Wirtschaft und Sozialpolitik.
Eindrücke von der ,, Gesolei".
Die große Ausstellung für Gefundheitspflege, soziale Für forge und Leibesübungen in Düffelborf gibt mit ihren umfassenden Darstellungen der amtlichen und privaten Wohlfahrts pflege aller Richtungen ein außerordentlich anschauliches Bild von ber Notwendigkeit einer planmäßigen Sozialpolitit nicht nur im Interesse der Menschen, die an ihrer Arbeitsstelle und in ihrem Heim alle Borbedingungen einer gefunden Lebensführung er füllt wissen wollen, sondern darüber hinaus auch vom Standpunkt der Wirtschaft als solcher. Heute nehmen die Unternehmer befanntlich für sich allein das Recht in Anspruch, als die Wirtschaft" zu gelten. Forderungen der Arbeiterschaft, Ansprüche des Staates zur Erhaltung und Förderung des Gemeinwohls werden als eine Angelegenheit der Parteipolitik oder als eine verblendete ,, margistische" Ideologie zurüdgewiesen. Die Wirtschaft, wie sie die Unternehmer meinen, foll für sich und durch sich existieren. Soziale Für forge in dem heutigen Ausmaß gilt ihnen als Sport, den man betreiben kann, wenn man viel Zeit und viel Geld hat. Heute fei die Zeit dazu nicht da.
Widerspruchsvolle Unternehmerpolitik.
In zahllosen Unternehmerfundgebungen zeigt sich dieser Standpuntt, sei es, daß man sich gegen die angeblich zu hohen Sozial loften, gegen die Verminderung der Verbrauchssteuern, gegen die Erhöhung der Löhne und gegen einen Ausbau der sozialen Einrichtungen der öffentlichen Hand wendet. In ihrem eigenen Hause freilich denken die meisten Unternehmer anders. Die Siemens, Borsig, Krupp , Kirdorf , Vögler und wie sie alle heißen, beren Stame unter mancher fozialreaktionären Kundgebung steht, halten sehr darauf, ihren eigenen Angestellten und Arbeitern gewiffe Joziale Borteile zuzuwenden; fie schaffen Sozialreferven, Erholungs heime, Versicherungslaffen und andere Dinge mehr, um den ihnen erwünschten Stamm von Arbeitnehmern an ihren Betrieb zu feffeln. Sie liefern aber doch domit selbst den Beweis, daß die Selbsthilfe der organisierten Arbeiterschaft ebenso wenig wie die amtliche Sozialpolitit heute noch ausreicht. Aber sie möchten ihren Leuten, wie es auch in dem Gedanken der Werksgemeinschaft zum Ausdruck kommt, in Form von fozialen zu wendungen einen besonderen Anreiz schaffen, in dem Betriebe zu bleiben. Sie rechnen nicht mit der fachlichen Kritik, die fungen geht. Einmal tann die private Fürsorge der Betriebe auch nur aus dem Arbeitsertrag bestritten werden. Jede Sozialprämie der Privatbetriebe stellt ein Stüd einbe. haltenen Lohns der Gesamtbelegschaft dar. Es macht also zu nächst für den Arbeitnehmer gar nichts aus, ob Herr v. Siemens ober Herr v. Borsig einen Teil des Lohnes für derartige Einrichtungen einbehält oder ob die Krantenfaffe, die Gewerkschaft und die Zwangs persicherung das tun, indem sie Beiträge erheben. Nur ist ein wesentlicher Unterschied und das ist der zweite Bunft der Kritik, die an der privaten Fürsorge einfegen muß. Alle Einrich tungen der Arbeitnehmerverbände und die der fezialen Gelbftver maltung stehen unter fortgelegter Kontrolle der II. gemeinheit und besonders der beitragspflichtigen Mitglieber. Infolgebeffen fann den Hilfsbedürftigen an allen Stellen geholfen werden, fomeit Mittel dafür vorhanden find. Es kommt dabei darauf gar nicht an, ob der Hilfsbedürftige ein leitenber Angestellter von Siemens oder das fleche Rind einer Heimarbeiterin im fächfifchen Erzgebirge ist. Gerade die am schwersten Rotleibenden aber, die durch die Ungunft der Ronjunftur, manchmal auch durch persönliche oder politische Unduldsamsett der Betriebsleitung jegt fahon feit Jahr und Tag außerhalb ber Bairiebe stehen, perben von der Sozialfürsorge der Betriebe entweder überhaupt nicht oder nur in nerfdymindenhem Umfange erfaßt. Das ist ein schreiendes arecht, bem man nur durch Ausbau der staatlichen und der fommunalen Fürsorgetätigtett abheffen fann.
man an all diesen Maßnahmen üben muß und die nach zwei Rich
Unzureichende Konzentration der Kräfte. Man sollte meinen, daß die bisherige und nicht geringe Bragis der freiwilligen Wohlfahrtspflege der verbandsmäßigen Organi fationen und der öffentlichen Sozialfürsorge in Deutschland diefe Fragen schon längst wissenschaftlich geflärt haben müßte. Gerade in einem Reich, das auf allen Gebieten zu der brüdendften Sparfamfelt verurteilt ist, sollte man erwarten, daß die Kräfte nach einer Ron zentration der sozialen Beistungen und damit auch der fozialen Abgabe pflicht drängen. Statt dessen ist das Bild troj unleugbarer Fortschritte der letzten Jahrzehnte noch ein durchaus buntes, um nicht zu jagen verworrenes. Biele Hunderte von Organisationen laufen nebeneinander her; bazu kommt die wachsende ausgleichende Tätig feit der Gemeinden und des Staates. Bo aber man immer die. all gemeine und die besondere Begründung der sozialen Hilfstätigkeit findet, da ergibt sich in geradezu zwingender Weise, wie trog der vielen zur Schau gestellten Leistungen das deutsche Bolt noch weit von dem Biele entfernt ist, allen feinen Schußbe. dürftigen die notwendige Silfe in Not, Elend und Krankheit angedeihen zu laffen. Es ist ein Meltstreit, beffen Beweg gründe nur zu loben sind, wenn jede Organisation zeigen will, wie niel fie schon geleistet hat und welche Aufgaben noch zu leiſten find. Aber dieser Wettstreit ist zugleich ein schwerer Borwurf gegen das fapitalistische System als folches, beffen Auswirkungen fich feiner zu entziehen vermag, folange nicht die Wirtschaftstätigkeit bes
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| Boltes ausschließlich auf die möglichst vollkommene Dechung des Bedarfes der Gesamtheit an Lebens und Kulturgütern zugeschnitten ist und folange noch der Profit als die Triebfeder der Wirtschaft angesehen werden muß. An einem der zahlreichen Stände privater ohlfahrtsgesellschaften prangt das ftolze Wort:
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Gefundheit ist Arbeitskraft!
serschulben. Aus ben Bantguthaben mit 2,08 gegen 2,47 millionen ift in Verbindung mit den gegen das Vorjahr noch verringerten Gläubigern( 6,1 6,92 millionen) zu schließen, daß Bantschulden nicht vorhanden sind. Das Verhältnis der For berungen zu den Verpflichtungen gegenüber den Tochtergesellschaften ist etwas ungünftiger geworden. Die Warenbestände sind mit 9,57 gegen 8,29 Millionen bei vorsichtiger Bewertung nicht unerheblich höher. Der Gewinn wird vorgetragen.
Konzentration in der Automobilindustrie.
Der mehrfach angekündigte Ausbau der seit 1924 bestehenden Interessengemeinschaft zwischen der Daimler Motorenwerte. G., Berlin - Stuttgart und der Benz u. Co., Rheinische
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Tatsächlich fann die hochqualifizierte Leistung, deren die deutsche Industrie zu ihrer vollen Entwicklung nicht entraten fann, feines, wegs von franten oder auch nur fränkelnden Menschen vollbracht werden. Berheerend haben hier der Krieg und die Inflation Automobil und Motorenfabrik A.-G., Mannheim , wird jest vollgewirkt. Die gewaltige Zunahme des Krankenstandes bei den beut. 3ogen. Die Aufsichtsräte beider Gesellschaften haben beschlossen, den fchen Krankenkassen in den Jahren 1924 und 1925 zeigt nur, ein Ende Juni stattfindenden Generalversammlungen die Verschmes wie großer Teil der Arbeiterschaft weit über feine törperliche Leizung vorzuschlagen. Das Umtauschverhältnis der Aktien ist 1: 1; das vereinigte Unternehmen soll die Firma„ Daimler Benz A.-G." ftungsfähigkeit hinaus hinter der Maschine blieb, folange ihm Arbeit und Berdienstmöglichkeit geboten war. Erst als die Betriebsein führen. schränkungen und Stillegungen im großen Umfange zunahmen, ging Damit ist in der deutschen Motoren- und Automobil man zum Arzt, und die Schaubilder der Krankenkassen bestätigen industrie für die tommende Entwicklung ein Markstein gefeßt. Es nur, was man ven erfahrenen Kassenärzten alle Tage hören kann. sind die beiden tapitalstärksten Autowerke, die hier verUnendlich viele tragen schleichende Krankheiten in sich, deren Behand. Schmolzen werden. Daimler hat ein Aktienkapital von 36,4 Millionen, lung im Frühstadium wahrscheinlich nur kurze Zeit erfordert hätte. Benz ein Aktienkapital von 20,9 Millionen Mark. Und wenn die Aber man blieb in der Werkstatt. Jeht, wo die Arbeitslosig feit eingetreten ist, erst jetzt geht man vielfach zum Arzt, der dann Fusion auch nicht, wie mehrfach vermutet, noch andere große südfeststellen muß, daß tatsächlich eine Krankheit vorhanden ist. Dit deutsche Firmen einbeziehen wird, so handelt es sich doch bei diesem neuen Borgang der Vertruftung, die in neuerer Zeit für stellt sich dabei heraus, daß die Verzögerung der Behandlung für Uebergang von der Interessengemeinschaft zur Vollfusion um einen die Familiengemeinschaft des Arbeiters von schwerem Nachteil ge. Deutschland so symptomatisch geworden ist und in der Automobilmesen ist. Sehr oft aber ist bei den festgestellten Erfrankungen anzunehmen, daß die Anfänge der Krankheit weit zurüd industrie auch nicht ohne Nachfolge bleiben wird. liegen. Man stelle sich vor, wenn jegt feine Kranten. tassen und feine Erwerbslosenunterstübung vor. handen wäre. Gerade ein Teil der hochqualifizierten Arbeiter, die fich durch geringe förperliche Beschwerden nicht so schnell von der harten Berufspflicht abbrängen lassen, wären jegt zu ihrer Krant. heit noch bem Hunger und damit wahrscheinlich dem vollen Giech fum preisgegeben. Go aber fönnen sie wenigftens noch vor schlimm fter not geschützt werden. Die Industrie, die fenft immer auf ble Heranbildung jugendlicher Facharbeiter so großes Gewicht legt, scheint sich dessen nicht bemußt zu sein, daß ihr unter dem Schlagwort Kampf gegen den Margismus" geführter Borstoß gegen die sozialen Lasten in Wirklichkeit ein
Kampf um viele Taufende von Menschenleben
ist, die in demselben Augenblick fehlen müßten und deren Berlust der Industrie sehr fpürbar werden würde, wenn eine bessere Konjunktur den Bedarf nach Arbeitskräften wieder steigert und die Maschinen dann nicht voll laufen können, weil die zu ihrer Be dienung notwendigen Hände nicht da sind. Schaltet man also felbft alles menschliche Empfinden bei der Betrachtung dieser Dinge aus, so ergibt sich, daß Sozialpolitik auf breitester Grundlage und im Geifte wahrhafter Solidarität aller Volksgenossen nicht als Sezialprämien einzelner Betriebe im Interesse der gesamten Bolkswirtschaft liegt, nicht zuletzt auch im Interesse der Unternehmer, die ja schließlich nicht allein mit ihren Ge finnungsfreunden die riesigen Wertsanlagen in Gang halten können. Sozialismus als Cösung.
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Die Gefolei hat viele Kräfte in Bewegung gefeßt, um die Not wendigkeit und die innere Berechtigung der sozialen Fürsorge und ber fozialen Selbsthilfe zu veranschaulichen. Es ist ein stolzes Werf, das in Düsseldorf geschaffen murde, ein Wert, das schon feine Aufgabe voll erfüllt hat, wenn es das foziale Berantwer. tungsgefühl weiter Boltstreife wedt und stärkt. Mas die Ur beiterschaft aus eigener Rraft an sozialen Einrichtungen schuf, wie der Kampf um den höheren Lohn und bessere Arbeitsbebin gungen, die Rraftentfaltung der Industrie noch ge fördert hat, das tritt an vielen Stellen gutage. Besonders einbrudsDoll ist hier bie Halle des Allgemeinen Deutschen Ge. mertfchaftsbundes, die mit ihrer architektonischen Eigenart schon äußerlich start auffällt, und in der die Entwicklung von der Fronarbeit des schußlosen Industriearbeiters in der frühfapita liftischen Epoche bis zur Gegenwart aufgezeigt wird. Was gemert. schaftliche Organisationskraft vermocht hat, das ist hier in einer Un schaulichkeit dargestellt, die hoffentlich manches Berurteil bürgerlicher Kreise gegen die gewerkschaftliche Tätigkeit beseitigen helfen wird. Es ist natürlich nicht möglich, die zahllosen Einzelheiten in den riesigen Ausstellungshallen der Gejolei auch nur andeutungs. weise so zu schildern, wie es der Größe der hier geleisteten Arbeit entspricht. Wünschen möchte man aber, daß recht viele Ar. beiter hingehen, um zu lernen, wo ihre Stärke ruht und wie sie ihrem Recht auf menschenwürdige Existenz durch ihr Auf treten in der Verbandstätigkeit und im Staate Nachdrud verleihen fönnen. Vielen wird erst hier bewußt werden, was in einer der Hallen mit großer Eindringlichkeit und Sinnfälligkeit zum Aus brud gebracht wird: daß nur der Sozialismus die Lösung der ungeheuren Konflifte bringen fann, die in der auf den Profit eingestellten tapitalistischen Wirtschaft zwangsläufig auftreten mußten, und an deren Beseitigung heute so zahlreiche Kräfte vielfach mit Erfolg, noch lange aber nicht mit durchschlagender Mir A. S. fung- tätig sind!
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fam fein zu faffen. In der Borfriegszeit, als es gut ging, murben Der Rückgang des Eisenbahnbedarfs. neben der ausführlicheren eigenen Bilanz auch die Bilanzen der Zur Entwicklung der Orenstein u. Koppel 2.-G. hauptsächlichen Tochtergesellschaften und Beteiligungen gegeben; Die Orenstein u. Koppel 2.-G. war in der Borkriegszeit eine außerdem Umfazziffern, Belegschaftsziffern, genaue Erklärungen zu der glanzvollsten und auch im Ausland bekanntesten deutschen Unter den einzelnen Bilanzposten. Ueber alle diese Dinge bleibt die nehmungen. Fast restlos auf Eisenbahnbau und fämtliches rollende Deffentlichkeit heute im bunkeln. Diese Schweigfamfelt, die aller und feste Eisenbahnmaterial, baneben auf Baumaterialientransportings das Uebel faft aller Geschäftsberichte ist, kann der Gesellschaft eingestellt, lastet heute der Auftragsmangel des Inlands nicht nußen; fie fann ihr nur schaden. ebenso schwer auf ihr wie die verschärfte Konkurrenz im Ausland. Roch deutlicher als aus dem diesjährigen Geschäftsbericht allein ergibt sich die Wirkung der allgemeinen wirtschaftlichen Depression aus dem Vergleich mit der Bortriegszeit Die gesamte Bilanzfumme ist heute mit 50 gegen 98 Millionen 1913 gerade halb so hoch Der Barenbestand betrug damals 28,80 Millionen, Ende 1925 9,57 millionen, die Forderungen an Stäufer damals 20,42 mil lionen, heute 7,02 Millionen, die Warenfchulden 16,32 gegen heute 6,61 Millionen. Natürlich wirkt sich der große Leerlauf der An. lagen auch in den Gewinnen aus: für 1913 ist ein Reingewinn von 7,47 Millionen, für 1925( einschließlich des Vortrags) ein solcher von 0,76 Millionen verzeichnet.
Der Bergleich zeigt aber nicht nur die aus der Konjuntturtage selbstverständlichen Rückgänge; er gibt auch Anlaß aur Rritit. Obwohl die Geschäfte halbiert bis gedrittelt sein dürften( Umsatz ziffern werden im Gegensatz zur Bortriegszeit verschwiegen) und obwohl die Gesellschaft durch den Krieg jehr schwere Auslandsverlufte hatte, die sie nur in Amerita mit 7 Millionen einmal wieder ein. zubringen hofft, ist das Borkriegskapital von 45 Millionen auf 36% Millionen ermäßigt. Für den heutigen und in absehbarer Zei erreichbaren Abjag ist das Unternehmen also zu sehr mit Gewinn. ansprüchen belastet. Dann wäre gerade heute es nötig, wo die Ge sellschaft sich ihren alten Wirkungsfreis wiederherzustellen und einen neuen aufzubauen sucht, die Geschäftsberichte weniger schweig.
Für 1925 wiederholt der Geschäftsbericht natürlich die Klagen, die uns aus der allgemeinen Lage der Eisenbahnbau- und Eisen bahnbedarfsindustrie bekannt sind. Soweit die fehlenden Baggon aufträge in Frage tommen, habe die Gesellschaft durch Hereinnahme von Straßenbahn- und Hochbahnaufträgen auszugleichen ver fucht. Für die ausbleibenden Lokomotivenaufträge der Reichsbahn ( die Reichsbahn hat 7000 Lokomotiven überzählig!) sei fein Ersatz zu beschaffen gewesen. Auch der Wiederaufbau des Export geschäfts fonnte gegenüber dem starken Wettbewerb nur geringe Fortschritte machen. Ueber das Vermietungsgeschäft in Reffelwagen insbesondere, für das im vorigen Jahre von der Stinnes- Riebed Montan- Del- 2.- G. 800 Reffelwagen erworben wurden, wird nichts gesagt. Es mag ein richtiger Gedanke fein, für beffere Beiten die Unternehmung gefund zu erhalten, auch bei ungenügender Be schäftigung. Aber man hat doch den Eindruck, daß die Verwaltung fehr fonfervativ ist und sich mit ihren zahlreichen Filialen im Inland und Ausland und dem entsprechenden Verwaltungsapparat über. mäßig belastet.
Bon den sieben Fabrifen wird ein Betriebsüberfchuß gemeldet von 1,96 Millionen Mart, ber sich um Zinseinnahmen und den Vorjahrsportrag auf 3,19( im Vorjahr 3,24) Millionen erhöht. Berwaltungsfoften betragen 1,35( 1,69) Millionen, auf Abschrei bung en fommen 0,88( 0,93) Millionen, so daß sich ein Rein geminn con 0,76 Millionen ergibt( neu aus 1925 nur 41 500 m.). Die Bilanz zeigt deutlich das Bestreben, den Betrieb nicht zu
Wie der Zug zum Trust in Deutschland heute ganz allgemein entweder ein Zeichen der Krisennot oder der start verschärften Ronkurrenzbedingungen ist, so ist die Fusion Daimler. Benz auc nicht als Zeichen der Stärte anzusehen. Die Intereffengemeinschaft von 1924 hatte schon den einzigen Zweck, durch Bereinheitlichung der Konstruktion und Fabrikation, des Ein- und Ber faufs fowie der Abfahwerbung Roften zu sparen und angesichts der schwierigen Geschäftslage der Autoindustrie die Grundlagen der Rentabilität zu verbessern. Seitdem ist die Geschäftelage der Autoindustrie nicht günstiger geworden; im Gegenteil, feit dem vorigen Herbst ist die Lage sehr schlecht, und die Hoffnungen, daß sie sich zum Frühjahr 1926 nachdrücklich bessern werde, wurden gründlich enttäuscht. Das hat sich auch in den Jahresabschlüssen der beiden Werte geltend gemacht. Daimler verzeichnet nach 1,63 Millionen Abschreibungen einen Reingewinn von 221 000 m., Benz nach 1,07 millionen Abschreibungen einen Reingewinn von 136 000 m. Man muß sich wundern, daß Daimler überhaupt noch einen Reingewinn ausweist, nachdem eine 3 wischenbilanz zum 31. Juli 1925 ( also noch während der Hochkonjunktur) schon einen Verlust von 90 000 m. zeigte; und man darf vermuten, daß bei den Abschlüssen für 1925 schon unter dem Gesichtspunkt der Verschmelzung die Berlufte und Gewinne ausgeglichen worden sind. Die Bilanzen felbft liegen übrigens noch nicht vor.
leber die näheren Gründe der Fusion, ob von den star? interessierten Großbanten oder mit Rücksicht auf zu beschaffende Auslandskredite die Verschmelzung forciert worden ist, ist noch nichts befannt. Sicher aber ist, daß die Berschuldung bei beiden Werken, nicht zuletzt durch den Ausbau der Serien- und Fließfabrikation, der die erwartete Konjunktur nicht folgte, sehr hoch ist. Wie weit daher die Verschmelzung den beiden Werken Rugen bringen wird, bleibt abzuwarten.
Reichstredile für die Blanenschiffahrt. Dem Reichslabinett fiegt ein Gesezentwurf über einen Sonderkredit zugunsten der deutschen Binnenschiffahrt vor, ber demnächst dem Reichstag zur Genehmigung vorgelegt werden foll. Danach will das Reich drei Schiffshypothekenbanten einen Kredit von 4% Millionen gewähren. Das Reich erhält zur Sicherung Pfandbriefe von diesen Hypothekenbanken, bie be fonders niedrig verzinslich find, und zwar nur mit 2 Broz. In diefer niedrigen Berzinsung liegt der Subventions charafter des Strebits. Die drei Banten wollen nämlich in gleicher Höhe noch Pfandbriefe am offenen Martt unterbringen, die mit 8 Proz. verzinslich sind, so daß sich die Kosten des Gesamt tredits( ohne Emissions und Berwaltungsfoften) etwa auf 5 Broz. belaufen.
Der Stand der deutsch - ruffischen Kreditverhandlungen. Zwischen bem Reichswirtschaftsministerium und der Russischen Handelsver tretung einerseits und den Banten andererseits finden zurzeit wieder Besprechungen über die praktische Durchführung des 300- millionenRredites statt. Während man in Banttreifen annahm, daß eine Einigung auf Grund einer bestimmten Formel noch in dieser Woche allerlei Schwierigteiten zu bereiten. Man ist den russischen erzielt werden tönne, scheint doch die Festsetzung dieser Formel noch Bünschen allerdings fchon sehr weit entgegengekommen. Für die deutsche Wirtschaft ist Boraussetzung für die Beteiligung an diesem Strebit die fofortige Erteilung entsprechender Aufträge der Ruffen an die deutsche Industrie. Auf russischer Seite ist man bemüht, Garantien dafür zu erhalten, daß die Preise für die zu liefernden Waren mit Rücksicht auf die Berzinsung des Kredits nicht etwa eine Erhöhung erfahren.
Hugenbergs Filmpleite. Hugenberg hat Bech. Erst muß er ute Bandbank an die ihm so perhaßte preußische Regierung abgeben, dann verdirbt ihm diese den so schön vorbereiteten Butich und jeßt fommt die Deulig- film- A.- G., sein Filmunternehmen, und melbet erhebliche Berlufte, bie eine Zusammenlegung des Attien fapitals im Verhältnis 10: 4 notwendig machen. Gleichzeitig foll das Kapital der Gesellschaft um 700 000 m. erhöht werden. Das Rapital beträgt zurzeit 2,75 Millionen Mart. Nach der Zusammenlegung und Biedererhöhung hat die Gesellschaft 1,8 Millionen Mart Stapital 1924/25 schloß die Bilanz mit einem Berluft von 527 000 Mart. In dem Kommuniqué, das die Gesellschaft verschickt hat, heißt es, daß die Verhältnisse auf dem europäischen Markt, ver anlaßt burch die Expansion der Amerifaner, zu besonders vorfichtiger Finanzgebarung zwingen". Informatorisch teilt die Berwaltung mit, daß die jeßige Höhe des Aftientapitals feine an gemessene Berzinsung erlaube und baß die eigentliche Ursache der Kapitalsherabjegung barin zu erblicken fei, daß einige Boften in ber Bilang, insbesondere die Beteiligung an der Deutschen Licht ( pielgesellschaft und die Theaterabteilung zu hoch bewertet maren. Die Gesellschaft besaß in Berlin ein eigenes Theater, die Alhambra, die sie abgestoßen hat. Sie verfügt jetzt noch über 13 Provinztheater. In der Produktion für die neue Saison will sie sich die größte zurüdhaltung auferlegen. Sie will bei der Herstellung von Filmen mehr auf die Qualität als auf die Quantität sehen. Diese diplomatische Ausdrucksweise für das Fehlen von Mitteln zu einer größeren Produktion tann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die finanzielle Lage des Unternehmens zur zeit alles andere als gefund ist, und der nationalistische Ton, den sie in ihrem Rommuniqé anschlägt, ist wohl daraus zu erklären, daß sie sich ganz gerne von den Amerikanern helfen ließe.
KAFFEE HAG
sichert den ruhigen Gang threr Lebensuhr, Ihres Herzens