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Unterhaltung unö Ä9lssen
SeNage öes vorwärts
Die Chemikertagung in Kiel . Von Dr. V. Dorchardk. Born 25. bis 29. Mai hielt der Verein Deutscher Chemiker seine diesjährige Hauptversammlung in Kiel ob. Es ist das die größte Vereinigung deutscher Chemiker überhaupt— sie zählt rund 7000 Mitglieder—, die neben rein wissenschaftlichen auch die Wirtschaft- lichen Interessen der Chemiker, und zwar sowohl der an Wissenschaft- lichen Instituten tätigen sowie aller in der Industrie beschäftigten Chemiker vertritt. Auf der diesmaligen Hauptoersammlung spielten die wirtschaftlichen Angelegenheiten allerdings keine so hervor- ragende Rolle wie im vorigen Jahr auf der Hauptoersammlung in Nürnberg . Es wurde, einer Anregung der Bunsen -Gesellschost folgend, beschlossen, eine Eingabe an die Regierungen zu richten, der sich auch die anderen großen Chemikerorganisationen, die Deutsche chemische Gesellschaft und der Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie, anschlössen, worin eine bessere Ausgestaltung der chemischen Forschungsinstitute verlangt wird. Es ist dies im Interesse des wissenschaftlichen Nachwuchses dringend not- wendig, wenn nicht die wissenschaftliche Chemie und damit auch die verschiedenen Zweige der chemischen Industrie in Deutschland gegen das Ausland ins Hintertreffen geraten sollen. Mehr noch als aus vielen anderen Gebieten gilt in den Naturwissenschaften und beson- ders auch in der Chemie da» Wort: Stillstand ist Rückschritt. Von den wissenschaftlichen Vorträgen dürften allgemeineres Interesse vor allem die von Prof. W a r b u r g- Berlin und Haber-Berlin erregen. Der erster« sprach unter dem Titel: .NeuereArbeiten über die chemischen Vorgänge in der lebenden Zelle� über den gegenwärtigen Stand der Krebsforschung. Bei Tieren kann durch Bepinseln der Haut mit Teer sowie durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlen Krebs hervor» gebracht werden. Warburg folgert daraus, daß ganz normales Gewebe Zellen enthält, aus denen Krebs entstehen kann, ohne daß irgendeine körperfremde Zelle mitwirkt. Daraus zieht er den Schluß, daß es. wie er mit Nachdruck hervorhebt, keinen spezifischen Bazillus gibt, der als Krebserreger anzusprechen wäre, daß der Krebs viel- mehr eine Infektion mit körpereigenen Zellen und das Krebsproblem ein Problem der Zellphysiologie ist. Die sehr eingehenden Unter- suchungen an Krebsgeschwülsten sowohl von verschiedenen Tieren als allen verschiedenartigen menschlichen Krebsen, die sich auf den Stoffwechsel der Zellen in den Geschwülsten mit Rücksicht auf den Stoffwechsel normalen Gewebes beziehen, zeitigten das Ergebnis, daß bei Entziehung von Sauerstoff, also bei Erstickung, nur ein kleiner Teil der Zellen des normalen Gewebes am Leben bleibt und daß diese sich nach Art. Größe und Wirkung ihres Stoffwechsels von Krebszellen nicht unterscheiden. Allerdings sind die Unter. fuchungen noch nicht abgeschlossen: immerhin glaubt Warburg mit einem hohen Grad von Wahrscheinlichkeit behaupten zu können, daß zwar die Zellen der Krebsgeschwülste auf die Dauer nicht ohne Sauerstoff leben können, daß aber die Erstickung normalen wachsen- den Gewebes ausreicht, um Krebs zu erzeugen. Prof. Haber sprach über»Das Gold im Meeres- wasser'. Seit über 50 Jahren, bis in die neueste Zeit, tauchen immer wieder Nachrichten in Zeitschriften und Zeitungen auf, wonach Verfahren patentiert sind, das im Meereswosser gelöste Gold zu ge- Winnen, und wonach im Kubikmeter Wasser S bis 10 Milligramm, ja nach manchen Angaben sogar 30 MiMgramm Gold enthalten sind. Würde der Goldgehalt auch nur ganz wenige Milligramm betragen, so würde die Ausrüstung eigener Schiffe für diese Goldgewinnung lohnen, und deshalb wurde mit Hilfe der Hamburg-Amerika-Linie ein besonderes Schiff als schwimmendes Laboratorium ausgestattet. mit dem Haber analysierend den Atlantischen Ozean nach allen Rich- tungen durchfuhr. Das Resultat seiner sehr sorgfältigen Unter- suchungen war recht überraschend: das Wasser enthielt im Kubik- meter nur ein Tausendstel bis ein Hundertstel Milligramm Gold. Trotz der Sorgfalt seiner Untersuchungen war Haber angesichts der vielen früheren Angaben über den Goldgehast seinen eigenen Resultaten gegenüber zunächst mißtrauisch und besorgte sich nunmehr unter Mithilfe des deutschen Forschungsschiffes„Meteor ' und der dänischen Forschungsschiffe»Dana' und„Godthaab ' weit über 5000 Wasserproben aus den verschiedensten Weltmeeren und den ver- schiedensten Gegenden. Aber das Resultat war immer das gleiche. Nur im Wasser des Polarmeeres wurde etwas mehr Gold gefunden,
Zweierlei Maß.
was Sem einen fein Uhl— ist dem andern fein Nachtigall.
und in einer Probe geschmolzenen Polareises sogar eiinnal erheblich mehr. Den Grund für diese Ergebnisse steht Haber darin, daß Gold Im Meereswasser überhaupt nicht in gelöstem Zustande vorkommt, sondern die geringen gefundenen Goldspuren schreibt er den mine- ralischen, pflanzlichen und tierischen Trüben des Wasser» zu, die im Polarmeer und Polareis erheblich stärker sind als anderwärts. Natürlich häst er es nicht für ausgeschlossen, daß vielleicht an irgend- einer Stelle im Weltmeer sich eine örtlich« Anhäufung von gold- führenden Trüben finden könnte, die auch sogar das Ausscheiden des Goldes lohnen würde, aber für feine Person zieht er wörtlich den Schluß:»Ich habe es aufgegeben, nach dieser zweifelhaften Steck- nadcl in einem Heuhaufen, der wahrscheinlich leer ist, zu suchen.' Wie aber sind die früheren Angaben zustandegekommen? Haber meint, daß die Gefahr weit unterschätzt und gar nicht genügend beachtet wurde, daß durch die Untersuchungsmethoden selbst meßbar« Mengen von Gold in das zu analysierend« Wasser hineingetrogen worden sind, wie es erst in allersüngster Zeit bei dem sogenannten künstlichen Gold au» Quecksilber offensichtlich der Fall gewesen sei.— Naturgeinäß finden sich unter den etwa lOO wissenschajtlichen Vorträgen eine ganz« Reihe, die ihrer Bedeutung für die Technik und Industrie halber allgemeinere Aufmerksamkest und Beachtung verdienen. 65 fache Lebensverlängernng! Bor ungefähr<0 Iahren stellte der berühmte Zoologe August Weismann den Satz auf, daß die einzelligen Lebewesen theorensch unsterblich seien. Seitdem ist an diesem Problem der Unsterbllchle'.t ungeheuer viel gearbeitet worden, aber erst in neuester Zeit ist man zu befriedigenden Ergebnissen gelangt. In der Hauptsache ist Weis- manns Satz bestätigt worden: denn es hat sich gezeigt, daß man tat- sächlich gewisse Einzeller jahrelang in Kusturflussigkeit halten kann, in denen sie sich fortwährend teilen, ohne daß ein Absterben eintritt. Auf diese Weise folgen tausende von Generationen aufeinander. So so ist es z. B. VI. Hartmann gelungen, von dem Kugeltierchen Itudorin» ciegans im Verlauf von 10 Iahren über 8500 Genera- Honen durch.ungeschlechtliche Vermehrung zu erhallen. Die Lebe- wesen waren also in gewissem Sinne»unsterblich', solange sie der experimentierende Mensch unter günstigen Bedingungen hielt.
Gegen die Experimente hat man nun aber schon immer mit Recht geltend gemacht, daß sie doch keine tatsächliche Unsterblichkeit der Einzeller erweisen. Denn durch die Fortpflanzung, durch die Zweitellung wird ja das vorhandene Individium doch zerstört. Zwar tritt keine Leiche auf, die nach Weismann ein wesentliches Kenn- zeichen des Todes ist; aber dennoch kann man nicht sagen, daß die durch eine Teilung entstandenen beiden neuen Amöben dasselbe seien wie die eine Amöbe vor der Teilung. Die Fortpflanzung tritt hier also gewissermaßen an die Stelle des Sterbens. Eine Unsterb- lichtest wäre für die Einzeller erst dann erwiesen, wenn es gelänge. durch experimentelle Maßnahmen auch die Zellteilung auszufchalreu und die Organismen dennoch beliebig lang am Leben zu erhasten. Diesen Weg befchritt nun M. Hartmann. Zunächst versuchte er bei einem anderen Kugeltierchen mit dem wissenschaftlichen Namen Ckrnium sociale die Fortpflanzung zu oerhindern und die Zellen doch in dauerndem Wachstum zu erhalten. Dabei entstanden Riesen- zellen von der vierfachen Größe, die wochenlang am Leben blieben. während die normalen Organismen sich nach 1 bis 2 Tagen zu' teilen pflegten. Während also bei einem gewöhnlichen Gonium die Indi» vidiialstät durch die Fortpflanzung schon nach höchstens zwei Tage.» zerstört wurde, blieb sie bei den behandellen Tieren einige Wochen erhasten. Das bedeutet natürlich im Vergleich zu den normalen Organismen schon eine ganz gewaltige Lebensverlängerung— ober eine Unsterblichkest war es nach nicht, da auch diese Riesenzellen schließlich zugrunde gingen, wenn sie sich nicht fortpflanzen.dürft»,»'. Neuerding» ist es nun aber M. Hartmann bei einem anderen Ei»- zeller doch gelungen, die tatsächliche Fähigkeit der Unsterblichkeit zu erweisen. Die Gefahr des Ricsenwachstums wurde dadurch ausge- schaltet, daß regelmäßig ein Stück der Zelle abgetrennt wurde. So wuchs der Organismus zwar immer weiter, kam nie zur Fortpflan- zung, ging aber auch nicht zu gründe, weil durch die Operation eine Vergrößerung verhindert wurde. Dieses für das Problem der lln- sterblichkeit so außerordentlich wichtige Experiment gelang bei der bekonnten.Anioeha protetis. Die Zellen wurden täglich operiert. In einer solchen Kultur wurden ihnen 130mal nacheinander die st,- genannten Scheinfüßchen abgeschnitten. Dadurch unterblieb die Fort- Pflanzung, aber auch das Wachstum wurde in normalen Grenzen gehalten. Im Verlauf dieser Kustur machten nun die Schweslerzellen m einer Kontrollkultur KZ Teilungen durch: daher ist das Leben der operierten Amöbenindividuen gegenüber dem ihrer Schwesterzellen um da» Kasache verlängert worden. Da man dieses Experiment be» liebig fortsetzen kann, ist die Unsterblichkeit der Einzeller bewiesen.
Die pfeife von Saloniki. 1s von Zlga Ehrenburg. Wenn man einem Esel sagt: vor dir ist«ine Ruhestätte, hinter dir eine Felsschlucht, so wiehert er und wendet sich zurück. Dafür ist er ein Esel. Außer den Eseln wird sich aber niemand gegen offenkundige und ewige Wahrheiten auslehnen. Als der Saloniker Asthändler Ioschua für ein« alle Pfeife aus rotem Leomsteton mit einem Iasminftiel und einer Bernsteinspitze zwei Lire forderte. ärgerte ich mich, denn in dem Tabakladen nebenan kostete die gleiche Pfeife, sauber, neu. ohne Risse und ohne Flecken zwei Piaster. Aber Ioschua sagte: »Natürlich, eine Lire ist nicht ein Piaster, aber die Pfeife Io- schuas ist auch keine neue Pfeife. Alles, was für die Unterhaltung der Dummen geschaffen ist. verdirbt mit dem Altern und wird bil- ltger. Alles, was für den Genuß der Weisen geschaffen ist. steigt mit den Iahren im Wert. Für ein junges Mädchen zahll ein Gent zwanzig Piaster, für eine aller Herumtreiberin hat er kein Schäl- chen Kaftee übrig. Jedoch der groß« Maimonide» war mit zehn Iahren ein Kind unter anderen Kindern: als er aber fünfzig Jahre alt war. drängten sich die Weisen Europas . Asiens und Afrikas im Borraum seines Hauses und warteten auf ein Wort aus seinem Munde, deren jedes war wie ein vollgewichttger Dukaten. Ich for- dere von dir zwei Lire für die Pfeife, weil ich sie jeden Tag sieben- mal geraucht habe, außer am Tage des Sabbat, an dem ich über- Haupt nicht rauche. Und zum ersten Male habe ich sie geraucht nach dem Tode meines unvergeßlichen Baters Eleasar den Elia, als ich achtzehn Jahre alt war. und jetzt bin ich achtundsechzig. Sind etwa fünfzig Jahre Arbeit Ioschuas mcht zwei Lire wert?' Ich tat nicht wie ein Esel und lehnte mich nicht gegen die Wahr - hell auf. Ich gab Ioschua zwei Lire und dankte ihm von ganzein Herzen für die'wertvolle Belehrung. Das rührte den greisen Alt- Händler jo sehr, daß er mich aufforderte, mit in sein Haus zu kommen. Hier setzte er mich in einen behaglichen asiatischen Sessel. zwischen die völlig gelähmte Urgroßmutter und den aus einem runden europäischen Gegenstand postterten Urenkel, während er mich mtt der ganzen Süße und Bttterkest des jüdische» Polles,
das heißt, mit Meerrettig und Honig bewirtete, und fuhr in seinen Belehrungen fort, vielleicht aus angeborenem Proselytenmachertum, vielleicht aber, weil er hoffte, auch für sie gute Lire zu erhallen. Ich hörte viele große abstrakte Wahrheiten und viele klein« praktische Ratschläge. Ich erfuhr, daß, wenn jemand geboren wird, man sich freuen müsse, denn da» Leben sei besser als der Tod, wenn aber jemand sterbe, so sei ebenfalls kein Grund zur Betrübnis, denn der Tod sei besser als das Leben. Ich erfuhr, daß man eine neu erworbene Pelzmütze am besten mit Lawendelwasser besprenge, um den seligen Biber vor einer nach seinem Ableben eintretenden Kahl- hell zu bewahren, und daß, wenn man viel auf Hammelfett ge- backen« Kuchen äße, man Lakritzenwurzel dazu essen und wieder- holt den Leib sanft von rechts nach links reiben müsse, um kein Sodbrennen zu bekommen. Ich erfuhr noch vieles andere, was zwar weder im Talmud noch in der Hagada steht, was aber jeder Jude wissen muß, der feine Söhne allsestig zu erziehen wünscht. Diese Lehren des Saloniker Allhändlers Ioschua werde ich höchst- wahrscheinlich einmal veröffentlichen: für diesmal muß ich mich darauf beschränken, die eine Geschichte wiederzugeben, die eng mit meinem Erwerb verknüpft ist, die Daistellüng dessen, wie und war- um der junge Ioschua dazu gekommen ist, die Pfeife aus rotem Levanteton mit einem Iasminftiel und einer Bernsteinspitze zu rauchen. Ich gebe die Geschichte in ihrer ganzen beredten Schlicht- heit wieder. Die Weisheit eines alten Volkes verbindet sich mtt der nicht zu erstickenden Leidenschaftlichkeit, die noch den Steppen der gemäßigten Länder der Diaspora aus der schwülen kanaani- tischen Erde herübergebracht wurde. Ich weiß, daß es viele ketzerisch nennen und daß manche Hebräer sogar bezweifeln werdm. daß ich ein tatsächlich beschnittener Jude bin, ungeachtet aller Sinnfällig- ketten dieser Tatsache. Aber in der Geschichte der Pfeife Ioschuas ist unter einer groben Hülle viel duftende Wahrheit verborgen, und der Wahrheit widerstreben, wie ich schon sagte, nur die Esel. Fünf- zig Jahre vor meinem Erlebnis war der altgewordene Eleasar ben Elia plötzlich an einer Verdauungsstörung ertrankt. Wahrschein - lich hatte er im Laufe seines Lebens nicht wenig mtt Hammelfett gebackene Pasteten gegessen, und da nicht die Söhne die Väter be- lehren— besonders nicht Tote—. so konnte auch Ioschua. der erst viel später von der heilsalual Wirkung dir Lakritzenwurzel erfuhr,
sein« Leiden damals nicht im mindesten erleichtern. Da er sein Ende herannahen fühlle, versammelte Eleasar ben Elia seine vier Söhne: Iehuda. Leib, Jzok und Ioschua um sein Lager. Außer diesen vier Söhnen besaß Eleasar ben Elia auch noch vier Töchter. aber diese ließ er nicht zu sich rufen, ersten» weil sie olle vier ver- heiratet waren, zweitens well Frauen nichts dabei zu schaffen haben, wenn«in Mann einen anderen belehrt. Denn«ben zu weiser Be- lchrung und nicht zu leerem Geschwätz hatte Eleasar seine Söhne kommen lassen. Zunächst wandte er sich an olle vier mtt der ttefgründigen Ein- leitung:»Ettelkett der Eitelketten, alles ist eitel und Ermüdung des Geistes,' aber da die» durchaus nicht neu war und alle vier zu ihrer Zeit für leichte Entstellungen dieses Textes die Berührung der Handfläche des Lehrers mit ihren pausbäckigen Kinderwangen ge- spürt hatten, so waren sie, als sie die bekannten Worte hörten, nicht im mindesten erstaunt, sondern warteten geduldig des Weiteren. Der Vater bemühte sich, den Gedanken des Ekklesiasten durch diq Erfahrung seines langen und lastenschweren Lebens zu unterstützen, In fünfundsiebenzig Jahren hatte er die Nichtigkeit aller Wünsche erfahren und beschwor seine Söhne, Sehnsüchte aller Art von sich zu weisen. Das Leben glich nach seinen Worten einem Schmetter- ling: aus der Ferne herrlich anzusehen, verliert er in der Näh« seinen Schimmer und beschmutzt den Finger des Menschen mtt seinem elenden Staub. Nachdenken über irgend etwas heißt: Vieles be» herrschen. Irgend etwas erhalten heißt: sofort alles verlieren. Aber auch diese ttefen Wahrheiten kamen den Söhnen bekannt vor. wie etwas, das'sie viele Male gehört hatten, zwischen der biblische« Handfläche des Lehrers und den erfrischenden Ohrfeigen, weshalb sie den Vater ehrfürchtig baten, zum Kern der Sache selbst überzu- gehen. Eleasar ben Elia winkte darauf seinen ältesten Sohn Iehuda zu sich heran.»Als ich jung war wie du. seufzte ich nach Liebe. In der Synagoge— statt meinen Oberkörper zu wiegen und ehrlich zu beten— reckte ich meinen Kopf in die Höhe und sah nach den Frauen, die an die Schwälbchen erinnern, die unter dem Dache zwitschern. Einmal, als ich an einem türkischen Bade vorüberging, hörte ich den Klang eine« Kusses und fand ihn herr- ltcher als die Weis« des Morgengebetes und des Abendgebetes. (Forts etzuug folgt.)