortrag über das Thema:„ Was haben wir von nügung fremder Kinder durch das Gesetz wenigstens etwas habe vermerkt gestanden, daß die Kollegen der Fabrit von Spinn unserer Organisation zu erwarten?" Der Redner führte aus, gehindert ist. Was nun den Maximal- Arbeitstag angeht, und Komp. zu der stattfindenden Versammlung ganz besonders daß sich schon in früheren Jahren wie alle Gewerbe, so auch die so ist die internationale Arbeiterwelt längst unter sich einig, daß eingeladen feien. Dieser Zusatz sei von Nauck und Hartmann ge- Mufiter organisirt hätten. Schon damals seien die Musiker von dieser der Grund- und Eckstein aller Arbeiterschutz- Gefeßgebung strichen worden mit dem Vorgeben, es sei durch Buschrift vom der richtigen Ansicht ausgegangen, daß es mit der Kunst so überhaupt ist. Selbst dem Unternehmer würde er in außer Kgl. Polizeipräsidium das Verbot ergangen, die Namen einzelner ziemlich vorbei sei; man habe erkannt, daß es mit der freien ordentlichem Maße zu Statten tommen; denn je kürzer die Firmen auf derartigen Anzeigen an den Säulen bekannt zu Kunst auch nicht allein gethan sei, wenn man dabei betteln gehen Arbeitszeit, um fo beffer die Arbeit, d. h. die Produkte. Die fleine geben. Kollege Stampehl fegte großen Zweifel in die Richtigkeit müsse. Auch heute fühlten die Zivil- Berufsmusiker das unab Schweiz versprach, daß, wenn das große Deutschland nur mit dem Bieser Behauptung und theilte mit, daß er in dieser Sache nähere weisbare Bedürfniß, sich zu organisiren und hätten deshalb eine Elfftundentag voranginge, sie mit dem Zehnstundentag nach Grkundigungen einziehen werde. " Freie Vereinigung" gegründet, trotzdem bereits ein Bund der folgen würde. Ein Gebot der Ehre also wäre es für das Nunmehr wurde zum ersten Punkt der Tagesordnung: Die Bivil- Berufsmusiker in Berlin bestanden habe. Der Bund habe Reich gewefen, diesem Ruf Folge zu leisten. Uebrigens werden die Sozialdemokratie und ihre Gegner" Herrn Reichling das Wort aber sein Versprechen nicht gehalten; er habe seine Mitglieder Arbeiter und insbesondere die katholischen ein gedenk bleiben, daß ertheilt, der sich seiner Aufgabe in 1/ 2stündigem Bortrage ent- nicht zu schüßen vermocht, außerdem sei es auch nur den namentlich durch die klägliche, regierungsdien erische Haltung des ledigte. Trotzdem gerade unter den Glasern noch sehr viele In- wenigsten Musikern mit Rücksicht auf die hohen EintrittsZentrums die Erreichung des Elfffundentages gescheitert ist. Das differente und sogar direkte Gegner der Sozialdemokratie sind, und Beitragspreise möglich, dem Bund beizutreten. Deshalb Zentrum hat wieder bewiesen, daß Thron, Altar und Geldsack wagte es keiner, dem Referenten in der Diskussion zu wider- habe sich die Freie Bereinigung" gebildet, der jeder Berliner eine Dreieinigkeit bilden im Kampf gegen den sich emporringenden sprechen. Kollege Stampehl dagegen schloß sich den Ausführungen Musiker beitreten könne, und es wäre sehr zu wünschen, daß die Arbeiter.( Stürmisches Bravo.) Im Einklang damit steht auch Reichlings an und legte es den Kollegen dringend aus Herz, in Mitgliederzahl von Tag zu Tag wachse, zumal der neu errichtete der unwürdige Paragraph von Der Einbehaltung eines die allgemeine moderne Arbeiterbewegung thatkräftig einzutreten. Stellennachweis( Musikerbörse) den Mitgliedern alle möglichen Wochenlohnes zur Sicherung bei einem etwaigen Kon Hierauf machte Kollege Stampehl bekannt, daß er aus Vortheile gewähre.( Lebhafter Beifall.) traktbruch. Durch diese Rautionen wird ein Rapital Klugheitsrücksichten gezwungen set, sein Amt als Ver- In der Diskussion fragte ein Herr Broch, wie es denn gein ben Händen Des Unternehmers angesammelt, das trauensmann der Glaser - Gewerkschaft niederzulegen. Die Ver- halten werden solle, wenn von der Arbeiterschaft ein Lokal gebei einer Pleite einfach verloren geht. Eigentlich hat der Arbeiter, fammlung nahm eine Neuwahl vor, aus welcher Kollege Marmer sperrt sei? Die Mitglieder der Freien Vereinigung hätten sich ber doch Arbeit voraus liefert, Raution zu verlangen. Bei den als gewählt hervorging. doch mit den Arbeitern solidarisch erklärt und müßten demgemäß vielen, schwindelhaften Arbeitgebern wäre diese Forderung nicht Ferner wurden die Karten und Marken zum Agitations und doch auch jeden verhängten Boytott respektiren. Außerdem wür mehr als berechtigt. Durch das Umgekehrte aber hat der Reichstag Unterstützungsfonds ausgegeben. Verschiedene Redner betonten, den gerade in dem Etablissement Gisteller, wo bekanntermaßen ein Ausnahmegefeß geschaffen, wie es für den Arbeiter erniedrigender daß diese Marken und Karten von Seiten der Glaser mehr ge- außerordentlich viele Arbeiter verkehren, die Musiker sehr schlecht und entehrender nicht gedacht werden kann. Das einzige Mittel, tauft werden müßten; denn die Agitation erfordere viel Geld. befoldet. gegen die schmachvolle Ungleichheit zwischen Arbeit und UnterUnter„ Verschiedenem" wurde ein scharfer Tadel gegen die- Der Vorsitzende Herr Schonert widerlegte die letzte Aeuße nehmerthum erfolgreich zu protestiren, ist die Organisation, die Roalition! Das wissen unsere Feinde sehr gut, darum auch der jenigen Kollegen ausgesprochen, die unter Umgebung des Arbeits- rung, während Reichling den ersten Einwand zurückwies. Herr Krüger( Mitglied des Bundes) sagt, daß der Bund nachweises bei den einzelnen Fabriken um Arbeit vorsprächen; berüchtigte§ 158! Das Koalitionsrecht, das Naturrecht des speziell die Kollegen aus der Werkstatt von Spinn u. Co. schlügen das Eintrittsgeld auf 5 M. ermäßigt habe, jedoch belehrten Staatsbürgers fucht man uns noch mehr zu verkümmern, als es dieses Verfahren fast stets ein. Hierauf wurde von letzteren die ihn zahlreiche Zurufe, daß auch dieser Betrag noch zu hoch geschon war. Heißt das Verwirklichung des gleichen Rechtes für Erklärung abgegeben, der Leiter des betreffenden Geschäftes habe griffen sei. Alle, wenn man Unternehmerverbände mit ihren schwarzen Listen bestehen läßt und bei Arbeiterverbänden mit dem Staatsanwalt droht versprochen, in Zukunft Arbeitskräfte nur noch von dem Arbeits? Statt der ersehnten Besserung ist durch den Paragraphen Ver- nachweis der Glaferorganisation zu beziehen. Mit dieser Erkläschlimmerung, Berschärfung eingetreten. Aus all diesen Gründen rung gaben sich die Versammelten vorläufig zufrieden. stimmte die gesammte Fraktion gegen das Gesetz. Sie, die Arbeiter, Sie, die Hauptinteressenten, werden über die Saltung der Fraktion Ihr Verdikt fällen.
Unter lebhaftestem Beifall schloß der Redner. Von einer Diskussion sah man ab. Nach einstimmiger Annahme einer Resolution, welche das vollste Einverständniß mit der Haltung der Fraktion erklärt, ward die Versammlung unter einem drei fachen Hoch auf den Verband der Metallarbeiter geschlossen.
"
Kollege Beischte berichtete in seiner Eigenschaft als Delegirter zur Berliner Streit- Kontrollkommission über die letzten Verband lungen dieses Instituts und forderte auf, sich an den Sammlungen und dem Verkauf der Marken recht lebhaft zu bethei
ligen.
Nachdem zum Schluß noch eine Debatte zwischen dem Zahlstellenbeamten des Verbandes, Kollegen Watz und dem Kollegen Stampehl betreffend den Ausbau des Verbandes stattgefunden hatte, wurde die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf die internationale, revolutionäre Sozialdemokratie geschlossen.
Genoffe Zubeil bemerkte betreffs der Verhältnisse im Eisfeller- Etablissement, daß sich hierbei gerade die Schlaffheit und Machtlosigkeit des Bundes zeige; es sei die Pflicht des Bundes gewesen, hier Hand and Wert zu legen und bessere Verhältnisse zu schaffen. Wenn ferner gesagt sei, der Bund" würde tros Gründung der Freien Vereinigung" weiter arbeiten, wenn er auch nicht auf sozialdemokratischem Boden stehe, so wäre das eigentlich selbstverständlich, da der Bund andernfalls überhaupt nicht mehr existenzberechtigt sein würde. Das Alter einer Vereinigung mache die Erfolge nicht; ein junger, von einem frischen Geiste durchwehter Verein könne mehr leisten, als ein alter, im Absterben begriffener.
Unter Verschiedenem" erklärte der zweite Vorsitzende der Freien Vereinigung", daß er niemals Beamter gewesen sei, mitbin auch feine Bension beziehen könne; der Kassirer, Herr Lassien, fagte, er sei pensionirter Beamter und beziche jährlich) 441 m. Pension, so daß er gezwungen sei, sich einen Nebenverdienst zu verschaffen.
Nachdem dann noch einige Vereinsangelegenheiten erörtert waren, wurde die Versammlung mit einem Hoch auf den jungen Verein geschlossen.
In der am 25. Mai stattgefundenen Versammlung
Die Stellmacher Berlins und Umgegend hielten am 26. v. Mts. eine Versammlung ab. Die gutbesuchte VersammLung hatte auf ihrer Tagesordnung zunächst die Berichterstattung Eine öffentliche Versammlung der Weißgerber und des Gesellenausschusses über die mit den Innungsmeistern statt Berufsgenossen fand am 30. Mai unter dem Vorsiz des Herrn gehabten Verhandlungen. Kollege Häring, Mitglied des Gesellen- Haferland statt. Als erster Punkt stand auf der TagesAusschusses, berichtete, daß der Ausschuß an die Innung der ordnung ein Vortrag des Herrn Si ohrlack über die Klasse Stellmachermeister den Antrag gestellt habe, den§ 35 des In- der Geachteten". Der Redner meinte, man könne in der heutigen nungsstatuts so zu ändern, daß jeder Stellmachergeselle wählbar Gesellschaft von einer Klasse der Beächteten" reden. Es wären sei. Hierzu sei von den Herrn Meister als Antwort ge- hierzu Verbrecher aller Art zu rechnen, die in ihrer Gesammtheit, geben, daß sie nach einer Anfrage bei der Behörde weil sie ein besonderes Gedankenleben befizen, das durch ihre, den Bescheid bekommen hätten, daß daß diese Aenderung von dem andern Theil der Gesellschaft geachtete" gefellnicht statthaft ſei, und die Meister hätten auch schaftliche Rolle bedingt wird, als besondere Klasse aufzufassen der Vereinigung der Arbeiter und Arbeiterinnen der Kartongemeint, diejenigen Gesellen, die nicht bei Innungsmeistern feien; als die der„ Geächteten". Redner geht dann auf die Ur- branche beschäftigte man sich mit der am 11. Mai in der öffentarbeiten, taugten nichts im Gesellenausschuß, doch versprachen fachen des heut so weit verbreiteten Verbrecherthums ein und lichen Versammlung der in Buchbindereien und verwandten Bedie Herren Wleister, daß sie den betreffenden Paragraph vielleicht zeigt, daß diese in letzter Linie sozialer Natur sind, fie in den gesell- trieben beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter angenommenen Reso doch noch ändern würden, aber wir sollten noch etwas warten. fchaftlichen Verhältnissen ihre Begründung haben. An vielen lution, welche die Schaffung einer sämmtliche Branchen umfassenden Im Uebrigen äußerten die Meister den Wunsch, daß der Gesellen- Beispielen zeigt Redner dann das Unzulängliche der modernen Organisation befagt. Genosse Beyer hatte es übernommen, einleitendes Referat zu halten, in welchem ausschuß gleich auf zwei Jahre gewählt werde. Es sprachen sich Rechtspflege, welche sich einfach streng an den Buchstaben der ein baß die bestehenden Kleinen Organisationen mehrere Kollegen babin aus, daß die Meister wahrscheinlich nur Gesetzesbücher hält, ohne Besonderes in eigenartigen Rechtsstreit bemerkte, den Bescheid von der Behörde haben wollten und der gute Rath fällen zu berücksichtigen. Außerdem bilde die verschiedenartige nicht im Stande sind, irgend einen Erfolg den Kapider Herren Meister, wir sollen eine Petition an den Reichstag senden, subjektive Auffassung der Richter, die noch durch ihre Er- taliften gegenüber zu erringen, zumal die Rapitalisten fich wurde mit Lachen aufgenommen. G8 wurde ausgeführt, die Meister ziehung außerordentlich beeinflußt ist, ein großes Hemmniß zu großen Organisationen vereinigen, wie z. B. die Metall feien überhaupt nicht im Stande, die Lehrlinge, welche sie zu Gesellen für objektive Urtheilsfindung. Dies könne man konstatiren, industriellen, ist erwiesen und es ist daher nothwendig, daß sich machen, alle allein zu beschäftigen, wie können Sie dann fagen, daß ohne dem Richterstande oder einzelnen Richtern an sich die Arbeiterschaft ebenfalls im Großen organisirt. Den Anstoß Gesellen, welche nicht bei Innungsmeistern arbeiten, nicht wählbar ehrverlegende Vorwürfe zu machen; die angezogenen Verhältnisse zur in Sede stehender Resolution gab die geplante Sonderver
er