Einzelbild herunterladen
 
  

Feuchte Pfingsten.

-

-

einem aus Ostpreußen stammenden Kaufmann en bewert aus Charlottenburg , Schillerstraße 3, gehörten, der entweder beim Schwimmen ertrunken ist oder Selbstmord begangen hat. In seinen Taschen fand man nur 10 Pf. bares Geld. Das Suchen nach der Leiche war bisher vergeblich.

Der Mord in Schmachtenhagen.

Nach drei Jahren aufgeklärt.

2m 1. Mai 1923 wurde der Kolonist Karl Janson aus der Kolonie Schmachtenhagen bei Oranienburg abends gegen 10 Uhr hinterrüds erschossen. Als Mörder wurde erst jetzt der 45 Jahre alte Kolonist und Mühlenarbeiter Joseph Brnicy, der eben­falls in Schmachtenhagen ansässig ist, ermittelt und verhaftet. Der Mörder ist geständig.

14 Rennen. I. Magoman fr.( 3. Mills), 2. Native Forbes( M. Ringius), 3. Manrico( E. Treubera). Toto: 195: 10. Blaz: 44, 14, 22:10. Ferner Tiefen: Lebensfünftler. Rönigsabler. Der Befte( ohne Betten), Rammerfänger. Win.. Barmaid, Seroftrat, Florian.

( ch. mills). Epte: 60:10. Blas: 17, 18, 18: 10.

5. Rennen. 1. Brogrek( Großmann), 2. Frels( 3. Mills), 3. Rora Ferner liefen: Fenelon, Fafner 3.. Rittnichor. Northern Bolo, Buchdruder, Trotteur, Marcel.

6. Rennen. 1. Etarbella( Ch. Mills), 2. Allene( Jauk ir.), 3. Lodung ( Jouk). Toto: 28:10. Blas: 16, 23, 26: 10. Ferner liefen: Baron Agworthn. Quadrat, The Rittn. Copal, Bechfadel.

7. Rennen.

1. Abt. : 1. Champion Goud( L. Weiß), 2. Terraria ( 3. Mills), 3. Rotula(. Bahr). Toto: 60:10. Blak: 20, 12, 13:10. Ferner liefen: Betrunella, Rönia Robert, Crifpa. Salome, Lu, Rüraffier. 2. Abt.:

Siegleicht( Jauk). 2. Quitte B.( Schmidt), 3. Dr. Lew it.( Knöpnadel). Binus. Schwaramalomäbel, Armenier, Benedict.

Toto: 71:10. Blak: 21, 18, 14: 10. Ferner Tiefen: Leuchtturm, Wintermärchen,

8. Rennen. 1. Nachtfalter( 3. Mille), 2. Beter Sarnefter( S. Grube), 3. Tafna( M. Ringius). Toto: 29:10. Vlak: 16, 20, 21:10, Ferner liefen: Dompfaff I, Cotta.

Torrero. Cabiae Arworten. Dunaice, Baula Bingen, Söhensonne, Manzanares,

Rennen zu Hoppegarten am Montag, den 24 Mai.

1. Rennen. 1. Mistral( 2. Varga), 2. Maestoso( D. Schmidt), 3. Bortia

( Bonce).

Opponent, Cherrn Brandn, Labn Rena, Sora. Foto: 18:10. Blak: 11, 10, 13:10. Ferner liefen: Petronius ,

Söfer( Suguenin). Foto: 26:10. Blak: 12, 12, 15:10. Ferner liefen: Lump. Lindmurm, Afpafia, Bromo.

2. Rennen. 1. Brilep( Williams), 2. Billiger( M. Jenkich), 3. General

( Williams). Toto: 58:10. Blok: 21, 21, 10, 14:10.

3. Rennen. 1. Note( Suguenin). 2. Sigtuna ( Williams), 3. Obaliste ( 2. Barga ). Toto: 105: 10. Blak: 19, 15, 14:10. Ferner liefen: Trovoada , Gaisblatt, Fraueninfel, Rom , Rofanera. 4. Rennen. 1. Maifahrt( Bincena), 2. Kronos ( 2. Barga ). 3. Carar Ferner Tiefen: Lefels, Bernina, Heros be Legembe, Rili, Bafur. 5. Rennen. 1. Indigo( Bincenz). 2. Aditi( S. Blume), 3. Marbud ( Williams). Toto: 94:10. Vlak: 20, 19, 83:10. Ferner liefen: 4. Aben. teurer, Beikborn, Favor, Großinquifitor. Sifnphus, Roland, Dictator. 3. Banna( Thielemann). Toto: 30:10. Blak: 13, 14, 15:10. Ferner liefen:

6. Rennen. 1. Nettelbed( Q. Schmidt), 2. Ludwig Thoma ( Suguenin), Balan, Stammherr. Beorek. Bommer, Miterbe, Narfes, Stasima, Frigga II, Mohn, Ekel, Nerita. 7. Rennen. 1. Abt. : 1. Frik Fromm( Mitfchen), 2. Primadonna ( Renafd), 3. Goneewittchen( D. Schmidt). Foto: 199: 10. Blak: 35, 37, 14: 10.

ferner liefen: Immer vorwärts, Rarneval, Cambrena, Seliotrop. Majovan,

Auf daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen! Schönes Osterwetter gut, schönes Pfingstwetter gut, aber schönes Oster- und Pfingstwetter, das heißt zuviel verlangt. Und die Herren Welter­propheten? War's Absicht, oder böser Zufall? Na, nu ist's schon egal. Und zum 6-1hr Morgens- Promenaden- Konzert im 300 find sie doch gegangen. Justament. Mutta, id zieh's Weiße an. Tu hab id ma so drauf jefreut, nu nehm id's ooch. Und Mutta preist das erste und einzige Mal die heutige Mode ohne die duftigen Etidereiröckchen, ohne die mühsamen Widelloden und anderen unnötigen und ach fo mühsamen Krimsframs. Also die ganz Charakterfesten und Traditionsbefliffenen wandeilen frohgemut in oller Herrgottsfrühe nach dem geliebten 300. Die mit dem größeren Phlegma fuhren beim Beckergerassel naturgemäß hoch, blinzeltenarbeiter abseits von dem Waldweg, der das Dorf Schmachten. In den frühen Morgenstunden des 2. Mai 1923 fanden Bald. durchs Fenster, stellten ein äußerst mieses Firmament fest, wurden manfelmütig hagen mit der Kolonie Am Mühlenweg verbindet, die Leiche des und drehten sich auf die andere Seite. Mit Wohl 60 Jahre alten Solonisten Karl Janson. Es wurde damals behagen stellten sie die nicht zu unterschätzenden Qualitäten ihrer festgestellt, daß Janson am Vormittag des 1. Mai zu seinem Sohn Lagerstatt und der ungehinderten Verlängerung des Morgenschläf nach Berlin gefahren war, um ihm Butter und Eier zu überbringen. chens fest. So läßt sich mit nur wenig Talent jedem Ding seine Gegen 9 Uhr abends traf er wieder in Oranienburg ein und hatte gute Seite abgewinnen. Die masserdichten Wandervögel traten mit sich einen Rudsad mit Schweinefutter mitgebracht. Er hatte einen der nötigen Dosis Wetter- Optimismus frohgemut ihre Tour an, und ansteigenden Sandweg zu passieren, der ihn zwang, mit seiner Last so freute sich jeder auf seine Weise. Nachdem es den Sonntag über langsam zu gehen. Kurz hinter der Steigung hatte der Mörder ihn erwartet und den Ahnungslosen durch einen Schuß in so rumgedrucft, feßte abends ein tüchtiger Negen ein, der bis spät bas Genid niedergestreckt. Der Getroffene mar rüdlings nachts anhielt. Am Montag früh aber gabs wieder freundlichen zusammengebrochen und mußte sofort tot gewesen sein. Beim Auf­Sonnenschein und schon gegen 6 Uhr morgens. Tagsüber bewölkte finden der Leiche stellte es fich heraus, daß sie um Wertsachen es sich wieder, wurde auch etwas fühl, mit einem Wort: die Ermar- und Geld beraubt worden war. Der Verdacht der Täter­fungen waren wieder getäuscht. Das bißchen Regen hat aber feinem schaft lenfte fich zuerst auf Bryfcy, mit dem Janson schon lange die Laune erstlich verdorben. Ein paar frohe, heitere, freie Stunden in Feindschaft lebte. Nach vierwöchiger Untersuchungshaft maren es doch. Pfingsten ist ja schließlich erst der Auftaft zu vielen mußte er aber wieder auf freien Fuß gesetzt werden, weil ihm nichts Bestimmtes nachzuweisen war. schönen Sommertagen. Sbea. Er und seine Frau blieben 2. bt.: 1. Serzog Chriftoph( Olejnik), 2. Rose Marie( Sannes), 3. Bensberger Cadett( S. Braun). Toto: 40: 10. standhaft bei der Behauptung, daß sie an dem fraglichen Abend Blaz: 16, 14, 18:10. Ferner liefen: Traunega, Möres, Floßhilde, Grille, Magier, Märchen. gleich nach der Heimkehr des Mannes um 9% Uhr zu Bett gegangen feien und von der Tat nichts müßten. Aber auch nach der Frei­laffung des Bryfen wollten die Gerüchte in der Gegend nicht ver­stummen. Schließlich wandte sich die Witwe an die Mordinspektion der Landeskriminalpolizeistelle, die schon nach wenigen Tagen soviel belastendes Material gegen Brykcy zusammenbrachte, daß er fest genommen und der Berliner Mordinspektion zugeführt wurde. Nach zweitägigem Berhör legte Bryten am Pfingstjonnabend ein umfassendes Geständnis ab. Wie er sagt, war er durch die jahrelangen Reibereien mit den Jansons und die beständigen Sticheleien seiner eigenen Frau derartig gereizt, daß er beschloß, Berlin zurückkehren mußte und legte sich an dem Waldweg auf die feinem Gegner eins auszuwischen". Er wußte, wann Janson aus bemerkt hinter ihn und schlug ihn mit dem Lauf des Revolvers ins Lauer. Als er seinen Gegner herankommen fah, schlich er sich un­Genid. Dabei ging unversehens ein Schuß los und traf Janson tödlich. Bryten bestreitet mit aller Entschiedenheit, den Toten beraubt zu haben. Es ist auch nicht ausgeschloffen, daß irgendein Landstreicher, der die Leiche fand, sich die Wertsachen angeeignet hat. Bryfcy ging eilends nach Hause und besprach fich mit seiner Frau. Das Ehepaar verabredete, bei etwa aufkommendem Berdacht zu sagen, es sei um 9% Uhr schlafen gegangen. Als die Ortspolizei bei ihm eine Haussuchung veranstaltete, fonnte sie die Morbwaffe nicht finden, er hatte sie versteckt und später an einen reifenden Händler verkauft. Durch die Aussagen des Verhafteten erschien auch seine Ehefrau dringend der Anstiftung verdächtig. Sie murde daher ebenfalls festgenommen. Im Gegensatz zu ihrem Manne leugnet fie jede Kenntnis von dem Morde und behauptet nach wie vor, daß sie beide um 9% Uhr zu Bett gegangen seien.

Die Kundgebung der Roten Frontkämpfer.

"

Böllig störungsloser Berlauf.

Das zweite Reichstreffen des Kommunistischen Roten Fronttämpferbundes, das sich an den beiden Bfingtagen in einer Anzahl Beranstaltungen in Sälen vornehmlich des Nordens und Oftens, Blazkonzerten sowie einem zentralen Aufmarsch im Bolkspart Neukölln abwidelte, hat nicht die von der rechtsrabitalen Presse an die Wand gemalte und ach so ersehnte zweite Revolution" gebracht. Someit sich übersehen läßt, sind die Veranstaltungen aus­nahmslos ohne 3mischenlauf verlaufen. Am Sonntag mittag gegen 12 Uhr sammelten sich auf vier Plägen( Spielplag Friedrichshain, Spielplak Danziger Straße, Michaelfirchplatz und Weberwiese) die einzelnen Trupps des Roten Frontkämpferbundes sowie die auswärtigen Delegationen, die zum Teil ziemlich start auf über hundert Lasttraftwagen und zwei Sonder. zügen vor allem aus Sachfen und Mitteldeutschland eingetroffen waren. Auf dem Spielplah Friedrichshain hatten sich neben Ab­ordnungen aus dem Ruhrgebiet auch etwa 100 Mann der sogenann ten Roten Marine" eingefunden. Hier hatte die Polizei die An­marschstraßen des Zuges durch Berittene und Mannschaften, zu Fuß, die mit Karabinern bewaffnet waren, gesichert. Die Straßen, durch die sich die Züge bewegten, waren zum Teil mit roten Fahnen geschmückt. Hier und da waren Transparente mit Auf fchriften Spartatus fein heißt Rämpfer fein" und Ein Rot Front den auswärtigen Kameraden" über die Straße gespannt. Im ganzen war jedoch die Ausschmüdung ziemlich ſpärlich und mit der anläßlich des letzten Reichsbannertreffens in Berlin nicht zu vergleichen. Gegen Uhr setzte sich der etma 15 000 bis 20 000 Mann starfe Zug vom Friedrichshain aus in Bewegung, der durch das Auf marschieren in Viererreihen sehr an Ausdehnung gewann. In der Friedenstraße trafen fich die vier Züge und marschierten dann unter Borantritt ihrer Musikkapellen durch die Memeler Straße, Stalizer Straße, Laufizer Blag, Reuter und Weserstraße nach der Kaiser Friedrich- Straße und von dort nach dem Boltspart Neu ölln. Die Beranstaltung, die eigentlich um 3 Uhr beginnen follte, fonnte erst nach 7 1hr abends ihren Anfang nehmen, da der Aufmarsch der einzelnen Trupps infolge organisatorischer Mängel und der Ungunst des Aufmarschterrains sich stundenlang verzögerte. Als der Reichstagsabgeordnete Thälmann , der Vorsitzende des Roten Frontkämpferbundes eine furze Ansprache hielt, mar es faft dunkel geworden. Nach einigen Musikdarbietungen durch Schalmeibläser und Spielleute ging die Versammlung, die sich aus etwa 30000 Roten Fronttämpfern und kommunistischen Besuchern zusammenseßte, gegen 8 Uhr zu Ende. Im Boltspart selbst war feine Polizei ftationiert, die Umgebung jedoch start ge fichert. Die Kommunisten hielten jedoch gute Disziplin, so daß es nicht einmal zu Reibereien tam. Am Montag fanden eine Anzahl Blantonzerte und Saalveranstaltungen, u. a. eine Kaffeetafel mit gefelligem Beisammensein im Moabiter Gesellschaftshaus statt. In den Nachmittagsstunden des Montags fuhren die auswärtigen Rommunisten zum größten Teil wieder in ihre Heimat zurüd.

Trotz des schweren Dienstes der letzten Tage war das Verhalten her Schupobeamten von anerkennenswerter Ruhe. Ueberall wurden sie unterstützt von dem sehr gut aufgezogenen Ordnerdienst des Roten Fronttämpferbundes. Der Bolizeipräsident, Genoffe Grzesinski , der Polizeipräsident Friedensburg

so­

Bootsunglück auf der Dahme .

Zwei Kinder ertrunken.

Ein furchtbares Bootsunglüd, dem zwei junge Menschenleben zum Opfer fielen, ereignete sich am Pfingstmontag gegen 7 1hr abends auf der Dahme an der sogenannten ,, Bammelede". An ber bezeichneten Stelle spielten in einem herrenlejen Boot 6 Kinder. Sie wippten mit dem Boot hin und her, bis das Boot plöglich infolge zu großer Belastung fenterte, so daß fämtliche Kinder ins Wasse: fielen. Der Vorfall war vom Ulfer aus bemerkt worden. Boote unternahmen sofort Rettungsversuche und es ge lang, vier Kinder vor dem Tode des Ertrinkens zu retten. 3 wei Kinder, und zwar der 13jährige Schüler Felig Kufle aus der Gipsstraße 14 und ein weiterer bisher noch unbekannter gleichaltriger Knabe gingen sofert in den Fluten unter und fonnten tros ange strengter Bersuche nicht mehr gerettet werden. Die Leichen sind bis. her noch nicht geborgen. Eine polizeiliche Untersuchung des bedauer­lichen Borfalls ist eingeleitet.

Großer Dachstuhlbrand in Moabit .

Geschäftliche Mitteilungen.

Die Gelbknappheit Defto es be

grüßen, wenn eine Belmarie mie Opelfahrräder mit 3 M. möchentlicher Teil­ahlung bei breijähriger Garantie von der Sherlod Gefellschaft m. b. S., Aleranderftr. 27, verkauft wird. Wir verweisen auf das heutige Inferat der Firma.

Gewerkschaftsbewegung

Versammlung der Außenmonteure.

Am 2. Pfingstfeiertag hielten die im Deutschen Metallarbeiter­verband organisierten Außenmonteure wie üblich eine Versammlung ab, in der fie fich mit Verbandsangelegenheiten, Lohn- und Tarif­fragen beschäftigten. Genoffe Schmal z gab einen furzen Ueber­blick über die Streitigkeiten, die in der Branche zwischen Arbeitern und Unternehmern bestehen. Danah gilt auch für die Außen­monteure die Befürchtung, daß die Unternehmer versuchen werden, die Löhne herabzuseßen. Bei einigen Firmen ist es be­reits gefchehen. Bei anderen Firmen werden heute noch die öhne der Borfriegszeit gezahit, obwohl die Lebens. haltungskosten bedeutend höher sind. Die Außenmonteure wissen das am besten zu beurteilen. Besonders hart umstritten ist die Höhe der Auslösungsfähe. Die Firmen weigern sich oft, die tariflich vereinbarten Sätze zu zahlen. Für die im Ausland arbeitenden Monteure ergeben fich hieraus große Schwierigkeiten, zudem die Währung in einigen maßgebenden Ländern bedeutend beffer ist als in Deutschland . Mit einem Tagessay von 10 M. fann man augenblicklich in Frankreich austommen, nicht aber in Ländern, wo die Haushaltungskosten teurer find als in Frankreich und bei uns. Wichtig ist, daß alle Monteure, die nach dem Ausland auf Montage gehen, sich vorher mit dem Deutschen Metall­ arbeiterverband in Verbindung fehen.

In der Diskussion wurden mehrere Beschwerden vorgebracht, die fich auf Nichteinhaltung der vereinbarten Lohn- und Tarifbe dingungen durch die Unternehmer bezogen. Ferner wurde ein An­trag angenommen, der besagt, daß die Auslandssäge für Montage gedruckt und den Kollegen zugestellt werden. Vereinbart wurde weiter, am 2. Weihnachtsfeiertag die nächste Versammlung der Außenmonteure abzuhalten.

Der Bergarbeiterstreik in England. Wie der große Streit endete.

JTF. Ueber die Borgänge, die zur Beendigung des allgemeinen Streifs in England führten, unterrichtet der nachstehende Brief= wechsel. Herbert Samuel ist der Vorsitzende der Königlichen Kommiffion, die im vorigen Jahre mit der Untersuchung der Ursachen der Krise im englischen Bergbau beauftragt worden ist und die in einem umfangreichen Bericht ihre Feststellungen zusammen mit Rate schlägen niedergelegt hat. .., den 12. Mai 1926.

Geehrter Herr Bugh! Unter Bezugnahme auf die Besprechungen, die ich mit Ihrem Komitee geführt habe, übersende ich anbei ein Memorandum, in gelegt find.

mie Oberst Heimannsberg leiteten selbst die polizeilichen Maß. Löschzüge an die Brandstelle. Es mußte der Alarm Mittelfeuer dem die Schlußfolgerungen, zu denen mir gekommen sind, nieder­

nahmen.

Drei schwere Autounfälle.

Um zweiten Feiertag nachmittag furz nach 3 1hr ereignete fich auf der Schönefelder Chauffee, furz vor Bohnsdorf , ein schweres Autounglid. Der Hinterreifen eines nach Berlin fahrenden Kraftwagens plagte, so daß sich der Wagen infolge des schnellen Tempos überschlug. Der Führer des Autos, sowie drei Infaffen, murden unter den Trümmern des Autos begraben. Ausflügler und Ortsbewohner befreiten die Berunglückten. Der Führer, Robert Fiege aus der Fandéstraße 9 in Adlershof , sowie seine 12 Jahre alte Tochter Erika hatten so schwere Berlegungen er­litten, daß fie in das Köpenifer Kreisfrankenhaus übergeführt werden mußten. Zwei weitere Insassen fonnten nach Anlegung von Not­verbänden in ihre Wohnung entlassen werden. Ein weiterer Unfall ereignete sich in den geftrigen Nachmittag Stunden in der Liegenburger, Ede Joachimsthaler Straße. 3wei Autodroschten, prallten aufeinander und einer der Wagen wurde auf den Bürgersteig gegen einen Baum geschleudert. Ein Fahrgast zog sich schwere Schnittmunden zu, so baß er ins Krankenhaus, Achenbachstraße, übergeführt werden mußte. Der Wagen mußte schwer beschädigt abgeschleppt werden. Schließ lich fuhr an der Kreuzung Kurfürsten und Nürnberger Straße noch ein Privattraftwagen mit einer Auto. droschte zusammen. Auch hier wurde der Fahrgast durch Glas splitter erheblich verletzt. Er fand auf der nächsten Rettungsstation erste Hilfe.

Ein Aboag- Wagen niedergebrannt.

In der Ortelsburger Allee, in der Nähe des Bahn. hofes Heerstraße, geriet am Sonntag abend ein Wagen der Aboag in Brand. Die sofort alarmierte Feuerwehr versuchte den Wagen zu retten und gab aus zwei Schlauchleitungen längere Zeit Waffer. Der Wagen brannte jedoch vollständig nieder. Personen find glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Die Entstehungs­ursache ist wahrscheinlich auf einen Bergaserbrand zurückzuführen.

In der Havel erfrunten. Am 1. Feiertag, nachmittags gegen 5 Uhr, hörten Spaziergänger auf der Pfaueninsel Hilferufe vom Waffer her. Die Ausflügler alarmierten die diensttuende Sanitäts­folonne vom Großen Wannsee , die aber leider zu spät fam. Bei Absuchen der Ufer fand man an der Havel gegenüber der Pfauen insel Kleider. Aus vorgefundenen Papieren ging hervor, daß sie

Ein gewaltiger Dachstuhlbrand beschäftigte gestern abend pier Löschzüge der Berliner Feuerwehr in der Beuffelstraße 78, wo der Dachstuhl des Borderhauses in feiner ganzen Ausdehnung in Flammen stand. Das Feuer mar Don Hausbewohnern und Straßenpaffanten zu gleicher Zeit, etwa um 9 Uhr abends, bemerkt worden, als es jedoch schon ziemlich Ausdehnung angenommen hatte, Zunächst rüdten unter Leitung des Branddirektors Mende drei meitergegeben werden, so daß zwei weitere Löschzüge heranrüdten. Ueber zwei mechanische Leitern und von den Dächern des Nachbar. grundstüds murden aus etwa zehn Schlauchleitungen Waffer gegeben. Größere Menschenmengen umlagerten die Brand­ftelle an der Beuffel- und Huttenstraße und nur mit Mühe gelang es den Schupobeamten für Ordnung zu sorgen. Bei Redaktions­fchluß dauert das Feuer noch an. Der Feuerwehrmann Balge mußte mit fchwerer Rauchvergiftung ins Moabiter Krankenhaus

gebracht werden.

O

Sport.

Nurmi im Stadion.

Bei prächtigem Better gingen am Pfingstmontag die. nom G. C. Charlottenburg ausgeschriebenen Internationalen Bett­fämpfe" im Grunewald- Stadion vonstatten. Nurmi , der finnische Meisterläufer, durchlief die 3000 meter strede in der glänzenden Beit von 8: 25,4. 3weiter wurde alpert. Kassel , der 8: 52,5 für dieselbe Strede benötigte. Auch den bisherigen deutschen Reford haltern im 1500- meter- Mallaufen, Dr. Pelzer beziehungsweise Iroßbach B. S. C. im 200- meter- Hürdenlaufen gelang es, ihre aufgestellten Reforde von 3: 59,4 auf 3: 58,6 b3m. 26,7 auf 26,4 zu verbessern. Auch die übrigen, im Rahmen des sehr reichhaltigen Brogramms gezeigten, sportlichen Darbietungen brachten spannende Kämpfe. Neben der finnischen Flagge, ein blaues Kreuz auf weißem Grunde, wehte flatternd im Winde das Wahrzeichen der Deutschen Republik Schmarz- Rot- Gold". Einige Ergebnisse:

300- Meter- Mallaufen: 1. Nurmi ( Finnland ) 8: 25.4( Weltrekord); 2. Wal­pert( Raffel) 8: 52.5: 3. Frandsen( Oldesloe ); 4. Diedmann( Hannover ). 1500- Meter- Mallaufen: 1. Dr. Belker( Breuken- Stettin) 3: 58,6( Retorb); 2. Rraufe( Schlefien Breslau): 3. Böfelt( BB- Breslau ). 200- Meter- Bürben. laufen. Entscheibung: 1. Trokbach( BGC.) 26,4( Relord); 2. Lepple( Gie. mens); 3. Rurallus( VSB.).

Rennen zu Ruhleben am Sonntag, den 23. Mai.

1. Rennen. 1. Belmin( E. Treubera), 2. Quift quafi( W. Lentzer), Tiefen: Tubora, Sartelin, Sottie. Benus, Linscott it., Coeur Maid, Citran, 3. Elfe B. I( M. Ringius). Toto: 17:10. Bias: 12, 13, 17:10. Ferner

Beffie.

2. Rennen. 1. Sphinx I( Jauk jr.), Ropele( B. Schuller), 3. Franlet ( M. Ringius). Toto: 44:10. Blak: 17, 14, 23:10. Ferner liefen: Gerhard, Baron Silvefter, Breislich, Edelsteins Sohn, Eitelfried, Erboring ir., Möglich, Einsicht, Sir Gaib, Arnfried. Laterne.

3. Rennen. 1. Kerrigan ir.( attern), 2. Barometer( Serforth). 3. Seiberofe B.( A. Frömmina). Foto: 65:10. Blak: 20, 26, 74: 10. Ferner Tiefen: Brinzek Fortuna, Blaue Abria, Sandfelt, Sippologe, Coriolomis, Quero, Submill I, Crassus , Weinminae. Jimiene. Intereffent, Biansca, Altgold.

Wie ich Ihrem Romitee dargelegt habe, habe ich ganz aus eigener Initiative gehandelt. Ich habe keine Bollmacht von der

Regierung erhalten und fann für diese teine Zusicherungen machen. Ich bin der Meinung, daß die in dem Memorandum niedergelegten Borschläge Annahme finden und geeignet sind, eine Beilegung der Differenzen in der Kohlenindustrie herbeizuführen.

Ich werde deren Annahme durch die Regierung bei Wiederauf­nahme der Verhandlungen dringend empfehlen. Hochachtend

( gez.) Herbert Samuel . London , den 12. Mai 1926.

Sir Herbert Samuel, Geehrter Herr!

Der Generalrat, der heute Ihren Brief und das beigefügte Memorandum eingehend besprochen hat, tritt Ihrer Meinung, daß diefes eine Basis für die Erneuerung der Berhand. Iungen über die Verhältnisse in der Kohlenindustrie bildet, bei. Der Generalrat hat im Vertrauen auf die öffent lichen 3uficherungen des ministerpräsidenten hin fichtlich der Schritte, die dann folgen würden, die erforderlichen Maß­nahmen zur Beendigung des Generalftreits eingeleitet. Er feßt voraus, daß während der Wiederaufnahme der Verhandlungen die staatlichen 3ushüffe erneuert und daß die Aus. perrungsanfündigungen sofort zurüdgezogen

werden.

Hochachtenp

gez. Arthur Bugh, Borsigender. Walter M. Citrinè, Sekretär.

Wie wir am Sonntag berichteten, haben die Mitglieder des Gewerkschaftstongreffes an Sir Herbert Samuel bie Anfrage gerichtet, ob er sich mit Baldwin über die Bestimmungen seines Memorandums beraten habe. Hierzu wird gentelbet:

London , 24. Mai. ( WTB.) In Erwiderung der Anfrage des Gewerkschaftstongresses erklärte Sir Herbert Samuel , daß er mit Baldwin feinen Meinungsaustausch über die Dent.

Säuglinge

Maizena für Kinder

das Nährmehl Kranke